tonystark

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  1. War auch nicht als solche gedacht, die wirst du von mir auch nicht finden. Dazu interessiert mich dieser Blue-Pill-Red-Pill-Pick-Up-Quatsch erstens schlichtweg zu wenig und zweitens bin ich viel zu wenig in dieser Materie drin um darüber sinnvoll diskutieren zu können. Habe mal dieses "Hauptwerk" von Tomassi vor ein paar Jahren mal gelesen aber ich könnte nicht mal mehr näher beschreiben, was da eigentlich groß drinstand, da es furchtbar geschrieben war und ich keinen persönlichen Nutzen daraus ziehen konnte. Ich brauche auch keine vorgefertigte Philosophie, die mir unter irgendeinem catchy Marketing-Label die Welt erklärt, geschweige denn mit der ich mich in irgendeiner Weise identifizieren würde (egal, um welche "Pille" aka Wahrheit es sich handelt). Das war einfach nur ein Einwurf eines neutralen Beobachters. Ergänze ein "einigen (von mir aus auch vielen) erfolgreichen Pickuppern*" und ich stimme dir zu. Mich selbst beschreibst du damit aber nicht. Bin weder Pickupper noch sonderlich anfällig für diese Art von Attributionsfehler, weil ich an echte Willensfreiheit ohnehin nicht glaube und - zumindest auf rationaler Ebene - ein stark deterministisch geprägtes Weltbild habe. Das "Selbst" und seine Handlungen sind in meinen Augen lediglich das Resultat aus Vererbung und äußeren Einflüssen, von mir aus kombiniert mit irgendwelchen Zufallsergebnissen (mit zumindest vorherbestimmten Wahrscheinlichkeiten) auf Ebene der Quantenmechanik. Da bleibt wenig Platz für wirklich freie Entscheidungen und demnach wäre jeder Erfolg oder Misserfolg das Resultat aus Vorherbestimmung und Zufall bzw. Wahrscheinlichkeitskorridoren. Trotzdem sagt mir meine Alltagserfahrung, dass es irgendeine (wenn auch kaum sinnvoll zu erklärende) Form von "bedingter Willensfreiheit" gibt. Oder dass zumindest die Illusion derselben für ein funktionales Leben notwendig ist. Wie dem auch sei. Worauf ich eigentlich hinauswollte: Ich habe eine recht demütige Haltung gegenüber Erfolgen jeder Art. Dankbarkeit, Freude, Stolz: Ja. Aber der Glaube, dass "ich" allein dafür verantwortlich wäre? Nein. *Wobei du Pickupper auch durch Geschäftsleute, Politiker, Sportler oder Pornostars ersetzen kannst.
  2. Naja, das deckt ja offenbar nur einen Teil der Wahrheit ab. Aus dem ersten Beitrag von davok lese ich vor allem auch den Versuch heraus, andere zu bekehren. Dem liegt augenscheinlich die Überzeugung zugrunde, so etwas wie die unumstößliche, objektive Wahrheit über alle Frauen in Deutschland gefunden zu haben. Das Ganze noch garniert mit irgendwelche kruden Unterstellungen (Seduction-Workshops, Mystery-Method), von denen nicht mal klar ist, an wen die sich überhaupt richten sollen (hat das zuvor irgendjemand hier auch nur erwähnt?). Ich kann nur für mich sprechen, aber all diese drei Dinge stoßen mich zutiefst ab. Halte es da mit dem Sprichtwort "folge dem, der auf der ehrlichen Suche nach Wahrheit ist, aber misstraue jedem, der behauptet, sie gefunden zu haben." Gut, ob man ihn jetzt deswegen aufziehen muss oder von mir aus auch "fertig machen" wie du es nennst, steht dann noch mal auf nem anderen Blatt. Aber Konstruktivität kann ich von keiner Seite erkennen.
  3. Die Gefahr sehe ich aktuell weniger. Härtere Maßnahmen scheinen aktuell - jedenfalls laut einer ZDF-Umfrage - wieder an Akzeptanz zu gewinnen: Darüber hinaus stimme ich zwar zu, dass grundsätzliche Maskenpflicht für draußen unsinnig wäre - an ausgewählten Plätzen mit viel und dichtem Menschenandrang erscheint es mir je nach Infektionsgeschehen aber durchaus vernünftig. Siehe https://www.zdf.de/nachrichten/politik/coronavirus-maskenpflicht-draussen-faktencheck-100.html
  4. Nanu, ist der Rant-Beitrag von IronM gelöscht worden? Jedenfalls wüsste ich gern, welche "genügend" Studien das Versagen von Staatsfunk und Systempresse entlarvt haben sollen? Habe etwas recherchiert. Diese hier kommt zu einem positiven Ergebnis hinsichtlich der Presseberichterstattung in DE: https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=11031 Und dann gab es noch eine Studie, die in der Tat die Kommunikation von ARD und ZDF relativ scharf (aber dann auch wieder längst nicht so scharf wie du das hier tust) kritisiert hat: https://www.researchgate.net/publication/343736403_Die_Verengung_der_Welt_Zur_medialen_Konstruktion_Deutschlands_unter_Covid-19_anhand_der_Formate_ARD_Extra_-Die_Coronalage_und_ZDF_Spezial sowie eine Studie zur Berichterstattung in der Schweiz mit gemischter, aber doch insgesamt eher positiver Bewertung (insbesondere auch der ÖR): https://www.foeg.uzh.ch/dam/jcr:26a57cf8-09d4-487f-8b55-ad3ac3c2053f/200729_Studie Berichterstattungsqualität Corona.pdf Interessante Einordnungen dazu: https://de.ejo-online.eu/qualitaet-ethik/halb-voll-ist-eben-auch-halb-leer-studie-zur-corona-berichterstattung https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-1628.html https://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-blick-corona-presse-1.5007606 https://www.deutschlandfunk.de/corona-berichterstattung-studie-kritisiert-sondersendungen.2907.de.html?dram:article_id=482723 Ansonsten habe ich nur noch Studien zur Frauenunterrepräsentanz gefunden, aber ich bin mir sicher, dass du die nicht mit deiner Medienschelte gemeint haben kannst. Habe ich hier etwas übersehen oder ist ein n=1, das scharfe Kritik äußert, aber bspw. auch beinhaltet "keinesfalls ist damit den Sondersendungen automatisch eine Staatshörigkeit zu unterstellen [...]" für dich "genügend" als Beleg dafür, dass man ARD und ZDF (zumal nur TV-Sondersendungen in der Anfangsphase der Pandemie berücksichtigt hat) nur noch als Staatsfunk bezeichnen kann?
  5. Glad you asked. Noch vor 1 Jahr war ich obdachlos, habe in einer Mülltonne gelebt und mich von überfahrenen Ratten und Regenwasser ernährt, das ich in einer Aldi-Tüte gesammelt habe. Doch dann entdeckte ich in einem achtlos weggeworfenen Zeitungsmagazin eine Anzeige für dieses unglaubliche Geheimnis des finanziellen Erfolgs! Das hat mein Leben um 180° verändert. Heute bin ich Multimillionär und gerade liege ich im vorzeitigen Ruhestand am Strand meiner eigenen Karibikinsel und verwirkliche mir meinen Lebenstraum vom eigenen Fantasy-Roman. Genau dasselbe kannst auch DU erreichen und ich bin bereit, die Geheimnisse meines UNGLAUBLICHEN Reichtums mit dir zu teilen (andere Millionäre hassen mich dafür und Experten sind schockiert!). Für 999 € Vorschuss biete ich dir 50 Exemplare meines UNGLAUBLICHEN Erfolgsratgebers. Für nur 39.99€ UVP kannst du diese dann an deine Freunde und Verwandten weiterverkaufen, damit auch die von meinem UNGLAUBLICHEN Erfolgsgeheimnis profitieren können. Und das beste daran? Von jedem verkauften Exemplar darfst du 50% des Gewinnes behalten - nur 50% gehen zurück an mich. Wenn du es schaffst, in einer Woche alle Bücher zu verkaufen und das dann noch 3 Mal wiederholst, kannst du schon im ersten Monat 2000 Euro verdienen! Doch es wird noch besser! Wenn deine Freunde mein UNGLAUBLICHES Erfolgsgeheimnis ebenfalls mit ihren Freunden teilen, wirst du automatisch an deren Gewinn mit 10% beteiligt. Schon im zweiten Monat kannst du so UNGLAUBLICHE 10.000 Euro verdienen - und das ohne selbst nur noch einen einzigen Finger krumm zu machen. Du lässt einfach deine Freunde für dich arbeiten! Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch. Ordere dein erstes Verkaufspaket mit UNGLAUBLICHEN 50 Exemplaren meines UNGLAUBLICHEN Erfolgsratgebers für nur UNGLAUBLICHE 999€ noch heute (nur noch 2 Pakete verfügbar!) bei Success Ultd. 123 Fakestreet George Town, Cayman Islands
  6. Sorry, da habe ich mich wohl mit dem Querdenkervirus QuV-711 infiziert. Hab es korrigiert.
  7. Wie wäre es mit folgendem Vergleich: An einer Influenza sterben jedes Jahr schätzungsweise zwischen 290.000 und 645.000 Menschen (der Fairness halber muss dazu gesagt werden, dass hier nur Tote in Folge von influenza-bedingten Atemwegsinfekten eingeschlossen sind, nicht etwa weitere Todesfälle aufgrund von influenza-induziertem Diabetes oder entsprechenden kardiovaskulären Komplikationen - das ist aber keineswegs ein unfairer Vergleich, da Todesfälle in Folge dieser Komplikationen oft erst stark verzögert auftreten und vor allem angesichts der Tatsache, dass die Todeszahlen von heute im Prinzip erst den September abbilden, da sie eben locker 4 Wochen nachlaufen). https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2017-12/weltweite-studie-zahl-der-grippetoten-hoeher-als-gedacht/ In einem ganzen (!) Jahr. An/mit SARS-CoV-2 sind bisher weltweit schätzungsweise 1,140,603 Menschen gestorben. https://www.worldometers.info/coronavirus/ Zieh von mir aus 10% "Motorrad-Tote" ab (analog zu Püschel), damit du hier keine Schnappatmung bekommen musst. Das Jahr ist allerdings noch nicht zuende und die aktuellen Zahlen wie auch die typischen Wellenverläufe anderer Atemwegserkrankungen deuten darauf hin, dass in den letzten Monaten noch mal einige dazukommen dürften. So, und jetzt kommen wir noch zu den kleinen, aber feinen Unterschieden. Bei der Influenza haben wir in aller Regel weltweit KEINE massiven Eindämmungsmaßnahmen. Und das Influenzavirus ist auch KEIN neuartiges Virus, das zuerst nur in einem kleinen Ort in China existent war und sich dann erst ganz allmählich über den Globus verteilt hat (und immer noch dabei ist). Zum Vergleich: An Influenza infizieren sich weltweit pro Jahr schätzungsweise 500 Millionen Menschen. https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/virale-infekte/grippe/verbreitung/index.html An SARS-CoV-2 sind bisher bekanntermaßen 42 Millionen Menschen weltweit erkrankt. Hier gibt es natürlich eine erhebliche Dunkelziffer. Dazu fasst das ifo-Institut folgendes zusammen: Natürlich lässt sich das wieder nicht auf die ganze Welt übertragen, da in vielen Ländern sicher weniger getestet wird (wodurch allerdings auf der anderen Seite auch wieder Todesfälle unbemerkt bleiben), in anderen Ländern dagegen mehr (was die Tests/1.000.000 EW betrifft, liegt Deutschland lt. worldometers aktuell mit 229,847 Tests/1 Mio EW auf Platz 40). Die Tests wiederum hängen (neben Infrastruktur und Teststrategie) natürlich auch wieder von der Virusverbreitung ab, also ist der Vergleich hier alles andere als trivial. Aber sagen wir einfach mal, die Corona-Fälle weltweit wären mit einem Faktor 8 untererfasst. Dann hätten wir also rund 1 Million Todesfälle auf 340 Millionen Infizierte bei SARS-CoV-2 vs. schätzungsweise 645.000 Tote bei 500 Mio. Infizierten für Influenza in einer BESONDERS SCHWEREN Influenza-Saison. Und ich möchte betonen, dass das eine durchaus optimistische Schätzung ist (die weltweit durchschnittliche IFR läge hier nur bei .29%, noch unterhalb des veröffentlichten Wertes aus der Heinsberg-Studie. Gerade in Ländern mit überlastetem Gesundheitssystem und/oder generell schlechter Gesundheitsversorgung dürfte das recht utopisch sein). Echt "merkwürdig" mal wieder, wie du hier argumentiert hast. Weshalb auch du jetzt einen Platz auf meiner Ignore-Liste bekommst.
  8. Dieser existiert doch längst. Er lautet auf Covid-19. So schwer ist das eigentlich nicht. Aber lass einfach gut sein. Herr Rossi hat Recht. Ab auf Ignore und gut ist. Diese elendigen Diskussionen führen ohnehin zu nix.
  9. Was laberst du? "Aus seiner Corona-Familie ausgeschlossen"... Es gibt zig Coronaviren, die keine Erkältung auslösen (SARS-CoV (mit dem SARS-CoV-2 übrigens viel näher verwandt ist als bspw. mit HKU1), MERS-CoV, nicht humane Coronaviren etc.). Und ebenso gibt es Erkältungen, die durch Nicht-Coronaviren ausgelöst werden (Rhinoviren, ja selbst einige bakterielle Infektionen zählt man mitunter dazu). Trennscharf ist und war IMMER die Abgrenzung gegen die "echte" Grippe, auch wenn die Erkältungsdefinition sonst zugegeben unscharf ist. Dass SARS-CoV-2 MINDESTENS so gefährlich ist wie eine Influenza, darauf können wir uns doch hoffentlich gerade noch verständigen. Warum sollten also ausgerechnet für SARS-CoV-2 andere Maßstäbe gelten? Nur damit du dich an deiner Agenda aufgeilen kannst, dass es ja quasi eine Erkältung sei?
  10. Inwiefern bestätigt der Wikipedia-Link nun deine eigenwillige Troll-Definition? Nicht "ein" Coronavirus ist ein Erkältungsvirus, sondern MANCHE Coronaviren sind Erkältungsviren. SARS-CoV-2 ist KEIN Erkältungsvirus, denn die Erkrankung, die es bei schätzungsweise 55-85% der Infizierten auslöst, ist keine Erkältung, sondern Covid-19. Die verbleibenden 45-15% erkranken nicht. Weder an Erkältung, noch an Covid-19. Und dann gibt es unter den Covid-19-Erkrankten einige, bei denen sich die Covid-19-Erkrankung lediglich durch erkältungsartige Symptome manifestiert. Trotzdem haben sie keine Erkältung, ebensowenig wie "Grippe-" bzw. Influenza-Erkrankte mit lediglich erkältungsartigen Symptomen eine Erkältung haben.
  11. Danke für den Hinweis. Ich (und vermutlich auch viele anderen Mitleser) war gerade im Begriff, panisch im Kreis zu rennen, herumzuschreien, Schweißausbrüche und Herzrasen zu bekommen und den nächstgelegenen Rewe-Markt zu plündern. Dein Post hat mich davon abgehalten.
  12. Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber du schaffst es augenscheinlich nicht mal, aus der durchschnittlichen Lebenserwartung saubere Schlüsse abzuleiten ("Wie kann ein 80jähriger 10 Lebensjahre verlieren, wenn die durchschnittliche Lebenserwartung 80 Jahre beträgt?" ist in etwas so schlau wie "Wie kann jemand durch die Corona-Pandemie Einkommensverluste von 60.000 Euro im Jahr erleiden, wenn das Durchschnittseinkommen nur 60.000 Euro beträgt?")... Wie viel Wert hätte es dann wohl, wenn dir jemand eine durchschnittliche Infektionssterblichkeitsrate zu SARS-CoV-2 mitteilen würde, deren saubere Einordnung noch deutlich komplexer ist (Bspw. weil es "die IFR" überhaupt nicht gibt und sie, selbst wenn es sie gäbe, nach wie vor unbekannt ist. Weil Vergleiche zu Influenza und Co. hier mit äußerster Vorsicht zu genießen sind, da kaum jemand tatsächlich auf Vorliegen des Influenza-Erregers getestet wird und die Influenza-Todeszahlen nur anhand der Übersterblichkeit geschätzt werden. Weil bedeutende Unterschiede hinsichtlich Impfschutz und Grundimmunität bestehen. Etc. pp.) Mal ganz unabhängig davon, dass diese Infos für jeden frei zugänglich sind und auch in den Medien regelmäßig thematisiert wurden und werden. Die Heinsberg-Studie bspw. ist also komplett an dir vorbei gegangen? Wie sieht es mit diesem Spiegel-Artikel aus (gerade vor 2 Tagen erschienen): https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-diskussion-ueber-studie-der-weltgesundheitsorganisation-wie-toedlich-ist-covid-19-wirklich-a-9d05b174-87fd-44e4-a1a3-da9760fad1d5 ?
  13. Lesetipp zum Thema "schwedischer Weg" (Inhalt bitte nicht auf die Überschrift reduzieren, da stehen noch andere ganz interessante Dinge drin, so zum Thema Übertragbarkeit auf andere Länder, dem populären Irrglauben, es hätte hier keine/kaum Maßnahmen gegeben bzw. die Bevölkerung hätte einfach so weitergemacht wie bisher, den zuletzt niedrigen Sterbezahlen etc.): https://www.businessinsider.com/sweden-decline-coronavirus-deaths-cases-2020-9?r=DE&IR=T Also ich werd dich jetzt nicht der Lüge bezichtigen, aber wie gesagt: Mit meinen Erfahrungen deckt sich das in keiner Weise und hier im Forum habe ich diese Resonanz in mehreren Beiträgen (wenn ich mich richtig erinnere u. a. von botte, Rudelfuchs, Shao) analog gelesen. Selbst HeiligeGeist's seinerzeit stündlich durchgeführte (natürlich nicht bevölkerungsrepräsentative) Umfrage zum Thema "Und, habt ihr Angst?" blieb m. W. bis dato ohne eine einzige positive Antwort. Ich kann hier nur Vermutungen anstellen, warum sich unsere Erfahrungen hier so unterscheiden (kann natürlich auch schlichtweg dem Zufall geschuldet sein). Aber ich würde erst mal annehmen, dass wir beide den Begrifflichkeiten "Sorge", "Angst" und "Panik(-attacke)" zumindest teilweise unterschiedliche Bedeutungen beimessen. Zum Beispiel sprichst du davon, dass Merkel, Drosten und Spahn "Angst" hätten. Zu Spahn habe ich wenig Erinnerungen, weil ich dem ungern zuhöre - aber was Merkel und Drosten betrifft: Beide habe ich häufig von "Sorge" sprechen hören, an "Angst" kann ich mich dagegen nicht erinnern. Angst verbinde ich auch mit - in der Regel auch für Außenstehende erkennbaren - deutlichen physischen Symptomen. Zittrige Stimme, Verhaspeln, auffällig nervöse Körpersprache, Schwitzen etc. Hab ich ebenfalls nicht wahrgenommen, wenn beide über das Coronavirus sprachen. Gut, man kann sagen, die sind abgehärtet in bezug auf öffentliche Auftritte, aber woran machst du dann das Vorliegen von Angst fest? Was deine beschriebenen Panikattacken betrifft: Sprechen wir hier wirklich von Panikattacken im klinischen Sinne? Und falls ja: Kann es sein, dass du aus beruflichen oder sonstigen Gründen in besonderem Maße mit psychisch labilen bzw. generell medizinisch auffälligen Menschen zu tun hast (bspw. Arbeit als Rettungssanitäter o. ä.)? Selbst wenn die erste Antwort ja und die zweite ein Nein ist: Woher kannst du - gerade in bezug auf die Panikattacke - mit Sicherheit sagen, dass sie in irgendeinem Bezug zu Corona standen? Da es zu ihrem Wesen gehört, dass sie i. d. R. "aus heiterem Himmel" eintreten, ist das ja mitunter noch schwerer nachzuweisen als die Todesursache eines an/mit Corona Verstorbenen? Aber unterstellen wir mal, das sei der Fall - die eigentlich interessante Frage lautet dann ja: Geht das dann auch auf eine "gemachte Angst" (von Merkel, Spahn, Drosten & Co.) zurück? Oder vielmehr auf das Virus an sich (und allem, was damit einhergeht)? Mit anderen Worten: Wären diese psychischen Reaktionen mit einer "optimistischeren" Kommunikationsstrategie seitens von Regierung, Gesundheitsbehörden und Co. NICHT aufgetreten? Ich finde es etwas verwunderlich, dass du dir dieses Zusammenhangs so sicher zu sein scheinst, während du den kausalen Zusammenhang zwischen einer Covid-19-Erkrankung und einem darauf erfolgenden Tod so in Frage stellst.
  14. Damit muss ich meinen Beitrag von vorhin korrigieren: Wir bewegen uns, was die Positivquote betrifft, eher wieder so in Richtung Ende April. Mal was anderes: Wo ist eigentlich Zeeke? Okay, hat etwas länger gedauert, aber nun ja...
  15. Naja, die Kolumne (!) eines deutlich rechts-konservativen Berufsprovokateurs in einem tendenziell linkslastigen Leitmedium ist ein unstrittiger Beleg für die Meinungsvielfalt - für das Vorliegen einer "gemachten Angst" eher nicht. Ich empfinde keine Angst und schon gar keine Panik, nur ernsthafte Sorge. In meinem Umfeld kenne ich auch keinen, dem es da anders ginge (schon klar, das ist nur andekdotische Evidenz aber ich frage mich durchaus wo bzw. wer all die verängstigten, panischen Bürger eigentlich sein sollen, von denen immer die Rede ist). Die Worte der Kanzlerin sollte man schon in den richtigen Kontext setzen. "Es zählt jetzt jeder Tag" stellt zunächst einmal darauf ab, dass frühes Reagieren bei der Pandemie essenziell ist. Steuert man früh gegen, kann man (je nach Konstellation) mit weicheren Maßnahmen am Ende ein besseres Ergebnis erzielen als wenn man lange wartet und dann den ganz großen Hammer schwingt. Und dass den niemand will, steht wohl außer Frage. Die Aussage "Das reicht nicht, um Unheil abzuwenden" traf Merkel hinter verschlossenen Türen im Rahmen einer Sitzung. Man darf also davon ausgehen, dass sie hier ihre persönliche Überzeugung gegenüber den Ministern zum Ausdruck brachte und keine Kommunikationsstrategie der Angst verfolgte. Gegenüber der Öffentlichkeit äußerte sie sich da nämlich auch deutlich zurückhaltender: So viel zum Thema Panikmache. Also ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber jedem durchschnittlich begabten Menschen dürfte klar gewesen sein, dass auch Merkel, Spahn und Drosten keine Glaskugeln besitzen, sondern dass Prognosen immer mit Unsicherheit behaftet sind. Ebenso ist es eigentlich selbstverständlich, dass man in einer unsicheren Bedrohungslage lieber erst mal den worst-case verhindert als die Maßnahmen am best-case auszurichten und zu hoffen, dass schon alles gut gehen wird. Die Studie und die Annahmen des London Imperial College konnte jder nachlesen. Ich unterstelle auch einfach mal, dass dir diese Dinge völlig klar waren. Was ich dagegen nicht ganz verstehe, ist warum du dich hier absichtlich dumm stellst bzw. "den anderen" unterstellst, dass sie nicht in der Lage gewesen wären, das zu begreifen. Darüber hinaus sind die Maßnahmen seinerzeit längst nicht nur auf Basis von Modellrechnungen beschlossen worden, sondern vor allem auch unter dem Eindruck der reellen Notsituation in Italien. Ernsthaft jetzt? Holst du das an Corona vs. mit Corona verstorben wieder aus der Mottenkiste? Tode infolge einer Infektionserkrankung dürften in der überwiegenden Mehrheit der Fälle multifaktoriell sein. Bin auch müde, das zu diskutieren.
  16. Diese Schwellenwerte wurden im Mai eingeführt, da lag die Anzahl der wöchentlichen Tests bei ~400.000. Heute sind es knapp 1.2 Mio. Macht nach der Algebra, die ich kenne, einen Faktor von 3. Davon abgesehen: Wenn sich die Schwellenwerte aus den Kapazitäten der Gesundheitsämter ergeben, dann ist es egal, wieviel getestet wird. Wenn ab einer Inzidenz von 50 die Rückverfolgung nicht mehr sichergestellt werden kann, dann bleibt das auch so, wenn sich der Anteil der Asymptomatiker möglicherweise ggü. Mai erhöht hat. Außerdem wird doch in gewissen Kreisen auch gerne argumentiert, dass die Fallzahl ohnehin überhaupt nichts aussagen würde, allein die Positivquote sei entscheidend um das Infektionsgeschehen zu beurteilen. Im Mai hatten wir Positiv-Quoten von 1.0 bis 2.7 (in fallender Tendenz). In den letzten 4 Wochen hatten wir Positivquoten von 1.16 bis 2.48 (in steigender Tendenz). Nach dieser - in meinen Augen viel zu simplifizierenden (da sie Testkriterien und den Einfluss von Infektionen auf die Anzahl der Tests außenvorlässt) - Sichtweise wäre das Infektionsgeschehen heute mit dem aus dem Mai also in hohem Maße vergleichbar. Edit: Ich gebe auch noch zu bedenken, dass die Inzidenzzahlen ja lokale Größen sind. Nur, weil bundesweit heute im Mittel 3x so viel getestet wird, heißt das ja lange nicht, dass in jeder kleinen Kommune ständig 3x so viele Tests durchgeführt werden. Von routinemäßigen Tests (bspw. in Kranken- und Pflegeeinrichtungen) abgesehen, dürfte mal hier, mal dort mehr und dann wieder weniger getestet werden, je nachdem, wo gerade Hotspots bzw. viele Verdachtsfälle / Kontaktpersonen vorhanden sind. Gut möglich also, dass heute (was naheliegend ist, da sich das Virus in der Breite inzwischen viel mehr verteilt haben dürfte) an den Orten, an denen gerade getestet wird, im Schnitt genausoviel getestet wird wie damals, nur dass dies an viel mehr Orten gleichzeitig geschieht (vereinfacht gesprochen). Die Vorstellung, dass die Inzidenzzahlen heute (wenn es denn die Kapazitäten der Gesundheitsämter hergäben, was anscheinend nicht der Fall ist) ebenfalls 3x so hoch liegen müssten, ist also in grobem Maße simplifizierend und irreführend.
  17. Und warum gräbst du jetzt ausgerechnet wieder das Strategiepapier aus? Du (und all die anderen, die das immer wieder zitieren) sind immer noch jeden Beleg schuldig geblieben, dass die darin genannten Kommunikationsmaßnahmen auch nur ansatzweise umgesetzt worden wären. Deine Wahrnehmung, dass dem anders wäre, beruht einzig auf deiner objektiv ebenso unbegründeten und unbewiesenen persönlichen Wahrheit, dass überall Angst und Panik verbreitet würde. Red' doch mal Tacheles. Um welche "ungeprüften, nicht bewiesenen Wahrheiten" geht es dir denn überhaupt, die hier in die "Köpfe der Menschen" eingepflanzt worden wären (außer natürlich in die der "kritischen Denker")? Dass Corona Virus potenziell tödlich ist? Die Toten beweisen, dass das zutrifft. Dass das Virus das Potenzial besitzt, Gesundheitssysteme zu überlasten? Siehe Italien, Frankreich, Spanien, Belgien, UK, USA... Dass der Erstickungstod alles andere als angenehm ist (diesen hervorzuheben, war ja so ziemlich die drastischste Kommunikationsmaßnahme aus dem Strategiepapier des IM - wurde zwar nie gemacht, drauf rumgeritten wird aber trotzdem)? Nun, ich brauche keinen wissenschaftlichen Beweis dafür. Meine Alltagserfahrungen mit temporärer Atemnot genügen mir völlig, um das zu verifizieren.
  18. Sorry, aber das ist halte ich für ziemlichen Unsinn. Die "willkürlichen" Grenzwerte und die Verschärfung von Maßnahmen bei deren Überschreiten (ebenso Maskenpflicht und Co.) wurden ja genau aus dem Grund festgelegt: Um die erneute Notwendigkeit von Kontaktsperren oder gar (lokalen) Lockdowns zu möglichst zu verhindern. Das Problem besteht halt einfach darin, dass bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffes nicht allzuviele wirkungsvolle Maßnahmen bestehen und dass Appelle an die Vernunft des Einzelnen bei vielen schlicht nicht verfangen. Und noch ein Gedanke zu den starren Grenzwerten: Mal ganz unabhängig davon, ob sich die Personalkapazitäten der Gesundheitsämter in letzter Zeit maßgeblich verändert hätten (soviel ich weiß haben sie das nicht, weshalb ich auch abseits deines Bauchgefühls kein Argument erkennen kann, warum man den Wert hätte anpassen sollen*) - flexible oder lokal unterschiedliche Grenzwerte würden doch auch wieder Akzeptanzprobleme provozieren ("die ändern doch die Werte ständig wie es ihnen in den Kram passt um maximale Panik zu erzeugen", "wie soll man da durchblicken, wenn an 2 verschiednen Orten zu 2 verschiedenen Zeiten 10 verschiedene Grenzwerte gelten", "ist das Virus in Bayern etwa gefährlicher als in Berlin?" etc. pp.). Mein Eindruck ist eher folgender: Den Dauernörglern ist es ziemlich egal, was die Politik macht - genörgelt wird immer. Nur um das klarzustellen: Ich sage nicht, dass die jetzigen Regelungen das Nonplusultra sind. Vielleicht könnten die Grenzwerte (lokal) niedriger liegen, vielleicht höher, vielleicht sind auch die damit einhergehenden Maßnahmen zu lasch oder zu restriktiv. Kann ich nicht beurteilen, aber ich weiß definitiv, dass es auch nahezu unmöglich sein dürfte, hier die perfekte Lösung zu finden, das alle Zielvariablen (Akzeptanz, Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit, effektive Eindämmung etc.) optimiert. Das soll kein Freibrief für blinden Aktionismus sein, aber ich unterstelle auch mal, dass sich hier durchaus schon ein paar vernünftige Gedanken gemacht wurden. * Hier mal ein kurzes Video, das einen Einblick in die Personalausstattung der Gesundheitsämter in Gelsenkirchen im August gibt: https://www.zdf.de/nachrichten/drehscheibe/kapatizaeten-der-gesundheitsaemter-100.html Sinngemäß zusammengefasst: Vielerorts in Deutschland sind die Ämter schon seit langem unterbesetzt. Im gezeigten Beispiel Gelsenkirchen klappte die Rückverfolgung überhaupt nur, weil die Mitarbeiter massiv Überstunden gemacht haben und die Mitarbeiter teilweise ämter-übergreifend ausgeholfen haben. Glaubst du ernsthaft, binnen 2 1/2 Monaten wäre die Personalsituation eine völlig andere geworden?
  19. Ich denke, es wurde bewusst so gewählt um zu verschleiern, dass so ne Pandemie im Schnitt alle 4 Jahre vorkommt... Oder aber es liegt daran, dass Euromomo schon von Beginn an immer nur die vergangenen 3-5Jahre ausweist, da die Perioden sonst schwerlich vergleichbar sind aufgrund von Bevölkerungswachstum, gesteigerter Lebenserwartung, Erweiterung des in den Euromomo-Daten enthaltenen Länderpools oder auch schlichtweg der Tatsache, dass die Baseline ein Mittelwert der vergangenen max. 5 Jahre ist. Hier ein paar Snapshots aus der Waybackmachine (zur begrenzten Vergleichbarkeit siehe oben (zzgl. das Fehlen von Lockdowns & Co. in den Vorjahren, aber das ist natürlich kein Argument, weil jeder weiß, dass die ganzen Maßnahmen überhaupt nix gebracht haben), man beachte auch die unterschiedlichen y-Achsenabschnitte. Einigermaßen vergleichen lässt sich imho eigentlich nur die relative Abweichung ggü. der Baseline in % bzw. in geschätzten z-Scores)): Und zur besseren Veranschaulichung hier auch noch mal die akkumulierte Excess-Mortalität aller teilnehmenden europ. Länder über die vergangenen 4 Jahre:
  20. Ganz einfach: Indem man die durchschnittliche Lebenserwartung eines 80jährigen zugrunde legt und nicht die durchschnittliche Lebenserwartung über alle Menschen. Statistik ist schon ne interessante Sache... http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gast&p_aid=0&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=24727
  21. Du bist doch ein kluges Kerlchen. Schau selbst nach und vergleiche die Methodik. Oh, bei der Landesärztekammer wird die ja gar nicht aufgeführt. Dann musst du wohl die Autoren fragen.
  22. Und habe ich das behauptet? IronM hatte damals argumentiert, dass es nun in Europa nach der Übersterblichkeit eine Untersterblichkeit geben müsse. Dem lag die Annahme zugrunde, dass ohnehin nur Leute an Covid-19 versterben würden, die auch sonst in den nächsten paar Wochen verstorben wären. Diese Annahme ist offenkundig nicht eingetreten.
  23. Doch, hatten wir. Sie war nur - verglichen mit den anderen Ländern - sehr moderat. https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/Gesellschaft/bevoelkerung-sterbefaelle.html Im Übrigen find ich's lustig, wie die Kernbotschaft mal komplett ignoriert wird (nein - in Europa gab es nach der massiven Übersterblichkeit KEINE "Untersterblichkeit"), aber in einer fehlenden Quellenangabe und den Daten von Deutschland nach vermeintlichen Angrifffspunkten gesucht wird. Darum liebe ich die fruchtbaren Diskussionen hier...
  24. Zumal ich die Grafik eigentlich nur gepostet habe, um die angeblich sich abzeichnende "Untersterblichkeit" in ganz Europa zu falsifizieren. Und auch in dem Destatis-Link deutet (für Deutschland) nichts auf eine solche hin.