Schüchternheit überwinden [ohne in die Extrovertiert-Falle zu geraten] - Teil 1

10 Beiträge in diesem Thema

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Ich lese hier schon so lange und so oft was von James Bond, Don Darper, Harvey Specter und von der heißen Blondine mit dem dicken Dostojewski, die man mit seinem breiten Verständnis russischer Literatur begeistern soll.
Dann geh ich auf die Straße und sehe eine komplett andere Realität.
Hast du auch ein paar Beispiele aus dem realen Leben, von echten Menschen die du kennst, wo Verhalten und Dialoge nicht in einer Welt passieren, die von gut bezahlten Autoren hunderte Male so rund gefeilt wurden, dass sie am Ende passen?

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vor 15 Minuten, Xatrix schrieb:

Sollte dir das immer noch nicht genügen und möchtest du es noch rationaler aufbereitet haben, kannst du im Internet mit schneller Suche den Persönlichkeits-Test „Myer-Briggs-Typenindikator“ der gleichnamigen Psychologen finden, der valide Extra- und Introversion und verschiedene Unterfacetten erhebt.

Damit  aufpassen. Der Indikator hat in den letzten Jahren einen ziemlichen Hype erlebt - und wird dadurch überschätzt. Insbesondere die Tests sind fehleranfällig und werden durch psychologische Effekte oder fehlerhafte Konzipierung in ihrem Ergebnis ungenau. 

Komplett sinnlos ist der Test nicht - man sollte sich nur nicht zu stark von einem 10-minütigen Onlinetest beeinflussen lassen.

Was man auch noch beachten sollte: für Intro- und Extraversion gilt nicht Entweder/Oder. Das Ganze ist ein Spektrum und die meisten befinden sich irgendwo im mittleren Bereich, mit leichten Tendenzen. Verhalten, welches auf das eine oder andere hindeutet, kann immer auch einen anderen Ursprung haben. Wenn man hier wirklich Probleme hat, dann kommt man mit der simplen Erkenntnis: "Oh, ich bin wohl einfach introvertiert!" nicht unbedingt ans Ziel. Damit intensiver befassen, die eigene Vergangenheit reflektieren und ggf. auch mit professioneller Hilfe draufschauen.

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vor 5 Stunden, Nichtraucher schrieb:

Damit  aufpassen. Der Indikator hat in den letzten Jahren einen ziemlichen Hype erlebt - und wird dadurch überschätzt. Insbesondere die Tests sind fehleranfällig und werden durch psychologische Effekte oder fehlerhafte Konzipierung in ihrem Ergebnis ungenau. 

Komplett sinnlos ist der Test nicht - man sollte sich nur nicht zu stark von einem 10-minütigen Onlinetest beeinflussen lassen.

Was man auch noch beachten sollte: für Intro- und Extraversion gilt nicht Entweder/Oder. Das Ganze ist ein Spektrum und die meisten befinden sich irgendwo im mittleren Bereich, mit leichten Tendenzen. Verhalten, welches auf das eine oder andere hindeutet, kann immer auch einen anderen Ursprung haben. Wenn man hier wirklich Probleme hat, dann kommt man mit der simplen Erkenntnis: "Oh, ich bin wohl einfach introvertiert!" nicht unbedingt ans Ziel. Damit intensiver befassen, die eigene Vergangenheit reflektieren und ggf. auch mit professioneller Hilfe draufschauen.

Danke für die Ergänzungen.

In der Tat ist der MBTI ähnlich wie auch das Reiss Profile sowie das in Deutschland beliebte DISG-Modell eher als Best Practice, Orientierungs- und Nachdenkmöglichkeit zu sehen, denn als wissenschaftlich fundierter, standardisierter Test mit einer hohen Konstruktvalidität, Item-Validität, Retest-Reliabilität und Co zu sehen.

Auch die erzwungene Dichotomisierung entspricht nicht der Realität, aber erlaubt eine erste, tiefere Auseinandersetzung mit der Fragestellung.

@ElvisHasLeftTheBuilding Antworte dir später mit mehr Zeit; berechtigter Punkt von dir!

bearbeitet von Xatrix
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Zu dem Thema habe ich in den letzten Jahren auch einiges gehört und gelesen und bin froh darüber, mich dadurch selbst besser verstehen und vor allem akzeptieren zu können.

Mir war immer aufgefallen, dass ich eher der ruhige aber nicht schüchterne in der Runde war. Ich habe (für mich) unnötiges Reden als Energieverschwendung angesehen. Zudem interessieren mich einfach so viele Dinge nicht worüber andere sich den Mund zerreden oder schlapp lachen. Da war ich immer anders. Darum wurde ich oft als zu ernst und humorlos bezeichnet. Auch eher als Einzelgänger, aber das stimmt auch irgendwo und ist auch ok. Ich habe wenige Freunde und es reicht mir. Und denen reicht es auch, wenn ich nicht immer verfügbar bin, weil ich mein eigenes Ding durchziehe oder einfach meine Ruhe haben will.

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Gast

Bezüglich der Online Tests ist es sinnvoll, sich bei Bedarf eher auf den Big Five Test zu stützen.

[Werbelink entfernt]

Hier erhält man kein Schwarz-Weiß Ergebnis, wo man in 16 (bzw. 32) Persönlichkeitstypen einsortiert wird. Für mich hat der MBTI ein bisschen was von Astrologie. 

Allerdings sollte man den Big Five Test auch nicht allzu ernst nehmen, eben weil durch Tagesform und kürzlich vergangene Ereignisse das Ergebnis stark beeinflusst wird. Ebenso die Erinnerungen, die wir an Land ziehen, um uns selbst einzuschätzen. Es ergbit daher Sinn, diesen Test zu verschiedenen Uhrzeiten an verschiedenen Tagen über einen längeren Zeitraum mehrmals zu absolvieren. Das kann bei richtiger Anwendung ein paar Monate in Anspruch nehmen. So lässt sich allerdings viel besser eine Tendenz erahnen, weil wir aus ganz unterscheidlichen Situationen "Stichproben" unseres Verhaltens nehmen. 

"Gnothi seauton" oder auf deutschErkenne Dich selbst - Chilon

Darum geht es im Leben: Sich selbst so gut es geht kennen lernen, alle Facetten eines Selbst zu enthüllen, das ganze Potential zu entfalten, alles ausprobieren. Dazu kann eine Lebensphase des Rumvögelns und des Lernen des erfolgreichen Flirtens gehören. Dies wiederum erfordert eine wachsende Einsicht in die eigenen, momentanen Fertigkeiten, die im Anfangstext bereits berührt wurden (Redegewandheit, Soziale Intelligenz, etc.), und diese wiederum zu erkennen und auszubauen sind das Erfüllende daran. Zu wissen: "ja, ich hab es geschafft mein Ziel zu erreichen, indem ich mich erfolgreich weiterentwickelt habe und mein skillset ausgebaut habe", ist das wertvolle und das wirklich Schöne daran. 
Edit: Alleine schon das "Darauf Hinarbeiten" und das Erkennen von den kleinsten Erfolgen auf dem Weg zum Ziel ist schon erfüllend. Genau hier entscheidet sich, wer smart vorgeht und dran bleibt und deshalb am Ende Erfolg erntet.

Danke für den content! Wichtiges Thema.

bearbeitet von Gast
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vor 21 Stunden, ElvisHasLeftTheBuilding schrieb:

Ich lese hier schon so lange und so oft was von James Bond, Don Darper, Harvey Specter und von der heißen Blondine mit dem dicken Dostojewski, die man mit seinem breiten Verständnis russischer Literatur begeistern soll.
Dann geh ich auf die Straße und sehe eine komplett andere Realität.
Hast du auch ein paar Beispiele aus dem realen Leben, von echten Menschen die du kennst, wo Verhalten und Dialoge nicht in einer Welt passieren, die von gut bezahlten Autoren hunderte Male so rund gefeilt wurden, dass sie am Ende passen?

1.) Die aktuell streikende Screen Writer's Guild würde das gut bezahlt in Abrede stellen 😉

2.) Aber an sich ein verständlicher Punkt von dir. Ein großer Vorteil der Nutzung von solchen Charakteren liegt in der allgemeinen Verfügbarkeit des Rollenmodells für alle. D.h. jeder kann eine Art von Charakterstudie betreiben, so lange er Zugriff auf Netflix und Co hat.

Allerdings ist das dann nur eine erste Annäherung, um ein Konzept mehr zu begreifen und gewisse Verhaltensanker für sich ableiten zu können. Es braucht dann unbedingt die Auseinandersetzung mit der Frage "wie setze ich das für mich um" und auch ein "wen kenne ich, der diese Attribute auch nach außen trägt und was kann ich mir von ihm ableiten. 

3.) Hier findest du einen User, der sich erst vor wenigen Tagen auf die "Reise" mehr zu sich und raus aus der "Clown-"Falle gemacht hat und spannende Beobachtungen niederschreibt. Da solltest du auf jeden Fall reinschauen für mehr Übertrag ins "Real Life." 

 

4.) Und dann klingt dein Post ja schon sehr angespitzt. Ich persönlich habe die oben beschriebene Entwicklung durchgemacht. Das lässt sich auch ganz gut aus meinen Posts 2005-2008 festmachen, die ich hier im Forum verfasst habe (hier eine Zusammenfassung meiner Entwicklung). Von daher kann ich aus eigener Perspektive, aber gerade auch aus vielen gegebenen Coachings bestätigen, dass diese ruhige Art (gerade in DACH und vielen europäischen Ländern) sehr gut funktioniert.

Beispiele im Sinne von Gesprächsfetzen kann ich dir auch in Auszügen gerne geben (haben alle in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle funktioniert):

- Ansprache im Club "du, ich bin jetzt schon länger heute Abend hier und du bist mit Abstand die spannendste Frau hier." Bevor alle Aufschreien: Hat für mich sehr viele Male in Clubs sehr gut funktioniert, aber auch in Stockholm, dem teuersten Club Kiev (2013) und bei der hübschesten Barkeeperin auf einer sehr großen Sylvester-Party in Köln. Wichtig ist, dass man diesen "Frame" (so lange er noch nicht den Rahmen deiner Persönlichkeit darstellt) dann auch durchzieht und nicht wieder den Dancing Monkey zu machen.

- Wenn euer Gespräch oder sie also im Club zu sehr in Belanglosigkeiten abdriftet, kannst du einfordern: "in Ordnung Vanessa, ich muss dir gestehen: Ich will ein ganz ernsthaftes Gespräch mit dir. Nicht so ein Disco-Wischi-Waschi."

- Wenn sie sich sehr vor der Herausgabe der Telefonnummer ziert oder dir nur Instagram anbietet, obwohl du deutliche Signale bemerkt hast, dass es echt gut läuft, dann entgegnest du "Bitte Sarah, keine Kinderspielchen. Dafür fehlt mir die Zeit. Hier ist mein Telefon, tipp einfach selbst ein."

- Wenn ihr euch im Buchladen/Geschäft kennenlernt und sie nicht so richtig gut beim Gespräch investiert "Sarah, zier dich nicht so/enttäusch mich nicht. Ich finde dich so spannend, dass ich wirklich ein gutes Gespräch mit dir haben möchte."

- Auf einem Date presst du nicht Story nach Story raus (wenn du aber eine Story erzählst, dann nach den Bausteinen des Storytellings!), sondern lehnst dich zurück und forderst sie auf "jetzt erzähl du mal etwas". Ein Äquivalent beim Ansprechen im Alltag/auf der Straße ist: "Jetzt stell du mir mal eine Frage." oder "Komm schon, ein Konversation ist keine Einbahnstraße. Was willst du über mich wissen."

Wichtig bei den genannten Punkten: Wenn du beim Ansprechen noch nicht geerdet bist und das nach außen ausstrahlst, wirst du mehr mit ihren Fragen nach dem "warum?"/"wieso sollte ich?" zu kämpfen haben. Bleib dann unbedingt bei deinem Frame und packe nicht Story nach Story aus. Sage lieber "darf ein Mann sich heute nichts mehr wünschen?" oder "wir verstehen uns beide gut, aber ich finde, dass ein Gespräch keine Einbahnstraße sein sollte" oder "es ist selten, dass sich zwei fremde auf Anhieb so gut verstehen, deswegen ist es mir wichtig" [...]

Da hast du schon mal einige Beispiele. Falls du weitere benötigst, gerne, aber dann schildere mir konkrete Situationen. 

bearbeitet von Xatrix
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vor 4 Stunden, Xatrix schrieb:

1.) Die aktuell streikende Screen Writer's Guild würde das gut bezahlt in Abrede stellen 😉

4.) Und dann klingt dein Post ja schon sehr angespitzt. Ich persönlich habe die oben beschriebene Entwicklung durchgemacht. Das lässt sich auch ganz gut aus meinen Posts 2005-2008 festmachen, die ich hier im Forum verfasst habe (hier eine Zusammenfassung meiner Entwicklung). Von daher kann ich aus eigener Perspektive, aber gerade auch aus vielen gegebenen Coachings bestätigen, dass diese ruhige Art (gerade in DACH und vielen europäischen Ländern) sehr gut funktioniert.

Hi Xatrix

 

Punkt 1 kam sehr witzig 😄

Punkt 4 muss ich rückblickend sagen, stimmt.
Ich hab die Überschrift und die Einführung gelesen und war sehr neugierig, weil ich mir zu dem Thema auch schon oft Gedanken gemach hatte, aber ohne zu einer Lösung zu kommen.
Und dann kamen die von mir bemängelten Filme und Charaktere und ich dachte mir so "Nicht schon wieder".
Dein Argument mit der Bekanntheit und Verfügbarkeit stimmt.

Ich war aber so angespitzt, weil ich in vielen PU Guides Dinge gelesen habe, die mir neue Motivation und Ideen gegeben haben.
Dann bin ich auf die Straße und habe festgestellt, dass da Rahmenbedingungen vorausgesetzt werden, die mit der Realität nichts zu tun haben.
Weil Gespräche in Real nicht verlaufen wie in einer Serie in der professionelle Schauspieler den Text von professionellen Autoren aufsagen.
Weil Frauen in Deutschland anders ticken, als in den USA.
Weil ein LDS schlechte Situationen immer sehr realistisch beschreibt und in der Kategorie " So können Sie es besser machen" auf einmal voraussetzt, dass da
1. eine heiße Blondine 
2. neben dir
3. allein
4. ein Buch liest
5. mit dem du dich super gut auskennst

Darum so angefressen.
Darum aber auch Danke, denn das Verlinkte Thema hilft mir dabei, deinen Guide mit der Realität verknüpfen zu können.

Bezüglich der Gesprächsfetzen von dir.
Ich bin teilweise skeptisch, weil ich es zum Beispiel auch so kennen gelernt habe, dass man beim Kennenlernen deutlich mehr investieren muss ins Gespräch, als die Frau.
Und das anzumerken, oder aufzufordern, dass sie mehr zum Gespräch beiträgt hat meistens keinen positiven Effekt gehabt.
Wobei du den Punkt ja schon vorweg genommen hast und ich Situationen kenne, in denen ich wirklich geerdet war und einen Frame mit klaren Werten hatte. Da waren Rückfragen wie du sie beschreibst auch kein Problem. Nur hatte ich diesen Frame selten bei fremden Frauen die ich vor zehn Minuten im Buchladen oder an der Bar angesprochen habe.

Von daher danke für die Konkretisierung!
 

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@SMB

Danke, ist irgendwie alles nix Neues. Schon vor Jahren gemacht, lief nicht. Hab ich im Forum mehrfach dargestellt. 

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