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[Selfman 429]

Hi,

einfach mal ganz offen gefragt: Was macht ihr so beruflich?

Ihr müsst ja nicht allzu private Details angeben. Ich z.B. bin seit ziemlich genau 3 Jahren selbstständig, als Berater für Privatpersonen, psychologische Beratung und Coaching, für ein ganz bestimmtes Themenfeld.
Ich bin sehr glücklich, es war die beste Entscheidung und ich kann sagen, dass es genau meine Bestimmung war. Jahrelang ging ich davor durch die "Hölle" und habe den letzten Dreck von Chefs und Kollegen gefressen, für einen Hungerlohn. Ich bin auch jemand, der keinen 08/15 Job machen kann, bin da sehr eigen und speziell. Bin selbst mehr der Cheftyp als dass ich mir immer was vorschreiben lasse. Das Hamsterrad ist so gar nichts für mich. Ich arbeite jetzt alleine, selbstbestimmt, überwiegend von daheim aus im Homeoffice. Cooler kann es für mich nicht sein.

Wo steht ihr so? Seid ihr zufrieden? Habt ihr konkrete Ziele für kleinere oder größere Veränderungen? Was ist euch persönlich wichtig in euerm Job?

Fände das spannend von eurer Situation zu lesen und sich hier auszutauschen.

[Niemann-N 2072]

vor 5 Stunden, Selfman schrieb:

Ich arbeite jetzt alleine, selbstbestimmt, überwiegend 

Ist zwar unhöflich auf deine Frage mit einem Zitat zu antworten, möchte trotzdem anmerken, daß Du als Selbständiger in deinem eigenen Hamsterrad rennst. Nicht umsonst heißt es selbst um ständig. In meinen erweiterten "Dunstkreis" habe ich Juristen, Ärzte, Handwerker (Kleinunternehmer,) Firmeninhaber und "Privatiers". Den fliegen die gebratenen Tauben auch nicht in den Schoß. In Endeffekt wirbeln die alle mehr, als der Großteil der angestellten Masse. Planen die nicht weit voraus, ist's über kurz oder lang vorbei mit der "Beständigkeit"

Zu mir:

Ich stehe da, wo ich stehe. Wesentlich mehr ist da nicht drinnen. Da ich hamsterrade, habe ich eher weniger Zeit mir um Ziele Gedanken zu machen.

Ich mag das Wort Job nicht. Ich habe eine Arbeit, andere die etwas in Ausbildung gelernt haben, haben einen Beruf. Job, mache ich nebenher. Läuft der nicht oder fällt weg "morgen andere Baustelle"!

[Affe777 628]

PRopaganda für ein DAX-Unternehmen… also Unternehmenskommunikation.

[Selfman 429]

vor 3 Stunden, Niemann-N schrieb:

möchte trotzdem anmerken, daß Du als Selbständiger in deinem eigenen Hamsterrad rennst.

Und das legst du für mich fest?

Schon mal auf die Idee gekommen, dass man als Selbstständiger entscheiden kann, wie viele Aufträge man annimmt und wie viel man fürs Leben braucht?

Ich arbeite in Teilzeit und habe eine wunderbare Work-Life-Balance.

[Niemann-N 2072]

Kann sein, daß Du eine absolute Nische bearbeitest und absolut konkurrenzlos bist. Vielleicht bist Du auch Minimalist und brauchst nicht viel zum Leben? Dann ist das so. 

[Selfman 429]

vor einer Stunde, Niemann-N schrieb:

Kann sein, daß Du eine absolute Nische bearbeitest und absolut konkurrenzlos bist. Vielleicht bist Du auch Minimalist und brauchst nicht viel zum Leben? Dann ist das so. 

Ja, so ähnlich kann man das bei mir sehen. Meine Beratung wird nicht gerade schlecht bezahlt. Gutes Honorar.

War von mir gegen dich auch nicht bös gemeint. Nur ich höre auch mein Leben lang den Spruch "Selbst und ständig". Dabei ist man selbst dafür verantwortlich, wie viel man arbeitet. Für mich wäre es einfach ein Hamsterrad ständig nach der Pfeife eines Vorgesetzten zu tanzen und mich so nicht oder nur begrenzt weiterentwickeln zu können. Geld ist dabei erstmal nebensächlich.

November 8, 2023 bearbeitet von Selfman

[Frau S. 3426]

Ich bin User Interface Engineer für ein großes deutsches IT Unternehmen. Ich mag meine Arbeit wirklich sehr, mein Team und meine Aufgabenbereiche. Ich bin zudem seit Anfang des Jahres Mitglied im Betriebsrat und finde da auch die zwischenmenschliche Erfüllung die im Job manchmal untergeht. Nebenbei bin ich auch noch Mentorin in einem Programm der Berliner Unis, ebenfalls dem zwischenmenschlichen Selbstzweck wegen. 

Ich bin wirklich sehr zufrieden damit wo ich beruflich stehe, arbeite aktuell 36h Woche und habe jede zweite Woche dadurch einen Tag frei. Langfristig möchte ich denke ich auf eine 4 Tage Woche insgesamt runter reduzieren.

Hatte noch nie das Gefühl in einem Hamsterrad zu stecken, aber ich achte auch sehr darauf für was für ein Produkt ich arbeite und in meiner Position geht es ja auch immer um den Endnutzer. Ich habe also immer ein bisschen das Gefühl das durch meine Arbeit der Alltag für eine Person erleichtert wird die mit dem Produkt arbeitet.

[Niemann-N 2072]

@Selfman

Das habe ich so nicht aufgefasst. Du entscheidest, wieviel Aufträge/Mon. Du annimmst. 

Meine selbständigen "Bekannten" müssen sich nach den Kunden richten, haben sich alle Nasen lang um Personalprobleme zu kümmern usw. Nach außen hin schaut's "schön" aus, das Dahinter nehmen Außenstehende nicht wahr oder blenden es aus. 

[Katze88 15]

vor 12 Stunden, Selfman schrieb:

Hi,

einfach mal ganz offen gefragt: Was macht ihr so beruflich?

Ihr müsst ja nicht allzu private Details angeben. Ich z.B. bin seit ziemlich genau 3 Jahren selbstständig, als Berater für Privatpersonen, psychologische Beratung und Coaching, für ein ganz bestimmtes Themenfeld.
Ich bin sehr glücklich, es war die beste Entscheidung und ich kann sagen, dass es genau meine Bestimmung war. Jahrelang ging ich davor durch die "Hölle" und habe den letzten Dreck von Chefs und Kollegen gefressen, für einen Hungerlohn. Ich bin auch jemand, der keinen 08/15 Job machen kann, bin da sehr eigen und speziell. Bin selbst mehr der Cheftyp als dass ich mir immer was vorschreiben lasse. Das Hamsterrad ist so gar nichts für mich. Ich arbeite jetzt alleine, selbstbestimmt, überwiegend von daheim aus im Homeoffice. Cooler kann es für mich nicht sein.

Wo steht ihr so? Seid ihr zufrieden? Habt ihr konkrete Ziele für kleinere oder größere Veränderungen? Was ist euch persönlich wichtig in euerm Job?

Fände das spannend von eurer Situation zu lesen und sich hier auszutauschen.

Feuerwehrfrau 🧑🏻‍🚒

[Niemann-N 2072]

@Katze88

Premiere, hatten wir hier noch nicht. So richtig mit rote Autos, Feuer und so? 

[LastActionHero 3185]

Seit 2016 als Online Marketing Manager im Hamsterrad gefangen

Derzeit innerhalb eines großen international aufgestellten Unternehmens.

Denke oft über Selbstständigkeit nach, aber ich hab keine Eier dafür!

November 9, 2023 bearbeitet von LastActionHero

[holywater 2865]

vor 12 Stunden, Frau S. schrieb:

Ich bin User Interface Engineer für ein großes deutsches IT Unternehmen. Ich mag meine Arbeit wirklich sehr, mein Team und meine Aufgabenbereiche. Ich bin zudem seit Anfang des Jahres Mitglied im Betriebsrat und finde da auch die zwischenmenschliche Erfüllung die im Job manchmal untergeht. Nebenbei bin ich auch noch Mentorin in einem Programm der Berliner Unis, ebenfalls dem zwischenmenschlichen Selbstzweck wegen. 

Ich bin wirklich sehr zufrieden damit wo ich beruflich stehe, arbeite aktuell 36h Woche und habe jede zweite Woche dadurch einen Tag frei. Langfristig möchte ich denke ich auf eine 4 Tage Woche insgesamt runter reduzieren.

Hatte noch nie das Gefühl in einem Hamsterrad zu stecken, aber ich achte auch sehr darauf für was für ein Produkt ich arbeite und in meiner Position geht es ja auch immer um den Endnutzer. Ich habe also immer ein bisschen das Gefühl das durch meine Arbeit der Alltag für eine Person erleichtert wird die mit dem Produkt arbeitet.

Sowas ist ein Traum, wenn man es sich finanziell leisten kann.

Ich habe auch mal ne Zeit 80% gearbeitet und möchte langfristig wieder da hin. Erstmal steht bei mir jedoch das Projekt Immobilie auf der To-Do-List, deswegen bin ich aktuell noch Kohle am scheffeln 😁

Ist aber schon ein ziemliches Merkmal von Generation Y, dass man nicht mehr wie die Boomer arbeitet bis zum Umfallen, sondern gerade so viel arbeitet, dass man sich den gewünschten Lebensstandard leisten kann. Ich finde das auch richtig so, denn wie heißt es so schön: "das letzte Hemd hat keine Taschen"

Ontopic: Ich bin wie @Frau S. in der IT tätig. Jedoch in einer Leitungsposition. (Habe IT und BWL/VWL studiert)

[LastActionHero 3185]

vor 1 Stunde, holywater schrieb:

Ist aber schon ein ziemliches Merkmal von Generation Y, dass man nicht mehr wie die Boomer arbeitet bis zum Umfallen, sondern gerade so viel arbeitet, dass man sich den gewünschten Lebensstandard leisten kann. Ich finde das auch richtig so, denn wie heißt es so schön: "das letzte Hemd hat keine Taschen"

Bis auf die letzte Aussagen ist das Bullshit in vielerlei Hinsicht, sorry! Die Leute von denen du da sprichst, dass sind die, die sich mit Pappschildern auf die Straße kleben, 3/4 Hosen tragen und durch 6 Dioptrie-Cola-Brillen gucken...

...die vorherige Generation hat auch nicht bis zum Umfallen gearbeitet

...vor 60 Jahren war es günstiger und einfacher, an Immobilien zu kommen

...die meisten arbeiten, um sich den gewünschten Lebensstandard zu halten

Und du kannst sagen was du willst: Die Arbeitswelt hat sich verändert...und zwar nicht nur zum positiven! Ich mag (k)ein Einzelfall sein, wer weiß, aber was ich bei den letzten Arbeitgebern und meinem jetzigen erlebe, geht auf keine Kuhhaut.

• Personell Unterbesetzt, so richtig Geld in die Hand nehmen für neues und vor allem gutes Personal will aber auch niemand
• keine vernünftige Einarbeitung + vorhandenes Wissen geht mit den Mitarbeitern, welche kündigen (und irgendwie ist Mitarbeiterfluktuation zur Zeit ein Thema)
• gefrustetes Personal, da Mehrarbeit etc.
• viele wollen einen Mitarbeiter, der alles kann und gleichzeitig Verzicht übt...sprechen dann gerne von "Extrameile und Commitment" und wenn's um die Kohle geht, muss man für den Inflationsausgleich schon betteln

Du kommst da als neuer, motivierter Mitarbeiter hin und wirst einfach direkt wieder gefickt!

Alles Fotzen außer Mutti, ich sag's euch!

November 9, 2023 bearbeitet von LastActionHero

[holywater 2865]

vor 5 Minuten, LastActionHero schrieb:

Bis auf die letzte Aussagen ist das Bullshit in vielerlei Hinsicht, sorry!

...die vorherige Generation hat auch nicht bis zum Umfallen gearbeitet

...vor 60 Jahren war es günstiger und einfacher, an Immobilien zu kommen

...die meisten arbeiten, um sich den gewünschten Lebensstandard zu halten

Und du kannst sagen was du willst: Die Arbeitswelt hat sich verändert...und zwar nicht nur zum positiven! Ich mag (k)ein Einzelfall sein, wer weiß, aber was ich bei den letzten Arbeitgebern und meinem jetzigen erlebe, geht auf keine Kuhhaut.

• Personell Unterbesetzt, so richtig Geld in die Hand nehmen für neues und vor allem gutes Personal will aber auch niemand
• keine vernünftige Einarbeitung + vorhandenes Wissen geht mit den Mitarbeitern, welche kündigen (und irgendwie ist Mitarbeiterfluktuation zur Zeit ein Thema)
• gefrustetes Personal, da Mehrarbeit etc.
• viele wollen einen Mitarbeiter, der alles kann und gleichzeitig Verzicht übt...sprechen dann gerne von "Extrameile und Commitment" und wenn's um die Kohle geht, muss man für den Inflationsausgleich schon betteln

Alles Fotzen außer Mutti, ich sag's euch!

Ist überhaupt kein Bullshit. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kohorten sind belegt und anerkannt.

In meinem Job habe ich HR Komponenten drin und es ist sehr wichtig zu wissen, aus welcher Kohorte z.B. ein Bewerber ist um ihn richtig abzuholen.

 

Nette Grafik für unsere Grafikliebhaber:

[assl 1681]

Am 8.11.2023 um 09:32 , Selfman schrieb:

als Berater für Privatpersonen, psychologische Beratung und Coaching, für ein ganz bestimmtes Themenfeld.

kling spannend, welche Qualifikationen hat es dafür gebraucht und ging dein vorheriges Angestelltenverhältnis auch in die selbe Richtung?

 

ontopic: selbst gewähltes gemütliches Leben im Hamsterrad im Bereich Finanz-IT. Reicht um gut und stressfrei zu leben. Neuorientierung ist für in ein paar Jahren geplant, wenn das Kind aus dem Haus ist. Aktuell ist es für mich als Alleinerziehenden einfach viel zu bequem um Veränderungen anzudenken.

[Selfman 429]

vor 4 Stunden, assl schrieb:

kling spannend, welche Qualifikationen hat es dafür gebraucht und ging dein vorheriges Angestelltenverhältnis auch in die selbe Richtung?

Ich kann so viel sagen, dass ich mal studiert habe und nach dem Studium dann mich in die andere Richtung bewegt habe, als vorher geplant. Das Ergebnis meines Studiums verlief nicht wie erwartet etc.
Dann habe ich angefangen zu arbeiten. Ich war aber schon immer ein Freigeist und fand das Unternehmertum und Coaching immer ganz spannend. Das, was ich konkret tue, kannst du tatsächlich erstmal ohne eine ganz bestimmte Qualifikation machen. Aber es ist ein Irrglaube, dass das dann auch jeder machen will. Mir macht es Spaß, es passt zu mir, ich kann sehr gut mit unterschiedlichsten Menschen. Es passt in jeglicher Hinsicht sehr gut. Und meine Kenntnisse aus meinem Studium etc. kann ich irgendwo auch gut mit einfließen lassen.

Achso, noch eine Sache, zu deiner Frage: Ich hatte mal für ein paar Wochen in einer entsprechenden Beratungsagentur gearbeitet als Angestellter und so bin ich zu dem Thema konkret gekommen, ja. Viel Wissen zu dem Fachgebiet habe ich mir dann selbst angeeignet. Man baut sich eine echte Expertise auf.

November 9, 2023 bearbeitet von Selfman

[Katze88 15]

Am 8.11.2023 um 22:36 , Niemann-N schrieb:

@Katze88

Premiere, hatten wir hier noch nicht. So richtig mit rote Autos, Feuer und so? 

Jap