Vater des besten Freundes gestorben

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Hi,

hab vor ner guten Stunde erfahren, dass der Vater meines besten Kumpels nach langer schwerer Krankheit gestorben ist. Ich weiß nicht, wie ich jetzt reagieren soll. Klar muss ich ihm erstmal Zeit geben das zu verdauen aber auch danach. Soll ich so tun als wär alles ganz normal?

Wie kann ich für ihn da sein? Soll ich hingehen und ihn auf ein Bier einladen? Soll ich einfach nur da sein?

Wenn ich mir den Absatz so durchlese kommt mir das reichlich dumm vor.. Ihn auf ein Bier einladen.. Aber das ist einfach so eine Art Ohnmachtsgefühl. Man sitzt da und weiß mit der Situation einfach nicht umzugehen...

Vielleicht hat ja von euch schonmal jemand so eine Situation erlebt und weiß wie ich ihm was gutes tun kann.

Wäre euch wirklich sehr sehr dankbar für Antworten

Gruß,

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Es ist sehr schwierig abzuschaetzen, was Dein Freund gerade braucht. Ein Todesfall kann sehr vieles ausloesen. Natuerlich Trauer, manchmal aber auch Wut und Angst. Ich an Deiner Stelle wuerde ihm meine Anteilnahme mitteilen und ihm sagen, dass Du jederzeit fuer ihn da bist zum Quatschen oder was auch immer er moechte.

Nach meiner Erfahrung sind Angehoerige oft einfach nur dankbar, wenn man sie spueren laesst, dass jemand an sie denkt und fuer sie da ist (waere).

Cu Prospero

bearbeitet von Prospero

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danke für deine einschätzung Prospero!

habe ihm eine kurze sms geschrieben. es tut mir leid, ihm viel kraft gewünscht und das ich für ihn da bin wen er jm zum reden braucht...

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ja, ich habe meinem freund damals eine sms geschickt! und nicht weiter nachgefragt........

mit der zeit (nach monaten) hat er sich von selber gemeldet. viele menschen brauchen zeit um so etwas erstmals zu verarbeiten.

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Mein Vater verstarb während meiner Abiturvorbereitungen aufgrund von langjährigen Alkoholproblemen.

Damals hatte es mir sehr geholfen, mich in den Lernstoff zu vertiefen, so dass mein Leben weiterging und nicht alles zusammenbrach.

Klingt nach Verdrängung, allerdings war es zu jenem Zeitpunkt gut und sinnvoll.

Erst Wochen später war ich soweit, über das Geschehene nachdenken und reden zu können.

Meine Freunde halfen mir, indem sie kurz ihr aufrichtiges Beileid bekundeten und dann einfach ganz normale Dinge mit mir unternahmen wie in all der Zeit zuvor.

Vielleicht hilft dir das! :-)

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mir ist das selbe wie deinem freund passiert, als ich 13 Jahre war. Mir hätte es damals gut getan, wenn Freunde auf mich zu gegangen wären und mir geholfen hätten und mit mir über das ganze geredet hätten, auch fragen gestellt hätten. Ich hätte jemanden zum reden gebraucht. Die meisten Menschen sagen leider nur "wenn du jemanden brauchst, dann helfe ich dir gerne", verpissen sich aber dann. Das ist die große Ironie: alle sagen, ich bin für dich da, aber am ende steht man komplett alleine da. Meines erachtens kontraproduktiv. Also gehe auf ihn zu, mach was mit ihm, rede mit ihm.

Auf der anderen Seite stimmt es ganz sicher, dass jeder anders mit so einer situation umgeht. Sobald du merkst, er möchte gar nicht darüber reden, dann lass es selbstverständlich bleiben. Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen. Da geht einem soviel durch den Kopf, das möchte man auch irgendwie nach außen mitteilen, um es aus dem kopf zu bekommen.

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mir ist das selbe wie deinem freund passiert, als ich 13 Jahre war. Mir hätte es damals gut getan, wenn Freunde auf mich zu gegangen wären und mir geholfen hätten und mit mir über das ganze geredet hätten, auch fragen gestellt hätten. Ich hätte jemanden zum reden gebraucht. Die meisten Menschen sagen leider nur "wenn du jemanden brauchst, dann helfe ich dir gerne", verpissen sich aber dann. Das ist die große Ironie: alle sagen, ich bin für dich da, aber am ende steht man komplett alleine da. Meines erachtens kontraproduktiv. Also gehe auf ihn zu, mach was mit ihm, rede mit ihm.

Auf der anderen Seite stimmt es ganz sicher, dass jeder anders mit so einer situation umgeht. Sobald du merkst, er möchte gar nicht darüber reden, dann lass es selbstverständlich bleiben. Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen. Da geht einem soviel durch den Kopf, das möchte man auch irgendwie nach außen mitteilen, um es aus dem kopf zu bekommen.

ganz genau hab dasselbe durch mit 16 mitten in einer mehr als ohnehin beschissenen Zeit ..

und große Worte und Schwanz einziehen weil man Schiss hat nicht passend zu reagieren sind genauso scheisse wie einen auf heile Welt zu machen ...

Zieh ihn raus lenk ihn hab mach dir n bisschen Mühe und gib ihm das Gefühl das du ehrlich gern mit ihm Zeit verbringst weil er so ist wie er ist und nicht weil er seinen Vater verloren hat ...

er braucht gebraucht zu werden ...lenkt ihn ab und gibt ihm n gutes Gefühl fürs Leben ..

tu was ...

Grüße

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Die meisten Menschen sagen leider nur "wenn du jemanden brauchst, dann helfe ich dir gerne", verpissen sich aber dann.

Das musste ich mir auch vor knapp 2 Jahren von einem sehr guten Kumpel anhören.

Bei ihm wurden schwere Depressionen diagnostiziert und als er mir das erzählte sagte ich ihm sofort dass er mich jederzeit anrufen bzw vorbeikommen kann. Er hat es 6 Monate nicht gemacht und das Thema von sich aus niewieder angesprochen ...eines Abends hat er mir (im besoffenem Kopf) vorgeworfen ich wäre kein echter Freund weil mich die ganze Sache nicht interessieren würde.

Ich finde seine und deine Aussage nicht richtig. Das habe ich ihm damals auch gesagt. Ich wurde so erzogen, dass wenn ich ein Problem mit etwas habe und drüber reden will ich auf die Menschen zugehen sollte. Keiner weiß was in einem vorgeht und kann sich ohne Wissen um das Wohl dieser Person kümmern.

Ich werde mir niemals den Schuh anziehen "nicht für jemanden da zu sein" wenn dieser nicht explizit darum bittet.

Nach unserem Gespräch rief er mich oft an... Auch mitten in der Nacht, es war kein Problem ich redete mit ihm und half ihm. Aber ich finde es falsch Menschen einen Vorwurf zu machen weil sie einem nicht helfen, wenn sie nichtmal wissen ob die Person überhaupt Hilfe will und wenn, wie und wann.

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vielen vielen dank für die ratschläge!

speziell @Wunderkind+MrR+entering für eure sehr persönlichen einsichten. ich werd aufjedenfall für ihn da sein, wenn möglich (und gewünscht) versuchen ihn irgendwie abzulenken und vorsichtig über das ganze reden!

soetwas wünscht man niemanden :-(

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Grundsätzlich richtig was du sagst. In einem speziellen Fall, wie dem Tod einer Person, die einem so nahe steht, ist es aber anders. Man ist nicht wirklich in der Lage auf andere zuzugehen. Der ganze Kopf schwirrt voller Dinge, da ist es schwierig um Hilfe zu bitten. Man will da auch niemanden belasten mit und wie entering schon sagte: man braucht gebraucht zu werden.

Meines Erachtens ist es die logische Konsequenz von so einem Ereignis, dass man Hilfe braucht.

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MrR danke, ich kann es ist für mich einfach unvorstellbar mich in seine lage zu versetzen. ich bin aber bereit über meinen schatten zu springen und selbst aktiv zu werden! ist es richtig ihn direkt (in ein paar tagen) persönlich gegenüberzustehen ihn umarmen und sein beileid zu bekunden? vllt in ein paar wochen ihn zum kino oder so einzuladen? ich kann es mir einfach nicht vorstellen, deswegen die bescheuerten fragen...

aber ich möchte ihm helfen und da ich hier im forum die möglichkeit habe mit selbst betroffenen zu texten, erhoffe ich mir hilfe...

Danke leute

ps: sorry für das schlechte deutsch, bin müde und fertig!

bearbeitet von Elegance

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Sei da und habe ein Ohr offen. Wenn er nicht reden will,dann auch gut,sei einfach nur da für ihn. Jeder Mensch fühlt den Verlust eines anderen Menschen ganz anders,deswegen können wir dir kaum den perfekten Tipp geben. Sei einfach da für ihn,auch wenn du und er richtige Alpha's seid,er braucht jetzt seine besten um sich. Selbst wenn du dich bei ihm zu tode langweilst,lasse ihn nicht alleine,wenn du nichts wichtigeres vor hast. Versuche ihn langsam wieder mit dir in sein normales Leben zu bringen. Gebe ihm besser nicht zu viel Alkohol...

Mein Beileid.

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Meine Freunde halfen mir, indem sie kurz ihr aufrichtiges Beileid bekundeten und dann einfach ganz normale Dinge mit mir unternahmen wie in all der Zeit zuvor.

Vielleicht hilft dir das! :-)

Das ist schon mal gut!

Von einem Kumpel ist der Bruder bei einem Autounfall gestorben!

Wir waren vorher fast täglich immer zusammen und haben irgendetwas angestellt... Poker, zocken, grillen, bierchen, etc.

Wir haben versucht täglich zusammenzusitzen bzw. das immer einige Jungs besammen waren, wo er immer dazu konnte!

So wie vor dem Unfall auch!

Es hat ihn keiner so wirklich angesprochen wie es ihm ginge, zumindest nicht anfangs... Generell war er erstmal 3 Tage alleine, weil er es so wollte... Als er dann wieder auftauchte haben wir absichtlich ganz normal weitergemacht und so wie immer unser Ding durchgezogen..

Irgendwann ist er dann mit der Sprache schon rausgekommen... hat aber gut 2-3 Wochen gedauert!

Mit mir hat er schon etwas früher gesprochen, bevor wir dann in der Gruppe drüber geredet haben, den es hat jeden belastet.

Dein einige kannten seinen Bruder und andere haben halt ihn gesehen und das war halt auch nicht so...

Also einfach anfangs ganz normal mit ihm umgehen, als wär nichts gewesen, den er hat daheim genug damit den ganzen Tag um die Ohren...

Und auch weitschiftig Bekannte werden ihn dauernd drauf ansprechen... Er wird froh sein bei jemanden zu sein, der ihn das alles einfach mal vergessen lässt!

Und nach ein paar Tagen kannst ihm mal behutsam drauf ansprechen!

Unser Kumpel war froh zu uns kommen zu können und keiner hat so nachgebohrt oder ihn dran erinnert...

Er konnte einfach mal abschalten von daheim... Erst später kam das Gespräch!

Ich hoff es hilft...

mfg Meph

bearbeitet von Mephisto2001

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