Übergang von LTR zur offenen Beziehung sinnvoll?

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Am 9.4.2019 um 17:13 , Helmut schrieb:

Ich denke @Nahilaa hat es damit eigentlich auf den Punkt gebracht.

Sehen wir's uns auf der Meta-Ebene an. Was du grade beschreibst ist: Ihr beide habt ein ähnliches unerfülltes Bedürfnis (Sex mit anderen Menschen), ihr wollt einen Rahmen schaffen wo ihr euch dieses Bedürfnis jeder für sich erfüllen könnt (gemeinsam habt ihr's schon probiert, hat nicht geklappt). Soweit ist das sehr reflektiert, und auch grundsätzlich klingst du wie jemand der sich wirklich um gute Beziehung Mühe gibt und sinnvoll nachdenkt.

So, jetzt sagst du aber: Die Fähigkeit meiner Freundin ihr Bedürfnis zu decken, die ist viel größer als meine Fähigkeit mein Bedürfnis zu decken. Drum suchst du jetzt nach Regeln (korriger mich wenn ich da was falsch verstanden habe) wie du entweder sicher stellen kannst das es bei dir genauso läuft, oder aber bei ihr nicht mehr läuft als bei dir.

Womit für mich die Frage ist: Inwiefern gefährdet ihre Fähigkeit ihr Bedürfnis so gut zu decken, deine eigenen Bedürfnisse (tendenziell: gegenüber ihr)? Weil, eigentlich ist das ja was schönes wenn der Partner die Ressourcen hat sein Leben besser, glücklicher, angenehmer zu gestalten.

Wie würde es dir zb. damit gehen wenn sie plötzlich einen Job angeboten bekommt wo sie viel mehr Geld verdient als du? Oder wenn sie viel mehr Freunde hätte als du?

Worauf ich hinauswill: Aus irgend einem Grund, wie Nahilaa schon schrieb, wird da wenns um sexuelle Befriedigung geht bei dir ein Wettbewerb draus. Bzw. verwendest du selber das Wort "Neid". Neid hat für mich oft was mit dem Gefühl zu tun selbst zu kurz zu kommen gegenüber anderen. Was schwingt da unten drunter bei dir mit, wenn du dir vorstellst das sie leicht und unkompliziert allen Sex der Welt hat, aber es für dich so "Arbeit" wird?

Hi Helmut, danke für deine Zusammenfassung, das trifft es echt gut und bringt mich zum Nachdenken.
Ich denke, mein Problem hängt mit der Beziehungsdynamik zusammen. Ich bin kein totaler Machotyp, der nur mit komplett unterwürfigen und fremdbestimmten Frauen klar kommt, aber mir ist schon wichtig, der oberflächlich "starke" Teil der Beziehung zu sein, da das einerseits dem traditionellen Rollenbild entspricht und ja auch hier im Forum gelehrt wird, auch schon als ich hier damals vor 10 Jahren als kompletter AFC "ausgebildet wurde" 😄
Aktuell habe ich in unserer Beziehung die bessere Bildung, besseren Job, besseres Gehalt, mehr Wissen und Erfahrungen im Alltag und über das Weltgeschehen - sie ist dafür auf sozialer Ebene besser aufgestellt (Freundeskreis, Spaß im Job, Unternehmungen usw). Auf dem ersten Blick könnte man sagen, dass ich oberflächlich "der Stärkere" bin und sie eher auf mich angewiesen ist, kompensiert wird das aber meiner Erfahrung nach mit ihrem "Frauenbonus", wie ihn hübsche, schlanke Mädels mit Ausstrahlung und Anfang 20 nun einmal undiskutierbar haben und auch in sämtlichen Lebenslagen genießen. Subjektiv aus meiner Perspektive ist damit die Beziehung am Ende doch ausbalanciert und funktioniert deshalb auch schon jahrelang sehr gut.

Wenn wir jetzt beide auf Sexpartnersuche losgehen, hat sie neben dem "Frauenbonus" (dass ihre Dates vögeln wollen und meine zurückhaltend sind) auch noch andere Vorteile (sie kann bspw. ihrem Date von mir erzählen und muss nicht drumherum reden oder lügen, ich muss meinen Dates das Gefühl geben, dass eine Beziehung nicht von vornherein ausgeschlossen ist und sollte nach Möglichkeit meine Freundin nicht erwähnen). Und falls sie ihre Vorteile dann voll ausspielen würde, führte das dann letztendlich dazu, dass die oben beschriebene, von mir subjektiv wahrgenommene Balance in der Beziehung ins Wanken gerät und ich das wieder kompensieren möchte und unzufrieden bin, falls das nicht klappt.

Interessanterweise hatte ich jetzt vor ein paar Tagen das erste Date mit einer anderen Frau, die mir ziemlich ähnlich war (gute Bildung, guter Job, sehr selbstbewusst etc.) und das Treffen war nett und interessant, aber es keine sexuelle Spannung aufgekommen, obwohl ich sie mMn nicht schlecht gegamed habe (Kino, C&F usw). Ich hatte das Gefühl, dass sie sich von mir nicht "knacken lassen" und immer als "Stärkere" dastehen wollte, was am Schluss in einer Art "Vorstellungsgespräch" geendet hat. Natürlich hätte ich sicher auch besser gamen können, aber hauptsächlich ist sie dadurch für mich unattraktiv geworden und ich habe sie nicht mehr als Frau wahrgenommen, die auch erobert werden möchte.

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@HowIWetYourMother

Klingt als ob du deine Beziehung zu einem gewissen Grad als einen Wettbewerb um Macht führst, und auch dein Date ist so verlaufen. Ich kenne dieses Verhalten in der Regel von Männern die eigentlich Angst haben verletzt zu werden oder nicht "liebens-wert" zu sein, und deswegen durch eine Macht/Abhängigkeitsdynamik ihre Frauen kontrollieren wollen. Kannste selber mal hinschauen ob es bei dir um sowas geht oder ganz andere Gründe hat. Prinzipiell finde ich persönlich Beziehungen bei denen es nach dem Schema "Ich möchte/muss der Stärkere sein" auf Dauer eher anstrengend.

Kannst auch mal drüber nachdenken, wenn du magst, ob es dir persönlich gerecht wird etwas zu tun weil es "einem traditionellem Rollenbild entspringt" oder "hier im Forum so gelehrt wird".

Solange du hier sozusagen "Bohnen zählst" und eine Art "Machtbilanz" in der Beziehung führst wird das mit dem Öffnen wohl nicht sehr einfach.

vor 8 Stunden, HowIWetYourMother schrieb:

ich muss meinen Dates das Gefühl geben, dass eine Beziehung nicht von vornherein ausgeschlossen ist und sollte nach Möglichkeit meine Freundin nicht erwähnen

Aus meiner Sicht ziemlicher Denkfehler, aber das hat Nahilaa ja schon beantwortet.

bearbeitet von Helmut
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Am 14.4.2019 um 12:03 , Nahilaa schrieb:

Du hast da immernoch einen fetten Fehler im Mindset.

[...]

 

Am 14.4.2019 um 20:08 , Helmut schrieb:

[...]

Aus meiner Sicht ziemlicher Denkfehler, aber das hat Nahilaa ja schon beantwortet.

Danke für eure ehrliche Meinung, gebe euch total recht damit!

Ich habe gemerkt, dass hinter meinem Mindset auf jeden Fall Versagensängste oder ähnliches stehen und auch, wie ich damit umgehen kann:
Wenn ich mich selber pushe, indem ich mir einerseits nochmal die Grundlagen aus dem Forum durchlese, andererseits probiere das dann auch praktisch umzusetzen, geht es mir besser und ich fühle mich, als wäre ich nicht ohnmächtig dem Wohlwollen der anderen Mädels ausgeliefert (überspitzt gesagt), sondern habe die Sache selbst im Griff.

Mir ist (bei meinen bisherigen Tinderdates) auf jeden Fall auch aufgefallen, dass ich die ganzen "PU-Grundlagen" in den letzten Jahre als Nicht-Single verlernt habe und erst alles wieder üben muss.
Das ist prinzipiell okay für mich, allerdings weiß ich nicht genau, wie ich das am besten angehen soll.
Einerseits rede ich jeden Tag privat oder auch beruflich mit vielen verschiedenen Frauen, kann sie zum Lachen bringen und vögele ja auch regelmäßig (Freundin).
Somit sollten sowohl die Social- als auch die Sex-Skills vorhanden sein, nur bei der Ebene dazwischen (quasi die Verführung) bin ich völlig aus der Übung.
Ich habe also kein Problem mit dem Approachen oder normalen Gesprächen, fühle mich aber in der Eskalation unsicher und kann auch meine (unsere) Wohnung nicht als Option (beispielsweise für Netflix & Chill) anbieten oder nutzen.
Mir fällt deshalb aktuell nur ein, clubben zu gehen (KCs sollten da für den Anfang wahrscheinlich leichter sein?) und nach Möglichkeit mit dem Mädel nach Hause zu gehen.

Mir ist auch klar, dass das für geübte PUAs alles Kleinigkeiten sind, aber habe bei meinen Tinderdates gemerkt, dass ich da noch nicht soweit bin und eben speziell die Eskalation noch häufiger üben muss. Insbesondere fehlt mir aktuell noch ein "Masterplan", um komplett durcheskalieren zu können (z.B. wenn das Mädel sagt, zu ihr können wir nicht und ein Hotel creepy/unpassend rüberkommt).

Bin weiterhin dankbar für eure ganzen Ratschläge und das ehrliche Feedback!

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