Und die Liebe...?

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Gast selfrevolution

Liebe, hm? Über die Suchfunktion hab' ich doch tatsächlich bloß konkrete Fallbeispiele gefunden, die sich v.a. mit "Oneitis" beschäftigen, aber ich bin auch nicht alle Diskussionen durchgegangen. ;)

Ich sage das deshalb, weil ich mir, bevor ich begonnen habe, diesen Thread zu schreiben, gedacht habe, dass es dazu doch sicherlich schon Diskussionen gibt, und ich etwas ausgraben wollte, aber scheinbar ... nichts. Zumindest keinen Extra Thread dazu - zu Liebe "an sich", was auch immer das bedeuten mag.

Und gerade das kann einem ja doch Sorgen machen - deshalb nämlich, weil es hier ja doch um Zwischenmenschliche Beziehungen geht. Verliebtheit, den Eindruck habe ich, wird hier schnell als "Oneitis" abgestempelt, oder auch als "Abhängigkeit",... ich frage mich jedenfalls: Wenn man das, was jemand für sich persönlich als Verliebtheit bezeichnet so einfach abwerten kann, dann bräuchte man doch selbst irgendein Konzept von Liebe.

Die Frage "was ist Liebe" klingt so ... schmalzig, schrullig, abstrakt, und selbstverständlich wird man wohl sagen "das ist subjektiv". Jedenfalls würde mich euer Konzept von Liebe interessieren. :)

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Und dann will ich einmal selbst beginnen. Ich sehe Liebe einmal als einen Begriff an, der etwas bezeichnet, also es gibt irgendein Phänomen, das ein Subjekt "Liebe" nennt. Dieses Phänomen ist für gewöhnlich ein Gefühl, also etwas, was im Inneren eines Menschen liegt, und dementsprechend lässt es sich nicht so leicht darüber diskutieren.

"Liebe" ist zwar ein Begriff, der ein Phänomen bezeichnet, das es doch irgendwie gibt, denn uns erscheint ja etwas als "Liebe", aber es ist gleichzeitig ein theoretisch konstruierter Begriff - noch dazu subjektiv, der vor allem auf Unterscheidungen basiert - auf analytischen Unterscheidungen, keinen ontologischen: das heißt wir Unterscheiden Liebe von unseren anderen Gefühlen, wir wir die Vorderseite einer Münze von der Rückseite unterscheiden - es gibt keine Liebe ohne, dass es andere Gefühle gibt, von denen wir die Liebe unterscheiden.

Liebe ist dementsprechend einmal so etwas wie "ein Säckchen", eine "Umrandung" von einem bestimmten Bereich der Gesamtheit unserer Gefühle. Und diese Umrandung lässt sich, so meine ich vielleicht nicht zur Gänze beschreiben, wir können uns aber phänomenologisch daran annähern, indem wir das, was wir bereits als Liebe bezeichnen, beschreiben. Puh... :)

Also Verliebtheit geht mit einer starken Zuneigung für einen Menschen einher, so meine ich. Mit einer Zuneigung, die den Wunsch und den Impuls auslöst, bei diesem Menschen sein zu wollen und auf verschiedenen Ebenen, vor allem eben auf emotionaler Ebene mit ihm verschmelzen zu wollen - das heißt, sich selbst eben nicht mehr als emotional souveränes Subjekt verstehen zu wollen, sondern eben in einer emotionalen Verschränktheit zu stehen.

Das bedeutet, dass die Gefühle, die der andere hat, ein Stückweit geteilt werden - ich steh' überhaupt nicht auf Sprichwörter, aber hier finde ich, dass es durchaus passt, das zu sagen: "Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteiltes Glück ist doppelt Glück". Das lässt sich eben nur durch eine emotionale Verschränktheit erreichen. Man möchte sein eigenes Glück mit jemand anderem teilen, und gerade dieses Teilen mit diesem einen bestimmten Menschen vervielfacht das Glück. Man kennt es ja, dieses Glücksgefühl, dass man bei bestimmten Ereignissen empfindet - sei es die Gehaltserhöhung, die gute Note, auf die man Stolz ist, oder natürlich Sex. Ich hab' hier auch schon einen Thread gelesen, in dem jemand stolz davon berichtet hat, wie er einen Dreier mit zwei Mädels in einigen wenigen Stunden arrangiert hat, und sich danach nur "GEIL, GEIL, GEIL!" dachte. Sicherlich ein tolles Gefühl, und das muss man doch auch jemandem erzählen. :) Seinen Freunden wohl eher, nicht unbedingt der Freundin, die zuhause tief und fest geschlafen hat. Aber letztlich kann es doch teilweise sogar frustrieren, wenn man Glück erlebt hat, und keinen hat, dem man es erzählen kann. Dieses Glück mit einem Menschen, den man liebt "verdoppelt" es eben, sowohl für einen selbst, als auch für den anderen, sofern die Zuneigung eine gegenseitige ist. Ja, und so nimmt man auch am Glück den anderen Teil - geht es ihm gut, macht es auch das eigene Leben schöner.

Das Leid des anderen aber, lässt einen auch nicht kalt. Es ist nicht "der eine arme Kerl, der hier im Pick Up Forum von seinem niedrigen Selbstwertgefühl erzählt", es ist der Mensch, der einem besonders viel bedeutet, der hier leidet. Aber, und das ist zumindest das interessante an ... zumindest an Beziehungen, denn Liebe kann ja leider auch unglücklich und einseitig sein ... in einer Liebesbeziehung jedoch ist man für einander da (genauso wie in einer Freundschaft). Und wenn man weiß, dass jemand für einen da ist, ja nicht nur "irgendjemand", sondern jemand, der einen liebt, und den man auch selbst liebt, dann ist das Leid so viel einfacher zu ertragen, und wird damit für einen selbst halbiert (naja,... der andere leidet halt mit *seufz*). Und genauso nimmt man am Leid des anderen Teil. Das interessanter aber ist, dass man daran teilnehmen möchte. Dass man möchte, dass der andere einem von seinem Leid erzählt, dass man ihm helfen möchte, für ihn da sein möchte, ja eben genau den Impuls verspürt, den anderen in den Arm zu nehmen, und nicht den Impuls davonzulaufen, nach dem Schema "Oh Gott, die will mich jetzt voll heulen! Shit, wie komm' ich jetzt weg?", aber auch nicht nach dem Schema "Jetzt geht's ihr schlecht. Wenn ich jetzt für sie da bin, dann lässt sich mich vielleicht nachher ran. Yes!" - viel eher: "Oh nein, es geht ihr schlecht! Das möchte ich nicht, und deshalb tue ich etwas, um ihr Leid zu lindern, selbst wenn ich dadurch einen Teil des Leides auf mich nehme". Das lässt sich bei Liebe aber auch ohnehin nicht abschütteln, weil einen das Leid des anderen auch dann bedrückt, wenn man nicht für ihn da ist. "Aus den Augen aus dem Sinn" funktioniert hier nicht. ;)

Also wir haben nun den Wunsch, mit dem anderen emotional zu verschmelzen, verschränkt zu sein, und gleichzeitig, ist man aber, sobald man den Wunsch hat, bereits verschränkt - man ist also bereits verliebt und nimmt an den Gefühlen des anderen Teil.

Hm,... wenn ich so darüber nachdenke, dann lassen sich die meisten anderen Dinge genau darauf wieder zurückführen. Auch sexuelle Anziehung ist hier mit einer emotionalen Verschränktheit verbunden bzw. bei dem Wunsch nach Sex mit einem geliebten Menschen geht es ja nicht alleine darum, seine Geilheit zu befriedigen, sondern auch darum, dem anderen emotional nahe zu kommen.

Hm,... Wertschätzung, ja dabei wüsste ich jetzt nicht, wie sich das weiter auf diesen Verschmelzungs-Wunsch zurückführen lässt. Man schätzt die Meinung des anderen jedenfalls, vor allem eben dann, wenn es um einen selbst geht. Wenn andere eine dick finden, ist uns das vielleicht nicht egal, aber es kümmert uns weit weniger, als wenn unsere Geliebte uns als "zu dick" bezeichnet.

Sicherlich ist damit noch nicht alles abgedeckt, und das ist auch die Idee der Phänomenologie: Wir können das Phänomen explizieren, es aber nie vollständig klären, zumal dafür auch Vernunft und Sprache nicht ausreichen. Es ist immer ein "mehr" und ein "anders" da, als das, was wir benennen können.

So ... und jetzt ein Stück weiter: Hier wird eben schnell von Abhängigkeit gesprochen. Wir kennen es ja, dass jemand, der beispielsweise immer alleine war sich schnell in den ersten Menschen verliebt, der ihm Zuneigung gibt oder vorspielt. Klassisch eben bei jungen Menschen. Das ist ja auch verständlich. Ich meine nicht, dass es notwendig ist, aber wenn jemand sehr einsam ist, dann verbindet man mit dem anderen ja Glücksgefühle ... da ist jemand der einem verspricht einen aus der Einsamkeit zu befreien. Wie schön! Mit diesem Menschen möchte man mehr zusammen sein ... aus Mangel an Alternativen vielleicht, aber nichts desto Trotz träfen die meisten der oben genannten Aspekte zu. Hm,... wobei... vielleicht spielt hier das eigene Glück eine etwas größere Rolle: Man leidet weniger mit dem anderen, als man viel eher hofft, dass er einem das eigene Leid ein Stück weit abnimmt. Hm,... nichts desto Trotz, ich finde das jetzt nicht völlig illegitim und würde dem ganzen nicht die Liebe absprechen. Im Übrigen gibt es Beziehungen, die unglaublich lange und gut so funktionieren. Mal am Rande, ich habe hier ja schon Texte gelesen, die behauptet haben (ja! Die Texte haben das behauptet, ich bin mir dieser semantischen Verwirrung bewusst!), dass Frauen die Führung des Mannes brauchen. Abgesehen davon, dass ich das, wenn man es totalisiert oder auf die Genetik zurückführt für sexistischen Unfug halte, würde genau das aber so ein Abhängigkeitsverhältnis darstellen. Die Frau hat hier etwas davon, beim Man zu sein, weil sie wen hat, der sie führt. Der Mann hat ... ja was eigentlich (?). ^^ Und doch ... kann es Liebe sein. Vor allem aber können wir sowieso nicht beide Annahmen gleichzeitig beibehalten, also a) dass Frauen Männer brauchen, weil diese sie führen und b) dass Liebe nicht in Abhängigkeitsverhältnissen möglich ist. Sonst wäre das ein Widerspruch, und wir würden behaupten, Frauen könnten sich nicht in Männer verlieben. Ich bin im Übrigen dafür beide Thesen fallen zu lassen.

Hm,... langer Aufsatz, zu viel gesagt und doch zu wenig, wahrscheinlich das falsch, aber jetzt bin ich gespannt, weil ich ja doch eine gewisse Legitimität von Verliebtheit hier vermisse (Stichwort: Oneitis); eine gewisse "Echtheit" (Stichwort: Abhängigkeit) und vor allem eine alternative Konzeption, eine Idee - überhaupt irgendetwas außer ein banales "wenn man verliebt ist, bleibt man bei jemandem, auch wenn man ihn nicht braucht". Ich meine, was heißt "bei jemandem bleiben" und was heißt "bei jemandem sein"? Ich bin regelmäßig bei Freunden oder auf der Uni, und dort lauf' ich auch nicht weg, also...? Und "jemanden brauchen" ... würde ich durchaus nicht derart konträr und scharf der Liebe gegenüberstellen.

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Krass alter geh mal raus und lass dir ordentlich das Hirn rausvoegeln dann denkste auch nicht soviel über so ne scheisse nach :D

Bei jemanden bleiben = Geborgenheit, man fühlt sich in dessen gegenwart gut und man will dort auch bleiben

Bei jemanden sein = man hat für sich oder mit der Person bereits klar gemacht dass das Verhältnis nur temporär funktionieren kann

Schreib mal echt weniger und komm eher auf den Punkt, kannst froh sein das gerade Mel Gibson im Hintergrund in braveheart aufgeschlitzt wurde und ich die Szene schon auswendig kenne :p

bearbeitet von brasilboy

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verliebtheit hat viele facetten, jedoch gibt es zwei grundlegende unterscheidungen:

1. verliebtheit ohne selbstliebe = oneitis ... mit bedingungen, abhängigkeit, fixierung, ...

2. verliebtheit mit selbstliebe = liebe ... ohne bedingungen, unabhängigkeit, keine fixierung, ...

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Roien hat es wieder auf den Punkt gebracht. Dein Thread mit der Liebe der Momente ist auch super!

Buchempfehlung: Erich Fromm - Die Kunst zu Lieben

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Liebe, hm? Über die Suchfunktion hab' ich doch tatsächlich bloß konkrete Fallbeispiele gefunden, die sich v.a. mit "Oneitis" beschäftigen, aber ich bin auch nicht alle Diskussionen durchgegangen. ;)

Ich sage das deshalb, weil ich mir, bevor ich begonnen habe, diesen Thread zu schreiben, gedacht habe, dass es dazu doch sicherlich schon Diskussionen gibt, und ich etwas ausgraben wollte, aber scheinbar ... nichts. Zumindest keinen Extra Thread dazu - zu Liebe "an sich", was auch immer das bedeuten mag.

Ja, ja...

Das Thema "Liebe" ist oft Gegenstand von Posts und Anfragen. Mir wird bisweilen unterstellt, jemand wie ich könne sich nicht verlieben. Das Thema "Liebe" ist komplex. Ich habe mal einen ganzen Abend über das Thema "Liebe" referiert und bin mir nicht sicher, ob mir alle Zuhörer auf dem Lair folgen konnten. Lass es mich mal so zusammenfassen: Liebe ist einer der meist mißverstandenen Begriffe, in der Welt da draußen und auch innerhalb der Community.

Liebe ist ein Konglomerat aus vielen Gefühlen. Das sind positive Gefühle, aber auch negative. Deswegen gibt es nicht "die" Liebe. Bei jedem ist das Mischverhältnis der guten und schlechten Gefühle unterschiedlich. Ich glaube nicht, dass es "reine" Liebe gibt, also eine solche, die nur und ausschließlich aus guten Gefühlen besteht. Aber es gibt sicherlich eine Liebe, die weitgehend aus guten, positiven Gefühlen besteht: nämlich bei Menschen, die selbst mit positiven Gefühlen leben und eine weitgehend intakte Persönlichkeit haben und sich dessen bewusst sind. "Reine" Persönlichkeit führt zu "reiner" Liebe, könnte man sagen.

Das genau ist bei dem oneitisgeplagten Mann und dem Niceguy nicht der Fall. Er weist massive Defizite in der Struktur seiner Persönlichkeit auf. Sie führen zu negativen Gefühlen gegenüber sich selbst. Die Folge ist gefühlter Minderwert. Diese bemitleidenswerten Zeitgenossen erleben von der Liebe auch weitgehend die negative Seite, bestehend aus Zurückweisung, Ablehnung und Schmerz. Mit den bekannten Wirkungen. Ein Teufelskreis beginnt.

Aber auch ein anderer Kreis schliesst sich hier: ich gebe jedem jungen Verführer mit auf den Weg, an seiner Persönlichkeit zu arbeiten. Mit sich selbst ins Reine zu kommen. Dann sich selbst zu lieben. Nein, nicht, was ihr denkt und unter Eurer Bettdecke macht. Sondern sich aufrichtig selbst zu lieben. Mit allen Stärken, aber auch mit allen unvermeidbaren Schwächen. Eine Schwäche an Euch, die Ihr akzeptiert,oder sogar als einen Teil von Euch lieben gelernt habt, wird Euch durch keinen Shittest der Welt rasseln lassen, wird Euren Frame niemals zerstören. Dann aber, dann wird auch die Liebe etwas wundervolles sein. Ihr geniesst die vielen wunderschönen Gefühle im Zusammenhang mit Liebe.

Es ist niemals die "Liebe" selbst, die "gut" oder "schlecht" ist. Es seid ihr mit Euren Gefühlen, die die Liebe wunderschön oder teuflisch schmerzhaft machen.

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dass Frauen die Führung des Mannes brauchen.

deine kritik an dieser ansicht in allen ehren, aber ich glaube pu ist hier klüger, als es auf den ersten blick scheint.

denn: führen und folgen, das ist ein spiel. und daß es ein spiel ist, das kommt im pu in der diktion sehr deutlich zum ausdruck. pu-ler sprechen vom "game".

gut, manche pu-ler hier scheinen vom "game" zu sprechen, ohne sich des spielcharakters des führens und folgens bewußt zu sein. daß ist durchaus auch mein eindruck, wenn ich hier manche sehr verkürzende postings z.b. zur genetik lese. ja.

nichts desto trotz tue ich mir etwas schwer damit, diese ansicht "daß frauen die führung des mannes brauchen" so schnell fallen lassen zu wollen wie du.

denn ich _brauche_ das spiel vom führen und folgen. schließlich bin ich ein spielender mensch. zum spielen brauche die führung eines mannes. übrigens ebenso wie ich sein folgen brauche. (und ja, daß ein mann nicht nur die spielzüge des führens, sondern auch die des folges beherrschen sollte, ist im pu kein sehr ausformulierter gedanke. ;-))

und die liebe?

nun, du führst den aspekt des verschmelzen wollens an. und ich denke, wie du, daß dieser in der begehrenden liebe durchaus oft von nicht gerade geringer wichtigkeit ist.

verschmelzen ist aber eine riskante sache, denn das risiko eines unerfreulichen ich-verlusts ist gegeben. die chance auf einen sehr erfreulichen ich-verlust natürlich auch! was also machen?

ich sehe im spiel eine möglichkeit, sich für das so gewollte und dabei doch riskante verschmelzen einen raum zu schaffen. eben einen spielraum. ich bin mir nicht sicher, ober der mensch tatsächlich _nur_ da ganz ist, wo er spielt. aber ich bin mir sicher, daß ich im spiel möglichkeiten haben, ganz ich zu sein, die ich nur im spiel finde.

und wenn die begehrende liebe auch der wunsch nach verschmelzung ist, dann will ich dabei aber auch möglichst gänzlich ich sein. ich sehe in diesem möglichst gänzlichem ich sein, die verraussetzung für möglichst schönes verschmelzen (inkl. der möglichkeit des ich-verlusts). denn ich muß ja erst einmal ganz da sein, damit _ich_ auch verschmelzen, damit ich mich (temporär) verlieren kann.

insofern, scheint mir, ist dieses posting von mir ein plädoyer dafür, daß frauen für die liebe die führung des mannes brauchen. ergänzt um: daß frauen für die liebe das folgen des mannes brauchen. kurzum: daß frauen für die liebe einen mitspieler im "game" brauchen. weil einfach die begehrende liebe eben _auch_ spiel will.

:-)

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Gast selfrevolution

O.o hey, Fastlane. Also über den Suchbegriff "Liebe" hab' ich den Thread nicht gefunden. :)

Lass es mich mal so zusammenfassen: Liebe ist einer der meist mißverstandenen Begriffe, in der Welt da draußen und auch innerhalb der Community.

Ich denke, es ist gerade bei Begriffen, die sich auf ein Gefühl, auf ein inneres Befinden beziehen schwierig ist von "richtigem" und "falschem" Verständnis zu reden, insofern nämlich, als das Subjektive empfinden doch extrem unterschiedlich ist - gerade bei einem derart ... "leeren" Begriff.

Ich glaube aber auch nicht an die "reine Liebe". Allerdings denke ich, dass ich dich weiter nur bedingt verstehe: Liebe ist ein Gefühl, das sich für mich auf einen Menschen bezieht. Dabei hat es definitiv einen Einfluss, wie man sich sonst fühlt, aber ich meine, dass Liebe nicht notwendigerweise bedeutet, aus rein positiven Gefühlen zu bestehen. Das wäre schlichtweg "Glück" oder "Zufriedenheit", jedenfalls aber benötigt man dafür keinen anderen Menschen. Deshalb würde ich vorerst einmal ablehnen, dass man eine "intakte Persönlichkeit" (ich nehme an, du meinst eine selbstbewusste, eine sich selbst akzeptierende und respektierende) benötigt, um zu lieben.

Aber es stimmt, dass es dann schwieriger ist: Nämlich wenn man abhängig ist (Oneitis ist ein Begriff, mit dem ich für mich persönlich noch nicht gut genug vertraut bin, um ihn zu benutzen, und "Niceguy" würde ich definitiv nicht mit "niedriges Selbstwertgefühl" gleichsetzen, aber wahrscheinlich haben wir da auch verschiedene Begriffe). Ist man von einem Menschen abhängig, weil man beispielsweise an dessen Stärke teilnahmen will, dann ist die Liebe zumindest ein Stück weit egoistischer motiviert und damit unpersönlicher. Man könnte die starke Person auch durch eine andere starke Person austauschen. Ist sicher nicht 1:1 der Fall, also es ist nicht so einfach, aber ich denke es ist klar, was ich hier meine, wenn ich sage, dass hier de Egoismus eine größere Rolle spielt (würde die Person schwächeln, würde ich dann noch bei ihr bleiben, wenn ich von ihrer Stärke abhängig bin?).

Also jedenfalls finde ich die Rolle des anderen in deinem Begriff von Liebe nicht ganz.

Laura, das Spiel ist sicherlich etwas, was spaß machen kann. Finde es cool, wie du das beschreibst. Es klingt richtig spannend, und wie etwas, das ich so nicht kenne, obwohl ich doch meine, die Liebe zu kennen (bei mir war es meistens recht geradlinig - vielleicht mit Hindernissen und Rückschlägen, aber schließlich hab' ich nie groß gespielt).

Das Risiko beim Verschmelzen hast du exakt benannt. Man verliert sich selbst im anderen, man lässt den anderen in sich (nicht nur im körperlichen Sinne ^^) Es ist auch schön, dass du den Ich-Verlust eben nicht bloß als negativ betrachtest. Man gewinnt etwas, wenn man mit einem anderen verschmilzt. Das interessante ist, dass das was rauskommt eben etwas anderes ist, als die Summe der Einzelteile, und an dieser Sache hat man Teil.

Aber genau dann kann ich nicht mehr gänzlich ich sein. Ich bin immer in einem Umfeld, und reagiere immer auf etwas anderes, und wenn ich mit einem Menschen derart fest verschmolzen bin, dann handle ich nicht mehr so einfach für mich, und bin es auch nicht ich alleine, der handelt - sondern diese verschmolzene Entität. Wenn ich eine Wohnung aussuche, dann suche ich sie nicht alleine nach meinen Kriterien, und wenn ich handle, dann gibt es diesen anderen Teil im Hinterkopf, der mich nicht mehr alleine entscheiden lässt. Am besten lässt sich das wohl am Gewissen festmachen. Seine Freundin zu betrügen ist für gewöhnlich mit einem schlechten Gewissen verbunden, selbst dann, wenn man keine Befürchtungen hat, dass sie es erfahren könnte. Einfach weil man schon derart mit ihr verschmolzen ist, dass sie immer da ist, und man eben diese verschmolzene Entität verletzt, deren Teil man selbst ist, und an dessen Schmerz man trotzdem Teil hat.

Du beschreibst die Führung von Mann und Frau als ein gegenseitiges spiel, und als solches finde ich es schon passender. Aber nach dem, was ich gelesen habe, wird das für gewöhnlich eher einseitig verstanden: Der Mann muss führen, denn die Frau will nicht führen, sondern geführt werden. Das ist einmal eine unsinnige Verallgemeinerung, die als Verallgemeinerung einmal nicht stimmt - schon alleine, wenn wir an Lesben denken. Angenommen, es gebe Tendenzen, was ich mir schon vorstellen kann, sagt das einmal nichts über das einzelne Individuum, also über die einzelne Frau bzw. den einzelnen Mann aus, und dabei ist es einmal irrelevant, inwiefern das Sozialisations-bedingt ist, und wie viel (oder meiner Ansicht nach eher wenig) davon genetische Disposition ist. Die Evolution kann man da getrost rauslassen. ;) Die Evolution schreibt dem Einzelnen gar nichts vor - sie ist bloß eine Erklärung dafür, dass wir noch leben und nicht tot sind. Nicht einmal warum wir leben, wie wir leben lässt sich durch die Evolution erklären, denn ich behaupte einmal, auch ohne 40-Stunden-Job wäre die Menschen nicht ausgestorben, und doch leben wir (noch) so. Aber gut, dass wir zumindest darin übereinstimmen, dass über die Evolution viel Unsinn geschrieben wird.

Aber ja, Brasilboy,... ich glaub' momentan hätte ich echt Lust zu vögeln (will aber meine Freundin nicht aufwecken. Die muss morgen/heute Früh arbeiten).

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Nun, ich kann dir nur ein weiteres Mal "Erich Fromm: Die Kunst zu Lieben" empfehlen, er wird dir sicherlich einige Aspekte näher bringen können - auch mit der "Definition" von Liebe und Fromm unterteilt unterschiedliche Formen von Liebe, z. B. Väterliche Liebe, Partnerschaftliche Liebe etc....

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Gast selfrevolution

hah... naja, ich sage einmal, Liebe ist mir kein neues Konzept bzw. hab' ich mein eigenes Konzept, meinen eigneen theoretischen zugang, dr sich natürlich immer wiedermal anders entwickelt. ;) Mir interessiert's v.a. was hr Pick Upper hier so darüber denkt. ;)

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Liebe ist bei genauerer Analyse letztlich nichts anderes als die konstipatorisch konfiguratorische Modulation der okkulten Verschwörungstheorien! Und wenn du nicht ganz genau aufpasst, dann beißt die Schlange den Adler von hinten!! Denk mal drüber nach!!

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Die Liebe ist der Zustand, wo der Mensch die Dinge am meisten so sieht, wie sie nicht sind.

grad vorhin im Zug gelesen. ^_^

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