14 Beiträge in diesem Thema

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Spätestens mit 30, wenn das zehnjährige Abijubiläum, womöglich mit Klassentreffen, hinter einem liegt, wird man auf das Thema gestoßen: Wie geht man um mit alten Freundschaften, Bekanntschaften, Kameradschaften beiderlei Geschlechts? Dazu kommen noch verflossene FBs, Oneitisse und diverse Zwischenstufen.

Bei mir merke ich phasenweise erhöhtes Interesse an derartigen Rückblicken. Wie man es gefühlsmäßig erwarten würde: Wenn ich viel im Jetzt zu tun habe, plus Pläne für die Zukunft, dann ist es eher gering. Wenn die Gegenwart keine Zerstreuung bietet und die Zukunft auch nichts konkretes, dann kommen eher die Gedanken: Den/die könnte man doch auch mal wieder kontaktieren. Ist wohl auch jahreszeitlich bedingt: Kein Mensch würde "Die Feuerzangenbowle" im Sommer anschauen, während sie im Winter zumindest bei mir genau die Stimmung trifft.

Ich stelle fest, daß das Thema sehr viele Facetten hat. Die Art der Beziehung, Mann, Frau, mit, ohne Sex. Vom Kumpel, den man ein Vierteljahr nicht mehr gesehen hat, bis Leuten, bei denen es ein Vierteljahrhundert her ist. Daher paßt das Thema auch gut zu Ü30, weil man ab da im Geist Jahrzehnte überspringen kann, und sich auch genügend "Altlasten" angesammelt haben. Dazu vermute ich eine im Alter stärker werdende Neigung zu Rückblicken. Bis 30 hat man aber vielleicht auch einfach keine Zeit für Rückblicke, weil der Aufbau im Vordergrund steht. Auch gibt es keine Entwicklungssprünge mehr wie von Kindergarten zu Schule zu Studium, sondern da ist das Leben irgendwie einige Jahrzehnte lang relativ ebenerdig.

Was ich schon hatte:

  • Guten Grundschulkamerad nach 10, 12 Jahren wiedergetroffen. Über viele Jahre hinweg gut befreundet und viel zusammen unternommen.
  • Schulkameradin aus einer Nachbarklasse als Student wiedergetroffen, Affäre. Aus dem Augen verloren. Paar Jahre später wieder getroffen, wieder Affäre. Sie seither verheiratet, dümpelt aber als Freundschaft (minus) mit gelegentlichem Treffen alle 0,5-1 Jahre.
  • Mit Klassenkamerad zum 20-jährigen Abitreffen zum ersten Mal näher unterhalten, öfters mal getroffen, ein Jahr was unternommen, dann schlief es wieder ein.
  • FB aus Studienzeiten nach 12 Jahren wieder angeschrieben, sie sich voll gefreut, Mailwechsel, meine Anfrage nach Telefonat von ihr ignoriert, Schweigen im Walde, nach zwei Monaten plötzlich ein Zweizeiler von ihr, nerdmäßig zu einem aktuellen Sachthema, von dem sie meinte (auch wußte) daß es mich interessiert, aber wieder ohne Telefonnummer. Ende.
  • Bekannte nach 10J angeschrieben per Brief, keine Antwort, aber irgendwann eine (nicht personalisierte) Einladung zu einer Vernissage von ihr (ok, also meine Mailadresse auf ihrem Verteiler gelandet.)
  • Eine Oneitis nach 6 Jahren angeschrieben, kühle aber freundliche Erklärung, daß sie keinen Kontakt mehr will.
  • Aktuell sind mir gerade zwei Kumpels aus Studienzeiten eingefallen, die ich seither auch nicht mehr gesehen habe (doch, einen habe ich mal ein paar Jahre nach dem Studium in der Stadt getroffen) und wo ich überlege, Kontakt aufzunehmen.

Ich weiß jetzt zwar nicht, worauf ich mit diesem Thema hinauswill, aber ich möchte mal drüber gesprochen haben. :)

Da vermischen sich ja irgendwie Sach- und Gefühlsebene. Man hat die alten Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, und weiß doch, daß es so nicht mehr werden wird. Bei ehemals sexuellen Beziehungen ist eher verbrannte Erde, daß sexuell nochmal was läuft nach längerer Zeit, außerdem sind die Frauen verheiratet und hatten seither mehr verschiedene Schwänze im Mund als unsereins Zahnbürsten. Andererseits interessierts mich rein melancholisch doch bei manchen, was aus ihnen geworden ist. Meine große (unerfüllte) Schulliebe, hach ja. Zum nächsten Jahrzehnttreffen sehen wir uns wieder. :) Hat natürlich Mann und Kinder.

Ich vermute, ich bin deshalb so ratlos, was nun richtig oder falsch ist, oder was man tun oder lassen soll, oder warum man sich überhaupt Gedanken dazu macht, weil ich bisher mit relativ wenigen Kontakten durchs Leben gegangen bin. Daher fehlt mir schlicht die Übung und Erfahrung, verglichen mit jemandem, der jede Woche irgendwo Leuten wiederbegegnet.

bearbeitet von HerrRossi
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An so vielen Stellen habe ich mich jetzt nicht wiedergefunden. Kann es aber gut nachvollziehen. 47 bin ich und das Leben ist ein Flow in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft je nach dem mal mehr oder weniger Raum haben.

Was ich sagen kann, ist dass einige viele in meinem Alter plus minus 10 Jahre doch gern von der Vergangenheit hin und wieder eingeholt werden. Ich vermute die Begründung liegt darin, dass es im Kopf in einer Schublade abgelegt ist ohne dabei emotional verarbeitet, aufgeräumt und ("selbst")reflektiert zu sein. Dann kommt es gern nochmal hoch, sei es euphorisch gut und schön oder übelst, bitter, hart.

Gerade Liebesbeziehungen können da prägenden Charakter übernehmen. Man sucht ähnliche Konstellationen erneut, um die Gefühle, erhofftermaßen die schönen, erneut zu leben. Muss man aber nicht.

Du bist wahrscheinlich gerade kurz vor Abschnitt 3. Der 1. Abschnitt ist in die Gesellschaft hineinwachsen. Der 2. ein schönes Leben gemäß den Konditionierungen führen (Familie, Kinder, guter Job, Status). Der 3. Abschnitt ist ein leeres Blatt Papier und das Morgengrauen zur Weisheit. Die Verbindlichkeiten aus 2 sind in höchstem Maße geregelt und sicher, Kinder sorgen für sich selbst und die Frage wie geht es weiter, wohin geht die Reise bekommt Raum.

Dazu habe ich mich entschieden nur gute, konstruktive Beziehungen, ernsthaft und verbindlich weiterzuführen. Dabei sammelt man liebe, gute, zuverlässige Menschen ein mit denen man sozusagen alt werden will, damit sind jetzt liebevolle Mann/Frau Beziehungen (+ oder minus, dann aber bereichernd) und Männerfreundschaften gleichermaßen gemeint.

Natürlich hatte ich auch Begegnungen mit der Vergangenheit. Alter Schulfreund mit dem Bauchschmerzenlachen auf dem Programm stand taucht auf, man tauscht Nummern und hat vor sich zu treffen, klappt iwie nicht. Naja sowhat egal. Es nimmt in diesem Fall keinen Raum ein. Alter Schulfreund nimmt Kontakt über Stay Friends auf (nach über 20 Jahren) er nimmt mich mit ins Stadion und schwuppdiwupp seit 5 Jahren Dauerkarte und die ganzen uralten "Hackfressen" sind wieder da. :-) Mal ist es egal, mal ein Gewinn.

Jedenfalls wenn man eine emotionale Begegnung mit der Vergangenheit hat, dann sollte man das als Chance zum Aufräumen nutzen und sich dabei klar sein, dass die Gefühle von Liebe, Leidenschaft, Freude, Vertrautheit uvm. auch auf anderen Wege in die Gegenwart zu holen sind, als durch alte Kontakte reanimieren.

Es ist sehr Komplex, gerade wenn eigene Themen vielleicht noch offen sind, Kränkungen Ängste hinterlassen und Wunden noch nicht vernarbt sind, sondern noch Heilung bedürfen.

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[...] Man spielt das Szenario mit dem Wissen von heute nochmals durch und manchmal geht ein Licht auf. Warum hast du nicht damals ... ?

+ Menschen lernt man durch Schule, Ausbildung, Studium, Verein, Arbeit, etc. kennen. Fällt diese Gemeinsamkeit weg, dann meistens auch der Mensch. Es sei denn man hat ein zweites, gemeinsames Standbein.

+ Warum irgendwem hinterhertrauern, wenn man doch die damalige Situation nicht mehr kennt? Man vergißt viele Dinge und es sind teils falsche Erinnerungen.

Was mich höchstens noch beschäftigt sind die 1000 Menschen, die man kannte und warum sich bei 1000 Menschen nach all den Jahren niemand mehr meldet.

Ich merke es bei diversen Gruppen (Tanzen ua.): Man trifft sich zwar als Gruppe noch nach dem Kurs, oder zu bestimmten Ereignissen, aber es kommt zu keiner Abtrennung von einzelnen oder mehreren Leuten, mit denen man was ganz anderes macht. Oder in sehr homöopathischen Dosen, eine( r) von 100.

Was die Erinnerung betrifft, ich trage da die Last eines hervorragenden Gedächtnisses. Ich sehe praktisch den Schalter vor mir, den ich damals nicht gedrückt habe. Oder das abgebrochene Gespräch. Wobei es auf rationaler Ebene klar ist, daß man da nach 10 Jahren nicht an derselben Stelle weitermachen kann, wohl auch nicht nach nem halben Jahr.

Warum keiner anruft, hat mir schon zu Studienzeiten einer gesagt: "Die anderen melden sich nie, Du mußt immer aktiv werden." Den werde ich jetzt nach 15 Jahren mal anrufen. :)

bearbeitet von HerrRossi
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Du bist wahrscheinlich gerade kurz vor Abschnitt 3. Der 1. Abschnitt ist in die Gesellschaft hineinwachsen. Der 2. ein schönes Leben gemäß den Konditionierungen führen (Familie, Kinder, guter Job, Status). Der 3. Abschnitt ist ein leeres Blatt Papier und das Morgengrauen zur Weisheit. Die Verbindlichkeiten aus 2 sind in höchstem Maße geregelt und sicher, Kinder sorgen für sich selbst und die Frage wie geht es weiter, wohin geht die Reise bekommt Raum.

Dazu habe ich mich entschieden nur gute, konstruktive Beziehungen, ernsthaft und verbindlich weiterzuführen. Dabei sammelt man liebe, gute, zuverlässige Menschen ein mit denen man sozusagen alt werden will, damit sind jetzt liebevolle Mann/Frau Beziehungen (+ oder minus, dann aber bereichernd) und Männerfreundschaften gleichermaßen gemeint.

Schöne Erklärung, das mit den Phasen.

Ich schätze mal, daß meine Oneitis vor 6 Jahren das Ende von Phase 2 eingeläutet hat. Seither habe ich mich einerseits ein ganzes Stück weiterentwickelt, aber in manchen Bereichen scheint es mir, als ob ich Verpaßtes noch mal erleben oder aufarbeiten will und auf der Stelle trete. Bei manchen Ideen, besonders beruflich, fehlt mir der Elan der 20er (Lebens-) Jahre. Bin jetzt Mitte 40. Ich habe keine Lust mehr, 10 Jahre lang etwas aufzubauen, sondern ich will einfach viel Geld und ansonsten meine Ruhe.

Gleichaltrige sind verheiratet und gerade mit ihren Kindern beschäftigt, Ältere kurz vor oder in Rente, und Jüngere hängen im Studium und bereiten sich auf das Stückwerk der heutigen Arbeitswelt vor. Ich finde irgendwie bei allen drei Gruppen keinen allgemeinen Zugang oder ein Vorbild für mich. Was natürlich auch daran liegt, daß in meinem Alter der Weg deutlich weniger vorgezeichnet ist, als nach dem Abi mit 3-7 möglichen Richtungen.

Das Gefühl, daß ein Kontakt "wertvoll" ist, kann, daraus kommen, daß einem aktuell etwas fehlt, was man damals mit der Person erlebt hat, und man (sich) das auf die Weise (wieder-) holen will. Oder aber die Person war einem tatsächlich wertvoll. Ob das aber weiterhin gilt, muß man erst herausfinden.

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Moin,

Understand that friends come and go

Ich geh noch einen Schritt weiter: Alles kommt und geht.

Lass es kommen, lass es gehen. Da gibt es kein Problem, was zu lösen wäre...

Gruß

The Black Adder

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Bei ehemals sexuellen Beziehungen ist eher verbrannte Erde, daß sexuell nochmal was läuft nach längerer Zeit...

Es kann auch anders gehen. Ich habe zum Beispiel eine Frau, die sich von mir getrennt hatte, nach zehn Jahren wieder getroffen. Ich fand sie immer noch scharf und wir hatten eine schöne erotische Begegnung.

Eine andere Frau hatte sich von mir getrennt, weil sie sich intensiv in einen anderen Mann verliebt hatte. Nach zwei Jahren war dann Schluss mit ihm. Wir hätten wieder zusammenkommen können. Aber ich habe mir inzwischen eine andere angelacht, die mir besser gefällt. Falls die sich von mir trennen würde, wäre sofort die Ex zu Stelle.

Immer optimistisch bleiben :-) Alte Kontakte können reaktiviert werden, insbesondere da der Marktwert des Mannes mit dem Älterwerden steigt.

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Freundschaften erhalten sich durch Rituale. Is bei mir (uns) so. Hab aber festgestellt dass das eher die Ausnahme ist und solche Freundschaften wie meine kaum existieren. Also so ein fester Kreis von 15-20 Leuten seit über 20 Jahren. Trotz Familie bewahren alle immer noch gewisse Regelmäßigkeiten.

Mehr brauch ich ehrlich gesagt auch nicht. Lose Bekanntschaften vertiefe ich nicht. Und bei Frauen belasse ich es bei der Vergangenheit. Hab auch gar nicht den Drang da was "aufzuwärmen". Sehe (für mich) den Nutzen irgendwie nicht, und breche da recht radikal ab. Is ja immer eine aktuelle da. Wenn man sich zufällig sieht oder kontaktiert wird ok, aber ich forciere da nichts.

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Ich habe manchmal das Gefühl es gibt so zwei Extreme: Leute die 15 Jahre nach dem Abi gefühlt immer noch nur über die Jahrgangsstufe reden und nur Freunde aus der Zeit haben und andere die einen radikalen Cut machen.

Ich zum Beispiel verspüre null Bedürfnis auf ein Klassentreffen zu gehen und war noch auf keinem einzigen. Ich bin bei manchen Abschieden aber auch ziemlich konsequent. Bin jetzt auch keiner, der mal auf einen Kaffee in der ehemaligen Firma vorbeischaut oder so.

Das Ganze ist noch nicht einmal bewusst: Mit einzelnen Leuten aus der Schule war ich teils noch jahrelang relativ eng befreundet und die Beziehungen hat es halt dann nach und nach zerlegt. Andere Studienorte, berufsbedingte Umzüge, Ehe, Familie - da zerbröseln viele Bekanntschaften. Bin jetzt auch keiner der sich da nen Kopf macht und am Wochenende quer durch die Republik gondelt um Kontakte zu halten. Der Konsequenz, dass dann viele Kontakte sterben, der bin ich mir bewusst.

Mit ein bisschen Abstand wird einem halt oft auch klar, dass es nur diese eine Klammer (Schule, Studium, Beruf, Partnerschaft) gab und man sonst nichts gemeinsam hatte. Das ist teils echt ernüchternd, dass du Karl als Freund gesehen hast und dann feststellst: Ohne das Geläster über den Chef und die Controlling-Abteilung ist er ein langweiliger Typ mit dem du null zu reden hast.

Was mir auch aufgefallen ist: 9 Jahre auf der gleichen Schule -> du grüßt den Kerl freundlich

5 Jahre gemeinsames Studium --> du erkennst ihn nicht einmal mehr

1 Jahr miteinander gekickt (und wenns der größte Assi-Spaten ist) --> du laberst 5 Minuten mit ihm

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Bei ehemals sexuellen Beziehungen ist eher verbrannte Erde, daß sexuell nochmal was läuft nach längerer Zeit...
Alte Kontakte können reaktiviert werden, insbesondere da der Marktwert des Mannes mit dem Älterwerden steigt.

...insbesondere mit dem Älterwerden der Frau. :-D

Wie gern die Ü70-Damen im Haus mit mir schäkern... Wenn die um die 30 das nur auch so täten.

Die eine ehemalige Klassenkameradin hatte ich auch jeweils zufällig zwischen ihren Beziehungen erwischt, bzw. beim zweiten Mal kurz vor Ende. Mittlerweile ist sie ja verheiratet, aber ich neige dazu, gelegentlich herausfinden zu wollen, welche Abmachungen oder Ansichten bezüglich fremdschwänzeln existieren. :-p

bearbeitet von HerrRossi

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Meine engen Kontakte sehe ich mindestens für einen Abend alle zwei Wochen. Mit anderen bestehen Abmachungen von Quartalstreffen, so das man mindestens einen Abend etwas unternimmt, was meist ein Essen und anschließedem versumpfen in Kneipen, Bars oder Heimkellern ist.

Ein paar der Mädels, mit denen ich Anfang 20 Sex hatte, würde ich heute gerne nochmal abschleppen, in der Hoffnung sie haben sich ähnlich wie ich entwickelt.

Es gibt im Endeffekt nur eines, was gerade wieder aus der Schublade kam.

Von der 7 bis zur 13. Klasse, war da diese Kleine, ab der 10. saßen wir immer zusammen und haben Blödsinn gemacht, aber ich habe ihr auch den Rücken gegrault oder mit meiner Hand auf ihrem Oberschenkel gespielt. Mehr als wildes rumknutschen, ein wenig Tittenfummeln und mal bei offener Hose vorsichtig fingern, war nie drin. Außerdem hatte sie immer Beziehungen mit den Typen die schon Führerschein und Autos hatten. Meine Chancen waren immer sehr begrenzt. Oder ich hatte selber gerade eine Freundin.

Seit dem Abi habe ich sie nie wieder gesehen. In sozialen Netzwerken taucht sie auch nicht auf.

Für mein Ego würde ich das verpasste gerne nachholen.

Ansonsten... Menschen kommen und gehen, und wenn er oder sie damals gute Menschen waren, so habe ich heute auch wieder Zeit für sie, wenn sie sich melden oder man sich trifft.

bearbeitet von weareyoung
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Am 1.3.2016 um 01:59 schrieb HerrRossi:

Spätestens mit 30, wenn das zehnjährige Abijubiläum, womöglich mit Klassentreffen, hinter einem liegt, wird man auf das Thema gestoßen: Wie geht man um mit alten Freundschaften, Bekanntschaften, Kameradschaften beiderlei Geschlechts? Dazu kommen noch verflossene FBs, Oneitisse und diverse Zwischenstufen.

Bei mir merke ich phasenweise erhöhtes Interesse an derartigen Rückblicken. Wie man es gefühlsmäßig erwarten würde: Wenn ich viel im Jetzt zu tun habe, plus Pläne für die Zukunft, dann ist es eher gering. Wenn die Gegenwart keine Zerstreuung bietet und die Zukunft auch nichts konkretes, dann kommen eher die Gedanken: Den/die könnte man doch auch mal wieder kontaktieren. Ist wohl auch jahreszeitlich bedingt: Kein Mensch würde "Die Feuerzangenbowle" im Sommer anschauen, während sie im Winter zumindest bei mir genau die Stimmung trifft.

Ich stelle fest, daß das Thema sehr viele Facetten hat. Die Art der Beziehung, Mann, Frau, mit, ohne Sex. Vom Kumpel, den man ein Vierteljahr nicht mehr gesehen hat, bis Leuten, bei denen es ein Vierteljahrhundert her ist. Daher paßt das Thema auch gut zu Ü30, weil man ab da im Geist Jahrzehnte überspringen kann, und sich auch genügend "Altlasten" angesammelt haben. Dazu vermute ich eine im Alter stärker werdende Neigung zu Rückblicken. Bis 30 hat man aber vielleicht auch einfach keine Zeit für Rückblicke, weil der Aufbau im Vordergrund steht. Auch gibt es keine Entwicklungssprünge mehr wie von Kindergarten zu Schule zu Studium, sondern da ist das Leben irgendwie einige Jahrzehnte lang relativ ebenerdig.

Interessantes und wichtiges Thema. Und es bestätigt sich wieder: Es wird mit den Jahren immer leichter, an Frauen ranzukommen, die auf einen aus sind bzw. wo - trotz eigener LTR - "noch mehr" laufen könnte; es wird auch leichter neue oberflächliche Bekanntschaften zu schließen; es wird aber auch leider zunehmends schwieriger a) alte Freundschaften zu halten und b) neue wirkliche Freunde zu finden. Die Freundes-Bilanz (also: wie viel neue echte Freundschaften sind hinzugekommen vs. wie viele sind - schleichend - auseinandergegangen) fällt bei mir schon seit einigen Jahren deutlich negativ aus.

Ob das mit zunehmendem Alter normal ist? Ob das mit der LTR zusammenhängt ("Beziehungen zu anderen Pärchen laufen über die Frau")? Oder ob das damit zusammenhängt, dass 90% der Studien- bzw. Promotionskollegen weggezogen sind? Vielleicht liegt's daran, dass ich kein Vereinsmeier bin bzw. nicht so viel mit den typischen "Männerhobbys" Biertrinken und Fußballgucken anfangen kann?

Inzwischen lebe ich jedenfalls nach der Maxime, dass ich gute, alte, und noch aktive Freundschaften sehr respektvoll behandele. Für eine solche Freundschaft lasse ich 20 oberflächliche Bekanntschaften sitzen. Für einen guten Freund bin ich immer da, und notfalls fahre ich durch die halbe Republik.

Was m.E.n. relativ wenig bringt: Ehemalige Freundschaften, die fünf oder mehr Jahre brach lagen, wiederzubeleben. Egal ob über Klassentreffen oder über Facebook. Wenn dann noch Distanz und ein unterschiedlicher Lifestyle hinzukommt, dann ist das alles verlorene Liebesmüh, so meine Erfahrung; stattdessen ist es hier tatsächlich sinnvoller in neue Bekanntschaften, aus denen perspektivisch dann Freundschaften werden könnten, zu investieren - mit sympathischen Leuten aus der Gegend und ähnlichem Hintergrund. 

Nachtrauern: Sicherlich. Reflektiere auch gerne und viel. Wenn sich eine Freundschaft dann auseinander entwickelt, so dass man diese dann nicht mehr wirklich "Freundschaft" nennen kann; und wenn einem dann das mal so richtig bewusst wird, dann ist das für mich so was wie "Trauer light". Viel hat man zusammen erlebt. Es bleibt nichts als die Erinnerung. Aktuell wieder ein ehemals bester Kumpel: Vergaß erst mir zum Geburtstag zu gratulieren, was er dann zwei Wochen später doch noch oberflächlich nachgeholt hat; auf meine Gratulation (Anrufbeantworter) widerum kommt jetzt keine Reaktion mehr. Wiederbelebungsversuche à la "Wir trinken mal 'nen Bier wenn ich in der Gegend bin" scheiterten an der Organisation. Also: Alles "normale" versucht; alles weitere wäre irgendwie creepy... Das muss man dann auch mal so ruhen lassen können, auch wenn es verdammt schwer fällt.

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Gast

Alten Kontakten nachzutrauern halte ich für enorm schädlich.

In der Gegewart muss man leben.

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