GettingUp

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Alle erstellten Inhalte von GettingUp

  1. Hallo Community, ich hoffe ihr könnt mir mit eurem Feedback etwas weiterhelfen. 1. Mein Alter: 28 2. Ihr Alter: 29 3. Art der Beziehung: Monogam 4. Dauer der Beziehung: 3 Monate 5. Dauer der Kennenlernphase vor LTR: 2 Monate 6. Qualität/Häufigkeit Sex: Gut & häufig 7. Gemeinsame Wohnung? Offiziell nicht, dennoch ist sie fast immer bei mir. 8. Probleme, um die es sich handelt: Ich wohne in Vietnam und habe eine Frau vor 5 Monaten kennengelernt. Es ging sehr schnell und war sehr intensiv (sie wohnte nahezu 100% bei mir, etc.) - Das ging zwei Monate so, ohne das wir offiziell über das Thema Beziehung gesprochen haben. Sie kam aus einer LTR (5 Jahre), wo beide sich gegenseitig betrogen haben und danach war sie in einer offenen Beziehung, welche sie beendete, weil das nicht ihr Ding war. Sie hat mir immer wieder kommuniziert, dass offene Konstellationen nicht fürs sie seien und hat immer wieder deutlich gemacht, dass sie hofft, dass sie nicht nur ein "Joke" oder "Crush" für mich sei. Auch ihre Schmerzen durch das Fremdgehen ihrer LTR hat sie immer wieder thematisiert. Diese Signale waren sehr deutlich und daher habe ich direkt zu Beginn jeglichen Kontakt zu anderen Frauen eingestellt - aus Respekt meinem Gegenüber und um sie nicht zu verletzen. Für mich war es aufgrund unseres Zusammenlebens und auch ihrer Kommunikation wie eine Beziehung, obwohl wir (noch) nicht offen darüber gesprochen hatten. Ich habe mich sehr um sie gekümmert, war ein Gentleman und habe sie gepflegt als sie krank bei mir für mehrere Tage im Bett lag. Kurzum: Ich habe sie auf Händen getragen. Nach zwei Monaten hatte ich dann eine Kurzschlussreaktion (war zuvor mehrere Jahre glücklicher Single und hatte wohl Bindungsängste) und habe ihr gesagt, dass ich nicht bereit für eine monogame Beziehung sei. Kurz: Wir waren 2 Wochen "auseinander" und sind dann offiziell und "committed" zusammengekommen. Das habe ich auch nicht bereut. Vor kurzem habe ich erfahren, dass sie bis zum offiziellen Zusammenkommen noch mit anderen Männern verkehrt hat und sie nach zwei Monaten (zur Zeit der Kurzschlussreaktion) gar nicht mit einer festen Beziehung gerechnet hätte. Als Aussenstehender würde ich sagen: Ja, so ist eben das eben. Hauptsache man ist in der "offiziellen" Beziehung treu. Jetzt bin ich jedoch emotional eingespannt und es tut mir so weh, dass es mich völlig verrückt macht. Ich habe es für ca. zwei Wochen recht erfolgreich "verdrängt", habe dann aber doch mit ihr darüber gesprochen. Ich sehe das gesamte intensive Zusammenleben in den ersten zwei Monaten vor meinen Augen, ihre eindeutige Kommunikation und dann mischt sich das mit Bildern wie sie andere Männer datet/*****. Ich fühle die Vertrauensbasis zerstört, fühle mich beschissen, dumm und extrem benutzt. Jetzt fühle ich mich als kompletter "Joke", bin unglaublich enttäuscht und sehe auch unsere Werte nicht mehr als kongruent an. Jetzt haben wir erst einmal Pause. Zusatzinfo: Ich war zuvor glücklicherweise niemals in der Situation, dass ich betrogen worden bin. Das ist für mich Neuland. 9. Fragen an die Community Es ist schwierig, die komplette Situation, bzw. unser Zusammenleben in kurzer Form schriftlich wiederzugeben. Dennoch habe ich es versucht und dabei eine kurze Frage: Reagiere ich zu sensibel?
  2. Richtig beendet. Komisches Verhalten ihrerseits während der Pause. Erst direkt 'I already feel this is stupid' und dann hat hat sie sich wieder auf ein Thema versteift, welches sie öfters angesprochen hat: 'Das Gefühl nicht gut genug für mich zu sein und dass ich was besseres verdient hätte.' Als ich es dann klar beendet habe, kamen keine größeren Reaktionen mehr. Gestern habe ich sie wiedergesehen (sie ist meine Tanzlehrerin), aber bei sowas sind wir beide sehr professionell.
  3. Update: Habe es beendet, die Grundlage war zerstört. Kurz und knapp bevor es noch mehr schmerzt.
  4. Könntest du das bitte etwas genauer erläutern? Was wäre Umlenken genau für dich? Zur Frage: Gerade weiß ich es noch nicht genau, tendiere zu nein.
  5. Hallo zusammen, seit dem Ende meiner ersten und letzten Beziehung vor drei Jahren hat sich mein Leben in allen Bereichen extrem weiterentwickelt. Ich (28, m) lebe im Moment ein sehr freies, internationales und v.a glückliches Leben. Ich bemerke zur Zeit, dass ich immer wieder "den Kick" brauche: Neue Aufgabe im Job, Karriereschritt, neues Land/neue Kultur, welche ich entdecken kann, neue Herausforderungen/Hobbies, neue Risiken, neue Frauen unterschiedlicher Ethnien, etc. Vieles verliert schnell seinen/ihren Reiz und es muss irgendwie etwas Neues dazukommen. Wahrscheinlich sind meine Emotionen auch vom Umfeld getriggert, wo viele in meinem Alter irgendwie "anzukommen" scheinen. Ich fühle eine gewisse Angst vor dem Commitment, v.a. den Verlust meiner grossen Freiheit. Zugleich bin ich mir aber auch sicher, dass dieses Junggesellenleben nur eine Station in meinem Leben sein soll. Meine Frage nun an erfahrenere und ältere Forenuser ist, ob dieses "Ankommen" auch bei entdeckungsfreudigen Cosmopoliten nach einiger Zeit von alleine kommt oder ob das ein bewusster Entscheidungsprozess über mehrere Etappen ist, zu dem man sich auch etwas zwingen muss? Teilt eure Erfahrungen
  6. Interessante Entwicklung in allem, bis auf den Punkt "Business". Nach dem ersten Post war mir direkt klar: Ein weiterer MLM-Apostel: der Szenen-Sprech ist und bleibt immer derselbe: Egal ob man Energydrinks oder Finanzprodukte vertreibt. MLM verdient das Wort "Business" nicht. Da hilft auch kein Anzugtragen und Motivations-Blabla. Warum ich so denke? Gerne in diesem Thread nachlesen (Erfahrungsbericht, etwas runterscrollen): Krieg' die Kurve und mache eine ordentliche Karriere oder gründe dein eigenes Unternehmen Viel Erfolg!
  7. Vielen Dank für die Antworten. Werde es mal abchecken.
  8. Hallo zusammen, ich werde für ein Schweizer Unternehmen arbeiten. Es wird wohl so aussehen: 35% Arbeit im Kanton St. Gallen 35% Arbeit in Bayern 30% Internationale Reisen Für mich stets bereits fest, dass ich nur ein günstiges WG-Zimmer suche, da ich oft unterwegs sein werde. Die Frage ist jetzt, wo ich meine Wohnsitz hin verlege - in die Schweiz oder nach Deutschland? Für Deutschland sprechen die niedrigeren Miet- und Lebenserhaltungskosten, dagegen spricht die höhere Besteuerung. Für die Schweiz ist es genau andersrum. Ein weiteres Kriterium ist die Anbindung an einen int. Flughafen - da hat München glaube ich die Nase vor Zürich. Zudem ist es mir natürlich wichtig, dass Beiträge zur Altervorsorge auch später berücksichtigt werden. Durch Google bin ich noch nicht ganz schlau geworden - ggf. weiß einer von euch Rat. Zusatzinfo: Habe neben der dt. Staatsangehörigkeit auch noch eine US-amerikanische. Vielen Dank für euren Input.
  9. Zoome doch mal aus der Situation heraus. Du solltest zwei Grundfragen klären: 1. Karriereweg Du hast hier zwei verschiedene Karrierewege: 1) Entwicklungsingenieur: Spezialistenlaufbahn 2) Assistenz der GF: Führungs-/Managamentlaufbahn Natürlich sind Wechsel nicht unmöglich und je höher du in einer Spezialistenlaufbahn aufsteigst, desto höher werden die Anteile an Management- anstelle von technischen Aufgaben. Aber es ist schon einfacher, wenn du von Anfang an weißt, wo die Reise ungefähr hingehen soll. Ganz generell gilt branchenübergreifend, dass du das machen solltest, was dir mehr Spaß macht und wo du deine Fertigkeiten hast (meistens ist das ein und dasselbe). Während du in der Spezialistenlaufbahn viel selbst Hand anlegen wirst und technische Probleme (spezialisiert auf einen Fachbereich) lösen musst, stehen bei der Managementschiene eher zwischenmenschliche, organisatorische und kommunikative Fertigkeiten im Vordergrund (weitgefächerter). Nichts desto trotz braucht man auch die Fertigkeiten aus dem jeweils anderen Karriereweg, um erfolgreich sein zu können, aber die Schwerpunkte sind anders gelegt. 2. Branche/Firma Da musst du einfach ein bisschen Recherche betreiben. Würde da vom Großen ins Kleine gehen: a) Welche Branche bietet die besten Entwicklungschancen? b) Das gleiche für die Firmen abgleichen c) Das gleiche für die Positionen abgleichen d) Mit welchem Chef wirst du wohl besser auskommen? Ich persönlich finde eine Assistenzposition für den Einstieg sehr reizvoll, allerdings sollte auch geklärt werden, was die Assistenz beinhaltet. Werden Dir Stück für Stück mehr Verantwortlichkeiten übertragen? Darfst du mitwirken an strategischen Entscheidungen und wirst herangeführt an Budgetierung, Mitarbeiterführung, etc.? Hast du gute Networkmöglichkeiten auf Senior-Management-Ebene? Eben alles, was du brauchst, um später selber GF zu werden. Sollte dies nicht dein Ziel sein, lass die Assistenz bleiben. Sollte es den Anschein machen, dass du mehr eine Art besser ausgebildeter Sekretär sein sollst, lass es gleich bleiben.
  10. @farfalla, ist das Busticket nicht im Zugticket enthalten? Kann ich mich mit Arbeitsvertrag und Wohnsitz in CH von der schweizerischen KV befreien lassen und meine dt. PKV weiterführen? Habe jetzt ein Angebot für ein Zimmer in der Nähe von Bahnhof St. Fiden. Direkt am Hauptbahnhof wäre natürlich optimaler, da es mir noch einmal 10-15 Minuten weniger pro Arbeitsweg sichert, aber da habe ich halt noch nichts im Ärmel. Kennt sich einer mit Tanzschulen in St. Gallen aus? Ich tanze Bachata, Salsa, Merengue und möchte meine Fertigkeiten ausbauen. Zudem möchte ich noch Zouk/Kizomba, Lambada und Samba lernen. Flexibles Bezahlsystem wäre top, da ich eben oft nicht in der Stadt bin. In der Bar Caliente war ich schon. Hat mir gut gefallen, wenn auch viel zu voll für lat. Tänze und heiß.
  11. @farfalla: Vielen Dank für den Tipp. Werde das mal abchecken. Jedoch fände ich es ganz gut, wenn ich ein Zimmer zentral in St. Gallen hätte. Unter der Woche ist eine WG in Mörschwil ggf. ganz überzeugend, aber bzgl. Freizeit ggf. nicht so gut - wie sieht es aus mit dem Heimkommen ohne Auto in der Nacht, etc. Auf der anderen Seite werde ich eh nicht so häufig dort sein (~35 %), daher ist das eine Abwägungssache. Ich bin u30, genau gesagt 26. @LeDe: Das Gehalt ist sehr gut. Ich bevorzuge ein WG-Zimmer, da ich gerne unter Leuten bin und um die Bleibe nicht so viel gebe (v.a. nicht, wenn ich ständig unterwegs bin). Es ist ein Schweizer Arbeitsvertrag und das bleibt es auch; keinerlei Anpassung - einzige Ausnahme ist ein fester Expat-Aufenthalt. Darunter fällt man oben geschilderte Konstellation nicht. Aufenthalte außerhalb meines Wohnungsumfeldes werden im Hotel verbracht - genaue Infos werde ich noch erhalten, aber dafür gibt es feste Regeln. Soweit ich informiert bin, muss ich - sollte ich einen Schweizer Arbeitsvertag haben, in der Schweiz leben und mich nicht mehr als 180d/y in Deutschland aufhalten - gar keine deutschen Steuern zahlen. Zu einer Doppelbesteuerung sollte es aufgrund von Doppelbesteuerungsabkommen nie kommen. Das Gleiche gilt für meine amerikanische Staatsbürgerschaft. Ich werde immer eine amerikanische Steuererklärung machen müssen - die im anderen Land gezahlten Steuern werden jedoch anerkannt. Bzgl. Kanton Zürich: Die Anbindung an den Flughafen ist näher, das ist richtig. Und auch die Steuern sind geringer. Aber dafür sind die Mieten wahrscheinlich wieder teurer und wenn es nicht gerade Zürich selbst oder Winterthur ist, fehlt mir auch wieder das 'Stadtleben' (oder zumindest Kleinstadtleben) mit junger und internationaler Szene. Von St. Gallen - Zürich Flughafen sind es mit der Bahn 45 Minuten - das finde ich voll ok. Aber vielen Dank für Euren Input - neue Perspektiven sind immer gerne gesehen! Beste Grüße
  12. Habe jetzt mal den Quellensteuervergleich auf comparis.ch gemacht: Also St. Gallen hat es wirklich in sich - ist fast an der Spitze und ist z.B. dreimal teurer als der Kanton Zug. Kann es nicht nachvollziehen, warum es da so Unterschiede gibt. Aber muss es wohl so hinnehmen. Und nur wegen der Steuer in ein Dorf in den Appenzell-Kantonen zu ziehen, macht auch keinen Sinn. Nachtrag: Habe jetzt mal den Steuer-Vergleich Lohnsteuer Bayern - Quellensteuer St. Gallen gemacht: Trotz dem St. Gallen im schweizerischen Vergleich sehr teuer ist, ist es trotzdem noch wesentlich günstiger als die Steuerlast in DEU. Ein wesentlich größerer Unterschied als der Vergleich der Mietkosten für ein WG-Zimmer. Weiterer Pluspunkt für die Schweiz.
  13. Hallo zusammen, vielen Dank für die Antworten. München kommt als Wohnoption in DEU nicht in Frage, entweder Nürnberg oder Ingolstadt. @farfalla: Orientiert sich der Steuersatz am Arbeitsplatz oder am Erstwohnsitz? Der Arbeitsplatz in der Schweiz wäre das Dorf Uzwil bei St. Gallen Ich bin noch nicht zu einem endgültigen Entschluss gekommen, werde aber wahrscheinlich die Wohnoption in St. Gallen bevorzugen: 1) Muss kein mir kein Auto zulegen (macht 0 Sinn, wenn ich nur 35% der Zeit am Standort bin) - Nahverkehr ist sehr gut, v.a. St. Gallen - Zürich Flughafen sind nur 45 min. Zudem habe ich jetzt schon von vielen Leuten gehört, dass Zürich die bessere Anbindung hätte. 2) Niedrigere Besteuerung --> zusammen mit Punkt 1 wird das den Unterschied bzgl. Mietkosten wahrscheinlich wieder ausgleichen. Zudem sind nach erster Suche die WG-Zimmer in St. Gallen gar nicht viel teurer als in z.B. Ingolstadt. 3) Habe bereits soziale Kontakte in St. Gallen + viele Arbeitskollegen/innen wohnen dort. 4) Schweiz bietet insgesamt - nach meinem ersten Eindruck - das internationalere Umfeld. 5) Fahrt von St. Gallen - Uzwil mit der Bahn ist nur ~20 min, von Ingolstadt oder Nürnberg brauche ich mit dem Auto 35-50 Minuten. Werde meine Gedanken jedoch noch einmal mit meinem Chef besprechen, ob das aus alltäglicher Arbeitssicht auch Sinn macht. Beste Grüße
  14. Du willst sesshaft werden - da hört man raus. Mach' es.
  15. Nutze mal die Jobsuche in LinkedIn. Ansonsten fällt mir direct PepsiCo ein und Supply Chain gibt es doch wirklich in jedem größeren Unternehmen.
  16. Es gibt nach dem Abi zwei wesentliche Ausgangssituationen: 1) Du weißt genau was du später machen willst. 2) Du hast ggf. eine grobe Idee, kannst es aber nicht genau konkretisieren. Viele Fragezeichen. Fall 1) ist recht einfach: Informiere dich, wie du dein konkretes Ziel am besten erreichen kannst. Beispiel 1: Ist es Medizin und du hast kein 1.0 Abi, informiere dich über Optionen im Ausland, etc. Beispiel 2: Ist es Wirtschaft, gehe an die beste Uni (deutschsprachiger Raum : HSG, Mannheim). Nutze den Bachelor, um dir einen Masterstart an einer Ivy League Universität (oder vergleichbar) zu sichern (Kontakte, Finanzierung, Zulassung, etc.). Andersrum oder abgewandelt natürlich auch möglich. Grundidee sollte jedoch klar sein. Beispiel 3: Ist es ein technisches Fach, gehe an dt. technische Hochschule (RWTH, KIT, etc.) und im Master dann ins Ausland (MIT, etc.). Fall 2) ist nicht so einfach, dafür umso häufiger. Aber überhaupt nicht schlimm und oft haben diese Leute eine spannendere Story zu erzählen. Sollte Karriere dein Ziel sein, versuche ein Fach zu studieren, dass in allen Bereichen hoch angesehen ist. Und das Ganze an einer Universität mit sehr gutem Ruf. Der Nachteil wird sein, dass es wahrscheinlich ein schweres Studium sein wird: Mathematik, Physik, (Wirt-)Ingenieurwesen, (Wirt-)Informatik, Rechtswissenschaften, etc. Mit solch einem Studium an einer guten Uni kannst du vieles machen: In deinem Bereich bleiben, in die Beratung gehen, öffentlicher Dienst, Politik, Industrie, etc. Du wirst sicherlich eine härtere Zeit im Studium haben als deine Kollegen, die "fancy studies" studieren, aber du wirst bei den ersten Bewerbungen merken, dass es sich auszahlt. Und um hier noch einmal auf die Unterschiede zwischen Selbstständigkeit und Angestelltenkarriere einzugehen: Es scheint ein neuer Trend zu sein, die Unterschiede zwischen beiden Varianten immer größer darstellen zu lassen. Je höher auf der Karrierestufe, desto mehr gleichen sich beide Funktionen an. Ein angestellter CEO muss die gleichen Qualitäten aufweisen wie ein Unternehmer. Klar gibt es Unterschiede, aber das eine ist nicht die Hölle und das andere ist nicht der Himmel. Wer als Unternehmer ein Produkt oder eine Dienstleistung promoten will, braucht ein Netzwerk für den Absatz, Geschäftspartner, gute Ratschläge, Rechtsbeistand, etc. Eine Möglichkeit dieses aufzubauen ist ein Studium - viele CS-Geeks haben dieses beispielsweise in Stanford aufgebaut. Wenn man eher in den künstlerischen Bereich geht (Musik, Entertainment, etc.) wird es sicherlich Möglichkeiten geben, die ggf. ein besseres Kosten/Zeit-Nutzen-Verhältnis haben als ein Studium.
  17. Hallo SeventhKing, ich weiß nicht, wie sich deine Erfahrungen mit MLM aussehen und ob es persönliche Erfahrungen sind oder nicht. Jedoch habe ich den Eindruck - ohne dich angreifen zu wollen! -, dass du bis jetzt nur die (wirklich gut gemachte) Fassade von MLM erkennst. Es ist ein höchstgradig manipulatives System. Und der großen Haken daran ist, dass nicht nur Kunden manipuliert werden, sondern sich die gesamte Struktur selbst manipuliert, da neue Verkäufer zugleich immer auch erst Kunden sind. Nach einer gewissen Zeit im System (Erfolg verkürzt diese Zeit umso mehr), wird man die Situation nicht mehr mit klarem Verstand von außen begutachten können, egal ob promovierter Naturwissenschaftler, der laute Vertriebler von der Straße oder die tiefsinnige Geisteswissenschaftlerin aus der Vorlesung.
  18. @Threadsteller: Es geht niemals um das Produkt im MLM, niemals. Es geht um Provisionen, nicht mehr und nicht weniger. Das kann man akzeptieren, wenn man der Typ dafür ist und (wenn man erfolgreich sein will), die Moral Moral sein lässt. Aber sich einreden, dass es um ein Produkt ginge, ist Augenwischerei. Selbst bei komplexeren Produkten wie Finanzdienstleistungen (siehe unten) ist nicht viel Substanz vorhanden. Dem muss ich ganz klar widersprechen. Warum? Lies meinen Erfahrungsbericht: Strukturvertrieb im Finanzbereich – Work hard play hard? „Wie du vielleicht mitbekommen hast, arbeite ich seit geraumer Zeit im Bereich Vermögensaufbau, Steuervorteilsicherung und Altersvorsorge. Wir expandieren im Moment verstärkt im Bereich Buxtehude [Ort v. Verfasser geändert] und suchen noch Führungskräfte, welche jeweils vier- bis sechsköpfige Teams leiten. Deine Aufgaben wären insbesondere die Koordination, Einarbeitung und Motivierung deiner Mitarbeiter. So kannst du dir nebenberuflich etwas Ernsthaftes aufbauen, was sich nebenbei auch gut im Lebenslauf macht.“ So kam ich als damaliger junger Student einer völlig anderen Fachrichtung erstmals mit Multi-Level-Marketing beziehungsweise einem Strukturvertrieb in Berührung. Ich hatte zuvor noch nie von diesem System gehört. Ich möchte in diesem Artikel weniger das Multi-Level-Marketing als solches erklären, sondern vielmehr meine persönlichen Erfahrungen im Strukturvertrieb eines Finanzdienstleisters mit euch teilen. Erstaunlicherweise stellten sich meine Erfahrungen als nahezu identisch mit denen anderer „Strukkis“ aus verschiedenen Finanzunternehmen heraus. Für unerfahrene Leser in diesem Bereich empfehle ich als Grundlage die Lektüre des passenden Wikipediaartikels. Alle kursiv und in Anführungsstriche gesetzte Worte sind Schlüsselbegriffe des Multi-Level-Marketings, die in ihrer Bedeutung nie völlig falsch verwendet werden, jedoch dem Aufbau einer Illusion zur Täuschung vor wahren Gegebenheiten dienen. Zurück zur Ausgangssituation. Dort stand ich also auf der Suche nach einem Nebenjob, den ich insbesondere zur Verbesserung meiner Perspektiven am zukünftigen Arbeitsmarkt suchte. Meine naturgemäße Skepsis und mein als Frage formulierter Einwand, wie so eine Arbeit denn ohne jegliches Wissen in dem Arbeitsbereich möglich sei, wurde mit einem „Du wirst natürlich intensiv und umfassend geschult und eingearbeitet“ entkräftet. Ich bin schon immer eine erfolgsorientierte und ehrgeizige Persönlichkeit gewesen. Die geschilderte Stellenbeschreibung sprach meine Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Themengebieten und Erfahrungen an. Hungrig auf Karriere und Geldverdienen, jedoch noch reichlich unerfahren, war meine Neugier geweckt. Und so traf ich mich noch einmal in einem offizielleren Rahmen mit meinem zukünftigen „Ausbilder“, auch Strukturhöherer beziehungsweise „Strukki“ genannt. Wir lernten uns schnell kennen und mir wird die ein oder andere „Personalerfrage“ gestellt, welche - wie sich nachher recht schnell rausstellte - weniger zum Testen und Selektieren etwaiger Mitarbeiter, als vielmehr zur Aufrechterhaltung der Illusion, es handele sich dabei um eine gefragte und zahlenmäßig limitierte Arbeitsstelle, eingesetzt wurden. Schnell waren wir beim „Du“. Diese jugendhafte Lockerheit gefiel mir. Dass diese nur einen weiteren Baustein des Systems Strukturvertrieb darstellt, war mir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht bewusst. Des Weiteren wurde mir das Vergütungssystem erklärt, ohne dabei als Strukturvertrieb bezeichnet zu werden. Dabei wurde mit Zahlen gearbeitet, die für mich als Studenten unglaublich groß erschienen. Erstmals war von „Beratung“ (anstatt Vertrieb oder Verkauf) die Rede. Bezahlt wurde jedoch nicht für „Beratungs“-, sondern ausschließlich für Verkaufsleistungen. Der gesamte Gesprächsaufbau wurde immer wieder mit Elementen des Eingangszitats versehen, so dass alles sehr einfach und schlüssig, insbesondere aber attraktiv erschien. Trotz meiner Unerfahrenheit zu der Zeit war ich nicht naiv und mir war bewusst, dass außerordentliche Geldsummen nicht vom Himmel fallen. Daher halbierte ich die von meinem Strukki genannte Anzahl an Vertragsabschlüssen und die daraus resultierenden Provisionssummen und stellte fest, dass das immer noch eine echt beneidenswerte Summe ergab. Und ganz nebenbei konnte ich mir ja „nebenberuflich etwas aufbauen“, was hinterher immer mehr abwirft. Schlussendlich hatte ich nichts zu verlieren und Probieren geht bekanntlich über Studieren. Das Einstiegsseminar - die nächste Station meiner „Karriere“ im Multi-Level-Marketing. Dieses fand in Seminarräumen eines gediegenen Tagungsortes statt – inklusive Frühstück, edles Mittags-Menü und Anzugpflicht aufgrund eines „geschäftlichen Umfeldes“. Diese Umgebung beeindruckte mich verständlicherweise und die scheinbare Professionalität steigerte meine Entdeckungslust. Kosten waren von den Seminarteilnehmern selbst zu tragen. Diese waren bunt zusammengewürfelt – jüngere Studenten, Schüler, aber auch ältere Teilnehmer. Frauen und Männer waren gleichermaßen vertreten. Bei einigen Teilnehmern fragte ich mich aufgrund ihrer äußeren Erscheinung und ihren Artikulationsfähigkeiten jedoch recht schnell, wie diese auch nur annäherungsweise im Vertrieb von Finanzdienstleistungen tätig sein sollten. Wie auch immer, war ja nicht mein Bier. Wir trudelten in den Veranstaltungsraum ein. Laute Partymusik („Here’s my key, philosophy, a freak like me just needs infinity…”) machte Stimmung und für den richtigen Wohlfühlfaktor war direkt gesorgt. „Infinity“, zu Deutsch Grenzenlosigkeit. Ein passendes Stichwort für die Philosophie des Strukturvertriebs. Die Musik lief aus und wir wurden von einem sympathischen Herrn in edlem Anzug, Manschettenknöpfen und Einstecktuch begrüßt. Diese Kombination aus Lockerheit und (scheinbarer) Seriosität wirkte. Nach kurzer Erläuterung der Tagesordnung wurde der erste Redner angekündigt: „Unser erster Redner saß vor vier Jahren genau auf denselben Stühlen, auf denen Sie jetzt auch sitzen. Mit nur 22 Jahren hat er einen vorbildlichen Karriereaufstieg hinter sich und ist in Stufe 4 angekommen! Sein maximaler Verdienst in einem Monat betrug 30.000 €! Wie in seiner Freizeit als Triathlet ist er auch auf der Straße mit seinem Mercedes SL schnell unterwegs! Und jetzt begrüßen Sie mit mir mit einem tosenden Applaus unser Nachwuchstalent Johannes Hofschmidt [Name von Verfasser geändert]!“ Etwas befremdlich wirkte diese Ankündigung schon. Auf der einen Seite musste ich schmunzeln über diesen Einstieg und fragte mich, wo ich hier gelandet bin. Aber irgendwie war es auch erfrischend anders. Das „Nachwuchstalent“ erschien mir auf einmal wie ein Halbgott. 30.000 € in einem Monat! Mit 22 Jahren! ... Wow! Dass diese Art der Präsentation zum Strukturvertrieb dazugehört wie das Salz in der Suppe war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Es folgten mehrere Vorträge zu verschiedenen Themen – die Ankündigungen der Redner verliefen stets nach dem gleichen Schema. Den Einstieg bildeten Informationen zum demografischen Wandel, zu den Nachteilen der umlagefinanzierten staatlichen Rentenversicherung und erste Ausblicke auf Finanzprodukte, welche die Rentenlücke schließen können. Der Markt schien existent zu sein. Nach einer kurzen Pause, in der ich von meinem „Strukki“ betreut wurde, folgten die letzten Vorträge, welche der (wenn auch einseitigen) Wissensvermittlung dienten: Private Krankenversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung. Ich wurde erstmals mit den starren aber guten Vertriebswerkzeugen konfrontiert: Schaubilder, Lebenslinien, Illustration von Sachwerten, die nahezu jedem Menschen wichtig sind und welche durch die Gefahren des Lebens bedroht sind. Verlustängste und die Bedürfnisweckung nach Sicherheit – das zieht bei den Deutschen! Danach dachte ich mir: Dumm, wer da noch rein gesetzlich versichert ist. Nach der Mittagspause waren die Vorträge etwas anderer Natur. Das Vergütungssystem wurde noch einmal erklärt und ich merkte, wie die genannten Summen ihre Wirkung in meinem Gehirn abermals entfalteten. Der Referent befragte zwei, drei „Strukkis“, was ihr höchster Verdienst war – Frau Merkel wäre neidisch geworden. Zwei, drei Abschlüsse im Monat und noch den ein oder anderen meiner Mitarbeiter bzw. „Geschäftspartner“ - das wird ja wohl möglich sein! Wieder halbierte ich die genannten Provisionssummen, um realistisch bleiben zu können. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass ich potentielle Kunden zugewiesen bekommen würde. Vom Abgrasen meines persönlichen Umfeldes, dem sogenannten warmen Markt, wusste ich bis dato nichts. Im Anschluss wurden die Vorteile der „Selbstständigkeit“ im Unternehmen erläutert - wie in den anderen Themenbereichen wieder mit einer beispielhaften, den Laien überzeugenden Einseitigkeit. Es wurde uns klar gemacht, welches Schicksal an horrenden Abgaben uns blühen würde, wenn wir in ein Angestelltenverhältnis einsteigen würden, beziehungsweise in diesem verbleiben würden. Es erschien mir so, als seien Arbeitnehmer grundsätzlich zu bedauern. Ohne vermeintliche Risiken nebenberuflich starten und anschließend in die hauptberufliche Selbstständigkeit! Klang gut! Dass die Risiken tatsächlich weniger im wirtschaftlichen, jedoch dafür umso mehr im sozialen und persönlichen Bereich liegen, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst... Wie auch? Den Abschluss bildete ein Vortrag über die Incentives, welche im Strukturvertrieb Gang und Gebe sind. Der sympathische Herr mit dem schicken Anzug, Manschettenknöpfen und Einstecktuch erklärte uns die Grundidee von Incentives und präsentierte Beispiele mit Hilfe gutgemachter Videos und Bilder: Reisen, besondere Erlebnisse und Tagesausflüge. Oft hatten diese Abenteuercharakter: Das spricht insbesondere erfolgs- und erlebnisorientierte Menschen an. „Work hard, play hard!“ ist ein Motto, dem ich noch öfter in diesem System begegnet sein werde. Es folgte mein persönlicher Höhepunkt des Tages: Der sympathische und insbesondere herausragend charismatische Herr sprang ohne Vorwarnung mit einem lauten Knall auf einen Tisch der ersten Reihe. Die Seminarteilnehmer schreckten auf. „ES IST ALLES MÖGLICH, WENN MAN BEI UNS GAS GIBT!“ Ich war hellwach – er machte das echt gut. Er sprang wieder agil vom Tisch herunter und holte ein etwa 0,5 Zentimeter dickes Bündel pastell-roter Scheine hervor, welches mit einer überdimensionalen goldenen Büroklammer zusammengehalten wurde. Okay dachte ich, jetzt wird es aber lächerlich. „Für diese Büroklammer aus echtem Gold müssen Sie nur [x] Einheiten in [x] Monaten schreiben und sie hilft Ihnen dann, Ihr vieles Geld, was Sie bei uns verdienen, zusammenzuhalten.“ Im Anschluss präsentierte er seine Armbanduhr der wohl populärsten Marke für hochpreisige Luxusuhren. Er fragte seine Kollegen, wie viel die Uhr denn wert sei. – „Das gleiche Modell gibt es für ca. 17.000 € im Handel.“ „Diese Uhr dürfen Sie Ihr Eigen nennen, sobald Sie Stufe vier erreichen! Ich würde Sie sie ja gerne von Nahem betrachten lassen, aber dafür ist sie einfach zu teuer!“ Es wurden noch einige Incentives vorgeführt, welche man schon mit geringerem Aufwand sein eigen nennen kann: Edle Kugelschreiber und Ledermappen oder silberne und goldene Anstecker für den Anzug. Ich fragte meinen Strukki, ob man diese Gegenstände auch verkaufen beziehungsweise einschmelzen könne. Doch das sei anscheinend nicht gern gesehen, denn diese gelten als Statussymbole und Erkennungsmerkmale unter ihresgleichen, wie weit es der jeweilige Mitarbeiter schon geschafft hat. Kurz vor Abschluss wirft ein Referent noch die Frage ein, ob so viel Luxus und materieller Reichtum denn verwerflich seien. Das paralysierte Kollektiv der Seminarteilnehmer entgegnet mit einem entschiedenen „Nein“, denn für diesen Erfolg hat man schließlich hart und ehrlich gearbeitet! Der frühe Abend brach an und das Seminar neigte sich dem Ende zu. Ich fühlte mich wie in einer Art Rausch – hochmotiviert, den erfolgreichen Referenten nachzueifern und selber Erfolg zu haben! Gehirnwäsche per excellence! Gleichzeitig stieß mich jedoch die extreme vorherrschende Fixierung auf materielle Dinge als ausschlaggebender Punkt beruflicher Tätigkeit ab. Ich kommunizierte meine Bedenken und mir wurde versichert, dass diese Aufmachung nur der Motivierung von Menschen mit stark monetärer Orientierung diene und keine ausschlaggebende Rolle spiele. Ich akzeptierte die Antwort vorläufig und blieb am Ball, denn meine Neugier war noch lange nicht gestillt. Meine Ausbildung bestand aus verschiedenen Elementen: Drei Grundkurse, die jeweils einen ganzen Tag dauerten, wöchentliche zweistündige Meetings mit dem gesamten Team und die Treffen mit meinem „Strukki“, welche insbesondere zum individuellen Coaching und Absprechen weiterer Vorgehensweisen dienten. Diese Elemente waren perfekt aufeinander abgestimmt, so dass die Verdrehung von Tatsachen, das Aufbauen einer Illusion und das Einbinden neuer Mitarbeiter in das soziale System Strukturvertrieb effektiv vorangetrieben werden konnten. Die Grundkurse gefielen mir sehr gut, da mir dort Einblick in einen Themenbereich gewährt wurde, der für mich bis dato absolutes Neuland war: Steuern, Risikoabsicherung, Altersvorsorge und noch viele weitere Themen wurden behandelt. Leider war der zeitliche Rahmen zu straff, um tiefergehendes Wissen zu vermitteln. Dieses - so wurde mir versichert - würde ich mir in den regelmäßigen Meetings aneignen können. In den wöchentlichen Meetings und den Treffen mit meinem „Strukki“ lernte ich das zentrale Verkaufsinstrument des Strukturvertriebs kennen: Einen Fragebogen für das Kundengespräch, in welchen dieser zentrale Fragen zur finanziellen Situation und seinen Wünschen und Zielen beantwortete. Bei diesem Fragebogen handelte es sich um ein hochgradig effektives Verkaufswerkzeug, welches insbesondere der Manipulation des Kunden unter dem Deckmantel der „kostenlosen Beratung“ diente. Bedürfnisweckung und das geschickte Einfädeln von Kaufanreizen waren vom laienhaften Kunden nicht von einer „ganzheitlichen und bedarfsoptimierten Beratung“ zu unterscheiden. Gleichwohl sollte mit geschickt platzierten Fragen weiteres Kundenpotential aus dem Bekanntenkreis des jeweiligen Kunden im Sinne von Empfehlungsmarketing generiert werden. Der Umgang mit diesem Fragebogen wurde mit systematischen und feststehenden Formulierungen geübt, wobei komplette Kundengespräche als Leitfäden zur Verfügung standen. Dem Kunden wurde der Fragebogen als Basis eines kostenlosen umfassenden Gutachtens eines unabhängigen Finanzinstituts präsentiert, welches individuelle Förder- und Gewinnmöglichkeiten differenziert ermittele. In Wahrheit war dieses Gutachten nichts weiter als ein Darstellungsprogramm mit simplen Berechnungen, welches die Angaben des Kunden veranschaulicht und auf dessen Basis der „Berater“ seriös wirkende Produktempfehlungen aussprechen konnte. Den neuen Verkäufern wurden diese Verkaufsinstrumente nicht sonderlich anders vorgestellt als den Kunden, da im Strukturvertrieb neue Verkäufer erst einmal auch als potentielle neue Kunden anzusehen sind, welche ebenfalls mit Produkten eingedeckt werden können. Zudem muss der Nachwuchsverkäufer davon überzeugt sein, dass er mit seiner „Beratung“ seinen Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten etwas Gutes tut. Denn das ist der entscheidende Punkt des Multi-Level-Marketings, welchen ich erst einige Zeit nach meinem ersten Kontakt mit dem Strukturvertrieb kennenlernte: Ich bekomme keine potentiellen Kunden zugewiesen, sondern muss diese aus meinem persönlichen Umfeld akquirieren. In meiner Zeit im Strukturvertrieb hatte ich von da an mit dem inneren Konflikt zu kämpfen, mein persönliches Umfeld und dessen Vertrauen in meine Loyalität unter dem Vorwand der nett gemeinten „Beratung“ zu missbrauchen, um dieses mit Finanzprodukten zu versorgen, deren Qualität und Sinnhaftigkeit ich gar nicht einzuschätzen vermochte. Mir wurde versichert, dass ich nach einiger Zeit im Strukturvertrieb über ein Wissen verfügen würde, welches dem regulärer Versicherungskaufleute überlegen sei. Allerdings liegt es in der Natur des Strukturvertriebs, dass dieser nur effizient ist, wenn möglichst schnell die Struktur vergrößert wird, so dass eine gute vorangestellte Ausbildung auch vor dem Hintergrund der ausschließlichen Bezahlung auf Provisionsbasis jeglicher Realität entbehrt. Ich merkte, wie ich gute Freunde nicht mehr als solche sah, sondern vielmehr als Möglichkeit, an ihnen Geld zu verdienen. Mit meinem „Strukki“ erstellte ich eine Liste mit allen Personen, die ich kannte. Ich sollte an Kommilitonen, Freunde aus dem Sportverein, Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Bekannte vom Feiern und viele weitere denken - mein gesamtes persönliches Umfeld. Das Adressbuch meines Handys und meine Freundeslisten in sozialen Netzwerken lieferten dafür ausreichend Informationen. Diese Auflistung wurde als mein „Potential“ betitelt. Da ich in Zeiten, in denen es noch keine Textmessenger gab, nur mit wenigen Menschen Mobilfunknummern austauschte, war mein Adressbuch dementsprechend karg gefüllt. Kein Problem - mein "Strukki" brachte mich dazu, in einem sozialen Netzwerk den Verlust meines Handys via Statusreport vorzutäuschen und meine Internet-Freunde so dazu aufzumuntern, mir ihre Handynummer per Privatnachricht zukommen zu lassen. Aus diesem wurden besonders geeignete potentielle Kunden und auch Mitarbeiter beziehungsweise „Geschäftspartner“ ausgewählt. Die potentiellen Kunden wurden telefonisch kontaktiert und mit standardisierten Formulierungen und psychologischen Tricks wie Alternativfragen zu einem Termin gedrängt: „[...] Ich bin seit einiger Zeit selbständig und baue mir nebenberuflich jetzt etwas im Bereich Vermögensbildung, Steuervorteilen und staatlich geförderter Altersvorsorge auf. Ich habe da an dich gedacht, da du als mein Freund auch von 500-2000 € jährlicher Ersparnis profitieren sollst. Wann sollen wir uns mal zusammensetzen? Samstag oder Sonntag?“ Bei eventuellen Widerständen kam es zur „telefonischen Einwandbehandlung“, welche sich wiederum aus auswendig gelernten Formulierungen für jegliche Äußerung von Bedenken bediente. Das Versprechen, ich würde eine umfassende und qualitative Ausbildung erhalten, wurde während meiner Zeit im Strukturvertrieb nur ansatzweise erfüllt. Zwar bekam ich durch die Grundkurse einen guten ersten Überblick und meine Fragen wurden immer gewissenhaft und gut beantwortet, dennoch nahm das Angebot an Möglichkeiten zur Verbesserung meines Fachwissens danach rapide ab. Die wöchentlichen Meetings, die sich diesem widmeten, waren verschwindend gering. Zudem wurde wieder sehr einseitig gelehrt – etwaige Kritikpunkte an bestimmten Produkten oder deren Aufstellung gegenüber Konkurrenzangeboten fanden keine Plattform, da sie die Verkaufsbereitschaft neuer Mitarbeiter nur verschreckt hätten oder solch ein tiefgreifendes Wissen in der Struktur vielleicht auch nicht vorhanden war. Stattdessen lag Fokus der Meetings auf Vertriebs-Know-How und speziellen Methoden zur Mitarbeitermotivation, welche bisweilen esoterische Züge annahmen. Dazu gehörte die gebetsmühlenartige Formulierung von persönlichen und beruflichen Zielen in der Struktur, inklusive Auflistung marterieller Dinge, die man sich von seinen ersten 1.000, 10.000 oder 50.000 € kaufen wollte – Stichwort Visualisierung zur emotionalen Verstärkung. Erfahrene „Strukkis“ sprachen von ihren insbesondere „persönlichen Fortschritten“, welche sie erfahren hätten. Regelmäßig hielten Struktur-Gurus selbstherrliche Vorträge. Die Begeisterung war den anwesenden Mitarbeitern ins Gesicht geschrieben. Für sie verkörperten die Gurus den einen Lifestyle, den alle dort leben wollten: „Work hard, play hard!“ Im Nachhinein fragte mich ein Kollege: „Hast du seinen Anzug gesehen? Geil, einfach nur geil!“. Statussymbole waren allgegenwärtig: Incentives, welche Erfolge in der Struktur symbolisierten, teure Kleidung und schnelle Autos – Außenwirkung gehörte zum guten Ton. Ich machte ein kleines Experiment: Meinen sonst eher basisorientierten Kleidungstil ergänzte ich tagesweise gezielt mit kleineren Accessoires und wartete auf Reaktionen. Ohne Ausnahmen wurden meine kleinen Updates registriert und jedes Mal ausführlich gelobt. „Nothing is impossible – mind is everything!“ - Aufstrebende „Jungunternehmer“ malten sich solche und ähnliche Lebensweisheiten auf ihre Flagge, was unter anderem an ihren Profilen in sozialen Netzwerken zu erkennen war. In diesen stellten viele ebenfalls ihren Erfolg im Unternehmen zur Schau – eine Art Selbstmarketing, welches gleichzeitig neue Interessenten dazu animierte, ebenfalls im Unternehmen „selbstständig“ erfolgreich zu werden und die strukturhöheren Mitarbeitern von diesem Erfolg profitieren zu lassen. „Machertypen“, „Powerfrauen“, „Kontaktmaschinen“ - So betitelte man sich gegenseitig und feierte sich selbst. Trotz der großen Anzahl regelmäßig neu angeworbener Mitarbeiter war die Anzahl der anwesenden Mitarbeiter auf den Meetings recht überschaubar, obwohl innerhalb der Struktur viel Wert auf Anwesenheit gelegt wurde. Dies bestätigt die allgemeine Aussage über Strukturvertriebe, sie unterlägen einer starken Fluktation. Tatsächlich gab es einige wenige Mitarbeitern, denen man ihren Erfolg auch abnahm. Dabei war es ganz egal, welches Bildungsniveau diese vorzuweisen hatten. Viele Mitarbeiter hatten lediglich einen Hauptschulabschluss, keinerlei Berufsausbildung oder ein abgebrochenem Studium. In diesem System zählen Fertigkeiten, die man in keiner offiziellen Bildungsinstitution erlernen kann. In diesem Sinne kann den Strukturvertrieben zu Gute gehalten werden, dass diese auch Personen finanziellen Erfolg ermöglichen, welche auf normalen Karrierewegen keine guten Chancen hätten. Die erfolgreichen Menschen in Strukturvertrieben fallen durch besondere Charaktermerkmale auf: Diese sind in der Regel ehrgeizig, oftmals sportlich aktiv, kommunikationsstark, kontaktfreudig, charismatisch, berechnend und weisen eine extreme Fixierung auf materielle Werte und deren Außenwirkung auf. Mit einem Wort können sie oft auch als „aalglatt“ beschrieben werden. Somit weisen sie einige Parallelen zu anderen Vertriebsmitarbeitern, beispielsweise im Angestelltenverhältnis, auf. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass angestellte Vertriebsmitarbeiter ihre psychologischen und sprachlichen Raffinessen nur im beruflichen Alltag einsetzen müssen, während bei Mitarbeitern im Strukturvertrieb die Grenze zwischen Privat- und Berufsleben und die damit einhergehenden Kontakte zunehmend verschwimmen. Ich bin der Meinung, dass je länger ein Mensch unreflektiert in diesem System verbleibt und desto mehr Erfolg er in diesem hat, desto größer wird für diesen die Gefahr, die dogmatischen Illusionsgebilde als wahre Begebenheit anzusehen und trotz eventueller anfänglicher Bedenken schlussendlich mit dem Gedanken, dass Richtige zu tun, im Hamsterrad gefangen zu sein und Kritik fälschlicherweise nur noch als puren Neid zu interpretieren. Die Gefahren des Strukturvertriebs für die Persönlichkeit und das soziale Umfeld der Mitarbeiter gehen meiner Meinung nach insbesondere von einer Kombination aus der Generierung einer Illusion basierend auf verdrehten Tatsachen und der bewusst fokussierten zunehmenden Einbindung neuer Mitarbeiter in den Strukturvertrieb auch abseits regulärer Arbeitstätigkeiten aus. Etwaige Kritikpunkte am Verkauf im warmen Markt wurden mit geschickten psychologischen Tricks entkräftet: Durch das Aufklären über etwaige Finanzrisiken und das Anbieten qualitativer Lösungsansätze täte man beispielsweise seinen Bekannten etwas Gutes und schütze sie somit vor anderen Finanzberatern, welche nicht mit den gleichen hohen Qualitätsstandards arbeiteten. Im Grunde genommen ist diese Argumentation im Kern richtig, jedoch wird diese idealistische Betrachtung durch zwei Tatsachen umgekehrt: Die Provisionsvergütung, welche den „Berater“ grundsätzlich zum Abschluss möglichst vieler und möglichst teurer Verträge animiert und das generelle Unwissen über die Sinnhaftigkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis beziehungsweise die Qualität von Produkten. In dem Fall, dass es sich bei dem „Berater“ um einen Handelsvertreter eines einzelnen Unternehmens handelt, kommt erschwerend hinzu, dass dieser nur die unternehmenseigenen Produkte vertreiben kann; unabhängig davon, ob Angebote der Konkurrenzunternehmen gegebenenfalls qualitativer sind. Es existieren mittlerweile zwar schon Möglichkeiten, in Ausnahmefällen Konkurrenzprodukte zu vertreiben, allerdings sind diese Möglichkeiten streng limitiert und für den Vertreter auch nicht besonders lohnenswert, da solche Abschlüsse nur monetär vergütet werden – die Gewinnung von zusätzlichen Einheiten für den Aufstieg in der Struktur ist nicht möglich. Aber sicherlich lässt sich diese Möglichkeit überzeugend im Verkaufsgespräch beleuchten. Im Internet wird viel von „sektenähnlichen“ Zustanden in Strukturvertrieben geschrieben. Diese extreme Beurteilung möchte ich meinen Erfahrungen nach etwas entschärfen. Nichtsdestotrotz herrschte in der Struktur eine umfassende Betreuungskultur durch strukturhöhere Mitarbeiter. Zum Büroalltag gehörte das gemeinsame Ausgehen, Trinken und Essen. Diese an sich erfreuliche Tatsache kollegialen Zusammenhalts war meiner Einsicht nach jedoch vorwiegend ergebnisorientierten Ursprungs und verstärkte die Effektivität der Indoktrinierung durch Einbindung möglichst vieler Lebensbereiche. Für mich wurde diese dogmatische Praxis insbesondere dann deutlich, als ich diversen Abendaktivitäten absagte und erst freundlich, dann unangenehm aufdringlich dazu gedrängt wurde, dem Treffen doch noch beizuwohnen und noch Freunde mitzubringen, welche „gegebenenfalls auch Interesse an einer spannenden und lukrativen nebenberuflichen Tätigkeit besitzen.“ Auch wurde ich mehrmals dazu aufgefordert, meine Partnerin zu Abendveranstaltungen mitzubringen. Was ich zunächst als aufdringliche, wenn auch freundliche Aufforderung aufnahm, entpuppte sich bei intensiver Interpretation jedoch nur als Versuch, meine Partnerin ebenfalls in das System einzuwickeln, da nahe Verwandte oft skeptisch auf die neuen Bestrebungen ihrer Liebsten reagieren – völlig zurecht. Die Bestrebungen meines „Strukkis“ stießen bei mir nicht auf fruchtbaren Boden. Ein weiteres Beispiel zum Versuch der Struktur zur Einflussnahme auf das Privatleben neuer Mitarbeiter und deren Bindung an das System zeigte sich in einem Meeting, in welchem ein Struktur-Guru davon berichtete, wie eine damalige Partnerin Zweifel an seinem Engagement in der Struktur hegte und ihn dadurch in seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung ausbremste. Er berichtete davon, wie er sich schnell von ihr trennte: „Was glaubt ihr, wie viel Erfolg ihr haben könnt, wenn der Mensch, der euch am nächsten ist, an euch und eurem Weg zweifelt? Was würdet ihr machen?“ Als ich dann auch noch dazu animiert wurde, mit meinem oberflächlichen „Fachwissen“ Geschäftspartner einer nahen Verwandten, insbesondere hochrangige Mitarbeiter in der Industrie und wohlhabende Familienunternehmer, mit Finanzprodukten zu versorgen, entschied ich mich zum Ausstieg aus diesem System. Oftmals wird argumentiert, der Strukturvertrieb sei nur ein Werkzeug. Wie dieses eingesetzt würde, hinge von den jeweiligen Mitarbeitern ab. Diesem zunächst oberflächlich überzeugenden Argument muss mit aller Entschiedenheit entgegnet werden. Die Vertriebsform des Multi-Level-Marketings ist ein System, dessen Erfolg maßgeblich von schnellem und exponentiellem Wachstum der Struktur durch ausschließliches Neukundengeschäft und dem damit verbundenen Erschließen möglichst umfangreicher warmer Märkte verbunden ist. Dies ist auch daran zu erkennen, dass auch erfolgreiche „Strukkis“ selten mehr als zwanzig eigene Kunden vorweisen können. Diese Ausrichtung auf exponentielles Wachstum offenbart die Parallelen zu illegalen Schnellballsystemen, welche Strukturvertriebsmitarbeiter rigoros abstreiten. Ein schneller Strukturaufbau, welcher für den Erfolg in diesem System unabdingbar ist, und ein ausschließlich leistungsbezogenes Vergütungssystem gehen jedoch auf Kosten von Mitarbeiterqualität und –moral. Zudem münden die mehrstufigen Vergütungen und kostenintensive Incentives in hohen Abschlusskosten, welche der Kunde schlussendlich zu tragen hat. Im persönlichen Austausch mit anderen „Strukkis“ im Bereich der Finanzdienstleistungen stellte ich fest, dass selbst in anderen Unternehmen exakt dieselben Formulierungen und Illusionen verwendet werden. Ich persönlich möchte die Zeit in diesem System nicht missen, da ich viel über diese Art des Vertriebs, einen ganz besonderen Schlag von Mensch und die Macht der Beeinflussung und Manipulation lernen konnte. Zudem setzte ich mich erstmals intensiv mit der anlagebasierten Verbesserung meiner eigenen Finanzsituation auseinander. Mein persönliches Fazit kann mit dem berühmten Stichwort „Es ist nicht alles Gold was glänzt“ umschrieben werden: Nebenjob und Karriere lieber in anderen Bereichen. Vertraue keinem Berater und Vertreter jeglicher provisionsvergütenden Finanzunternehmen, sondern informiere dich selbst – so komplex ist die Thematik für Privatanleger nicht.
  19. Hallo zusammen, Kurzinfo: - M.Sc. Lebensmitteltechnologie, Spezialisierung Schokolade/Kakao - im Moment MA in den USA - doppelte Staatsbürgerschaft US/GER - Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch - Was sind meine Ziele/was will ich? - Internationale Karriere (höheres Management, Führungslaufbahn), steile Lernkurve (ständig Neues, bin kein Routinemensch), Herausforderungen, Abenteuer, neue Kulturen, Stichworte: Tellerrand, Horizont, keine Angst vorm kalten Wasser, Abteilungen: R&D, Production/Supply oder generelles Management, gute Kompensation Ich bewerbe mich zurzeit weltweit und es läuft recht gut. Ich habe noch keine Angebote, bin bei einigen Firmen jedoch schon über die ersten Hürden und idR läuft es dann für mich. Ich stehe jetzt vor einer strategischen Entscheidung, die wohl meinen gesamten Werdegang beeinflussen wird. Ich möchte einfach mal von verschiedenen Usern die Pros und Cons der verschiedenen Möglichkeiten hören. 1) Management-Trainee bei Maschinenhersteller in Schweiz Vorteil: Maschinenhersteller - diese Branche ist komplett neu für mich (stellen jedoch Maschinen für die Lebensmittelindustrie her und auch für Kakao- und Schokoladenverarbeitung), Schweiz - gute Kompensation erwartet, tolles Programm (international, arbeitet mit Start-Ups, etc.) Nachteil: Europa reizt mich nicht so sehr, Firmenstandort ist ein Dorf (kann meine Hobbies, u.a. lateinamerikanische Tänze und Spanisch lernen wohl nicht so ausleben), keine neue Sprache 2) R&D Trainee beim B2B-Anführer in meiner Branche in Singapur Vorteil: Bin schon spezialisiert in diesem Bereich, neue Kultur (Asien), Singapur guter Karriereboost?!, ggf. neue Sprache Nachteil: Asiatische Frauen sagen mir nicht so zu (aber Singapur soll international sein) 3) R&D Trainee beim B2B-Anführer in meiner Branche in Elfenbeinküste Vorteil: Neue Kultur, Abenteuer pur (Entwicklungsland), nah am Rohstoff mit welchem ich arbeiten würde (Kakao), ich mag schwarze Frauen, neue Sprache (Französisch) Nachteil: Angst vor einem "Steckenbleiben" in Afrika --> nicht so viele Möglichkeiten zum Netzwerken?! Ggf. mehr an Firma gebunden, erster Kontakt mit Standort (Telefongespräche, Mails) waren etwas "unprofessionell" 4) Engineering/Production/Supply Trainee beim B2B-Anführer in meiner Branche in Indonesien Vorteil: Neue Kultur, Abenteuer, nah am Rohstoff, neue Sprache (jedoch nicht so wichtig weltweit gesehen) Nachteil: "Steckenbleiben"?, Muslimische Kultur ggf. - jedoch soll Indonesien da nicht so krass sein - ich respektiere jede Religion, möchte jedoch keine Probleme bekommen, wenn ich Frauen anspreche (zudem möchte ich sie nicht heiraten, bevor ich sie kennenlerne) 5) Verschiedene Positionen in Konzernen in den USA, meistens in attraktiven Städten (in und abseits meiner Spezialisierung) Vorteil: Bestehendes Netzwerk in USA weiter ausbauen, nicht so oft von Location zu Location springen, Internationalität in den USA ist in großen Städten immer gegeben, kann meine Hobbies ausleben, USA = guter Karrierefaktor?, habe die doppelte Staatsbürgerschaft (ein wahres Geschenk), gute Kompensation, Frauen von überall auf der Welt Nachteil: keine neue Sprache, kein neues Land, im Vergleich zu Asien nicht so exotisch (fürs Leben allgemein als auch für meine Karriere?) 6) R&D Scientist bei einem kleinen Unternehmen in den USA (90 MA) Vorteil: Ggf. mehr Verantwortung direkt am Anfang Nachteil: Wohl eher nicht so international (ansonsten gleiche Vor- und Nachteile wie die Positionen in großen Unternehmen in USA) 7) R&D Engineer bei einem chinesischen Supplementhersteller in Guangzhou, China (kein Expat, sondern direkt bei chinesischer Firma) Vorteil: Volle Breitseite neue Kultur, neue Sprache (Mandarin wäre schon ein Hit), Zukunftsmarkt --> Unternehmen strömt auf US-Markt, ggf. sehr viel Verantwortung für Produktlaunches in den USA, Unternehmen sucht gezielt nach Amis, welche Produkte aus China in den USA lancieren. Finde die Supplementindustrie sehr interessant Nachteil: Kein totaler Fan von China (war noch nie da, habe jedoch viele chinesische Kollegen, bin ggf. bias), chinesische Frauen sind nicht so meins, ggf. Steckenbleiben in China (ist kein Trainee und keine Garantie für Rückkehr), da noch keine großen Tochterfirmen in der Welt, Netwerkaufbau komplett neu beginnen (inwieweit hilft mir dieses Netzwerk, wenn ich aus heutiger Sicht China nur als Zwischenstation sehen würde?) 8) Trainee-Programm in Aarhus, Dänemark, ebenfalls innerhalb meiner Spezialisierung Vor- und Nachteile etwa die von der Schweiz (Ausnahme: Neue Sprache, wenn auch diese eher unbedeutend ist) Bin ein Fan von Lateinamerika. Dort habe ich aber leider noch keine guten (Einstiegs-)stellen gefunden. Ich denke es lässt sich erkennen, dass meine Hauptsorge ist, dass ich nicht mehr so einfach in die USA zurückkehren kann, wenn ich diese nun verlasse. Die zweite Frage ist hauptsächlich, ob ich in meiner Branche bleiben soll oder nicht. Meine Eltern raten mir dazu, in den USA zu bleiben (meine Mutter will mich lieber nah in der Schweiz oder Dänemark ^^), aber ich möchte einfach mehr Meinungen hören. Vielen Dank
  20. Bin am Ende meines Masters und bewerbe mich gerade weltweit. War immer mein Traum, eine internationale Karriere zu starten. Im Moment bin ich in den USA und gucke, wo ich als nächstes lande. Ich bewerbe mich allerdings nur auf die coolen Jobs und bisher läuft es ganz gut (bin bei den ein oder anderen Firmen schon über die ersten Hürden des Bewerbungsprozesses). Ich habe in meiner bisherigen (noch jungen) Karriere viel ausprobiert und schon einiges gelernt, was geht und was eben nicht geht. Jedes Mal habe ich das getan, was nötig war, um meine Situation zu verbessern. Allerdings musste ich dafür natürlich auch Opfer lassen. Ich versuche mich von neg. Stimmungen einfach nicht runterziehen zu lassen. Alle 7 Jahre ist irgendein 'Crash' und die Welt geht unter. Leute, die verändern wollen, empathisch und lernbegierig sind sowie bereit sind Extrarunden zu laufen, werden gebraucht.
  21. Hallo zusammen, ich bin zu einem Assessmentcenter bei einem schweizerischen Unternehmen (ca. 10.000 Mitarbeiter weltweit) eingeladen. Ich studiere im Moment in den USA und neben drei bis vier Tagen, die ich investieren muss (befinde mich zurzeit im Endspurt mit meiner MA), gehe ich von Kosten im Rahmen von 2.000 € (Flug, Hotel, lange Anreise zum Flughafen, Taxi, etc.) aus. Der Job ist einer meiner Favoriten und bietet tolle Chancen. Dennoch bin ich mir auch nach Internetrecherche nicht sicher, wie das Thema Kostenübernahme gehandhabt wird. Für 100 oder auch 200 € würde ich kein Fass aufmachen, jedoch sind 2.000 € für einen Studenten eine andere Liga. Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Unternehmen, welches ein Global Player ist und sich Internationalität auf die Fahne geschrieben hat (und konkret nach solchen Persönlichkeiten Ausschau hält), die Kosten übernehmen sollte. Allerdings bin ich hier nicht der Entscheidungsträger. Im Internet habe ich gelesen, dass das alleine Fragen nach der Kostenübernahme in der Schweiz schon zur direkten Jobabsage führen kann. Wie kann/sollte ich das Thema angehen? Vielen Dank und beste Grüße.
  22. Ich habe heute die Firma angerufen und meine Fragen bzgl. des AC gestellt. Auf die Kosten-Frage wurde entgegnet, dass die Kosten idR nicht übernommen werden. Bei der Firma hätte ich damit nicht gerechnet. Jedoch soll ich eine Kostenaufstellung machen und die Firma guckt, was sie machen kann. Sollten die Kosten nicht (zu einem großen Anteil) übernommen werden, werde ich leider nicht an dem AC teilnehmen können. Ich bin der Ansicht, ein Unternehmen, welches sich als international verkauft und seinen Nachwuchs auch international rekrutiert (plus die begehrte Mobilität fordert), sollte a) die Kosten für die lange Anreise übernehmen oder b) andere Möglichkeiten der Bewerberselektion (Sykpe, Online-Assesment, etc.) anbieten.
  23. Habe damals 14 € (2014) erhalten. Wurde so vorgegeben - gab auch nichts zu diskutieren.
  24. Wie ich im obrigen Post schrieb: "Im Internet habe ich gelesen, dass das alleine Fragen nach der Kostenübernahme in der Schweiz schon zur direkten Jobabsage führen kann." Sprich: Andere Länder, andere Sitten. Schweiz ist nicht Deutschland. Möchte mich möglichst gut informieren, um keine groben Patzer zu machen. Aber höchst wahrscheinlich ist der Anruf genau das, was ich machen werde.
  25. Hallo zusammen, ich versuche mich kurz zu halten: Ich bin sehr zielstrebig und engagiert - was für mich oft Segen und Fluch zu gleich ist. Ich bin am Ende meines Masterstudiums und sehe mich in einer guten Ausgangslage und mein Plan ist es, in den USA jetzt voll durchzustarten (Industrie). Mein Problem ist die Stimme in meinem Kopf, die mich ständig klein redet und mir gleichzeitig weiß machen will, dass ich alles können muss. Ich habe mittlerweile schon Praxiserfahrung und merke immer wieder, wie mich o.g. Gedanken wirklich fertig machen. An externen Einflüssen kann es nur schwer liegen, denn ich mache meine Arbeit scheinbar gut und bekomme Lob von vielen Seiten. Gleichzeitig sehe ich meine Fähigkeiten und Interessen eher im Management (sprich Generalist mit Schwerpunkten) als in der Fachkraftlaufbahn und habe dementsprechend meine praktischen Einsätze im Hinblick auf die Abteilungen weit gestreut, mich zum Ende jedoch auf eine Branche fokussiert. Als Konsequenz aus diesem Vorgehen werde ich immer wieder mit neuen Eindrücken und Aufgaben konfrontiert, welche meine aufgeschlossene Ader befriedigen. Gleichzeitig komme ich mir jedoch oft blöd vor, wenn ich Fragen, die sich andere Mitarbeiter niemals stellen würden, nicht beantworten kann. Bsp.: Ich bin auf dem Gebiet der Elektrotechnik nicht bewandert. Komme ich kurz mit einem Schaltplan in Berührung, ärgere ich mich total, dass ich diesen nicht vernünftig lesen kann (ich dies für die Bearbeitung meiner Aufgabe aber auch nicht können muss) und komme mir irgendwie schlecht vor. Oder ich ärgere mich, dass ich Programmiersprache XYZ nicht kann, noch kein ERP-System aufgezogen habe, keine Fertigungslinie eingerichtet habe, etc. Dieses Spiel könnte endlos weitergespielt werden. Bei vielen Dingen nehme ich mir vor, mir zumindest ein Basiswissen anzueignen, jedoch ist das mit meinen zeitlichen Kapazitäten schlichtweg unmöglich und oftmals bin ich am Ende mit "Schuldgefühl"-Emotionen überladen und lande bei den "Hätte-Wäre-Wenn-Fragen" (hättest du da oder dort dieses oder jenes Fach studiert, etc.). Kurz gesagt: Ich habe das Gefühl, nichts wirklich zu können. Außer einem strukturierten Denken und einer problemlösungsorientierten Arbeitsweise. Dass ich diese aufweise, davon bin ich überzeugt. Frage: Kennen andere User dieses Gefühl? Bin ich wieder meinen Perfektionismus auf den Leim gegangen und will einfach zu viel? Wenn ja, wie geht ihr damit um? (Mit Autoren wie Frahm, Tolle, Betz habe ich mich schon befasst) Bin gespannt auf eure Antworten.