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Tach,

nach längerem Grübeln, wo dieser Thread gut aufgehoben wäre, habe ich mich für PD entschieden, weil es imho um Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung geht.

Immer mal wieder kommen quer durch die Community Fragen auf im Stile von

- sie wurde als Kind missbraucht

- sie wurde vergewaltigt

- sie hatte einen gewaltätigen Ex

- sie war drogenabhängig / im Knast o.ä.

u.ä. wie man den Punken entnimmt, dreht es sich dabei immer um irgendwelche HBs und um User, die im Grunde fragen, wie beziehungstauglich jemand sein könne, der [bitte beliebigen Punkt einsetzen]. In diesem Kontext tauchen dann auch die Schlagworte "LSE" und "HSE" auf bzw. hauptsächlich LSE.

Zum einen will ich hier mal das männliche Pendant entgegenstellen und die Diskussion ausgewogen über beide Geschlechter führen, zum anderen will ich eine wirkliche Diskussion zur Grundfrage starten.

Somit wäre der männliche Gegenpart z.B.

- er wurde als Kind missbraucht

- er wurde mal schlimm zusammengeschlagen

- er hatte eine psychisch kranke Ex

- er war mal drogenabhängig / im Knast o.ä.

Die konkrete Fragestellung:

  1. Was sagt das über die aktuelle(!) Beziehungsfähigkeit eines Menschen aus?
  2. Was sagt das über LSE/HSE aus und wieso?
  3. Wie und wenn ja wie stark sollte ich mich überhaupt mit solchen Dingen in der Vergangenheit meines (potentiellen) Partners beschäftigen?

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Schöner Thread!

1.)

Man sollte meinen, daß dies erstmal keine Auswirkungen auf aktuelle Beziehungen hat.

Meistens hat es dann aber doch Auswirkungen, nicht nur auf Beziehungs- oder ähnliche Fragen.

Im Grunde genommen geht es hierbei um die Lernfähigkeit von Menschen und Selbstreflektion ihrer Vergangenheit und dem

dort erlebten.

Menschen sind unterschiedlich, was der eine verarbeitet, hat der andere nie verwunden, während ein weiterer damit überhaupt keine Probleme zu haben scheint.

2.)

Die Einteilung von Menschen in HSE/LSE hat meiner Meinung nach damit weniger zu tun, es sei denn, man entwickelt aufgrund von obigen Erfahrungen so eine Persönlichkeit.

Ein Mensch mit gewissen IQ und einem gefestigten Selbstwertgefühl kann aber Dinge sicher besser verarbeiten als jemand der da eben nicht so auf der Höhe ist.

Abgesehen davon, denke ich, daß die Grenze zwischen HSE/LSE fließend ist, manchmal vom Faktor Zeit/Erfahrungen/soziales Umfeld beeinflußt wird.

3.)

Ob man sich mit solchen Dingen beschäftigt, den Partner betreffend, muß jeder für sich selber wissen.

Stört das Verhalten des Partners die aktuelle Situation maßgeblich?

Ist mein Partner in manchen Bereichen gehemmt oder kriegt gar Panikattacken/Depressionen?

Für eine Fickbeziehung engagiert sich jemand sicherlich weniger, als wenn man beispielsweise verheiratet o. ä. wäre.

Hier jetzt explizit zu schreiben was in welchem Fall zu tun wäre, kann und will ich sicher nicht zu Papier bringen, hier aber ein kleines Beispiel:

Als ich 19 war, lernte ich in der Berufsschule ein 17jähriges Mädchen kennen und wir kamen zusammen.

Die ersten Male als ich bei ihr war, fiel mir nur das total kaputte Elternhaus auf, Alkoholprobleme, miese Wohnsituation ect.

Unser Sex war, vielleicht für ihr damaliges Alter typisch, eher blümchenmäßig. Sie hatte mit einigen Dingen arge Probleme und ließ auch nur eine Stellung zu, von Schwanz anfassen ganz zu schweigen.

Ich dachte mir nichts dabei und obwohl ich damals schon etwas anders war, wollte ich sie langsam und behutsam in das Lustleben einführen.

Nach einigen Wochen aber, nachdem ich schon öfter in ihrem Elternhaus bei ihr zu Gast war, kriegte ich mehr mit und auch ein seltsames Gefühl mit ihrem Vater.

Um es Klartext zur Sprache zu bringen: ich dachte er würde sie sexuell missbrauchen, oder hat es in der Vergangenheit getan.

Ich hatte einige Optionen

a) Behörden einschalten

b) ihn sauber vermöbeln was kein Problem gewesen wäre

c) eine individuelle Lösung suchen

In Anbetracht ihres Alters und der seltsamen Hassliebe meiner damaligen Maid zu ihrem Vater entschied ich mich für Option c).

Immer öfter und subtil brachte ich ihr etwas Normalität ins Gedächtnis, mit Erzählungen von meinem Elternhaus oder dem von Freunden. Nie sprach ich meinen berechtigten Verdacht direkt an, sondern machte ihr die "Welt die auf uns wartet da draußen" schmackhaft, gerade mit dem Hintergrund ihrer bevorstehenden Volljährigkeit und der Berufsschule.

Lange Rede, kurzer Sinn, nach etwa einem halben Jahr zog sie von "zu Hause" aus zu ihrer Großmutter.

Sie hat mir nie einen geblasen oder meinen Schwanz angefaßt, der Sex war immer der gleiche obwohl sie seit der Wohnveränderung deutlich entspannter wirkte. Soweit ich mich erinnere, hielt die Beziehung insgesamt 10 Monate, heute telefonieren wir ab und an mal miteinander.

Kontakt zu ihrem Vater hat sie seit dieser Zeit, 10 Jahre, keinen mehr gehabt.

So schien es mir die beste Lösung zu sein, mag in anderen Fällen aber ganz komplett verschieden ausfallen.

Wenn etwas eindeutig schlechtes bei jemanden läuft, braucht man eben ein gutes Gespür für die Situation, ohne Aufdringlich zu werden.

Ich glaube, hätte ich das offen angesprochen, hätte sie damals trotzdem zu ihrem Alk-Schlage-Vater gehalten.

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Ist lustig , wenn manche versuchen Personen über das Internet in die LSE/HSE Kategorie einzuteilen . Die meisten werden den Müll aus "Lob des Sexismus" haben , schätze ich .

Ob ein Mensch einen niedrigen oder hohen Selbstwert hat sagt nichts über die Beziehungsfähigkeit aus . Aber je niedriger der Selbstwert desto höher besteht die Gefahr , dass die Person eifersüchtig ist , nörgelt , jammert und sich am Leben kaum erfreuen kann . Das kann für Menschen mit hohem Selbstwert unglaublich nerven . Deshalb meine ich , dass der Selbstwert bestimmt in wen wir uns verlieben .

3. Gar nicht .

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Gast
Die konkrete Fragestellung:
  1. Was sagt das über die aktuelle(!) Beziehungsfähigkeit eines Menschen aus?
  2. Was sagt das über LSE/HSE aus und wieso?
  3. Wie und wenn ja wie stark sollte ich mich überhaupt mit solchen Dingen in der Vergangenheit meines (potentiellen) Partners beschäftigen?

1. Gar nichts. Eine Menge.

Ich möchte hierbei mal auf einen Punkt eingehen, weil ich darin bereits zwei Erfahrungen machen durfte.

"Sie hatte einen gewalttätigen Ex"

Ich bin ein friedliebender Mensch, aber ich habe tatsächlich schon mit zwei Frauen mit eben jenem Hintergrund eine Beziehung geführt und beide haben es geschafft mich an einem Punkt der Beziehung durch ihr Verhalten dermaßen zur Weißglut zu treiben, dass ich kurz davor stand ihnen eine zu scheuern. Rückblickend beurteile ich besagtes Verhalten als ausgesprochen gezielt und bewußt grenzüberschreitend. Will damit sagen, es ging weit über einen fehlkalibrierten Shit-Test oder eine Respektlosigkeit hinaus.

Will ich das in zukunft noch mal erleben? Nein.

Sortiere ich Menschen nun bewußt nach solchen Hintergrundinfos schon aus, halte Abstand? Ja, das tue ich.

Mag sein, dass ich damit vielleicht auch der ein oder anderen Unrecht tue. Die Mehrheit der Menschen mit solchem Hintergrund jedoch verändern sich nicht hin zum positiven und schlimmer noch, ich beobachte an mir selbst, welch negative Wirkung ein solcher Mensch auf mich hat, je näher dieser mir steht.

Mein Weg aber soll eine Veränderung hin zum positiven sein. Das ist mit der Mehrheit solcher Menschen nicht vereinbar.

2. Ausgehend von dem, was ich in 1. geschrieben habe, kommt nun unweigerlich der Gedanke auf, in welchem Ausmaß besagte Personen selbst eine Mitschuld/-verantwortung an dem tragen, was ihnen in der Vergangenheit widerfahren ist. Welchen Einfluss nahmen z.B. die beiden Mädels selbst auf ihren "gewalttätigen Ex"? Haben sie sich ihm gegenüber innerhalb der Beziehung ebenfalls so verhalten, wie sie es mir gegenüber taten?

Wenn man sich nicht verbrennen will, macht es nunmal einen großen Unterschied, ob man ein Feuer schürt, es löscht, sich von diesem entfernt oder hineingreift.

Um der Polarisierung nun vorzugreifen:

Natürlich trägt das 5 jährige Kind (egal ob Junge oder Mädchen), welches von seinem Onkel sexuell mißbraucht wurde eine solche Verantwortung an eben jenem Vorfall nicht. Der/Die 30 jährige Mann/Frau, zu der er/sie später gereift ist trägt jedoch sehr wohl eine Verantwortung dafür, wie er/sie mit eben diesem Hintergrund fortan mit sich selbst und anderen umgeht.

Und genau dieser Umgang (meist mit einem leidenden TE) ist es dann, anhand dessen wir diesen Menschen in die Schublade HSE oder LSE stecken, weil es einfach ist (und es dem TE ebenso einfacher macht).

3. Gar nicht...

Jedenfalls nicht aktiv. Es lohnt nicht etwas hervorzuholen, das begraben ist. Er/sie hat es verarbeitet oder gelernt damit zu leben, so dass es keinen belastenden Einfluss auf ihn/sie oder andere nimmt? Wunderbar.

Sollte es jedoch noch aktuell sein, so wird sich das ganze schon von selbst äußern. In den Äußerungen oder dem Verhalten eines solchen Menschen. Dann lauf Forest, lauf!

Das Hauptproblem der Community liegt meines Erachtens darin, dass sie aufgrund der rosaroten Brille der Verliebtheit die Vorzeichen nie sehen wollen, bevor nicht das Kind im Brunnen liegt. Nachzulesen tausendfach im "For Beginners" Teil des Forums.

Auf keinen Fall sollte man sich, ob aktuell oder nicht, bemüht sehen an den erkannten LSE Problemen eines Partner herumzudoktorn. Es ist zum Scheitern verurteilt. Mehr noch, es ist kontroproduktiv, weil es von den eigenen anstehenden Entwicklungsprozessen ablenkt. Und die sind zur genüge vorhanden. Ich glaube nicht ein einziger, der hier anwesenden im Forum ist ohne einen dunklen Fleck.

bearbeitet von Gast

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Die konkrete Fragestellung:

  1. Was sagt das über die aktuelle(!) Beziehungsfähigkeit eines Menschen aus?
  2. Was sagt das über LSE/HSE aus und wieso?
  3. Wie und wenn ja wie stark sollte ich mich überhaupt mit solchen Dingen in der Vergangenheit meines (potentiellen) Partners beschäftigen?

Ich finde das HSE/LSE-Modell einfach zu schwarz weiß. Entweder bist du das oder das,...das hat mit der Realität nichts zu tun. Es gibt es 1000 Graustufen und man kann doch meist nur von Tendenzen sprechen.

zu 1.) Ich denke das Selbstwertgefühl beeinflusst vor allem das Bindungsverhalten und die Regulation von Nähe und Distanz. Beides sehr wichtig für eine Beziehung. Wichtig für eine funktionierende Beziehung ist mMn, dass die Muster der Partner zueinander passen. Ein hohes Distanzbedrüfnis ist bspw. nichts schlechtes, so lange das beide Parteien so sehen.

zu 3.) Puh. Meistens ist es doch so, dass die Probleme aufkommen und man dann nach erst nach Gründen sucht. Wenn man die Herkunft der Problematik erkennt kann man als Partner mehr Verständnis entwickeln, was widerrum die Chancen zur Überwindung von Problemen erhöht.

Präventives Bohren in der der Vergenheit macht für mich keinen Sinn. Was man dann daraus ableitet mag manchmal stimmen, manchmal nicht. Manche haben vielleicht auch durch ihre schwere Vergangenheit enorme Stärke entwickelt.

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Gast Creal

ich glaube nicht das es Menschen gibt die HSe oder LSE sind. Ich denke eher das sich das nur auf ihr Verhalten beschränkt, es ist nichts endgültiges. Auch wenn ich einen Selbstwert habe der gegen 0 tendiert, kann ich das ändern, wenn ich das möchte und mir die Zeit dazu nehme.

Wie weit der Selbstwert die Beziehung beeinflusst oder nicht, ist in meinen Augen, so wie alles im Leben, eine Frage der Perspektive. Hier spielt auch Suchtverhalten eine starke Rolle. Wie schnell bin ich nach Gefühlen süchtig. Es gibt Menschen die sind bis aufs Blut eifersüchtig und führen eine "glückliche" Beziehung, zumindest ist sie in ihren Augen glücklich. Oft kommen dann Sätze wie "Eifersucht gehört einfach zu einer Beziehung dazu". Die Menschen wollen es doch nicht anders leben. Daran ist nichts schlechter oder besser, dass ist einfach so. Nur weil das PU Forum ein Bild von Beziehung gemacht hat, genau wie Holywood, heisst das noch lange nicht, dass es das einzig wahre, richtige und beste Modell ist. Es ist ein Modell, eines unter Millionen. Ich glaube das es manchen mehr liegt als anderen, was aber nicht besser oder schlechter ist.

Menschen mit (zumindest in ihren Augen) hohen Selbstwert tendieren in meinen Augen dazu die Welt etwas schlecht zu reden. Also nicht unbedingt schlecht zu reden, aber gehen davon aus das ihre Ansicht ihre einzig richtige ist. Im Buch "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühles" wird das ganz gut beschrieben. "Ein hoher Selbstwert hilft auch in Beziehungen und in der Arbeit". Aber schon mal überlegt das sich manche Menschen gerne die Schädel einschlagen, dass nicht jede CEO werden will oder das diese ansicht einer subjektiven Wahrnehmung unterliegt. Daran ist nichts schlecht, aber lässt meiner Ansicht nach zu wenig Platz für die viel komplexere Realität.

Zum Thread, ich glaub das dieser Thread relativ sinnlos ist.Es wird immer nur vom "besten" ausgegangen, in diesem Fall HSE, da LSE von Fastlane und Co. schlecht geredet wird. Man macht sich also gar nicht die Mühe die Welt aus "LSE Augen" zu betrachten.

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Die konkrete Fragestellung:
  • Was sagt das über die aktuelle(!) Beziehungsfähigkeit eines Menschen aus?
  • Was sagt das über LSE/HSE aus und wieso?
  • Wie und wenn ja wie stark sollte ich mich überhaupt mit solchen Dingen in der Vergangenheit meines (potentiellen) Partners beschäftigen?

Alleine absolut überhaupt nichts.

1. Es sagt erstmal nur etwas darüber aus, was passiert ist. Die Art der Verarbeitung und ihr Zustand zum Zeit des Traumas sind beide essentiell.

Es gibt Leute, die dadurch sehr wachsen und Leute die dadurch absolut gestört werden.

2. Es gibt momentane Indikatoren, rückwärtige Ereignisse mögen zwar Prädisposition darstellen, besonders weil bestimmte psychische Störungen gerne im Zusammenhang mit Drogen oder Missbrauch auftreten, aber reell sagt es kaum etwas aus. Entscheidend ist das momentane, gegenwärtige Verhalten.

3. Das momentane Verhalten und dabei auch die kleinsten Anzeichen, sind entscheidend.

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  • Was sagt das über die aktuelle(!) Beziehungsfähigkeit eines Menschen aus?

Nada.

Aber wenn man weiss, dass das Haus schon mal eingestürzt ist oder von nem Bulldozer gerammt wurde, dann schaut

man nochmal genauer hin, bevor man dort einzieht.

Der Vergleich ist nicht herzlos.

Eine Frau, der so etwas so schlimmes wie Vergewaltigung widerfahren ist und die sonst schlecht behandelt wurde/erhebliche Probleme hatte,

ist deshalb nicht weniger liebenswert und wertvoll.

Aber die genannten 4 exemplarischen Schicksalschläge haben als Screening-Faktoren absolute Berechtigung.

Es macht keinen Sinn, dort gleich next zu schreien, aber man muss das im Hinterkopf behalten, je nach seinen Zielen.

Für einen ONS weniger bedeutsam - für eine Beziehung dagegen schon:

Für das Screening in der Anfangsphase des Kennenlernens vor der Beziehung kommt s halt darauf an, wie gut das Mädel

die schlechte Erfahrung verarbeitet hat.

Ich hatte vor PU eine FB mit postraumatischer Belastungsstörung nach Vergewaltigung (schon viele Jahre davor passiert). Die wollte auch eine Beziehung mit mir.

Ich hab das nicht zugelassen, weil sie das nicht verarbeitet hatte und in meinen Augen nicht beziehungsfähig war.

Das hat sich durch extreme Stimmungsschwankungen geäußert, urplötzliches Losheulen ohne Vorwarnung, wenn man abends unterwegs war, mitten in der Nacht, in eine Klinik begleitet werden wollen, anderer FB (seines Zeichens vllt. Freund taucht auf) schlägt sie und bedroht einen per Telefon.

Sie war auch sexsüchtig (komm mir jetzt keiner mit Madonna/Whore), weil sie in Sex Ablenkung gesucht hat und

die auch dringend brauchte.

Es gilt für mich ganz klar die Regel: Wer mit sich selbst nicht im Reinen ist, der zieht den anderen in einer Beziehung nur runter und saugt ihn aus, weil er ihn dafür benutzt seine Defizite zu kompensieren.

Mitgefühl und Liebe auf freundschaftlicher Basis sind natürlich vollkommen in Ordnung - aber bei Beziehung das Selbstschutzwarnsignal beachten.

  • Was sagt das über LSE/HSE aus und wieso?

Der Wert einer Person ist letztlich etwas unveränderliches.

LSE und HSE sind das Maß, in dem der eigene Wert selbst wahrgenommen wird.

Jeder kann sich zwar leicht einen hohen Selbstwert zuschreiben. Aber für hohen Selbstwert wichtig ist u.a., wie weit jemand sich selbst annimmt mit allen guten, schlechten Eigenschaftenund auch den eigenen Erfahrungen und die Selbstannahme echt anfühlt.

Eine Frau mit den im Ausgangspost genannten Erfahrungen hat LSE-Merkmale dann, wenn die Ereignisse nicht als Teil des Selbst angenommen worden sind. Sie akzeptiert sich selbst nicht. Auch wenn sie unter Angst leidet. Angst kann ein Indikator für geringes Selbstbewusstsein sein.

Die Kriterien HSE/LSE sind m.E. absolut berechtigt, auch wenn sie vllt. inflationär gebraucht werden mögen im Forum.

Ich würde sie gleichsetzen mit "Maß der Glücksfähigkeit". LSE ist geprägt von Selbstsabotage, Ziellosigkeit, Ehrgeizlosigkeit, Abhängigkeit von Anderen, Angst, Wert von anderen und von außen beziehen, Egoismus u.a.

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Der Wert einer Person ist letztlich etwas unveränderliches.

Stimme nicht zu.

Abgesehen von genetischen Fehlschlägen/Launen der Natur sind die meisten Menschen zu relativ großen Entwicklungssprügen in der Lage, wenn sie selbst sich verbessern wollen.

Für das wovon wir im PU-Kontext oft diskutieren (soziale Fähigkeiten im weitesten Sinne, ob zur Anbahnung von erotischen Beziehungen oder Gruppenverhalten/Persönlichkeitsentwicklung) ist die körperliche Ausstattung (bei genug freiwilligem Einsatz) fast schon nebensächlich.

LSE und HSE sind das Maß, in dem der eigene Wert selbst wahrgenommen wird.

Stimme zu.

Das ist genau der Punkt, der auch in entsprechenden Diskussionen dauernd übersehen wird, obwohl in LdS (Pfarrer vs. Gangster-Beispiel) ausdrücklich darauf hingewiesen wird. Zeigt sich mal wieder, das oft nur gelesen wird was die Leute lesen wollen...

Meist läuft es doch so:

Was im eigenen Erfahrungshorizont des Posters einfach subjektiv-bauchgefühlsmässig "gut" ist wird dann einfach "HSE" genannt (Klischee: "Sie fickt mit mir, also MUSS sie ja HSE sein!!111") und was "schlecht/böse" ist wird fix "LSE" getauft (Klischee: "Diese arrogante LSE-Bitch hat mich nicht rangelassen, war bestimmt eh voll LD ey!!11111").

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1) Ich würde da differenzieren. Wenn jemand als Kind missbraucht wird, hat das mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch Jahre später noch Auswirkungen, vor allem auf das Sexualleben. Klar gibt es Menschen, die soetwas relativ gut verarbeiten (Stichwort Resilienz), aber wenn ich von einem Mann wüsste, dass er als Kind missbraucht wurde, würde ich schon sehr vorsichtig sein und mir gut überlegen, ob ich mich darauf einlassen will/kann - auch und gerade bei ONS.

Dagegen denke ich mal, dass es eher weniger Auswirkungen hat, wenn er schlimm zusammen geschlagen wurde, das hat beispielsweise mit der Sexualität auch gar nichts zu tun und gerade, wenn es nicht in der frühen Kindheit passiert ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er es verarbeitet hat, vermutlich viel höher.

Bei einer psychisch kranken Ex würde ich es darauf ankommen lassen, welche Probleme sie genau hatte und ob er prinzipiell eher auf komplementäre Beziehungen steht.

Bei Drogen wäre ich seeeeehr vorsichtig, weil die Rückfallquote bekanntermaßen einfach extrem hoch ist. Kommt darauf an, wie lange er schon clean ist und wie drogenfrei sein Umfeld. Wenn er im Knast war, kommt es darauf an, weshalb. Das ist letztendlich auch eine moralische Frage. Ich bin der Meinung, dass manche Verbrechen einfach unverzeihlich sind, egal, wie resozialisiert derjenige ist.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass es vor allem darauf ankommt, wie sich derjenige JETZT benimmt. Allerdings muss man bedenken, dass sich solche Menschen gerade in der Anfangszeit sehr verstellen. Eine sehr gute Freundin von mir hatte einen Exfreund, der mir anfangs sehr sympatisch erschien. Er schien sich seiner sicher zu sein, stand zu seinen Überzeugungen, war recht witzig, usw. Mit der Zeit kam dann immer mehr sein wahres Gesicht ans Licht. Er hat sich geritzt, hatte 4-5 Selbstmordversuche hinter sich (davon einige auch während der Beziehung), die alle zuuufällig, auf schicksalhafte Weise nicht funktionierten - selbiges setzte er auch gerne mal als Druckmittel ein. Es gab STÄNDIG Machtkämpfe, er hat sie mehrfach betrogen und angefangen, ihr Vorschriften zu machen. Irgendwann wurde es besagter Freundin dann doch zu bunt. Die meisten seiner Freunde haben sich ebenso früher oder später von ihm abgewandt, weil sie es einfach nicht mehr ausgehalten haben.

Andererseits nervt es mich manchmal, wie hier teilweise die Ignoranz durchklingt und über Personen geurteilt wird, die man nur über die Aussagen Anderer kennt. Gerade für frühkindliche Erfahrungen kann man erstmal nichts und auch dafür, wie diese verarbeitet wurden, nur bedingt, weil Resilienz eben auch teilweise von Umweltfaktoren abhängt.

Außerdem ist es immer leicht zu sagen, dass man in der entsprechenden Situation anders reagieren würde. Ich habe früher auch immer gedacht, wie können Frauen nur mit einem gewalttätigen Mann zusammen bleiben? Mittlerweile habe ich so viele Geschichten gehört, dass ich mir denke, das sind psychisch gesehen solche Teufelskreise, wer weiß, wie ich da reagieren würde, wenn mir das WIRKLICH passieren würde.

2) Erstmal gar nichts.

3) Sollte man nicht übermäßig, aber wenn man er es erzählt, kann man es ja auch schlecht ignorieren. Dazu kommt, WENN er es erzählt, will er damit ja vermutlich meist mehr rüber bringen, als nur den eigentlichen Gesprächsinhalt. Wenn er im Knast war, will er vielleicht sein Gewissen beruhigen, bei schlimmen Erfahrungen vielleicht Verständnis (evtl. auch für bestimmte Verhaltensweisen).

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1) Sagt mir zunächst dass diese Person Probleme mit sich rumträgt welche die Beziehung von Anfang an schwierig und anstrengend gestalten können. Ich würde es mir ergo 3 mal überlegen hier eine Beziehung einzugehen.

2) Schätze das sagt zunächst gar nichts aus. Es kommt schließlich auf das Ausmaß an und inwiefern die Vergangenheit verarbeitet wurde bzw. welchen Schatten diese auf die Gegenwart wirft. Stichwort, Drogen. Das wäre für mich nicht akzeptabel.

3) Das hängt ganz davon ab. Ich denke in diesem Szenario reden wir davon dass man bereits eine Beziehung mit solch einer Person führt?! Gibt es Probleme welche sich auf die Beziehung übertragen muss man sich zwangsläufig intensiv damit beschäftigen. Sonst kann man es auch gleich lassen. Gibt es keinerlei Probleme würde ich meine Partnerin nicht auf die Vergangenheit ansprechen und das ganze ruhen lassen.

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Gast selfrevolution

Zum Thread, ich glaub das dieser Thread relativ sinnlos ist.Es wird immer nur vom "besten" ausgegangen, in diesem Fall HSE, da LSE von Fastlane und Co. schlecht geredet wird. Man macht sich also gar nicht die Mühe die Welt aus "LSE Augen" zu betrachten.


Wie resignativ. Ich denke, gerade unter diesen Umständen ist so ein Thread wichtig. Immer, wenn du dann so ein Posting ließt, kann du diese Diskussion hier verlinken. :hi:



Deine Vergangenheit existiert NUR in deinem Kopf. Würde ich dich jetzt treffen wüsste ich nichts über deine Vergangenheit, sie wäre für mich nicht da und eigentlich ist sie auch scheiß egal.

Was Voltair hier in einem anderen Thread, in dem es darum geht, dass ein User mit seiner Vergangenheit abschließen will, geschrieben hat, finde ich unheimlich gehaltvoll. Lebenspraktisch ist das natürlich nicht ganz richtig, aber auf einer theoretischen Ebene ziemlich treffend formuliert, und für diesen Thread hilfreich (überhaupt ein ganz ein cleverer Kler!).


Alls diese Gedanken von wegen "psychischer Struktur", "Wertehorizont" und so weiter, all das mag in der Vergangenheit ihren Ursprung haben, aber sie werden bei Voltair aufgehoben: zu sagen "mir war immer dies und jenes wichtig", "ich habe immer so oder so gehandelt", "ich war immer fremdbestimmt", all das ist, wie Voltair richtig sagt, in unserem Kopf - und dort wird sie von uns erst aktualisiert. Wir aktualisieren ständig ein Bild, das aber lediglich in unseren Köpfen steckt.


Soviel gilt auf einer theoretischen Ebene. Lebenspraktisch gesehen ist es aber nicht so einfach.

Was sagt das [die vergangenen, schlechten Erfahrungen] über die aktuelle(!) Beziehungsfähigkeit eines Menschen aus?

Theoretisch mag gelten, was Voltair sagt. Lebenspraktisch gesehen sind Menschen aber oft sehr träge darin. ihre Bewertungsschemata zu verändern. Sie würden sich dann in die komplette Orientierungslosigkeit begeben. In der Psychoanalyse (von der ich relativ wenig Ahnung habe, aber ich erlaube mir den kleinen Exkurs; ist nicht irgendwer hier ohnehin Psychologe; der ist sicher schon intensiver über die Psychoanalyse gestolpert) gibt es diesen theoretischen (sic! die Psychoanalytische Theorie lässt sich empirisch nicht bestätigen) Zusammenhang von Affektregulation, Apperzeption und Scanning-Function. Im Grunde sagt dies folgendes aus:

Menschen haben zu jedem Zeitpunkt Gefühle, auf Grund derer sie Handlungsimpulse verspüren. Dabei gilt, dass sie negative Gefühlszustände verhindern wollen und positive Gefühlszustände herbeiführen wollen. Welche Impulse sie dabei verspüren häng davon ab, wie sie ihre momentane Situation wahrnehmen und Bewertung. Die Bewertung aber erfolgt auf Basis der Scanning-Function, bei der die aktuelle Situation mit bisher erlebten Situation verglichen wird. Wie man sich in einer Situation fühlt, hängt also davon ab, welche Erfahrungen man in der Vergangenheit gemacht hat, ergo hängen auch die Handlungsimpulse davon ab, welche Erfahrungen man in der Vergangenheit gemacht hat.

Jetzt könnte man sagen, wer in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit einer Situation gemacht hat, wird tunlichst versuchen, diese zu vermeide. Damit aber begibt er sich in die Situation der Ungewissheit, und es stellt sich die Frage, ob die Ungewissheit für manche Menschen nicht viel schlimmer zu ertragen ist, als das vertraute, bekannte Leid, oder gar im Falle von Drogen, der kurzzeitige Glücksmoment, der den momentanen Schmerz (zB. im Falle eines Streites o.ä.) betäubt. Funktioniert hat es ja. Kurzzeitig. Also besteht dieser Impuls. Aber wir sind ja auf vernünftig denkende Menschen. :hi:

Also lebenspraktisch gesehen, denke ich, dass die schlechte Vergangenheit eines Menschen durchaus etwas über seine Beziehungsfähigkeit aussagt. Es ist da aber halt nicht so leicht, Missbrauch, Knast, Drogensucht, schlechte Beziehungserfahrungen etc. in einen Topf zu werfen.

Was sagt das über LSE/HSE aus und wieso?

Ich denke schon auch, dass schlechte Erfahrungen das Selbstwertgefühl negativ beeinflussen. Man erfährt etwas, und zieht daraus sein Schlüsse:

"Ich wurde von meinen Eltern geschlagen, also haben mich meine Eltern nicht lieb gehabt. Ich war es nicht wert von ihnen geliebt zu werden, ergo war ich nicht gut genug. Ich muss also 'gut', was auch immer das heißt, sein, um geliebt zu werden." (Ist kein autobiographisches Beispiel, sondern ein fiktives.)

Das muss einmal verarbeitet werden. Rational kann man das vielleicht recht bald, emotional ... weiß nicht.


Eine Ausnahme wäre für mich ein deutlich in messbaren Taten erkennbare Änderung des Lebenswandels, eventuell Wechsel des SC und der verbal geäusserten Einstellung.


Grundsätzlich stimme ich dem zu. Aber einwenig schwingt für mich der Charakter der Flucht mit. Gerade wenn es um den Wechsel des Freundeskreises geht. Flucht ist aber etwas anderes als Verarbeitung. Es hat mehr den Charakter einer Verdrängung.

Natürlich sind Menschen lernfähig und fähig dazu, ihre Vergangenheit zu verarbeiten.


Wie und wenn ja wie stark sollte ich mich überhaupt mit solchen Dingen in der Vergangenheit meines (potentiellen) Partners beschäftigen?

Angesichts meine Antwort auf die ersten beiden Fragen ist es vielleicht nicht ganz verwunderlich, wenn ich sage, dass ich mich sehr wohl auch mit der Vergangenheit einer potenziellen Partnerin beschäftigen würde. Allerdings - und das klingt jetzt fast nach einem Widerspruch zu dem bisher gesagten - nicht in einem beurteilenden, abschätzenden Sinne. Diese Art mit einem Menschen umzugehen hat einen performativen Charakter und verändert die Art, wie man mit einem Menschen umgeht - die bekannte, sich selbst erfüllende Prophezeiung. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit einer potenziellen Partnerin hätte für mich eher den Wert eines tieferen Kennenlernens. Ich bin noch nicht so sehr in der Pick Up Ideologie drinnen, dass ich mir denke: "Solange der Sex gut ist und sie lieb zu mir ist, passt alles und ich brauche auch nicht mehr über sie wissen." Die Vergangenheit eines Menschen ist lebenspraktisch gesehen ein Teil von ihm, und den will ich auch kennenlernen.

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  1. Was sagt das über die aktuelle(!) Beziehungsfähigkeit eines Menschen aus?
  2. Was sagt das über LSE/HSE aus und wieso?
  3. Wie und wenn ja wie stark sollte ich mich überhaupt mit solchen Dingen in der Vergangenheit meines (potentiellen) Partners beschäftigen?

Also zu 1.

Nichts mMn, aber auch wirklich garnichts. Ich kenne selber Männer die in Vergangenheit die schlimmsten Hooligan´s und Kneipenschläger waren mit Lederjacke und Kawasaki, das volle Programm eben. Jetzt die friedlichsten Familienväter sind, brave Kombifahrer, zuverlässige Männer. Menschen werden erwachsen, ja auch die nicht so hellen.

2. Was bringt das Lse/Hse ? Entweder das Bauchgefühl passt oder nicht. Oder lässt du dir von einem Buch sagen wie du deinen Partner zu bestimmen hast? ich bitte dich....

Ausserdem (aus eigener Erfahrung) wenn man in seinem Kopf hat "das ist eine Lse Frau" dann wird man unterbewusst nur darauf warten bis Sie etwas unpassendes an den Tag legt, sich dann denken "hab ich´s doch gewusst" und Sie nexten. Man sieht alles entweder in einem positiven oder negativen Licht, sehr schlecht für den Frame mMn. Ich habe diese Lse/Hse Theorie in meinem Kopf abgelegt. Für mich gibt´s nurnoch Nse, entweder es passt oder eben nicht (wenn es um etwas ernsteres geht)

3.

Damit befassen? was bedeutet das befassen? In meinem Fall ist es okay für mich wenn mich Girl´s nach meiner Vergangenheit fragen, und was ich doch schon alles erlebt hätte und und und, ich habe damit kein Problem darüber zu reden. Wenn Sie sich dafür interesiert ist es doch gut. Aber sobald auch nur einmal drüber geurteilt wird, und ich meine richtiges Urteilen, sprich "das war falsch bla bla bla,wie konntest du nur." ist die Frau weg. Jemand der die Vergangenheit mit dem Jetzt 1:1 in verbindung bringt ist nichts auser ein riesiger Vollidiot.

Mein Statement dazu.

enjoy.

bearbeitet von Sheytan

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Jetzt die friedlichsten Familienväter sind, brave Kombifahrer, zuverlässige Männer. Menschen werden erwachsen

Zum Glück machen das nicht alle.

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