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Alle erstellten Inhalte von GettingUp
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FH mittlerweile besser als UNI für BWL?
GettingUp antwortete auf Jdeen's Thema in Karriere & Finanzen
Warum nicht beides kombinieren? Bachelor an der FH und Master an der Uni. So hab ich es gemacht. Wird dann von seiten der Unternehmen eher auf den Bachelor- oder auf den Masterabschluss geschaut? Sprich, bin ich dann vornehmlich FH-Abgänger oder Uni-Abgänger? -
Gehaltsvorstellung Werksstudent Lebensmittelindustrie
GettingUp antwortete auf GettingUp's Thema in Karriere & Finanzen
Ja so was in die Richtung habe ich mir auch vorgestellt. Soll ich mit 15 einsteigen und mich dann ggf. runterhandeln lassen? -
Gehaltsvorstellung Werksstudent Lebensmittelindustrie
GettingUp hat ein Thema erstellt in Karriere & Finanzen
Hallo, habe in absehbarer Zeit ein Vorstellungsgespräch als Werksstudent bei einem Schokoladenhersteller. Ich möchte - falls ich nach meinen Bezahlungsvorstellungen gefragt werde - nicht doof darstehen, daher versuche ich gerade herauszufinden, was man denn vorschlagen könnte. Ich komme bald ins vorletzte Mastersemester und bin vom Fach/studiere etwas in die Richtung. Ich habe gehört, dass in dem Unternehmen ein Mindestlohn von 11,50 € herrscht, d.h. den kommen auch alle Hilfskräfte. Im Falle, dass man gefragt wird: Was soll ich vorschlagen - wie kann ich argumentieren? -
Kein Sex für 2 Wochen, 6 Wochen oder noch länger
GettingUp antwortete auf dondoro's Thema in Sexualität
Ist das dein ernst? Du hast ein gesundheitlichsbedingtes (zeitlich recht überschaulich beschränktes) Sex-Verbot und machst dir deswegen Angst um Betaisierung oder das das Mädel abhaut? Alter Verwalter.... geht's noch? Der Aufenthalt in diesem Forum scheint dir nicht gut zu tun. -
Was habt ihr zwischen Abitur und Studium gemacht
GettingUp antwortete auf Zerua's Thema in Karriere & Finanzen
Zivildienst im Rettungsdienst und der Pflege, 6 Monate Praktikum -
Es ist müßig über die Verdienste von Selbstständigen zu diskutieren. Die bestimmten oft aus vielen Quellen und sind nahezu nicht nachvollziehbar. Arm wird der Mann nicht sein, aber man darf sich auch nicht von Autos & Lifestyle täuschen lassen - soweit ich richtig informiert bin, kommt er auch aus einer recht wohlhabenden Familie. Ich tue mich mit den 1-2 Mio. € nur deshalb schwer, weil ich den Markt noch nicht ganz sehe. Wo soll er viel Geld bekommen? Youtube-Videos? Kann ich mir nicht vorstellen - müsste aber mal ein Insider drüber berichten. Sponsoring? Wird auch nicht elend viel bei rumkommen. Das einzige, wo ich es mir vorstellen könnte, ist durch das Verkaufen seiner Dienstleistungen/Pakete. Wenn sich genug Blöde dafür finden, kann das schon Geld generieren. Ich kann mir halt nicht vorstellen, dass viele Menschen so blöd sein können. Bzw. ich will meine Hoffnung in die Menschheit nicht verlieren :D Was aber klar bei den YTer ist: Sie verkaufen ihren Lifestyle. Sie präsentieren die Art von Leben, die viele leben wollen (mag Schauspielerei sein, mag Realität sein - who knows?): Hartes Training, gutes Essen, teure Reisen, Klamotten, exotische Länder, dicke Autos. Einfach einen schicken Lifestyle - "Work hard, play hard". Es geht weniger um wissenschaftliche Betreuung (zudem da eh jeder eine andere Ansicht hat und die Wissenschaft auch keine eindeutigen Ergebnisse liefert), als um das Generieren eines Vorbildes. Ich stelle mir das schon recht angenehm vor, so zu arbeiten: Sich einfach selbst zu filmen und die Groupies gehen ab.... Da kommt mir mein normales Studentenleben mit viel Schufterei und Lernerei echt dröge vor.
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ergo versicherung berater als nebenjob machen?
GettingUp antwortete auf ein Thema in Karriere & Finanzen
Interessante 10-min-Doku: http://www.ardmediathek.de/tv/Panorama-3/Ergo-Pro-Auf-der-Jagd-nach-der-schnelle/NDR-Fernsehen/Video?documentId=19881974&bcastId=14049184 -
ergo versicherung berater als nebenjob machen?
GettingUp antwortete auf ein Thema in Karriere & Finanzen
Ein paar interessante Links aus der Wissenschaft: http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/Multi_Level_Marketing.pdf http://de.scribd.com/doc/78935108/Dr-Claudia-Gro%C3%9F-Direktvertrieb-Network-Marketing-Multi-Level-Marketing-Versprechen-Fakten-Empfehlungen Dr. Claudia Groß von der Uni Nijmegen hat interessante Veröffentlichungen. -
ergo versicherung berater als nebenjob machen?
GettingUp antwortete auf ein Thema in Karriere & Finanzen
Es folgt mein Erfahrungsbericht: Strukturvertrieb im Finanzbereich – die große Chance? „Wie du vielleicht mitbekommen hast, arbeite ich seit geraumer Zeit im Bereich Vermögensaufbau, Steuervorteilsicherung und Altersvorsorge. Wir expandieren im Moment verstärkt im Bereich Buxtehude [Ort v. Verfasser geändert] und suchen noch Führungskräfte, welche jeweils vier- bis sechsköpfige Teams leiten. Deine Aufgaben wären insbesondere die Koordination, Einarbeitung und Motivierung deiner Mitarbeiter. So kannst du dir nebenberuflich etwas Ernsthaftes aufbauen, was sich nebenbei auch gut im Lebenslauf macht.“ So kam ich als damaliger junger Student einer völlig anderen Fachrichtung erstmals mit Multi-Level-Marketing beziehungsweise einem Strukturvertrieb in Berührung. Ich hatte zuvor noch nie von diesem System gehört. Ich möchte in diesem Artikel weniger das Multi-Level-Marketing als solches erklären, sondern vielmehr meine persönlichen Erfahrungen im Strukturvertrieb eines Finanzdienstleisters mit euch teilen. Erstaunlicherweise stellten sich meine Erfahrungen als nahezu identisch mit denen anderer „Strukkis“ aus verschiedenen Finanzunternehmen heraus. Für unerfahrene Leser in diesem Bereich empfehle ich als Grundlage die Lektüre des passenden Wikipediaartikels. Alle kursiv und in Anführungsstriche gesetzte Worte sind Schlüsselbegriffe des Multi-Level-Marketings, die in ihrer Bedeutung nie völlig falsch verwendet werden, jedoch dem Aufbau einer Illusion zur Täuschung vor wahren Gegebenheiten dienen. Zurück zur Ausgangssituation. Dort stand ich also auf der Suche nach einem Nebenjob, den ich insbesondere zur Verbesserung meiner Perspektiven am zukünftigen Arbeitsmarkt suchte. Meine naturgemäße Skepsis und mein als Frage formulierter Einwand, wie so eine Arbeit denn ohne jegliches Wissen in dem Arbeitsbereich möglich sei, wurde mit einem „Du wirst natürlich intensiv und umfassend geschult und eingearbeitet“ entkräftet. Ich bin schon immer eine erfolgsorientierte und ehrgeizige Persönlichkeit gewesen. Die geschilderte Stellenbeschreibung sprach meine Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Themengebieten und Erfahrungen an. Hungrig auf Karriere und Geldverdienen, jedoch noch reichlich unerfahren, war meine Neugier geweckt. Und so traf ich mich noch einmal in einem offizielleren Rahmen mit meinem zukünftigen „Ausbilder“, auch Strukturhöherer beziehungsweise „Strukki“ genannt. Wir lernten uns schnell kennen und mir wird die ein oder andere „Personalerfrage“ gestellt, welche - wie sich nachher recht schnell rausstellte - weniger zum Testen und Selektieren etwaiger Mitarbeiter, als vielmehr zur Aufrechterhaltung der Illusion, es handele sich dabei um eine gefragte und zahlenmäßig limitierte Arbeitsstelle, eingesetzt wurden. Schnell waren wir beim „Du“. Diese jugendhafte Lockerheit gefiel mir. Dass diese nur einen weiteren Baustein des Systems Strukturvertrieb darstellt, war mir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht bewusst. Des Weiteren wurde mir das Vergütungssystem erklärt, ohne dabei als Strukturvertrieb bezeichnet zu werden. Dabei wurde mit Zahlen gearbeitet, die für mich als Studenten unglaublich groß erschienen. Erstmals war von „Beratung“ (anstatt Vertrieb oder Verkauf) die Rede. Bezahlt wurde jedoch nicht für „Beratungs“-, sondern ausschließlich für Verkaufsleistungen. Der gesamte Gesprächsaufbau wurde immer wieder mit Elementen des Eingangszitats gepickt, so dass alles sehr einfach und schlüssig, insbesondere aber attraktiv erschien. Trotz meiner Unerfahrenheit zu der Zeit war ich nicht naiv und war mir bewusst, dass außerordentliche Geldsummen nicht einfach mal so zu verdienen sind. Daher halbierte ich die von meinem Strukki genannte Anzahl an Vertragsabschlüssen und die daraus resultierenden Provisionssummen und stellte fest, dass das immer noch eine echt beneidenswerte Summe ergab. Und ganz nebenbei konnte ich mir ja „nebenberuflich etwas aufbauen“, was hinterher immer mehr abwirft. Schlussendlich hatte ich nichts zu verlieren und Probieren geht bekanntlich über Studieren. Das Einstiegsseminar - die nächste Station meiner „Karriere“ im Multi-Level-Marketing. Dieses fand in Seminarräumen eines gediegenen Tagungsortes statt – inklusive Frühstück, edles Mittags-Menü und Anzugpflicht aufgrund eines „geschäftlichem Umfeld“. Diese Umgebung beeindruckte mich verständlicherweise und die scheinbare Professionalität steigerte meine Entdeckungslust. Kosten waren von den Seminarteilnehmern selbst zu tragen. Diese waren bunt zusammengewürfelt – jüngere Studenten, Schüler, aber auch ältere Teilnehmer. Frauen und Männer waren gleichermaßen vertreten. Bei einigen Teilnehmern fragte ich mich aufgrund ihrer äußeren Erscheinung und ihren Artikulationsfähigkeiten jedoch recht schnell, wie diese auch nur annäherungsweise im Vertrieb von Finanzdienstleistungen tätig sein sollten. Wie auch immer, war ja nicht mein Bier. Wir trudelten in den Veranstaltungsraum ein. Laute Partymusik („Here’s my key, philosophy, a freak like me just needs infinity…”) machte Stimmung und für den richtigen Wohlfühlfaktor war direkt gesorgt. „Infinity“, zu Deutsch Grenzenlosigkeit. Ein passendes Stichwort für die Philosophie des Strukturvertriebs. Die Musik lief aus und wir wurden von einem sympathischen Herrn in edlem Anzug, Manschettenknöpfen und Einstecktuch begrüßt. Diese Kombination aus Lockerheit und (scheinbarer) Seriosität wirkte. Nach kurzer Erläuterung der Tagesordnung wurde der erste Redner angekündigt: „Unser erster Redner saß vor vier Jahren genau auf denselben Stühlen, auf denen Sie jetzt auch sitzen. Mit nur 22 Jahren hat er einen vorbildlichen Karriereaufstieg hinter sich und ist in Stufe 4 angekommen! Sein maximaler Verdienst in einem Monat betrug 30.000 €! Wie in seiner Freizeit als Triathlet ist er auch auf der Straße mit seinem Mercedes SL schnell unterwegs! Und jetzt begrüßen Sie mit mir mit einem tosenden Applaus unser Nachwuchstalent Johannes Hofschmidt [Name von Verfasser geändert]!“ ...Okay ... Etwas befremdlich wirkte diese Ankündigung schon. Auf der einen Seite musste ich schmunzeln über diesen Einstieg und fragte mich, wo ich hier gelandet bin... Aber irgendwie war es auch erfrischend anders. Das „Nachwuchstalent“ erschien mir auf einmal wie ein Halbgott. 30.000 € in einem Monat! Mit 22 Jahren! ... Wow! Dass diese Art der Präsentation zum Strukturvertrieb dazugehört wie das Salz zum Ei war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Es folgten mehrere Vorträge zu verschiedenen Themen – die Ankündigungen der Redner verliefen stets nach dem gleichen Schema. Den Einstieg bildeten Informationen zum demografischen Wandel, zu den Nachteilen der umlagefinanzierten staatlichen Rentenversicherung und erste Ausblicke auf Finanzprodukte, welche die Rentenlücke schließen können. Der Markt schien existent zu sein. Nach einer kurzen Pause, in der ich von meinem „Strukki“ betreut wurde, folgten die letzten Vorträge, welche der (wenn auch einseitigen) Wissensvermittlung dienten: Private Krankenversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung. Ich wurde erstmals mit den starren aber guten Vertriebswerkzeugen konfrontiert: Schaubilder, Lebenslinien, Illustration von Sachwerten, die nahezu jedem Menschen wichtig sind und welche durch die Gefahren des Lebens bedroht sind. Verlustängste und die Bedürfnisweckung nach Sicherheit – das zieht bei den Deutschen! Danach dachte ich mir: Dumm, wer da noch rein gesetzlich versichert ist. Nach der Mittagspause waren die Vorträge etwas anderer Natur. Das Vergütungssystem wurde noch einmal erklärt und ich merkte, wie die genannten Summen ihre Wirkung in meinem Gehirn abermals entfalteten. Der Referent befragte zwei, drei „Strukkis“, was ihr höchster Verdienst war – Frau Merkel wäre neidisch geworden. Zwei, drei Abschlüsse im Monat und noch den ein oder anderen meiner Mitarbeiter bzw. „Geschäftspartner“ - das wird ja wohl möglich sein! Wieder halbierte ich die genannten Provisionssummen, um realistisch bleiben zu können. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass ich potentielle Kunden zugewiesen bekommen würde. Vom Abgrasen meines persönlichen Umfeldes, dem sogenannten warmen Markt, wusste ich bis dato nichts. Im Anschluss wurden die Vorteile der „Selbstständigkeit“ im Unternehmen erläutert - wie in den anderen Themenbereichen wieder mit einer beispielhaften, den Laien überzeugenden Einseitigkeit. Es wurde uns klar gemacht, welches Schicksal an horrenden Abgaben uns blühen würde, wenn wir in ein Angestelltenverhältnis einsteigen würden, beziehungsweise in diesem verbleiben würden. Es erschien mir so, als seien Arbeitnehmer grundsätzlich zu bedauern. Ohne vermeintliche Risiken nebenberuflich starten und anschließend in die hauptberufliche Selbstständigkeit! Klang gut! Dass die Risiken tatsächlich weniger im wirtschaftlichen, jedoch dafür umso mehr im sozialen und persönlichen Bereich liegen, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst... Wie auch? Den Abschluss bildete ein Vortrag über die Incentives, welche im Strukturvertrieb Gang und Gebe sind. Der sympathische Herr mit dem schicken Anzug, Manschettenknöpfen und Einstecktuch erklärte uns die Grundidee von Incentives und präsentierte Beispiele mit Hilfe gutgemachter Videos und Bilder: Reisen, besondere Erlebnisse und Tagesausflüge. Oft hatten diese Abenteuercharakter: Das spricht insbesondere erfolgs- und erlebnisorientierte Menschen an. „Work hard, play hard!“ ist ein Motto, dem ich noch öfters in diesem System begegnet sein werde. Es folgte mein persönlicher Höhepunkt des Tages: Der sympathische und insbesondere herausragend charismatische Herr sprang ohne Vorwarnung mit einem lauten Knall auf einen Tisch der ersten Reihe. Die Seminarteilnehmer schreckten auf. „ES IST ALLES MÖGLICH, WENN MAN BEI UNS GAS GIBT!“ Ich war hellwach – er machte das echt gut. Er sprang wieder agil vom Tisch herunter und holte ein etwa 0,5 Zentimeter dickes Bündel pastell-roter Scheine hervor, welches mit einer überdimensionalen goldenen Büroklammer zusammengehalten wurde. Okay dachte ich, jetzt wird es aber lächerlich. „Für diese Büroklammer aus echtem Gold müssen Sie nur [x] Einheiten in [x] Monaten schreiben und sie hilft Ihnen dann, Ihr vieles Geld, was Sie bei uns verdienen, zusammenzuhalten.“ Im Anschluss präsentierte er seine Armbanduhr der wohl populärsten Marke für hochpreisige Luxusuhren. Er fragte seine Kollegen, wie viel die Uhr denn wert sei. – „Das gleiche Modell gibt es für ca. 17.000 € im Handel.“ „Diese Uhr dürfen Sie Ihr eigen nennen, sobald Sie Stufe vier erreichen! Ich würde Sie sie ja gerne von Nahem betrachten lassen, aber dafür ist sie einfach zu teuer!“ Es wurden noch einige Incentives vorgeführt, welche man schon mit geringerem Aufwand sein eigen nennen kann: Edle Kugelschreiber und Ledermappen oder silberne und goldene Anstecker für den Anzug. Ich fragte meinen Strukki, ob man diese Gegenstände auch verkaufen beziehungsweise einschmelzen kann. Doch das ist anscheinend nicht gern gesehen, denn diese gelten als Statussymbole und Erkennungsmerkmale unter ihresgleichen, wie weit es der jeweilige Mitarbeiter schon geschafft hat. Kurz vor Abschluss wirft ein Referent noch die Frage ein, ob so viel Luxus und materieller Reichtum denn verwerflich seien. Das paralysierte Kollektiv der Seminarteilnehmer entgegnet mit einem entschiedenen „Nein“, denn für diesen Erfolg hat man schließlich hart und ehrlich gearbeitet! Der frühe Abend brach an und das Seminar neigte sich dem Ende zu. Ich fühlte mich wie in einer Art Rausch – hochmotiviert, den erfolgreichen Referenten nachzueifern und selber Erfolg zu haben! Gehirnwäsche per excellence! Gleichzeitig stieß mich jedoch die extreme vorherrschende Fixierung auf materielle Dinge als ausschlaggebender Punkt beruflicher Tätigkeit ab. Ich kommunizierte meine Bedenken und mir wurde versichert, dass diese Aufmachung nur der Motivierung von Menschen mit stark monetärer Orientierung diene und keine ausschlaggebende Rolle spiele. Ich akzeptierte die Antwort vorläufig und blieb am Ball, denn meine Neugier war noch lange nicht gestillt. Mein weiterer Werdegang bestand aus verschiedenen Elementen: Drei Grundkurse, die jeweils einen ganzen Tag dauerten, wöchentliche zweistündige Meetings mit dem gesamten Team und die Treffen mit meinem „Strukki“, welche insbesondere zum individuellen Coaching und Absprechen weiterer Vorgehensweisen dienten. Diese Elemente waren perfekt aufeinander abgestimmt, so dass die Verdrehung von Tatsachen, das Aufbauen einer Illusion und das Einbinden neuer Mitarbeiter in das soziale System Strukturvertrieb effektiv vorangetrieben werden konnten. Die Grundkurse gefielen mir sehr gut, da mir dort Einblick in einen Themenbereich gewährt wurde, der für mich bis dato absolutes Neuland war: Steuern, Risikoabsicherung, Altersvorsorge und noch viele weitere Themen wurden behandelt. Leider war der zeitliche Rahmen zu straff, um tiefergehendes Wissen zu vermitteln. Dieses - so wurde mir versichert - würde ich mir in den regelmäßigen Meetings aneignen können. In den wöchentlichen Meetings und den Treffen mit meinem „Strukki“ lernte ich das zentrale Verkaufsinstrument des Strukturvertriebs kennen: Einen Fragebogen für das Kundengespräch, in welchen dieser zentrale Fragen zur finanziellen Situation und seinen Wünschen und Zielen beantwortete. Bei diesem Fragebogen handelte es sich um ein hochgradig effektives Verkaufswerkzeug, welches insbesondere der Manipulation des Kunden unter dem Deckmantel der „kostenlosen Beratung“ diente. Bedürfnisweckung und das geschickte Einfädeln von Kaufanreizen waren vom laienhaften Kunden nicht von einer „ganzheitlichen und bedarfsoptimierten Beratung“ zu unterscheiden. Gleichwohl sollte mit geschickt platzierten Fragen weiteres Kundenpotential aus dem Bekanntenkreis des jeweiligen Kunden im Sinne von Empfehlungsmarketing generiert werden. Der Umgang mit diesem Fragebogen wurde mit systematischen und feststehenden Formulierungen geübt, wobei komplette Kundengespräche als Leitfäden zur Verfügung standen. Dem Kunden wurde der Fragebogen als Basis eines kostenlosen umfassenden Gutachtens eines unabhängigen Finanzinstituts präsentiert, welches individuelle Förder- und Gewinnmöglichkeiten differenziert ermittele. In Wahrheit war dieses Gutachten nichts weiter als ein Darstellungsprogramm mit simplen Berechnungen, welches die Angaben des Kunden veranschaulicht und auf dessen Basis der „Berater“ seriös wirkende Produktempfehlungen aussprechen konnte. Den neuen Verkäufern wurden diese Verkaufsinstrumente nicht sonderlich anders vorgestellt als den Kunden, da im Strukturvertrieb neue Verkäufer erst einmal auch als potentielle neue Kunden anzusehen sind, welche ebenfalls mit Produkten eingedeckt werden können. Zudem muss der Nachwuchsverkäufer davon überzeugt sein, dass er mit seiner „Beratung“ seinen Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten etwas Gutes tut. Denn das ist der entscheidende Punkt des Multi-Level-Marketings, welchen ich erst einige Zeit nach meinem ersten Kontakt mit dem Strukturvertrieb kennenlernte: Ich bekomme keine potentiellen Kunden zugewiesen, sondern muss diese aus meinem persönlichen Umfeld akquirieren. In meiner Zeit im Strukturvertrieb hatte ich von da an mit dem inneren Konflikt zu kämpfen, mein persönliches Umfeld und dessen Vertrauen in meine Loyalität unter dem Vorwand der nett gemeinten „Beratung“ zu missbrauchen, um dieses mit Finanzprodukten zu versorgen, deren Qualität und Sinnhaftigkeit ich gar nicht einzuschätzen vermochte. Mir wurde versichert, dass ich nach einiger Zeit im Strukturvertrieb über ein Wissen verfügen würde, welches dem regulärer Versicherungskaufleute überlegen sei. Allerdings liegt es in der Natur des Strukturvertriebs, dass dieser nur effizient ist, wenn möglichst schnell die Struktur vergrößert wird, so dass eine gute vorangestellte Ausbildung auch vor dem Hintergrund der ausschließlichen Bezahlung auf Provisionsbasis jeglicher Realität entbehrt. Ich merkte, wie ich gute Freunde nicht mehr als solche sah, sondern vielmehr als Möglichkeit, an ihnen Geld zu verdienen. Mit meinem „Strukki“ erstellte ich eine Liste mit allen Personen, die ich kannte. Ich sollte an Kommilitonen, Freunde aus dem Sportverein, Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Bekannte vom Feiern und viele weitere denken - mein gesamtes persönliches Umfeld. Das Adressbuch meines Handys und meine Freundeslisten in sozialen Netzwerken lieferten dafür ausreichend Informationen. Da ich zu Zeiten, in denen es noch keine Textmessenger gab, nur mit wenigen Menschen Mobilfunknummern austauschte, war mein Adressbuch dementsprechend karg gefüllt. Kein Problem - mein "Strukki" brachte mich dazu, in einem sozialen Netzwerk den Verlust meines Handys via Statusreport vorzutäuschen und meine Internet-Freunde so dazu aufzumuntern, mir ihre Handynummer per Privatnachricht zukommen zu lassen. Die Namensliste wurde als mein „Potential“ betitelt. Aus diesem wurden besonders geeignete potentielle Kunden und auch Mitarbeiter beziehungsweise „Geschäftspartner“ ausgewählt. Die potentiellen Kunden wurden telefonisch kontaktiert und mit standardisierten Formulierungen und psychologischen Tricks wie Alternativfragen zu einem Termin gedrängt: „[...] Ich bin seit einiger Zeit selbständig und baue mir nebenberuflich jetzt etwas im Bereich Vermögensbildung, Steuervorteilen und staatlich geförderter Altersvorsorge auf. Ich habe da an dich gedacht, da du als mein Freund auch von 500-2000 € jährlicher Ersparnis profitieren sollst. Wann sollen wir uns mal zusammensetzen? Samstag oder Sonntag?“ Bei eventuellen Widerständen kam es zur „telefonischen Einwandbehandlung“, welche sich wiederum aus auswendig gelernten Formulierungen für jegliche Äußerung von Bedenken bediente. Das Versprechen, ich würde eine umfassende und qualitative Ausbildung erhalten, wurde während meiner Zeit im Strukturvertrieb nur teilweise erfüllt. Zwar bekam ich durch die Grundkurse einen guten ersten Überblick und meine Fragen wurden immer gewissenhaft und gut beantwortet, dennoch nahm das Angebot an Möglichkeiten zur Verbesserung meines Fachwissens danach rapide ab. Die wöchentlichen Meetings, die sich diesem widmeten, waren verschwindend gering. Zudem wurde wieder sehr einseitig gelehrt – etwaige Kritikpunkte an bestimmten Produkten oder deren Aufstellung gegenüber Konkurrenzangeboten fanden keine Plattform, da sie die Verkaufsbereitschaft neuer Mitarbeiter nur verschreckt hätten oder solch ein tiefgreifendes Wissen in der Struktur vielleicht auch nicht vorhanden war. Stattdessen lag Fokus der Meetings auf Vertriebs-Know-How und speziellen Methoden zur Mitarbeitermotivation, welche bisweilen esoterische Züge annahmen. Dazu gehörte die gebetsmühlenartige Formulierung von persönlichen und beruflichen Zielen in der Struktur, inklusive Auflistung marterieller Dinge, die man sich von seinen ersten 1.000, 10.000 oder 50.000 € kaufen wollte – Stichwort Visualisierung zur emotionalen Verstärkung. Erfahrene „Strukkis“ sprachen von ihren insbesondere „persönlichen Fortschritten“, welche sie erfahren hätten. Regelmäßig hielten Struktur-Gurus selbstherrliche Vorträge. Die Begeisterung war den anwesenden Mitarbeitern ins Gesicht geschrieben. Für sie verkörperten die Gurus den einen Lifestyle, den alle dort leben wollten: „Work hard, play hard!“ Im Nachhinein fragte mich ein Kollege: „Hast du seinen Anzug gesehen? Geil, einfach nur geil!“. Statussymbole waren allgegenwärtig: Incentives, welche Erfolge in der Struktur symbolisierten, teure Kleidung und schnelle Autos – Außenwirkung gehörte zum guten Ton. Ich machte ein kleines Experiment: Meinen sonst eher basisorientierten Kleidungstil ergänzte ich tagesweise gezielt mit kleineren Accessoires und wartete auf Reaktionen. Ohne Ausnahmen wurden meine kleinen Updates registriert und jedes Mal ausführlich gelobt. „Nothing is impossible – mind is everything!“ - Aufstrebende „Jungunternehmer“ malten sich solche und ähnliche Lebensweisheiten auf ihre Flagge, was unter anderem an ihren Profilen in sozialen Netzwerken zu erkennen war. In diesen stellten viele ebenfalls ihren Erfolg im Unternehmen zur Schau – eine Art Selbstmarketing, welches gleichzeitig neue Interessenten dazu animierte, ebenfalls im Unternehmen „selbstständig“ erfolgreich zu werden und die strukturhöheren Mitarbeitern von diesem Erfolg profitieren zu lassen. Angesichts der großen Anzahl regelmäßig neu angeworbener Mitarbeiter war die Anzahl der anwesenden Mitarbeiter auf den Meetings recht überschaubar, obwohl innerhalb der Struktur viel Wert auf Anwesenheit gelegt wurde. Dies bestätigt die allgemeine Aussage über Strukturvertriebe, sie unterlägen einer starken Fluktation. Tatsächlich gab es einige wenige Mitarbeitern, denen man ihren Erfolg auch abnahm. Dabei war es ganz egal, welches Bildungsniveau diese vorzuweisen hatten. Viele Mitarbeiter hatten lediglich einen Hauptschulabschluss, keinerlei Berufsausbildung oder ein abgebrochenem Studium. In diesem System zählen Fertigkeiten, die man in keiner offiziellen Bildungsinstitution erlernen kann. In diesem Sinne kann den Strukturvertrieben zu Gute gehalten werden, dass diese auch Personen finanziellen Erfolg ermöglichen, welche auf normalen Karrierewegen keine guten Chancen hätten. Die erfolgreichen Menschen in Strukturvertrieben fallen durch besondere Charaktermerkmale auf: Diese sind in der Regel ehrgeizig, oftmals sportlich engagiert, kommunikationsstark, kontaktfreudig, charismatisch, berechnend und weisen eine extreme Fixierung auf materielle Werte und deren Außenwirkung auf. Mit einem Wort können sie oft auch als „aalglatt“ beschrieben werden. Somit weisen sie einige Parallelen zu anderen Vertriebsmitarbeitern, beispielsweise im Angestelltenverhältnis, auf. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass angestellte Vertriebsmitarbeiter ihre psychologischen und sprachlichen Raffinessen nur im beruflichen Alltag einsetzen müssen, während bei Mitarbeitern im Strukturvertrieb die Grenze zwischen Privat- und Berufsleben und die damit einhergehenden Kontakte zunehmend verschwimmen. Ich bin der Meinung, dass je länger ein Mensch unreflektiert in diesem System verbleibt, desto größer wird für diesen die Gefahr, die dogmatischen Illusionsgebilde als wahre Begebenheit anzusehen und trotz eventueller anfänglicher Bedenken schlussendlich mit dem Gedanken, dass Richtige zu tun, im Hamsterrad gefangen zu sein und Kritik fälschlicherweise nur noch als puren Neid zu interpretieren. Die Gefahren des Strukturvertriebs für die Persönlichkeit und das soziale Umfeld der Mitarbeiter gehen meiner Meinung nach insbesondere von einer Kombination aus der Generierung einer Illusion basierend auf verdrehten Tatsachen und der bewusst fokussierten zunehmenden Einbindung neuer Mitarbeiter in den Strukturvertrieb auch abseits regulärer Arbeitstätigkeiten aus. Etwaige Kritikpunkte am Verkauf im warmen Markt wurden mit geschickten psychologischen Tricks entkräftet: Durch das Aufklären über etwaige Finanzrisiken und das Anbieten qualitativer Lösungsansätze täte man beispielsweise seinen Bekannten etwas Gutes und schütze sie somit vor anderen Finanzberatern, welche nicht mit den gleichen hohen Qualitätsstandards arbeiteten. Im Grunde genommen ist diese Argumentation im Kern richtig, jedoch wird diese idealistische Betrachtung durch zwei Tatsachen umgekehrt: Die Provisionsvergütung, welche den „Berater“ grundsätzlich zum Abschluss möglichst vieler und möglichst teurer Verträge animiert und das generelle Unwissen über die Sinnhaftigkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis beziehungsweise die Qualität von Produkten. In dem Fall, dass es sich bei dem „Berater“ um einen Handelsvertreter eines einzelnen Unternehmens handelt, kommt erschwerend hinzu, dass dieser nur die unternehmenseigenen Produkte vertreiben kann; unabhängig davon, ob Angebote der Konkurrenzunternehmen gegebenenfalls qualitativer sind. Es existieren mittlerweile zwar schon Möglichkeiten, in Ausnahmefällen Konkurrenzprodukte zu vertreiben, allerdings sind diese Möglichkeiten streng limitiert und für den Vertreter auch nicht besonders lohnenswert, da solche Abschlüsse nur monetär vergütet werden – die Gewinnung von zusätzlichen Einheiten für den Aufstieg in der Struktur ist nicht möglich. Aber sicherlich lässt sich diese Möglichkeit überzeugend im Verkaufsgespräch beleuchten. Im Internet wird viel von „sektenähnlichen“ Zustanden in Strukturvertrieben geschrieben. Diese extreme Beurteilung möchte ich meinen Erfahrungen nach etwas entschärfen. Nichtsdestotrotz herrschte in der Struktur eine umfassende Betreuungskultur durch strukturhöhere Mitarbeiter. Zum Büroalltag gehörte das gemeinsame Ausgehen, Trinken und Essen. Diese an sich erfreuliche Tatsache kollegialen Zusammenhalts war meiner Einsicht nach jedoch vorwiegend ergebnisorientierten Ursprungs und verstärkte die Effektivität der Indoktrination durch Einbindung möglichst vieler Lebensbereiche. Für mich wurde diese dogmatische Praxis insbesondere dann deutlich, als ich diversen Abendaktivitäten absagte und erst freundlich, dann unangenehm aufdringlich dazu gedrängt wurde, dem Treffen doch noch beizuwohnen und noch Freunde mitzubringen, welche „gegebenenfalls auch Interesse an einer spannenden und lukrativen nebenberuflichen Tätigkeit besitzen.“ Ein weiteres Beispiel zum Versuch der Struktur zur Einflussnahme auf das Privatleben neuer Mitarbeiter und deren Bindung an das System zeigte sich in einem Meeting, in welchem ein Struktur-Guru davon berichtete, wie eine damalige Partnerin Zweifel an seinem Engagement in der Struktur hegte und ihn dadurch in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung ausbremste. Er berichtete davon, wie er sich schnell von ihr trennte: „Was glaubt ihr, wie viel Erfolg ihr haben könnt, wenn der Mensch, der euch am nächsten ist, an euch und eurem Weg zweifelt? Was würdet ihr machen?“ Als ich dann auch noch dazu animiert wurde, mit meinem oberflächlichen „Fachwissen“ Geschäftspartner einer nahen Verwandten, insbesondere hochrangige Mitarbeiter in der Industrie und wohlhabende Familienunternehmer, mit Finanzprodukten zu versorgen, entschied ich mich zum Ausstieg aus diesem System. Oftmals wird argumentiert, der Strukturvertrieb sei nur ein Werkzeug. Wie dieses eingesetzt würde, hinge von den jeweiligen Mitarbeitern ab. Diesem zunächst oberflächlich überzeugenden Argument muss mit aller Entschiedenheit entgegnet werden. Die Vertriebsform des Multi-Level-Marketings ist ein System, dessen Erfolg maßgeblich von schnellem und exponentiellem Wachstum der Struktur durch ausschließliches Neukundengeschäft und dem damit verbundenen Erschließen möglichst umfangreicher warmer Märkte verbunden ist. Dies ist auch daran zu erkennen, dass auch erfolgreiche „Strukkis“ selten mehr als zwanzig eigene Kunden vorweisen können. Diese Ausrichtung auf exponentielles Wachstum offenbart die Parallelen zu illegalen Schnellballsystemen, welche Strukturvertriebsmitarbeiter rigoros abstreiten. Ein schneller Strukturaufbau, welcher für den Erfolg in diesem System unabdingbar ist, und ein ausschließlich leistungsbezogenes Vergütungssystem gehen jedoch auf Kosten von Mitarbeiterqualität und –moral. Zudem münden die mehrstufigen Vergütungen und kostenintensive Incentives in hohen Abschlusskosten, welche der Kunde schlussendlich zu tragen hat. Im persönlichen Austausch mit anderen „Strukkis“ im Bereich der Finanzdienstleistungen stellte ich fest, dass selbst in anderen Unternehmen exakt dieselben Formulierungen und Illusionen verwendet werden. Ich persönlich möchte die Zeit in diesem System nicht missen, da ich viel über diese Art des Vertriebs, einen ganz besonderen Schlag von Mensch und die Macht der Beeinflussung und Manipulation lernen konnte. Zudem setzte ich mich erstmals intensiv mit der analagebasierten Verbesserung meiner eigenen Finanzsituation auseinander. Mein persönliches Fazit kann mit dem berühmten Stichwort „Es ist nicht alles Gold was glänzt“ umschrieben werden: Nebenjob und Karriere lieber in anderen Bereichen. Vertraue keinem Berater und Vertreter jeglicher provisionsvergütenden Finanzunternehmen, sondern informiere dich selbst – so komplex ist die Thematik für Privatanleger nicht. -
ergo versicherung berater als nebenjob machen?
GettingUp antwortete auf ein Thema in Karriere & Finanzen
NEIN NEIN NEIN NEIN! Wirklich... das willst du nicht ;) ... zumindest wenn du ein Mensch bist, der nicht alles für Geld macht. Spreche aus Erfahrung. Ich habe meine Erfahrungen aufgeschrieben... Bei Bedarf stelle ich ihn mal rein. Die Masche ist immer dieselbe. -
Uni-Bachelorarbeit im Unternehmen. Ja oder nein?
GettingUp antwortete auf Barbour Boris's Thema in Karriere & Finanzen
Eine ausgeschriebene Stelle für eine Thesis ist natürlich das Beste. Da sollten die von dir genannten Bedingungen auch gegeben sein. Diese sollte der Student natürlich so gut wie möglich überprüfen (Betreuer kennenlernen, mit Fragen löchern, etc.) Bei mir war es so, dass ich mein Praxissemester für 6 Monate im Unternehmen geschrieben habe. Da ich in Regelstudienzeit fertig werden wollte, habe ich geplant, meine BA im Unternehmen zu schreiben. Da der Vertrag sehr kurzfristig zustande gekommen ist, konnte das im Bewerbungsverfahren nicht mehr angesprochen werden. Kurzum bin ich angekommen, habe mich etwas eingearbeitet und dann meinen Vorschlag/Bitte eingebracht. Natürlich extremer Gegenwind. Kein Betreuer, sensible Daten, pipapo. Ich habe dann nicht aufgegeben und mir einfach ein Thema gesucht. Hat länger gedauert, aber iwann hat es gestanden. Betreuer seitens des Unternehmens hatte ich keinen. War auf mich allein gestellt. Jedoch habe ich hier und da mal Kollegen um Rat gefragt. War eine taffe Zeit - Fulltimejob mit Überstunden und dann auch noch eine komplette Abschlussarbeit in der Freizeit schreiben. Aber immerhin ist es ein sehr gutes Ergebnis geworden. Der wissenschaftliche Anspruch war jedoch gering. Da ich meinen Bachelor an der FH gemacht habe, war das nicht weiter schlimm. Jetzt bin ich an der Uni und meine Masterarbeit wird auch anders gestaltet werden. Wenn ich das so vergleiche mit BA, die an Unis bzw. in FHs geschrieben wurden: Oft Themen von der Stange, jedoch - so scheint mir der Eindruck, weniger Arbeit. Aber man kann sowohl an Unis/Instituten/Forschungseinrichtungen wie auch in Unternehmen tolle und auch weniger tolle Arbeiten schreiben. Das liegt an den Umständen, den Zielen und zuletzt am meisten an sich selbst. -
Uni-Bachelorarbeit im Unternehmen. Ja oder nein?
GettingUp antwortete auf Barbour Boris's Thema in Karriere & Finanzen
Wenn du ein gutes Angebot/Thema hast (mit allem was dazu gehört), dann mach' es! Abschlussarbeiten sind sehr wichtig - damit kannst du dir dein Profil bilden! An Unis schreiben doch fast alle, in einem guten Unternehmen nicht... Du schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe: 1. Gute BA 2. Praxiserfahrung ohne dein Studium zu verlängern Und deine Masterarbeit kannst du immer noch an der Uni schreiben, wenn du willst. Willst du keinen Master machen, ist das "akademische Niveau" eh egal. Do it! -
Ich persönlich träume auch oft vom eigenen Business, jedoch fehlen mir die Ideen, bzw. diese werden durch die (scheinbar?!) schier unüberwindbaren Hindernisse (gibt es schon, kein Markt, rechtliche Vorgaben undurchsichtig, Verschulden für Startkapital, etc.) relativiert. Daher tue ich im Moment einfach mein bestes und absolviere mein Studium zielgerichtet. Es wird dann wohl erst einmal auf ein Angestelltenverhältnis hinauslaufen. Mich erstaunt es, dass hier der Angestelltenlaufbahn scheinbar nicht das Potential zugesprochen wird, (auch finanziell) erfolgreich zu werden. Mit einem guten Studium in einer vielversprechenden Branche lässt sich doch auch etwas anfangen? Und viel kann man als Angestellter auch verdienen, jedoch genauso auch sehr wenig. Ist wie immer: Es gibt ein paar an der Spitze, mehrere im Mittelfeld und viele an der Basis. P.S.: Wer um jeden Preis reich werden will, kann es auch mal mit MLM/Strukturvertrieb probieren. Dort gibt es einige wenige, die echt ein enormes passives Einkommen generieren. Der Großteil schwimmt im Kaffeesatz. Voraussetzung für Erfolg sind enorme Kontaktfreudigkeit, Vertriebscharme, manipulatives Potential, nichts Hinterfragen und wenig Skrupel...
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Ich finde ein Nebenjob ist eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und diese auch im Lebenslauf positiv vermarkten zu können (mal abgesehen von dem zusätzlichen Geld). Allerdings gilt das natürlich nur für fachbezogene Tätigkeiten, nicht Getränke stapeln, etc. Also einfach mal bei den Professoren nach Hiwi-Jobs oder in der Industrie umhören. Allerdings muss man insbesondere vor Klausurphasen einfach sagen können: "Jetzt nicht, ich lerne." Wenn man das vor dem Arbeitgeber nicht durchsetzen kann oder will, leidet das Studium. Dann hätte man diesbezüglich verloren.
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@m1kel: Die Leute hier haben Recht. Im MLM ist nichts wie es scheint. Ich bin dem doch recht schnell auf die Schliche gekommen und habe mich davon verarbschiedet, ohne Freundschaften zerstört zu haben. Es ist das System an sich, dass gar nicht anders kann. Exponentielles Wachstum - da bleibt kein Platz für Qualität und Aufrichtigkeit. Egal welcher Anbieter. Lass es sein. Ich werde auch noch einmal einen großen Bericht zu meinen Erfahrungen mit dem MLM schreiben. Diesen werde ich dann hier verlinken.
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So wie es sich anhört, hat die Strukki-Gehirnwäsche bei dir schon erste Früchte getragen! (Nicht schlimm, passiert schnell, nur sollte man es iwann erkennen und dann aussteigen...) Habe selber Erfahrungen im Finanz-Strukturvertrieb sammeln "dürfen" und kenne auch einen Kollegen, der 1 Jahr bei Tecis war - wir haben uns ausgetauscht und herzlich gelacht, wie 100% gleich diese Dinger doch aufgebaut sind. Immer das selbe Gelaber und die selbe Schaumschlägerei.
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Wenn man einen einigermaßen (auch zeitlich) anspruchsvollen Job hat, dann kann man a) alle Hobbies aufgeben und nur arbeiten und schlafen oder b) sein Leben noch versuchen aufrecht zu erhalten und muss leider mit weniger auskommen. Ich könnte locker 10h pro Tag schlafen - nun ja, ist leider nicht umsetzbar. Außer am WE mal. Hartes Training muss trotzdem gehen
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Personal Finance: Wie handhabt ihr eure Finanzen?
GettingUp antwortete auf Barristan the Bold's Thema in Karriere & Finanzen
Ja es ist so. Samenspenden ist sehr "gefährlich". Das Recht des Kindes auf die Identität des Vaters währt höher als die Anonymität von diesem. -
Hartz IV und der Tag gehört dir? :D
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Personal Finance: Wie handhabt ihr eure Finanzen?
GettingUp antwortete auf Barristan the Bold's Thema in Karriere & Finanzen
Es ist scheiß egal, was dir irgendwer erzählt. Am Ende kommt es immer nur darauf an, was im Kleindedruckten steht. Eine Rentenversicherung kostet erstmal Geld. Soweit richtig. Aus diesem Grund ist ein gutes Depot auch überlegen. Mit erschließt sich allerdings nicht so ganz, weshalb eine Verischerung längerfrsitig besser preformen sollte. Zwar hast du nach ein paar Jahren Laufzeit alle Abschlussgebühren abbezahlt, aber die laufenden Verwaltungsgebüren werden dadurch nicht weniger. Dazu kommt dann noch, dass selbst wenn du nur in festverzinsliche Wertpapiere mit maximaler Bonität investierst, ziemlich sicher mehr Gewinn machst, als die garantieren 1,5% Pflichtzins. [...] Habe erst einmal nur bis hierhin gelesen. Es handelt sich um eine fondgebundene RV, d.h. das Vermögen wird zu 100% in Fonds deiner Wahl investiert. Im Moment investiere ich in Fonds mit hohem Aktienanteil. Mir wurde erzählt, dass die Versicherung aufgrund der hohen Anteile gewisse Kosten der Fonds drücken kann oder mehr Gewinn rausholen kann - habe das Fachwort vergessen. Müsste mich noch einmal einlesen, habe aber gerade 0 Zeit leider. Meine andere RV, die im Moment noch meine Eltern bezahlen, ist festverzinslich, jedoch wurde sie vor 2005 abgeschlossen und hat damit den Steuervorteil bei der Verrentung (oder Auszahlung?! Ich glaube jedoch ersteres), welcher nicht zu unterschätzen ist. -
Oder ein Typ will einfach mal eine neue Muschi spüren und seinen Jagdinstinkt befriedigen. Solls auch geben. Wie dann vorzugehen? Offene Beziehung vorschlagen ist halt so ne Sache... Habe ich mal indirekt gemacht (ob ich schon wirklich bereit dafür bin, weiß ich jedoch auch nicht) - war mit vielen vielen Tränen verbunden.
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Ich habe nur geringen Kontakt mit UB durch mein 6-monatiges Praktikum in der Wirtschaft (im Unternehmen sind auch ein paar UB). Habe auch ein Projekt, welches mit UB aufgezogen wurde, für meine BA verwendet. Im Gegensatz zu dem operativen Tagesgeschäft der Angestellten erscheinen mir die Aufgaben eines UB total interessant: Wenig Routine, sondern immer neu hineindenken, Analysen, Strategien, etc. Eben ständig qualitativ gefordert sein. Was für mich ein K.O.-Kriterium der UB ist, sind die Arbeitszeiten. Auch wenn ich eine Arbeit total spannend finde, möchte ich nicht 12 Stunden am Tag mit ihr verbringen... Karriere ja, auch mit Einschränkungen und Kompromissen - aber nur für den Job leben? Nein danke!
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Personal Finance: Wie handhabt ihr eure Finanzen?
GettingUp antwortete auf Barristan the Bold's Thema in Karriere & Finanzen
Private Rentenversicherungen machen meistens nur für die Versicherung Sinn. Bevor du anfängst irgendwo irgendwas reinzubuttern, solltest du dir ein paar Fragen stellen: 1. Wieviel kostet es dich, wenn du vor Rentenbeginn an dein Geld ranmusst? Bei einer Rentenversicherung ist das Geld meistens erstmal weg und wenn kommst du nur mit erheblichen Abschlägen früher dran. 2. Wie alt musst du werden, um die eingezahlen Beiträge wieder rauszubekommen? Das solltest du einmal mit garantierter Rente und erwarteter Rente (leztere meistens unrealistisch hoch) durchrechnen. Wenn du das alles geklärt hast und immernoch über eine private Rente nachdenkst, kannst du anfangen gegen zu rechnen: Eigenständiges Ansparen mit einem guten Depot gegen die Abzockverträge der Versicherung. Mir wurde erklärt, dass ich die RV als Tilgungsträger bspw. zum Immobilienerwerb nutzen könnte und dadurch unschlagbare Konditionen hätte. Zudem wurde gesagt, dass die RV aufgrund der relativ hohen Kosten bei einer Laufzeit von unter 10 Jahren nur schwer gegen einen Fondsparplan ankäme, auf eine längere Sicht jedoch besser performen würde. Irgendwie erzählt auch jeder was anderes^^. -
Du bist auf Low-Carb und wunderst dich, dass du weniger Energie hast? Völlig normal. Zieh es einfach durch, bist du einen KFA hast, der ansprechend ist und den du ohne dich schinden zu müssen aufrecht erhalten kannst (10-14%) und dann hälst du diesen. Dann kannst du genug KH essen, um nicht so schlapp zu sein. Ich persönlich kann auch nicht öfters als 3-4x intensives Krafttraining absolvieren, ohne nicht auf lange Zeit auszubrennen. Überlege dir mal, ob das Modell der Superkompensation (Periodisierung) etwas für dich ist. Ist zwar schwierig, da man immer Vollgas geben will, aber ggf. hilft es.
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Weitermachen, durchziehen, Leistung zeigen und dann dafür sorgen, dass du durch eine hervorragende Ausbildung so etwas nicht dein Leben lang machen musst. Die Frage nach dem Verbleib in der UB ist jedoch berechtigt. Aber ein Wechsel in die Autobranche ist kein Problem - du hast ein 3-monatiges Praktikum gemacht, nicht dort 10 Jahre gearbeitet... und selbst wenn?!