tomatosoup

Member
  • Inhalte

    2273
  • Mitglied seit

  • Letzter Besuch

  • Siege

    1
  • Coins

     10135

Alle erstellten Inhalte von tomatosoup

  1. Gute Frage. Ich wäre gegen Losentscheid und für die Rettung desjenigen, der versucht hat, mitzuhelfen, die Pandemie zu bekämpfen. Möchte aber auch ergänzen, dass der Impfverweigerer sofort "aus dem Schneider" ist, wenn er glaubhaft versichert, er hätte aus Angst die Impfung abgelehnt. Quasi vergleichbar den Zahnarzt-Angstpatienten, denen man die Behandlung ja auch nicht verweigert, wenn es dann so schlimm wird, dass eine Behandlung unausweichlich wird. Wäre ein gutes Thema für ein Theaterstück/Drama.
  2. Ich sehe da verschiedene Aspekte: - einen enorm ausgeprägten Romantizismus: man hat eine Idee von der Welt und die Fakten bzw. die Wissenschaft haben sich dem unter zu ordnen. - eine extrem andere (fast schon schizophrene) Wahrnehmung des öffentlichen Diskurses (Lügenpresse, Systemmedien etc.), beklagt mangelnde Meinungsfreiheit - eine unglaubliche Doppelmoral: man redet von Liebe und Frieden und säht Hass und Zwietracht - eine Imaginierung und Stilisierung der eigenen Opferrolle: Mund-Nase-Schutz ist Maulkorb, man befindet sich im Widerstand wie Sophie Scholl und Anne Frank (wünscht Lauterbach und Drosten geichzeitig im Knast, siehe Doppelmoral und Meinungsfreiheit) - und dann noch hie und da der Glaube an Verschwörungstheorien - und last but not least der Wunsch, "das System" zu überwinden (siehe Sturm auf das Reichstagsgebäude) Zu den ganzen Punkten könnte man ideentheoretische Analogien zum Nationalsozialismus in Deutschland nennen. Dass der Verfassungsschutz sich mit der Querdenker-Bewegung beschäftigt ist überfällig.
  3. Thema ist Bravo-Starschnitt von deutschen Wissenschaftlerinnen mit weißem Kittel und Ledermini. Du musst die nicht alle vögeln. Dann nenne doch einfach eine bessere.
  4. Ich finde Melanie Brinkmann definitiv auch am besten. Danach folgen: Marylyn Addo Sandra Ciesek Viola Priesemann
  5. Ich hatte es so verstanden, dass das Geposte hier unter "Arbeit" zählt, weil wir doch von den ganzen Stiftungen bezahlt werden. Andererseits, wenn manche das hier ehrenamtlich machen, zählt es dann wahrscheinlich nicht unter "Arbeit". Es ist kompliziert. Ist wahrscheinlich auch noch je nach Bundesland unterschiedlich. Danke, Merkel!
  6. Auch das gibt es in Zeiten der Pandemie: Der Verband der Behinderten macht sich Sorgen um eine evtl. kommende Triage. "Es dürfe auf keinen Fall dazu kommen, dass menschliches Lebens bewertet und gegeneinander aufgewogen wird. "Der Staat muss alle erdenklichen Präventionsmaßnahmen ergreifen, um der Pandemie zu begegnen. Dies ist bisher nicht ausreichend geschehen", betonte Stefan." https://www.ekbo.de/themen/detail/nachricht/triage-behindertenverband-fordert-gesetzlichen-rahmen.html Wäre vielleicht doch ganz gut, Weihnachten als Fest der Nächstenliebe zu sehen und diesen ganzen Scheiß wie z.B. Douglas deklariert sich zur Drogerie um, deutlich zu ächten.
  7. Ich glaube, dass man in einer Übergangszeit, wo sukzessive geimpft wird, nicht darum herumkommen wird, eine quasi zwei-Klassen-Gesellschaft zu akzeptieren. Wenn bspw. Fluggesellschaften verlangen, dass jemand einen Impfnachweis vorlegt, wäre die Frage, ob man die Fluggesellschaft zwingen kann, auch ungeimpfte zu befördern. Das wäre aber auch ein Thema für die Juristen. Mit zunehmendem Impffortschritt gehen dann hoffentlich auch die Inzidenzzahlen runter. Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut hat den Kampf gegen das Virus ja mit einem Fussballspiel verglichen, wo die gegnerische Mannschaft (also das Virus) mit jedem Tor (jeder weiteren Infektion) einen weiteren Spieler dazu bekommt (exponentielles Wachstum). Jede einzelne Impfung würde - um in dem Bild zu bleiben - unser Tor einen tausendstel Millimeter kleiner machen und es der gegnerischen Mannschaft minimal erschweren, ein Tor zu schiessen. Nicht mehr und nicht weniger.
  8. Er hatte doch schon erklärt, dass die Peak-Prognosen nur aufgrund äußerer Umstände wie z.B. Einsickerungen aus dem Ausland und Seitwärtsbewegung der "Kurve" nicht eingetroffen sind. Die Prognosen an sich waren demnach korrekt, nur die Umstände waren es nicht.
  9. Zum Feiern von Parties könnte man ja einen Mix von Maßnahmen einführen, wie z.B. - Corona-Warn-App, die wirklich funktioniert (Cordelia hatte ja berichtet von der Health-App in China) - genügend Schnelltests für alle Und damit einhergehend natürlich eine Diskriminierung all derer, die sich nicht an die Spielregeln halten möchten. Leute ohne wirksame App und ohne Bereitschaft zum Schnelltest und zukünftig dann ohne Impfung dürfen nicht auf die Party. Quasi "zwei-Klassen-Gesellschaft" wie wir sie ja momentan partiell auch schon haben: wer ständig zu schnell Auto fährt und erwischt wird, wird vom Straßenverkehr ausgeschlossen.
  10. Die Zahlen bei destatis zum BIP und zum Exportüberschuss sehen für mich nicht so aus, als sei "die Wirtschaft" gefickt, wenn man sich das dritte Quartal 2020 anschaut. Trotz Pandemie läuft "die Wirtschaft". Und das ist auch meine persönliche Erfahrung und gleichzeitig auch das Frustierende: Arbeiten darfste, sonst aber gar nix.
  11. Nein, das ist nicht der einzige Ausweg. Es gibt auch die Möglichkeit, die Wirtschaft wirklich herunter zu fahren für zwei, drei, vier Wochen und es gibt die Möglichkeit, strenge Ausgangssperren zu verhängen. Wir hier in Deutschland haben keinen strengen, scharfen Lockdown.
  12. Es war bzw. ist aber nicht nur die Bild sondern nahezu alle Medien legten bzw. legen den Fokus der Berichterstattung auf den Widerspruch, den Antagonismus zwischen staatlichem Handeln und individuellen Freiheitsrechten. Sobald eine Maßnahme wie bspw. im Herbst die Sperrstunde in der Gastro beschlossen wurde, waren die Nachrichten voll von Berichten, wie schädlich das für die Gastro sei und dutzende Menschen durften ihre Statements in die Kamera geben, von wegen was das doch alles für ein Quatsch sei. Zum zweiten haben auch nahezu alle Medien stets die Widersprüchlichkeiten des staatlichen Handelns thematisiert und zwar in beide Richtungen: Maßnahmen nicht einheitlich genug und Maßnahmen nicht genug angepasst auf die jeweilige Situation vor Ort. Ich meine hier in erster Linie die Hauptnachrichtensendungen am Abend. Und in den Diskussions-/Talkrunden am späteren Abend wurde dann oft "ausgewogen" diskutiert: d.h. da durften sich die Vertreter des Merkel/Söder/Drosten-Lagers mit den Vertretern des Laschet/Streek-Lagers auseinandersetzen und Fazit war dann es ist kompliziert, nichts genaues weiss man nicht. Das soll kein Plädoyer für gleichgeschaltete Medien sein. Ich hätte mir aber öfter auch einen anderen Fokus gewünscht: mehr die Vogelperspektive, mehr die Idee und die Intention der Maßnahmen thematisieren. Also wie man Kontaktbeschränkungen hinbekommt, auch wenn die Lage noch nicht dramatisch ist. M.E. waren "die Medien" im Herbst eher oppositionell ggü. ersten Versuchen der Kontaktbeschränkungen eingestellt (s.a. das Beispiel mit dem "Beherbungsverbot").
  13. Ich wundere mich, wie schwer es den Gesellschaften im Westen fällt, kollektiv eine Antwort auf das Virus zu finden. Ich schätze es so ein, dass mindestens die Hälfte der Energie dafür aufgebracht wird, sich irgendwie zu einigen auf einen halbwegs passablen Weg. Wobei ich zugegebenermaßen bzgl. Corona fast nur die Diskussionen in Deutschland kenne. Nun ist das nur ein kleines Virus. Was wäre wohl, eine überlegene, außerirdische Lebensform würde auf der Erde landen, nix sagen und die Menschheit steht vor dem Problem, wie darauf reagieren?
  14. https://www.youtube.com/watch?v=J3xAnmIv9ZA
  15. Entscheidend ist m.E., dass die Inzidenzzahlen bis 10. Januar sehr wahrscheinlich nicht auf unter 50 gedrückt werden können. Was mich etwas wundert ist die Erzählung, wir hätten jetzt einen "harten Lockdown" und das sei quasi das Maximum an Möglichkeiten, mehr ginge nicht. Jetzt haben sogar bald die Baumärkte und Friseure geschlossen, Gott bewahre. Das ist eine Sichtweise, die die größten Teile der Wirtschaft ausblendet. Als ob Wirtschaft nur aus Einzelhandel, Gastronomie und Freizeit bestünde. Nervig finde ich den immer wieder wiederholten Hinweis, die Leute würden sich vermutlich im ÖPNV anstecken, nicht aber auf der Arbeit, in der Schule oder im Restaurant. Kann man ja mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Ja, stimmt, kann man aber auch "die Arbeit" mal für drei Wochen schließen.
  16. In NRW gab es heute ziemliche Probleme in den Schulen und KiTas. Die Regelung für NRW sieht vor, dass die Präsenspflicht an Schulen ab der 8. Klasse grundsätzlich aufgehoben ist, es sei denn Klassenarbeiten sind zu schreiben, Klassen 1 bis 7 grundsätzlich Aufhebung der Präsenspflicht aber "Notbetreuung" genauso wie in den KiTas. Ein Kollege hat berichtet, dass am Morgen es an seiner KiTa zu Streitszenen gekommen sei, weil Eltern ihre Kinder abgeben wollten, dass Personal sich aber weigerte, die Kinder anzunehmen. Die Kommune wurde eingeschaltet und setzte die "Notbetreuung" durch. Der Kollege hatte seine Kinder zu Hause behalten, meinte nur die whats-app-Gruppe sei explodiert. Auf Facebook wird berichtet, dass in Grundschulklassen in NRW 80% der Kinder anwesend waren. Man weiß natürlich nicht, ob das Umstellungsschwierigkeiten sind und sich das in den nächsten Tagen bessert. Die offiziellen Verlautbarungen des Landes NRW sind aber auch mit "grundsätzlich" und "können" und "es wird appelliert" etc. durchzogen. Also keine klaren Ansagen sondern der Versuch, es allen recht zu machen und der Appell an die Eigenverantwortlichkeit. Letzteres scheint nicht zu klappen. Führt aber auch zu der Frage: Wer ist denn verantwortlich? Der Bürger oder die Politik? Einerseits gibt es Bürger, die alles bis zum Letzten ausreizen (Sperrstunde etc.) und andererseits zögerliches und unklares Verhalten durch die Regierungen (kein Unterricht an Schulen aber Notbetreuung). Ich hätte es andersherum aufgezogen: Schulen und KiTas werden geschlossen und Eltern, die keine anderweitige Betreuung hinbekommen, haben Anspruch auf Homeoffice. Und wo kein Homeoffice möglich ist, gibt es halt bezahlten Urlaub. Wer den dann bezahlt, ob Arbeitgeber oder Staat ist dann zweitrangig.
  17. Auch wieder so ein Geschwurbele...
  18. Nein, man muss irgendwo Grenzwerte festlegen. Anders geht es nicht. Sonst ist der Staat nicht handlungsfähig. Das, was du machst, und du bist da repräsentativ für einen Teil der Gesellschaft, ist Opposition gegen alle Maßnahmen, die allgemeingültig sind und nicht zielgenau. Diese Opposition war erfolgreich und hat uns in die Lage gebracht, in der wir uns derzeit befinden.
  19. Hier die Merkel-Rede, ab Minute 23 zur Corona-Lage: https://www.youtube.com/watch?v=pV2j-QGqBGg
  20. Ich hatte hier ja schonmal den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Kanzleramt aus dem Mai gepostet, der ziemlich klar Eindämmungsmaßnahmen vorsah, wenn Landkreise oder Städte die 50er Inzidenz überschreiten. Dieser Beschluss wurde de facto nicht ernst genommen und natürlich nicht umgesetzt. Leute wie @SecretEscape haben den Wert als willkürlich und nicht nachvollziehbar bezeichnet bis hin zu Überlegungen, die Anzahl der Tests sei das Problem. Mittlerweile - so scheint es mir - wird die 200er Inzidenz als bedeutend angesehen. Also nicht mehr "Risikogebiet" sondern "Hochrisikogebiet" oder "Super-Hotspot" und die eigentlich im Mai vereinbarten Maßnahmen (Abriegelung der Gebiete) werden auch bei einer 200er oder 500er Inzidenz nicht vorgenommen, sondern eine 200er Inzidenz wäre evtl. mal eine Marke, wo man mal darüber nachdenken könnte, ob man die Maßnahmen anpasst, so von wegen Maskenpflicht auf der Straße. Und dann kommt die Kanzlerin und fleht eindrücklich im Bundestag, dass man doch bitte die Empfehlungen der Leopoldina ernst nehmen sollte und angesichts dieses Jahrhundertereignisses die Schulen drei Tage früher schließen sollte. Wahnsinn. Es ist nur noch grotesk. Wenns nicht so ernst wäre, könnte man es lächerlich finden. Und die völlig verstrahlten reden von Corona-Diktatur. Man kann echt den Glauben an die Menschheit verlieren.
  21. Stimmt genau. Bedeutet strenge Quarantäne und eletronische Fussfessel für Leute wie dich.
  22. Gibt es eigentlich einen Beweis dafür, dass eins plus eins zwei ist? M.E. gibt es den nicht. Kann man sich ja mal überlegen, was das bedeutet.
  23. Woher kommen denn momentan die hohen Neuinfektionen pro Tag? Hat da jemand eine Idee? Da trotz Schließung der Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen die täglichen Fallzahlen auf einem konstantem Niveau verharren, könnte man vermuten, der Lockdown-light habe nichts gebracht. Genauso könnte man vermuten, der Lockdown-light habe das exponentielle Wachstum gestoppt. Im Netz/in der öffentlichen Diskussion gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Die Tschechen sind schuld, oder die Querdenker, oder die Bedingungen in den Pflegeeinrichtungen, oder die Schulen, oder die Party-People, die zu dutzenden auf Glühweinwanderwegen wandeln. Evtl. sollte man auch in Erwägung ziehen, dass es Ansteckungen auf der Arbeit gibt und im ÖPNV. Was das Einkaufen angeht kann ich berichten, dass in Köln die Regel mit den Personen und den Quadratmetern nicht eingehalten wird. Ich war froh, als ich dem Laden wieder raus war.
  24. Der Lockdown-light hat das gebracht, was ja auch im Frühjahr als richtig angesehen wurde "flatten the curve". Das exponentielle Wachstum wurde gestoppt. Das Gesundheitssystem ist zwar stark in Anspruch genommen, Triage muss aber noch nicht angewendet werden. Ohne Lockdown-light hätten wir eine Entwicklung der Zahlen wie in USA oder Schweden. Und dennoch bleibt das ungute Gefühl, dass in Deutschland alles dafür getan wird, die Wirtschaft weiter am Laufen zu halten anstatt eine Zeit lang alles herunter zu fahren, um die Pandemie unter Kontrolle zu kriegen.
  25. Wie sieht das denn aus? In den Medien habe ich Berichte gesehen, wo die Leute danach quasi wochenlang kurzatmig waren und/oder sie waren "matschbirnig" und konnten sich nicht mehr konzentrieren und das Kurzzeitgedächtnis war eingeschränkt.