Ahura

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  1. Bin ich der einzige, der es lustig findet, dass ein Marketing-Berater auf diesem Lebenshilfeforum nach Hilfe bei der Kundenakquise sucht?!? Kaltakquise per Telefon ist gegenüber Unternehmen dann nicht verboten, wenn eine mutmaßliche Einwilligung vorliegt, der werbende also davon ausgehen darf, dass der Akquiseversuch erwünscht ist. So könnte er zB. von einer Einwilligung ausgehen, wenn entsprechende Ansprechpartner publiziert werden. Wenn er aber abgewimmelt wird, spricht das ziemlich offensichtlich dafür, dass der Beworbene kein Interesse hat. Wenn der Werbende hier weiternervt, handelt er rechtswidrig. Automatisierte Verfahren sind immer verboten. Akquiseversuche per email setzen in jedem Fall die vorherige explizite Einwilligung des Empfängers vorraus. Darüberhinaus kann das jeweilige Standesrecht strengere Vorgaben machen. Ärzte oder Juristen würden bei dieser Form der Kundenakquise ziemlich schnell die Zulassung verlieren. Beim Umfragesteller besteht diese Gefahr natürlich nicht. Davon abgesehen: Berater leben von ihrem Ruf. Da muss man sich gut überlegen, ob man als Nervensäge oder Ambulance-Chaser verschrien sein möchte. Normalerweise heißt es für Berater im Rahmen der Kundenakquise doch in erster Linie: Öffentlichkeit herstellen und Netzwerken. Öffentlichkeit bekommt man durch Vorträge und Veröffentlichungen. Ob man diese eher in Fachzeitschriften, Branchen- oder Massenmedien einbringt, hängt von der angestrebten Kundenstruktur ab. Bei Großunternehmen wird die Geschäftsleitung wohl selten der Ansprechpartner sein, sondern die Fachabteilungen und diese nutzen ggf. auch Fachmedien. Bei KMUs erreicht man wohl mehr mit regionalen Wirtschaftsmedien. Vorträge kann man zB. bei der IHK halten, da spricht man dann ja auch gezielt Multiplikatoren an. Netzwerken aus dem Nichts ist natürlich schwierig. Wenn man keine Kunden hat, kann man auch schlecht empfohlen werden. Aber auch hier kann es helfen, sich bei Veranstaltungen sehen lassen, bei Meetings der Marketinginitiative Nordfriesland, den Jungunternehmern Netzwerk Oberweser und natürlich bei Veranstaltungen der IHK.
  2. @Danilson Ich hatte auch überlegt P&E in Bayreuth zu studieren, hatte mich am Ende dann aber doch für Jura entschieden. Ich bin bisher nur 2-3 Leuten begegnet, die das Studium begonnen, aber nach ein paar Semestern abgebrochen haben, weil die Mathematik im Philosophieteil zu heftig wurde (im Wirtschaftsteil ist sie auch nicht wilder als an anderen Unis in BWL oder VWL). Dinge, die im normalen VWL-Studium nur angerissen, wie etwa Spieltheorie, wird dort mit n-Variablen durch exerziert. Die Philosophie dort ist wesentlich anwendungsbezogener und mathematischer als in gewöhnlichen Philosophiestudiengängen. Der Fokus liegt klar auf Logik, Entscheidungsfindung und Ethik. Klassiker kommen zwar auch vor, aber eher am Rande. Diskutiert wird dann weniger Sokrates als Singer. Im Anschluss gibt es einen P&E-Master, mann kann aber auch nen gewöhnlichen BWL- oder VWL-Master machen.Fazit: interessant ist das Studium zweifellos, aber auch nicht ohne. Bayreuth hat als Uni auch für Wirtschaft einen guten Ruf, ist als Städtchen hübsch, aber recht verschlafen. Was die Karriere als Diplomat angeht, hier eine Diskussion aus Juristensicht: http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=54&t=41593 Und ganz allgemein: fahr mal ein bisschen runter. Hast doch bisher super Qualifikationen. Kein Arbeitgeber erwartet von Dir später, dass Du irgendwelche Praktika als Schüler gemacht hast und auch Dein Abi-Schnitt ist nach dem Master nur noch eine Randnotiz. Such Dir was, was Dir Spaß macht!
  3. Naja, dieser Europass-Lebenslauf ist ja nicht nur unansehlich, sondern ziemlich überfrachtet und viel zu detailliert. Die schematische Erklärung links neben den einzelnen Punkten dienen auch nicht gerade der Übersicht, sondern nerven eigentlich nur. Die Anschrift der Schulen und Arbeitgeber muss nun wirklich nicht in den Lebenslauf. Schon die Musterlebensläufe sind 3-4 Seiten lang. Wenn jemand dann noch auf mehreren Universitäten war, etliche Praktika und Berufsstationen hatte, dann werden das schnell 10. Soziale Kompetenzen etc. würd ich auch eher ins Anschreiben setzen, am Besten als Motivation verpackt. Hobbies kann man rein packen, damit der geneigte Leser "ein Bild von der Persönlichkeit erhält", interessiere aber wohl kaum als besondere Kompetenzen.
  4. Dann noch mal zur erfolglosen Arbeitsplatzsuche des TE: Es verwundert mich nicht, dass der TE keine anderen Jobs als Aushilfsjobs findet. Das hat aber nichts mit der Arbeitsmarktsituation oder unfairen Arbeitgebern zu tun, sondern schlicht damit, dass kein Arbeitgeber ein Interesse daran hat einen fachlich bisher unqualifizierten Arbeitnehmer für irgendetwas anzulernen, wenn er nach einem Jahr wieder geht, zumal er für den konkreten Job vermutlich keinerlei Neigung erkennen lässt. Das lohnt sich doch aus Sicht des Arbeitgebers nicht und er nimmt lieber einen akademisch vielleicht weniger qualifizierten, der aber dabei bleiben möchte. Vielfach wird es sogar egal sein, ob der TE dem Arbeitgeber seinen späteren Studienwunsch offenlegt, bei einem Abiturienten ist absehbar, dass er sich irgendwann zu höherem berufen sieht. Nur: was spricht denn gegen Aushilfsjobs? Je nach Region kann man doch wirklich von heute auf morgen was finden, man ist flexibler, kann sich mehrere Sachen anschauen etc.
  5. @RPPL Ich geb Dir ja in zwei Punkten durchaus Recht: jede "Extremsituation" bildet irgendwie den Charakter und sehr vieles ist tatsächlich Einstellungssache. Zu erstem Argument ist nur zu sagen, dass das theoretisch auch für ein Jahr Knast gilt. Auch das ist eine extreme Erfahrung, die zweifellos den Charakter prägt. Die Frage ist für den Umfragesteller aber, ob sie den Charakter positiver bildet als dies eine andere Erfahrung täte. Meines Erachtens ist weder die mögliche Erfahrung im Kriegs- oder Kriseneinsatz, noch das wahrscheinliche Rumlungern in der Kaserne positiv prägend. Und, wie es in einem anderen Karriereforum vorgetragen wurde, zu lernen auch die Anweisung weniger intelligenter Vorgesetzter ungefragt auszuführen, ist auch keine Kompetenz die ich im Vorstellungsgespräch erwähnen würde. Positiv ist für Abiturienten sicherlich, wenn sie mal mit Menschen aus anderen Milieus zu tun haben. Aber dafür muss man wahrlich nicht zum Bund. Und was die Einstellung angeht: die Frage ist nicht, ob der Umfragesteller das Beste aus einer schlechten Lage (Soldat beim Bund) macht, sondern welche Lage er anstreben sollte. Dass Gejammer, wie das von Mustang hier, nicht hilfreich ist, das steht außer Frage.
  6. England ist voll mit Leuten die kaum Englisch können; etliche meiner Freunde (Spanier, Italiener) sind trotz geringer Sprachkenntnisse für ein paar Monate nach England und alle haben nen Job gefunden. Enttäuscht waren nur die, die dafür ner Agentur ne Menge Geld gezahlt haben dass sie letztlich ausgebeutet wurden. In Skandinavien oder Frankreich dürfte es ähnlich einfach sein. In anderen Ländern ists vielleicht etwas schwieriger, aber keineswegs unmöglich. Wie kriegt man nen Kellnerjob im Ausland? Genauso wie in Deutschland: man geht von Pub zu Pub und fragt nach dem Chef. P.S.: wie man ein Jahr so wegschmeißen kann, dass man freiwillig zum Bund geht, ist mir schleierhaft.
  7. Ahura

    Eiweißbrot

    Mir schmeckts besser die meisten anderen Brote und ich vertrage es sehr gut. Neben dem hohen Eiweissanteil enthält es auch mehr pflanzliches Fett als herkömmliches Brot und mit 2,50€ für 400g sprengt es auch nicht den Rahmen dessen, was ich für Vollkornbrot ausgeben würde.
  8. Nein, nicht anfragen, ob das mit dem höheren Dienst nicht doch klappen könnte, sondern ausprobieren durch bewerben und zwar auf alle Stellen, die irgendwie zu Deinem Profil passen. Zwar sind öffentliche Arbeitgeber stark an ihre eigene Ausschreibung gebunden, das Phenomen, das die angeblichen Anforderungen in Stellenausschreibungen weit überzogen sind, ist nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei privaten Arbeitgebern, aber auch hier gilt: Idealanforderungen sind Wunschvorstellung des Arbeitgebers, im Zweifelsfall ist er auch mit geringeren Qualifikationen zufrieden. Und es wird auch mehr als eine Stelle im höheren Dienst geben, zu der Dein Profil ungefähr passt. Also ausprobrobieren und wenn nichts draus wird, hast Du auch nicht viel verloren. Wie Deine Chancen stehen kann Dir hier auch keiner sagen.
  9. Mir erscheint der gehobene Dienst karrieretechnisch an Deiner Stelle eine ziemliche Sackgasse zu sein, zumal Du ja formal schon klar überqualifiziert bist, aber nochmal 3 Jahre Ausbildung mit geringem Gehalt investieren müsstest. Du hast de facto keine Möglichkeit intern an interessantere Stellen zu kommen (das Finanzielle steht da ja gar nicht mal an erster Stelle), würdest Dich später vermutlich ständig fragen, "was Du hättest erreichen können, wenn..." und wirst vermutlich auch das eine oder andere Mal überlegen, ob Du die Verbeamtung wieder aufgeben willst und das Risiko eingehst etwas interessanteres anzufangen. Ist ein Einstieg in den höheren Dienst denn wirklich ausgeschlossen, sprich: hast Du es schon versucht dort einzusteigen? Selbst wenn dort eine Promotion regelmäßig gern gesehen wird, auch der Staat hat Stellen zu besetzen, bei dem konkrete Fähigkeiten wie Du sie im IT-Bereich hast wesentlich wichtiger sind, als Formalia wie eine Promotion. Und die Mindestanforderungen erfüllst Du ja zweifellos. Parallel dazu kannst Du ja das Informatikstudium beginnen. Schaden wird es auf keinen Fall und mit dem Abschluss sehen Deine Möglichkeiten ganz anders aus. (Ich muss insoweit aber dazu sagen, dass mich der Staatsdienst als solcher nicht reizt. Für andere mag die Lebenszeitverbeamtung und die damit verbundene Sicherheit durchaus sehr interessant sein, mich schreckt sie eher ab.)
  10. @Geschmunzelt Es gibt Länder in Europa, da verdienen vermutlich sogar 90% der Mitarbeiter in Diskotheken mehr als 90% der Berufseinsteiger mit juristischem Studium. Dabei muss der Diskothekenbetreiber auch sicher nicht der mit dem höchsten Einkommen sein; Türsteher verdienen häufig mehr, sowie teilweise auch Promoter und regelmäßig auch Leute die eigene Veranstaltungen organisieren. Dass es Arbeitgeber gibt, die es nicht nachvollziehen können, dass man das Risiko eines unfreiwilligen Sabbatjahres eingeht, während der deutsche Arbeitsmarkt in diesem Bereich derzeit sehr bewerberfreundlich ist, ist genau der Punkt. Dass in der Zeit irgendwelche Fähigkeiten groß verkümmern würden dagegen eher nicht, dann müsste man ja auch eine (fachfremde) Promotion zu diesem Zeitpunkt karrierehemmend sein.
  11. Also dass das Geld nicht reichen könnte ist wirklich Unsinn. In den meisten Gegenden Deutschlands sollte es problemlos möglich sein auch als völlig ungelernter einen Job zu finden bei dem man ca. 10€/h verdient. Wenn Du Dir ein Jahr Zeit nimmst, dann würde ich das aber wirklich auch nutzen um mir was anzuschauen, ich würde dann definitiv versuchen, ein paar Monate ins Ausland zu gehen. Muss ja nicht son work and travell Programm nach Australien sein, mehreren europäischen Ländern solltest Du aber einen Job finden und ohne Hilfe leben können. Ins Ausland solltest Du für Dich selbst, nicht für den Lebenslauf. Was die Bewertung eines Sabbatjahres durch Personaler angeht, so bin ich aber etwas skeptischer als meine Vorschreiber. Ich hab selber im Anschluss an meine Berufsausbildung in Deutschland ein Postgraduiertenstudium im Ausland gemacht und bin ein weiteres Jahr dort geblieben, wobei ich zwar durchaus dort versucht habe in meinem Bereich anzufangen, was sich aber dann ob der dortigen Arbeitsmarktsituation als Illusion herausstellte (hätte als Jurist dort niemals das verdienen können, was ich durch meine Arbeit in Diskotheken verdient habe). Dieses Jahr erschwert mir nachhinein durchaus die Arbeitsplatzsuche in Deutschland. Zwar kann sich kein Arbeitgeber leisten, allein aufgrund solcher Dinge einen ansonsten qualifizierten Bewerber auszuschließen, aber im Zweifelsfall nehmen viele (nicht alle, manchen ist sowas wirklich egal, einige sehen sogar gern) Arbeitgeber den ansonsten gleichqualifizierten anderen Bewerber, weil er zielstrebiger wirkt oder schlicht jünger ist. Dabei macht es aber sicher einen Unterschied, ob man sich so ein Jahr mit 19 vor oder wie ich mit 30 nach dem Studium gönnt, zumal 20 derzeit auch das Durchschnittsalter für Studienbeginner sein dürfte. Im Übrigen halte es mit Shao und richte Dein Leben nicht nach den angeblichen Wünchen irgendwelcher Personaler aus.
  12. Lieber hearts and minds, Du nennst eine Zukunft wie in Argentinien heute keine dramatische Perspektive? In Argentinien haben die Menschen heute andere Sorgen, als dass das Geld auf der Bank nicht sicher sein könnte. Dort werden Wertgegenstände nicht unter der Matratze versteckt und auch nicht im Safe verwahrt, sondern irgendwo im Fundament des Hauses einzementiert und auch da ist nichts sicher. Seit der Argentinienkrise ist die Zivilgesellschaft in einem Ausmaß erodiert, das ich mir in Europa nicht vorstellen möchte. Das starke relative Wirtschaftswachstum darf wohl eher auf die niedrige Ausgangsbasis zurückzuführen sein, denn im Wettbewerb etwa mit Brasilien hat das einst reichste Land Lateinamerikas den Anschluss verloren. Vom internationalen Kapitalmarkt ist Argentinien nachwievor isoliert. Dafür regiert nach wie vor Parteien die sich peronistisch nennen. Diskussionen darüber, in wie weit Deutschland vom Euro profitiert hat, helfen kaum weiter, zumal ohnehin schwer ist da zu quantifizieren. Deutschland mag zum Teil verstärkt innerhalb des Währungsraums exportiert haben können, dafür hat die Einführung des Euros zunächst für einen Kapitalabfluss aus Deutschland in die Südländer geführt. Lasten im Rahmen der Eurokrise musste Deutschland bisher kaum tragen, das könnte bei Fälligkeit der Bürgschaften und insbesondere bei einem Zerfall des Euros ganz anders aussehen. Die Perspektive, im Falle eines Euroaustritts habe Deutschland mit einer zu harten Währung zu kämpfen, halte ich für, sagen wir mal: optimistisch. Wenn Deutschland nämlich einerseits für seine Bürgschaften in Anspruch genommen wird, andererseits die Bundesbank ihre Salden gegenüber den anderen europäischen Zentralbanken nicht mehr ausgeglichen bekommt, dann weiß ich nicht, ob die nationale Folgewährung so hart werden wird, wie es der Euro bisher ist.
  13. Also Big Four gehören was Arbeitszeiten und Gehalt angeht wirklich nicht in der Freaky-League, auch wenn da Unterschiede bestehen. PWC im Extremfall hat gelebte 40h/Woche mit Zeiterfassung und Überstundenausgleich und sogar nen Betriebsrat. Und soweit ich das von einigen Standorten gehört hab, wird das auch in der Rechtsberatung so gehandhabt, auch wenn hier generell andere Maßstäbe gelten. Zumindestens für Juristen bieten sich Big Four bzw. deren Partner auch eher an, wenn man schon Familie hat und nicht die große Anwaltskarriere starten will (mir erscheinen sie vor Allem sehr unpersönlich und bürokratisch). Was die einzelnen Maßnahmen angeht, so ist doch auffällig, dass nicht alles was als Erleichterung gedacht war, auch wirklich immer so ankommt, zumal die Arbeitnehmer unterschiedlich damit umgehen. Für den einen sind flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit von Home-Office tatsächlich eine Voraussetzung die eigenen Kinder zu sehen, bevor sie eingeschlafen sind, für den anderen bedeuten sie, dass die Arbeit überhaupt kein Ende mehr nimmt. Viel hängt eben auch davon ab, wie die Arbeitnehmer wirklich mit der Belastung umgehen können, etwa ob man sich auch sagen traut, wenn es zuviel wird.
  14. Würd mich aber nicht überraschen, wenn die beiden dennoch damit Werbung machen würden. Mir gegenüber hat noch fast jeder Arbeitgeber mit besonders guter Work-Life-Balance geworben. So etwa jüngst in einer amerikanischen Großkanzlei mit den Worten "das mit der Work-Life-Balance kriegen wir besonders gut hin, da sind wir flexibel. Da kann man, wenn nichts anliegt, sich schon mal mit der Freundin um 20:30 zum Kino verabreden. Sonntag ist bei uns normalerweise schon frei. Ob man am Wochenende arbeitet ist ja ohnehin eine Frage der persönlichen Einstellung." Wie die Arbeitsrealität dann aussieht kann man sich wohl gut ausmalen.
  15. @shao Ich will ja nicht bezweifeln, dass manch Berufeinsteiger enorme Leistungen von seinem Arbeitgeber erwarten kann, weil er sonst eben zur Konkurrenz geht. Gerade in meinem Bereich haben die (vermeintlichen) Toparbeitgeber richtige Probleme trotz irrsinniger Gehaltssteigerungen in den letzten Jahren ihre begehrten "High-Potentials" rekrutieren zu können. Auch der Ton in den Bewerbungsanzeigen hat sich geändert, wie selbst verständlich wird mit umfangreichen Ausbildungsprogrammen, Secondments, besonders guter Work-Life-Balance (gibt Arbeitgeber die Werben primär damit) und Vereinbarkeit von Familie und Beruf geworben, wenngleich meist fraglich ist, in wie weit diese Versprechen gehalten werden können. Insofern mag der eine oder andere Absolvent durchaus deutlich mehr Gehalt bekommen können, als dies beim Umfragesteller der Fall ist. Etwas anderes sind aber die ganzen infantilen, fantasielosen Alphas hier im Forum, die ihr Bild von der Arbeitswelt aus der Wirtschaftswoche und aus Hollywoodfilmen zu haben scheinen und jede hier gepostete Karriereperspektive mit den 2-3 bestdotiertesten Arbeitgebern vergleichen, auch wenn eine Position für die konkrete Person dort nicht erreichbar und/oder erstrebenswert ist. Der angehende Jurastudent muss später unbedingt zu Milbank Tweed, der angehende BWLer unbedingt zu McKinsey oder JP Morgan Chase, auch wenn er von der konkreten Tätigkeit dort überhaupt keine Ahnung hat. Dass es gerade auch für Leute, die es sich aussuchen können wo sie anfangen, noch ganz andere wichtige Kriterien bei der Wahl des Arbeitgebers gibt, als nur das Bruttoeinkommen (kleine Auswahl: Ausbildungsprogramm, Standort, konkreter Tätigkeitsbereich, Verantwortung, Möglichkeit von Secondments, Außenkontakt, interene Aufstiegsmöglichkeiten, Marktreputation des Unternehmens, Größe des Unternehmens, Arbeitszeiten, Vereinbarkeit mit Familie und wohl am wichtigsten: Arbeitsatmosphäre bzw. sympathische Vorgesetzte und Kollegen) wird von Leuten, die davon weit weg sind, natürlich nicht gesehen. Ob das Angebot, das der Umfragesteller hier gepostet hat, "marktgerecht" ist, könnte ich auch dann nicht sagen, wenn ich von dem Sektor Ahnung hätte. Dafür sind auch die Angaben bzgl. des Unternehmens, der Stelle und seiner Qualifikationen viel zu grob.
  16. Allein in der Menge nicht, geil machst Du sie so:
  17. Der erste Satz, auch wenn nicht völlig falsch, verschleiert mehr als dass er das Problem beschreibt, der zweite Satz trifft den Nagel auf den Kopf. Es geht nicht um die Bedeutung von Religion als Abstraktum, als Institution oder als Gemeinschaft innerhalb unserer Gemeinschaft oder ihre Beziehung zum sekulären Recht. Dass "die Moslems" oder "die Juden" kein Recht darauf haben, dass irgendwer beschnitten wird steht genauso außer Frage, wie die Tatsache, dass sich jeder prinzipiell aus religiösen Gründen selbst beschneiden lassen kann. Beiträge, die von Attributen wie "archaisch" auf der einen oder "faschistoid" auf der anderen Seite beprägt sind können daher zu einer gerechten Lösung nicht führen. Es geht einzig und allein um Inhalt und Schranken des religiösen Erziehungsrechts der Eltern, mithin das Verhältnis von Erziehungsrecht iVm. der Religionsfreiheit auf der einen Seite und Religionsfreiheit und evtl. körperlicher Unversehrtheit auf der anderen Seite. Dieses Spannungsverhältnis ist der deutschen Rechtspraxis keineswegs neu, wie etwa die Existenz des RelKErzG oder Diskussionen um Bluttransfusionen bei Kindern gegen den erklärten Willen der Eltern zeigen.
  18. Zu den Anforderungen in Stellenausschreibungen: die Stellenausschreibungen werden nicht nur für Stellensuchende geschrieben, sondern sind ja auch immer Teil der allgemeinen Außendarstellung. Klar, dass sich die dann nur an die Besten der Besten richten. Was die Bewertung von Auslandsaufenthalten angeht, so ist die mE. von Partner zu Partner verschieden, wobei Anwälte in internationalen Großkanzleien verglichen mit der breiten Masse der Juristen überdurchschnittlich häufig im Ausland. Jemand der sein Leben lang nicht aus seinem Nest rausgekommen ist, hat einfach Probleme zu erklären, warum es jetzt eine internationale Kanzlei sein muss. Auch was Englischkenntnisse angeht hab ich die gleichen Erfahrungen wie Trace gemacht: es muss kein Fachenglisch sein, das kann man später noch lernen. Aber wenn man seit dem Abitur kein Englisch mehr gesprochen hat, siehts halt ziemlich schlecht aus.
  19. @Dino Bei Justiz hast Du zweifellos recht. Da kommts fast ausschließlich auf die Noten an und man sollte vielleicht nicht gerade vorbestraft sein. Dann gibts aber auch noch AA und diverse Stellen bei EU oder internationalen Einrichtungen. Was das Prädikatserfordernis angeht: gibt zweifellos Arbeitgeber bei denen 2x vb ein Muss ist (nicht unbedingt nur bei den Großkanzleien) und es gibt Städte, in denen der Arbeitsmarkt für Juristen generell schwierig ist, wie den typischen Uni-Städten. Hamburg und Berlin sind auch eher schwierige Pflaster. In den Anwaltshochburgen Düsseldorf, München oder insbesondere Frankfurt können die meisten Arbeitgeber aber eben nicht so wählerisch sein. Hab jedenfalls zweimal das vb knapp verpasst und nen llm. und bin augenscheinlich dennoch interessant für bei juve und legal500 gelisteten Groß- und Mittelständischen Kanzleien. Ändert nichts an der Bedeutung der Note, aber man darf es nicht so schwarz sehen. Hier in Bayern braucht man 2xvb nichtmal zwingend für den Staatsdienst. Bei Justiz schwankt die "Staatsnote" zwischen 8,5 und fast 10 im Zweiten, Verwaltung ist mit 8,00 aber regelmäßig kein Problem, Arbeitsgericht geht auch und Finanzverwaltung sowieso. Dass das Prädikat Fleiß erfordert werd ich nicht bezweifeln, aber er genügt eben auch nicht. Bei mir im Ref. waren genug Leute, die quasi vom ersten Semester nonstop durchgelernt haben und dann im 2. Examen doch unter 9 blieben (und sich dann furchtbar aufregen, dass andere trozt ständiger Auslandsaufenthalte und einem unverkrampfteren Verhältnis zu den Dingen genauso gut sind. Da kann man sich über die eigene Note dann doch freuen ). Für mich persönlich war der Auslandsaufenthalt eine der besten Entscheidungen meines Lebens, das würde ich für keinen Punkt im Examen eintauschen wollen. Aber das ist eine Frage der persönlichen Einstellung.
  20. Auch wenn die Antwort unbefriedigend sein mag: Probier es aus! Ich hab meine Scheine nur einmal vorzeigen müssen: bei der Examensanmeldung. Bei meinen beiden Kanzlei-Praktika vor dem 1. Examen hat das niemanden interessiert, aber das waren auch ne kleine Kanzlei in D und ne Kanzlei im Ausland.
  21. Das kann man so pauschal nicht sagen. Vielen Arbeitgebern ist das vielleicht egal, manche bevorzugen wohl auch lokal besonders verwurzelte Kandidaten. Für viele Stellen bin ich aber erst aufgrund meiner jahrelangen Auslandsaufenthalte interessant geworden und mein derzeitiger Lieblingsarbeitgeber fängt das schwärmen an, wenn man das Wort Erasmus erwähnt. Das eine schließt das andere ja nicht aus, eher im Gegenteil. Ich hoffe mal der letzte Satz bezieht sich nur auf den Staatsdienst, denn ansonsten ist er aber sowas von falsch. Und auch in Bezug auf den Staatsdienst nur bedingt richtig, da auch hier viele interessante Stellen gute Fremdsprachenkenntnisse voraussetzen. Interessant sind Praktik in den von Itzi angesprochenen Institutionen sicherlich, notwendig aber wohl auch dann nicht, wenn man sich später dort bewerben sollte. Sofern mit den beiden Prädikaten nicht gerade "kleine Prädikate" gemeint sind, so können wohl Alexus und meinereiner dieses Gerücht widerlegen. Gute Noten sind wichtig, aber es geht auch ohne vb. Nur wenige Kanzleien können es sich leisten ausschließlich Anwälte mit den von Dir genannten Voraussetzungen anzustellen (HM, GL, MC und einige Boutiquen). Ist aber sicherlich stark standortabhängig. Das Problem mit den überdurchschnittlichen Examina ist aber, dass sie sich trotz Fleiß nicht erzwingen lassen. Auf die Idee hier gut abzuschneiden kommen auch andere. Da kann es durchaus helfen etwa im Ref schonmal irgendwo den Fuß in die Tür zu schieben, dann hat man es einfacher, wenn die Ergebnisse nur durchschnittlich sind. Und der Besuch eines privaten Rep. ist auch weder Bedingung noch Garant für überdurchschnittliche Examina.
  22. Wofür? Und wieso sind gerade amerikanische Kanzleien empfehlenswert?
  23. Gleich mal vorweg: ich gehör sicher nicht zu denen hier, die ihr ganzes Leben darauf einstellen, was einem späteren Arbeitgeber gefallen könnte und was nicht. Mal davon abgesehen, dass ich das in dem Ausmaß, wie das hier bisweilen praktiziert wird, für arm halte, funktioniert das schon deshalb nicht, weil die Vorlieben des späteren Arbeitgebers nicht vorhersehbar sind. Im Zweifelsfall weißt Du ja auch selber noch nicht, was Du später machen willst, auch wenn Anwaltschaft wohl am wahrscheinlichsten ist. Für spätere Arbeitgeber zählt als Jurist später in erster Linie die Note der beiden Staatsexamina. Die Note ist in Jura zwar sicher nicht alles, aber deutlich wichtiger als in anderen Fächern. Danach kommen meist Sprachkenntnisse (vor Allem natürlich Englisch) und "Interesse für die konkrete Tätigkeit". Der letzte Punkt ist aus meiner Sicht das Hauptargument für relevante Praktika: der Arbeitgeber geht schlicht ein größeres Risiko ein, wenn er jmd. einstellt, der noch nie in der Form praktisch tätig war, weniger weil er dann mehr lernen muss, als vielmehr weil die Gefahr größer ist, dass derjenige dann fest stellt, dass es doch nicht sein Fall ist. Durch Praktika bekommst Du die Gelegenheit, Dir entsprechende Tätigkeitsfelder anzuschauen und weißt später eher was auf Dich zukommt. Zu den einzelnen Fragen: 1. Auslandssemester ist sicherlich nicht zwingend notwendig. Wer wegem dem Lebenslauf ein Erasmussemster einlegt macht sicher was falsch. Ich würde aber jedem dazu raten ein Auslandssemester oder zwei zu machen und die entsprechenden Sprachkenntnisse mitzunehmen. 2. Zusatzqualifikationen kann ich schwer beurteilen, würde ich aber nicht zu hoch ansetzen, wenn sie nicht wirklich einschlägig sind. Ne Zusatzausbildung im Pharmarecht kann Dir vielleicht später ne Tür öffnen, aber das jeweilige Fachrecht lernt man im Berufsalltag ohnehin. 3. Praktika würde ich an oben Geschriebenen ausrichten: kommt nicht unbedingt auf große Namen an, aber Du kannst damit Interesse zeigen. Vielleicht bekommst Du auch dadurch nen Fuß in die Tür. Gerichtspraktika bringen mE. nicht sonderlich viel.
  24. Wenn man kein vorgegebenes Ziel hat, sollten günstige Flüge und preiswerte Hotels doch wirklich einfach zu finden sein. Sei es, dass man irgenein Lastminute-Angebot wahrnimmt oder nen Billigflieger a la clickair oder easyjet nimmt und dann ne preiswerte Unterkunft vor Ort sucht und mit Bus und Bahn durchs Land tingelt. Letzteres wäre meine Wahl. Warum auch 1-2 Wochen in Marokko oder Kroatien Strand und Kultur, wenn man ein ganzes Wochenende in New York an 100€ rumsparen kann??? Wie geil ist das bitte???
  25. Mir passt Olymp Level5 und bei Zara oder Springfield (letztere gibts aber nicht mehr in Deutschland) wird man auch fündig.