Der Widerspenstigen Zähmung - Elias Tagebuch

391 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hey Elia,

also wenn du nur halb so viel Humor in deine Sets legst, wie in deinen Field Reports steckt, dann wirst du recht bald ein HB nach dem nächsten haben!

Ehrlich, du hast vielleicht die witzigste Schreibe hier.

Ansonsten: Kann es sein, dass du und deine Wings 1+2 vielleicht mit einer zu hohen Erwartungshaltung in eure Clubabende reingeht? Also im Sinne von "Erfolg = KC, FC"? Ich mein, grad wenn du Schwierigkeiten hast, überhaupt zu approachen, warum setzt du dir nicht das Ziel "heute will ich 3 HBs anlabern und einfach nur ein kurzes Gespräch führen" etc. Ohne das es darauf ankäme, ob du die HBs noch ins Bett bekommst.

Ebenso könntest du bei HBs approachen, die du vielleicht gar nicht so mega findest (du schriebst, du seist anspruchsvoll), einfach des Approach und der Übung wegen.

Nur so ein Gedanke. Mir hat dieses "Step by Step" durchaus geholfen.

Gruß BQI

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi BQI,

Danke, leider bin ich bei Frauen, gerade wenn ich sie noch nicht kenne und besonders wenn ich sie heiß finde, bei weitem nicht so witzig und schlagfertig wie wenn ich mit Kumpels rede oder entspannt vor dem Laptop sitze und schreibe. Wirklich locker und witzig werde ich da immer erst wenn ich so ne halbe Stunde mit ihr spreche und merke, dass ich "in Sicherheit" bin... Aber ich denk, dass geht jedem so. Man muß sich ja auch erst mal an das Gegenüber gewöhnen.

Aber du hast recht, dass mein Problem eigentlich nie ist, das Set am laufen zu halten und die Mädels zum lachen zu bringen, sondern immernoch ein, je nach Mind-Set, Stimmung des Abends und Alk-Level, großer bis sehr großer Berg AA.

Ich hatte das am Anfang mal ein oder zwei mal so betrieben, wie du das vorschlägst (CLUBGAME 1 und 2) und habe Sets, obwohl sie nicht wirklich meine Zielgruppe sind, als Übung geöffnet. Tatsächlich fällt mir das enorm viel leichter. Ich denke das ist auch normal. Die AA entsteht ja unter anderem auch durch die Verlust- bzw. Versagens-Angst, die natürlich mit wachsendem Interesse an dem Mädel auch steigt. Ein anderer "Mitspieler" hatte mir hier aber mal geraten nur noch die Sets zu öffnen die ich wirklich gut finde, da das ja auch das ist worin man besser werden will. Aber vielleicht sollten wir wieder anfangen zu Begin der Nacht ein oder zwei "Warm-Up"-Sets zu machen um besser in den Abend zu starten und den Energy-level zu pushen.

Generell ist es wohl auf jeden Fall so, dass sowohl Wing1+2 wie ich auch, zumindest im Vergleich zum"Durchschnitts-Mann", eher etwas anspruchsvoller bei der Frauenauswahl sind. Ich rede ja in meinen Field-Reports auch nicht, wie manche hier, alle zwei Sätze von HB9 oder HB10. Ich gehe aber bei einer Skala die bei 10 endet eben auch davon aus, dass HB10 die schönsten Frauen dieses Planeten seien müssen. Vielleicht liegt die Meßlatte bei uns daher evtl woanders. Kann natürlich sein, dass es das für uns logischerweise auch nicht gerade einfacher macht erfolgreich zu gamen.

Und dazu, wie wir Erfolg im Game definieren: Naja, das klingt jetzt komisch, aber wir sind alle drei nicht mehr Anfang 20. Daher auch schon eher auf der Suche nach einer Frau, als nach einer Erfahrung. Daher kickt uns jetzt natürlich auch die Tatsache, dass uns die große Blonde mit den dicken Titten auf facebook adden will nicht mehr so sehr. Ich glaube wir versuchen alle eher ernsthaft etwas an unserem Erfolg bei bzw unserem Umgang mit Frauen zu ändern. Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht gut fühle, wenn ich kleine Verbesserungen in meinem Game feststelle. Auf der anderen Seite verlange ich von mir selbst schon, nach zwei Monaten PU, einen Close in irgendeiner Form um mit einem Lächeln im Gesicht einschlafen zu können.

Elia

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich mag deinen Kram..

Du hast n rasierten Schädel?

Foto please

Gruss

Ich verlange nach 2Monaten ne durchschlagende Voegelei.

Tu es einfach!

bearbeitet von entering
  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich mag deinen Kram..

Thanks.

Du hast n rasierten Schädel?

True story.

Foto please

No way.

Gruss

Gruß zurück.

Ich verlange nach 2Monaten ne durchschlagende Voegelei.

Ich arbeite dran.

Tu es einfach!

Sir! Yes, Sir!

bearbeitet von Elia

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ja, ist mir auch gerade aufgefallen. Obwohl dein Profil ja praktisch "geschlechtslos" ist...

Ne, kein Foto. Bin prominent. 8-)

Push oder wie? Werde ich dann "HB-geranked"?... Ne das lassen wir mal.

bearbeitet von Elia

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich ranke niemanden...hab ja keinen Schwanz also kein Vorrecht auf Punktevergabe.

Pink ist nicht meins also sry für die blaue Kopfnote.

Promi muss ich mir Sorgen machen?!

Gruss

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Funfun

Finde deine Beiträge super.

Kämpfe auch mit meiner AA im Moment wünschte ich könnte das so humorvoll nehmen wie du es scheinbar hinbekommst. ;)

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey Funfun,

naja.. so humorvoll das, im nachhinein geschrieben, klingt ist das vor Ort meist nicht. Ich ärger mich schon meist ziemlich krass, wenn ich es nicht schaffe die Frau anzusprechen, die mich interessiert. Und der Ärger nimmt natürlich mit der Zeit auch zu, da man ja langsam auch immer mehr von sich selbst verlangt.

Elia

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ich hatte das am Anfang mal ein oder zwei mal so betrieben, wie du das vorschlägst (CLUBGAME 1 und 2) und habe Sets, obwohl sie nicht wirklich meine Zielgruppe sind, als Übung geöffnet. Tatsächlich fällt mir das enorm viel leichter. Ich denke das ist auch normal. Die AA entsteht ja unter anderem auch durch die Verlust- bzw. Versagens-Angst, die natürlich mit wachsendem Interesse an dem Mädel auch steigt. Ein anderer "Mitspieler" hatte mir hier aber mal geraten nur noch die Sets zu öffnen die ich wirklich gut finde, da das ja auch das ist worin man besser werden will. Aber vielleicht sollten wir wieder anfangen zu Begin der Nacht ein oder zwei "Warm-Up"-Sets zu machen um besser in den Abend zu starten und den Energy-level zu pushen.

Wenn du bei HBs, die nicht ganz deinem Geschmack betreffen, überhaupt keine Probleme hast zu approachen, eigenen die sich tatsächlich nur für ein, zwei Aufwärmsets. Aber ansonsten...

Wie heißt es doch so schön, wenn man vom 5-Meter-Brett springen will, sollte man gleich aufs 10-Meter-Brett gehen. Ich bin aber der Meinung, wenn es eben partout nicht vom 10er oder 5er gelingen will, können ein paar Sprünge vom 3er nicht schaden.

Egal. Hauptsache du probierst.

Und dazu, wie wir Erfolg im Game definieren: Naja, das klingt jetzt komisch, aber wir sind alle drei nicht mehr Anfang 20. Daher auch schon eher auf der Suche nach einer Frau, als nach einer Erfahrung. Daher kickt uns jetzt natürlich auch die Tatsache, dass uns die große Blonde mit den dicken Titten auf facebook adden will nicht mehr so sehr. Ich glaube wir versuchen alle eher ernsthaft etwas an unserem Erfolg bei bzw unserem Umgang mit Frauen zu ändern. Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht gut fühle, wenn ich kleine Verbesserungen in meinem Game feststelle. Auf der anderen Seite verlange ich von mir selbst schon, nach zwei Monaten PU, einen Close in irgendeiner Form um mit einem Lächeln im Gesicht einschlafen zu können.

Eben. Gerade, weil es euch nicht auf "eine Erfahrung" ankommt, könnt ihr euch viel mehr auf die Verbesserung eures Games konzentrieren, als auf die Verbesserung eurer Ergebnisse. Sticky Points wie AA kann man mitunter besser (oder schneller) in den Griff bekommen, wenn man nicht mit dem Gedanken "ich will die Frau ansprechen, verführen und dann mit ihr schlafen" ins set geht, sondern mit dem "ich will die Frau ansprechen; nur ansprechen und ein kurzes Gespräch führen." Stichwort: freedom from outcome.

Ok genug, gefachsimpelt. Ist auch nicht immer einfach umzusetzen (siehe dein eigener Anspruch mit dem Close). Und vielleicht kommst du/kommt ihr auch anders besser zurecht. War nur ein Gedanke, der mir beim Lesen gekommen ist und den ich mal als Anregung geben wollte.

Wie gesagt: Das wichtigste ist, du probierst es überhaupt.

Gruß

BQI

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Elias, lohnt sich BQIs thread mal zu lesen. Da macht er genau das.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Berliner Deeskalationsteam

Da begann die neue Woche also mit einer argentinischen Handynummer in meinem Adressverzeichnis. Nun ja. Die Wochen hatten auch schon beschissener begonnen. Nur was jetzt tun? Anrufen? SMS schreiben? Erst mal liegen lassen? Der Sonntag hatte sich als Tag für gute Ideen sowieso erledigt, da man ja als Mensch mit mehr als 30 Jahren im Scheckheft bekanntlich für eine Nacht im Club meist mit einem Tag im Tal der Schmerzen bezahlen muss. Manchmal ist der Preis gerechtfertigt.

Am Montag beschloss ich, dass es Zeit war sich zu melden und vor allem herauszufinden, wie die junge Dame überhaupt nochmal hiess. Mir war inzwischen bekannt, dass SMS die dümmste aller Möglichkeiten ist, mit einer eroberten Nummer umzugehen. Trotzdem gibt es Momente, in denen der Daumen über die Vernunft siegt. Während des Jobs am Montag Nachmittag war es dann soweit. Mein Hirn sagt „Stop“ aber mein Daumen tippt schon mal fröhlich drauf los.

Ob sie die Nacht überlebt hat, ob sie vor allem die Oper überlebt hat und ob sie Lust auf den Fernsehturm oder ein Restaurant mit „Deutscher Küche“ (wir hatten uns über das Fehlen kulinarischer Sehenswürdigkeiten in Berlin unterhalten) hätte schrieb ich ihr und hoffte vor allem, dass unter ihrer Antwort ein Name und kein Kürzel stehen würde. Es kam..... Nichts. Keine Antwort. Kein Name. Kein Kürzel.

Bei einer Frau, die sowieso in absehbarer Zeit den Kontinent verlassen wird, hast du nicht wirklich was zu verlieren, dachte ich mir. Und auf dem Nachhauseweg in der U-Bahn beschloss ich einfach nochmal anzurufen. Möglich, dass eine SMS von meinem High-Tech-Handy (Ich habe alle meine Mobiltelefone von meiner kleinen Schwester mit den Worten geschenkt bekommen „Da, das kannste haben, das ist so uncool, damit kann ich nicht mehr rumlaufen“) auf einem argentinischen Handy, das gerade in Europa ist, einfach nie ankommt. Also rufe ich an. Sie geht ran. Wir knüpfen eigentlich sofort an die Stimmung an in der wir uns zwei Nächte zuvor unterhalten hatten. Ja, sie hat die Oper halbwegs überlebt. Nein, sie hat keine SMS von mir bekommen. Blablablabla. Meinen Vorschlag Essen zu gehen findet sie gut. Sie schlägt vor mir eine E-Mail zu schreiben. Die sollte zumindest auch ankommen. Ihr Telefon kann sowas anscheinend. Die Idee finde ich wiederum gut. Wir verabreden uns für den nächsten Abend und ich soll ihr die Details per Mail schicken.

Am Abend bekomme ich eine E-Mail. Sie schreibt mir nicht nur ihren Namen (YES!), sondern auch gleich noch ihren WhatsApp-Namen (Was?), Skype-Namen (ok...) und Facebook-Namen (Das Mädel scheint im Internet vertreten zu sein...). Ich habe kein Facebook und weiß nicht ganz genau was WhatsApp ist, adde sie aber mal sicherheitshalber auf Skype. Außerdem schreibe ich ihr die Adresse des Restaurants in das ich mit ihr gehen will und schlage ein Treffen vorher am Alexanderplatz vor. Sie schreibt sie findet die Idee super und erkundigt sich, was für Schuhe sie anziehen soll, sie hätte hässliche bequeme oder schöne unbequeme. Ja, ja, Frauen.... Die unbekannten Wesen...

Am nächsten Tag treffen wir uns, wie verabredet, am Alex und fahren gemeinsam in das Restaurant. Die Unterhaltung läuft von Anfang an gut. Wir bestellen und reden über dies und das. Sie erzählt viel über sich und ihre Familie. Über ihre Hobbys, Haustiere und Vorlieben. Ich hatte sie hübscher in Erinnerung, aber sie ist immer noch deutlich über Durchschnitt. Ich schiebe es auf den fehlenden Alkohol. Was so ein bisschen Symmetrie-Verschiebung alles ausmacht.

Wie auch immer. Der Abend wird länger. Nach dem Essen gehen wir noch in eine Bar. Das Gespräch läuft super aber das Mädel erscheint mir nerdiger und nerdiger. Die zwei Hunde und eine Katze als Haustiere lasse ich mir noch eingehen. Die Wochenenden vor dem Piano mit den Hunden als Publikum gehen auch noch so durch. Auch dass sie, wenn sie weggeht, nur mit ihren Jungs saufen geht, keine Mädchen als Freunde hat und tanzen scheiße findet lasse ich gelten. Stutziger macht mich die Vorstellung, dass sie vier Mal im Jahr für längere Zeit alleine in die Berge wandern geht. Was sie mir aber wirklich hätte vorher sagen können ist, dass sie nicht nur anscheinend eine große Fangemeinde als Figur in einem Online-Rollenspiel hat, sonder dort auch schon seit langer Zeit verheiratet ist (also in dem Rollenspiel) und viele ihrer Freunde auch nur über dieses Spiel kennt....

Bingo! Ich habs mal wieder geschafft, die freakigste Tante in dem ganzen Laden aufzureissen! Wahnsinn. Mein Psycho-Radar hat sich ein weiteres Mal auf großartige Weise selbst übertroffen.

Sie wird im Laufe des Abends immer redseliger und zeigt mir ne knappe Stunde lang Fotos von der ganzen Familie, Freunden und Bekannten inklusive dazugehöriger Haustiere auf ihrem Streichel-Telefon. Irgendwann ist es 2:00 und mir wird bewusst, dass ich morgen sehr früh aufstehen muss. Ich zahle unsere Drinks und frage sie reichlich direkt, ob sie noch mit ins Taxi zu mir nachhause steigen will.

I: Ok, i´ll take a Taxi to my place. You wanna come with me?

S: Why?

Sie kichert. Hm... Die Reaktion kenne ich noch von meiner beknackten Kuss-Frage.

Naja... Komische Fragen verlangen bekanntlich komische Antworten.

I: Because you are leaving Berlin in two days. So...... We have not so much time left.

Ich weiss nicht mehr genau, wie sie geantwortet hat. Auf jeden Fall ist sie nicht mit zu mir gefahren. Stattdessen habe ich sie für den nächsten Abend zu mir nachhause zum Essen eingeladen. Was sie ohne zu zögern für eine super Idee hielt. Und so verabredeten wir uns für den nächsten Tag.

Auf dem Weg nachhause war ich mir schon nicht mehr wirklich sicher, ob aus der Nummer überhaupt noch mal was wird bzw. ob ich eigentlich das, was man aus der Nummer machen könnte, überhaupt haben will. Ich hatte das Gefühl sie sei nicht uninteressiert, aber extrem schüchtern. Die Tatsache, dass sie übermorgen wieder fliegen würde, machte eigentlich nur zwei Wege für diese Situation denkbar. Entweder eine kurze, nette Bettgeschichte, oder eine lange komplizierte Fernbeziehung. Zweiteres reizte mich inzwischen in Bezug auf dieses Mädchen überhaupt nicht mehr und so blieb eigentlich nur Variante eins. Diese würde aber, wenn sie überhaupt klappen sollte, eine schnelle Eskalation erfordern. Ich hatte meine Zweifel an uns beiden. An mir, ob ich das bringen würde – ich merkte wie von meiner Seite seit dem Kennenlernen auch das körperliche Interesse an ihr deutlich abnahm – und an ihr, ob sie das zulassen würde – sie schein wie gesagt was Männer, oder besser gesagt Menschen im allgemeinen, betrifft extrem vorsichtig zu sein.

Unser Date am nächsten Abend begann nett mit Whisky und Kochen bei mir. Nettes Gespräch, nette Atmosphäre, nettes Mädchen. Und Nett, das wissen wir ja alle, ist eben vor allem die kleine, hässliche Schwester von Scheisse.

Und so kochten wir und assen und tranken und quatschen. Ich war müde von dem wenigen Schlaf, den ich in der Nacht davor bekommen hatte und wurde langsam aber sicher auch immer müder. Was sie wiederum anscheinend vor allem dazu ermunterte fleissig weiter zu trinken und immer wieder (das kannte ich ja schon von ihr) regelmässig zu betonen, dass sie wirklich üüüüüberhaupt nicht müde sei. Great.

Irgendwie war ich weder müder genug, um das Date zu beenden noch fit genug um mich ausreichend um körperliche Eskalation zu kümmern und so schaffte ich es zwar, sie nach dem Essen und Trinken in Mein Schlafzimmer zu lotsen, dort gab ich dann aber erst Mal der übermächtigen Mutter Gravitation nach und machte es mir auf meinem Bett bequem, während sie anscheinend nach längerer Suche den tatsächlich am weitesten vom Bett entfernten Punkt des Zimmers gefunden hatte. Und so stand sie da. An der Wand gegenüber. Und wir unterhielten uns weiter.

Was für eine behinderte Situation.

Als sie sich offensichtlich sicher war, dass ich weder vorhatte mich jetzt auszuziehen noch sie zu verspeisen setzte sie sich schließlich doch zu mir aufs Bett. Und als das Gespräch, die Stimmung, meine Energie und der Abend nach einer weiteren Stunde den absoluten Nullpunkt, das Gewicht meiner Augenlieder dafür aber den absoluten Höhepunkt erreicht hatten und ich eigentlich schon am Überlegen war, wie ich dem Ganzen jetzt ein Ende setzen könnte für das ich mich im Nachhinein nicht bei allen Autoren der PickUp Literatur die ich bisher gelesen hatte persönlich entschuldigen müsste, beschloss mein erster großer Aufriss, dass jetzt doch der richtige Moment wäre um sich entspannt zurückzulehnen, ihren Kopf auf meine Schulter zu legen und auszuprobieren, ob der kleine, blasse Mann mit den leuchtend roten Augen neben ihr denn vielleicht noch genug Saft in den Batterien für eine ausgiebige Runde Latin-Love hätte.

Ich hatte ihn nicht. Oder vielleicht hätte ich ihn gehabt und sie hätte mich danach, wie eine Spinne ihr Männchen nach dem Sex, auch gleich verspeisen können, auf jeden Fall wollte ich ihn ihr nicht geben. Nicht jetzt. Nicht um (schon wieder!) 2:00Uhr Nachts, wo ich doch morgen wieder um 6:00 raus musste. Und so tat ich nichts. Ausser mich zu fragen, wie ich sie jetzt charmant in ein Taxi bekommen würde. Und natürlich, ob ich verrückt geworden sei. Ob mir überhaupt noch zu helfen sei. Da hatte ich seit zwei Jahren keinen Sex gehabt, seit zwei Monaten eine PickUp-Schlacht gegen alle meine inneren und äusseren Schweinehunde geführt, hatte dieses Mädel eine Nacht nach Strich und Faden „gebabysittet“, wie Mystery sagen würde, hatte wie aus dem Bilderbuch „getimebridget“ um sie wieder daten zu können. Hatte sie belabert, „attracted“, gefüttert und bespaßt als ob es kein Morgen gäbe. Und jetzt? Jetzt lag sie neben mir in meinem Bett. Das „HB“ aus dem Club von vor 3 Tagen. Bis hierhin hatte ich es geschafft. Und alles was ich jetzt wollte, war schlafen. Nicht mir ihr. Sondern wie ein Baby. Schlafen.

Mir war nicht mehr zu helfen. Ich gab auf. Sie betonte tatsächlich noch ein letztes Mal wie „üüüüüüüüüüüberhaupt nicht müde“ sie sei und dann sagte ich ihr, dass ich ihr jetzt ein Taxi rufen würde. Brachte sie zur Tür und wartete mit ihr auf das Taxi. Drückte sie und küsste sie zum Abschied auf die Wange. Sagte ihr wie schön es war sie kennengelernt zu haben undsoweiterundsoweiter. Schloss die Tür ging in mein Schlafzimmer, fiel ins Bett und schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen dachte ich beim Kaffee darüber nach, was da schief gelaufen war. Ich fand nur eine für mich schlüssige Erklärung: Ich hatte ein Mal gelesen, dass das weibliche und das männliche Gehirn bei der Partnerwahl genau andersherum vorgehen. Männer ersetzen alles, was sie noch nicht über die Partnerin wissen mit einem positiven „Ja“ (sie wird sicher nett sein, sie wird sicher gut im Bett sein, sie wird bestimmt Humor haben...) wohingegen Frauen erstmal alle unbekannten Variablen mit einem „Nein“ beantworten. Daraus ergibt sich, dass Männer erst im Laufe des Kennenlernens von ihrer Positiven Wahl zu einer Negativen umgestimmt werden können, wohingegen Frauen sozusagen erstmal Nein sagen und sich dann für den Partner, oder von ihm, überzeugen lassen.

Anscheinend hätte es in der Mitte dieses Drei-Tage-Dates vielleicht einen Punkt gegeben, an dem wir hätten miteinander schlafen sollen. Dieser war dann wohl kurz bevor ich sie irgendwie zu anstrengend und zu nerdig fand um mit ihr etwas anzufangen und kurz bevor sie mich interessant genug fand um mit mir etwas anzufangen.

Wir hatten ihn leider verpasst. Er muss sehr kurz gewesen sein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ey, HbHOHENUMMER aufs Bett bekommen ist auch ein Fortschritt. Wenn auch nicht der erhoffte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

CLUBGAME TEIL 10 + 11

Guten Morgen aus Berlin,

Ein ruhiger Sonntag Morgen mit Kaffee und ohne Kater. Selten, da die Samstage ja inzwischen meist in langen Clubgames enden und so naturgemäß der Sonntag eher schielend im Bett verbracht wird. Also nutzen und versuchen hier endlich mal den Field-Report-Rückstand aufzuholen. Beginnen wir also vor zwei Wochen mit

CLUBGAME TEIL 10

Es ging mit Wing1 in den Club. Wing2 war, glaube ich, einem bösen Grippevirus zum Opfer gefallen. Mit letzter Kraft hob er aber noch seine Hand und flüsterte uns zu: „Lasst mich zurück. Ich behindere euch nur, geht ohne mich weiter. Ich werde in Gedanken immer bei euch sein.“

Und so legten wir also gerade eine Gedenkminute für Wing2 ein und schütteten voller Andacht und Besinnung den günstigsten in Deutschland legal zu erwerbenden Tankstellen-Wodka in unsere Red-Bull-Dosen und hofften nach dem Genuss dieses Cocktails beide noch unser Augenlicht zu behalten, als wir direkt mal von einem Ü-30-2er-Set geöffnet wurden.

Ob man denn da an den Eingang jetzt einfach so ran könne, weil da so Geschrei sei, fragte uns die eine der beiden, während wir entspannt auf den, mit dem Gartentisch zusammengesperrten, Plastikstühlen vor dem geschlossenen Cafe saßen. Jooo... keine Ahnung. Vielleicht sollte man warten bis der Nachtfalter mit Migrationshintergrund damit fertig sei, verbal Geschlechtsverkehr mit den gesamten Familien aller anwesenden Türsteher anzudrohen. Das Geschrei wurde lauter und die Damen setzten sich also zu uns um mit uns gemeinsam, in lauschiger Atmosphäre, darauf zu warten, dass der wütende ein-Meter-sechzig Wüstenkrieger jetzt entweder endlich seinen Krummsäbel einsetzt oder die fünf Schränke vor dem Clubeingang ihn final in seine Einzelteile zerlegen und zu Mutti nachhause schicken würden. Keines von beidem geschah. Stattdessen rückte die wie immer gut gelaunte Berliner Polizei mit zwei Wannen und einem kuschligen Schäferhund an um den spontanen Dschihad des Sechzehnjährigen kurz und schmerzfrei zu beenden.

So war der Clubeingang also wieder frei und da wir uns nicht weiter mit dem schlecht gekleideten Ü-30-Set befassen wollten verabschiedeten wir uns höflich, lösten unsere Fahrkarten und betraten die Lokalität. Wir waren in bester Laune und Wing1 in absoluter Hochform. Er öffnete schneller als man die Sets wieder schließen konnte und wirklich alles was sich in greifbare Nähe zu uns tanzte. Meine Wenigkeit war zwar in entsprechender Stimmung aber so fasziniert von der Opener-Parade meines Wings, dass ich mein eigenes Game irgendwie komplett vergas. Selbst derbste Ich-Ignoriere-Dass-Jemand-Mit-Mir-Spricht-Körbe konnten Wing1 heute nicht stoppen. Eine kleine HB7-Asiatin auf der Tanzfläche starrte tatsächlich derart ignorant durch ihn hindurch, während er mit ihr sprach, dass ich schon Angst hatte, sie wäre eventuell blind und taubstumm zugleich und würde beim weitergehen gleich einfach gegen ihn laufen. Man sollte anfangen, solchen Frauen wirklich vollkommen abstrakte Dinge ins Ohr zu schreien, dachte ich bei mir. Wäre interessant zu sehen wie sie auf „Ich kann deine Füsse riechen“ oder „Bist du die blaue Drachenreiterin?“ reagieren würde.

Bei dem Run war es natürlich kaum verwunderlich, dass er schon bald an einem hübschen Mädel hing. Ich tat noch kurz meine Pflicht als guter Wing und bespaßte ihren anscheinend schwulen Begleiter. Als der sich aber als harmloser und eher unterhaltsamer Dancing-Monkey herausstellte, der sich wunderbar auch mit sich selbst vergnügen konnte, überlies ich Wing1 seinem Schicksal und drehte auf eigene Faust noch ein paar Runden durch den Club. Ich kam leider nicht wirklich in Opening-Laune und so verging die Nacht mit Tanzen und Trinken und gelegentlich meinen immer glückseliger aussehenden Wing besuchen. Als mein Tank voll und meine Stimmung leer waren tauchte dann auch mein Wing neben mir auf. Er hatte einen durchaus sichtbaren Schein um den Körper und schwebte knappe 5 cm über dem Boden. In seinem illuminierten Rausch aus Bier und weiblicher Energie erzählte er mir beseelt von seinem Number-Close und dass er sooooo verliebt sei. Natürlich freute ich mich für ihn, trotzdem reagierte mein betrunkener „ungecloseter“ Geist mit leicht genervter Ich-Will-Jetzt-Heim-Aggression auf seine mantra-artige „ich bin soooo verliebt“-Wiederholung. Sein monströser Energy-Level reichte sogar noch dafür in der Schlange vor der Garderobe vor uns ein blondes HB7-2er-Set zu öffnen. Er strahlte die zwei Mädels an und versuchte mich vorzustellen. Ich reagierte mit Gegrummel.

Er war ein Liebes-Gott. Ich der Bier-Zombie. Wie unterschiedlich Alkohol doch wirken kann, je nachdem ob man ihn mit oder ohne Frau neben sich konsumiert.

Nach dem Abend in besagtem Club war ich erstmal krank.

Wie es mit Wing1 und seinem Number-Close weiterging kann ich aus persönlichkeits-rechtlichen Gründen und aus Angst vor körperlicher Gewalt an dieser Stelle nicht ausführen. Aber ein paar Tage später war auch er krank.

Und so hustete und rotzte sich unsere gesamte PickUp-Brigade durch das folgende Wochenende. Es müssen zwei sehr dunkle Nächte für Berlins Frauen gewesen sein. Mir wurde von spontanen Trauermärschen um das DJ-Pult und Gedenkminuten auf Damentoiletten erzählt.

Diesen Freitag ging es dann aber in geänderter Besetzung (diesmal musste Wing1 arbeiten) weiter. Zunächst trafen wir uns noch zu dritt zum Pizza-Essen. Allerdings tauchten selbst nach hartnäckigstem Aussitzen in der Pizzeria heute keine Targets auf. Der kleine Italiener ist auch nicht mehr das was er mal war. Also zahlen und los ging's.

CLUBGAME TEIL 11

Wing1 verabschiedete sich also, um morgen arbeitsfähig zu sein, und Wing2 schlug vor der Touristenfalle um die Ecke nochmal eine Chance zu geben. Ich hatte ja gerade recht positive Erfahrungen mit Touristen machen können und war folglich leicht zu überreden. Also jeder einen Drink in die Hand und die Lage checken. Fast nur Berlin-Touristen im Publikum. Schulklassen mischen sich mit wenigen Ü-30ern, die aber wahrscheinlich auch auf irgendeiner Konferenz in Berlin sind. Wing2 meint er hätte ein HB8 im Visier. Die Schönheit dreht sich um und steuert auf uns zu. „Is doch sowieso mit Freund da“ meine ich noch, als sie mich auch schon herzlich mit Küsschen begrüßt. Uups, gar nicht erkannt. Blablabla und weiter.

Als wir gerade beschlossen hatten, dass hier wohl nix mehr zu holen ist und es an der Zeit wäre die Örtlichkeit zu wechseln, sind wir plötzlich umzingelt von 4 Mädels die sich angeregt in einer mir leider unbekannten Sprache (Schwedisch? Norwegisch? Isländisch?....) unterhalten. Wing2 zeigt seine Fangzähne und ich überlege mir, ob es Sinn macht hier zu öffnen, komme aber zu dem Schluss, dass die Mädels sich hier anscheinend in einer Gruppe von 10-15 Leuten befinden und es wahrscheinlich wenig Sinn macht zu versuchen sie da rauszuziehen und mitzunehmen. Eine Einstellung an der ich arbeiten sollte. Der Sinn oder Unsinn eines Gespräches mit Mädels, speziell am Anfang des Abends, sollte eigentlich vollkommen egal sein.

Jedenfalls ziehen wir weiter in die Stammbar. Da kann man nix falsch machen. Wir kommen rein, platzieren uns an der Bar und ein kleines Mädel, das neben ihm steht, strahlt Wing2 von unten an, wie ein Kleinkind den Weihnachtsbaum. Er quatscht sie an und sie freut sich sichtlich. Sie hat noch eine Freundin dabei. Da sie aber so erfreut wirkt, habe ich nicht das Gefühl, diese „übernehmen“ zu müssen und quatsche erstmal eine Runde mit dem Türsteher.

Mitten im Gespräch verlassen plötzlich beide Targets meines Wings die Bar. „Was ist denn jetzt passiert?“ denke ich mir und gehe wieder rein um sicher zu gehen, dass Wing2 jetzt nicht die ganze Bar in die Kälte schickt. An der Bar finde ich Wing2 im Gespräch mit der Barfrau. Er erklärt mir, dass er kurz auf Toilette geht und ich auf sein Bier und das Bier von L aufpassen soll. Great job! Aber ok. Während er weg ist kommen die Mädels (L und Freundin) wieder rein. Ich stelle mich L kurz vor, aber sie ist leicht panisch angesichts der Tatsache, dass statt meinem Wing jetzt nur ich hier bin. Die Mädels sind Schwedinnen (sind das Zufälle oder ist das eine Berlin-Invasion?) und L tut kund, dass sie meinem Wing „gerne ihre Briefmarkensammlung zeigen möchte“. Anscheinend habe ich einen Insider-Witz verpasst.

Mein Wing taucht wieder auf, L entspannt sich sichtlich und beginnt sofort wieder mit der aktiven Anhimmelung während mein Wing2 mir den Insider mit der Briefmarkensammlung erklärt. Nach zwei Minuten scheint L wieder in die Realität zurückgekehrt zu sein und nachdem Wing1 und ich beim letzten Clubgame geopent wurden, versuchen die Schwedinnen jetzt Wing2 und mich zu moven. Irgendwie scheinen die Jäger zu den Rehen geworden zu sein...

L: Hey we know a cool party at …..straße. A friend of mine is working there. Do you two want to come with us?

Wing2 und ich sehen uns an. So fühlt sich das also an. Ich habe kurz das Gefühl lange Haare und einen Minirock zu tragen.

L: I will show you the first half of my Briefmarkensammlung there.

Wir sehen uns wieder an. „Wollen wir da hingehen?“ frage ich telepathisch.

L nickt in meine Richtung und fragt Wing2: He doesn't want to go, right?

Oh, super ! Jetzt sind wir nicht nur Mädchen. Sondern jetzt bin ich auch noch die dicke, hässliche Freundin, die den zwei schwedischen PUAs den Move vermasselt. Na gut, wenn ich schon Fatty spielen muss dann aber richtig.

I: We´re not sure. We are still girl-coding. You know girl-coding?

L: Mmmm... yes...?

I: Why dont you just show him your Briefmarkensammlung right now?

L: No i have to go there first. Anderenfalls verliere ich einen Teil meiner schwedischen Identität.

Sagt sie mit einem niedlichen Akzent und setzt sich mit dem Rücken zu einem Typen auf das letzte drittel des Barhockers auf dem dieser sitzt. „Die ist echt strange“ denke ich mir. Im Nachhinein betrachtet hätten wir da wahrscheinlich mitgehen sollen. Vielleicht wären da ja noch mehr kleine seltsame Schwedinnen gewesen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Wir entscheiden uns dagegen.

Wing2 zückt allerdings sein Handy und verwandelt unsere Absage zumindest noch in einen (kenn ich von ihm so gar nicht) Number-Close.

L und ihre Freundin verabschieden sich und wir bleiben an der Bar zurück. Wing2 hat bereits ein neues Target. Große, blonde HB8, Typ Amerikanisches Katalogmodel, steht umzingelt von vier Typen, denen schon das Wasser aus den Mundwinkeln tropft in Reichweite und funkt auf unserem Kanal.

LotImg51695.jpg

Ich schlage vor mal die Plätze zu tauschen, damit Wing2 besseren EC aufbauen kann. Gesagt, getan. Er meint, das wäre zu auffällig gewesen. Die große Blonde lässt sich (total süss und auch arschwitzig) den Hut von einem der Typen aufsetzen und funkt fleissig weiter Wing2 an. Ich beschließe, dass wir uns „trennen“ sollten um hier mal Bewegung in die Szenerie zu bekommen und mache zwei Schritte vorwärts auf ein Mädel (HB5) zu, das etwas abseits der Gruppe um die Blonde an der Wand lehnt. Aus irgendeinem Grund fangen zwei Typen an, am Boden herumzukriechen. Schön abstrakte Vorlage.

I: Did anyone just die?

Sie lacht.

HB5: No, i think they lost something.

I: Oh, pfhuu, what a relief...

Wir kommen sofort ins Gespräch. Sie ist Italienerin, arbeitet beim Fernsehen und hat nicht wirklich viel Spannendes zu erzählen. Fantastisch. Wir quatschen gefühlte 20 Minuten, dann steht Wing2 wieder neben mir. Ich stelle ihn kurz vor. Er erklärt mir, dass das Amerikanische Katalogmodel in Wirklichkeit nicht Amerikanerin sondern Südafrikanerin und auch kein Katalogmodel sondern eine eingebildete Bitch sei, dass er jetzt langsam ordentlich einen im Kahn habe und wir doch vielleicht auch mal an einen Location-Wechsel denken könnten. Die Italienerin schlägt mir einen „Facebook-Close“ vor. Ich habe kein Facebook. Ich weise auf die altmodische Art der Kommunikation via Telefon hin, aber sie behauptet sie hätte kein Handy (WTF?). Wir einigen uns auf den Austausch von E-Mail-Adressen und ich bin mir sofort sicher, dass ich das nur tue, um einen Strich auf die Close-Liste zu machen und nicht um ihr demnächst eine Mail zu schreiben.

Wir verlassen die Stammbar und fallen direkt in eine von Berlins nächtlichen „Kunst-mit-Musik-und-bisschen-clubähnlich-aber-keiner-tanzt-aber-trotzdem-geil-irgendwie-Ausstellungen“ und ich bekomme von der hübschen Italienerin hinter der Bar (Wing2 ist hin und weg) einen Todes-5cl-Wodka für 2,50 hingestellt. Einmal pro Nacht weiß man mindestens warum es geil ist in Berlin zu leben. Danach bin ich auch deutlich angeschossen.

Nächster Halt, Club1.

In Club1 läuft heute leider Teeny-Mucke. Nachteil für die Ohren meines Wings, Vorteil für meinen Frauengeschmack. Dachte ich zumindest. Leider finde ich nicht wirklich interessante Targets. Wing2 sucht uns ein lauschiges Plätzchen an der Tanzfläche und wird direkt von einem 3er-Set (HB5-6) und einem 2er-Set (HB6-7) angefunkt. Der Mann funktioniert wie Leuchtturm. All die kleinen HB-Boote beginnen sich durch den Sturm der Tanzfläche langsam in unsere Ecke zu bewegen. Ich bewege mich eine Runde zur Musik. Das 2er-Set wird auf dem Weg Richtung Leuchtturm von zwei ultra penetranten Dance-Game-Schleppern be- und abgedrängt. Der eine ist der Typische Tanzflächen-Knutsch-Boy (groß, Latino, Schmuse-Gesicht) der andere bietet deutlich mehr Unterhaltungspotential. Im stinkheissen Club, mitten auf der Tanzfläche stützt sich sein Ego und seine komplette DHV anscheinend auf das Vorführen seiner dicken, fetten Daunenjacke im Michelin-Mann-Style. Wir sind nicht die einzigen Umstehenden, die sich deutlich zusammenreissen müssen um nicht laut loszulachen. Wing2 funkt noch ne Weile mit einer hübschen Spanierin, die darauf hin mit ihren Freundinnen eine ganze Weile direkt vor uns tanzt. Leider scheinen seine Akkus für heute bereits im roten Bereich zu sein und er macht keinen Move.

Auch bei mir zeigen sich schon deutlich energietechnische Verschleisserscheinungen. Und wie das in Berlin nunmal so ist, wenn man langsam müde wird... taucht wie aus dem Nichts plötzlich noch eine extrem betrunkene junge Russin mit einer pinken Pagenkopf-Perücke auf und will mit mir tanzen. Sie erinnert mich sofort an Natalie Portman in Closer und an Scarlett Johansson in Lost In Translation leider ohne deren Sexappeal. Ich bin zu kaputt um den Spass mitzumachen und verweise sie an meinen Wing. Der kneift auch und mir fällt wieder ein, warum wir beide heute keinen Sex mehr haben werden. Trotzdem geniessen wir noch ein wenig ihre Show auf der Tanzfläche.

scarlett-johansson-lost-in-translation.jpgsq_portman_closer_pink_hair.jpg

Nach einer halben Stunde verabschiedet sich Wing2. Die Mucke passt ihm eh nicht und seine Energie reicht nicht mehr für Approaches. Das hätte ich wohl auch tun sollen. Tat ich aber nicht. Ich blieb noch auf ein Bier in Club1. Ging danach nochmal in die Stammbar auf 2 Whisky. Und danach tatsächlich noch in den Absturzclub. Dort beobachtete ich auf ein letztes Bier das allmorgendliche Reste-Abschleppen und sagte dann Gute Nacht zum Türsteher des Absturzclubs, der mich immer noch nicht erkennt, zum Club1, zur Stammbar und zu mir selber, rief mir ein Taxi und lies mich direkt zum Bäcker meines Vertrauens fahren um mir meine übliche Dosis Kakao und Croissants zu holen. Morgens um 8 betrunken Croissants mit Kakao im Bett zu essen ist eine genauso gefährliche wie phantastische Sache. Sex wäre bestimmt auch toll. Aber bis es den gibt, gibt es eben Kakao und Croissants.

bearbeitet von Elia
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Du hast einen unglaublich guten Schreibstil, sehr bildhaft :good: Dein Game finde ich super, vor allem, wie gut du dich mit deinen Wings abstimmst.

Was, würdest du sagen, ist die hauptsächliche Veränderung zwischen dem Vor-PU Elia und dem heutigen I.?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Du hast einen unglaublich guten Schreibstil, sehr bildhaft :good: Dein Game finde ich super, vor allem, wie gut du dich mit deinen Wings abstimmst.

Was, würdest du sagen, ist die hauptsächliche Veränderung zwischen dem Vor-PU Elia und dem heutigen I.?

Hi laborratte,

Danke für das Kompliment.

Habe mich lustigerweise gestern Abend mit Wing2 auch darüber unterhalten, was ich seit den 2 Monaten PU an Veränderungen sehe.

Also erst mal glaube ich das Veränderungen an eingefahrenen Verhaltensmustern auf jeden Fall ihre Zeit brauchen. Bei Psychotherapien, die ja auch Verhaltensmuster ändern sollen, sagt man, dass erst ein bis zwei Jahre NACH Ende der Therapie ein wirkliche Wirkung/Veränderung zu sehen ist.

Trotzdem bemerke ich allein durch das Bewusste sich "konzentrieren" auf PU, dass sich die simple Anzahl an Approaches pro Nacht/Wochenende/Monat deutlich verändert hat. Bisher war ich der klassische Fall von zwar jedes Wochenende im Club aber immer mit seinen Jungs uns nem Bier an der Wand. Das hat sich jetzt natürlich nicht zu 100% geändert, aber wenn ich mein Tagebuch so überfliege stelle ich schon fest, dass die Anzahl der Frauen, die ich in den letzten 8 Wochen angesprochen habe (auch wenn jetzt kein FC oder eine Beziehung entstanden sind) ungefähr der entspricht, die ich vorher in einem Jahr angesprochen habe. Das müsste wirklich ungefähr hinkommen. Und allein das steigert ja schon die, rein mathematische Chance, einen "Treffer" zu landen. Auch so Dinger, wie am Freitag die Italienerin einfach ansprechen, weil man eben dem Kollegen die "Freiheit" gibt selbst das Target anzusprechen, also fast schon aus langeweile ne Frau anzusprechen hätte es vor 2 Monaten bei mir niemals gegeben. An meinem "Game" an sich hat sich glaube ich noch nicht die Welt verändert, aber der Wille ist da und, wie gesagt, ich glaube solche Sachen benötigen auch Zeit.

Ansonsten habe ich natürlich, als ich mit PU angefangen habe, auch bewusst das Thema bei den Jungs mit denen ich unterwegs bin auf den Tisch gebracht. Weil da natürlich auch alle etwas "mitspielen" müssen, wenn man in der gleichen Clique weggehen möchte, wie sonst auch. Das hat zum einen den Effekt, dass es nicht "komisch auffällt" wenn plötzlich einer in der Gruppe auf Mädels-anlabern fixiert ist, aber ich glaube auch das man sich da durchaus auch gegenseitig pushed.

Zumindest bilde ich mir ein, dass es sich für jeden von uns Dreien inzwischen deutlich weniger komisch anfühlt, vor den Augen der anderen ne Frau anzusprechen. Was ich auch schon nen super Erfolg finde.

Wie sind denn deine Erfahrungen bezüglich Veränderungen im Verhalten bzw Erfolg in den ersten Wochen?

Elia

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich muss mich mal anschließen und auch ein bisschen schleimen.

ich habe mich kaputt gelacht bei deinem letzten Post. Hammergeil geschrieben.

Veränderungen durch PU sind denke ich größtenteils in dem Selbsbewusstsein und dem Umgang mit Ablehnung zu verzeichnen. Auch noch andere Sachen würden mir einfallen, aber alles führt letztendlich auf die Einstellung zu sich selbst zurück.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi Darw,

Danke dir. Ich lese bei dir ja auch sehr gerne mit, auch wenns meinem kleinen, grünen Neid-Zwerg im Kopf manchmal schwer fällt zu lesen, wie einfach und spielerisch du die Mädels in die Kissen lotst. Aber ich arbeite daran zumindest in die Nähe dessen mal zu kommen! :-)

Elia

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mal wieder ein kruzes Theorie-Update:

Habe "Die 24 Gesetze der Verführung" hinter mich gebracht. Das muss man leider wirklich schon so schreiben. Fand das Buch, obwohl ich wirklich nicht selten Sachbücher lese, extrem trocken und vor allem langatmig. Es verliert sich, finde ich, in historischen Beispielen und Geschichten und man kommt als Leser gelegentlich wirklich an den Punkt wo man sich denkt "Ja, ok, ich habs verstanden, jetzt bitte NICHT NOCH eine Geschichte von Siebzehnhundertsoundso.... Ich will den Kram Freitag im Club nutzen und nicht vor Hundert Jahren in einem Jagdschloss!".

Next auf meiner Bücherliste ist jetzt "Lob des Sexismus". Den Anfang fand ich schon mal super! Mal sehen, ob ich was draus ziehen kann...

Elia

18597834N.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hm. OK, das mit den 2 Jahren ist ein interessanter Richtwert. Um jetzt mal ein wenig theoretisch zu werden, auch wenn ich kein Pädagoge oder Psychologe bin: Ich finde in dem Zusammenhand die Five-Stages-Modell von DREYFUS & DREYFUS: http://www.dtic.mil/...oc=GetTRDoc.pdf ganz interessant, vor allem, weil ich ähnliche Effekte bei mir beobachte.

Klar, alte Theorie und man kann sie bestimmt wegen ihrer Linearität und der doch recht zufällig erscheinenden Einteilung bestimmt angreifen und es gibt sicherlich moderne Empirie die sie in Teilen bestätigt, widerlegt, was auch immer. Aber egal.

Grob gesagt (wenn ichs richtig verstanden hab) geht es darum, dass anfänglich Erlerntes zuerst bewusst und nach Regeln umgesetzt wird. Also zum Beispiele: Ich lerne Vokabeln, lerne wie ich dekliniere etc. Dann geht es durch mehr und mehr Übung immer mehr in Handlungen über, über die man immer weniger bewusst nachdenkt. Praktisches Beispiel: Erste Fahrstunde und 5 Jahre nachm Führerschein.

Solche "Automatismen" kann ich bei mir beim Eskalieren in Dates beobachten. Das ist so mein grösster persönlicher Fortschritt. Ich eskaliere tatsächlich bis zum Block durch. Das wäre früher undenkbar bei mir gewesen. In Bezug auf Ansprechen bin ich mir nicht sicher, ob ich Fortschritte mache - ich MUSS mehr ansprechen, denn ich komme auf jeden Fall mit mehr fremden Frauen ins Gespräch als je zuvor. Aber ich mache das nicht direkt, das passiert irgendwie einfach :-D Ich sollte das aber gezielt üben, um auch hier meht Automatismen hineinzubringen.

bearbeitet von laborratte

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Grob gesagt (wenn ichs richtig verstanden hab) geht es darum, dass anfänglich Erlerntes zuerst bewusst und nach Regeln umgesetzt wird. Also zum Beispiele: Ich lerne Vokabeln, lerne wie ich dekliniere etc. Dann geht es durch mehr und mehr Übung immer mehr in Handlungen über, über die man immer weniger bewusst nachdenkt. Praktisches Beispiel: Erste Fahrstunde und 5 Jahre nachm Führerschein.

Genau. Ich kannte das auch aus Neil Strauss' "Laws of Learning". Lies mal Punkt Nummer 6. Die vier Schritte von "unbewusstem falschem Handeln" zu "unbewusstem richtigem Handeln"....

Elia

Neil Strauss' 14 Laws of Learning

What is information if not for sharing?

If you're reading any of these books than you need to know how to absorb the lessons they teach. Day 9 of "Rules of the Game" has a wonderful list of rules to follow if you're having any trouble. I'm including them here, but I'm also rewriting them to suit our purpose, as we are not in pursuit of sex, but of power.

1) Acquire and apply knowledge in small chunks.

The greatest thing about "Rules of the Game", "The Prince", and "48 Points of Power" is that they all break down vastly complicated concepts into small and easily ingested chunks. I have a much easier time reading from a little of each book every day, rather than trying to read an entire book each day.

2) There is no such thing as rejection, only feedback.

Forgo your ego during your ascent to power. I have a tremendous problem with this one as I am more fragile than I pretend to be, and I tend to take it hard when people are critical or dismissive of me. It is this neurosis that is perhaps the biggest hurdle in my own quest.

3) It's never the other person's fault.

Always assume responsibility. This way, you are in control and can fix things next time.

4) Learn actively rather than passively.

The whole purpose of this blog is centered on this one rule. Becoming a World Savvy Reader isn't about simply reading, but about doing. Each day is a new opportunity to learn through these stories and put those new learnings into effect in our own lives.

5) Don't rehearse negative outcomes.

This is another rule that I have a terrible problem with. My imagination works overtime to come up with the worst possible scenario for what I'm about to do. The other day when I was trying to call strangers at random to start conversations Hali convinced me that I was going to call a serial killer who would use my cell phone number to track me down and axe me. I skipped that day's assignment.

6) Understand how your mind learns.

This one's important, so I'm going to quote Neil Strauss word-for-word here:

The psychologicalfield of neurolinguistic programming (NLP) offers a useful four-step model of how the mind learns. It can serve as a yardstick to measure your progress.

A) Unconscious incompetence: You're doing something wrong, and you don't even know what you're doing wrong.

B) Conscious incompetence: You're doing something wrong, and you're aware that you're doing it wrong, but you haven't yet fixed the problem.

C) Conscious competence: You've learned the right way to do it, and you're doing it correctly with focused attention.

D) Unconscious competence: You no longer have to think about something or work on learning it - you automatically do it correctly. In the parlance of the game, this is when you finally become a so-called natural.

7) Be willing to go through the pain period.

This one is also important because it's where most of us fail. It's easier to dive into debt for a big screen television, Xbox, and a new house, and spend the next 10 years paying it off with a minimum wage job than going through the pain and pressure of 6 years of med-school. The pain period scares off 99% of your competitors. Which means that if you tough it out, your among the top 1%. That's all you have to do.

8) Don't look to friends or family for approval.

Another tough one for me since usually I need more than approval. I need support. So far, with this blog, the support well is completely dry. Remember, it's the results that matter. Get through the pain period and you can consider it a nice reward to watch the haters eat their words.

9) Be willing to test new ideas, even if they don't seem logical.

This rule, I excel at. I've never been very logical.

10) Once something works, figure out why it works.

Just like when you're solving a puzzle.

11) If you don't know what to do, don't leave.

This one, I don't necessarily agree with when it comes to instruments of power, since you might do damage to a fragile but fertile growing reputation. But Strauss is smarter than I am, so it's worth listing here. His point is that you learn by doing, so if you're in a social situation that's foreign to you. Welcome it. Don't retreat.

12) Hang around someone better than yourself.

One of Robert Greene's 48 points of power is "Avoid the Unhappy and Unlucky". It may sound cruel, but there are those with a chronic case of misfortune and it's almost always contagious. The reverse is also true. Partner up with those who are smarter and more capable than you are and you'll be amazed at how much of it rubs off.

13) Make sure that your ratio of effort to results is increasing.

As I write this blog, I'm reading more and writing more in the past few weeks than perhaps I ever have. That is it's own success. But I'm also learning, doing, and feeling more confident. But it hasn't been easy. My girlfriend has been ill, my dog has been in surgery, and my step-father is in the hospital, so keeping it up has been a tremendous effort.

14) Finish what you begin.

This is a concern, as I've started several books now and I'm committed to finishing them all, but I don't want to leave any of it behind. This means continually keeping up with reading, writing, and analyzing. Proper planning leads to a healthy follow through, and even as we approach the mid-point of our quest for power. I have already begun next month's adventure.

bearbeitet von Elia
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Süsses oder Saures

Ich bin ja erklärter Feind von Massenveranstaltungen und Gruppen-Zwang-Ereignissen mit Alle-Jetzt-Spass-Vorschrift von Fussball-WM bis Love-Parade, aber vorgestern Nacht bin ich als uninformierter Nicht-BILD-Leser, Nie-Radio-Hörer und Keinen-Fernseher-Haber natürlich völlig unvorbereitet in eine Halloween-Party gestolpert, die zu meiner Überraschung dann doch recht amüsant wurde.

Ich hatte mich mit Wing2 zum traditionellen Feierabend-Pizza-Essen getroffen. Wir sprachen über dies und das und unter anderem über die Tücken von Eye-contact-halten und Lächeln ohne ersichtlichen Grund, beziehungsweise Lächeln während des Eye-contact. Wing2 erzählte mir von einem Gespräch mit einer Bekannten, die ihm den Tipp gab: „Keine Frau sieht einem Mann direkt in die Augen, wenn sie nicht von ihm angesprochen werden will“. Grundsätzlich interessant. Für EC-Muffel wie mich, die lieber Starren bis das Mädel ein Loch im Rücken hat, aber sofort auf die eigenen Schuhe schauen, als hätten sie gerade zum ersten Mal ihre Füße entdeckt, sobald das Mädchen einen anschaut, allerdings eine schwierig umzusetzende Information. Wings2, oder wie ich ihn nenne, der „König des Eye-contact“, strahlt Frauen ja meist derart an, dass man es nur noch mit Kleinkindern vor dem Weihnachtsbaum vergleichen kann. Und bekommt dabei meist eben auch ein Lächeln zurück, womit ja das erste Eis immer schon mal gebrochen ist. Wie ich bereits erwähnte, sehe ich wenn ich erzwungen lächle eher aus wie ein gesuchter Massenmörder auf Opfersuche oder ein Aphex-Twin-Cover. Ich kann Lachen, wenn es einen Grund dafür gibt, sobald ich es aber fake, wird es gruselig. Nun finde ich die meisten Frauen nur bedingt Lustig und so fällt die Option des natürlichen Lachens schon mal flach. Da aber gestern ja Halloween war konnte ich meine Lächel-Übungen im Notfall auch leicht als Grusel-Maske (wie hiess der Vater in Shining?) verkaufen und so grinste ich also ein wenig meinen Wahnsinn in die Welt hinaus. Der Erfolg war mässig.

Evil%20Smile.jpg

Wir wechselten in die Bar nebenan und entdeckten den Fuß-Opener. Man sitzt an der Bar mit dem Rücken zur Bar, unterhält sich und legt die Beine entspannt übereinander. Läuft ein mögliches Target vorbei, streckt man den Fuß gerade soweit vor, dass das Target daran hängenbleibt und einen „anrempelt“. Die Mädels entschuldigen sich natürlich höflich und lächeln einen an. Grundsätzlich nicer Move, solange man noch in der Pubertät steckt (innerlich war meine Entwicklung mit 12 abgeschlossen). Ich muss aus eigener schmerzlicher Erfahrung allerdings dringend davon abraten sich, wenn sich das Mädel dann entschuldigt hat und einen anstrahlt, direkt zu seinem Wing zu drehen und gut hörbar zu verkünden „Yo, das mit dem Fuß klappt ja echt gut“. Mädchen-Lächeln OFF. Hm. Egal. War lustig, aber eben auch Schwachsinn.

Später werden wir in der Bar noch von einem vollkommen verstrahlten Mädel geöffnet. Wir sind ja nunmal auch nur ein 2er-Set, wie jedes andere. Sie ist mit ihrem, wie sie sagt, „Date for tonight“ da, freut sich aber total, dass wir deutsch sprechen und quatscht uns, selbst nachdem wir uns mehrmals deutlich desinteressiert zeigen, einfach immer noch mal an. Zum Abschluss wird sie dann auch noch recht touchy und besteht darauf mich dringend anfassen zu müssen (Ich zu meinem Wing: „Ich glaube ich kenn die ausm PickUpForum“). Ich frage mich, wie das wohl ausgesehen hätte, wenn man da jetzt mal die Geschlechter getauscht hätte. Ein Typ der so auf zwei Mädels zugesprungen wäre hätte im Extremfall wahrscheinlich schon den Polizeieinsatz angedroht bekommen. Des Rätsels Lösung folgt aber auch auf dem Fuße, denn nachdem ich mich zum dritten mal etwas verwirrt von ihr wegdrehe, verkündet sie, als würde sie den Auftritt der Grundschul-Theatergruppe ansagen: „Jaaaaa ich bin hetero! Aber ich hab sooo viele schwule Freunde, die sind aber alle anders als ihr.“

Memo an uns beide: Wieder einen Strich auf der Wir-wurden-für-schwul-gehalten-Liste machen. Der Abend fängt ja schon mal super an!

Nachdem wir uns von dem Schlag mit der Schwul-Klatsche erholt hatten verliessen wir die Bar. „Tüdelüü-hüüü“ dachte ich mir noch, als ich unsere Schwulen-Freundin mit ihrem Date am Ausgang sah. Was kann man tun? Wir sind zwei Typen, sitzen zusammen an der Bar und es ist Berlin, wer kann da schon ahnen, dass wir auf der Suche nach Frauen sind.

Mein neuer Boyfriend verabschiedet sich vor der Bar dann aber von mir, da er morgen früh raus muss. Armer Kerl. Geregeltes Arbeitsleben ist ein Konzept das mir immer wieder unmenschlich und brutal erscheint, speziell wenn man als Mitte-30-Jähriger ganz normal Mittwoch Nachts bis in die Puppen feiern, saufen und Frauen kennenlernen will.

Und so latsche ich alleine los, stelle auf dem Weg fest, dass der Bankautomat meines Vertrauens genauso wenig von geregelten Arbeitszeiten hält wie ich und ich somit noch genau 15 Euro in der Tasche habe. Das bedeutet entweder zwei Bier und mit dem Taxi nach hause oder 6 Bier und morgen eine Erkältung. Aber solche Entscheidungen soll man ja spontan treffen und so lasse ich mir beide Optionen mit all ihren tollen Vor- und Nachteilen noch offen.

Ich sehe im Vorbeilaufen, dass vor den Clubs schon beachtliche Schlangen stehen. Scheint wirklich was los zu sein heute, dafür dass morgen in Berlin nicht einmal Feiertag ist. An meiner Ziel-Bar angekommen bestelle ich mir erst mal ein Bier, suche mir ein lauschiges Plätzchen am Tresen und quatsche eine Runde mit der Barfrau. Nach einer halben Stunde stellt sich eine Ü-30erin, deren Haarschnitt wohl kurz vor ihrer Geburt mal angesagt war, neben mich und will angesprochen werden. Jeder der mal mit einer experimentierfreudigen Friseurin zusammen war weiß, dass es Dinge an einer Frau gibt, die auch ein schönes Gesicht entstellen können. Ein 80er-Jahre Locken-Undercut gehört zu dieser Kategorie (Gruß an meine Ex-Freundin!). Nach einem ¾ Becks gibt sie auf, sucht sich einen Sitzplatz und streichelt in einer dunklen Ecke ihr Telefon.

Es erscheinen die ersten schräg kostümierten Gäste. Ich bestelle mein zweites Bier und will den Typen, der sich gerade neben mich an die Bar gestellt hat und der mir zwar extrem bekannt vorkommt, an dessen Namen ich mich aber nicht mehr erinnere, schon übertrieben herzlich begrüßen um mein schlechtes Gedächtnis wieder wett zu machen, als ich bemerke, dass ich den Typen überhaupt nicht kenne, sondern nur sein Gesicht und das aus Filmen. Berliner Promi-Effekt. Herr Stadlober verzieht sich mit Bier und Kumpel in die hinterste Ecke der Bar und ich fange an mir vorzustellen, wie das mit dem PickUp wohl so wäre, wenn man mal für eine Nacht mit seinem Gesicht durch die Clubs ziehen dürfte. Ich glaube das war wohl der Moment an diesem Abend an dem ich ganz kurz das „Kleinkind-vor-dem-Weihnachtsbaum-Lächeln“ von Wing2 hinbekommen habe. Leider hatte ich damit auf eine leere Wand gezielt und nicht in die Richtung irgendeines Mädchen-Sets. Die Wand lächelte scheu zurück und wurde kurz Rot.

Auf der Hälfte meines Bieres fällt mir ein 2er-Set auf, das Wing2 und ich letztes Wochenende schon kurz über die Schulter geöffnet hatten, woraus sich aber nichts entwickelt hatte. Die beiden sehen zum einen aus wie Schwestern und zum anderen beide ein wenig wie Charlotte Gainsbourg. Die „ältere“ wird von einem Typen zugetextet und die „jüngere Schwester“ funkt gelegentlich vor Langeweile quer über die Bar hinweg. Ich fasse mir ein Herz, nehme meine Jacke gehe erst kurz vor die Bar zum Luftholen und Meditieren und setze mich dann, wieder in der Bar, auf den Platz neben der „kleinen Schwester“. Wir sitzen da so trinken und hören dem Kerl neben ihr dabei zu, wie er ihre Schwester belabert. Sie dreht sich zwei mal zu mir um und natürlich kann ich den EC keine Sekunde halten. Mann, Mann, das muss wirklich geübt werden. Aber das tue ich ein anderes Mal. Jetzt heisst es GAME-TIME, GAME-TIME!

20080905172031-imagen-charlotte-gainsbourg-0102-1.jpg

Ich erinnere mich an eine Mystery-Geschichte, wo es um Trust-Tests ging. Nicht die Nummer mit dem Hände-Halten sondern ein Move bei dem er Mädchen etwas von ihm anvertraut um kurz darauf aufzupassen, während er z.B. auf Toilette ist und wenn er wiederkommt hat sich ganz automatisch eine Art Vertrauensbasis aufgebaut. Das ganze passt hervorragend zu der Meldung, die ich seit ca. 10 Minuten von meiner Blase erhalte und so denke ich mir „Was hast du schon zu verlieren?“

„Du hast deine Jacke, deinen MP3-Player, dein Handy und deinen Geldbeutel zu verlieren, du Idiot, du bist hier schließlich in Berlin!“ meldet sich meine linke Gehirnhälfte lautstark zu Wort. Und so verlagere ich unauffällig meinen Geldbeutel in meine Hosentasche, stehe auf und spreche die kleine Charlotte an:

I: Hey, kannst du mir einen Gefallen tun?

C: Klar.

I: Kannst du kurz auf meine Jacke aufpassen und mir den Barhocker frei halten. Ich bin gleich wieder da.

C: Na klar.

Als ich von der Toilette wiederkomme lächelt sie mich an. Ich gehe auf Nummer sicher und übe NICHT weiter an meinem Come-To-Daddy-Smile.

I: Danke.

C: Ich hatte kurz überlegt, deine Jacke zu verkaufen, hab mich dann aber dagegen entschieden

Aaaaaaaand i'm in the Set!

Die Unterhaltung startet praktisch sofort als ich mich setze. Wahnsinn, aber der gute alte Mystery hat da schon ein paar feine Sachen entdeckt, man kann es nicht anders sagen.

Wir unterhalten uns den gesamten restlichen Abend wirklich gut. Für meine übliche Zielgruppe ist sie mit 31 recht erwachsen und als Autorin auch intellektuell deutlich überqualifiziert aber man soll ja neue Wege beschreiten. Ich bemerke, dass bei Frauen ab einer gewissen geistigen Reife mein C&F kaum noch zum Einsatz kommt. Bin mir nicht sicher, warum ich das tue. Entweder traue ich mich nicht, oder vielleicht wäre es bei einem Gespräch über frühkindliche Prägung bei Scheidungskindern oder Nahtoderfahrungen und deren religiöse Interpretation auch irgendwie unangebracht ein Paar freche Negs einzustreuen.

Ihre Schwester will mehrfach gehen, verabschiedet sich dann auch irgendwann mit einem anderen Typen an ihrer Seite, kommt aber nach ca. 15 Minuten dann doch wieder alleine zurück in die Bar. Was auch immer.

Nachdem ihre Schwester lange genug den Girl-Code-Quengel-Modus gefahren hat teilt mir C mit, dass sie morgen viel zu tun hat und sich jetzt auch verabschieden wird. Sie bleibt danach aber noch komische 30 Sekunden aktionslos sitzen und ich habe das Gefühl, sie wartet auf einen Number-Close.... Ich hadere mit mir selbst, da die Mädels eigentlich sowieso öfter in der Bar zu sein scheinen und ich irgendwie das Gefühl habe noch nicht genug Rapport für einen Number-Close bzw. keine Time Bridge aufgebaut zu haben, plappere aber dann doch einfach los.

I: Äääähm.... äää.. Hast du ne E-Mail Adresse?

Was?? E-Mail-Adresse?? Wieso hab ich das denn jetzt gesagt? Was soll das denn bitte sein? Der Facebook-Close für Ü-30er oder was? Frag sie doch gleich nach ihrer Fax-Nummer du Depp!

C: Ja, klar. Warte mal ich schreib sie dir auf.

Sie sucht in ihrer Handtasche nach einem Zettel.

Puh! Grade nochmal halbwegs gut gegangen. Keine Ahnung wo der Gedanke in meinem Kopf plötzlich herkam... War wohl so ein Time-Bridging-Ding von wegen „ich schick dir mal den Link zu dem Film von dem ich gesprochen hatte“ allerdings ohne eben vorher die Time Bridge Geschichte ausgesprochen zu haben...

Ich drücke ihr mein Handy in die Hand, weil sie immer noch am Suchen ist und sie tippt mir ihre E-Mail-Adresse rein und erklärt mir noch kompliziert, dass der erste Buchstabe aber klein geschrieben gehört und dass der Punkt ein @ sein soll undsoweiter.... Ich verabschiede sie und sie verschwindet mit ihrer Schwester.

Hm... Komischer Close.

Ich trinke noch ein Bier, genieße die immer absurder werdenden Kostüme und gehe dann nach hause.

Am nächsten Tag beschliesse ich beim Arbeiten, dass so eine halbkalte E-Mail-Adresse auch nicht besser wird indem man nix schreibt und schicke eine kurze Mail a´la „Habt-gestern-noch-was-verpasst“(total gelogen...) und den nicht versprochenen Link zu dem Film von dem ich ihr erzählt hatte.

Bis jetzt kam keine Antwort. Egal. Mittlerweile nehme ich sowas ja recht sportlich.

Beim Thema Mail fällt mir aber noch ein, zu erwähnen, dass meine Argentinierin noch eine Mail geschickt hatte, ob ich denn Lust hätte sie für ne Woche oder so in Budapest zu besuchen. Kurz überlegt. Aber ne, das war mir in Berlin schon zu kompliziert ohne dass überhaupt etwas passiert wäre oder eben gerade deswegen. Und bei so einem Besuch ist man dann ja irgendwie auch wirklich ne Woche gezwungen miteinander abzuhängen. Ich sage also höflich ab. That's it.

So, was gibt es also zu lernen? Es hängt irgendwie immer noch am Close. Der Rest ist ausbaufähig aber geht zumindest meistens.

Mal sehen, was das Wochenende bringt!

Elia

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Oh mann, peinlich, peinlich, ich hänge schon wieder böse nach. Gerade wieder zu viel Arbeit zum schreiben. Hoffentlich schaffe ich es noch vor dem Wochenende die Geschichte von letztem Freitag zu schreiben....

Bis dahin : Gerade ein echt motivierendes Daygame-Video von SASHA gesehen. Muss ich einfach nochmal in mein Tagebuch packen. Der Typ schafft es echt nochmal mich zu weiteren Daygame-Versuchen zu motivieren, obwohl ich das echt schon abgehakt hatte...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Schwarzer Freitag, Schwarzer Freitag

SCHWARZER FREITAG 1

Da freut man sich die ganze Woche schon auf das Wochenende und jetzt sitze ich Samstag Morgens in meiner Küche und habe weder einen Kater, noch Sex auf dem Küchentisch, noch bin ich besoffen und gerade erst nach hause gekommen. Und das schon das zweite Wochenende in Folge.

Was ist da schief gelaufen?

Ganz einfach, der Freitag. Der ist schief gelaufen. Zum zweiten mal sind wir Freitag „Nur kurz auf ein Bier“ nach der Arbeit weggegangen (was dann bis 6Uhr Morgens ging) und beide Male endete der Freitag nicht nur ungeplant an der Bar sondern auch für irgendjemanden in einem Stimmungs-Desaster. Aber alles schön der Reihe nach.

Beginnen wir also letzte Woche. Wing1 musste das Wochenende durcharbeiten und so bestand das Rudel also nur noch aus Wing2 und mir. Was soll's – mehr Schäfchen für die übrigen Zwei! Wir verabredeten uns bei mir und arbeiteten uns, während wir The Pickup Artist Season1 glotzten, durch meine Whisky-Sammlung. Die Stimmung war ausgesprochen gut ausser dass Wing2, wie immer nach der Arbeit, erstmal mit einigen Infusionen Espresso direkt ins Herz zurück ins echte Leben gebombt werden musste. Dort angekommen waren wir aber guter Dinge und schon am Dümmster-Opener-des-Abends-suchen. Vor dem Aufbruch gab es noch eine Runde Ozzie (...and now: you close!) von der Real Social Dynamics DVD (Transformation) und so vollgepumpt mit PickUp-Theorie und Motivation fuhren wir zur Startrampe (bzw. Stammbar) um unsere Rakete zu besteigen.

Wir betraten die Stammbar auf einem absoluten Energy-High. „Die Welt gehört mir und das hier ist mein Wohnzimmer“ spielte eine Punkband unaufhörlich in meinem Kopf. Ich war extrem gut drauf. Wir alberten rum und durchwühlten die anwesende bier-grasende Schafherde nach schmackhaften, jungen Opfer-Lämmern. Schnell waren nacheinander drei mögliche Targets ausgemacht. Ein 2er-Set hatte uns beim Reinkommen schon angefunkt und direkt am Eingang stand noch ein kleines, blondes HB6 mit Freundin und Kumpel und funkte auf unserer Frequenz. Beide eigentlich in greifbarer Entfernung, in ihren Sets sichtbar gelangweilt und bereits an den entscheidenden Stellen rasiert und mit kleinen roten Kreuzen markiert, damit auch wirklich kein Wolf daneben beissen kann. Und selbst hinter dem DJ-Pult stand ein HB6 im engen Minikleid.

wolf-sheep.jpg

Aber entweder waren wir uns zu sicher, dass uns die Mädels schon nicht davon laufen würden oder wir wollten noch ein wenig die Stimmung geniessen bevor wir uns der „Arbeit“ widmeten, jedenfalls missachteten wir schändlich die Möglichkeiten der ersten Minuten und das sollte uns teuer zu stehen kommen. Zumindest meine Wenigkeit hatte jedenfalls nicht mit dem einzigen Schaf der Welt gerechnet, das regelmässig und auf blutigste Art Wölfe zur Strecke bringt. Die böse, gefräßige Oneitis. In meinem Fall in Form von L, die plötzlich und wie aus dem Nichts direkt neben mir stand. Ich drehte mich gerade lachend zur Seite, weil ich dort nichtsahnend einen alten Bekannten vermutete, doch der war nicht mehr da, und an seiner Stelle stand dort L und starrte ins Nichts. Ich konnte förmlich fühlen, wie mir mein Lachen aus dem Gesicht rutschte und schwer und dumpf vor mir auf dem Boden aufschlug. Mein Blutkreislauf beschloss umgehend meinen Kopf ab jetzt zu umfahren und so wurde ich nicht nur leichenblass sondern mein Hirn fuhr augenblicklich alle nicht lebenserhaltenden Systeme herunter. Ich wurde langsam kalt uns starr. Da stand sie nun, das kleine, pechschwarze Killerschaf in Mitten dieser gerade noch so saftigen und verlockenden Herde. Und es hatte sich direkt neben mir geparkt und mich damit vom Wolf zum Dackelwelpen werden lassen. Klein, zittrig und mit Schlappohren stand ich jetzt neben L und vor meinem Wing und konnte die sich anbahnende Paralyse langsam spüren.

Die Minuten vergingen wie Stunden und ich blickte immer wieder abwechselnd hilflos von L zu meinem Wing und zurück. Dieser versuchte noch mich abzulenken und mit mir zu reden doch in meinem blutleeren Hirn kam nur ein dumpfes Waaaaab,waaaaab, waaaab an als wäre ich Charlie Brown und er meine Lehrerin. Ich versuchte es mit Weggehen doch der Abstand half nichts. L stand da neben meinem Wing als wären sie die einzigen zwei Personen im Raum. Nach gefühlten zwei Monaten ging L und platzierte sich in die andere Ecke der Bar. Ich konnte zu meinem Wing zurück der mich mitleidsvoll und schockiert ansah, wie den einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, der sich gerade aus den brennenden Trümmern schleppt.

„Ich kann meine Arme nicht mehr spüren“ flüsterte ich ihm ins Ohr „Und meine Knie geben auch langsam nach“. „Alter was war das denn? Du hast mir gar nicht mehr geantwortet“ sagte er immer noch geschockt. „Geantwortet? Ich hab dich nicht mehr gehört, Mann !“ gab ich zurück.

Nach weiteren Minuten des Rumstehens, Arme-Ausschüttelns und anderer Versuche der Reanimation meiner Körperteile fasste sich mein Wing ein Herz. „Ey das macht jetzt keinen Sinn mehr. Los weg hier. Lass uns woanders hingehen“. Ich folgte willenlos und brav wie ein verprügelter Hund. Wir wechselten die Bar und ich bestellte einen furchtbar ekelhaften, aber günstigen, doppelten Bourbon um den erlebten Horror runter zu spülen. Wir redeten eine gute Stunde über Frauen, PickUp, Leben und Schockzustände bis ich mich wieder sortiert hatte. Wir verliessen die Bar und mein Wing wollte in einen Club. Fragt mich nicht warum, aber ich wollte zurück in die Stammbar. Es fühlte sich an als manifestierte sich heute Nacht in L all meine Paranoia und Angst im Umgang mit Frauen. Ich musste mich zumindest dazu zwingen mich in ihrer Gegenwart wieder zu entspannen.

sheep-wolf.jpg?et=iL43JxTrnPn7,Lqi2t8gfA

Zurück in der Stammbar winkte mir vom anderen Ende des Tresens gleich mal eine Bekannte zu, die mit ihrer kleinen Schwester in der Bar war. Die Schwester stürmte quer durch die Bar auf mich zu und umarmte mich. Mit einem Auge suchte ich L und erwischte sie dabei, wie sie zu uns herüber sah. Ich stellte die kleine Schwester meinem Wing vor und unterhielt mich eine ganze Weile lang angeregt mit ihr. Dabei trafen sich immer wieder Ls und meine Blicke. Bildete ich mir das ein, oder hatte ich Ls Aufmerksamkeit? Wing2 verabschiedete sich nach ca. einer halben Stunde. Er wirkte immer noch etwas verwirrt und mitgenommen. Hatte mein Absturz ihn längerfristiger getroffen als mich? Ich hatte das Bedürfnis ihn zum Abschied zu drücken. Es fühlte sich an, als hätte er mich aus besagter brennender Maschine gezogen und sich dabei selbst einige schlimme Blessuren zugezogen.

Nachdem Wing2 gegangen war verstritt ich mich erstmal ausführlich mit meiner Bekannten (nichts wirklich neues mit ihr – wir zelebrieren sowas von Zeit zu Zeit) so dass sie sich an der Bar und ich mich am anderen Ende des Raumes aufhielten, bis auch sie und ihre Schwester sich verabschiedeten. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit einem Bekannten am Ausgang, bis wir uns auf ein Bierchen vor die Bar setzten. Nach der Hälfte unserer Biere tauchte L in der Tür auf, und fragte, ob sie sich neben mich setzen dürfe. Ich war ziemlich perplex, aber auch inzwischen betrunken genug um mit meinem Mund das Wunder der menschlichen Sprache zu demonstrieren: „Du darfst alles L, das weißt du doch“.

Sie erzählte uns von ein paar Typen, die sie in der Bar ständig anstarrten und dass sie da jetzt mal flüchten musste. „Und dass du nicht gerne angestarrt wirst, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen“ verkündete mein Mund ohne dass ich ihm die Erlaubnis dazu gegeben hatte. Was Alkohol bei mir doch für einen extremen Unterschied macht. Das ist wirklich verblüffend und schockierend.

L ging irgendwann doch wieder in die Bar und ich kam einige Minuten später nach. Ich bestellte mir noch einen Whisky und wurde direkt von einem blonden HB6 angegrinst. Ich grinste zurück (Ja. Ich! Tatsache. Mein Alkoholpegel regelt irgendwann wirklich alle meine Probleme) und sie musste beinahe schon lachen. Ich ging zu ihr und öffnete mit „Was war das denn jetzt gerade?“. Wir kamen sofort ins Gespräch. Sie war vor kurzem erst nach Berlin gezogen und Schauspielerin. Wir verstanden uns prächtig und alberten sofort sehr vertraut herum. Sie erzählte, sie wohne ganz in meiner Nähe und ich solle doch mal in die ….Bar kommen, da sei sie sehr oft. Wir beschmissen uns abwechselnd mit IOIs. Nach einer viertel Stunde hatte sich der Abstand zwischen uns bereits unter die Normalgrenze gesenkt und ich war drauf und dran voll aufs Kino-Pedal zu drücken als plötzlich ein Kerl, der anscheinend schon lange keine Schere und keinen Rasierer mehr gesehen hatte, neben uns auftauchte, sich bei mir entschuldigte und sie sehr eindringlich aufforderte dass sie sich jetzt mal sofort mit ihm draussen unterhalten solle. Sie folgte und lächelte mir im Gehen nochmal zu. Hupsi, da war ich wohl der dumme Eifersuchts-Clown für irgendeine Beziehungskrise geworden. Egal, mein Scheiss-Drauf-Pegel war erreicht und so bestellte ich mir noch ein Bier und stellte mich neben das DJ-Pult. Die hübsche DJane war gerade am Platten zusammen packen.

I: „Hey, den einen Song von …. ganz am Anfang, den hättest du ausspielen sollen!“

S: „Ja, danke! Ich find den auch super, aber die Leute sind nicht drauf abgegangen.“

I: „Ach scheiss auf die Leute! Manchmal muss man die eben musikalisch erziehen. Ich hab früher auch ne Zeit lang aufgelegt, das hat ja manchmal auch viel mit Erziehung und Manipulation zu tun...“

Blablablablabla Wir quatschten noch eine Weile und plötzlich streckte sie mir ihre Visitenkarte entgegen. Oh Mann! Visitenkarten-Close! Das sollte doch eigentlich NIE WIEDER passieren. Aber diesmal war es ja nicht ich. Also tauschte man brav die Kärtchen und ich half ihr noch ihre Plattenkoffer nach draussen zu tragen und winkte ihr ein Taxi ran.

Wieder in der Bar konnte ich L noch einmal beim vorsichtigen EC ertappen und beschloss, dass wir hiermit irgendwie „quitt“ waren und ich jetzt den Nachhauseweg antreten würde.

Am nächsten Tag erzählte Wing2 mir, dass ihn mein Absturz in eine mittlere Krise gestürzt hatte und er seit dem ständig am Grübeln sei, wo er mit PickUp eigentlich hin wolle bzw was er eigentlich für eine Frau/Beziehung sucht bzw ob PickUp/Clubgame für ihn überhaupt eine Lösung sei. Meine Bekannte meldete sich auch noch ein paar Tage später und als wir uns wieder versöhnt hatten erzählt sie mir, dass ihr an dem Abend ein Mädel aufgefallen sei, dass öfter zu mir rüber gesehen hätte. Gemeint war L.

Alles in allem ein interessanter Abend. Zu merken wäre für mich erstens, dass ein hoher Energy-Level auch sofort in Approaches umgesetzt werden sollte. Und zweitens dass am Wochenende für mich jetzt Theorie-Verbot gilt. So vollgestopft mit PickUp kann man ja gar nicht entspannt gamen.

Leider auch immer noch kein Lay oder KissClose, was langsam anfängt mich zu nerven. Das Durcheskalieren bzw überhaupt Eskalieren stellt für mich immer noch den größten sticking point dar.

Der DJane habe ich zwei Tage später ne Mail geschrieben. Ob es denn nen Newsletter gäbe, wo man mitbekommt wo sie so auflegt, da ich für Facebook zu alt sei usw... Sie schrieb am nächsten Tag zurück dass sie an einem Blog arbeite und mir den Link schicken würde, sobald dieser fertig sei. Ich habe nicht weiter geantwortet. Wie bei der Autorin (die sich inzwischen doch noch auf meine Mail hin gemeldet hat) habe ich auch hier Hemmungen das ganze in ein Geschreibsel ausarten zu lassen und warte lieber, ob man sich nochmal trifft. Ob das richtig ist bin ich mir nicht sicher.

Den Samstag darauf war ich zu platt um noch in den Club zu gehen und so verging erst mal eine anstrengende Arbeitswoche.

SCHWARZER FREITAG 2

Dieses Wochenende wiederholte ich den Freitags-Fehler gleich noch einmal. Applaus für mich !

Nach der Arbeit traf ich mich mit Wing2 zum traditionellen Pizza-Essen. Danach waren wir schon am Zögern, ob man nicht doch jetzt nach hause gehen sollte, um den Samstag ordentlich fit nutzen zu können. Natürlich ging man aber dann doch noch „auf EIN Bier“ in den Touri-Laden. Dort gab's zwar einige Sets aber alle sitzend und einfach nicht approachbar. Reichlich EC zum Bier hob unsere Stimmung noch ein wenig und so ging's danach natürlich noch „auf EIN LETZTES Bier“ in die nächste Bar. Dort war es extrem voll und wir stellten uns natürlich unbewusst direkt vor die aller heftigste Ü-30-Single-Frauen-Präsentationreihe direkt an der Bar. Das Nachtleben kann ja auch wirklich ziemlich traurig aussehen, wenn man es mal genau betrachtet.

Die Bar zog uns beide eher runter. Also ab in die nächste. Dort gab es einige Sets. Wing2 hatte sich auf ein Blondes HB6 mit Löwenmähne fixiert die aussah wie Farrah Fawcett in Drei Engel Für Charlie. Leider brachte er den Move nicht bzw sie stand immer entweder zwischen Typen oder in einer großen Traube Mädels. Davon noch mehr runtergezogen kam Wing2 dann richtig schlecht drauf. Nach einem kleinen Missverständnis mit meinereiner beschloss Wing2 schließlich, dass es für ihn heute nichts mehr zu holen gibt und ging nach hause.

Farrah_Fawcett.jpg

So stand ich also gegen 2Uhr schon alleine in der Bar. Ich orderte noch ein Bier und trank es ziemlich schnell im Eingang. Für mich waren eigentlich keine interessanten Targets anwesend aber es gab ein 2er-Set an der Bar, das schon beim Reinkommen Wing2 und meine Wenigkeit angefunkt hatte. Zumindest einen Approach wollte ich noch antesten, bevor der Abend noch ganz ohne Striche auf irgendwelchen Listen zu ende gehen würde. Nachdem der Trust-Test mit der Jacke neulich schon so gut gezündet hatte dachte ich mir ich könnte es mit einer noch simpleren Vorlage für die Mädels schaffen das Eis zu brechen. Ich ging also zur Bar, beugte mich zwischen die beiden Mädels und stelle mein leeres Bier zwischen ihnen an die Bar. Kurzer EC mit der blonden der beiden. „Thank you!“ sagte sie und grinste mich an. „You're welcome“ antwortete ich und ging erst mal pissen.

Als ich von den Toiletten zurück kam war das Eis, wie schon bei der Jacken-Nummer, gebrochen und die Blonde laberte mich als ich vorbei ging direkt wieder an. Es war ein wirklich nettes Gespräch, da wir einen erstaunlich ähnlichen Musikgeschmack feststellten und uns auch sonst gut verstanden, aber ich fand sie leider so überhaupt gar nicht sexy. Und so beendeten wir das Gespräch nach einer halben Stunde auch genauso nett wie wir es begonnen hatten. Ich trank noch ein Gute-Nacht-Bier und machte mich auf den Weg nach hause.

Ein für mich unspannender und überflüssiger Freitag. Zumal ich nicht ordentlich genug weggegangen war um zu gamen aber zu lange um am nächsten Tag fit genug zu sein um nochmal weg zu gehen. Ausserdem hatte der Abend die Sinn-Krise von Wing2 nur weiter verstärkt. Alles in allem also wirklich Quatsch. Vielleicht schaffe ich es ja mir diese Freitags-Nach-Der-Arbeit Pseudo-Games mal zu ersparen.

Gestern zogen Wing1 und Wing2 beide getrennt voneinander ohne mich los. Doppelt deprimierend. Beide konnten heute leider von keinen wirklichen Erfolgen berichten. Wing2 nannte es seine „Abschiedstournee“. Sein verkatertes Resümee scheint zu sein, dass Clubgame für ihn nicht mehr so richtig Sinn macht. Wir werden sehen, ob er das wirklich so beibehält. Ich fänd's schade. Aber zu einem ordentlichen Kater gehört ja auch mindestens ein dramatischer Nie-Wieder-Schwur.

Nächstes Wochenende muss ich zu allem Überfluss auch noch Samstags arbeiten. Ich bin gespannt, ob ich es schaffe danach noch eine Runde zu jagen oder ob das Wochenende damit komplett aus den PickUp Geschichtsbüchern gestrichen werden muss.

Elia

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Geschreibsel

Ich war heute Morgen durch mein fehlendes Samstags-Clubgame natürlich extrem früh und wach beim Job. Auch mal wieder eine schöne Erfahrung an einem Montag. Trotzdem warte ich eigentlich schon wieder auf Freitag. Hmmm...evtl doch noch mal die Möglichkeit des Daygamens in Betracht ziehen.

Jedenfalls war meine Überraschung groß als ich heute Morgen in meinem Postfach eine E-mail meiner Argentinierin (CLUBGAME TEIL 9) vorfand. Nachdem meine letzte Mail an sie reichlich kurz und knapp ausgefallen war (und lange her ist) hatte ich nicht mehr mit einer Meldung von ihrer Seite gerechnet. Sie hatte mich ja in ihrer letzten Mail nach meinem filmreifen NICHT-Eskalieren (Berliner Deeskalationsteam) noch zu sich bzw in ihre Euro-Base nach Budapest eingeladen. Meine Antwort war damals:

Hey C…. !

My week was stressfull but good. Yes, i managed to get up : ) Sorry about that fast end, but i was suddenly very very tired.

Cool, that you start learning german again !!

Great to hear that your camera is clean again! ; )

Wow! Wien sounds great. So your Euro-Tour continues.

I would love to see you in Budapest, but i think my job keeps me buissy the next weeks. Maybe you want to visit me in Berlin for a second round : ) ?

Elia

Ich hatte, wie gesagt, auf so offensichtliches Nicht-Wirklich-Interesse von meiner Seite nicht mehr mit einer Mail von ihr gerechnet. Aber heute Morgen kam von ihr ein halber Roman:

Hey Elia, how are you doing?

So, I have been in Wien a few days, I loved it, and the food was excellent!!!

I went back to Budapest and then I went to Istanbul for a week. It was the best, that city is incredible, and now I don't know where to go because nothing will beat Istanbul I think. The first 2 nights I couldn't sleep because I couldn't believe I was in Constantinopla. In Argentina we have 200 years of history, so beeing in such old places it's amazing to me.

After Turkey I went back to Budapest and the next day I booked a bus tiket to Kraków in Poland, because I didn't want to spend a boring weekend there doing nothing, and it's very near. I just realized on 28th november I go back to Argentina, so I don't have much time to waste!! And because of the german clases I don't have much time to travel either.

So I have a last spot to travel one week, my family is telling me go to Prague and Munich, you have to! But my father said Prague was kind of an attraction park, very turistic, nice, but nothing is happening there, to visit one day and that's it. And Munich, I looked some hotels are crazy expensive! So I don't know what to do. Maybe Salzburg, I don't know..

I found a 33 euro plane tiket to Stockholm, but I don't know what to do there.

Kraków is very nice, I went to de Wieliczka Salt Mines, I had them as a wallpaper of my home computer for years, it was amazing to finally be there in person! You should do it sometime, if you haven't already. Europe is amazing, it is so strange for me going on a weekend to a different country, different language, food... Only 2 or 3 days and go back. The place I told you I always go on the mountains it's 1600 km from home so even to go an entire week it's not worth the trip. And you are still in the same country with the same stupid language and the same stupid people.

These days in Istanbul and here in Kraków it came to my mind a lot what you said about talking to someone on the street and why that is creepy and in a nightclub it's not. Maybe you have the impression it's dangerous people, they want to take money from you, or it's the first order your mother gives to you "don't ever talk to strangers". In Istambul turks are so strange, in a day they invited me 6 different guys to go out to dinner.. just by talking on the street or shops. Never happened to me before. There is something about turk hospitality, but I think they have the impression western girls are fast and they try if they get lucky and get laid. Anyway it was strange to me, althought they were very friendly. In Budapest the 2 months I stayed there only one hungarian drunk boy talked to me in a nightclub and was a lame pick up line, I said no thank you and he moved on to the next girl. They are strange to, the opposite of the turks I think!

Sorry this mail is long, but this time I really missed the talks we had, you have an interesting and intelligent perspective of things and it was really nice talking to you.

Oh, in turkey this 20 year old guy fell in love with me, he said I was the first one in his life. I feel so bad for him, I don't want to be the bitch in his life who never loved him back. But there's nothing I can do now. He worked in a restaurant I went to eat and he offered to take me to the hagia sophia, species bazar, grand bazar, galata tower, etc. the next day, because he wanted to practice his english (wich was very difficult to understand), so it would be a win-win situation. I didn't have anything to lose, he seemed a nice kid, smaller than me so if he was crazy I could defend myself, why not.. Poor guy he almost cried the day I left and he wanted to come to the airport with me. I feel so bad.

Soo not to bore you anymore... write me when you have the time!!

I bought a computer so that's why I can write comfortably now and don't have the crazy .con .com anymore... I think...

Byeee!!

C.

Tja. Lang und lustig finde ich. Besonders witzig finde ich natürlich die Geschichte mit dem Typen, der sie mit der langweiligen PickUp-Line versucht hat anzuquatschen. Wer würde denn bitte auf solche bescheuerten Ideen kommen?

Ansonsten fällt mir natürlich auf, dass sie abgesehen von der Frage, wo sie ihre letzten Tage in Europa verbringen soll eigentlich ausschließlich Geschichten erzählt von Typen, die sie versucht haben anzugraben oder Typen die sich in sie verliebt haben.

Was will sie mir damit sagen? Versucht sie sich damit zu qualifizieren, oder ist das eine Art Ego-Revenge weil ich bei unseren letzten beiden Dates nicht mehr versucht habe zu eskalieren bzw am Ende des letzten Abends deutlich Desinteresse zeigte?

Und was soll die ganze Mail überhaupt? Will sie sich verabschieden? Will sie mich in die Friend Zone packen? Will sie nochmal mein Interesse testen? Will sie ihr Interesse bekunden ( ...this time I really missed the talks we had... ) weil sie denkt ich hätte ihre Schüchternheit als Desinteresse gedeutet? Fragen über Fragen. Mal wieder spreche ich leider nicht „Frau“ und kann nur versuchen zu entschlüsseln was das Mitglied dieser Spezies mir sagen will und mir überlegen was ich antworte.

Da mir Wing2 heute, nachdem ich ihm von der Mail (nicht dem genauen Inhalt) erzählt hatte, riet doch mal neue Wege zu gehen und eventuell Frauen in Betracht zu ziehen, die nicht meinem üblichen Beuteschema entsprechen und da ich diese Aussage zu meiner Frauenauswahl in exakt dieser Form auch schon von einer sehr guten Freundin kenne, habe ich also beschlossen meiner Argentinierin zumindest das Angebot zu machen, noch mal einige Abende mehr neben mir zu liegen ohne geküsst zu werden.

Nein, ganz im Ernst: Auf der einen Seite bin ich mir zwar ziemlich sicher, die Dame bei unserem letzten Date (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr interessant gefunden zu haben, auf der anderen Seite kotze ich mich hier aber seit Monaten über Frauen, Einsamkeit und PickUp aus und habe daher beschlossen dass ich, sollte sie wirklich nochmal nach Berlin kommen wollen, dafür sorgen werde, dass mein verkorkstes Hirn die Fresse hält und mein beleidigter Schwanz endlich mal wieder die Bekanntschaft eines anderen Menschen macht und dann vielleicht auch mal wieder mit mir spricht.

Zu verlieren gibt es auf jeden Fall nichts.

Und deswegen ging auch vor wenigen Minuten folgende Mail an Madame raus:

Hey C...,

Its really great to hear from you.

Sorry, that i didnt wrote back right away this morning, but i was on a job, so i just had the time to quickly read some lines of your e-mail. Now i'm at home and just had dinner so i read all your funny adventures on your Euro-Tour so far. I loved the one with the six turkish guys asking you out on the street. Did you had dinner with at least one of them ?

And i also liked the story of the guy with the lame pick up line! What was it? "Are you often in this club?" or "Can i buy you a drink?" and were you able to hear, if he used the same line on the next girl? If you see him again, tell him they are both mine! I invented them, and he has no right to use them. : )

Oh, and by the way, your theory of us not beeing able to talk relaxed to strangers on the street because of our mothers allways told us not to do so.... brilliant !

Anyway, i hope you dont expect me to make the decision for you, in witch city you should spend your last days in europe (i thought you can stay till february...?), but i can tell you that i personally dont like munich. Its small, posh and very bavarian. Stockholm i have only been for some hours so i can not tell you anything about the city, but i liked all the swedish people i ever met in my life.

And if you are interested in a grey and rainy city, cold weather, dark days and long talks with a german guy, i would suggest you come to berlin. As i told you, you are allways welcome at my place. Scotch included.

Well, i had a long job today, so i will go to bed now.

Have a good night and keep me updated !

Elia.

Tja, ich bin sehr gespannt, was da nun kommen mag. In diesem Fall fühlt es sich wirklich nach einem „Game“ an. Das ganze Geschreibsel hat mich aber vor allem jetzt ins Grübeln gebracht, ob ich der Autorin und der DJane vielleicht die Tage doch noch auf ihre Antworten antworten soll. Damit sie mir dann auf meine Antworten auf ihre Antworten antworten können....

...aaaah! Ich hasse Geschreibsel! NIE WIEDER E-MAIL CLOSES !

Elia

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.