Männer, ich brauche eure Hilfe - er lässt die Liebe seines Lebens gehen? (vorsicht lang!)

95 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Wie meinst du?

Aus so ner Rolle kommt man doch nie wieder raus, oder nicht?

Rollenverteilung bei einschlagenden Ereignissen wo man auf die Probe gestellt wird, werden im Alltag übernommen, ist doch logisch oder? Und nie wieder hab ich auch gar nicht gesagt.

Wenn du jetze die bemutternde spielst, ist das schwierig da wieder rauszukommen.

Ich bin mir sehr sicher sein depressiver Zustand ist unabhängig von dir, der hätte sich auch sonst wie bemerkbar gemacht, du bist jetzt nur die Projektionsfläche. Das ist meistens so, weil meistens organisches Problem als Ursache.

Das merke ich daran, das er so viel sinnloses Zeug über euch sinniert. Hätte, werden, können, sollen, sein, weinen, trauern, Unschlüssigkeit - braucht er dich als Medizin oder liebt er dich... typisch!

Ich sag dir nochmal, nimm die Beine in die Hand und lauf, auch wenns erstmal Bauchschmerzen verursacht. Was depressive auch gut können, andere Menschen zu hypnotisieren und in ihrem Orbit zu halten. Wahrscheinlich sinnvolle biologische Strategie, sonst könnten sie ja gar net mehr überleben.

bearbeitet von poporella

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Also wir können jetzt noch Stunden drumrumquatschen.

Beste Entscheidung ist für mich gerade folgende:

Ich schicke ihm seine Sachen wider seinen Wünschen raus diese oder nächste Woche. Darauf kann er dann reagieren oder nicht. Er wird sich melden und fragen, warum. Ich werde sagen, wenn du dennoch herkommen/sprechen möchtest, will ich nen plausiblen Grund dafür - Freundschaft ist nämlich nicht und ein "War doch das Beste oder?"-Gespräch erst recht nicht. Will er danach immer noch herkommen oder hat sichs überlegt, wird er mir das signalisieren. Werd ihm alles Gute wünschen und dass er sein Leben in den Griff bekommen soll / lernt, sich selbst zu lieben.

Ansonsten kein Kontakt mehr.

Ich kann jetzt nicht drauf bauen, was mir seine Mom sagt "Er denkt auf jeden Fall viel nach, gib ihm die nötige Zeit."

Nee.

Ich glaub, das ist das Beste, was ich machen kann. So sehe ich, will er überhaupt noch. Oder kommt nichts mehr, kann er nicht - wie auch immer, für mich ist es dann das Beste, erstmal alles ruhen zu lassen. Ob er sich dann besinnt oder eine Therapie macht (bezweifle ich sehr aufgrund oben genanntem überspielen bei Familie/Freunde - niemand weiss offenbar, dass das noch vorhanden ist), ist seine Sache.

Wollte er irgendwann doch wieder, das würde er mir signalisieren, nehme ich zumindest an. Sein mangelndes Selbstvertrauen macht mir da zwar Zweifel, ob ers wirklich tun würde, aber da kann ich jetzt noch Stunden drüber sinnieren, das hilft mir momentan nix.

bearbeitet von Malia2022
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Also wir können jetzt noch Stunden drumrumquatschen.

Beste Entscheidung ist für mich gerade folgende:

Ich schicke ihm seine Sachen wider seinen Wünschen raus diese oder nächste Woche. Darauf kann er dann reagieren oder nicht. Er wird sich melden und fragen, warum. Ich werde sagen, wenn du dennoch herkommen/sprechen möchtest, will ich nen plausiblen Grund dafür - Freundschaft ist nämlich nicht und ein "War doch das Beste oder?"-Gespräch erst recht nicht. Will er danach immer noch herkommen oder hat sichs überlegt, wird er mir das signalisieren. Werd ihm alles Gute wünschen und dass er sein Leben in den Griff bekommen soll / lernt, sich selbst zu lieben.

Ansonsten kein Kontakt mehr.

Ich glaub, das ist das Beste, was ich machen kann. So sehe ich, will er überhaupt noch. Oder kommt nichts mehr, kann er nicht - wie auch immer, für mich ist es dann das Beste, erstmal alles ruhen zu lassen. Ob er sich dann besinnt oder eine Therapie macht (bezweifle ich sehr aufgrund oben genanntem überspielen bei Familie/Freunde - niemand weiss offenbar, dass das noch vorhanden ist), ist seine Sache.

Wollte er irgendwann doch wieder, das würde er mir signalisieren, nehme ich zumindest an. Sein mangelndes Selbstvertrauen macht mir da zwar Zweifel, ob ers wirklich tun würde, aber da kann ich jetzt noch Stunden drüber sinnieren, das hilft mir momentan nix.

Hört sich super an.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Der Punkt ist, dass ich schon wieder das Gefühl habe, er wird keine Therapie machen. Er hat mir im Trennungsgespräch zu Beginn gesagt "Die, die ich mit 16 gemacht habe, die 3 Therapien haben nichts gebracht. Hab keine Zeit, kein Geld dafür (in der Schweiz muss man das selber zahlen, zumindest bei seiner Versicherung. Aber es gibt ja trotzdem Selbsthilfegruppen und sowas, fiel mir leider erst heute ein). Zudem, vor der besten Freundin und der Mom ("so schlecht gehts ihm nicht psychisch") wirkts schon wieder so, als überspielt ers und will selber damit klarkommen. Das zeigt auch, warum die Freundin mir bisher nicht antwortete, er scheints runtergespielt zu haben.

Meine Herz-Magen-Gegend hat sich grad dreimal ausgewrungen beim Lesen. Das ist so bitter. Er soll zumindest in eine Selbshilfegruppe gehen, vielleicht können dort Menschen mit einer ähnlichen Erfahrung vermitteln, was ich in einem Forum nur ganz begrenzt kann.

Die Depression ist eine Reaktion auf eine Belastungssituation. Sein "Ich kann mich nicht um meine Krankheit kümmern, ich muss vorher diese Situation, die mich überlastet, gewuppt haben" ist so kontraproduktiv wie nur irgendwas. Er macht sich damit nur immer mehr Druck. Es ist leider auch typisch. Dass seine guten Freunde und Eltern auch runterspielen, liest sich auch nicht gut. Dass man eine Therapie selbst bezahlen soll ist natürlich auch der Hohn, da ich mir vorstellen kann, dass viele der Belastungssituationen durch die die Menschen in eine Depression fallen, durch Geldsorgen/Armut mit ausgelöst werden.

Ich würde seine Sachen schicken, mit einem wohlwollenden Brief der Deine momentanen Gedanken zur Gesamtsituation zum Ausdruck bringt. Dann würde ich abwarten ob er Dich nun besuchen kommt oder nicht. Und dann sähe ich weiter. Ich könnte einen Menschen nicht so komplett fallen lassen wie Du es vorhast. Würde ihm zum Beispiel trotzdem sein Weihnachtsgeschenk geben wenn es schon mal gekauft ist. Ich würde halt immer drängen dass er eine Therapie macht und so weiter. Dann würde ich ihn auch besuchen. Ist er aber überhaupt nicht einsichtig, kann man sich eventuell nur rausnehmen. Ich beneide Dich nicht um die Situation.

Mir ist natürlich klar, dass aus Dir im Moment auch Wut etc. spricht, dass er Schluss gemacht hat.

Und es tut mir leid, ich muss das nochmal versuchen zu formulieren: Du kannst nicht erwarten dass er dann um Dich kämpft oder irgendwas als wäre er gesund in Saft und Kraft. Er hat vermutlich kein Kraft dazu. Schon allein die Entscheidung kämpfen zu wollen, ohne überhaupt gehandelt zu haben, was für eine Flut an potenziellen emotionalen Belastungen! Dann das Studium mit der Arbeit nebenher die er unbedingt wuppen will. Nein je weniger Leute er sehen und über deren Beziehungen zu ihm noch grübeln muss, desto angenehmer wird es ihm sein.

Er ist nicht in der Position Entscheidungen zu treffen. Die Menschen in seinem Umfeld müssten jetzt aufstehen und die Entscheidungen für ihn treffen. Du siehst im Moment so sehr auf ihn, es ist nicht böse gemeint, aber die Erwartungen die Du in ihn hast dass er irgendwie handelt und was entscheidet sind dann auch Belastung. Seine Eltern könnten aufstehen und zugeben: "Ihm geht es wirklich nicht gut, wir bezahlen eine Therapie". Es ist eine große Erleichterung für einen kranken menschen wenn man nicht gesunde Erwartungen an ihn stellt.

Unter all das muss bei so einem Thema natürlich ein Disclaimer: Ich kann die Situation nur von dem beurteilen was von Dir hier steht, was ob der Komplexität jeder Situation nicht viel ist, und natürlich kann es ihm besser oder schlechter gehen als ich aus den Worten wahrnehme, und die Erfahrungen die ich in meinem Leben gemacht habe müssen auf ihn auch nicht eins zu eins zutreffen.

bearbeitet von Kninchen
  • TOP 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@Kninchen:

Du wirst lachen, aber ich habe heute Vormittag etwas ausformuliert, das ich allerdings nicht so abschicken würde, da voller Vorwürfe und schon wieder zu therapeutisch.

Ich glaube, er würde sich im Nachhinein mehr schämen.

Es war viel mehr ein Ausdruck meiner Gedanken für mich.

Es ist nicht leicht, irgendetwas Passendes zu schreiben, daher schreibe ich einfach auf, was mir durch den Kopf geht.

Liebe und Nähe zu einem anderen Menschen lässt sich durchaus nur schwer aufbauen, wenn man sich nicht selbst wirklich liebt. Das ist nachvollziehbar.

Was ich dir mit auf den Weg geben will: Seelische Probleme, die schon das ganze Leben bestehen, lösen sich nicht von alleine oder mit Zeit, und holen uns irgendwann ein. Auch nicht dadurch, wenn man sie beiseite legt und nicht darüber spricht. Es gibt Lösungen. Es gibt Selbsthilfegruppen, die nichts kosten. Aber der erste Schritt auf einem solchen Weg ist, selbst zu erkennen, was man ändern möchte, dass man etwas ändern möchte, um überhaupt eine Basis für sein Glück zu haben. Mit sich, mit seiner Zukunft und irgendwann auch mit anderen Menschen. Auch wenn das heisst, jemandem die Hand reichen zu müssen, weil es alleine zu schwer ist. Hier enden dann aber auch meine Möglichkeiten.

Dazu ein wichtiger Satz, den mir mein Vater neulich sagte: Schwächen zu zeigen ist eine Stärke, die einen Menschen auszeichnet, sie sind das, was uns authentisch und liebenswert machen.

Ich wünsche dir alles Gute.

So denke ich momentan darüber. Aber ich muss noch ein paar Tage vergehen lassen, um zu entscheiden, ob ich seine Sachen nun absende oder nicht.

bearbeitet von Malia2022

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Xenia

Ich glaube auch du bist für ihn nicht 100% die Richtige, deshalb macht Er so ein Drama.

So lenkt Er geschickt von der Wahrheit ab und bleibt dennoch der Nette für alle.

Er hat Bindungsangst und er will eben nicht bei dir für immer hängenbleiben.

Der ist auf der Flucht und innerlich schon über alle Berge.

Kannst ihm nur noch seine Sachen hinterherwerfen und die Tür für immer verriegeln.

Lass Ihn gehen, der wird dich nur unnötig weiter verletzen.

Sowas braucht keine Frau! Dir viel Glück, der richtige Mann wird gerne bei dir bleiben.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

[...] der richtige Mann wird gerne bei dir bleiben.

Der triggert aber dann nicht das Helfer-Syndrom = keine Verliebtheitsgefühle.

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann den anderen nur zustimmen, das hat keinen Wert und wird dich nur kaputt machen.

Entweder, er liebt dich nicht genug oder er hat zu viel Angst zu dir zu stehen.

Bei erster Option willst du ihn doch nicht wirklich wiederhaben!?

Bei zweiter Option solltest du dich fragen, ob du wirklich einen Partner haben willst, der aufgrund seiner Unsicherheit und seinen Ängsten von Grund auf unzuverlässig ist. Selbst, wenn er sich dir wieder zuwendet, kannst du dir nie sicher sein, ob er nicht zufällig wieder von seiner Angst übermannt wird und dich wieder von heut auf morgen sitzen lässt. Dann vllt. vor dem Altar oder vor der Geburt des ersten Kindes oder später, wenn du schon zwei Kinder an der Seite hast.

Gibt leider ne Menge Menschen die so ticken, am schlimmsten ist eigentlich, dass es oft sie sind, die die Enge der Bindung stark und vehement vorantreiben, bis sie einen dann urplötzlich und wie aus dem Nichts sitzen lassen.

Hatte ich selber schon - morgens hat der Typ noch drauf bestanden, dass ich in 6 Monaten mit ihm in den Urlaub fahre und nachmittags hieß es dann "öh, übrigens, ich glaub, ich lieb dich doch nicht... bin dann mal weg.".

Zwei Wochen davor hat er noch darauf bestanden, dass ich bei ihm einziehen soll...

Bei einem Arbeitskollegen von mir war das ähnlich - Mädel kennengelernt, sie die Beziehung wie nichts gepusht, und drei Wochen vor der Hochzeit hat sie ihn sitzen lassen, übrigens mit derselben Begründung.

Und man selber sitzt dann da und fragt sich, ob man im falschen Film ist, weil das für einen selbst so überhaupt nicht nachvollziehbar ist.

Oftmals kontaktieren solche Leute einen dann auch regelmäßig und wollen wieder Treffen, Freundschaft oder mehr - einfach, weil die selber nicht sicher sind.

Ich weiß nicht, ob die dann über den bestehenden Kontakt verifizieren wollen, dass ihre Entscheidung richtig war oder ob sie checken wollen, ob sie dich doch eigentlich lieben... ist aber auch egal, Fakt ist, das tut einem als Betroffenem einfach _nicht_ gut.

Man macht sich ständig einen Kopf, die Hoffnung lebt weiter, man kann nicht abschließen und nach vorne schauen... alles sehr ungesund.

Sieh zu, dass du ihn loswirst, mach einen scharfen Schnitt, auch, wenn es jetzt richtig wehtut - glaub mir, das Leiden über die Zeit willst du dir ersparen, das ist es einfach nicht wert.

Scheiß drauf, dass er ne miese Kindheit/ ständige Verlustängste.. whatever hatte, das sind seine Probleme, er muss sie lösen und nicht du für ihn. Andere Menschen hatten es auch nicht einfach und benehmen sich nicht so.

Du darfst dich da nicht instrumentalisieren lassen, dass er seine Probleme bei dir ablädt, weil er dein Mitgefühl triggert.

Er ist dafür verantwortlich, dass er sich so deppert benimmt und unfähig ist, eine klare Entscheidung zu treffen, nicht du.

Triff du aber deine Entscheidung für dich, pule ihn grundlich aus deinem Leben, ist wirklich das beste!

Solche Menschen taugen auch oft nicht als echte Freunde, mal zum feiern gehen ok, aber nicht als echter Freund, denn im Zweifelsfall erinnern die sich eh nicht an ihr Geschwätz von gestern und im seltensten Fall sind sie für andere da, wenn man sie braucht.

Eigentlich wirklich traurige Existenzen insgesamt und ja, oft möchte man denen helfen - hilft aber nichts. Denn statt sie aus ihrem Sumpf rauszuziehen, ziehen die dich da mit rein, weil sie selber nichts ändern wollen, egal, wie dreckig es ihnen geht.

Kann man dir nur empfehlen, dein Herz gegen solche Energievampire zu verhärten... so weh es tut, denn ihre guten Seiten haben sie... aber je höher die emotionale Achterbahn kommt, desto tiefer fährt sie auch.. und die Tiefe, die die hinlegen können, steht wirklich in keiner Relation zu den Höhen.

bearbeitet von Morgain
  • TOP 3

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Bin heute mal früher aus der Arbeit weg, weil Kopf am arsch. Und zu ner Freundin nochmal, genau genommen zu dreien und sich deren meinuneg mal angehört. Letzten Endes entscheide ich, das ist mir schon klar, aber es hilft schon viel, unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten.

Ob er mich wirklich so liebt, weiss ich nicht, klar. Das weiss worst case nicht mal er.

Und rausfinden kann ich das wie gesagt nur, wenn ich jetzt langsam mal meine Fronten klar mach.

Will heissen: Ich hör mir nochmal an, was seine Mom mir morgen erzählt (sie telefoniert heut mit ihm, wie's ihm geht etc. - kam heut per SMS. Wenn da nix wirklich!! Positives bei rauskommt: Päckchen geht am Montag raus. Werde ihm parallel dazu schreiben: "Hab deine Sachen abgeschickt. Kannst natürlich dennoch die Tage nach X-Town kommen, solltest du nochmal über die Sache sprechen wollen."

Da kann er dann agieren oder nicht. Würde dann auch nachträglich bei ner entsprechenden Rückmeldung klar machen, dass ich kein "Siehste war doch besser so"-Treffen haben will und Freundschaft auch nicht. (Bei der Freundin, bei der ich eben war, hat das sogar genau so mit ihrem Freund funktioniert, aber ich hoff trotzdem mal nicht). Ansonsten schliess ich damit ab und gut ist.

Kann man das so machen? Ich denke, dass eine extra erwähnte Zeitspanne zum Melden/Besuchen nicht noch rein muss, ne? Es muss halt klar sein, dass wenn er jetzt nicht handelt, Schicht im Schacht ist.

bearbeitet von Malia2022

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kann man das so machen? Ich denke, dass eine extra erwähnte Zeitspanne zum Melden/Besuchen nicht noch rein muss, ne? Es muss halt klar sein, dass wenn er jetzt nicht handelt, Schicht im Schacht ist.

Würd mir das reden sparen. Das wird ihm nichts bringen und dir nur weh tun. Der ist grad voll in seinem Muster, der fängt sich nicht mehr.

Mach direkt dicht, der Zug ist eh schon abgefahren. Wenn du ehrlich bist, willst du ihm die Chance doch nur geben, weil du hoffst, er kriegt noch die Kurve.

Ist aber wirklich unwahrscheinlich. Hier geht es jetzt nur noch einzig und allein darum, bei dir Schadensbegrenzung zu betreiben, nicht, ihm noch eine Hand hinzustrecken, auf die er sowieso spucken wird.

Sieh einfach zu, dass du deinen Kram kriegst, fertig. Versprich ihm meinetwegen ein Gespräch, nimm jemanden mit hin, nimm deinen Kram und dann weg mit dir.

Es ist ja nett, dass du da weiterhelfen willst und auch nett, dass seine Mum sich da so reinhängt. Aber im Ernst, der Mensch ist alt genug, der muss das selber hinkriegen und niemand kann ihm helfen. Auch Mutti nicht.

Und zum Rest: Wenn es ein so ein typischer Mensch ist, dann ist ihm deine Bitte um Kontakteinstellung eh schnuppe und er wird dich regelmäßig kontaktieren und Kontakt fordern, sich dann wieder zurückziehen... je nachdem, ob ihn gerade die Angst, seine Liebe verlassen zu haben (Falsche Entscheidung) oder seine Bindungsangst (Richtige Entscheidung) gerade triggert.

Bei einer Absage zum Kontakt wird er sich eine Weile zurückziehen, vermutlich sogar beleidigt, bevor er dann wieder ankommt, weil seine Unsicherheit ihn treibt.

Die werden dann auch sehr erfinderisch mit dem Kontakt aufnehmen, eMail, Facebook, Handy, berufliche Netzwerke, über Freunde... investieren sehr aufwändig und viel.. nur, damit du feststellen kannst, dass der Typ immer noch keine 5m weiter ist.

Weder vernünftige Argument, klare Ansagen, Anschreien, Vorwürfe, Beleidigen, Nummerwechsel, Spamfilter bringen da etwas... vermutlich hilft da nur noch Leugnen der Existenz dieser Person und ignorieren der Kontaktversuche in Reinform.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nachbesprechung vielleicht erst etwas mit Abstand ansetzen wobei da ein Cut eigentlich besser ist.

Sonst nimmt das nie ein Ende.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kann es sein, daß die Depression ausschließlich im Zuge des Schlußmachens "aufgetaucht" ist? Er kommt mir vor wie so ne kleine Wichtigtuer-Weltversteher-Dramaqueen. Dem Typen gehts vielleicht ganz gut in seinem Nerdkeller... so, jetzt mal bissel im Selbstmitleid wälzen, ahhhh tut das gut.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Kann es sein, daß die Depression ausschließlich im Zuge des Schlußmachens "aufgetaucht" ist? Er kommt mir vor wie so ne kleine Wichtigtuer-Weltversteher-Dramaqueen. Dem Typen gehts vielleicht ganz gut in seinem Nerdkeller... so, jetzt mal bissel im Selbstmitleid wälzen, ahhhh tut das gut.

nein die ist persistent, da wird das nächste Problem einfach als Projektionsfläche hergenommen um sie auszuleben. Und dann sagt man auch noch, DIES war der Auslöser. Ich lach mich kaputt, über solch einen Zirkelschluss, den die Psychotherapeuten auch noch dankend in ihre Therapie mit reinnehmen. Von denen halte ich auch net viel. Denn dauerhaft ist da MEISTENS wenig machbar. Meistens liegt nämlich ein organisches Problem vor, und da hilft keine Verhaltensstrategie dauerhaft, sie fallen irgendwann alle wieder in ihren krankhaften zustand zurück.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Captain Jack Sparrow

Jedenfalls konnte er die letzten Wochen nicht schlafen aus Schuldgefühlen mir gegenüber, er hatte Albträume, weinte sich in den Schlaf. All das wusste ich nicht.

(...)

"Und glaub mir, dass die nächsten Wochen die Hölle für mich werden, ich werde am Boden liegen und heulen, ich werd unsere Bilder nicht abhängen. Ich werd es bereuen in ein paar Wochen, werd merken, was für ein Idiot ich war. Wenn du irgendwann einen Neuen haben solltest, werd ich zumindest so tun, als ob ich mich freue, auch wenn es nicht so ist."

Ich bin kein Psychologe und vielleicht vertue ich mich auch, aber ich empfinde solche Ansagen als passiv-agressiv. Wenn es einem seit Wochen so schlecht geht und man das in einer Beziehung nicht ansprechen kann, dann stimmt etwas nicht. Allerdings wundere ich mich auch, dass dir das über Wochen nicht aufgefallen ist. Du sagst, du hast dich zurückgezogen und mehr für dich gemacht und er hat sich täglich meldet. Ihr habt euch aber doch schon hin und wieder gesehen? Und da war nichts zu merken, dass es ihm so schlecht geht. Oder er war ein guter Schauspieler...oder es war gar nicht so dramatisch...

Warum hatte er denn so starke Schuldgefühle?

Jedenfalls würde ich, wenn mir einer so starken Tobak auftischt, am Thema dran bleiben und nachfragen. Einerseits aus Interesse, andererseits weil ich so etwas nicht nonchalant durchgehen lassen würde.

"Nach Liebe des Lebens" sieht das eigentlich nicht aus. Ihr hattet euch doch anscheinend bereits distanziert und die "schönste Zeit ... beider Leben" war bereits vorbei und was danach ablief ist psycho-Drama, weil beide nicht damit klarkommen, dass die Liebe des Lebens beendet ist. Du hast wahrscheinlich etwas anderes erwartet und er auch.

Wenn es so ist, dass er seit seiner Jugend psychische Probleme hat, ist er nach allem was ich bei anderen gesehen habe geübt darin, sich aus schwierigen Situationen (Studium, Arbeit, finanzielle Probleme, Beziehungsprobleme) mit dem Verweis auf seine psychischen Probleme "herauszustehlen". Das ist recht einfach (und auch unfair für die anderen): Man braucht die Probleme nicht aktiv anzugehen sondern konzentriert sich erstmal nur auf sich selbst und die Aufgaben mit der höchsten Priorität, gleichzeitig hat man eine Entschuldigung, warum die anderen warten müssen. Die anderen sind i.d.R. auch sehr verständnisvoll, weil man jemandem der krank ist nunmal keine Vorwürfe macht.

Ich persönlich würde davon absehen, eine LTR mit einem psychisch Kranken aufrecht zu erhalten. Es gibt welche, denen ging es eine Zeitlang nicht gut und die haben an sich gearbeitet und sind interessante, reflektierte Persönlichkeiten geworden, es gibt aber auch andere Fälle, wo der Partner selbst mit ins Unglück hineingeschliddert ist.

Du bist jung genug und findest bestimmt eine neue Liebe.

Viel Glück!

Jack

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

"Ich persönlich würde davon absehen, eine LTR mit einem psychisch Kranken aufrecht zu erhalten."

Ich bin aus dem Grund hier in Bonn weil meine Schwester mit einem Psycho zusammen war, und sich selber nicht mehr helfen konnte zum Schluss. Da bin ich aus HH runter weil ich auch das ganze Psychiater Gedöns vermeiden wollte. Sie ist selber so psychisch Krank geworden, wußte weder ob sie ihn liebt oder nicht, aber hing wie ein Kaugummi an dem Typen. Wie hypnotisiert. Eines Mittags hab ich sie vom Boden eingesammelt und über ihr hing ein Rasenmäherkabel, da stand sie schon unter Medikamente und ich bin mir Sicher die Meds waren der Auslöser dieser Aktion. Ja und dann gings doch in die Psycho, geholfen hat es nicht, im Gegenteil, das Absetzen der Meds seit dem sie draußen ist, ist der absolute Horror.
Ich sag egal ob ihr mit solchen Leuten zusammen seid oder nur im Freundeskreis habt. Lasst die einfach links liegen! Es war ein absoluter Fehler von mir ihr helfen zu wollen, denn das macht mein Leben alles andere als lebenswerter (helfen kann man denen sowieso nicht), da mir der Scheiß so viel Energie abzwackt, solche Leute sind wie Blutsauger, saugen dir deine ganze Power raus.

bearbeitet von poporella

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Will heissen: Ich hör mir nochmal an, was seine Mom mir morgen erzählt (sie telefoniert heut mit ihm, wie's ihm geht etc. - kam heut per SMS. Wenn da nix wirklich!! Positives bei rauskommt: Päckchen geht am Montag raus. Werde ihm parallel dazu schreiben: "Hab deine Sachen abgeschickt. Kannst natürlich dennoch die Tage nach X-Town kommen, solltest du nochmal über die Sache sprechen wollen."

Da kann er dann agieren oder nicht. Würde dann auch nachträglich bei ner entsprechenden Rückmeldung klar machen, dass ich kein "Siehste war doch besser so"-Treffen haben will und Freundschaft auch nicht. (Bei der Freundin, bei der ich eben war, hat das sogar genau so mit ihrem Freund funktioniert, aber ich hoff trotzdem mal nicht). Ansonsten schliess ich damit ab und gut ist.

Also mit parallel schreiben meist Du per Messenger? Ich würde meine Zeilen einfach mit in das Paket packen. Wenn Du so digital schreibst öffnest Du das Feld wieder leichter für ein Hin und Her. Ich dachte eher Du könntest ja formulieren: "Ich freue mich auf ein Treffen, wenn es Dir besser geht" oder so. Diese Zeile akzeptiert natürlich bereits das Beendet sein der Beziehung und ich sehe schon, das möchtest Du noch nicht. Aber ansonsten wäre halt alles drin: wohlwollend, optimistisch, macht klar er soll sich um sich kümmern sonst willst Du ihn nicht sehen, kein Vorwurf, Initiative liegt bei ihm, zeitliche Dimensionen offen.

Bei Deinem Text finde ich es klar, dass es bald passieren soll, ja, denn da steht doch "die Tage".

Ich finde es ja irgendwie schon krass, ein dreiviertel Jahr zusammen verbracht, schönste Zeit Deines Lebens bisher schreibst Du, und dann wenn es ihm schlecht geht magst Du nicht mal mehr freundschaftlich für ihn da sein. Aber wie gesagt ich weiß ja auch nicht wie sehr er sich Hilfsangeboten verschließt.

Und noch ein loser Gedanke: Das mit der Bindungsangst kann auch einfach nur eine Begleiterscheinung der Depression sein. Er merkt diffusen Kontrollverlust, möchte es nach außer hin überspielen, hat dadurch dieses Ding in sich worüber er sich nicht öffnen möchte, und dieses zurück schrecken vor dem sich öffnen benennt er dann als Bindungsangst. Ist nur eine Möglichkeit aber den Gedanken wollte ich trotzdem aufschreiben. Manchmal ist man ja selbst wirklich der letzte der merkt, was eigentlich mit einem los ist.

Edit: Und ich wollte noch schreiben, wenn du es so machst wie Du es Dir im letzten Post dachtest, und er macht dann ein Treffen mit Dir aus, dann würde ich diese einschränkenden Bedingungen nicht vorher bringen, was es alles nicht für ein Gespräch werden soll. Das funktioniert eh nicht, am Ende rufst Du Dir nur gerade genau so ein Gespräch herbei. Wenn man ein gutes Gespräch haben will, dann muss man es ergebnisoffen lassen. Wenn es dann doch Palaver wird von seiner Seite, dann hast du ja spätestens und nochmal nachdrücklich genug und wirst zumindest nicht bereuen, keine Chance eröffnet zu haben.

bearbeitet von Kninchen
  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Oh Gott lass die Mutter da raus und stell dich nicht wartend an eine Straßenecke.

Jemand, der nur rumeiert und nicht sagen kann, ich kann diese Beziehung nicht führen weil ich dich nicht liebe oder beschissen hab oder ne andere hab oder was auch immer, der kennt sich selbst und seine Bedürfnisse nicht und sollte mal mit sich selbst ins Reine kommen. OHNE dass jemand mit der Mutti simst und jeder zweite Satz "ich warte noch bis" oder "wenn er wieder Bock hat" ist.

Das was dich blockiert ist die Gewohnheit. Gib DIR Zeit, dass zu erkennen, nicht der Dramaqueen, die wieder ins gemachte Nest flüchten kann.

Ich klinge eventuell etwas hart, aber das ist 1:1 meine story..

bearbeitet von mag-ned-tisiert

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Zuerst mal vorneweg: Nahezu alles bisher in diesem Thread geschriebene kannst du komplett in die Tonne kloppen. Auch die Beiträge von Leuten, wie PWillow, Enatiosis, grins.Fuchs, roien, Individualchaotin oder Morgain, die ansonsten konstant gute Beiträge schreiben. Ganz einfach deswegen, weil sie, wie so gut wie jeder andere, der dir bisher geantwortet, mangels Erfahrung, gar nicht verstehen, was hier bei euch beiden eigentlich gerade passiert. Und dementsprechend die falschen Schlussfolgerungen ziehen.

Halte dich an das, was Steve_gimmelove und vor allem Kninchen geschrieben habe und ignoriere den Rest und vor allem andere Ratschläge komplett. Denn …

Mein Freund hat mich am Donnerstag nach einem 3/4 Jahr Beziehung aus Verzweiflung verlassen. Zusammengefasst, wir hatten die schönste Zeit unserer beider Leben, sind 27 Jahre alt. Auf den ersten Blick hat es gefunkt, wir waren die erste Zeit unzertrennlich. Nach und nach kam heraus, dass er an Bindungsangst leidet. Ich hab das respektiert, mich deutlich zurückgezogen, mehr für mich gemacht in den letzten Wochen. Er kam immer von selbst, meldete sich täglich. Donnerstagabend eskalierte es aus einer Situation heraus, dann die Aussprache. Er hat durchgehend geweint, ich hab ihn so noch nie gesehen. Ich hielt ihn im Arm wie ein Kind - zuvor hat er die ganzen Monate immer auf starken Mann gemacht. Er litt als Jugendlicher schon an Depressionen, Familie zerbrach, hatte damals 3 Therapien gemacht, keine hat geholfen. Sieht keine Lebensperspektive, ist unzufrieden, sieht kein Glück, weiss nicht wohin mit sich. Er hat absolut gar kein Selbstvertrauen, und das, obwohl er nach aussen hin für jeden Sunnyboy No. 1 ist.

Er ist zudem momentan massiv mit Uni/Arbeit und daraus resultierende finanzielle Nöte belastet, auch die Wohnsituation in der WG (3er) habe zu unseren Problemen beigetragen, weil er quasi ständig jemanden um sich hatte, egal wen.


… dein Freund ist krank. Depression ist eine Krankheit. Das ist der wesentliche Punkt an der ganzen Geschichte. Wer das nicht erkennt oder die Bedeutung davon versteht, der kann dir hier nicht weiterhelfen.

Denn das bedeutet, dass du das Verhalten deines Freundes nicht durch die gleiche Brille interpretieren kannst wie das eines gesunden Menschen. Wer es dennoch versucht, der kommt zwangsläufig zu einer falschen Einschätzung seiner Beweggründe oder kann gar nur noch den Kopf schütteln, weil sein Verhalten aus dieser Perspektive nicht erklärbar ist.

Und dass dein Freund gerade in eine ausgewachsene Depression gerutscht ist, das ist nicht zu übersehen. Vor allem unter Kenntnis der Vorgeschichte. Natürlich würde kein verantwortungsvoller Therapeut eine Ferndiagnose übers Internet machen, aber bei den Symptomen in Verbindung mit seiner Vorgeschichte, würde jeder ihm raten, sich schnellstmöglich professionelle Hilfe zu suchen.

Jedenfalls konnte er die letzten Wochen nicht schlafen aus Schuldgefühlen mir gegenüber, er hatte Albträume, weinte sich in den Schlaf. All das wusste ich nicht. Er sagte „Als ich dich kennenlernte, du weißt nicht, wie glücklich ich war. Ich hab allen gesagt ‚Das ist die Frau, die ich mal heiraten will.’“ Ich war und bin die Einzige, die er je geliebt hat, Vor mir hatte er 2 Beziehungen, die ihm nicht so wichtig waren. Dann 3 Jahre nichts, dann ich. Ich sagte, es kommt eine andere, die dich umhauen wird. „DU hast mich umgehauen. Ich garantiere dir, dass du mich nie mit einer anderen Frau sehen wirst. Nie. (Liebe Leute, das glaube ich ihm. Der Mann ist speziell, das sagt jeder, der ihn kennt. Ein Eigenbrötler halt.)


Bei einem gesunden Menschen würde ich hier auch so laut ‚Bullshit‘ schreien, dass meinen Nachbarn die Ohren wackeln. Aber dein Freund ist eben derzeit kein gesunder Mensch. Und verhält sich deshalb auch nicht wie einer. Was bedeutet, dass der Versuch, sein Verhalten ohne Berücksichtigung seiner Erkrankung zu verstehen, in die Irre führt.

Die Begründung „Ich mach mit dir Schluss, weil ich dich nicht verdient habe“ ist leider ein Klassiker. Den man im Normalfall nicht ernst nehmen kann. Weil er völlig bar jeglicher Logik ist. Weshalb es ein ziemlich mieser Double Bind ist, der den so verlassenen hilflos und verwirrt in der Gegend rum stehen lässt.

Was nicht heißt, dass das böswillig ist. Meistens steckt dahinter folgendes, das auch erklärt, warum so was in der Mehrheit von Frauen kommt: Ein Partner, der einen abgöttisch liebt, alles für einen tut, einen so gut behandelt, dass man es sich nicht besser wünschen könnte. Der vermeintliche perfekte Partner. Bloß dass die Attraction fehlt. Meistens genau wegen dieses Verhaltens.

Das verwirrt natürlich denjenigen, der das Ziel dieser Behandlung ist. Auf der einen Seite sagt einem der Verstand, dass man den perfekten Mann vor sich hat. Auf der anderen Seite findet man den nicht so attraktiv, wie man es aus rationalen Gründen eigentlich sollte. Da ist es naheliegend, dass jemand, der die dahinter stehenden Mechanismen nicht versteht, beginnt an sich zu zweifeln und den Grund bei sich zu suchen.

Es ist leicht zu verstehen, wie man deshalb auf die Idee kommt, bei deinem Freund läge die gleiche Situation vor, wenn man seinen derzeitigen Zustand nicht berücksichtig. Zu den Symptomen einer ausgewachsenen Depression gehören nämlich nicht nur oder sogar nicht in erster Linie Traurigkeit und Schwermut, sondern eine Verflachung des Affekts (Verlust der Fähigkeit zur Freude oder Trauer), Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit und dass das komplette eigene Leben völlig sinnlos sei und für diesen Punkt vor allem relevant: Übersteigerte Minderwertigkeits- und grundlose Schuldgefühle.

Deswegen kannst du im Falle deines Freundes davon ausgehen, dass er hier nicht irgendeinen Grund vorschiebt oder gegenüber dir und sich selber Attractionmangel rationalisiert, sondern dass er damit genau das ausgedrückt hat, was er in seinem aktuellen Zustand wirklich denkt. Auch Aussagen, dass er vor Schuldgefühlen nicht schlafen kann, Albträume hat und sich in den Schlaf weint, sind in seinem Fall sicher kein übersteigertes Drama sondern vermutlich einfach die Wahrheit.

Das mag für Außenstehende schwer verstehbar sein. Wer nicht weiß, wie ein Depressiver ‚tickt‘, der kann sich einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch tatsächlich innerlich so über sich denken kann.

"Und glaub mir, dass die nächsten Wochen die Hölle für mich werden, ich werde am Boden liegen und heulen, ich werd unsere Bilder nicht abhängen. Ich werd es bereuen in ein paar Wochen, werd merken, was für ein Idiot ich war.


Auch hier sagt er die Wahrheit, die reine pure Wahrheit. Nur dass es nicht die Trennung von dir ist, die für ihn die nächsten Wochen zur Hölle werden lassen, sondern die Depression. Dein Freund steckt da schon ganz tief drinnen, und es kann gut sein, dass es noch schlimmer wird. Doch auch diese Depression wird vorübergehen, in einem halben Jahr oder vielleicht auch in einem Jahr.

Und dann wird er realisieren, was er getan hat. Dass er im Zustand geistiger Umnachtung (anders kann man das nicht ausdrücken), als er krankheitsbedingt nicht Recht bei Sinnen war, die Beziehung zu der Frau, die ihm so viel bedeutete einfach weggeschmissen hat. Und es natürlich bitterst bereuen.

Ich hab ihn gehalten, ihm gesagt „Ich kann dir nicht helfen, du musst dein Leben in den Griff bekommen. Ich hätte das mit dir durchgestanden.“ Er weinend „Bitte sei da für mich.“ Für gemeinsames Durchstehen hätte er keine Kraft. Es sei das Beste für uns beide. Er liebt mich auch, aber das Fundament fehlt, seine Angst, seine Depressionen, es zerstört alles, er muss alleine sein, erstmal klarkommen. Aus der WG raus, eigene Wohnung finden, zur Ruhe kommen.


Weitere klassische Depressionssymptome. Soziale Selbstisolation, weil man die Gegenwart anderer Menschen anstrengend findet. Und weil man der Meinung ist, man könne sich selber in diesem Zustand keinem anderen Menschen zumuten. Oder auch, dass man sich für seinen Zustand schämt, und deswegen nicht möchte, dass andere Menschen mitkriegen, wie es in Wirklichkeit um einen bestellt ist. Auch wenn es der falsche Weg ist, sich in sein Schneckenhaus zu verkriechen und versuchen, alle sozialen Kontakte zum Rest der Welt zu kappen, ist bei Depressiven nicht wirklich selten.

Was jetzt wird, fragte ich. „Wir werden uns weiterhin sehen“. Ich: „Nein. Ich kann keine Freundschaft mit dir führen.“ Er trotzig: „Doch! Ich brauch dich in meinem Leben, auch als Mensch.“ – „Wozu?“ – „Weil du mir wichtig bist. Vielleicht mit richtig viel Zeit Vertrauen, dass das irgendwann neu wachsen kann." Ich wollte ihm seine Sachen zuschicken. Er besteht drauf, mich in 4 Wochen zu besuchen, um seine Sachen zu holen. Warum? Er will mich sehen, alles objektiver betrachten. Auch in Zukunft wolle er mich sehen. Ich weiss nicht, wie das gehen soll, ich führe mit Sicherheit keine Freundschaft mit ihm.


Dass du keine Freundschaft mit deinem Ex-Freund führen möchtest, ist sicherlich gut nachvollziehbar. Dass dich das verwirrt auch. Wichtig ist, dass du erkennst, dass du deinen Freund derzeit nicht als zurechnungsfähig behandeln kannst. Weswegen du sein Schlussmachen auch nicht ernst nehmen darfst. Was nicht bedeutet, dass du es ignorieren solltest, sondern nur, dass der Ball und die Entscheidung bei dir liegt.

Jedenfalls denkt er laut ihr, er habe mich so extrem verletzt, ich würde ihn wohl eh nicht mehr zurücknehmen und meine Eltern wären sicher auch enttäuscht von ihm. (Stimmt nicht, nur traurig.)
Ihm gehts halt laut ihr fürchterlich, dass er mich so verletzt hat und er wisse nicht, was er will.


Verschobene Selbstwahrnehmung in der Depression. Wie aus dem Lehrbuch.

So und jetzt bitte keine zynischen Kommentare à la "Was willst du mit so einem Wrack". Unsere Beziehung war die schönste, die ich je hatte, gegen Ende hin setzte sich halt seine Depression durch bzw. wurde ihm aus irgendeinem Grund alles zu viel. Ich war und BIN bereit, für ihn da zu sein, ich liebe diesen Mann über alles. Er braucht eine Therapie, das ist klar, aber das muss er natürlich selbst einsehen. Das wäre ja auch meine Bedingung, primär gehts mir aber erstmal um uns.


Nein, primär geht's jetzt erst mal um dich. Das alles habe ich dir nicht geschrieben, um bei dir Sympathie für deinen Freund zu wecken, in der Hoffnung, dass du dich deswegen um ihn bemühst, sondern damit du die Situation gut genug verstehst, um informierte Entscheidungen zu treffen.

Und die Entscheidungen musst du treffen. Allein. Denn auf deinen Freund kannst du momentan nicht zählen. Deshalb bleibt dir nur, Entscheidungen über seinen Kopf hinweg zu tun. Mit ihm kannst du im Augenblick nicht rechnen und somit auch keine Entscheidungen mit ihm treffen.

Deswegen musst du für dich entscheiden. Ob du dir mit ihm eine gemeinsame Zukunft vorstellen kannst, trotz Wissen um seine Probleme. Ob du es für wahrscheinlich hältst, dass das möglich sein wird. Ob du dich stark genug fühlst, dich von seinen Probleme nicht mit in den Abgrund reißen zu lassen. Und vor allem, ob es dir das wert ist.

Das musst du mit dir selber ausmachen. Und egal, wie du dich entscheidest, niemand hat das Recht, dich dafür zu verurteilen. Weder dann, wenn du dich entscheidest, weiterhin für ihn da zu sein, noch dann, wenn du den Kontakt zu ihm abbrichst.

Anni ist die beste Freundin von ihm, mit der ich am Freitag gesprochen habe. Sie wollte mich anrufen, aber hat sich wohl zuerst bei ihm gemeldet. Machte sich auch tierisch Sorgen und war sehr geschockt, weil er auch vor ihr immer betont hatte, was für ein Glück er mit mir habe und wie toll ich sei. Ich nehm an, dass sie sich nicht mehr bei mir melden wird (seine Freunde, seine Loyalität - klar).


Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn du dich mal bei dieser Anni melden würdest. Ich kann verstehen, wenn es sich in dir sträubt, mit jemand anderem über deinen Freund zu reden und dass du das Gefühl hast, dass es ihm gegenüber unfair oder Verrat wäre. In Normalfall würde ich das auch so sehen.

Aber hier liegt kein Normalfall vor. Deswegen würde ich mich, in der Verfolgung wichtigerer Ziele, nämlich, dass es deinem Freund möglichst bald besser geht, darüber hier durchaus ohne Skrupel hinwegsetzen. Nicht nur für sein Wohlbefinden, sondern auch für dich. Mal mit jemand anderem zu reden, der ihn gut kennt, und zu erkennen, dass sie sich die gleichen Sorgen und Gedanken um ihn macht, kann sehr befreiend sein. Alleine schon deswegen, um bestätigt zu bekommen, dass man nicht selber derjenige ist, der ‚nicht normal‘ ist, sondern dass das Problem bei deinem Freund liegt.

Das ist für mich ja auch das Plausibelste. Hier nochmal die Frage aus meinem vorigen Beitrag, die sich an alle richtet und mal allgemein gehalten ist:

Ein Mann, der liebt, kämpft doch, oder? Auch wenn sie sagt, sorry, keine Freundschaft? Auch wenn sie ihn zurückweist?


Wie gesagt, du kannst auf deinen Freund aktuell keine Maßstäbe anlegen, wie auf gesunde Menschen. Antriebshemmung gehört zu den typischsten Auswirkungen einer Depression. Außenstehenden fällt es meist schwer, sich vorzustellen, wie weit das gehen kann. Dass morgens zu Duschen eine so große Anstrengung bedeutet, dass man sich danach erst mal wieder hinlegen muss. Dass man lieber zwei Tage sich nur von Leitungswasser ernährt, weil sonst nichts mehr im Haus ist, anstatt sich mal wieder aufzurffen und normal einkaufen zu gehen.

Der Punkt ist, dass ich schon wieder das Gefühl habe, er wird keine Therapie machen. Er hat mir im Trennungsgespräch zu Beginn gesagt "Die, die ich mit 16 gemacht habe, die 3 Therapien haben nichts gebracht. Hab keine Zeit, kein Geld dafür (in der Schweiz muss man das selber zahlen, zumindest bei seiner Versicherung. Aber es gibt ja trotzdem Selbsthilfegruppen und sowas, fiel mir leider erst heute ein). Zudem, vor der besten Freundin und der Mom ("so schlecht gehts ihm nicht psychisch") wirkts schon wieder so, als überspielt ers und will selber damit klarkommen. Das zeigt auch, warum die Freundin mir bisher nicht antwortete, er scheints runtergespielt zu haben.
Das löst das Problem natürlich nicht und verbaut schon irgendwo die Chance, dass man sauber und gesund eine Beziehung führen kann (es sei denn, es klickt irgendwann im Kopf durch Liebe), aber da kann ich dann auch nicht mehr helfen.


Das ist natürlich ein Problem, dass du in deiner Entscheidungsfindung berücksichtigen solltest. Wenn dein Freund schon früher regelmäßig oder hin- und wieder depressive Episoden hatte, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass es ohne Ursachenbehandlung früher oder später immer wieder dazu kommen wird.

Du kannst ihn leider nicht zwingen, was dagegen zu tun. Eine erfolgsversprechende Psychotherapie beruht auf der Mitwirkung des Patienten. Wenn er dazu nicht bereit ist, dann kannst du wenig ausrichten.

Die erfolgsversprechende Behandlung von Depressionen setzt übrigens nicht nur eine Psychotherapie sondern in der Regel auch auf eine medikamentöse. Beide Formen ergänzen sich dabei.

  • TOP 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Captain Jack Sparrow

Das mag für Außenstehende schwer verstehbar sein. Wer nicht weiß, wie ein Depressiver ‚tickt‘, der kann sich einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch tatsächlich innerlich so über sich denken kann.

Das ist für gesunde Menschen sehr schwer zu verstehen. Kein gesunder Mensch weiß, wie ein Depressiver tickt. Das kann man von einem gesunden Menschen auch gar nicht erwarten. Kein gesunder Mensch ist verpflichtet, sich in das Seelenleben eines Depressiven hineinzuversetzen.

Du, Cycle, scheinst persönlich betroffen zu sein.

Ich denke, wenn jemand innerlich so schlecht über sich selbst denkt, ist es egal, ob das wegen Krankheit so ist oder wegen sonstwas, ich würde keine Beziehung wollen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das mag für Außenstehende schwer verstehbar sein. Wer nicht weiß, wie ein Depressiver ‚tickt‘, der kann sich einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch tatsächlich innerlich so über sich denken kann.

Ich denke, wenn jemand innerlich so schlecht über sich selbst denkt, ist es egal, ob das wegen Krankheit so ist oder wegen sonstwas, ich würde keine Beziehung wollen.

Genau das meint Cycle, sie kölnnen nichts dafür. Wenn sie es kontrollieren könnten, gäb es dieses Krankheitsbild nicht. 95% unserer Gedanken passieren unkontrollierbar, also frontaler Kortex hat nur so um die 5% Einfluss auf unser Verhalten.

Nun stell dir mal vor wenn unsere Hirnchemie aus dem Gleichgewicht gerät, was dann los ist, denn wie alles im Körper Gleichgewichtsreaktionen sind, bestimmen auch die Hirnchemie Gleichgewichtsreaktionen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das ist für gesunde Menschen sehr schwer zu verstehen. Kein gesunder Mensch weiß, wie ein Depressiver tickt.

Doch. Wenn gesunde Menschen nicht nachvollziehen könnten, was im Hirn eines Depressiven vorginge, könnten Psychotherapeuten schließlich gar nicht ihrem Beruf erledigen. Nur erfordert das halt, dass man sich etwas eingehender mit dem Krankheitsbild Depression und welche Auswirkungen das auf Betroffene hat befasst.

Das kann man von einem gesunden Menschen auch gar nicht erwarten. Kein gesunder Mensch ist verpflichtet, sich in das Seelenleben eines Depressiven hineinzuversetzen.

Niemand ist grundsätzlich dazu verpflichtet, sich in das Seelenleben eines anderen Menschen hineinzuversetzen. Nicht zu etwas verpflichtet zu sein, bedeutet aber nicht, dass man es nicht dennoch tun darf.

Malia erstellt hier einen Thread, weil sie traurig und verzweifelt ist, weil sie das Verhalten ihres Freundes nicht mehr verstehen und nachvollziehen kann. Jetzt kann man natürlich in klassischer PU-Manier sagen: „Scheiß drauf. Schwanz-Diagnose-Modus. Next.“ Oder man erkennt, dass es doch einen kleinen Unterschied macht, ob man jemanden eine Dreiviertelstunde kennt oder seit einem Dreivierteljahr in einer Beziehung ist.

Ich denke, wenn jemand innerlich so schlecht über sich selbst denkt, ist es egal, ob das wegen Krankheit so ist oder wegen sonstwas, ich würde keine Beziehung wollen.

Kannst du machen. Sagen, dass es dich nicht interessiert, warum er so handelt. Dass dir der Grund egal ist, warum er so ist, dass das für dich einfach nicht in Frage kommt. Völlig legitim.

Genauso legitim ist es aber, mehr Interesse am Gefühlsleben seines bisherigen Partners zu haben und wissen zu wollen, wieso er sich so verhält. Um eine Entscheidung auf Grundlage ausreichender Informationen zu treffen, die es einem erlauben abzuschätzen, welche alternativen Zukunftsperspektiven bestehen.

Der entscheidende Punkt ist nämlich, dass eine Depression kein andauernder Zustand ist (und vor allem nicht sein muss). Im Gegensatz zu jemandem, der beispielsweise auf Grund einer Persönlichkeitsstörung innerlich so schlecht über sich selbst denkt, ist es bei einem Depressiven nicht fester Teil der Persönlichkeit sondern eine Auswirkung der Krankheit.

Das Problem sehe ich an dieser Stelle deshalb vor allem bei der fehlenden Einsicht von Malias Freund, therapiebedürftig zu sein. Ohne dass er sich wegen seiner Erkrankung in Behandlung begibt, ist nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass seine Depression kein einmaliger Vorfall bleiben wird, sondern mittelfristig immer wieder auftritt.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Cycle, ich gebe dir grundsätzlich Recht mit dem, was du sagst.

Natürlich ist es ein Unterschied, ob jemand aus "Luxusproblemen" oder aufgrund einer Erkrankung so herumeiert.

Ich halte deine Positionierung hier allerdings für gefährlich.

Nämlich vor allem wegen:

Das Problem sehe ich an dieser Stelle deshalb vor allem bei der fehlenden Einsicht von Malias Freund, therapiebedürftig zu sein. Ohne dass er sich wegen seiner Erkrankung in Behandlung begibt, ist nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass seine Depression kein einmaliger Vorfall bleiben wird, sondern mittelfristig immer wieder auftritt.

Man kann da nicht mehr machen als zu versuchen, den jungen Mann zu einer Therapie zu bewegen. Ihn da reinzuquatschen hilft aber auch nicht, er muss das selber wollen. Im Zweifelsfall aus seinem Leidensdruck heraus bedingt.

Will er es nicht/ geht er es nicht an, dann sollte man - meiner Meinung und Erfahrung nach - sehen, dass man wenigstens sich selber rettet.

Ich weiß nicht, ob du schon mal mit so jemandem näher zu tun hattest/ in einer Liebesbeziehung warst?

Ich habe das Thema schon durch - mehr oder weniger - und würde auch keinen Fall für so kurze, doch recht unverbindliche Beziehungen mehr - so einen Aufwand fahren, wie ich das gemacht habe.

Und zwar nicht aus Egoismus oder PU-Strategie, sondern aus reinem Selbstschutz.

Ich weiß, dass mein Ex sich nicht so verhält, weil er ein Arsch ist (und ich habe ihn weder direkt noch vor anderen als dergleichen betitelt), sondern weil er nicht anders kann. Das sieht man ihm auch an, er wird irgendwie zu seinen komischen Handlungen "getrieben", bzw. in seiner Gedankenwelt, in der er sich befindet, sind solche komischen Verhaltsweisen eben der einzige logische Schluß. Die Leute meinen das nicht böse, das ist klar.

Ich habe auch angeboten, dass mit ihm durchzustehen - aber wenn beim gegenüber kein Problembewusstsein oder Änderungswunsch vorhanden ist..?

Dann muss man sich da selber schützen und gerade als besonders mitfühlender, hilfsbereiter Mensch, da tut eine klare Trennung deutlich weniger weh als monatelanges on/ off, hin und her. Da geht man dran kaputt und eigentlich braucht man da als gesunder Mensch noch eine Therapie nebenher, weil man sonst selber irre/ depressiv wird.

Das ist eine unheimlich anstrengende Belastung, die sollte man nur auf sich nehmen, wenn der Gegenüber auch etwas ändern will. Und man eine Basis hat, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Ansonsten geht man grundlos vor die Hunde.

Mir hat das damals echt den Boden unter den Füßen weggezogen und mir ging es monatelang richtig, richtig schlecht und erst jetzt - ein Jahr später - bin ich wieder soweit, dass ich sagen kann, dass es mir gut geht.

Ich bin immer noch nicht böse auf ihn, aber die letzten Monate mit diesem Mann und seinen krankheitsbedingten Launen waren der blanke Horror. Regelrechter Psychoterror.

Und er lässt mich immer noch nicht Ruhe; noch schlimmer, wenn ich ihn dann mal wieder treffe - denn er ist sehr erfinderisch darin, mich "zufällig" zu treffen - gibt es direkt einen (Gott sei Dank immer kleiner werdenden Rückfall) meinerseits.

Ich kann das der TE daher aus meiner Perspektive und basierend auf meiner Erfahrung absolut nicht empfehlen, sich da noch weiter darauf einzulassen.

Ja, er ist krank. Ja, er kann nichts dafür. Aber wenn er nichts von sich aus ändern will, dann bei Gott, soll sie rennen, wie noch keiner hier in dem Forum gerannt ist.

Bei so jemandem zu bleiben ist wie in einem Bett mit Kakteen zu schlafen. Mag reizvoll sein, aber wirklich nicht empfehlenswert.

  • TOP 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich gebe Morgain Recht. Sonst ist man schnell beim Thema Helferkomplex und Co-Abhängigkeit und schadet noch dem Partner der es alleine vielleicht schneller packen würde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Man kann in einer Beziehung Krisen überstehen, den Partner auch durch eine schwere Depression helfen und selbstlos für ihn da sein. Nur sollte die Beziehung dann aber bereits ein Fundament von ein paar Jahren haben, eine gemeinsame Zeit, erlebtes Glück und schlicht gute Zeiten.

Nur: Wenn von Anfang an heftige Probleme da sind, gleich zu Anfang der Partner in einer psychischen Krise steckt, dann kann die Beziehung doch niemals gelingen. Bei aller Verliebtheit, die ihr spürtet, ihr wart gerade ein paar Monate zusammen, da gibt es doch noch kein Fundament, das so einen Einsatz rechtfertigen könnte. Wenn die Beziehung gleich zu Beginn mit Problemen, Depressionen und Lebenskrisen verbunden ist, dann kann das niemals gut enden.

Dadurch wird es auch soo übertrieben und letztenendes unecht. Ich meine "Liebe des Lebens" nach einem halben Jahr? Das weiß man, wenn man viele Jahre miteinander verbracht hat! Der ganze Pathos des Schlussmachens so als hättet ihr 30 gemeinsame Jahre verbracht, Haus und Kinder, wo ein Ende der Beziehung wirklich das gemeinsame Leben, die bisherige Lebensplanung vollkommen über den Haufen werft.

Ihr wart ein paar Monate zusammen, heftig verliebt und das war es aber auch. Jede Beziehung benötigt einen sorgenfreien leichten Anfang, keine schwerwiegenden Probleme.

Ich widerspreche hier den Leuten, dass ihr "total kaputt seid". Nur blast ihr die Bedeutung der Beziehung pathetisch so auf, wegen eurer eigenen Probleme und Defizite, die ihr mit dieser Beziehung füllen wolltet.

Nach einem halben Jahr ist er nicht mehr verliebt, du bist es noch. So einfach, mehr ist das nicht.

Liebeskummer ist in Ordnung, aber projeziere nicht mehr in die Situation hinein als da ist. Es ist ganz normal, In nem halben Jahr ist er vergessen und neue Männer kommen, Neue Verliebtheiten, neues Scheitern, bis dann wirklich mal eine Beziehung entsteht, die andauert, Tiefe und Intensität gewinnt, so dass man sie wirklich als große Liebe bezeichnen kann. Dann ist auch so ein Einsatz in schweren Zeiten gerechtfertigt. Sonst nicht.

  • TOP 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.