Wie ein aktiver Mensch werden? Bin schon immer antriebslos

11 Beiträge in diesem Thema

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Hi!

Ich bin 19 und habe bis 16 meine Zeit hauptsächlich zu Hause vor der Konsole verbracht, dank super Freundeskreis seit dem Kindergarten war ich nicht komplett sozial isoliert und hatte immer einen SC und gute Social Skills. Auf Sport hatte ich immer nur paar Wochen im Jahr Lust und mit Mädchen liefs natürlich auch nicht so gut.

Es gab immer wieder mal Mädchen, welche an mir interessiert waren, ich war einfach zu faul, um mich mit denen zu treffen, vor der Konsole sitzen und hin und wieder über Facebook schreiben war mir ganz recht.

Als so mit 16 die ersten Partys kamen, hatte ich keine Lust darauf, wollte lieber zu Hause bleiben und erfand Ausreden. Abgesehen von Fernseher und PC hatte ich auch keine nennenswerten Hobbys. Dank dem Freundeskreis habe ich mich doch hin und wieder auf Partys mitschleifen lassen und erlebte auch mal verrückte Sachen. War dann cool und so, aber reichte erstmal für paar Wochen und ich wollte wieder meine Ruhe.

So hat sich das bis vor ca. einem Jahr gezogen, meine Jugend kann man schon fast als etwas verschwendet ansehen. Vor einem Jahr hab ich dann mein Leben umgestellt, von zu Hause ausgezogen, Studium, mit Sport angefangen, neuen Freundeskreis in weit entfernter Stadt aufgebaut und mich gezwungen, ein "sozialer" Mensch zu sein, ich war also anfangs auf jeder Party und connecte mich überall. Daraus folgte auch, dass ich das ein oder andere Mädchen kennenlernte.

Hört sich ganz gut an, aber das große Problem bleibt:

mir macht einfach nichts Spaß, mir ist es unverständlich, wie sich jemand auf eine Clubnacht am Freitag oder eine Geburtstagsparty freuen kann. Ich geh halt hin, weil es von mir erwartet wird und ich mich zwingen will, dass ich Spaß habe und raus komme. Jedes Mal muss ich mich extrem überwinden, dass ich ins Fitnesstudio gehe, lieber sitz ich rum und schlafe paar Stunden. Die Treffen mit den Mädchen.. fühlte sich gezwungen an, weil ich muss mich ja mit Mädchen treffen, sonst steh ich mit 30 als Idiot ohne Erfahrung da, habe mich kein einziges Mal auf ein Date gefreut, ganz im Gegenteil, vor jedem Treffen habe ich die Entscheidung bereut und wär viel lieber zu Hause geblieben.

Das überträgt sich auf alle Situationen, vor jeder Prüfungsphase muss ich sehr mit mir kämpfen, dass ich endlich meinen Arsch hoch bekomme und wenigstens bisschen was lerne - irgendwie komm ich erstaunlich gut durchs Leben, obwohl ich ein verdammt fauler Sack bin.

Ich fühle mich nicht depressiv oder krank, mir fällt aber immer wieder auf, dass das so nicht normal sein kann, irgendwas stimmt nicht.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich würde gerne aus diesem Loch raus kommen und auch mal dieses Funkeln in den Augen haben, weil ich mich auf Y so sehr freue.

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vor 41 Minuten, Max--Power-- schrieb:

Zockst du noch immer?

Hätte ich erwähnen müssen, nur selten, pro Woche maximal 2 Stunden. Aber ich hänge oft vorm TV und lese viel.

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Hmn.

Schwierige Sache. Ich hab ähnliches Problem. Hab auch mein lebenlang gezockt. Von klein an.

Ich würde dir vorschlagen, da es ja nun schon seit 3 Jahren nicht besser wird, dass du dich mal an einen Psychologen wenden solltest, damit der dir mal was darüber erzählt.

Ich denke, es liegt an der Konditionierung, denn beim Zocken bist ständig unter Adrenalin, Endorphin und beinahe immer 100% fokusiert, d.h total abgelenkt von der Realität. Also du hast deinen Lebensstandard auf eine hohe geistige Leistungsebne geschraubt, ob das jetzt total schlau ist oder nicht ist erstmal nebensächlich, an die du dich sehr stark gewöhnt hast.

Nun fordert das menschliche Miteinander, aber ganz andere Regionen im Hirn auf, die dich wahrscheinlich nicht so stark "dauer belohnen", wie das Zocken. Dadurch, denke ich, dass diese zwischenmenschliche Ebene, einfach nicht mehr befriedigt. Es ist tragisch.

Es gibt noch andere Ansätze. Zum Beispiel, dass du dadruch der Natur sehr entfremdet wurdest und du dich dieser am besten mit "ständigem in der Natur aufhalten" wieder annährest.

Schau mal. Es gibt dazu Lektüre.

 

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vor 58 Minuten, Max--Power-- schrieb:

Ich denke, es liegt an der Konditionierung, denn beim Zocken bist ständig unter Adrenalin, Endorphin und beinahe immer 100% fokusiert, d.h total abgelenkt von der Realität. Also du hast deinen Lebensstandard auf eine hohe geistige Leistungsebne geschraubt, ob das jetzt total schlau ist oder nicht ist erstmal nebensächlich, an die du dich sehr stark gewöhnt hast.

Nun fordert das menschliche Miteinander, aber ganz andere Regionen im Hirn auf, die dich wahrscheinlich nicht so stark "dauer belohnen", wie das Zocken. Dadurch, denke ich, dass diese zwischenmenschliche Ebene, einfach nicht mehr befriedigt. Es ist tragisch.

Es gibt noch andere Ansätze. Zum Beispiel, dass du dadruch der Natur sehr entfremdet wurdest und du dich dieser am besten mit "ständigem in der Natur aufhalten" wieder annährest.

Schau mal. Es gibt dazu Lektüre.

Klingt echt mal sehr nach einer Erklärung warum es Zockern (auch mir) so scheiße schwer fällt sich zu überwinden wegzugehen. Auch ich habe eine große geistige Kapazität und muss nicht dauernd unterwegs sein um Spaß zu haben.

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Hi,

Also erstmal läuft es ja eigentlich bei dir ganz gut. 

Am 12.5.2017 um 18:02 , Dopton schrieb:

Abgesehen von Fernseher und PC hatte ich auch keine nennenswerten Hobbys

Hast du schonmal versucht Musik , Kunst oder dergleichen zu machen?  Tanzen? Ich kenne Menschen die Tanzen sehr gerne , aber sie mörgen es nicht auf große Partys zu gehen.

Abseits dessen würde ich mal zu einem Hausarzt gehen und schauen ob dir irgendwelche Werte fehlen , Vitamine oder dergleichen. Da ist deine Ernährung gefragt.

Dass du einfach kein Partymensch bist ist auch eine Option. Stichwort introvertiert. Eine runde von 3-5 Leuten die einfach was spaß haben ist dir wahrscheinlich lieber als ein große Menge. 

Aber diese Annahme würde ich erst machen wenn du beim Arzt warst und verschiedenste Hobbys probiert hast.

Du liest gerne , meinst du damit Bücher? Oder liest zu viel im Internet?

Ich hab meine Begeisterung für das rausgehen und für das Leben allgemein mit einigen Büchern immens steigern können( Bücher über Physik , Anatomie , Philosophie Kunst). Ich hab auch das Gefühl , du hast jetzt wahrscheinlich deine Berufliche Laufbahn voran gebracht und weniger Zeit darin investiert zu erfahren was du eigentlich im Leben willst.

Deswegen empfehle ich dir dringend dich mit neuen Hobbys auseinander zu setzen. Selbst wenn du schlechte Erfahrung in der Vergangenheit hattest , wirst du erkennen , dass du jetzt gänzlich andere Erfahrungen machst wenn du ein Interessensfeld entdeckst.

Eine Reise in andere Länder um mal in fremde Kulturen Inspiration zu finden , ist für viele auch hilfreich.

PS: Du kannst auch mal versuchen ohne den Fernsehen zu leben und dem ganzen kram wie Netflix. Damit zwingst du dich damit neue Interessen zu erkunden. 

bearbeitet von Shangtsung
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Ja, ich würde mich als introvertiert bezeichnen. Tanzen und Kunst kann ich allgemein nicht leiden, Musik könnte ich mal versuchen, hab als Kind Schlagzeug gespielt.

Werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen, danke.

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Eines Tages wirst du alleine im Altersheim sitzen und auf dein Leben zurückblicken.  Du wirst denken: "Was für eine Kacke! Früher hatte ich alle Möglichkeiten und habe sie nie genutzt!"

Ein Sprichwort sagt: Das Leben beginnt wo die Komfortzone endet!

Ich hab z.B. überhaupt keine Lust jetzt 20 km zu joggen. Ehrlich! Aber ich hab mich für nen Marathon angemeldet. Das Gefühl, welches beim überqueren der Ziellinie entsteht ist so unbeschreiblich, dass ich nur daran denke und mein Motivationsolch ist überwunden.

DU WIRST IM LEBEN NIX GESCHENKT KRIEGEN. ALLES WAS SICH LOHNT ZU BESITZEN MUSS MAN SICH VERDIENEN.

Versuch mal rauszufinden was dir gefällt.

Ich bin in eine neue Stadt gezogen und kenne hier niemanden. Such mir grad auch Vereine um neue Leute kennen zu lernen und um außerhalb der Arbeit mal was cooles zu machen.

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Klingt für mich alles wie "Ich bin zu faul aus meiner Komfortzone auszubrechen".

Um mal von Walga zu klauen:

Du bekommst ab jetzt jedem Monat 20.000€ ohne etwas dafür zu tun. Würdest du wirklich gar nichts in deinem Leben ändern?

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Schwierig. Kannste dich denn zu gar nichts motivieren? Haste nichts, was dir so richtig Spaß macht (abgesehen vom zocken) und worauf du dich richtig freust?

 

Ich hätte vorsichtig Richtung Autismus getippt, aber ich glaube den Gedanken kannste verwerfen...

Haste Stimmungsschwankungen / evtl. depressive Phasen o.ä. (Winterblues oderso)?

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Bei mir ists definitiv das Wetter.

Wenns draußen scheiße ist, habe ich auf gar nix Bock. Leider ist es in Deutschland 8-10 Monate im Jahr scheiße. Dieses Jahr z.B. schon 5,5 Monate und Herbst und Winter kommen erst noch, spätestens ab September.

Ich mache dann irgendwelchen introvertierten Nerdkram zuhause, lesen, löten, fernsehen und mich in abstrakte Themen eindenken, früher aus Büchern, heute meist aus dem Netz (so in Richtung "wie funktioniert ein Rasterelektronenmikroskop und welche Teile braucht man zum Selbstbau"). Gerade schaue ich meinen Meisenküken im selbstgebauten Nistkasten zu, über die von mir ebenfalls eingebaute Webcam. :)

Sobald der Sommer kommt, bleibt dieser ganze Kram liegen und ich bin viel draußen. Da wage ich dann sogar mal einen Dauerlauf alle paar Wochen. Letztlich liege ich aber auch viel am Badesee und lese ein Buch. Oder genieße die optischen Eindrücke der belebten Natur um mich herum. Inkl. Vögeln. ;)

Nach 4 Wochen Sonnenschein werde ich dann richtig agil, mache Pläne, fahre in entfernte Freizeitparks oder mache Kurztrips mit 1, 2 Übernachtungen irgendwohin. Geschirr, Wäsche und Behördenbriefe sind im Nu zwischendrin erledigt. Und dann kommt wieder der Herbst und ich habe weder Bock auf Grillen oder Dauerlauf im Nieselregen noch die lange erwartete Jugendstil-Stadtführung oder den Hofflohmarkt bei 10 Grad und wolkenverhangenem Himmel.

 

Das ist mal das eine, nicht so viel Bock auf Aktivitäten mit Bewegung zu haben und eher etwas mit dem Geist als mit dem Körper zu tun.

 

Das andere ist, aus sozialen Begegnungen keine Belohnung zu schöpfen. Ist glaube ich unstrittig erforscht: da ist im inneren Belohnungssystem was verschoben und wenn einem 10 nackte Neg^WWeiber zujubeln, wie toll man ist, passiert da gar nix. Aber wenn man am Bildschirm den Endgegner umbläst oder der selbstgebaute Kernreaktor auf dem Balkon das gegenüberliegende Gebäude grün fluoreszieren läßt, badet man in Endorphinen.

Man kann es sich ein bißchen antrainieren, daß man soziale Situationen mag. "Fortgehen" fand ich schon immer scheiße und habs trotzdem 20 Jahre lang gemacht. Allerdings ohne jedweden Erfolg, und die Gespräche mit den Kumpels wären in leiserer Umgebung nicht so anstrengend gewesen. Wenn ich heute in einen Club gehe, kann ich teils mal ne Stunde fast Spaß haben und bissel rumtanzen, teils kriege ich fast eine körperliche Lähmung mit Duldungsstarre, weil Lärm und Geflacker und lauter Verrückte um mich herum.

Im Büro habe ich mich mittags einer Kaffeegruppe angeschlossen, um da bissel Klatsch und Tratsch mitzubekommen. Auf rationaler Ebene waren die Gespräche zwar meist zweifelhaft bis fürn Arsch (wenns mal wieder ne halbe Stunde nur um Fußball ging). Aber innerlich hilfts einem trotzdem, denn der Mensch braucht Sozialkontakt, sonst wird er komisch (lacht hysterisch auf und putzt sich mit der Zahnbürste die Ohrmuschel)

 

Mein Vater sitzt seit er Rentner ist nur noch auf dem Sofa. Ok, davor hat er gearbeitet und saß dann auf dem Sofa. Ich fürchte, ich habe das geerbt. Selbst wenn ich mal was tun will, fühle ich mich oft schlapp und antriebslos. Es hilft teilweise, mich in die Situation zu zwingen. Denn ich glaube, ein Stück weit kann das psychosomatisch werden. Der Körper gaukelt einem ein Symptom vor, weil das Hirn lieber was gewohnt langweiliges machen will. Neulich wollte ich um 19 Uhr zum Tanzen. War aber hungrig und völlig fertig und müde. Um 21 Uhr bin ich dann trotzdem hin. Da war ich dann aber immerhin satt und nur noch unmotiviert, aber nicht mehr fertig, und es wurde ein netter Restabend. Sodaß ich das nächste Mal versuchen will, auch innerlich, früher dazusein.

Bei heutigen Jugendlichen kann die Bundeswehr nicht mehr schuld sein, aber mir haben das einige Leute gesagt, vor dem Bund konnten sie keine Minute irgendwo rumsitzen, sondern mußten irgendwas machen, und danach konnten sie problemlos stundenlang nichts tun. Ich habe das selbst auch gemerkt, auch das erste Praktikum in einer Firma mit monatelang sinnlos am Schreibtisch sitzen und Internet war was einzig spannende hat mich da sehr schlecht konditioniert.

Jetzt z.B. schreibe ich seit bestimmt 20 Minuten diesen endlosen Text, nur um nicht rauszumüssen. Wo ich Gelegenheit hätte, bei so einem alternativ sozialen Bla Leute zu treffen. Die aber das letzte mal schon komisch waren und wo die Frauen immer alle vergeben sind oder gleich mit Freund hinkommen.

 

 

bearbeitet von HerrRossi
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