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Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Die Nacht war okay. Ich konnte dann doch gegen drei schlafen. Den Text, den ich gestern verfasst habe, habe ich nochmal erweitert und nun beide Themen (Candy und der heilige Raum sowie Candy und die Männer) miteinander verwoben. Vorab: TRIGGERWARNUNG Ich werde das Thema „Suizid“ streifen. Bitte nur weiterlesen, wenn du davon nicht zu sehr beunruhigt wirst. Nun aber die Geschichte... Hier wurde mir schon ein wunderbarer Einstieg geliefert: Genau das habe ich in den letzten Jahren gespürt. Ich dachte früher immer, zum Erwachsenwerden gehöre es dazu, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten und mit Männern zu schlafen, ohne etwas zu empfinden. Die langen Jahre in einer LTR haben jedoch etwas Tiefgreifendes in mir verändert. Ich wäre glücklich damit gewesen, für den Rest meines Lebens nur noch mit diesem einen Mann zu schlafen, und ihn zu lieben. Nach der Trennung blieb ich ihm lange weiterhin treu. Mit meiner Enthaltsamkeit wollte ich die zerbrochene Verbindung ehren und meinem Ex Respekt erweisen. So viele Jahre hatte ich ihm gehört. Erst nach zirka fünf Monaten ließ ich mich auf einen ONS mit einem Mann ein, der schon seit zehn Jahren immer wieder an mir herumbaggert. Da wir beide zu betrunken waren, fühlte es sich wie ein Teaser an und ich wollte mehr. Mehr Berührungen, mehr Lust, mehr Sex. Ich versuchte es mit Tinder und traf mich zweimal mit einem deutlich jüngeren Mann. Es gefiel mir überhaupt nicht. Er war egoistisch und es fühlte sich hohl und falsch an. Ich schwor den Männern wieder ab. Ohnehin waren andere Themen in meinem Leben präsent. Das Buch, der Jobverlust, die Erschöpfung. Von Januar bis Juli verbrachte ich den Großteil meiner Zeit an genau einem Ort: meiner Couch. Manchmal lag ich so, dass ich nach draußen schauen und die Bäume sehen konnte, und manchmal andersherum. Dann starrte ich an die Decke oder auf mein Bücherregal. Wenn`s ganz wild wurde, schaute ich in den Flur. Ich quälte mich weiterhin zum Sport, der mich am Leben hielt. Wenn man so erschöpft ist, dann hat man keine sexuellen Gefühle mehr. Der Körper ist mit Überleben beschäftigt. Erscheint von außen betrachtet sicherlich wie eine Depression, aber das war es nicht. Ich litt nicht. Zumindest nicht oft. Manchmal überkam mich Verzweiflung, aber ich ließ sie über mich hinwegfegen, wie einen Wirbelsturm, und was übrigblieb, war Frieden. Ich schloss Frieden. Und dann konnte ich es irgendwann sehen: den heiligen Raum, der mich umgab, in dem nur ich war, meine Seele, mein zartes, verletzliches Wesen. Ich wusste, dass meine Seele mich an diesen entlegenen Ort geführt hatte, damit ich ihr endlich zuhörte. Nach der tiefen Erkenntnis weiter an dem Buch zu arbeiten, nahm ich für eine Weile eine sitzende Position auf der Couch ein. Die Lebenskraft kam langsam zurück und mit ihr regten sich vorsichtig zarte sexuelle Gefühle. Noch aber war nur das Buch in meinem Kopf... Beim Besuch meiner alten Heimat, ich erwähnte die Reise bereits, besuchte ich auch meinen Cousin, der mich immer mit selbst angebautem Weed versorgt. Dieses Mal gab er mir ein Probierpaket mit Afghan Kush, AK-77V und Lemon Haze mit. Leider hatte er kein Durban Poison mehr – das angenehmste Weed, was ich je geraucht habe. Und auch das hübscheste! Unter einem Mini-Mikroskop hatten wir es uns angesehen. Es sieht aus wie ein lilafarbener Elfenwald voller Licht! (Soll noch kurz erwähnt sein, dass Lila meine Lieblingsfarbe ist…) Durban Poison hatte mir vor knapp einem Jahr dabei geholfen, das Buch zu lesen und zu fühlen… Der Plan, die Schmerzen erneut unter Einfluss von Cannabis zu durchleben und dabei das Buch zu schreiben, funktionierte am Anfang gut. Ich hatte den Konsum unter Kontrolle, denn das Schreiben war das Wichtigste für mich. Ich rauchte immer nur so viel, wie ich noch gut weiterarbeiten konnte. Bis… Bis ich an die wirklich schlimmen Stellen gelangte… Fehler war vielleicht auch, die Kiste mit den Tagebüchern wieder zu öffnen… Vor mir auf der Couch lagen der Laptop, der mit dem Kapitel „Leben in der Hölle“ drohte, die Tagebücher, die nach mir riefen, die mit Gedichten und Texten vollgeschriebenen Schulhefte, deren Tränen ich spürte… Es war einfach zu viel. Da kroch etwas nach oben, das ich nicht aushalten konnte. Statt weiterzuarbeiten rauchte ich einen ganzen Joint und klappte in meiner Küche zusammen. „Ich schaff das nicht ohne Hilfe“, gestand ich mir ein. Zwei Tage später hatte ich den Termin bei der Ärztin, die mich sofort aus dem System nahm und mir diese vielen Überweisungen ausstellte. Anstatt mich sofort auf die Suche nach Fachärzten zu begeben, bereitete ich meinen Urlaub vor. Ganz spontan hatte ich gebucht, um vor meinem Deep Dive maximal viele schöne Momente mit zwei Freundinnen zu erleben, und vielleicht sogar Sex zu haben. Der Plan war, mich nochmal so richtig glücklich zu machen, da ich wusste, was mir danach bevorstehen würde. Wieder zurück in Hamburg stand mir jedoch gar nichts bevor, denn ich kiffte einfach nur die ganze Zeit. Wie ich so dalag, kam mir Tinder wieder in den Sinn. Es war im Urlaub nicht zum Sex gekommen, aber ich hatte am letzten Tag Tinder installiert, um dem Universum einen kleinen Wink zu geben. Lange hatte ich mit mir gerungen, aber die Sehnsucht und Neugierde waren schließlich größer. Meine Zweifel jedoch auch. „Das ist alles mittlerweile wieder so heilig“, sagte ich meinen Freundinnen und berührte dabei meinen Unterleib. „Ich will etwas Besonderes, eine intensive Seelenverbindung, sonst kann ich mir das nicht mehr vorstellen.“ Tinder schreckte mich unendlich ab, und ich war im Frieden damit, dass es darüber zu keinem Treffen gekommen war. Ich brauchte keinen Mann und keinen Sex. Den letzten Abend verbrachte ich mit meinen Freundinnen an der Strandpromenade, wo es dann doch passierte: Jene intensive, magische Begegnung, nach der ich mich gesehnt hatte. Der Mann drang so behutsam und natürlich in meinen Raum ein, und ich spürte die Verbindung. Er berührte meine goldenen Locken und war verzaubert, wie seidig sie sich anfühlten. Es war das erste Mal seit September 24, dass ein Mann mich anfasste. Nur an den Armen… An den Haaren… Und irgendwie auch meine Seele… Noch nie zuvor hat ein Mann so in meine Augen geblickt wie er. Er versank in jeder noch so kleinen Nuance und konnte endlich das Rätsel entschlüsseln, welche Farben in meinen Augen liegen. Es war so greifbar. Ich hatte dieses fünf Gehminuten entfernte Premium-Hotelzimmer mit einem riesigen Bett nur für mich allein, aber es passierte nicht. Ich gab ihm kein Zeichen mich zu küssen. Auf meiner Stirn ein riesiges Stoppschild. „Was stimmt mit mir nicht?“, rief ich kurz danach aus. Im Hotel angekommen war ich jedoch dankbar, dass ich mich so entschieden hatte. Ich hatte ein wunderschönes letztes Gespräch mit meinen Freundinnen, und als ich noch eine Weile allein auf meinem Balkon saß, fühlte ich Frieden. Das Universum hatte mir meinen Wunsch erfüllt, aber ich entschied mich anders. In Hamburg, sediert auf meiner Couch, zweifelte ich die Entscheidung dennoch an. Da ich Tinder nicht wieder gelöscht hatte, lernte ich darüber jemanden kennen. So richtig motiviert war ich nicht, und es schien mir immerzu verlockender, einen zu bauen, als mir für ihn Zeit zu nehmen. Wenn er anrief, ging ich meistens nicht ran. Wenn wir dann doch telefonierten, war ich eine riesige Red Flag. Er hielt eh lange stand, aber nachdem ich ihm ein weiteres Bild von mir geschickt hatte, auf dem ich zwar ganz sweet, aber einfach nicht hot aussah, und man vor allem erkennen konnte, dass ich keine 22 mehr war so wie er, ghostete er mich. Mein Ego war schon etwas angekratzt, aber als ich am Tag des geplanten ersten Treffens einen dampfte, war ich erleichtert. Ohnehin hatte ich mittlerweile keine Kontrolle mehr über meinen Konsum, und dass ich ein größeres Problem habe, wurde mir bewusst, als ich ein Orientierungsgespräch bei einer Psychologin hatte. Auf ihre Frage, ob ich selbstmordgefährdet sei, machte ich noch völlig verschallert von den Joints des Vorabends Witze, über die irgendwie nur ich lachen konnte. Als dann auch noch meine Ärztin meinte, dass sie mich am liebsten direkt in eine Klinik bringen würde, da blinkten dann doch ein paar Warnlämpchen bei mir. Am gleichen Tag rief ich in der Ambulanz an, ob ich nicht doch schneller einen Termin bekommen könne, denn meine Ärztin sähe die Notwendigkeit einer zeitnahen Behandlung. Ich war schon so weit, mein kleines Köfferchen zu packen. Die Dame meinte aber, dass ich eh schon Glück gehabt hätte mit dem Termin im November. Also keine schnelle Hilfe. Kein Problem für Candy, denn die Ärztin hatte ausdrücklich gesagt, dass ich weiterhin Weed konsumieren könne. Ich hatte ihr ja selbst gesagt, dass ich damit nach unten drücke, was nach oben kommt, und dass ich es ohne Hilfe und Auffangstellen nicht nach oben lassen kann… Was aber will da nach oben? Es hat mich kurz vor meinem Urlaub überschwemmt und seither kratze ich immer wieder daran. Es ist so nah und scheint so sehr durch mich hindurch, dass ich auf diese beiden Frauen suizidal gewirkt habe. Sie wissen ja nicht, dass es etwas ganz Altes in mir ist, das sich regt. Ich würde mir niemals jetzt zu diesem Zeitpunkt etwas antun. Es ist schwer auszuhalten, ja, aber ich habe es unter Kontrolle, und ich weiß, dass Hilfe auf dem Weg ist. Ich werde mir einen Rahmen bauen, sei es Klinik oder Therapie, und dann all das nach oben kommen lassen. Ich weiß, was es ist. Ich habe in diesen Abgrund hineingeblickt. Ich bin nur nicht lange geblieben, weil ich Angst hatte, dass es mich verschlingt und dass es mich nicht mehr gehen lässt. Lieber liege ich sediert auf der Couch und bleibe am Leben. Manches Mal bin ich versucht zu denken: „So schlecht wie jetzt ging es mir noch nie zuvor“, doch noch ehe sich dieser Satz vollständig in meinem Kopf entfaltet hat, schaltet sich eine andere Stimme in mir ein: „Was du jetzt erlebst, ist schlimm, und du hast jedes Recht dich schlecht zu fühlen, aber es ging dir schon viel, viel schlimmer in deinem Leben.“ Ja, es gab jene Zeit, in der ich dem Tod näher war als dem Leben. Im Jetzt erinnere ich jene Zeit, erlebe sie beinahe wieder, aber es ist nur eine wiederbelebte Erinnerung, ich bin nicht die Erinnerung selbst. Und darin liegt etwas unendlich Tröstliches. Das Schlimmste habe ich längst hinter mir. Ich werde auch das hier schaffen. Ich werde es für sie schaffen, denn sie hat es auch geschafft. Das bin ich ihr schuldig. Sie hat immer daran geglaubt, dass es nicht umsonst ist. Wenn man sich das alles bewusst macht, dann leuchtet die Seele. Sie hat mich an diesen Punkt geführt und sie führt mich in vergangene Zustände, Erinnerungen und Gefühle. Sie WILL, dass ich jetzt auf meiner Couch liege, in der Stille, in der Einsamkeit. Sie WILL, dass ich das Leben betrauere, das mir genommen wurde. Sie WILL, dass ich in meine Schmerzkammern hinabtauche und fühle. Sie WILL, dass ich Licht in die Dunkelheit bringe. Der Zustand, in dem ich mich derzeit befinde, ist nicht bedrohlich, düster oder trostlos. Er ist heilig. Dieses weitläufige Wohnzimmer mit der großen Fensterfront und der dunkelgrauen Couch ist zu einem heiligen Raum geworden, in dem sich Dunkelheit zu Licht transformiert. Deswegen leide ich auch nicht… Zumindest nicht die meiste Zeit, obwohl es mir wirklich schlecht geht. Da geschieht gerade etwas Großes… In diesem heiligen Raum… Und der heilige Raum ist nicht nur um mich herum, er ist auch in mir. Ich bin nicht mehr angefüllt von jenem unendlichen Verzehren nach Nähe, jenem herzzerreißenden Flehen endlich in den Arm genommen zu werden, dem stetigen Verhandeln und Verkaufen meines Körpers. Als ich so bekifft auf meiner Couch lag, er mich anrief und ich nicht ranging, da dachte ich: „Will ich das wirklich? Will ich wirklich jemanden, zu dem ich keine Verbindung spüre, in diesen heiligen Raum eintreten lassen?“ In meinem Flur sah ich es: Ich lehnte mit dem Rücken an der Wand. Er vor mir. Ganz nah. Körper an Körper. Wie er mich ins Schlafzimmer drängte. Wie er auf mir lag. Wie er in mich eindrang. Und da fühlte ich es: Leere. Zwei leere Körper aufeinander. Hohl. Der menschliche Körper nur eine Hülle. Niemals würde ich mit ihm schlafen, das wusste ich in diesem Moment. Und ich wusste auch: Ich wünsche mir einen Mann, der mich wirklich sieht. Der meine Seele sieht. Der zuerst meine Seele berührt, statt meinem Körper. Ja, ich habe sexuelle Gefühle und ich sehne mich danach, aber ohne seelische Verbindung kann ich mir Sex nicht mehr vorstellen. Ich kann jetzt bewusst entscheiden, und bin nicht mehr angetrieben von dieser inneren, destruktiven Kraft. In meinem heiligen Raum in meinem Inneren ist Licht, und ich sehe es deutlich: Da wandelt dieses dunkle, zerbrochene Schattenwesen, das diesen ganzen Schmerz trägt. Ihr kennt dieses Wesen: Candy im Herbst 2015. Ihr entsprangen all diese gewaltvollen Affären, von denen ich hier so verzweifelt berichtete. Zuvor war ich vollständig mit diesem Wesen identifiziert. Nun aber bin ich der Raum, in dem ich dieses Wesen wahrnehme, und ich begegne ihr mit Liebe und Mitgefühl. Sie ist sehr zerbrochen… Ich möchte nicht sagen, dass das alles in Stein gemeißelt ist, und ich, was Männer betrifft, ab jetzt nur noch gesunde und gute Entscheidungen treffen werde. Aber der Grundstein ist gelegt und das ist eine große Veränderung. Heilung. In meinem heiligen Raum. Sorry, für diese unendlich langen Texte… Ich hoffe, ihr hattet dennoch Freude beim Lesen und spürt ebenfalls, wie schön und heilig es ist, was gerade geschieht. Auch wenn ihr immer wieder gemeinsam mit mir durch den Morast waten müsst, um das Licht zu sehen. Danke, dass du dabei bist. Candy -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Hahahaha, ich kann deine Neugier verstehen. Das ist wirklich ein spannendes Feld! Dennoch bitte ich um etwas Geduld, meine Lieben, denn zuerst muss ich die Geschichte entwickeln und dafür natürlich wie immer etwas ausholen. Da mir aber vermutlich ohnehin eine Nacht mit wenig Schlaf bevorsteht, setze ich mich jetzt direkt ans Schreiben. Wieso steht mir überhaupt eine Nacht mit wenig Schlaf bevor? Ich bin ungewollt auf Weed-Entzug, denn ich sag's euch, wenn man sich schämt den Ticker schon wieder anzurufen, dann ist ein neues Level an Betäubungsmittelkonsum freigeschaltet. Für den letzten Fuffi hab ich genau vier Tage gebraucht. Gut, da war auch das Wochenende dabei und mein Geburtstag. Von daher geht das klar! Aufgrund meiner erneut besorgniserregenden Äußerungen soll noch gesagt sein: Ich kiffe ganz bewusst und sogar mit ärztlicher Erlaubnis, denn es hat aktuell eine wichtige Funktion für mich. Das wird aber alles in der nachfolgenden Geschichte, die ich vielleicht erst morgen posten werde, deutlich. @ENRICO PALLAZO bin voll bei dir! Was du schreibst, ist genau die Grundlage, weswegen Candy seit einem Jahr ungebumst ist. Story folgt... -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Mir ging`s die letzten Wochen nicht so gut. Ganz so einfach, wie ich mir das alles vorgestellt hatte, ist es dann doch nicht. Dadurch, dass ich nun offiziell die Diagnose PTBS habe, habe ich mich damit auseinandergesetzt. Also mit den Symptomen. Ich ahnte natürlich schon lange, dass ich eine PTBS habe, aber es ist nie bis zu meinem Innersten durchgesickert, versteht ihr? Jetzt erst habe ich es an mir selbst gesehen. Man sieht es hier in diesem Thread. Ich habe mich verhalten, wie ein Mensch, der eine PTBS hat. Ich bin ein Mensch, der eine PTBS hat… Und mit diesem Erkennen, ist das Leben, für das ich so sehr gekämpft habe, vollständig zerbröselt. Übrig geblieben ist nur mein rohes Selbst. Verletzlich. Schwach. Hingabe. Die Facharztsuche ist beschwerlich, aber immerhin habe ich im November ein ambulantes Erstgespräch. Spätestens dann kann ich entscheiden, welchen Weg ich weitergehen will. Ob es in Richtung Klinik oder „nur“ Psychotherapie geht. Aktuell sagt mir mein Gefühl, dass ich gerne alles mitnehmen würde, was geht. Wisst ihr, diesen Weg konnte ich nicht eher gehen, obwohl viele hier immer wieder in diese Richtung verwiesen haben. Ich musste zuerst all diese Erfahrungen machen und diese immer wiederkehrenden Muster leben, um sie sehen zu können. Um mich selbst wirklich sehen zu können. Es fühlt sich wie Nachhausekommen an. Es geht also voran, und so schlecht es mir im Moment auch geht, da ist meine Seele, die immer wieder sagt: Du bist genau da, wo du gerade sein sollst. Es läuft alles nach Plan. Ich werde weiterhin berichten, was sich da so tut und welche Erfahrungen ich mache. Es ist mir wichtig, diese Geschichte zu erzählen. Es hat mir wirklich sehr geholfen, diesen Thread zu lesen. Ich habe dadurch so viel erkannt und verstanden. Ich will damit weitermachen. Es ist ein Teil meiner Gesundwerdung. Und vielleicht hilft es auch anderen… Es gibt noch so viele Themen, über die ich schreiben möchte… Noch traue ich mich aber nicht so richtig aus der Deckung. Diesen Text hier habe ich lange liegen lassen, ehe ich ihn gepostet hab. Je durchdachter ein Text, desto weniger Angriffsfläche. Alte Ängste. Wobei ich vor euch gar keine Angst mehr habe. Ich musste bei einigen Sätzen sogar schmunzeln. Besonders hier: Die neue Generation scheint Candy noch nicht zu kennen. Keine Sorge, ich hau schon noch was raus. Im Grunde war es ein schönes Willkommen. Es scheint sich nicht so viel hier verändert zu haben ❤️ Candy ist deshalb ab jetzt mit Teil 2 aus ihrer kleinen Welt am Start. Freut euch auf die beiden nächsten großen Themen: Candy und der heilige Raum (Warum geht es Candy aktuell so schlecht, trotz ihres euphorischen Comebacks?) Candy und die Männer (Warum hatte Candy seit einem Jahr keinen Sex?) Haha, die Stories kriegt ihr, ob ihr wollt oder nicht 😉 Und eine letzte Sache noch: Jeder Beitrag hier ist wertvoll für mich. Jeder einzelne hilft mir unendlich weiter, und dafür bin ich sehr dankbar. Was mir am meisten durch schwere Zeiten geholfen hat, waren diese Sätze: Du machst das schon, Kleines. Wir glauben an dich. Du schaffst das. Hör nicht auf. Schreib weiter. Nur Mut, Candygirl. Bedenkt bitte auch immer, dass ich ein Mensch bin, der versucht ein Trauma zu heilen. Dabei wird immer wieder mein Überlebensmodus aktiviert und dann zeige ich Verhaltensweisen, die für normale Menschen schwer nachvollziehbar sind. Bitte seid einfach wohlwollend mit mir, auch wenn ihr mir den Kopf wascht. Eure Candy -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Lange habe ich überlegt, hier wieder reinzuschreiben, und diesen alten Thread wieder aus den Tiefen zu holen. Wieder Candygirl zu sein, die mir in den letzten Jahren so fremd geworden war. Aber die Geschichte ist zu schön, zu bedeutsam, als sie nicht zu teilen. Und selbst, wenn keiner sie liese, so will ich sie doch schreiben. Ich hatte angekündigt, die Meilensteine zu teilen. Davon gab es viele, ich hatte sogar schon Texte verfasst. Nun aber stehe ich an einem Scheidepunkt. Das Leben hat mich die letzten Jahre wieder und wieder richtig gebeutelt, aber wie ich es geschrieben hatte, es hat mich nicht mehr aus der Bahn geworfen. Da ist jetzt ein stabiles Fundament. Da ist jetzt meine Seele, die mich führt… Aber von vorne… die ganze Geschichte… „Langsam machst du dich lächerlich“, sagte mir meine Freundin, mit der ich immer gekifft hatte, falls ihr euch noch erinnert. Sie sagte es zu mir, nachdem ich zum vierten Mal bei meinem Ex gelandet war. Ich wusste, was sie meinte, aber dieses Mal sollte es für immer sein. Wir hatten uns verändert, und waren uns auf einer völlig neuen Ebene begegnet. So zumindest wollte ich es glauben. Zusammenziehen, Heiraten, Baby. All das planten wir. Und ich hatte endlich eine unbefristete Stelle begonnen. Mein Leben war perfekt. Bis zu jenem Tag. Ich hatte eine Freundschaft verloren und bat mein Krafttier Shira um Hilfe, um die Dynamik dahinter zu verstehen. „Lass mich sehen“, meditierte ich. Hätte ich meinen Wunsch nur etwas spezifiziert, denn das große Entschleiern begann. Mein Ex wurde gewalttätig. Er hat mich nicht geschlagen, aber ich hatte Angst vor ihm, und meine Hände schützend vor mein Gesicht gehalten. Nach seinem völligen Kontrollverlust sagte er: „Es tut mir so leid, aber du hast mich provoziert.“ Und da brach das Glas. „Das hat meine Mutter zu mir gesagt, nachdem sie meine Tür eingetreten und mich verprügelt hat“, flüsterte ich. Am selben Tag packte ich meine Sachen und ging. Ich war erwacht. Ich konnte jetzt sehen, was alle um mich herum längst sahen: Ich war in einer toxischen On-Off-Beziehung gefangen gewesen. Es war nicht einfach, den Traum von einem Baby aufzugeben. Von einer glücklichen Beziehung. Von einer eigenen Familie. Aber ich wusste nun, dass da immer noch etwas in mir war, das ich heilen musste. Sonst wäre ich nicht erneut bei meinem Ex gelandet. „Da ist dieses tiefe, schwarze Loch in mir. Voller Dunkelheit. Jedes Mal, wenn ich daran kratze, dann bekomme ich Panik. Es fühlt sich an wie sterben“, sagte meine Freundin letztes Jahr Anfang August zu mir. „Ich kenne das“, flüsterte ich. „Es ist auch in mir. Jedes Mal, wenn es sich regt und ich es sehe, muss ich sofort wieder wegschauen. Es fühlt sich so an, als müsse ich sterben, wenn ich hineinsähe.“ Ich erzählte meiner Therapeutin davon. Sie sagte mir: „Du musste keine Angst davor haben hineinzusehen. Du bist jetzt stark genug und du kannst deine Krafttiere bitten, dich zu begleiten. Und du sollst wissen: Es gibt keine Dunkelheit. Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht. Du musst keine Angst haben.“ Einen ganzen Sommer lang wartete ich, dass es sich wieder regte. Dass ich endlich hineinsehen konnte, um das Rätsel zu entschlüsseln. Was war in dieser Dunkelheit? Aber… Es passierte einfach nichts. Und da waren so viele Dinge im Außen, die meine Aufmerksamkeit erforderten. Der neue Job hatte sich als extrem toxisch herausgestellt. Vor mir waren bereits drei Mitarbeiter rausgemobbt worden und ich war das neue Opfer. Ganz gleich, welche Strategie ich auch anwendete, immerzu eskalierte es. Ich hatte Herzrasen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, erwachte mitten in der Nacht aus Albträumen, und so viel mehr, aber ich zog es weiter durch. Funktionierte. Weil ich diesen Job brauchte. Weil ich nach so vielen Jahren des Kämpfens endlich eine unbefristete Stelle hatte. Und weil es meine letzte Chance war. Mein Lebenslauf – ein Chaos. Um es auszuhalten, besorgte ich mir wieder Gras. In einer dieser Herbstnächte, in der ich vor meiner Heizung auf dem Boden einen Joint rauchte, kam mir das Buch wieder in den Sinn. Ihr erinnert? Das Buch, das ich vor zehn Jahren geschrieben habe. Jahrelang lag es unberührt in einer Kiste, neben der Kiste mit meinen Tagebüchern, im hintersten Eck meines Schranks. Ich las… Und las… Und weinte. Und schluchzte. Stöhnte. Fühlte. Zuweilen drang der Schmerz so sehr aus meinem offenen Mund, dass kaum Raum verblieb für jene seelenzerreißenden Klänge. Zum ersten Mal fühlte ich es. Den ganzen Schmerz. „Deine Familie hat deine Seele vergewaltigt.“ Ich konnte es jetzt fühlen. Zum ersten Mal in meinem Leben. Und zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich es sehen: die Grausamkeit und den Sadismus meiner Mutter, die Gewalttätigkeit und Brutalität meines Vaters. Die Komplizenschaft meiner Geschwister, auch wenn sie immer wieder selbst Opfer geworden waren. „Warum hat sie mich so sehr gehasst?“, weinte ich in den Raum hinein. Ich wandte mich an das goldene Licht, das weit oben vor meinem Bücherregal erstrahlte und alles hell erleuchtete. Es war die Mutterenergie, die nun zu mir gekommen war, die Mutterenergie, die ich gebraucht hätte, und die nun bei mir war. "Sieh genau hin", sagte sie mir. Die Antwort lag direkt vor mir. Schwarz auf weiß in dem Buch. Ich sah das Licht, das ich war. Ich war als so feinfühliges, sensibles Wesen mit so vielen spirituellen Gaben in diese grobschlächtige Familie hineingeboren worden, und sie konnten mein Licht nicht ertragen. Mussten es auslöschen. Versuchten es mit aller Macht. Und hätten es beinahe geschafft. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte und sah ich es: Ich war Opfer. Intellektuell wusste ich das schon lange, aber ich hatte es noch nie gefühlt. Da waren immer noch diese Restzweifel in mir. Und nun lag es klar vor mir: die systematische Gewalt, die psychologische Zerstörung und die tagtägliche Vernichtung meiner Seele. Das ist das tiefe, dunkle Loch in mir. Es ist ein Trauma. Die Gewalt, die ich beinahe nicht überlebt hätte. Ich hatte es so tief weggeschlossen und vergraben. Seither fühle ich es. Das Trauma ist in mir. Es ist ein Teil von mir. Ich kann es jetzt so deutlich fühlen, weil so viele andere Teile von mir gesund geworden sind. Das ist das stabile Fundament. Es kann das Trauma nun tragen. Als ich das Buch und auch diesen Thread mit all euren Antworten gelesen hatte, da wusste ich, dass nun eine Zeit kommen würde, in der ich wirklich und wahrlich den Weg der Heilung beschreiten würde. Ich sagte zum Universum: „Du hast mir alles weggenommen, nur dieser Job ist mir geblieben. Den wirst du mir wohl nicht auch noch wegnehmen. Es wird sicher einen anderen Weg geben, um Raum zu schaffen für meine Heilung.“ Ich hätte diesen Job bis zum bitteren Ende durchgezogen, wenn sie nicht Mitte November, nur wenige Tage nach dem Lesen, in diesem Besprechungszimmer zu weit gegangen wären. Obwohl ich versuchte mich ihrer Gewalt zu entziehen, waren sie drauf und dran, mich zu überwältigen. Die Wand kam immer näher und sie streckten ihre Arme nach meinem Hals, mir die Luft abzudrücken. Es gab nur noch diesen einen Weg für mich. Ich sagte: „Ich kann euch sehen, ihr seid Mobber. Noch habt ihr Macht über andere. Aber ich kann euch sehen. Und auch andere fangen an, euch zu sehen. Und irgendwann werden es alle wissen, was ihr seid. Für mich aber ist es jetzt vorbei.“ Ich stand auf, berührte mit meinem Zeigefinger den Tisch vor mir und sagte mit tiefer, klarer Stimme: „So geht ihr nicht mit mir um. So nicht. Es ist jetzt vorbei.“ Und in diesem Moment erwachte meine Seele. Meine Mutter und mein Vater saßen mir gegenüber. Ihre Körper und ihre Gesichter waren andere, aber ihre Energie war dieselbe. Sie waren mir die ganzen Jahre über immer und immer wieder begegnet, und jetzt konnte ich es deutlich sehen: Mein ganzes bisheriges Leben war eine einzige Trauma Response. Das übererregte Nervensystem, die destruktiven Coping-Mechanismen, das People Pleasing, das Overperforming, die Unfähigkeit dauerhafte und gesunde Beziehungen aufzubauen… Nach diesem Tag kam eine tiefe Erschöpfung über mich. „Ich krieche aus dem Jahr 2024“, sagte ich zu einer Bekannten. An Weihnachten und den Raunächten fand ich wieder Licht. Jene Geschichte erzähle ich vielleicht ein anderes Mal… Vielleicht behalte ich sie aber auch für mich… Mal schauen… Je nachdem, wie brav ihr seid 😉 Das Jahr 2025 begann, und ich fühlte eine Erschöpfung, wie ich sie noch nie zuvor gefühlt hatte. Zu Beginn versuchte ich noch dagegen anzukämpfen, doch irgendwann gab ich meinen Widerstand auf. Ich ließ es sein, Bewerbungen zu schreiben und mich wieder ins System einzufügen. Jahrelang hatte ich gekämpft, mich in die völlige Erschöpfung hineingearbeitet, und die Stimme, die schon seit Jahren flüsterte „Du musst dich ausruhen“ beiseitegeschoben. Nun konnte ich es nicht mehr. Ich gab meinen Widerstand auf. Ich gab mich selbst auf. Mein Ego. Ich hatte alles versucht, alles dafür getan, mir eine Existenz aufzubauen, mich in die Gesellschaft einzufügen, doch das Universum schloss eine Tür nach der anderen. Ich war an einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab. Nun konnte ich nicht mehr den Umweg über meine Krafttiere gehen. In tiefster Verzweiflung wandte ich mich direkt an Gott: „Bitte sag mir, was du von mir willst. Ich lege mein Leben in deine Hände. Ich habe keine Wünsche mehr. Ich gehöre ganz dir. Nur du allein sollst mich führen. Bitte zeig mir den Weg.“ Die einzige Antwort, die ich bekam, war: „Du musst dich ausruhen.“ Immer und immer wieder, nur diese eine Antwort. „Sie haben einen Burnout“, sagte der Berater in der Arbeitsagentur. Er gab mir einen Gutschein für ein Coaching. So weit war es mit mir gekommen. Ich schaffte es nicht mehr allein. Die Frau, die ich daraufhin traf, half mir, meine beruflichen Stationen zu reflektieren und dabei öffnete sich wieder das Tor. Das Tor zu meiner Vergangenheit. Stunde um Stunde, jede Woche erzählte ich ihr meine Geschichten, und sie hielt den Raum für mich und meine Tränen. Sie sagte zu mir: „Es geht jetzt überhaupt nicht darum, wieder einen Job zu finden. Sie haben bereits gezeigt, dass sie funktionieren können. Aber in einer Sache haben sie völlig versagt: Sich um sich selbst zu kümmern. Das ist jetzt ihr Job.“ Ich versuchte es dennoch. Entwickelte Ideen, wie ich mich doch wieder einfügen könne in das System, aber der Weg, der sich langsam vor mir auftat, war unausweichlich. „Bitte zeig mir den Weg“, flüsterte ich abermals vor etwa vier Wochen, und bekam eine Antwort. „Ich weiß jetzt, was ich tun muss“, sagte ich dieser Frau und fuhr dann mit dem Zug zu meinen Eltern, um ein paar Tage in der Stille zu verbringen, und um meine Therapeutin zu treffen. Zuletzt war ich kurz vor Silvester bei ihr gewesen und sie hatte mich zum Abschied lange an den Händen gehalten und gesagt: „Ich will dich gar nicht gehen lassen“. Sie sah das Licht in mir, das sich regte. Ich schilderte ihr, was die letzten Monate geschehen war, und endete mit den Worten: „All die Monate habe ich Gott gebeten: <Bitte zeig mir den Weg.> Und immerzu hat er mir gesagt: <Du musst dich ausruhen.> Vor vier Wochen habe ich ihn erneut gefragt: <Gott, bitte zeig mir den Weg.> Und dieses Mal antwortete er: <Du musst das Buch fertig schreiben.> Und das tue ich. Das tue ich gerade. Es wird heißen: Heile, mein Herz. Und es wird schön werden. Ja, ich werde daraus etwas wirklich Schönes machen. Und wenn ich damit fertig bin, dann werde ich ein zweites Buch schreiben. Und es wird heißen: Erwache, meine Seele.“ Ein Licht erhellte den Raum. Ihre Augen leuchteten. Und meine ebenso. „Für nichts habe ich Energie. Ich schaffe kaum meinen Haushalt. Aber dafür ist sie da. Ich kann schreiben.“ ……………………………………………………………. „Es kann sein, dass dabei nochmal viel nach oben kommt.“ „Was meinst du damit?“, fragte ich sie. Ich hatte doch schon alles gefühlt. Ich erinnere nicht, was sie erwiderte… So ist das, wenn man ein Trauma hat… Nur manches dringt zu einem durch… Was ich aber wieder weiß, ist, dass ich sagte: „Ich muss dafür Raum schaffen. Ich muss mich für längere Zeit aus dem System nehmen. Es ist mir völlig egal, welche Diagnose sie mir geben. Hauptsache ich bin raus.“ Zurück in Hamburg begriff ich, was meine Therapeutin meinte. Beim Überarbeiten kam eine ganze Wucht nach oben. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Konnte nicht weiterarbeiten. Und ich war noch nicht einmal bei den wirklich düsteren Kapiteln angekommen. Aber das war der Weg, den ich gehen musste. Das Buch konnte nur dann schön werden, wenn ich meine Schmerzen in sie hineinschrieb. Ich hatte selbst schlimmste traumatische Erfahrungen den Fakten getreu niedergeschrieben, so wie sie geschehen waren. Aber aus der Außensicht. Nicht, wie sie sich angefühlt haben. Und das musste ich nun tun. Es war der letzte Schritt. Die Gefühle in dieses Buch hineinschreiben. Dafür brauchte ich Hilfe. Das fühlte ich nun deutlich. Ich brauchte einen Rahmen, Anlaufstellen, Menschen, mit denen ich darüber sprechen konnte. „Die Krankmeldung kriegen Sie“, sagte die Ärztin. „Aber sie brauchen Hilfe. Sie können das nicht alleine schaffen.“ „Genau das möchte ich. Ich möchte da nicht mehr alleine durchgehen müssen. Ich möchte Hilfe. Ich brauche Hilfe.“ Auf meinem Couchtisch liegen mehrere Überweisungsscheine und ich kann mir aussuchen, welche Art Hilfe ich annehme. Psychotherapie, spezifische Trauma-Therapie, ambulanter oder stationärer Klinikaufenthalt. Ich kann es mir aussuchen. Vor mir liegt ein Weg, vor dem ich mich so viele Jahre lang sträubte. Ich wollte das alles nie, und auch jetzt ist es nicht einfach für mich. Ich wollte so gerne eine dauerhafte, unbefristete Stelle und dann eine Familie gründen. Ich wollte immer einfach nur normal sein. Aber das bin ich nicht. Gott hat mir für dieses Leben etwas anderes aufgetragen. Das Trauma ist ein Teil von mir. Genauso wie meine Seele, die es trägt. Sie ist mit dem Trauma erwacht. Und sie führt mich. Das ist der Weg, den ich nun zu gehen habe. Und vielleicht noch eine kleine Info: Ich habe nun eine Diagnose, mit der ich leben kann. PTBS Dekompensation. So steht es auf diesen vielen Zetteln. Da ist viel Heilung passiert in den letzten Jahren und das alles ist nun geschehen, weil das Gesunde in mir nun das Kranke tragen kann. Und ich werde daraus eine wunderschöne Geschichte machen. So wie ich aus allem eine Geschichte mache. Und wenn ihr gut zu mir seid, dann lasse ich euch weiterhin teilhaben an Candys kleiner Welt. ❤️ Danke fürs Lesen. Danke fürs Dabeisein. Candygirl -
Candygirl hat sein Profilbild geändert
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Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
@Bernd-das-Brot Ich danke dir für deine lieben Worte. Ich wünsche dir auch alles Glück der Welt. Dir, und allen anderen, die hier für mich da waren. Deine Skepsis kann ich dir nicht verdenken, bei dem was ich hier so alles vom Stapel gelassen habe. Und es sei auch allen, die Candy nicht mögen, vergönnt, zu denken, was auch immer meine Posts so auslösen. Manche meiner Beiträge lassen mich im Nachhinein auch schlucken. Aber als ich so mitten in der Erfahrung war, war es einfach hochdramatisch für mich. Langsam schließe ich Frieden mit all dem. Ich habe nicht mehr das Bedürfnis, hier weiter mein Innerstes breit zu treten, würde aber gerne die Geschichte positiv abschließen. Und allen, die mich so liebevoll begleitet haben, sagen: Ihr habt in meinem Leben einen Unterschied gemacht. (Viele Beiträge habe ich mir immer und immer wieder durchgelesen) Die Meilensteine möchte ich weiter mit euch teilen. Es ist mittlerweile fast ein Jahr vergangen, dass ich diese neue Energie in mir spüre. Dass ich nicht mehr Sklave meines eigenen Kopfes bin, sondern meinen Kopf aktiv nutzen kann, um zu erschaffen. Was auch immer noch passiert: Es wird mich nicht mehr so aus der Bahn werfen, denn da ist jetzt ein stabiles Fundament. Habt alle eine schöne Nacht. Candy -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Fast drei Jahre war ich hier weg... Ich weiß gar nicht, ob ihr noch alle hier seid. Ihr, die ihr mich hier begleitet habt. Für eine so lange Zeit. Ich möchte die Geschichte weitererzählen. Aber nicht, um wieder Hilfe zu erhalten... Aber lest selbst... Vor drei Jahren habe ich mich hier zurückgezogen, weil ich wieder mit meinem Ex zusammengekommen war und ich hier auf wenig Verständnis gestoßen bin. Und ja, auch ich wusste, dass ich mich im Kreis drehte. Doch ich konnte nicht anders. Ich war an einem Punkt, an dem viele andere in eine Klinik gegangen wären. Ich konnte nicht mehr. Es war genug mit Reflektieren, Rumheulen, Analysieren. Ich brauchte Ruhe. Und die habe ich mir genommen. Er gab sie mir. Den größten Teil unserer gemeinsamen Zeit verbrachten wir auf seiner Couch oder im Bett. Eng aneinander gekuschelt. Bekifft. Ich musste nichts mehr fühlen, nichts mehr denken, nichts mehr tragen. Ich wurde leicht. Innerhalb dieser ersten Monate hatte ich einen Traum. Ich war umgeben von Dunkelheit und blickte auf meinen Körper hinab. Ich sah eine offene, vor Blut überquellende Wunde quer über meinen Bauch, meinen gesamten Bauch, so tief und kaum Haut, die mich noch zusammenhielt. Ich wachte auf und spürte den Schmerz, als sei diese Verletzung/Wunde real. Die Geschäftigkeit des Tages ließ mich vergessen und abends legte ich mich wieder auf die Couch zu ihm. Ganze Wochenenden, Feiertage und Abende verbrachten wir so. In der Stille ineinander liegend. Er hielt mich zusammen. Und ich vergaß. Aber wie es nunmal so ist, war er mir nicht länger bestimmt, als dass sein Zweck in meinem Leben erfüllt war. Wir rieben uns gegenseitig durch unsere Trigger immer mehr auf, bis es nicht mehr tiefer ging. Ich verließ ihn. Es war soweit. Und da atmete ich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich ein. Und wieder aus. Und war frei. Aber nicht nur das... Mein Körper fühlte sich plötzlich so anders an. Ich blickte auf meinen Bauch und da war keine Wunde mehr. Ich war nicht mehr auseinandergerissen. Nicht mehr zerrissen und halb. Es war mir die ganze Zeit über nicht aufgefallen, als ich sediert auf der Couch herumlag, aber jetzt sah und fühlte ich es deutlich: Ich war ganz. Ich war heil. Wie neugeboren. Und seither ist das Leben leicht. Ein neuer Job kam. Wie aus dem Nichts. Und seitdem schreibe ich (unter anderem). Über Themen, die ich wirklich liebe. Mein gesamter Arbeitsalltag bereitet mir Freude. Jeden Tag. Und ich bin so gut und so professionell, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Er hat mich geheilt. Über mehr als zwei Jahre hinweg. Ich erzähle diese Geschichte, um euch zu sagen: Körperliche Nähe heilt. Liebe heilt. Ich habe einen anderen Weg der Heilung gewählt. Eine Klinik, die mich mit Psychopharmaka zugeballert hätte, hätte nicht dasselbe für mich getan. Ich habe meiner Seele vertraut und bin ihr gefolgt. Ich wollte euch auf jeden Fall noch sagen, dass alles, was hier über mich geschrieben wurde, wahr ist. Vor allem auch die kritischen Stimmen, denen ich so vehement ablehnend gegenübergetreten bin. Ich war krank. Seelische Verletzungen sind real. Wir tragen sie mit uns. Jeden Tag und wundern uns, weshalb wir so verkorkst sind. Wie geht meine Geschichte jetzt weiter? Teile ich sie weiter hier? Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nichts. Ich bin Mitte 30 und Single. Ich genieße mein Leben und die düsteren Gedanken sind (fast) verschwunden. Mein Leben fängt jetzt erst richtig an. Ich bin auch hier, um all denen Mut zu machen, die ebenfalls struggeln, so wie ich für so lange Zeit. Man kann sich einfach nicht normal verhalten, solange die Wunden nicht verheilt sind. Verurteile dich nicht dafür und vor allem, lass dich dafür nicht verurteilen. Finde deinen eigenen Weg. Vertrau deiner Seele. Sie allein ist dein Kompass. Es ist jetzt einfach alles anders. Oft ist noch Unruhe in meiner Seele. Aber oft auch Frieden. Sehr oft. Es ist alles gut, so wie es ist. Ihm geht es übrigens gut. Auch er fängt in kleinen Schritten an, sich für ein neues Leben zu öffnen. Ich bin dankbar, für jede einzelne Sekunde, die ich mit ihm verbringen durfte. Er war alles, was ich jemals vom Leben wollte. Ich werde ihn für immer lieben. Fühlt euch ebenfalls geliebt. Eure Candy -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Hahahah :DDD Glaub ich dir sofort ;) Und coole Songs! @Kaiserludi selbstverständlich ist das mein Lieblingssong! Und: Erstmal hier kein Heulthread mehr. Yeah! Läuft bei Candy mal ;) -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Und @Kaiserludi, ein Nacktfoto gibt es sicher nicht von mir. Candygirl bleibt lieber geheimnisvoll 😉 -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Ich habe mich lange nicht gemeldet... Und ich bin eigentlich vorerst auch nur hier, um euch zu sagen, dass es die Neuigkeiten erstmal nur auf dem Blog gibt. Die letzten Kommentare bezüglich meines Ex haben mich sehr verunsichert und ich konnte diese Vielzahl an Gedanken nicht alle mit mir tragen, wo doch mein eigener Kopf ohnehin schon so voll ist. Ich wollte die Dinge nicht mehr länger zerdenken, sondern meinem Herzen folgen. Und das habe ich getan. Es ist eine wunderschöne Geschichte entstanden, deren erster Teil mit einem Cliffhanger bereits veröffentlicht auf meinem Blog nachzulesen ist. Der zweite Teil kommt hoffentlich morgen. Wenn mir jemand dahin folgen möchte, freue ich mich. Ich weiß eure Beiträge hier unendlich zu schätzen, doch für mich war es die letzten Monate wichtig, meinem Herzen Raum zu geben und nicht meinem Verstand. Die Vielfalt der Kommentare hier hätten vor allem mein Gedankenkarussell angetrieben. Deswegen gab es keine weiteren Infos hier. Es gibt mich immer noch. Die Geschichte geht weiter. Und sie bewegt sich auf etwas Großes zu. Danke, dass ihr immer bei mir wart. -
Gibt ganz gute Videos dazu, um die Technik zu lernen. Der Rest ist Hingabe und Liebe von beiden Seiten. Wichtig finde ich, die richtige Stimmung zu erschaffen. Kerzen, Entspannungsmusik, gutes Öl. Ich erzähle zum Einstieg gerne etwas. Eine kleine Geschichte, oder eine Reise durch den Körper, in die Stille hinein, während ich mit einer normalen Ganzkörpermassage beginne. So kann ich die Grundentspannung erschaffen, so dass der Empfangende in eine Art Trance eintaucht. Der Orgasmus ist letztendlich nicht das Ziel, aber natürlich schön, wenn es passiert. Was ich als Gebende besonders schön finde, ist, den Empfangenden zu spüren. Die Blockaden in der Muskulatur, den Körper zu erfühlen und dabei zu helfen, die Energien fließen zu lassen. Ein Tipp: Leite den Atem an, sag so etwas wie: 'Atme tief und lang.' Und zieh die Silben lang. Und dann passe deinen eigenen Atem an. Das kannst du sehr gut machen, indem du mit einer Hand die Schulter des Partners berührst und mit der anderen das Becken. Mein Einatmen lockerst du den Druck, beim Ausatmen steigerst du ihn. Mit dem gemeinsamen Atmen kannst du eine Verbindung eurer Energien herstellen. Und lass dir Zeit. Tantra hat sich aus dem Yoga entwickelt und somit gibt es kein Ziel. Nur den gegenwärtigen Augenblick. Viel Liebe euch beiden beim Ausprobieren <3
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Meine Intention war eigentlich zu helfen. Ich wollte die TE davor bewahren, das gleiche durchzumachen wie ich. Ich bin nicht fehlerlos und auch ich vergreife mich im Ton. Dafür will ich die Verantwortung übernehmen. Zugleich lernen, auch diese Anteile in mir zu lieben. Liebe TE, es ist eine schöne Sache, jemanden durch eine schmerzhafte Phase zu begleiten. Aber nicht, diesen Menschen zu tragen und seine Probleme zu den deinen zu machen. Finde für dich heraus, ob du diesen Weg mit ihm gehen kannst, ohne dich selbst zu verlieren.
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Bitte entschuldigt meine unglückliche Formulierung. Manchmal neige ich zum Holzhammer. In dieser einjährigen, sexlosen Beziehung war ich noch sehr unerfahren, habe ein Jahr lang versucht, ihn zu therapieren, bis ich gemerkt habe, dass ich diejenige bin, die ein Problem mit wenig Sex hat. Sexuelle Probleme haben genau so eine Daseinsberechtigung wie mein Stottern. Man muss einfach jemanden finden, der passt. Mein Spruch mit dem 'gefickt werden' War extrem plakativ und provozierend. Das ist auch nicht meine Einstellung, ich wollte es nur überspitzt ausdrücken. Ich entschuldige mich bei der TE, ich wollte kein so großes Fass aufmachen. Danke aber für euer Feedback.
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Hatte ich auch mal. Ein Jahr lang Beziehung mit so einem Mann. Er hatte immer eine Ausrede und natürlich war ich immer schuld. Geendet hat es damit, dass mein ganzes Selbstvertrauen flöten gegangen ist. Für mich ein absolutes No Go. Lass es nicht soweit kommen. Vor allem: Wenn ich schon in seinem Bett liege, dann will ich gefickt werden, oder diejenige sein, die abblockt. Immerhin bin ich die Frau und er der Mann, der sich beherrschen muss, sollte ich wirklich mal nicht wollen. Aber die Frau abweisen und das mehrfach, das geht gar nicht.
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Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
@Kaiserludi Nacktfoto? :DDDDD @hanju, danke dir. Ja, ich denke, was wirklich zwischen zwei Menschen ist, können nur die Beteiligten wissen. Es ist schön mit ihm, es tut mir gut und ich habe oft den Eindruck, dass es mir bei der Verarbeitung hilft. Es ist eine Art spielerischer Umgang. Wir machen unsere Witzchen über die Trennung, und manchmal weinen wir zusammen. Es fällt ihm auch nicht leicht. Ich glaube, wir lieben uns, aber die Unterschiede sind einfach zu groß. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre er ein Geschenk für mich. Ich darf ihn lieben und gleichzeitig lernen, dass lieben nicht bedeutet, den anderen festzuhalten, zu umklammern und ein Versprechen für die Ewigkeit abzugeben. Vielmehr ist es ein Leben im Moment, im gegenwärtigen Augenblick. Die Liebe ist zwischen uns, ohne dass sie ausgesprochen oder definiert werden müsste. Es geht mir auf jeden Fall gut damit. Und dass ich wieder da bin, wo ich vor drei Jahren war, stimmt so nicht... Meine Gedankenwelt hat sich sehr verändert. @Max--Power--, das will ich mal deiner Fantasie überlassen, von ner 1 bis zu ner 10 ist alles drin :P An Sex zu kommen ist nicht das Problem. Aber an guten Sex! Ich hatte ja mit einigen Männern was, aber das hat mir alles nicht gefallen. Die Energie hat mit keinem wirklich gestimmt. Große Ausnahme der 22-jährige, 1,95 große, blonde Amerikaner auf den Philippinen, mit dem ich in einem Boot am Strand Sex hatte. "Why didn`t you go with one of the other girls? They`re in your age and so pretty." "Because I want you." Und später: "Do you want to fuck or to make love?" "I want to make love." DAS war wirklich schön... Als er darauf bestand, die ganze Nacht mit mir zu kuscheln und ich ihn, noch schlafend, um 5 Uhr morgens mit einem Kuss verabschiedete und barfuß in mein Hostel zurückschlich, um meinen Flieger zu erwischen... Aber mit dem Sex mit meinem Ex konnte auch das nicht mithalten. Sorry für die vielen Infos, aber ich komme bis zu 6mal!, wenn ich mit ihm schlafe. Rawwrrrr! Manchmal braucht die Seele einfach eine bestimmte Erfahrung. Es würde mich Energie kosten, das mit ihm abzubrechen. Das ist ein Zeichen für mich, dass das nicht der richtige Weg sein kann. Bis es mir irgendwann zu dumm wird. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Jetzt hatte ich schon einen Text geschrieben, einen lustigen, wohl um eure Einwände mit Humor abzublocken und nicht an mich heranlassen zu müssen. Erst ganz am Ende des Textes habe ich eure Beiträge verstanden. Nochmal gelesen und geschluckt. Das wirkt jetzt nach. Danke für das Bild mit der Prothese... Es ist halt eine Zwickmühle. Ich habe einen sehr hohen Sexdrive und mehr Angst davor, keinen Sex zu bekommen, als keinen Mann fürs Leben zu finden. Das ist mein Dilemma! Kann ich ihn nicht einfach nur ficken, bis ich jemand Neues kennenlerne? Eigentlich ist doch meine Situation recht komfortabel, oder nicht? Ich kriege Sex, habe keine Verpflichtungen und jederzeit könnte der Richtige um die Ecke spazieren. Oder etwa nicht?