Freundin hat (psychische) Probleme, kann ich ihr überhaupt helfen?

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Hallo Leute, ich melde mich heute mal bei Euch, weil ich mich momentan in meiner Beziehung etwas hilflos fühle.

 

Aber der Reihe nach:

 

     Dein Alter: 28

     Ihr Alter: 22

     Dauer der Beziehung: 1 Jahr

     Art der Beziehung: Liebesbeziehung/Fernbeziehung

     Probleme, um die es sich handelt: psychische Probleme, Kommunikationsprobleme

      Fragen an die Community

 

Ich führe mit meiner Freundin eine Fernbeziehung, wir wohnen allerdings nur etwa eine Autostunde voneinander entfernt. Deshalb sehen wir uns meist an den Wochenende bzw in ihren Semesterferien auch länger.

Meine Freundin durchlebt momentan eine sehr schwere Phase. Sie lebt alleine in einer klassischen Studentenstadt und ihre beste Freundin ist nun für immer weggezogen. Zudem hat sie auch Probleme in der Uni, die womöglich dazu führen, dass sie ihr Studium nicht besteht. Damit verbunden sind natürlich auch Probleme mit ihren Eltern, die sie unterstützen. Diese sind natürlich not amused um es mal so zu sagen.

Das Problem für mich ist nun, dass sie sich bei Problemen oder in Downphasen komplett zurückzieht. Sie verlässt dabei quasi das Reallife und flüchtet ins Internet. Sie ignoriert ihre echten Kontakte und widmet sich vermehrt den virtuellen Freunden. Sie ist in den sozialen Medien unter einem Pseudonym in ihrer Community sehr bekannt und vor allem beliebt. Sie sagt selber, dass dies für sie die ideale Ablenkung ist. Dabei investiert sie sehr viel Zeit und Engagement in diese Community, während ich mehr und mehr das Gefühl bekomme „lästig“ zu sein.

Wenn ich ihr schreibe dann bekomme ich meist schon eine Antwort und es ist theoretisch auch ein flüssiges Gespräch möglich. Aber von ihrer Seite kommt momentan überhaupt kein Investment. Wenn ich nicht schreibe, dann entsteht auch kein Gespräch. Ich komme mir eher vor ein Entertainer. Und vor allem möchte sie überhaupt nicht über ihre Situation und ihre Probleme reden. Dieses Thema ist absolut Tabu. Das kann ich natürlich irgendwo verstehen, aber ich selber habe dadurch überhaupt keine Ahnung wie es ihr aktuell geht und was sie macht.

Darüber hinaus haben wir uns nun seit ihren Problemen nicht mehr live gesehen. Das sind nun 3 Wochen. Ich habe ihr natürlich angeboten, dass sie mich jederzeit besuchen kann, wann immer sie will und ich würde jederzeit zu ihr kommen, aber auf dieses Angebot ist sie nie zurückgekommen.

 

Weil ich mit der Zeit natürlich Zweifel bekommen habe, ob sie mich und die Beziehung überhaupt noch will habe ich sie das letztens direkt gefragt. Dabei meinte sie allerdings, dass sie selbstverständlich die Beziehung noch will und auch den Kontakt mit mir. Sie verstehe meine Sorgen, sie habe momentan einfach nur emotionale Probleme. Ich habe ihr quasi eine Trennung angeboten, dies wollte sie allerdings nicht. Nichtsdestotrotz kommt von ihr momentan auch null Kontaktversuch. Ihre Antworten sind generell auch sehr kalt. Wenn ich wissen will was meine Freundin macht und was sie für Gedanken hat, dann schaue ich ins Internet. Leider.

Ich mache mir momentan einfach totale Sorgen um sie. Ich denke sie lässt sich nun total gehen. Sie stopft sich viele Süßigkeiten rein, die sie nachher wohl wieder auskotzt (meine Vermutung).

Ich denke, dass sie momentan auch dem Alkohol nicht so abgeneigt ist (allerdings ist sie überhaupt keine Partygängerin, sie macht das alleine zuhause) und was für mich am Schlimmsten wäre, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie auch leichte Drogen nimmt. Ich weiß, dass sie dies schon immer mal ausprobieren wollte. Sie weiß aber, dass dies für mich ein absolutes No-Go ist. Ihr Verhalten momentan, die Themen über die sie im Netz redet und die Tatsache, dass sie manchmal abends im Gespräch plötzlich komplett nicht mehr erreichbar ist (dabei ist sie ein klassischer Nachtmensch),  geben mir viel Anlass zur Sorge.

Darüber hinaus ist sie im whatsapp abends aber fast die ganze Zeit online. Dabei schreibt sie aber nicht mir. Gedanken, dass sie jemand anderen kennengelernt hat, bleiben dabei natürlich nicht aus.

Wie gesagt, ich weiß momentan einfach nicht was ich machen soll. Ich liebe sie nach wie vor, aber lange halte ich diese Situation auch nicht aus. Eigentlich dachte ich ja, dass sie mich oder die Beziehung einfach nicht mehr möchte und ihre Ruhe vor mir haben will, aber das hat sie ja explizit verneint.

Ich habe jetzt beschlossen, dass ich ihr vorerst komplett ihre Ruhe lasse. Ich kann ihr ja anscheinend nicht helfen. Es ist nur nicht so leicht, wenn sie alles ablockt und man vermuten muss, dass sie sich wohl momentan komplett gehen lässt. 

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Gast ImAPussyAndProudOfIt

Hallo, 

Also Es sieht hier nicht gut aus. Man  kann jemandem helfen, nur wenn die Person selbst das auch möchte. 

Sie ignoriert praktisch Menschen,  die sich um sie kuemmern. Wahrscheinlich geniesst sie ihre Opferrolle. 

Ich wuerde nexten. Sie will einfach nicht raus aus dem Tief.

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Zitat

Ich habe jetzt beschlossen, dass ich ihr vorerst komplett ihre Ruhe lasse. Ich kann ihr ja anscheinend nicht helfen. Es ist nur nicht so leicht, wenn sie alles ablockt und man vermuten muss, dass sie sich wohl momentan komplett gehen lässt. 

Isn guter Plan.

Viel kannst du nicht machen, nur dir selbst gutes.
War vor kurzem (bzw bessert sich) in einer ähnlichen Lage.

Was def. hilft:

-besinne dich auf dich, gehe etwas auf Abstand
-tue dir gutes
-lass sie leben wie sie es tut, sie tut instinktiv das, was ihr gut tut
-bedränge sie nicht. Wenn du dich entfernst, kommt sie schon auf dich zu
-habe für sie ein offenes Ohr, aber höre ihr mal nur zu, ohne gleich was lösen zu wollen
-behandel sie ganz normal! GANZ GANZ WICHTIG! Verpacke sie bloß nicht Watte, sondern verführe sie auch mal, wenn das geht, hab Spaß.
-LASS DICH NICHT VON IHR MIT RUNTERZIEHEN! siehe Punkt 1 u 2.
-schau dir das eine Zeit an wie das so geht und wenn es schlimmer wird, bzw. sich nichts verändert, oder sie pampig wird zB. ihr ganz klar sagen, das die Beziehung gerade voll gegen die Wand gesteuert wird mit ihren Launen/Verhalten. Das kannst du aber nur, wenn du dir selbst nichts vorzuwerfen hast.
 

Mehr kannst du nicht machen. Schau einfach wie sie darauf reagiert. Wenn es sich nicht bessert, musst du eben ne Entscheidung treffen.

bearbeitet von Noodle
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Ich sehe das anders. Weil Sie den Erfolg ihres Studiums gefährdet, ist ihr aktuelles Vermeidungsverhalten fatal, da kann ein Teufelskreis entstehen aus dem Sie nicht wieder rausfindet. Entweder hält sie die Belastung nicht aus und oder Sie steckt den Kopf in den Sand. Als Freund machst du dir doch Sorgen, da solltest du versuchen Sie wach zu rütteln. In einem Gespräch. Wenn Sie vernünftig ist dankt Sie dir dafür,

Und am besten versuchst du dann herauszufinden, ob sie überhaupt einsichtig ist und sich helfen lassen will. Wenn ja, kannst du sie dabei unterstützen. Aber Vorsicht beim helfen, um nicht in die Therapeutenrolle reinzurutschen, gibst du ihr am besten Hilfe zur Selbsthilfe, also du unterstützt Sie dabei aktiv etwas gegen die Situation zu tun, zb eine Beratungsstelle aufsuchen. Das ist dann wieder Pickuplehre nicht zum Therapeuten zu werden. Und mach ihr klar, dass alles steht und fällt mit der Bereitschaft proaktiv zu sein. Lass nicht zu, dass du ihr Vermeiden unterstützt oder eventuelle Launen zu sehr mitträgst. Jede Uni hat eine Beratungsstelle für Studenten mit psychischen Problemen. Schlag ihr vor mit ihr da hin zu gehen oder gehe selber hin und lass dich beraten wie du mit ihr umgehst. Ich glaube nur bedingt an diese Puregeln, sich nicht zum Therapeuten machen zu lassen, wenn man dass intelligent angeht und Grenzen ziehen kann, sollte man seinen Liebsten in Not helfen.

 

 

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Ich würde sie direkt darauf ansprechen und zwar einmalig und ohne Druck. Du sagst ihr die Facts, deine Sorgen, bietest ihr Unterstützung an bei Suche von Beratungsstellen und/oder Therapeuten. Frag sie auch ruhig ganz direkt, ob sie einen anderen am Start hat. Lasse kein Drama zu, wenn sie es vom Zaun bricht, dann brich sofort ab und mache mit dem nächsten Schritt weiter. Der lautet: Zieh dich völlig zurückvöllig zurück. Warum? Es geht auch um dich. Du leidest auch unter dieser Situation. Gebe dir außerdem ein Limit, z.B. ein oder zwei Wochen, danach würde ich mich endgültig zurückziehen. Nur das erlaubt es, dass du dich innerlich verabschiedest und mit deinem Leben weitermachst. Alles andere, vor allem das Verweilen in der Situation ist Co-Abhängigkeit.

Denk dran: Geteiltes Leid ist doppelts Leid. Dir sollte es darum gehen, das Leid nicht zu verdoppeln. Oben habe ich den Weg dorthin beschrieben.

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Kann ihre beste Freundin ihr nicht die Kontaktdaten für die psychologische Betreuung an der Uni zusenden?

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Stimmt, Vielleicht kann Sie viel eher mit ihrer Freundin reden, wenns emotionaler Kram ist, spann Sie doch mit ein

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Danke erstmal für eure Antworten und eure Ratschläge, das hat mir schon sehr geholfen.

Auf ein paar Sachen möchte ich  näher eingehen.

Zum einen bin ich mir nun recht sicher, dass sie zu leichten Drogen greift und das ist für mich in einer Beziehung ein absolutes No-GO! Egal, wie es einem geht. Ich weiß es zwar nicht 100%ig, werde sie aber bald konkret darauf ansprechen.

Ich habe nun seit 48 Stunden keinen Kontakt mehr mit ihr. Ich lasse sie momentan bewusst in Ruhe. Sie kennt meinen Standpunkt, ich habe ihr mehrfach gesagt, dass sie bei Problemen immer und jederzeit zu mir kommen kann. Ich bin immer für sie da! Wenn sie dies nicht möchte, dann kann ich ihr momentan einfach nicht helfen.

Ich kann sie nicht zu einem Psychologen schleppen. Das würde sie leider in 100 Jahren nicht machen. Sie würde das gar nicht einsehen, dass sie Hilfe braucht. Zumal in ihrer Familie/Verwandtschaft schon schlechte Erfahrungen mit Psychologen gemacht wurden. 

Zu ihrer besten Freundin habe ich selber keinen Kontakt. Ich hoffe dass sie mit ihr eher über ihre Probleme redet. Ich vermute es aber nicht. Sie befindet sich momentan in einer absoluten Verdrängungsphase. Sie hat genug Freude in ihrer Stadt, die alle viel schneller und effektiver helfen können. Und sie hat ja Kontakt mit Menschen, ich merke das ja daran, dass sie sehr oft in whatsapp online ist. 

Ich hoffe einfach dass sich ihre Laune/Einstellung in den nächsten Tagen bessert. 

Wir hatten ursprünglich mal vor, im September einen 3-Tages-Ausflug zu machen. Ich werde ihr kommender Woche vorschlagen dieses Ausflug doch durchzuführen, damit sie mal auf andere Gedanken kommt. Wenn sie diesen Vorschlag auch ablehnt, dann werde ich für mich wohl einen Schlussstrich ziehen.

 

Ich habe vor sie dieses Wochenende noch komplett in Ruhe zu lassen, auch wenn mir einige pikante Fragen doch auf der Zunge liegen. Ich hoffe ich kann diese Pause einhalten.

Ansonsten muss ich einfach auf mich blicken. Ihre Situation hat mich schon genug runtergezogen. Ich muss mir langsam klar machen, dass die Beziehung wahrscheinlich bald zu Ende ist und dass dies nicht mehr die Frau ist, die ich liebe. Diese Einsicht ist oftmals schwer, aber ich bemühe mich.

 

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Gast Mystikk

Wenn sie Drogen wegen einer Abtreibung, ihrem verstorbenen Vater oder Vergewaltung nimmt, ist das traurig und irgendwie nachvollziehbar, daß sie den Schmerz betäuben muss. Trotzdem ist das keine Basis für eine Beziehung. Sie muss in Behandlung, denn sie ist süchtig. Die Drogen werden die Beziehung sabotieren. Denk mal an Dich und 15 Jahre weiter: Sie ist nie losgekommen von Drogen, an Hirnschlag gestorben und Du sitzt kinderlos oder mit einem behinderten Kind allein da.

bearbeitet von Mystikk

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