Nach schwerer Krankheit Anziehung verloren.

13 Beiträge in diesem Thema

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Ich habe letztens in nem Frauen Magazin geblättert und bin auf ein Artikel aufmerksam geworden, 

von einem Mann der seit 5 Jahren glücklich liiert ist und dem überraschend Krebs Diagnostiziert wurde. In einem Interview sagte die Frau das sie nach langer Pflege in eine Mutterrolle geschlüpft ist, die nicht mehr aufzuhalten war ! 

Sie hat sich getrennt, nach dem er seine schwere Krankheit mit ihrer vollen Unterstützung besiegt hatte, aber er seine Anziehung vollkommen verloren hat. 

Eure Meinungen ? 

bearbeitet von houze

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Gast botte

Schwieriges, schwieriges Thema. Aus eigener Erfahrung. Ein lange Erkrankung verändert Menschen, nicht nur körperlich, sondern in jedem Fall auch seelisch. Wenn ein Partner lange erkrankt ist, kommt er nicht als der- oder dieselbe wieder aus dem Tunnel, als der er hinein gegangen ist. Einige, die ich kenne, haben dabei auch ihr Selbst-Bewusstsein gelassen, in einem ganz wörtlichen Sinne. Lassen sich eine Weile, manchmal auch dauerhaft in diese Rolle des Patienten/der Patientin fallen und finden da nicht wieder hinaus. Wenn nun die Erwartung der Frau war, einen starken Partner oder zumindest jemanden auf Augenhähe zu haben, und sie findet sich dann mit jemandem wieder, der vielleicht körperlich ausgeheilt ist, der sich aber dauerhaft mit sich selbst und seinem Zustand beschäftigt und den sie daher auf absehbare Zeit wird bemuttern müssen - was macht das dann mit ihr? Wie soll sie dann weiterhin Anziehung für ihn empfinden - nur aus der Erinnerung an bessere Zeiten? Til death do us part?

Wer hier schnell den Stab bricht, sollte sich mal fragen, wie er jemanden beurteilen würde, den man neu kennen lernt und der/die einem dann direkt die Hälfte der Zeit von seinen vergangenen Krankheiten erzählt. Manche zieht das ja an, aber die meisten würden so jemanden als potentiellen Partner direkt ausschliessen.

Ohne weiteres Detail oder die Personen zu kennen: Respekt für die Frau, dass sie geholfen hat, ihn gesund zu pflegen, und mit der Trennung auch bis dahin gewartet hat. Und mindestens mal Verständnis dafür, dass sie sich nicht in der Lage sieht, im Anschluss eine partnerschaftliche, sexuelle Beziehung aufrecht zu erhalten.

bearbeitet von botte

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Ich denke auch, dass so eine Krankheit eine Prüfung für die Person selbst ist.
Es gibt 2 herangehensweisen dabei:

1. Mann nimmt die Krankheit als Anlass sich gehen zu lassen. Die Partnerin wird dabei als "belastbares" Material wo ich meine schlechte Laune hinterlassen kann angesehen.
Ist irgendwie logisch, dass dies kaum eine Partnerin auf Dauer mitmacht. Stichwort Selbstmitleid usw.

2. Man nimmt die Krankheit als Prüfung und versucht das beste draus zu machen.
Das man hierbei ebenfalls mal schlecht gelaunt sein kann, oder am Boden ist vollkommen klar, aber der Unterschied zum 1. ist, dass es kein Dauerzustand ist und man selbst wieder auf die Beine kommt.
Ein Heilungsprozess fängt halt sehr häufig auch mit der eigenen Inneren Einstellung an - so wie alles im Leben.

Was das Verhalten der Frau betrifft, teile ich die Meinung vom Vorposter.

 

vor 31 Minuten schrieb botte:

Ohne weiteres Detail oder die Personen zu kennen: Respekt für die Frau, dass sie geholfen hat, ihn gesund zu pflegen, und mit der Trennung auch bis dahin gewartet hat. Und mindestens mal Verständnis dafür, dass sie sich nicht in der Lage sieht, im Anschluss eine partnerschaftliche, sexuelle Beziehung aufrecht zu erhalten.

 

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Ihre Aussage ist Interessant , sie sagt,

Zitat Presse - nach so einer Intensiven Erfahrung mit der Krankheit ihres Mannes, rückt man da nicht näher zusammen ?

HB: "wir kennen uns jetzt so gut, ich kenne jede Faser seines Körpers, jede seine Empfindungen. Ich habe ihn in seinen schwächsten Momenten erlebt."

Dann kam die Trennung ! Komplette Attraktionsverlust, man bemerke, er war schwer krank. Keine einfache Situation, für beide.

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Gast KillEmAll

Ist halt eine Diskussion die hier gezielt Richtung Moral verlagert werden wird, wenn man nicht aufpasst. Die Frage bleibt: Natur oder Moral? Nehmen wir mal einen neutralen Blickwinkel ein und lassen unsere Emotionen aus dem Spiel. Vielleicht kann man sogar den Mittelweg wählen und beide Beurteilungskriterien miteinfliessen lassen.

Was haben wir hier für eine Situation?:

- Mann erkrankt unverschuldet an einer schweren Krankheit.

- Die bisherige Beziehungsdynamik ändert sich grundsätzlich und es gibt eine ungesunde Umverlagerung des Invests. Moralisch nachvollziehbar, psychologisch dennoch belastend für beide Betroffenen, insbesondere desjenigen, welcher die größte Last tragen muss (Frau).

- Frau widersetzt sich aufgrund der sozial konditionierten Prägung (Erwartungshaltung) temporär ihrer Natur. Sie beißt die Zähne zusammen und unterstützt ihren Mann wo es geht (starker Charakterzug eines Menschen, Respekt hierfür).

.... so und jetzt fehlen weitere Informationen um die Situation einordnen zu können und rationale Schlüsse zu ziehen, nämlich:

- Was hat der Mann im Anschluss an seine Krankheit getan um die alte Beziehugsdynamik langfristig wieder herzustellen?

- Ist er in der Opferrolle geblieben oder fand er wieder zu alter Stärke zurück und hat die Führung übernommen?

- Wie hat er das Investmentverhältnis kurzfristig zu ihren Gunsten reguliert und hat er es geschafft einen sauberen Übergang zu einem normalen 50:50 Verhältnis wieder herzustellen.

 

Diese Dinge sind entscheidend. Es reicht nicht aus, aus irgendwelchen Gefühlen einen Urteil zu schließen und daraus ein "Verhaltens- bzw. Reaktionsmuster" abzuleiten, welches pauschal auf jede Situation dieser Art übertragen werden kann. Deshalb bleibt die Diskussionsgrundlage unvollständig und wir kommen nicht weiter.

Aber an sich sehr interessant. Schade. 

 

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vor 15 Minuten schrieb KillEmAll:

Ist halt eine Diskussion die hier gezielt Richtung Moral verlagert werden wird, wenn man nicht aufpasst. Die Frage bleibt: Natur oder Moral?

Ne mir geht's nicht um Moral, mir geht's eher um die emotional Geschichte, um Anziehung. Frau schlüpft in die Versorgerrolle und fühlt keine sexuelle Anziehung mehr, bemuttert ihren kranken Mann, obwohl sie es sich rational nicht wirklich erklärend kann empfindet sie keine Anziehung mehr. Das ist meine Intension mit dem Thread. Ich Interessiere mich für weibliche Psychologie und tausch mich gern mit gleich Interessierten aus. ;-)

bearbeitet von houze

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Gabs dazu nen Alter?

 

Krankheiten, besonders schwere, können zu Trennungen führen ja. Ist aber auch nachvollziehbar, aber letzten Endes auch ne Frage des Charakters von beiden.

Kumpel von mir litt mal an einer Depression, seine Frau hats erstmal stoisch ertragen, aber sich dann auch von einem Tag aufn anderen getrennt.
Rückblickend betrachtet haben beide ne menge Verkehrt gemacht.
Er hat sich gehen lassen, sie hat ihm deswegen kein Feedback gegeben, bzw ihm mal ne Ansage gemacht, das er zZ die Beziehung an die Wand fahren lässt.

Und die Pflegerrolle ist eben auch sehr anstrengend und belastend. Kann man also pauschal nicht verübeln, wenn jemand damit nicht zurecht kommt. Es erfordert aber eben auch ner gewissen Reife und Willen auf beiden Seiten, damit man so eine Situation meistert. Ist aber eben oft nicht einfach.
Es gibt auch im Internet das Thema "Why do i care too much". Leute, bzw Pfleger, die ausbrennen, weil sie sich nur noch 24/7 mit dem Patienten beschäftigen. Kann man auch mal loslassen, auch als Partner, und Zeit für sich nehmen, um auszuspannen, dann hat man auch wieder Kraft für den kranken Partner. Sich selbst vernachlässigen is solchen Situationen kann sehr fatal sein.
Ist ugf so, als wenn man Probleme permanent in sich reinfrisst und man dann irgendwann explodiert.

Ähnliches Thema hat Lafar bereits angeschnitten. 50/50 in Beziehungen.
Auch wenn man krank ist, kann man dem Partner irgendwie etwas zurück geben, bzw ihn dafür wertschätzen.
Gut, außer man is gerade vllt im Koma..

bearbeitet von Noodle
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Ich würde vermuten ein Faktor ist, dass sich der gesunde Part allein auf die Pflege fokussiert. Und dann haben wir wieder dieses klassische "keiner hat ein eigenes Leben, sondern es  gibt nur noch das Pärchenleben". Damit kann der gesunde Part eben auch keine Kraft tanken und geht vielleicht selbst über seine Grenzen hinaus.

Ist sicher nicht das einzige Thema dabei. Aber vermutlich ein wichtiges.

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In jeder längeren Beziehung wird der Punkt kommen, an dem der Mann schwach/krank/arbeitslos ist, sein Vater stirbt, sein Haus abbrennt usw: das wird passieren und die Frau wird ihn unterstützen müssen, vielleicht sogar eine Ziet lang komplett alles übernehmen (gerade bei Krankheiten!). 

Ob man den Partner dann deswegen weniger attraktiv findet, ist nicht vorhersehbar. Ich hab grad versucht eine Studie wiederzufinden, in der es um pflegende Angehörige von Krebskranken geht - hab sie leider nicht gefunden, drum kann ich das Ergebnis nur aus dem Gedächtnis kurz paraphrasieren: es gibt keinen Indikator, der vorhersagen lässt, ob die Beziehung so etwas übersteht. Weder wie lange die Beziehung schon besteht noch ob es Kinder gibt noch die finanziellen Verhältnisse und und und. Das Ergebnis lautet also - sehr ernüchternd - das findet man erst raus, wenn man in der Lage ist. Theoretisieren vorher hilft nix. Da verlassen Leute ihren Ehepartner von 30 Jahren andere bleiben bie jemandem, den sie nur 3 Monate gekannt haben.

Jeder möchte von sich selbst gern glauben, er/sie würde immer zum Partner stehen: die Realität sagt, viele tun es nicht und keiner weiß vorher, in welche Gruppe er gehört.

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Glaube dieser "bedingungslose" Zusammenhalt, den wir aus unser Mutter-Kind Beziehung und von den Ehen unserer Eltern und/oder Großeltern kennen, gibt es in heutigen Beziehungen nicht mehr.

Scheidungen sind heute anerkannt, werden praktiziert und sind kein Malus mehr so wie früher. Da war es noch ein großes Problem sich scheiden zu lassen und man ist einfach zusammengeblieben und man hat sich ertragen. Liebe war wohl da, aber stark comfort-geprägt und nicht sexuell. Sexuelles Verlangen ist aber noch da und das möchte man auch ausleben.

Wenn meine imaginäre Frau mit 30 eine lange schwere Krankheit ereilt, ich mein Leben aufs Abstellgleis bringe um sie zu pflegen, ihr den Arsch abwische und sie ganz schwach erlebe... Dann würde ich ihr wohl beistehen. Gleichzeitig würde ich mich aber auch nach meiner Freiheit sehnen, nach Sex, nach Leidenschaft und wahrscheinlich schwer mit mir zu kämpfen haben nicht fremdzugehen.
Ich mach mir keine Illusionen, dass es andersrum anders sein sollte. 

Ist alles hyptothetisch, aber vielleicht habe ich einen anderen Fall im Kopf als andere. Generell kommt es auch auf die Bindung an und wie eng man vorher war... Oder wie die andere Person sich verhält. Dass die sexuelle Spannung für immer flöten geht, kann ich mir aber definitiv vorstellen.

Eine Partnerin war aufgrund von Sprachbarrieren mal 100%ig auf mich angewiesen. Dazu kam noch ein latentes Prinzessinnen-Syndrom, so dass sie generell sehr unselbständig war. Ich durfte also zwei Leben leben, um ihres und um meines. Ich durfte überall anrufen, Termine ausmachen, Probleme klären, ihr bei den Hausaufgaben helfen und hatte meinen Kram natürlich auch noch. Sie war körperlich unheimlich sexy, aber ihr Verhalten hat mich in die Vaterrolle schlüpfen lassen. Sie anzufassen fühlte sich falsch an. Sex war irgendwann absolut kein Thema mehr, aber von meiner Seite aus. Trennung war unvermeidlich.

Wenn der kranke Partner weinerlich wird, sich gehen lässt und mit der Krankheit nicht klar kommt (alles menschlich, keine Frage), dann bekommt man das Bild wohl schwer wieder aus dem Kopf. Dass man sich dann einen Partner sucht der Attraction, Comfort und Rapport gleichzeitig bieten kann, liegt wohl nahe. Dass sie sich um ihren Mann noch gekümmert hat und ihm beistand bis zum Ende, ist ihr menschlich hoch anzurechnen.

 

PS: Hat jemand die Folge von Goodbye Deutschland gesehen wo Jens B. dachte er hätte Lungenkrebs? Er war extremst weinerlich, hatte sich komplett aufgegeben und kam absolut nicht mehr klar. Noch bevor sich herausstelle dass es eine Falschdiagnose war, hat sich seine Frau von ihm getrennt. Die hatten wohl noch andere Probleme, aber wer seinen Partner so erlebt... Das kann einem den letzten Rest Attraction rauben.

 

bearbeitet von Viper85
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Gast botte
vor 13 Stunden schrieb houze:

Ne mir geht's nicht um Moral, mir geht's eher um die emotional Geschichte, um Anziehung. Frau schlüpft in die Versorgerrolle und fühlt keine sexuelle Anziehung mehr, bemuttert ihren kranken Mann, obwohl sie es sich rational nicht wirklich erklärend kann empfindet sie keine Anziehung mehr. Das ist meine Intension mit dem Thread. Ich Interessiere mich für weibliche Psychologie und tausch mich gern mit gleich Interessierten aus. ;-)

Das gibt's übrigens auch andersrum, d.h. wenn die Frau krank ist und der Mann die Versorgerrolle einnehmen muss auf absehbare Zeit. Kenne ich aus eigener Anschauung, es ist verdammt hart, eine Frau, die man sehr geliebt hat, dauerhaft nur noch als Schatten ihrer selbst zu sehen, ohne Perspektive auf Besserung. Oft gehen dann halt die Charaktereigenschaften verloren, die einen mal fasziniert haben: Intelligenz, Wärme, Humor, Empathie. Moralisch kann man sich dann immer sagen: "Du musst!", aber das ist dann eine andere Art von Liebe, und es ist nicht die unter Gleichen.

Lafars 50/50-Post ist mit das beste, was ich dazu hier gelesen habe. Anziehung kann man eben nicht rational erklären oder sich entscheiden, sie zu empfinden... und ja, es ist richtig, die Moral hier heraus zu halten.

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Das hat nichts mit weiblicher Psychologie zu tun. Sondern mit menschlicher. Liebe zwischen Erwachsen und Kindern ist verboten und wer irgendwann seinen Partnern wie ein Kind umsorgen (muss), der empfindet das als moralisch (?) falsch und entliebt sich. Herz und Verstand kämpfen miteinander und je nachdem wie ein Mensch seine Entscheidungen basiert, gewinnt das eine oder das andere.

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