Shao

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  1. Die seitlichen Rahmen sind deine Safeties, die dafür sorgen, dass du die Stange im Notfall ablegen kannst... mehr als einen Schritt mit einer Hantel auf dem Rücken sollte man sich auch nicht angewöhnen. Solange die kein Zwerg bist und mit der Hantel ständig auf die bei dieser komplett suboptimalen Rackvariante auf die Safety Rails haust, beugst du natürlich über den Safety Rails. Nun ich beuge aber soweit das mein Hintern fast den Boden berührt (okay übertrieben) bzw. tiefer als 90° Stellung. Innerhalb des Racks würde ich das nie hinbekommen aufgrund der Safeties. Dann sollte man die Einstellen können. Bei uns wird die Höhe einfach für den Lifter eingestellt, weil wir bei unserem Trainingsmodell sehr oft bei Wiederholungen versagen. Das kann ohne Safeties böse ins Auge gehen. Letztens waren meine Safeties zwei Stufen zu tief, was ich nicht gemerkt habe. Der dann erfolgende Abwurf hat meine Hüfte drei Tage und meine Knie sicher zwei Wochen verfolgt. Daher Safeties.
  2. Ja, 1:1 Work:rest Ratio von jeweils 60% Tmax. Kürzere Erholungszeiten sind tödlich :D
  3. Wie gesagt, du beschreibst komplett Dinge, die wir als suboptimal kennen. Hohes Trainingsvolumen mit relativ harter Diät führt in 100% der Fälle zu einer Verringerung der RMR und Schwierigkeiten in der Diät. Es geht nicht um unsere Vorstellungen, ehrlich gesagt. Die sind völlig egal. Es geht darum, was optimal ist und was schädlich. Ein hohes Trainingsvolumen mit hohem Defizit auf längere Zeit ist immer suboptimal und teilweise schädlich. Es geht nicht um unsere Einstellung, sondern jahrelange Forschung und Praxis. Und deswegen: Wenn derjenige jetzt Softball spielt und sein Ziel Tennistraining war, dann ist er im Tennis gescheitert. Aber er ist ja eher so, dass jemand zum Tennistraining geht und der Trainer sagt "Wir brauchen ein langsames Aufbauen des Trainingsvolumens, wir arbeiten vor allen Dingen an deiner Start-Stop Geschwindigkeit und bei deiner Kraft ist eine technische Rückhand das Beste." Und dann trainiert derjenige die ganze Zeit Smashes mit der Vorhand, weil er das im vorigen Training schon immer so gemacht hat. Dass eine technische Herangehensweise ihm vielleicht mehr geholfen hätte, war demjenigen egal. Derjenige hat seinen Power Smash durchsetzen wollen und ist deswegen an den Landesmeisterschaften schon ausgestiegen, weil er einen schwereren und gleichzeitig wendigeren Gegner hatte, der seinem Smash etwas entgegen zu setzen hatte ;) Dann setz dir doch die Ziele realistisch. Du hast in kürzester Zeit ein enormes Sportpensum aufgebaut, das ist doch SUPER! Aber nicht kompatibel 100% mit dem anderen Plan. Du hast extrem viel geschafft, aber um jetzt nicht einzubrechen, musst du deinem Körper einiges Gutes tun und das ist ESSEN. Ich sage es ganz offen: Nimm dir 4 Wochen Zeit in denen du mehr isst. Genausoviel trainierst, aber wieder mehr isst. Dann starte einen neuen Anlauf mit dem Gewicht verlieren. Mach dazu vielleicht ein ordentliches, weniger spezifisches Krafttraining. Eine witzige Anekdote dazu: Die Trainingsumfänge führen zu Effizienz, wir nennen das "Economy of motion." Da kann es sein, dass ein Sportler die gleiche Strecke absolviert und in Woche 1 noch 700kcal verbraucht, für die gleiche Strecke 12 Wochen in gleicher Geschwindigkeit aber nur noch 550kcal verbraucht. Was ist passiert? Derjenige hat dann running economy oder eben economy of motion entwickelt. Seine Bewegungen sind weniger verlustreich, man verringert die ineffizienten Teilbwegungen und nähert sich einer guten Technik an. Gleichermaßen verringert man damit aber auch den Energieverbrauch, den die gleiche Strecke für einen Sportler vorher hatte. Ausdauertsport und Fatloss sind zwei verschiedene Dinge. Das eine braucht und bedingt Effizenz, das andere braucht Ineffizienz, Verbrauch und Verschwendung. Warum wehrst du dich eigentlich, das ist meine Wahrnehmung, so dagegen dass alles was du machst und dir passiert nicht nur planbar, sondern erwartbar ist? Dass die sog. Möglichkeit gar nicht gefunden werden musste, sondern alles bereits bekannt und vorherberstimmbar war? Lieg ich da falsch?
  4. Kannste ziemlich knicken. Das ist die beschissenste Defense aller Zeiten. Im Knast hast du wenigstens ne klare Linie wann du rauskommst, in der geschlossenen Psychiatrie kommst du wieder raus, wenn deine Ärzte Lust drauf haben, dich als harmlos einzustufen. Sprich: So gut wie nie ohne Anwalt. Und bsite dann auf einmal zurechnungsfähig, na dann kommt direkt wieder die Neuaufnahme des Falls, du bist ja dann verhandlungstauglich. Ich meinte doch nicht Mord und Totschlag. Aber nimm mal den Hoeness, der hätte eine wesentlich bessere Verhandlungsposition, wenn er sagen könnte, "ich habe ADHS und deshalb ist mir die Zockerei in der Schweiz total aus dem Ruder gelaufen und ich habe komplett den Überblick verloren. Ich wollte das doch alles gar nicht". Und was würde ihm das bringen? Das man ihm vorwirft, zu blöd für eine Selbstanzeige zu sein und er kriegt wieder auf die Nase. Nein. Er hätte definitiv keine bessere Verhandlungsposition... Die Insanity Defense ist ein Mythos. Es braucht schon einiges verhandlungsuntauglich zu sein und wenn mans ist, hat man direkt keinen Spass mehr in der Geschlossenen. Es gibt keine feinmotorische Intelligenz. Egal was sie da gerechnet, das ist Schwachsinn. Intelligenz als Intelligenzbegriff bezeichnet die Ergebnisse von Messungen KOGNITIVER FÄHIGKEITEN. Motorik ist ein völlig anderer Skill. Die Frau ist daher inkompetent, wenn sie so etwas behauptet. Es gibt den sog. Spearman g-Faktor, den Faktor genereller Intelligenz, auch einfach g genannt. g ist eine Zusammenfassung einer unterliegenden kognitiven Flexibilität, die die Grundlage von Leistungen ist. g bezeichnet man auch als fluide Intelligenz, eine unterliegende Fähigkeit, die unabhängig von bereits Gelerntem, daher noch "flüssig" ist. Prägt sich dann eine bestimmte Intelligenz heraus, beispielsweise die verbale, reden wir fast immer bereits von sog. Intelligenzfaktoren. Spearman nannte die im Vergleich mit dem g Factor die sogenannten s-Factors. Cattell nannte sie kristalline Intelligenzfaktoren. Die Aufspaltung und Zusammenhänge dieser Faktoren wurden lange diskutiert. So gibt es spätere Modelle, die auf Faktorenanalyse basieren, die bis zu 10 verschiedene Arten von Intelligenz beschreiben. Feinmotorik ist KEINE davon. Guilfords Würfelmodell hat dann ein Faktormodell dargestellt, dass hierarchische Strukturen der Intelligenz abgelehent und die Darstellung von intelligenz in den dreidimensionalen Raum gebracht. Das heute noch oft genutzte Berliner Intelligenzstrukturmodell von Jäger ist eines der denke ich fortgeschrittensten Intelligenzmodelle, dass wir heute haben. Keines dieser Modelle beschreibt Feinmotorik. Wer auch immer die Frau war, sie hat gezielt gehandelt. Wer den Kram studiert hat, wird in keinem Fall unwissentlich "Feinmotorik" als Intelligenzkomponente in einem Test unterbringen. Das ist schlichtweg Taktik gewesen. Oder absolute Inkompetenz, aber das unterstelle ich einer promovierten Psychologin, sollte nicht passieren. Zum Thema ADHS: Mach es dir da nicht so einfach. Du schreibst "Da stimmt einfach der familiäre Hintergrund nicht." Und das ist oft eine sehr einfache Analyse eines hochkomplexen Problems. Ganz im Sinne von "Für jedes komplexe Problem gibt es eine einfache Lösung, die mit absoluter Sicherheit falsch ist." Es gibt genug Kinder mit schlechtem familiären Hintergrund, die KEIN ADHS aufweisen. Warum dieses Kind? Warum ist es auch in schlechten Hintergründen nur eines von zwanzig? Die Antwort liegt in der Multifaktorialität psychischer Störungen begraben und das ist auch, was Diagnostik so schwer macht. Denn es kommen vermutlich Faktoren zusammen, die erst das Ganze ergeben. Hier ein Beispiel: Gehen wir von einem Kind mit schlechtem Hintergrund aus. Die Ernährung stimmt nicht, hohe Mengen an Farbstoffen, die ADHS Symptome bedingen können, kriegt das Kind jeden Tag. Genetisch gesehen hat er eine Prädisposition, er ist auch etwas unruhig. Aber trotzdem hat derjenige ein normales Leben. Beispiel Nummer zwei: Wir addieren jetzt Faktoren: Die Mutter hat während der Schwangerschaft drei Zigaretten geraucht, sich in der letzten Schwangerschaftswoche, zwei Wochen zu früh, wohlgemerkt, mit dem Vater gestritten, so dass sie eine Frühgeburt hatte. Voila, das Kind hat ADHS. Die Auswirkungen können aber mit Gabe von Magnesium und Omega 3 Fettsäuren aufgrund vorhergier Mangelernährung ein wenig eingedämmt werdne. Beispiel Nummer 3: Wohlstand. Die Mutter hat sich gut ernährt, nicht geraucht, nicht getrunken. Der Vater ist supportive, Geldsorgen gibt es keine, beide sind Akademiker. Stress gab es kaum. Keine Schwermetallbelastung, kein belastetes Gemüse im Essen. Keine Verzögerung oder Frühgeburt.ADHS Genetik. Voila, das Kind hat ADHS. Moment, das Kind in Beispiel 3 hatte aber NUR den genetischen Faktor, wieso kriegt Nummer 3 jetzt Symptome, Kind 1 aber nicht? Die Antwort: Keine Ahnung. Wir haben schlichtweg keine Ahnung. Psychische Erkrankungen sind immer multifaktoriell, sie sind nicht einfach zu diagnostizieren und nur selten ist ein Virus oder eine Bakterie dafür verantwortlich. (Nicht, dass es sowas nicht auch gibt, siehe Depression durch bakterielle Infektion oder Toxoplasma Gondii). Aber die genauen Umstände lassen uns niemals darauf schliessen, dass es nur einen Auslöser gibt. Es gibt diese lustigen Serien, in denen von Serienstraftätern Profile erstellt werden. Ich seh sie selber sehr gerne, wohlwissend, dass in der Realität Profiler und forensische Psychologen sehr oft hart daneben liegen. Weil unsere Ursachenmodelle als Psychologen immer multifaktoriell sind, ist eine Rückführung auf einzelne Faktoren eigentlich immer Schwachsinn. Der einzige reell wirklich existierende Umstand sind sog. Stressauslöser, die psychische Krankheiten bei allen Dispositionen am Ende starten können. Dies gilt nicht nur für Serienmörder, sondern ebenso für Depressionen, Zwangsstörungen, Schizophrenie etc. Nur eben nicht für ADHS: Das ist ein Knoblauchding. Das ist einfach da. Aber die Begleiterkrankungen, die ADHS begleiten, wie ODS, Depressionen, Zwangsstörungen usw., können Auslöser haben. Aber dann ist es eben NICHT einfach nur "der familiäre Hintergrund." Das ist zu einfach. Sorry for ranting :D
  5. Die eine Frage die hier in diesem Teil des Forums immer alle zuerst stellen ist folgende : Was ist ein guter Trainingsplan? Kann mir jemand einen Plan erstellen? Ich werde dieses Thema von einer Seite angehen, die sich stark von den Ideen der meisten User unterscheiden wird. Es liegt folgende Idee zugrunde : Zuerst einmal beschreibe ich das Warum dieses Posts und das Publikum. Als nächstes definiere ich Fitness und beschreibe die Modalitäten, die Fitness als Ganzes definieren. Daraufhin wird sich mit dem Training der Maximalkraft, und damit dem Muskelaufbau Tag beschäftigt. Diesem schliesse ich eine kleine Abhandlung über Konditionierung und den Unsinn aerober Trainingsprogramme zum Fettabbau und Ausdauertraining an, dass verschiedene Möglichkeiten beinhaltet eine intensive Conditioning und Kraftausdauer Routine zu erstellen und jeweils Beispiele bietet. Viele unter euch, die bereits mit einem GK Plan, Split Plan oder ähnlichen BB spezifischen Plänen arbeiten, werden mir vermutlich widersprechen wollen. Vorweg kann ich sagen : Spart euch das, denn wir arbeiten in verschiedene Richtungen, es ist absolut nichts Falsches an eurer Trainingsmentalität. Doch diese Mentalität ist nun mal nicht diejenige, die die meisten zu den Fragen "Wie werde ich fitter?", "Wie kann ich besser aussehen? und "Wie werde ich mein Fett los?" bringt. Die meisten die hier im Forum sich um Fitness kümmern wollen, wollen eben genau das: Fitness. Sie wollen nicht den Look eines Ronny Coleman, oder vielleicht, um ein Beispiel zu nennen, dem ich persönlich viel Respekt entgegen bringe, Frank Zane, aussehen. Das typische Beispiel das ständig genannt wird ist folgendes : Brad Pitt aus Fight Club. Zuerst einmal bevor ich mich genauer mit meinen Trainingsphilosophien auseinandersetze, möchte ich erstmal die Grenze ziehen,die nötig ist. Die fliessende Grenze zwischen Bodybuilding und funktionalem Training. Fliessend? Ja, fliessend. Viele Übungen die ich propagiere können sicherlich auch in einem Bodybuilding Programm gefunden werden. Gleichzeitig gilt dies für Übungen, die man oft in Bodybuilding Programmen findet, die auch bei mir zu finden sein werden. Was bedeutet "Functional Fitness?". Andere Frage : Was bedeutet überhaupt Fitness? Wiktionary beschreibt Fitness als "körperliches und geistiges Wohlbefinden". Das ist schon mal ein Anfang. Gehen wir aber auf den englischen Ursprung zurück, gibt es eine etwas andere Auslegung des Wortes Fitness. Merriam Webster definiert Fitness als "1: the quality or state of being fit 2: the capacity of an organism to survive and transmit its genotype to reproductive offspring as compared to competing organisms; also : the contribution of an allele or genotype to the gene pool of subsequent generations as compared to that of other alleles or genotypes" Wir finden also etwas Neues. Die Idee der Durchsetzungsfähigkeit und des Wettbewerbs mit anderen. Wenn wir also den Begriff von funktionalem Training und der Erhöhung unserer Fitness sprechen, sprechen wir von der Verbesserung der Funktionen unseres Körpers. Die wiederum in der Natur unsere Überlebens und Fortpflanzungswahrscheinlichkeit erhöht hätten. Und hier kommen wir zum Thema Aussehen. Jeder im PickUp weiss, dass es bestimmte Selektionsfaktoren gibt, die unwiderrufliche Reaktionen hervorrufen. Das widerum bedeutet, dass Menschen auf "Fitness" reagieren. Die Fähigkeit eines Organismus zu überleben und seinen Genotyp auf seinen Nachwuchs zu übertragen. Wenn jemand also besser Aussehen möchte, will er diese Fähigkeit der Fitness sich selbst und anderen demonstrieren. Wir schliessen also : Gutes Aussehen ist Konsequenz von Fitness. Functional Fitness und funktionales Training umschreibt jedes Training zur Verbesserung der Funktionen des menschlichen Körpers. Ein Zuwachs an Muskelmasse an sich ist NICHT funktional. Ein Zuwachs an Muskelmasse aufgrund von massivem Krafttraining in einer Kraftdisziplin wie zum Beispiel dem olympischen Gewichtheben ist funktional. Gehen wir weiter im Text. Wir gehen also davon aus, dass die meisten von uns keine Karriere verfolgen, die damit zu tun hat, Muskeln vor einem Spiegel oder einer Audienz von Hunderten von Leuten zu präsentieren. Dies ist kein Angriff auf Bodybuilder, sondern eine Anregungen darüber nachzudenken, ob man eben richtig trainiert für sein jeweiliges Ziel. Bodybuilder, Fitness Enthusiasten und Sportler haben vollständig verschiedene Anforderungen an ein Trainingsprogramm. Ein Athlet, der wie ein Bodybuilder trainiert, verschenkt massiv Potential dadurch. Ein Profi Bodybuilder, der wie ein Sportler trainiert, verschenkt genauso Zeit, die er zum reinen Masseaufbau verwenden könnte. Der Fitness Enthusiast, der Breitensportler und damit unser grösstes Klientel hat hier eben ganz andere Anforderungen. Derjenige will eben kein Muskelberg werden und genausowenig ein Profikämpfer. Ich sehe bereits Widerworte beider Seiten vor mir. Ganz besonders jedoch kommt der Einwand der Bodybuilder hier zum tragen: "Bevor der auch nur annähernd aussieht, wie Ronny, braucht der doch 15 Jahre! Der wird so schnell kein Muskelberg!" Dieser Einwand ist hinfällig. Denn auch wenn er nicht so schnell einer wird, warum sollte er so trainieren? Warum sollte man als Tennisspieler trainieren wie ein Eishockeyspieler? Das macht keinen Sinn, und genausowenig Sinn macht es, wenn ein durchschnittlicher Forenteilnehmer eine Bodybuildingroutine betreibt, weil er fitter aussehen möchte. Wer dies jetzt liest, wird sicher merken, dass das, was ich sage, so ziemlich gegen jeden Rat eines Fitnessstudio Betreibers geht. Einige werden hier bereits abschalten, aber lest ein wenig weiter, es lohnt sich. Um ein Beispiel zu geben, welche Figur die meisten hier wohl anstreben, nehme ich die Jungs aus dem Film 300. Diese sind einem meiner Philosophie entsprechenden Trainingsprogramm für nur 12 Wochen gefolgt und haben atemberaubende Erfolge erzielt. Und das kann so ziemlich jeder. (Davon ausgehend, dass ihr keinen Herzfehler habt oder sonstige Beschwerden. Checkt es zumindest mit eurem Arzt ab, inwieweit hartes Training für euch möglich ist.) Was macht Fitness aus? Jetzt wird es interessant. Ich beschränke mich hier nun auf ein paar Modalitäten, Fitness besteht aus mehr Eigenschaften. Aber vor allen Dingen haben wir : Maximalkraft: Die Fähigkeit eine maximale Kraft auf ein Objekt zu übertragen. Explosivkraft : Die Fähigkeit, maximale Spannung in kürzester Zeit aufzubauen. Schnellkraft : Die Fähigkeit, eine niedrige Spannung in kürzester Zeit zu erzeugen. Kraftausdauer : Die Fähigkeit, submaximale Lasten so oft wie möglich zu bewegen. Cardiovaskuläre Ausdauer : Die Fähigkeit den Körper unter Belastung über Sauerstoff mit Energie zu versorgen. Stamina/Anaerobe Ausdauer : Die Fähigkeit des Körpers, Energie zu verarbeiten, zu speichern, zu liefern und zu nutzen. Agilität : Die Fähigkeit die Übergangszeit zwischen zwei Bewegungen zu minimieren. Balance : Die Fähigkeit, Kontrolle über die Position der Körpermitte in Beziehung auf ihre Basis. Koordination: Die Fähigkeit der Kombination verschiedener Bewegungsmuster in eine einzelne Bewegung. Geschwindigkeit : Die Fähigkeit, die Zeit, die zur Ausführung einer Bewegung benötigt wird Ein funktionales Trainingsprogramm muss alle diese Modalitäten der Fitness bedienen. Ich gehe hier erstmal davon aus, dass wir es NICHT mit einem Leistungssportler zu tun haben. Ein Leistungssportler muss solches Training komplementär auf seinen eigenen Sport zuschneiden. Je besser er in seiner Disziplin ist, desto genauer muss er in seiner Trainingsplanung werden. Wie sieht also ein gutes Trainingsprogramm aus dass sich mit diesen Modalitäten messen lässt? Maximalkraft Zuerst einmal unterteilen wir das Training teilweise, indem wir ein oder zwei Tage (je nach Wunsch) pro Woche für Maximalkraft verwenden. Ein Maximalkraftprogramm sollte aus wenigen Grundübungen bestehen, die für wenige Wiederholungen und wenige Sätze eingesetzt werden. Ein Maximalkraftprogramm ist relativ brutal in der Ausführung, deswegen sollte es so simpel wie möglich gestaltet werden. Eine Übung sollte entweder den sportlichen Aktivitäten oder den alltäglichen Gegebenheiten so weit wie möglich ähneln. Ein Beispiel : Kreuzheben vs Hyperextensions : Wie oft hebt ihr etwas vom Boden auf und wie oft hängt ihr irgendwo in der Luft herum und benutzt euren Oberkörper um euch zu bewegen? Weiteres Beispiel : Klimmzüge (Untergriff) vs. Bizepcurls Was glaubt ihr, würde einem Höhlenmenschen eher helfen zu überleben? Die Fähigkeit sich an einem Ast hochzuziehen oder seinen Arm zu krümmen? Ihr seht, dass beim Maximalkrafttraining wunderbar auch im Bodybuilding Stil trainiert werden kann, es kommt auf die Übungsauswahl an, ob ein Training hier funktional ist oder nicht. Somit wären wir hier an dem Punkt, an dem wir Übungen zusammen stellen würden. Ein Beispielplan für einen Maximalkrafttag wäre folgendes : Kniebeugen mit der Hantelstange oder mit zwei kettlebells 1-3 Sätze, 5-6 Maximale Wiederholungen Kreuzheben mit Langhantel oder einbeiniges Kreuzheben mit zwei Kettlebells 1-3 Sätze. 5-6 Wiederholungen Entweder Bankdrücken oder Military Press 1-3 Sätze, 5-6 Wiederholungen Klimmzüge (Unter oder Obergriff oder von mir aus auch beides) 1-3 Sätze 5-6 Wiederholungen (Anfänger beginnen bitte mit erst einmal leichteren Gewichten und grösseren Wiederholungszahlen, nachdem sich nach gewisser Zeit eure Gelenke daran gewöhnen könnt ihr es am besten so machen, dass ihr ein Gewicht dass ihr 15 mal heben könnt am Anfang nutzt. Dies erhöht ihr jede Woche bis ihr bei den beschriebenen 5-6 Wiederholungen seid. Wenn euch Muskelaufbau wichtiger als Maximalkraft ist, geht ihr in den Bereich von 6-8 Wiederholungen. Es gibt für den reinen Aufbau andere Wiederholungsschemata, aber die werdet ihr persönlich finden, wenn ihr selber auf die Suche geht, sobald ihr einmal stagniert, und das dauert als Anfänger normalerweise eine lange Zeit. Danach könnt ihr immer noch entscheiden, was euer neustes Ziel ist. Flexibilität im Training ist essentiell.) Dies ist nur ein BEISPIELPLAN. Dies sind Grundübungen, aber bei weitem nicht alle. Zum Beispiel führe ich persönlich Kniebeugen mit zwei Kettlebells in der Rack Position aus. Kreuzheben mache ich nur einbeinig mit Kettlebells, da mir Platz für eine Langhantel zur Aufbewahrung momentan fehlt. Wer denkt das sind zuwenige Übungen, probierts aus. Wenn ihr danach noch fit seid, habt ihr nicht hart genug trainiert und eure Leistungsfähigkeit was Gewicht angeht stark unterschätzt. Baut eure EIGENEN Maximalkrafttage. Übungen gibt es wie Sand am Meer im Netz. Dies ist ein Guide zur Findung der eigenen Trainingsphilosophie. Es ist eine DIY Anleitung. Nächstes : Kraftausdauer & Conditioning Die meisten von euch haben bereits solche Dinge wie "Fettverbrennungspuls", "Cardio" und all solche Dinge gehört. Vergesst sie. Wir greifen das ganze anders an als die meisten Trainer es tun würden. Viele wollen Abnehmen und laufen Stunden auf Tretmühlen durch die Gegend und fragen sich, warum nichts passiert, Was wir ändern werden daran ist folgendes : Eure Conditioning Workouts werden ab jetzt kurz. Hart, schnell, gnadenlos und brutal werden gute Beschreibungen für diese Workouts sein. Aber dann verbrennt man doch nicht soviele Kalorien? Nein, tut man auch nicht. Darum geht es nicht. Es geht darum, wieviele Kalorien in der gesamten Periode verbrannt werden, die nachfolgend ist. In Tests hat man zwei Gruppen getestet, eine die kurzes Intervalltraining gemacht hat und eine die stabil mit der gleichen Intensität eine Stunde gelaufen ist. Der Effekt des ganzen war dass während die Gruppe, die länger gelaufen ist, während des Trainings zwar 200kcal mehr verbrannt hat, hat die andere Gruppe über einen Zeitraum von 2 Tagen insgesamt 700kcal mehr verbrannt. Man sollte also nicht auf die Energie schauen, die WÄHREND des Trainings verbrannt wird, sondern auch einbeziehen, dass die der Stoffwechsel aktiver wird, je intensiver die Trainingseinheit war und somit auf Langzeit viel mehr Energie verbrannt wird. Ein weiterer Grund mit dem Langzeitlaufen aufzuhören oder es gar nicht erst anzufangen ist folgendes : 1983 hat man unter Marathonläufern Muskelbiopsien durchgeführt. Das Ergebnis war dass man unter fast allen Teilnehmern in den Muskelfasern nekrotisches (totes) Gewebe gefunden hat und weiterhin starke Entzündung der Muskeln. (Hikida et al.) 1989 haben Hackney et al. erfolgreich gezeigt, das extensives Ausdauertraining zu verringerten Testosteronwerten führt. Hetland et al. haben 1993 wiederum gezeigt, dass es zu einer Reduktion der Knochenmasse führen kann. Stellt euch also folgende Frage : Seid ihr ein Marathonläufer? Nein? Gut, dann trainiert auch nicht wie einer und lasst das Gelaufe sein. Wenn ihr allerdings an solchen Ausdauerevents interessiert seid, stellt euch die Frage, wie ihr am besten dafür trainiert. Weiter im Text. Für euer Conditioning gibt es nun drei Möglichkeiten : Ihr macht reines Intervalltraining, Erweiterters Intervalltraining oder Zirkeltraining. Reines Sprintintervalltraining: Eine einfache Aufgabe. Ihr unterteilt euer Training in kurze Sprints. Beispiel 10x50m und 4x200m Ihr wärmt euch auf und sprintet die 50m. Dann lauft ihr locker zurück und gebt sofort wieder Gas. Zur not GEHT ihr zurück, stehen bleiben gibt es nicht. Nach Ende des Workouts lauft ihr euch aus bis euer Puls wieder unten ist und fertig ist das Intervalltraining. Weitere Beispielmöglichkeiten : 10x200m 8x100m 5x400m 6x200m Erweitertes Intervalltraining Auch nicht unbedingt viel komplexer. Aber hier fügen wir noch eine explosive Übung am Ende des Sprints hinzu. Beispiel 20x50m Am Ende jedes Sprints fügen wir eine Übung hinzu. Auf Strecke 1 10 Burpees. Wenn wir zurückkommen, packen wir 10 Kurzhantel Swings dazu. Oder eben wenn keine KH da ist, eine andere Übung. Das können Liegestütze, Kniebeugen, Dands, oder alles mögliche aus eurem Sport sein. Die Möglichkeiten sind endlos, seid kreativ! Integrated Circle Training Hier kommt die ganz interessante Variante, diese besteht daraus aus verschiedenen Conditioning Übungen einen Zirkel zu bilden. Man kann entweder : - den Zirkel in einer gegebenen zeit so oft wiederholen wie möglich - den Übungen Zeitfenster geben, z.B. 30s Liegestütze, 30s Kniebeugen - Den Zirkel eine gegebene Anzahl von Runden zu wiederholen in so kurzer Zeit wie möglich Beispiele nach Ross Enamait : Fortune 500 100 Burpees 100 Liegestütze 100 Medizinball Slams (Zur Not Kurzhantel Swings) 100 Kniebeugen (Ohne Zusatzgewicht) 100 Klimmzüge auf Zeit. Steigerungsvarianten : Schneller machen. (Wer will das noch steigern, das Programm ist Folter pur!) Magic 50 5 Kurzhantel Snatches (Kurzhantel Reissen) pro Arm 5 Kurzhantel Swings pro Arm 10 Burpees 5x Auf Zeit. Steigerungsvarianten : Geschwindigkeit, keine Pause, mehr Gewicht Fast and the Furious 10 Klimmzüge 10 Kurzhantel Swings 10 Klatsch Liegestütze 10 Kniesprünge (Anziehen der Knie während des Sprungs) 20 Minuten, soviele Zirkel Wiederholungen wie möglich Alles in allem sollte euer Programm einem Schema folgen, an dem auf jeden Maximalkraft Tag 2 Tage bis zum nächsten Maximalkrafttag Pause in Maximalkraft sind. Am nächsten Tag also Conditioning. Beispiele wären : Montag Maxkraft Dienstag Conditioning Mittwoch Frei Donnerstag Maxkraft Freitag Conditioning Samstag Conditioning Sonntag Frei Dies kann variiert werden. Es gibt keinen perfekten Plan. Es gibt kein Übertraining. Hör ich da richtig? Kein Übertraining? Nein, es gibt kein Übertraining. Es gibt nur Untererholung. Wenn ihr eure Modalitäten erholt, könnt ihr in Wahrheit täglich 2x hart trainieren für den Rest eures Lebens. Alle 2-3 Monate solltet ihr ein Tapering einführen, eine Phase in der ihr zurück schaltet. Aber NICHT mit der Intensität, sondern mit dem Volumen. Nur einen Maximalkraft Tag und eine oder zwei Conditioning Einheiten pro Woche anstatt 3x Maxkraft und 4x Conditioning. Die Workouts bleiben gleich hart. Wenn ihr dazu Fragen habt, meldet euch, ich bin gerne bereit Literatur, Übungshinweise oder auch Personal Training anzubieten. Voraussetzung ist, dass ihr diesen Artikel gelesen habt, versteht was meine Motivation ist, und worum es geht. PS: Da die Hälfte sich fragen wird : Wo bau ich denn hier die Muckis auf...? Und wann bau ich ich Speck ab? Die Antwort ist : Maxkraft, Kraftausdauer, Konditionierung, EPOC, erhöhte BMR... es ist alles da. Alles was ihr wissen müsst was die Plangestaltung an sich angeht, steht hier bereits. Wenn ihr euch nach dem Warum fragt, wendet euch gerne an mich, ich gebe gerne Auskunft über weiterführendes Material. Ihr werdet wohl kaum Aussehen wie Arnold in kurzer Zeit. Aber die meisten wollen hier Brad PItt aus Fight Club. Und das ist nicht nur möglich, sondern eher die einfachere Variante mit diesem Trainingsprotokoll. Denkt dran : Die Schauspieler aus 300 haben nur 3 Monate trainiert, einige von ihnen waren übergewichtig, andere wiederum ein Strich in der Landschaft. Wenn euer Programm das nicht schafft, trainiert ihr ineffizient oder stopft euch den ganzen Tag mit Scheisse voll. Auf Ernährung gehe ich hier gezielt nicht ein, da es zuviele verschiedene Varianten gibt. Jeder Mensch ist anders. Jedes Trainingsprogramm ist anders. Was für den einen Menschen funktioniert ist Blödsinn für andere. Für einen reinen klassischen Bodybuilder wäre es Blödsinn nach meiner Methode zu trainieren. Wir haben verschiedene Ziele und uns gegenseitig und unsere Ziele zu respektieren. Wenn ich einen Bodybuilder disse, dann aus reinem Spass an der Freude weil ich hoffe dass er Humor hat. Wenn nicht, sein Pech. Edit : Ich wurde per PM gefragt, inwieweit ich Studien zitieren könnte, die beweisen, dass hochintensives Ausdauertraining besser ist als langes low intensity Training. Weiterhin wurde ich gefragt, ob ich Beweise liefern könne, dass man mit kurzen Workouts von maximal 20 Minuten Dauer eine signifikantere Ausdauersteigerung erreichen könnte. Da dies zu einem wissenschaftlichen Erguss geworden ist, möchte ich dies euch nicht vorenthalten. Der Credit für die Zusammenfassung geht hier wieder an Ross Enamait, ohne den mir die Hälfte meines Wissens und die Hälfte aller Studien völlig fehlen würden! Here goes : Vorab ein kleiner Überblick über die Energiesysteme bevor ich dir die Studien poste. Die Energiebereitstellung für Muskeln im Sport funktioniert über 3 verschiedene Systeme, die sich an Output, zeitlichem Vorrat und Regenerationsgeschwindigkeit unterscheiden. Zuerst ist hier das ATP-PC System. ATP (Adenosintriphosphat) ist der Haupttreibstoff unserer Muskeln. Er wird in unserer Muskulatur umgewandelt in Adenosindiphosphat (ADP). Der Muskel hat eine gewisse Speicherkapazität dieses Treibstoffes. Das ist, was du innerhalb der ersten 10 Sekunden einer Übung zum Grossteil verbrennst. D.h. wenn du schwere Gewichte hebst verbrauchst du die bereits vorhandene Energie im Muskel. Es dauert ca 8-15 Sekunden Sprint bis du diese Energie verbraten hast, je nachdem wie gut du trainiert bist. Das nächste System ist das glykolytische System. Glykogen ist ein aus Zuckern bestehender Stoff der in der Leber gespeichert wird. Unter Glykolyse wird Glykogen in das bereits genannte ATP und Pyruvat umgewandelt. BEsteht während dieser Zeit ein Mangel an Sauerstoff entsteht während dieses Prozesses Milchsäure. Das kannst du spüren, wenn du bei hochintensiver Anstrengung (Sprint, Gewichtheben, Boxen) den "Burn" in den Muskeln fühlst. Willkommen in der Welt der Milchsäure. Die Kapazität dieses Systems beträgt ungefähr 90-120 Sekunden an kontinuierlicher hoher Anstrengung. Die beiden bisher beschriebenen Systeme sind anaerob, d.h. sie sind von der Sauerstoffzufuhr unabhängig. Das nächste System ist das, welches mit Ausdauer meist verbunden wird : Das Aerobe Energiesystem. Das aerobe Energiesystem nutzt Protein, Fett, und Kohlenhydrate um daraus ATP zur Energiebereitstellung zu formen. Wenn das aerobe System nicht genug Energie liefern kann, springen die zwei anderen Systeme ein und produzieren die nötige Energie. Das ATP-PC System kann am meisten Energie produzieren, allerdings für sehr kurze Zeit, es ist sozusagen der "After Burner" der gezündet wird. Das glykolitische System kann gleichzeitig weniger Energie produzieren, ist hier vor allem von der Laktattoleranz (Toleranz der Milchsäurenkonzentration) abhängig. Diese kann durch Training verbessert werden. Das aerobe System kann solange es Vorrat hat unendlich viel Energie produzieren, ist aber aufgrund seiner Beschaffenheit sehr langsam und kann nur eine relativ geringe Menge von Energie zur gleichen Zeit zur Verfügung stellen. Im normalen Lauftraining wird meist ein Fettverbrennungspuls gehalten oder zumindest ein statischer Puls. Dies regt somit meist nur das aerobe, bei intensiverem Training auch das glykolytische System an. Man misst die Leistungsfähigkeit dieser Systeme anhand von : Laktattoleranz Sauerstoffaufnahme (VO²Max) Damit hätten wir das aus dem Weg. Gehen wir erstmal davon aus, was Tabata et al. in ihrer Studie beschreiben : http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8897392?dopt=Abstract Das ist der wichtige Teil. Davor stehen die Verhältnisse zum anderen Teil. Bedenkt : Es handelt sich hier um einen Vergleich von 45 Minuten auf dem Ergometer und 4 (!!!) Minuten HIIT Training. HIIT Training erhöht beide Faktoren, Laktattoleranz sowie VO²Max signifikanter. Es handelt sich hier um bereits sehr gut trainierte Athleten, das muss man dazu sagen. Die prozentuale Differenz mag für einen Hobbysportler weitaus drastischer ausfallen. Weiterhin ist es ganz interessant, dass man viele Langstreckenläufer mit Speck sieht und diese im Normalfall in anderen athletischen Disziplinen schlechter abschneiden. Bell et al haben 2005 gezeigt dass langes aerobes Ausdauertraining sich NEGATIV auf Kraft und Kraftgradient auswirken. Studie : http://cat.inist.fr/?aModele=afficheN&cpsidt=1374070 Jetzt kommen die Bomben, die langsam aber sicher niederhageln : Hikida et al. (1983) haben gezeigt, dass Langzeitstreckenläufer, in ihrem Fall Marathonläufer durch die Langzeitbelastung nekrotisches (totes) Muskelgewebe in ihrem Muskeln hatten. Weiterhin waren durch die Langzeitbelastung starke Entzündungen zu finden. (Hikida, RS, et al. (1983) Muscle Fibre Necrosis associated with human marathon runners. Journal of the neurological Sciences. 59(2): 185-203) Habe keinen Link gefunden, der die Studie frei stellt. Dort oben ist sie allerdings zu finden im Archi des Magazins. Weiterhin haben Hackney et al (1989) herausgefunden, dass extensives Ausdauertraining die Testosteronwerte eines Athleten reduziert. Studie hier : http://lib.bioinfo.pl/pmid:15618989 So, jetzt aber ans richtig eingemachte, nachdem wir das gute low intensity Ausdauertraining so gebasht haben. Sokmen und Kollegen (2002) haben konstantes Training mit Intervalltraining verglichen. Die Teilnehmer des Intervalltrainings haben, während sich bedie Gruppen verbessert haben, signifikant verbesserte Werte in Sprintleistung UND anaerober Treadmill Belastung gezeigt. (D.h. sie haben sich bei gleicher Dauer weitaus stärker verbessert.) Jetzt kommen die echten Knaller : Burgomaster und Kollegen (2005) haben herausgefunden, dass Sprintintervalle zur Erhöhung des oxidativen Potentials des Muskel und zu einer nahezuhen Verdoppelung der Ausdauerfähigkeiten geführt haben. Weiterhin hat es nach 2 Wochen zu einer 38%igen Erhöhung der (Wort auf Englisch) cytrate synthase activity, einer 26%igen Erhöhung der Glykogenspeicherwerte im Muskel und einer 100%igen Erhöhung der Ausdauerleistung geführt. Das lasse sich mal einer auf der Zunge zergehen. http://jap.physiology.org/cgi/content/abstract/98/6/1985 Ehrlich gesagt hab ich jetzt keine Lust mehr, obwohl mir noch 3-4 Studien einfallen würden, und hier in meinen Büchern noch ca 6-7 Ergebnisse stehen, die das was dort oben steht felsenfest untermauern. PS: Da Cranx mich darauf hingewiesen hat : Grundübungen wie Kniebeugen und Kreuzheben sind unter der Anleitung eines Trainers zu lernen. Ihr könnt den Kurzhantel Snatch und selbst Kettlebell Squats ohne Trainer lernen, wenn ihr SEHR vorsichtig seid. Kreuzheben + Kniebeugen sind von einem erfahrenen Trainer zu lernen und vor allen Dingen anfangs in höheren Volumen auszuführen, damit die Technik stimmt und sich stabilisierende Muskeln daran gewöhnen. Ansonsten kracht ihr eure Gelenke mitten ins Nirvana. Wenn sich jemand für die Grundlagen der Trainingstheorie interessiert, kann derjenige sich gerne melden. Wenn jemand etwas Wissenschaftliches auszusetzen hat, bitte genauso!
  6. Kannste ziemlich knicken. Das ist die beschissenste Defense aller Zeiten. Im Knast hast du wenigstens ne klare Linie wann du rauskommst, in der geschlossenen Psychiatrie kommst du wieder raus, wenn deine Ärzte Lust drauf haben, dich als harmlos einzustufen. Sprich: So gut wie nie ohne Anwalt. Und bsite dann auf einmal zurechnungsfähig, na dann kommt direkt wieder die Neuaufnahme des Falls, du bist ja dann verhandlungstauglich. Nö. Die Bezeichnung ADHS und die Unterteilung in die Arten kam mit dem DSM IV. Die hyperkinetische Störung und ADD gabs schon seit 1900, die Bezeichnungen hyperkinetische Störung und minimale cerebrale Dysfunktion waren bis dahingehend vorherrschend. Das war in den 60ern und 70ern, die heutige Bezeichnung gibt es seit dem DSM-IIIR 1987. Die Bezeichnung hat sich auch seitdem nicht mehr geändert, die Störungsarten auch nicht. Wenn du dich damit beschäftigt hast, wirst du auch merken WARUM die 12 Jahre Grenze angehoben wurde... ich halte viel für Schwachsinn im DSM-V, das ist aber wiederum eine nützliche Sache. Es geht dabei vor allem um die diagnostische Problematik dass du teilweise zuwenig Erinnerungen hattest und keine guten Connections. Bis 12 ist ganz klar eine Linie und Erfahrung der Eltern auch mit der Lehrerschaft gegeben. Es ist eine rein praktische Veränderung, die die Diagnostik erleichtert. Nein, sind sie nicht. Gerade bei intelligenten AHDSlern verzerrt teilweise ihre Faszination mit Tests auch diese Geschichten. Deswegen braucht es ein diagnostisches Interview wie DIVA, Tests, EEG, MRT, Verhaltensbeschreibungen und so weiter, damit man ein gutes Bild kriegt. Der Test allein reicht ebensowenig aus wie ein Schulzeugnis. Wie gesagt ist Deutschland eher unterdiagnostiziert, die beschriebene Modekrankheit existiert statistisch so in Deutschland nicht. In den USA haben wir eine Diagnoserate die DOPPELT so hoch wie die erwartete Prävalenzrate ist. DAS ist überdiagnostiziert. In Deutschland liegen wir noch UNTER der Prävalenzrate. Wie letztens einer der Forscher und Spezialisten in dem Bereich sagte: "Natürlich steigt die Diagnoserate an, wir bringen den Leuten ja gerade erst bei, das auch mal zu erkennen. Das dann die Diagnoserate langsam steigt, ist nicht nur zu erwarten, sondern Ziel des Ganzen. Solange wir uns im statistisch zu erwartenden Bereich aufhalten, ist das völlig normal und ein GUTES Zeichen." Ich fasse mich kurz, weil ich auf die Couch will. Aber ja, so etwas passiert, und nein, sowas hat nichts mit den Tests zu tun. Es hat mit Unfähigkeit zu tun. Als jemand, der eine testpsychologische Ausbildung hat und als Kind trotz eines IQs jenseits der Hochbegabung als "zurückgeblieben" zurückgestuft werden sollte. Weil ich statt ausmalen nur Punkte gemacht habe. Ich sollte Farben anordnen, das habe ich getan. Naja... Das ist eben Idiotie. Solche Verfahren werden von Testpsychologen entwickelt, genormt und dann oft von Lehrern oder in Testpsychologie schlichtweg nicht ausgebildeten Pädagogen angewandt. Und dann kommt sowas dabei raus und man fasst sich nur an den Kopf. Ja, wir hatten uns ja letztens drüber unterhalten, was passieren kann, wenn jemand der eher Dopaminmangel eigentlich vorzuweisen hat, noch entsprechend gehemmt wird mit Medikamenten.
  7. Richtig, das Schöne daran ist ja, dass aber diese großen Investoren gelistet sein müssen. Schaut man sich dann das Kapital an, was beispielsweise im Dax hängt, lernt man relativ schnell dass in extrem vielen Fällen eben NICHT die internationalen Investoren so massiv vertreten sind, mit Ausnahme von Blackrock. Blackrock gehören 5% an jedem Dax Wert, nur bei Merck sind sie aus irgendeinem Grund mit 9% drin, aber die zwei templeton Gesellschaften auch jeweils mit den Werten. Die sonstigen Hauptaktionäre sind in Deutschland in Deutschland die Kreditanstalt für Wiederaufbaun, der Bund, Ludwig Merckle, die Nachlassgesellschaft Else Kröner. Abgesehen von Beiersdorf, wo 50% maxinvest drin steckt, haben so ziemlich alle Aktiengesellschaften, die in Deutschland einen Großteil der Wirtschaftsleistung ausmachen, eben KEINEN Überanteil an institutionellen Investoren, die Druck machen würden. Mindestens 60% der Aktien der Unternehmen sind in Streubesitz abgesehen von Beiersdorf. Viel interessanter sind die NICHT Aktiengesellschaften, die eben dann als Hauptgesellschaftern institutionellen Gesellschaftern gehören. Aber nein, unsere Unternehmen sind stark, die Aktien sind zum Großteil in Streubesitz. Die einzige Krake, die überall ihre Hand drin hat ist Blackrock, aber auch nur bei EINER DAX Firma mit signifikant höherem Anteil als 5%.
  8. Die seitlichen Rahmen sind deine Safeties, die dafür sorgen, dass du die Stange im Notfall ablegen kannst... mehr als einen Schritt mit einer Hantel auf dem Rücken sollte man sich auch nicht angewöhnen. Solange die kein Zwerg bist und mit der Hantel ständig auf die bei dieser komplett suboptimalen Rackvariante auf die Safety Rails haust, beugst du natürlich über den Safety Rails.
  9. Öh, die Kartoffeln/Süsskartoffeln sind dir aufgefallen? Reis kann man ebenso verwenden, ebenso Reisnudeln. Es geht nicht um Verzicht, das ist quatsch. Viele Dinge sind einfach so extreme Gewohnheit, dass man da fast schon süchtig hinterherhängt. Und diese Pyramide ist genauso wenig der Weisheit letzter Schluss wie die der DGE. Das Problem ist, dass wenn sie nicht das bischen Quentchen an Verständnis für Ernährung und Umsetzung investiert, das ganze Vorhaben für die Katz ist. Auf lange Sicht wird das nicht funktionieren. Es geht nicht darum, sein Leben in Verzicht zu leben, sondern gerade eben zu lernen, einen großen Teil der Zeit Dinge so schmackhaft zu kochen und zuzubereiten, dass man sehr wenig vermissen würden. Denn dann stören sie einen nicht. Bei jemandem, der den ganzen Tag Paleo lebt, macht der Snickers Riegel in der Mittagspause nichts aus. Bei anderen eben schon.
  10. Wo denn sonst? Legs lock out first.
  11. Ist nur kein besonders guter, die Idee, dass man eine gute Abstimmung kriegt und es sogenannte Ausgewogenheit überhaupt gibt oder aber diese nötig wäre, an sich schon Schwachsinn sind. Es gibt keine wissenschaftliche Definition von "ausgewogen." Die einzige Pyramide, mit der ich noch irgendwie etwas anfangen kann, ohne direkt zu kotzen, ist die hier:
  12. Etwas anders ist es schon. Deutschlands Wirtschaftsmacht und die engen Verzweigungen der Politik und Ex-Politik, unserer Industrie und auch der Rüstungsindustrie, unsere Anteile an europäischen Gemeinschaftsunternehmen, die radikale Macht unserer Wirtschaftsleistung lässt Deutschland auf dieser Welt machttechnisch unter den Top 5 stehen. Die Amis sagen Deutschland nicht, was wir zu tun haben. Keineswegs. Die deutsche Regierung und deutsche Firmen verfolgen allerdings ihre eigene, zwar konservativ erscheinende, aber wirtschaftlich aggressive Politik, die mehr und mehr andere Länder in Bedrängnis bringt. Wir sind eine Wirtschaftsmacht und handeln dementsprechend. Die Dominanz Deutschlands in politischen Fragen im europäischen Raum darf man sich gerne anschauen, wenns mal wieder im EU Parlament kracht. Deutschland als Opferland? Ganz sicher nicht. Nicht mehr. Unsere Industrie ist weltweit eine der am aggressivsten expandierenden Kräfte. Und die macht auch entsprechende Ansagen.
  13. Ein Low Kick beginnt mit der Verlagerung des Gewichts auf das Standbein und dann ziehst du ihn mit der Hüfte direkt durch. Es sind auch wirklich eher Fussball Kicks. Es gibt noch andere technische Herangehensweisen. Das was du beschreibst, wäre eher eine Art Sand Style Roundhouse. Low Kick und High Kick von der Seite sind als Roundhouse bekannt, davon gibt es mehrere Ausführungen. Die Muay Thai Variante ist ein Semi-circle, ist nicht stoppbar und benutzt vor allen Dingen maximale Beschleunigung und die Schienbeine als Aufschlagfläche. Kontrolle ist hier wenig gegeben, dafür aber in Messungen die maximale Durchschlagskraft. Genug, um teilweise 10-12cm Verformung am menschlichen Körper zu erreichen. Die Karate Variante nennt sich Mawashi Geri : http://www.youtube.com/watch?v=76MgBFVGjiE Die Karate Form ist ob Hoch oder Tief kontrollierbar, aber mit der Aufschlagskraft der Muay Thai Variante nicht zu vergleichen. Was nicht heisst, dass man damit niemanden ausknockt, aber die Durchschlagskraft der Semi-circle Variante vs. Snap Kick Variante sind enorm, wenn technische Fähigkeiten da sind. Die tae Kwon Do Variante Dollyo Chagi ist dem Mawashi Geri ähnlich, nutzt aber eine etwas andere Form: http://www.youtube.com/watch?v=WcwNwbcoQS4 Unter anderem nutzt man im Tae Kwon Do die Kniebewegung um Hüftrotation zu erreichen. Im San Shou/Sanda funktioniert das ganze noch etwas anders. Dort macht man eine dem Muay Thai sehr ähnliche Kick Bewegung, trifft aber mit dem Fuss als Aufschlagfläche auf. Zudem hat ein Sanda Fighter meist eine dem Axe Kick ähnliche Bewegung. D.h. der Sanda Fighter kickt zuerst nach hoch, der Kick schlägt aber diagonal nach unten ein. D.h. bei einem Low Kick eines Muay Thai Fighters kommt dieser meist eher seitlich, bei einem Sanda Fighter trifft der Low Kick diagonal mit einem Vektor nach Unten ein.
  14. Ja, das kommt auch hin. Dennoch sind viele psychische Auffälligkeiten, was denke ich ein besserer Begriff ist, eben so wie ein Hautauschlag oder Verstopfung. Manchmal sieht man sie eben nicht, sie richten auch kaum oder gar keinen Schaden an. Problematisch werden die Dinge erst, sobald sie das eigene Leben oder das Leben anderer negativ zu beeinflussen beginnen. Bspw. kann jemand mit einer Aggressionsstörung sich super fühlen, andere in seiner Umgebung nicht, da er ständig ausrastet. Eine Depression kann auf dem Land in einem Familienverband vielleicht noch abgefedert werden, wenn man eben drei Stunden später im Hofladen steht. Bei einem Busfahrer oder Piloten, der dementsprechend betroffen ist, muss SOFORT gehandelt werden. ADHSler haben als Kinder meist die sog. Knoblauch Fahne: Ihnen geht es total tutti, sie finden sich super, der Rest der Welt sind Idioten. Das legt sich aber meist mit dem Erwachsen sein irgendwann und schlägt relativ oft, sofern die Problematik unbehandelt bleibt und sie auch bestehen bleibt, heftigst um. Dann kommen Komorbiditäten wie Depressionen, bipolare Störungen, Aggressionsstörungen und bei denen, die selbst Coping Mechanismen entwickeln wollen, oft auch Zwangsstörungen dazu. Die Selbstmedikation über Drogenkonsum lassen wir besser auch raus, die ist auch nicht von schlechten Eltern im klinischen Bild. Nein, das Problem ist dass du "psychisch krank" vielleicht etwas besonders stark einstufst. Wenn jemand eine Erkältung hat und jemand Krebs hat, sind beide krank. Eins ist eben Schlimmer. Es ist eben so, dass fast jeden mal ne psychische Krankheit trifft. Es wäre eben absurd zu behaupten, es gäbe einen Menschen, der nie eine Erkältung oder Kopfschmerzen hat. Bei psychischen Krankheiten machen wir das aber so. Denn psychisch krank scheint immer noch eine ganz böse Diagnose zu sein. Dabei ist es das Normalste der Welt, dass auch die Psyche mal leidet. Wir tun immer so, als wäre unsere Psyche etwas ganz Besonderes und würde nicht erkranken. Eine leichte depressive Phase hat noch niemanden gekillt und wird meist ohne Hilfe durchgestanden. Sie wird wieder kommen, aber ist oft nicht mal behandlungsbedürftig. Das ist wie eine Erkältung. Bei einer Erkältung hab ich auch lieber Nasenspray und Ibuprofen am Start, aber nötig ist es nicht. Es verändert mich auch nicht dahingehend, dass die Welt für mich nicht mehr durchstehbar ist. Anders könnte eine schwere psychische Störung dahingehend mit einer schweren Autoimmunkrankheit vergleichen. Sie ist da, sie wird bleiben und sie schränkt denjenigen stark ein. Manchmal kann derjenige nicht arbeiten, manchmal kommt er nicht aus dem Bett. Im Gegensatz zu körperlichen Krankheiten haben psychische Krankheiten manchmal eben auch Vorteile, gerade Dinge wie Depressionen oder ADHS hatten mal evolutionäre Vorteile, die in unserer heutigen Welt kein Stück mehr existieren. Und deswegen sind sie völlig normal. Und das ist es eben, es ist nicht absurd, eine Erkältung zu haben. Genauso wenig ist es absurd, dass viele, und zwar ein Drittel unserer Bevölkerung zu fast jedem Zeitpunkt, an psychischen Problemen zu knappsen hat. Das ist komplett Normal. Was nicht "normal" ist, ist eine Norm zu schaffen, die voraussetzt, dass wir Menschen so nicht wären. Das ist allerdings quatsch, da stimme ich zu.
  15. Ich bin jemand, der was Drogen angeht, bei 0% ist. Ich bin meist Fahrer, das Höchste der Gefühle sind mal 1-2 Mixbier am Burger Abend, wenn Klitschko kämpft. Dennoch ist eine sehr wichtige Sache in deinem Post angesprochen, die ich da sehe: Du sagst "wenn du MUSST." Was ist mit Leuten, die nicht MÜSSEN? Die ihr ganz normales Leben glücklich leben, einmal im Monat MDMA einwerfen und den Rest des Monats perfekt funktionieren? Die am Wochenende an ihrem Häuschen am See einen Joint rauchen, den Sonnenuntergang bewundern und sich darüber freuen, was sie in der Woche alles geleistet haben? Die Problematik mit Drogen aus meiner Sicht ist IMMER genau ein Wort, das sich in verschiedenen Varianten darstellt: MÜSSEN, BRAUCHEN, KÖNNEN. Derjenige, der Drogen nehmen MUSS, das Abschalten BRAUCHT oder seinen "Konsum kontrollieren KANN" sind die Leute, die bereits viel zu weit weg sind. Es geht ja eben nicht darum, aber ein Großteil der Substanz User ist eine andere Gruppe. Die Gruppe, bei der du abseits von einem Drogentest NIE IM LEBEN glauben würdest, dass sie am Wochenende mit nem Pillchen feiern gehen, an einem Wochenende ne Nase zu ziehen oder ihr Gras rauchen. Das ist denke ich das Verrückte. Diejenigen sind auch weiter still. Sie sind keine Aktivisten, sind nicht laut. Die, für die das Ganze kein Problem darstellt, sind die, die uns nie auffallen werden. Deswegen fand ich die Figur des Guz Gustavo aus Breaking Bad so realistisch: Das sind genau die Leute, über die wir auch reden müssen. Denn auffallen tun uns nur die Misfits, die Badgers und Jesse Pinkmans dieser Welt. Über einen Gustavo redet man kaum, denn er hat keine Probleme mit den Drogen, wir würden niemals überhaupt auch nur wissen, dass er sie nimmt. (Auch wenn Gustavo dies sicher nicht tut, da sein Produkt ein gewisses Abhängigkeitspotential hat.)
  16. Ich würde vielleicht "Drogen: Pro und Contra zu einzelnen Substanzen" oder "Drogen: Jeweiliges Pro und Contra" ziehen. Ein witziger Nebeneffekt wäre dann zum Beispiel zu erwähnen, dass Sigmund Freud seinen Freunden zum Geburtstag immer Koks geschenkt hat, weil er von der Wirkung begeistert war. Oder dass Crystal Meth in Reinform mal als Desoxyn und als Medikament genutzt wurde, dann aber wegen der unglaublichen Missbrauchsmengen eingeschränkt wurde.
  17. Der Threadtitel ist dann aber denke ich falsch. Denn jede Substanz, ich sage bewusst erstmal nicht Droge, muss alleine beurteilt, analysiert und bewertet werden. Alkohol, Marihuana und Methamphetamin beispielsweise sind sicher alles Drogen, aber jede einzelne muss bewertet werden, damit man sie versteht und ein Urteil bilden kann. Und das in einem Kontext, der Wissenschaft, das Individuum und Gesellschaft und damit die Rechte des Einzelnen innerhalb einer Gesellschaft, berücksichtigt.
  18. Man verwendet daher meist in den USA den Begriff "Neurotypical" für Leute, die keine Störungsmuster aufweisen. Ich hab das Gefühl, dass du irgendwo in einer Schleife hängst, in der du alles positiv malst. Weil es geht nicht darum wie man jemanden bezeichnet, sondern darum, wie man ihm helfen kann. Man kann Leuten durch eine Diagnose helfen, ihr Leben besser in den Griff zu kriegen: http://europepmc.org/abstract/MED/20051220/reload=0;jsessionid=xaT32csWwkRv8HOt1pSB.12 http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=186469 Bei anderen psychischen Problematiken, wie Depressionen etc., ist es nicht immer von Vorteil, Pillchen reinzujagen. Bei echter, persistenter ADHS ist die Stimulantiengabe aber GRUNDLAGE der Therapie. Die effektivste Behandlung von ADHS ist die Gabe von einer vertragenen Stimulanz, d.h. Methylphenidat, Amphetaminsalze,Lysdexamfetamin oder Atomoxetin. In den USA inzwischen üblich ist die Gabe von Guanfacin, was wiederum die innere Unruhe, die die Person verspürt, durch eine Absenkung des klassisch sehr einfach erregbaren Adrenalinpegels eines ADHSlers. Ist das gegeben, beginnen die Klienten Kontrolle über ihr Leben zu haben und können sich entscheiden, wann sie diesen Fokus brauchen oder nicht brauchen. Und das ist das, wonach die meisten ADHSler suchen: Ein bischen mehr Kontrolle.
  19. Was sind nun die Symptome? Wiki hat zwar eine Liste aber das ist alles so schwammig. Hab den Verdacht leichtes ADHS zu haben und einige der Symptome treffen zu und bei einigen bin ich mir absolut nicht sicher was so der Normalbereich wäre. Symptome musst du schon ordentlich abklären, d.h. Vigilanztest machen, D2 Test, IQ Tests, EEG, CT, Magnesiummangel abklären etc. Wenns schwammig ist, ists oft keins, aber kannst mal mit dem hier anfangen: http://www.psychomeda.de/online-tests/konzentrationstest.html Symptome müssen zudem von dir schon in der Kindheit wahrgenommen worden sein und sich nicht erst entwickelt haben.
  20. Netter Versuch, leider demonstrierst du wunderbar, dass du entweder keine Peilung von Statistik und Epidemiologie psychischer Krankheiten hast, oder gezielt lügst. Diese beiden Möglichkeiten gibt es. Die Erstere wäre schöner. Diese Krankheiten sind zum Teile genetisch bedingt und sie existieren genauso in anderen Ländern. Gerade AHDS ist in Deutschland gerade bei Erwachsenen und Jugendlichen noch unterdiagnostiziert, bei Kindern nur zum Teil überdiagnostiiziert. Wir liegen mit der Diagnoserate unter der Prävalenzrate, was bedeutet dass viele Fälle nicht erkannt werden. Es hat nicht jeder irgendwas, sondern es gibt in Deutschland eine hohe Prävalenzrate psychischer Problematiken, die genau wegen Dummschwätzerei wie du sie betreibst nicht angenommen wird. Wenn du ADHS mit Faulheit gleichsetzt und behauptest, Meditation würde helfen, hast du KEINE AHNUNG wovon du redest. Das würde bis zum geht nicht mehr getestet, so dass es bereits Metareviews gibt, die demonstrieren dass das NICHT funktioniert. Aber hauptsache quatschen. Denk nach. Dämmerts? AH! Krankenversicherungen. Oh und... ähm... Gesundheitssysteme, die sowas auffangen! Sowas! Die Prävalenz ist weltweit aber ziemlich gleich. Eine wirkliche Überdiagnostizierung lässt sich für ADHS nur in den USA feststellen, wo doppelt soviele Fälle diagnostizieren wie statistisch auftreten sollten. Nein. Sie wurden ausgestossen, ausgelacht, haben mindere Arbeiten gemacht, wurden von ihren Bossen in die Depression gemeckert. Teilweise sind sie arbeitslos geworden. Aufgrund der hohen Prävalenzen haben viele auf der Strasse gelebt. Rechnen wir 5000 Jahre zurück, waren ADHSler vermutlich sogar nützlich. Sie haben sich aufgrund ihrer Prädisposition als besonders gute Jäger und Krieger erwiesen. Oder, sie waren genauso nutzlos aber haben einfach gefickt. Oder irgendwann jemanden vergewaltigt. Sie brauchen nur mit 20 gefickt haben. Vielleicht haben sie dann so gelitten, dass sie sich mit 30 den Strick genommen haben, uns interessiert das nicht, weil sie nur einfach irgendwann mal gefickt haben müssen in einer Welt, in der es keine Pillen und Kondome gab. Daher ist dieses Beispiel so richtig bescheuert. Merkste aber selbst, oder? Denn ADHSler, die hohen Antrieb haben, sind durchaus sexuell sehr aktiv. Du hast diese Idee, dass alle hart gearbeitet haben. Misfits gab es aber schon immer, das waren nicht alles harte Arbeiter. Es gab genug Diebe, Vergewaltiger und arme Schlucker, die irgendwo versucht haben, zu überleben. ADHS wurde zum ersten Mal 1845 von einem Arzt gesondert als Problematik beschrieben, heutzutage kennen wir neuronale Auswirkungen. Du leidest nicht unter irgendeiner psychischen Erkrankung, oder? Weil du bist genau die Art Mensch, unter der psychisch erkrankte extrem Leiden. Derjenige, der alles als normal und Teil ihrer Selbst erklären will, ihnen erklärt, sie sollen sich nicht so haben. Ist doch alles gar nicht so schlimm, soll sich mal zusammenreißen. Jemand wie du hat nicht Jahrelang seine Tränen über Büchern vergossen, weil er ausserstande war, trotz 8 Stunden der eigenen Zeit, ein Buch zuende zu lesen. Jemand wie du entwickelt keine zwanghafte Persönlichkeit, bei der ALLES perfekt sein muss, weil man weiss, das sonst die eigene Persönlichkeit alles kaputt macht. Jemand wie du leidet nicht darunter, dass dir ständig jemand sagt, "Man, du könntest viel besser sein, wenn du dich nur anstrengen würdest." Sorry, aber du hast keine Ahnung wovon du redest, du hast sichtbar keine Erfahrung mit wirklich problematischen psychischen Erkrankungen und bis du diese hast, solltest du deine Ratschläge für dich behalten.