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In Pflegeheimen ist nicht nur das Ansteckungsrisiko erheblich höher, auch die Infektionssterblichkeit ist ein vielfaches höher als bei gleichaltrigen außerhalb von Pflegeheimen (hatte mal was vom 10fachen gelesen). Das mag zum einen an dem erheblich schlechteren Gesundheitszustand liegen - grundlos geht man ja selten ins Pflegeheim - zum anderen an der höheren Viruslast, der Pflegeheimbewohner im Falle einer Infektion regelmäßig ausgesetzt sind. Macht ja vermutlich einen Unterschied, ob man ein paar Viren von jemandem abbekommt, der nebeneinem auf der Straße läuft oder von einem schwer dementen ins Gesicht gehustet wird oder im gleichen Raum sitzt wie 3 andere Infizierte. Viele Pflegeheimbewohner tragen regelmäßig keine Maske, weil sie sich häufig sofort vom Gesicht reißen. Ein erheblich höheres Risiko im Falle einer Infektion einen schweren verlauf zu erleiden, haben entsprechend auch medizinisches Personal und Pflegekräfte, obwohl gerade diese meist ein besonders robustes Immunsystem haben.
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@Jingang Ein bisschen weniger Drama würde schon helfen. Eine Blockade der Intensivstationen droht ja gerade nicht, wenn ein erheblicher Teil der (Hoch-)risikogruppen geimpft wird. Im Übrigen kann man sich ja selbst um so früher impfen lassen, je geringer die Impfbereitschaft im Rest der Bevölkerung ist. @tonystark Zu einem gewissen Teil mag das durchaus auf veränderte Testkriterien zurückzuführen sein. Es ist auch anzunehmen, dass in Alten- und Pflegeheimen mehr getestet wird als im Rest der Bevölkerung. Und dennoch sprechen die zahlen mE. dafür, dass das mit dem Schutz der Alten- und Pflegeheime nicht läuft wie es sollte.
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Schau ich heute Abend. Hier schonmal die Daten per Excel: RKI - Coronavirus SARS-CoV-2 - COVID-19-Fälle nach Altersgruppe und Meldewoche (8.12.2020)
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Zum Thema: Containment vs. Schutz der Risikogruppen eine Grafik des RKI. Die Inzidenz bei den Jüngeren geht seit Anfang November zurück, bei den ganz Alten geht sie durch die Decke und liegt bei den 85-89 Jährigen beim doppelten der Inzidenz in der Gesamtbevölkerung, bei den über 90jährigen bei mehr als dem dreifachen.
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Eventuell könnte man bei den Doppelimpfungen das Intervall den Abstand zwischen beiden Impfungen um 1-2 Wochen verlängern. Zwar besteht auch hier das Problem, dass es keine Daten zur Wirkung gibt, aber es wären früher mehr Menschen zumindest durch die erste Impfung geschützt. Ich denke auch, dass ein nicht unerheblicher Teil nach der ersten Impfung auf die zweite Impfung verzichten wird. Und wie Das halte ich aber nicht für super tragisch. Wichtig halte ich aber, dass man frühzeitig den Menschen klar macht, dass sie sich nicht darauf verlassen können auf eine Impfung verzichten zu können, weil sich ja genug andere impfen lassen werden. Das wird nicht passieren. Und das individuelle Risiko sich zu infizieren mag, wie auch Drosten angemerkt hat, durch die Impfung der priorisierten Gruppen in der Tat steigen, weil die Zahl der Ausbrüche in priorisierten Einrichtungen, die Zahl der schweren Erkrankungen und natürlich die Todeszahlen deutlich zurück gehen werden und die Kontaktbeschränkungen schwerer aufrecht erhalten werden können. Schließlich zeigen auch die aktuellen Ergebnisse der Cosmo-Umfrage, dass der Schutz der eigenen Gesundheit der mit Abstand wichtigste Grund ist, warum sich Menschen für eine Corona-Impfung entscheiden würden.
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Ja, Home-Schooling und Hybrid-Unterricht funktionieren für einen Teil der Schüler, nämlich für die sehr engagierten Schüler und für Schüler mit engagierten Eltern, die auch Zeit haben. Daher wäre sowas für Gymnasien in der Oberstufe oder ggf. an Berufsschulen sicher eine Option. Insbesondere bei Schülern mit sozialen oder familiären Problemen ist das aber ein Riesenproblem. Ein Aussetzen der Schulpflicht in der jetzigen Situation trägt mE. erheblich zur sozialen Spaltung bei. Habe aber gehört, dass es im Herbst sogar AGs für Rechtsreferendare mit Anwesenheitspflicht gab. Das verstehe wiederum ich nicht.
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Zwei Geschichten aus der Familie: 1. Im Pflegeheim meiner 98 jährigen Oma ist jetzt auch das Virus ausgebrochen. Und wohl nicht zum ersten Mal. Schnelltests sind zwar vorhanden, ein negativer Test ist aber anscheinend nicht Voraussetzung reingelassen zu werden. Mein Vater hatte letztes Mal keinen gemacht, weil kein ausgebildetes Personal da war. Ob nicht vielleicht doch ein Test von nicht ausgebildetem Personal besser wäre oder ein Besuch an einem anderen Tag? Manche Besucher würden sich auch schlicht weigern einen Test zu machen, mit der Begründung im Falle eines positiven Tests würden sie ja nicht reingelassen. Ob man meine schwer demente Oma wöchentlich besuchen muss, die ohnehin niemanden mehr erkennt, muss mein Vater sich überlegen. Wenn schon bei Besuchern nicht regelmäßig getestet wurde, dann beim Personal im Zweifel auch nicht. 2. Der Chef meiner Stiefschwester in der Tierklinik (Anfang 60) wird per PCR positiv getestet. Damit müssen er und Kontaktpersonen in Isolation. Nach 2 Tagen macht er aber wieder auf, lässt Personal und Kunden kommen und setzt Behandlungen an. Angeblich habe er einen zweiten Test gemacht, der negativ ausgefallen sei und das Gesundheitsamt habe ihm deshalb gesagt er müsse nicht in Quarantäne. Meine Stiefmutter ruft beim Gesundheitsamt an, das natürlich nur vom ersten positiven Test weiß und die Praxis dicht macht. Bin jetzt sicher kein Verfechter harter Maßnahmen, aber muss der keine Angst um seine Approbation haben?
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Es soll wohl doch Sonderregeln an Weihnachten geben.
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Als Selbstständiger bewusst weniger verdienen?
Ahura antwortete auf Selfman's Thema in Karriere & Finanzen
Als selbständiger muss man es sich leisten können auf Einnahmen bewusst zu verzichten. Selbständigkeit zeichnet sich ja häufig nicht nur durch mehr Freiheit, sondern vor Allem auch durch weniger Planbarkeit ab. Als niedergelassener Arzt auf dem Land, wo evtl. genereller Ärztemangel herrscht, kann man davon ausgehen, dass man die nächsten Jahre noch Patienten hat. Ähnliches mag bei hochspezialisierten Geschäften oder bei seit Jahrzehnten etablierten Kanzleien in einer lokalen oder fachlichen Nische gelten. In der Regel weiß man aber eben nicht, ob man in 1-2 Jahren noch die gleiche Anzahl an Kunden hat. Heute ein gefragter Freelancer kann es Dir passieren, dass morgen der Markt zusammenbricht, weil die Wirtschaft still steht (und Betriebsräte regelmäßig das Freelancer gekündigt haben wollen, bevor man Kurzarbeit oder Kündigungen akzeptiert). Hinzukommt, dass man ja nicht nur eventuelle Betriebsmittel finanzieren muss, sondern auch eigene Arbeit, die nicht vergütet wird. Insbesondere bei Akquise machen sich ja regelmäßig erhebliche Skaleneffekte bemerkbar: je weniger aktive Kunden man hat, desto größer häufig der relative Akquiseaufwand. Insbesondere als Berater lebt man ja zu einem nicht erheblichen Teil von der Weiterempfehlung durch Bestandskunden. Je weniger Bestandskunden man bedient, desto Kunden muss man unter Umständen durch aktives Marketing akquirieren. Zumindest in meiner Branche (Rechtsberatung) ist das so. Keine Ahnung, wie es bei Dir aussieht. Jedenfalls dürften nur die aller wenigsten derartige USPs haben, dass sie sich durch Angebotsverknappung erst so richtig interessant machen. -
Nö, glaub ich nicht. Altersabhängig werden sich die Schulen durchaus leeren auch wenn nicht alle Eltern ihre Kinder zuhause lassen werden. Das Thema wird ja auch nicht von allen Eltern gleich gesehen. Aufhebung der Präsenzpflicht halte ich für einen begrenzten Zeitraum für gute Maßnahme, gerade auch weil dabei unterschiedliche Befindlichkeiten berücksichtigt werden können. Warum hier gerade Muslime das Problem sein sollen, verstehe ich nicht. Die großen muslimischen Einrichtungen haben - genauso wie die großen Kirchen - die Infektionsschutzmaßnahmen mitgetragen. Ausbrüche sind mir von evangelikalen Freikirchen bekannt. Gut finde ich vor Allem, dass es Weihnachten keine Ausnahmen für Familienfeiern geben soll. Das was lange kommuniziert wurde, Weihnachten müsse man Opa und Oma sehe können, halte ich für fatal. Auch wenn sich nicht alle daran halten werden, hat das vielleicht ne Signalwirkung. Man lieber für "Netflix&Chill" Ausnahmen von eventuellen nächtlichen Ausgangsbeschränkungen machen, wenn das Studenten davon abhält über Weihnachten zu den Eltern zu fahren. Und auch wenn ich ansonsten kein Freund harter Maßnahmen bin: ich halte es für vertretbar die Pflegeheime für 4 Wochen wieder stärker zu isolieren, einerseits weil Weihnachten viele Besucher drohen und andererseits, weil gerade hier Hilfe in Sicht ist, da hier ja zuerst geimpft werden soll.
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Diskutiert worden war das ja durchaus, glaube auch von Drosten und völlig unsinnig ist es ja nicht bei der Frage von Quarantänemaßnahmen die vermutete Viruslast und damit die vermutete Infektiosität zu berücksichtigen. Eine öffentlich zugängliche Norm aus der sich diese Praxis ergäbe kenne ich aber nicht. Das Problem dürfte ja auch sein, dass die Virus nicht während der Infektion gleich bleibt sondern erst ansteigt und dann abfällt. Eventuell war der getestete ja vorher infektiös und hatte andere angesteckt. Und man sollte es nicht dahingehend missinterpretieren, dass Personen mit hohem CT gar nicht infiziert seien. In Brasilien dürfte die Erfassung der Toten nicht so eng sein, vor Allem hat Brasilien aber auch ein Medianalter von 33 Jahren, Österreich von 42 Jahren. In Afrika fallen die Todeszahlen auch altersbereinigt ja nochmal deutlich niedriger aus. Hilft uns halt nicht wirklich.
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Sputnik hab ich nicht genannt, weil zuletzt von massiven Problemen berichtet wurde, die Produktion hoch zufahren. AstraZenaca und Gamaleya diskutieren wohl aber gerade über die Möglichkeit einer Kombination der Impfstoffe. Wohl keine blöde Idee, zumal wenn man das Problem von AstraZeneca mit der zweiten Impfdosis bedenkt. Auch die anderen Impfstoffe werden sicher nicht alle nach Deutschland kommen. CureVac hat zB. letzte Woche bekannt gegeben, eine Zulassung in Europa und Lateinamerika zu zielen, von den USA oder Asien war nicht die Rede. Wird aber Auswirkung auf die Verfügbarkeit hierzulande haben, wenn es weltweit mehr Impfstoff gibt. Das ist glaub ich bei allen genannten bisher angedacht. Scheint aber nicht mal sicher zu sein, dass bei den erst genannten die Impfempfehlung immer und überall bei den 2 Dosen bleiben wird. Es wird sicher auch sicherlich Leute geben, die sich nur einmal impfen lassen. Ist ja nicht, dass die erste Dosis gar nichts bringen würde.
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Kann man glaub ich ziemlich schnell durch gehen: steht nicht viel mehr drin, als bisher schon veröffentlicht worden ist. Anders als in der AstraZeneca-veröffentlichung findet sich zB. keine Aussage darüber, in wie weit Infektionen verhindert werden.
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🙄 Sinovac, CanSino, Beijing Institute of Biological Products/Wuhan Institute of Biological Products. Wusste glaub ich jeder wer und was gemeint ist.
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AstraZeneca plant 2021 mit bis zu 2-3 Mrd. Dosen, BioNTech/Pfizer mit bis zu 1,3 Mrd. Dosen, Moderna 500 Mio bis 1 Mrd. Dosen, CureVac 300 Mio. Dosen. Die geplanten Kapazitäten von NovaVax, Jansen, der 3 Chinesen und der Inder kenne ich nicht. Mal sehen wer es alles zur Zulassung schafft und wie die Produktion läuft. Die ganze Welt wird man nächstes Jahr nicht impfen können, mehr als die Risikogruppen aber wohl schon.
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Botte, ich bin ja völlig bei Dir den Verlauf der Maßnahmen nicht von irgendeiner Impfquote zu machen. Die von Dir genannten Kriterien der Auswirkung der Impfung sind aber nicht gleich wahrscheinlich und nicht gleich zu werten. Es macht einen Unterschied, ob ich das Verhindern der Ausbreitung des Virus zur Voraussetzung der Lockerung der Maßnahmen mache, das Verhindern schwerer Fälle von Covid-19 bzw. Todesfälle oder, wie Shao schon geschrieben hat, als Voraussetzung mache, den Menschen die Möglichkeit zu geben sich zu schützen. Den Sieg über die Ausbreitung des Virus zur Voraussetzung für ein "normales Leben" zu machen, das würde ich nicht mitgehen. Das halte ich in den nächsten 2-3 Jahren auch nicht für erreichbar. Weder die präklinischen Studien, die ich bisher gesehen habe, noch die AstraZeneca-Veröffentlichung zur Phase-3 Studie versprechen sterile Immunität. Vielleicht mögen das zukünftige Impfstoffe irgendwann mal bieten, aber ich schätze, dass sich das Thema bis dahin gelegt hat. Die anstehenden Impfstoffe scheinen aber die Möglichkeit zu bieten, die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung ganz erheblich zu senken und im Sommer wird (fast) die gesamte Bevölkerung in Deutschland die Möglichkeit haben sich entsprechend zu schützen. Daneben werden sich die symptomatischen Behandlungsmöglichkeiten verbessern und vielleicht gibt es auch irgendwann ein wirksames Virostatikum. Die Impfbereitschaft dürfte nächstes Jahr aber eher abnehmen, wenn einerseits die Zahl der schweren Verläufe abnimmt, weil insbesondere die Risikogruppen geimpft werden, andererseits aber Berichte von (erwartbaren) Nebenwirkungen auftauchen. Das ständige Gerede von der Herdenimmunität mag umgekehrt Trittbrettfahrer verleiten, sich erstmal nicht zu impfen, denen es aufgrund ihres individuellen Risikos dringend anzuraten wäre. Und ich halte es für unzumutbar das leben von Kindern und Jugendlichen derart einzuschränken, weil Ältere Menschen die Impfung scheuen. D
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@TimComeOn Lies doch bitte die Sätze in Deinen Links zu Ende, bevor Du etwas postest. 2.1 Mio. in Deinem Link sind nicht die Infizierten, sondern die Arztbesuche. Die 20% die auf der Intensivstation landen beziehen sich nicht auf die Infizierten, sondern auf die, die sich bei der Notaufnahme melden. Die 34% auf der Intensivstation beziehen sich auf die Gesamtzahl der Hospitalisierten. So kann man das bei jeder genannten Zahl weiter machen.
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Dass es Meldungen über Menschen geben würde/wird, denen es nach der Impfung nicht gut geht (sei es als Nebenwirkung der Impfung oder zufällig), war absolut vorhersehbar und ebenso, dass es dadurch bei einigen die Impfbereitschaft abnimmt. Am sinnvollsten bleibt es da dennoch offen und ehrlich Nutzen und Risiken zu kommunizieren. Möglichst ohne falschen Versprechen oder erhobenem Zeigefinger. Und dann sollte man akzeptieren, dass nicht nur das tatsächliche Verhältnis zwischen Nutzen und Risiken nicht bei allen Menschen gleich ist, sondern auch die Einschätzung hiervon. Nebenwirkungen von Impfungen bzw. Überreaktionen treten in der Regel bei jüngeren häufiger auf als bei älteren. Dafür ist der individuelle Nutzen der Impfung für ältere bekanntlich deutlich höher als für jüngere, weil Covid-19 nun einmal schwerer ausfällt. Letztlich muss den Leuten halt klar sein, dass sie irgendwann mit dem Virus Kontakt haben werden, ob mit oder ohne Impfung. Meines Erachtens tragen die neun Monate Dauer-Alarmismus zu Corona aber auch nicht dazu bei, dass die Menschen mit den Risiken der Impfung nüchtern umgehen.
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In den Phase-2/3 Studien traten bei 2-3% leichte Nebenwirkungen auf. Wie stark die allergische Reaktion war, hab ich nicht gelesen. Über die beiden NHS-Mitarbeiter wird berichtet, dass sie laufend ein Adrenalin-Notfallset mit rumgeschleppt haben, was für eine extreme Anfälligkeit gegenüber allergischen Reaktionen spräche.
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Und wo hast Du gemacht? Mit Sonderwünschen zur Fleischerei oder hast Du das Aas selber von der Landstraße gekrazt?
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Ebenfalls momentan diskutiert wird Tübingen, das erheblich mehr in den Schutz der Risikogruppen investiert hat als der Rest Deutschlands. FFP2-Masken für Risikogruppen, Schnelltests für Pflegepersonal, gezielte Angebote für Risikogruppen scheinen sich durch eine erheblich niedrigere Inzidenz bei den Ü65-jährigen, der Vermeidung von Ausbrüchen in Pflegeheimen und nur wenigen Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern auszuzahlen. Sicher nur eine kleine Stichprobe und nicht jede Gemeinde hat die finanziellen Mittel, die Tübingen hat, aber anscheinend geht ja doch etwas beim Schutz der Risikogruppen.
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Diskutiert wird das Mittel wohl schon seit März und seit Sommer laufen kleine Phase 2/3 Studien. Ebenfalls momentan im Gespräch ist Ivermectin, aber auch hier fehlen verlässliche Daten. Vielleicht findet man in den nächsten Monaten ja doch noch Nachweise für ein wirksames Virostatikum, das man nicht nur Patienten geben kann, bei denen es eigentlich zu spät ist. Die gestern von mir gepostete Veröffentlichung in Lancet zu Ergebnissen der AZ Phase-3 Studie beantwortet schonmal die Frage, in wie weit die Impfstoffe nicht nur Erkrankungen, sondern auch die Infektion - im Sinne von nachweisbare Viren im Rachen - mit Sars-Cov-2 verhindert: auch bei der kleinen Gruppe, die erst die halbe und dann die volle Dosis bekam und bei der die Erkrankungshäufigkeit um 90% reduziert wird, wird die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren um knapp 60% reduziert. Die Reduktion der Infektiosität mag irgendwo zwischen den 60% und den 90% liegen, das aber wohlgemerkt in den Monaten unmittelbar nach den Impfungen. Mittelfristig kann man sicher keine sterilisierende Immunität gegen den Impfstoff erwarten. Bei Biontech und Moderna gibt es noch keine solchen Zahlen, würde aber sicher nicht überraschen, wenn es dort ähnlich aussieht. Das macht die Impfstoffe nicht schlecht, die Effektivität wenn es darum geht Hospitalisierungen oder gar Todesfälle zu vermeiden mag sogar über den 90% bzw 95% bei Biontech und Moderna liege. Aber man sollte mE. langsam aufhören Herdenimmunität durch die Impfungen als ziel auszurufen. Ehrlichkeit mag sich hier sogar positiv auf die Impfbereitschaft gerade bei Risikogruppen auswirken, weil man sich eben nicht darauf verlassen kann, sich nicht zu infizieren, weil sich genügend andere Menschen im impfen.
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Vorabergebnisse zur Phase-3 Studie von AstraZeneca: https://marlin-prod.literatumonline.com/pb-assets/Lancet/pdfs/S0140673620326611.pdf
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So hab ich das auch verstanden. Nein. Zwar gab es schon Fälle, bei denen Säuglinge mit Antikörpern geboren wurden, aber das Immunsystem von Säuglingen kommt anscheinend auch von alleine gut mit Sars-Cov-2 zurecht. Wie auch mit all den anderen Viren, mit denen Menschen in den ersten 1-2 Lebensjahren zum ersten Mal Kontakt hatten. Das Problem entsteht, wenn man mit Viren zum ersten Mal in einem Alter Kontakt hat, in dem das Immunsystem nicht mehr so fit ist. Wenn man sie auf Populationen bar jeglicher Immunität los lässt, dürfte die Grippe auch um ein vielfaches gefährlicher sein. Aber die Situation haben wir - hinsichtlich der Grippe babaluayéseidank - nicht. Fast jeder Rentner hatte in jüngeren Jahren schonmal irgendwie mit Grippeviren Kontakt. Sars-Cov-2 sieht es dummerweise halt anders aus.
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Wenn Deine Annahme, dass man milde Verläufe nur mit einer spezifischen Grundimmunität erklären kann, richtig wäre, dürfte es bei Säuglingen keine milden Verläufe geben. Tatsächlich haben Säuglinge und Kleinkinder regelmäßig gar keine Symptome, weil ihr agiles Immunsystem auch ohne Vorkontakt mit dem Virus gut fertig wird. Und die Vermutung, dass es Kreuzimmunitäten gibt, steht ja immer noch im Raum. Aber wohl kaum bei 80%, sonst wäre die Epidemie in anderen Ländern längst vorbei.