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Für den Biontech-Impfstoff laufen mittlerweile sehr wohl Studien zur Sicherheit und Effektivität bei Schwangeren. Was es bisher nicht gibt, sind konkrete Hinweise, dass der Impfstoff tatsächlich für Schwangere bedenklich sein könnte. Wenn Schwangere oder junge Frauen mit konkretem Kinderwunsch die Ergebnisse der Studie abwarten wollen, halte ich das für nachvollziehbar, wobei ich den "Noch-Nicht-Schwangeren" eher zu einer baldigen Impfung raten würde. Was schwer nachvollziehbar ist, wenn von Männern das Argument kommt. Andererseits hat man ja die Menschen monatelang mit unbekannten Corona-Schäden verrückt gemacht ("Sars-Cov-2 in Hoden entdeckt! Werden wir jetzt alle unfruchtbar?!?"), da ist das dann auch wieder nicht überraschend. Zu den laut RKI 36 Mio. mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf: ich kenne eine Aufstellung des RKI und der GKVen, bei denen tatsächlich jeder, der irgendeinen sogenannten Risikofaktor hatte, aufgelistet wurde. Zu behaupten, dass diese alle ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben, ist m.E. wirklich Panikmache: neben allen über 65 (50?) Jahren fielen zB. alle mit Bluthochdruck, alle mit Diabetes und alle mit Asthma darunter. Hinsichtlich Diabetes Mellitus Typ 1 und Asthma werden aber beispielsweise die damit vertrauten Verbände und Fachärzte nicht müde darauf hinzuweisen, dass diese NICHT per se das Risiko erhöhen. Und selbst wenn das Risiko eines 10 jährigen Asthmatikers dreimal so hoch sein sollte wie bei gleichaltrigen, werden sie dadurch nicht zu Risikopersonen. Das ist etwas ganz anderes als eine laufende Chemotherapie als Risikofaktor.
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Kann ich mir zumindest bei den aktuelle Sars-Cov-2 Impfstoffen kaum vorstellen, bei denen ja gar nicht das ganze Virus sondern nur ein Antigen präsentiert wird. Anders mag das bei einer Impfung mit toten oder gar nur abgeschwächten Viren sein. Laut Wikipedia wird bei Tollwut derzeit mit toten Viren geimpft. Auch wird die Tollwutimpfung nur selten empfohlen. Das mag auch an den Nebenwirkungen liegen, denn Tollwut zwar bei uns ausgestorben, aber extrem gefährlich. Hatte mich aber im Frühjahr für eine Studie zu einem mRNA-Impfstoff von CureVac gegen Tollwut gemeldet, aber nie was gehört.
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Die Situation muss gar nicht mal entschieden sein, aber die Situation in der man Gewalt ausgesetzt ist, ist ja selten so wie bei Karate Kid. Wenn man nicht ohnehin völlig überraschend angegriffen wird, hat man häufig erstmal eine extrem stressige Bedrohungslage, bei der man hadert selbst Gewalt anzuwenden und dann eben die offene Aggression, die einem als solche schlicht richtig Angst machen kann. Es ist auch ein riesiger Unterschied, ob man als Außenstehender dazwischen geht oder eben das Ziel von Gewalt ist. Sorry, aber bei Leuten die vom Knie zwischen die Beine reden oder meinen man dürfe sich keinen Hirnfick geben, kann ich mir schwer vorstellen, dass sie schon einmal einen Überfall bzw. Gewalt erlebt haben. Ich selber war selten so cool. Ist für den Ausgangsartikel auch völlig irrelevant.
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Dass sich zum einen das Sicherheitsempfinden der Geschlechter sich stark unterscheidet und zum anderen das Sicherheitsempfinden nur bedingt etwas mit der tatsächlichen Bedrohungslage zu tun hat, ist ja nichts Neues. Tatsächlich werden Frauen ja nicht signifikant häufiger Opfer von Gewalt als Männer. Auch kommt es natürlich auch gegenüber Männern zu Handlungen die allgemein als sexuelle Belästigung werden können, wenngleich vielleicht seltener. Dass das Empfinden von Bedrohung und Angst bei Frauen erheblich stärker ausgeprägt ist, entspricht aber üblichen Geschlechterstereotypen und muss man ja nicht grundsätzlich negativ werten. Gewalt ist in unserer Gesellschaft auch relativ selten, sowohl im internationalen Vergleich wie in zeitlicher Hinsicht: unsere Gesellschaft wird immer sicherer. Dass das nicht durchgängig wahrgenommen wird, ist ja durchaus ein bekanntes Phänomen. Was dann aber doch irritiert, dass "Gewalt" das erste ist, was den befragten Frauen zur Existenz von Männern einfällt oder zumindest geäußert wird. Sorry, aber da stimmt was nicht.
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Das ist genau das Niveau der Corona-Betonkopffraktion. Einfach widerlich.
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Dates, tolle Affairen und ONS hatte ich ja auch, aber wirklich unterhaltsam war das Getippe nie. Mein Anspruch ist da auch eher gering. Ob das Mädl unterhaltsam ist, sehe ich erst, wenn ich sie treffe. Da ist glaub ich die Erwartungshaltung einfach eine andere. Umgekehrt ist dafür das Interesse von Mädls, mit denen man sich trifft in der Regel dann recht groß.
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Private Veranstalter, Gastronomen, Geschäfte, Transportunternehmen wird man, soweit sie keine Monopolstellung haben oder öffentliche Gelder für ihre Leistungen erhalten, sicherlich entscheiden lassen können, ob sie ungeimpften den Eintritt verwehren. Allein: die wenigsten werden es tun. Auch die, die jetzt nach Sonderregeln für geimpfte rufen, wollen ja nur schnellst möglich wenigstens für geimpfte öffnen dürfen. Die wenigsten Restaurants werden ihre Gäste kontrollieren und ungeimpfte abweisen wollen, die dann halt in das Restaurant nebenan gehen. Die Lufthansa und andere Fluggesellschaften hatten 1-2 Monate Schnelltests vor dem Boarding verlangt und auch das mittlerweile wieder eingestellt. Hinsichtlich der staatlichen Verbote hat ja der Ethikrat zurecht darauf hingewiesen, dass zum Einen eine Unterscheidung zwischen geimpften und ungeimpften schwierig ist, solange nicht alle die Möglichkeit haben sich impfen zu lassen, andererseits die Verbote auch gegenüber ungeimpften nicht mehr gerechtfertigt werden können, wenn keine Überlastung des Gesundheitssystems mehr droht. Den Fischer erspar ich mir lieber. In seinem Metier erklärt er den Menschen gerne so Dinge wie Dunkelziffer, Verhältnismäßigkeit oder dass die Lebensrealität der Menschen unterschiedlich ist. In seinen Beiträgen zu Corona hat er dann das Virus mit Ebola und Cholera-Epidemien im 19. Jahrhundert verglichen und konsequent ignoriert, dass die Krankheit und die Maßnahmen ihn als übergewichtigen pensionierten Richter nicht genauso treffen wie einen 17jährigen Auszubildenden.
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Welche Personen meinst Du denn? Lange galt, dass man Schwangere nicht impfen soll, mittlerweile empfehlen die meisten sehr wohl die Impfung von Schwangeren, spezifische Studien laufen wohl auch mittlerweile. Für Kinder und Jugendliche sind bisher keine Impfstoffe zugelassen, Studien laufen aber auch hier und für Kinder und Jugendliche ist Sars-Cov-2 auch nicht besonders gefährlich. Für HIV-Kranke sind die Impfstoffe zugelassen und sie sind wirksam (Zahlen gibt es meines Wissens nach von AstraZeneca). Bei Personen in Chemotherapie oder ähnlich Immununterdrückung ist anzunehmen, dass die Impfstoffe deutlich weniger wirksam sind. Allerdings sind diese Personen auch nicht nur durch Sars-Cov-2 gefährdet. Ich bin ganz sicher kein Impfgegner. Hatte mich erfolglos für 2 Phase-3 Studien gemeldet und würde mich sofort mit einem der zugelassenen Impfstoffe impfen lassen, wenn ich es keiner Risikoperson wegnehme. Das heißt aber nicht, dass ich für einen direkten oder indirekt Impfzwang bin.
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Losgelöst von der sonstigen Diskussion hier: kommen bei Dir denn auf Tinder in irgendeiner Form "halbwegs gute Unterhaltungen" vor?
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Laut einer Studie in Israel hat der Biontech-Impfstoff bereits mit der ersten Impfung eine Wirksamkeit von 85%. Sollte man da nicht wirklich das Intervall zwischen erster und zweiter Impfung auf zumindest 6 Wochen ausweiten und auf das Reservieren der zweiten Dosis verzichten?
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Der Körper bildet wohl hoffentlich gar nicht erst groß Antikörper gegen die mRNA. Dass der Körper Antikörper gegen Antigene des viralen Vektors bildet, ist wohl einer der Gründe, weshalb der AstraZeneca-Impfstoff in beiden vollen Dosen weniger effektiv ist. Das haben die Russen bei Gamaleya besser gemacht. Vielleicht kommen von Janssen ja noch Zahlen zur Effektivität bei zwei Impfungen. Die Effektivität der Einzeldosis war nicht so schlecht.
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Andere Ansicht: unser Grundgesetz. Die Grundrechte sind primär Abwehrrechte gegenüber dem Staat und stehen nicht zu dessen Disposition. Lemar95 hatte nicht von Völkermord gesprochen, sondern von Totalitarismus. Und dabei geht es vor Allem um die Frage, welchen Raum der Staat als Institution in der Gesellschaft einnimmt. Um ein Beispiel zu nennen: unser Grundgesetz räumt der Religionsfreiheit einen besonders hohen Stellenwert ein, gerade auch aus eigener Erfahrung mit dem Totalitarismus vor 45 oder mit Blick auf die DDR. Träger der Religionsfreiheit sind dabei nicht nur das Individuum, sondern auch etwa Kirchen als religiöse Institutionen. Das Verständnis hierfür hat in letzter Zeit offensichtlich ziemlich gelitten, dafür muss man nur mal hier im Forum nachlesen, wie viele nicht nachvollziehen können, dass man Kirchen nicht so einfach schließen kann, wie eine Imbissbude. Ich muss keine Vergleiche zum Dritten Reich oder zum Stalinismus ziehen, aber seit Bestehen der Bundesrepublik hat der Staat nicht so intensiv in Grundrechte eingegriffen, hat sich nicht dermaßen breit gemacht, während andere Institutionen seien es Kirchen, Vereine, Universitäten, Familien massiv unter Druck geraten. Kein Verbot der Meinungsäußerung, aber Söder hat vergangene Woche erst jemandem aus dem neuen bayrischen Ethikrat geworfen, weil er sich sehr deutlich gegen Lockdowns positioniert hat. Im ersten Lockdown hatte Baden-Württemberg pauschal Demonstrationen verboten, bis das BVerfG das gekippt hat. Kretschmann war auch der Ansicht, in der Pandemie müsste alle Grundrechte hinter dem Gesundheitsschutz zurückstehen. Auch wenn das zu parteipolitisch werden könnte: aus der FDP kamen viele Vorschläge, etwa Maskenpflicht als milderes Mittel gegenüber dem Lockdown im Frühjahr 2020, Schnelltests und Luftfiltersysteme für Schulen um diese den Winter über offen halten zu können sowie verstärkter Einsatz von Schnelltests und FFP-2 Masken bei Risikogruppen als Forderung im Sommer/Herbst.
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Ohne die Bedeutung der Impfstoffe schmälern zu wollen, zwei rein theoretische Überlegung zur Frage Impfung vs. natürliche Immunisierung: Fast alle Impfstoffe präsentieren dem Körper ausschließlich das Spike-Protein, nicht das gesamte Virus. Die Immunreaktion des Körpers bei natürlicher Infektion zielt wohl auch sehr stark auf das Spike-Protein, aber soweit ich das verstanden habe, nicht ausschließlich. Die Reaktion des Körpers auf das Virus ist etwas vielfältiger. Ist es da nicht naheliegend, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe in Zukunft potentiell stärker durch Mutationen am Spike-Protein beeinträchtigt werden kann? Darüber hinaus werden bisher alle Impfstoffe injiziert, der Körper reagiert vor Allem mit einer Produktion von IgG-Antikörpern und T-Zellen. Erstere zirkulieren vor Allem im Blut. Eintritts- und Austrittspforte des Virus sind aber die Schleimhäute. Hier reagiert der Körper vor Allem erst einmal mit der Bildung von IgA (die aber weniger langlebig sind als IgG) und T-Zellen. Zu einer Bildung von IgG kommt es doch vor Allem dann, wenn das Virus weiter in den Körper vordringt. Das spricht doch dafür, dass der Schutz vor Reinfektion und die Verringerung der Infektiosität nach einer natürlichen Immunisierung erst einmal besser ist, der langandauernde Schutz (Mutationen mal außen vor) vor schwerer Erkrankung regelmäßig durch eine Impfung besser ist.
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@Kepler Ja, das weiß ich. Ich habe weder die Türkei noch Russland irgendwie als Vorbild genannt und fordere auch nicht, dass von heute auf morgen auf sämtliche Maßnahmen zur Ausbreitung in der Gesamtgesellschaft verzichtet wird, sondern dem Schutz der Risikogruppen größeres Aufmerksamkeit geschenkt wird. Für die Frage der gesundheitlichen Belastung ist es nicht egal, in welchen Teilen der Bevölkerung die Inzidenz hoch oder niedrig ist. P.S.: ziemlich ärgerliches Strohmann-Argument von Dir.
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@botte Meinst Du wirklich, dass auch bei nicht immungeschwächten Menschen regelmäßige Auffrischimpfungen notwendig werden? So mutagen und hinsichtlich der Antigene divers wie Influenza scheint Sars-Cov-2 ja wirklich nicht zu sein und die Auffrischung wird man halt irgendwann durch harmlose Reinfekte erhalten.
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Ich muss nicht über teure Taxis für alle Rentner diskutieren, es werden ja seit Monaten Ansätze zum Schutz von Risikogruppen diskutiert, die weit weniger kosten: etwa reservierte Öffnungszeiten in Geschäften, besondere Bereiche in der Ubahn und SBahn und vielleicht auch einfach eine andere Kommunikation: Oma und Opa können auch mal ein paar Monate auf physischen Kontakt zu ihren Enkeln verzichten, die Enkel können nicht mal einfach ein paar Monate auf Kontakt zu gleichaltrigen verzichten. Dass man durch derartige Maßnahmen 100% Schutz der Risikogruppen erreichen kann, behauptet wohl niemand. Es fordert auch wohl niemand, dass - wie zeitweise in Russland oder der Türkei - Senioren nicht mehr auf die Straße dürfen. Durch eine spezifische Kontaktreduktion ließe sich aber sehr wohl die Inzidenz bei den Risikogruppen weiter senken und damit die Häufigkeit schwerer Covid-19-Verläufe. Dass hier kaum etwas gemacht wird, ist eine politische Frage: man will ja keine Altersdiskriminierung bzw. anders ausgedrückt: Senioren sind die wichtigsten Wähler. Die wenigsten wollen auch eine Trennung der Generationen in der Gesellschaft. Verglichen mit monatelangen Schulschließungen ist das aber aus meiner Sicht das bei weitem kleinere Übel. Schulschließungen sind einfach ein sozialpolitisches Desaster. In den Pflegeheimen bleibt zu hoffen, dass die Impfkampagne nicht sogar zum Anlass genommen wird, auf die bisherigen Hygienemaßnahmen zu verzichten. So gut die Impfstoffe auch sind, völligen Schutz werden sie bei Menschen in den letzten Lebensmonaten nicht bieten können.
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Die modellierten Szenarien in der ZEIT finde ich jetzt nicht so dramatisch, da werden saisonalen Effekte und die Wirkung der Voranschreitenden Immunisierung wohl gar nicht berücksichtigt.
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Bei AstraZeneca dachte ich eher an die StIKo-Empfehlung, den Impfstoff nicht bei Ü65 einzusetzen, weil es zu wenige Daten bei älteren gebe. Anhaltspunkte, dass der Impfstoff bei älteren weniger wirksam oder verträglich sei gibt es keine. Dass der AstraZeneca-Impfstoff die Ansteckungen so deutlich verringert hat, hat mich überrascht. Dass der Impfstoff die Ausbreitung so deutlich hemmen muss, halte ich gar nicht für so zwingend, weil die Impfung nun einmal systemisch erfolgt und für Weitergabe des Virus die Ausbreitung in den Schleimhäuten des Mund-Nasenraums entscheidend ist. Hier finde ich es auch nach wie vor seltsam, wie kommuniziert wird, man würde das Virus besiegen, wenn man nur alle impft. Das hat ja durchaus Auswirkung auf die öffentliche Impfstrategie, wie die individuelle Entscheidung sich impfen zu lassen. Dass die Infektiosität durch das Virus reduziert und die Ausbreitung gehemmt wird, eine Impfung auch zum Fremdschutz sinnvoll ist, davon kann man wohl ausgehen, aber das Gerede von der (absoluten) Herdenimmunität finde ich nicht sinnvoll. Liegt vielleicht aber auch am Schwarz-Weiß-Denken beim Thema Immunität.
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Ich würde es auch für sinnvoll halten, wenn (1) beim BNT-Impfstoff zumindest der Zeitraum von 42 Tagen, der in Studien untersucht worden ist, auch völlig ausgereizt und (2) der Impfstoff für die zweite Impfung nicht über den kompletten Zeitraum reserviert wird. Dass die Impfung ihre Wirkung völlig verfehlt, wenn man erst nach 49 Tagen die zweite Impfung vornimmt, weil eine Charge ausfällt, halte ich dann doch für eher abwegig. Aber, aber keine Daten... wenn man sich mal anschaut, auf welcher Grundlage "Nicht-Pharmazeutische Maßnahmen" durchgeführt werden, fehlt mir andererseits manchmal das Verständnis für den Formalismus beim Einsatz von Medikamenten und Impfstoffen in der Pandemie.
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@tomatosoup So wie ich das bisher gesehen hab, hat die EU immer unter dem Vorbehalt der Zulassung bestellt, die USA haben bei vielen Herstellern vorbehaltlos bestellt und wohl auch vorab bezahlt. Wichtiger als die Frage der Finanzierung des Produktionsaufbaus: die USA haben dadurch von den Herstellern das Risiko übernommen, dass die Impfstoffe später scheitern und der Aufbau von Kapazitäten vergeblich und frühe Fertigung für die Tonne ist. Das Vorgehen der USA war nicht dirigistisch. Solche Vereinbarungen, etwa zur Unterstützung des Produktionsaufbaus, findet man aber auch zwischen Unternehmen. Insgesamt haben die USA deutlich mehr Geld in die Förderung der Impfstoffe gesteckt als die EU. Das Investment der USA birgt halt das Risiko, der bösen Pharmaindustrie viel Geld für Produkte zu geben, die später dann nicht abgenommen werden.
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Natürlich ist es nicht einfach. Abhängig von der Zielgruppe muss man natürlich unter Umständen grob vereinfachen. Das geht mir als Juristen in der täglichen Arbeit nicht anders. Ich will die Arbeit von Mai an sich auch nicht schlecht reden, die Sendung mit der Maus ist auch nicht schlecht. Ich bin aber definitiv nicht der avisierte Adressat hierfür und hier Forum gibt es viele, die erheblich interessierter sind und deutlich tiefer einsteigen (und im Zweifelsfall auch mal nachlesen, was mRNA eigentlich ist. Wobei ich mich aber auch frage, wer sich die 20 Minuten Video denn tatsächlich antut, wenn nicht um entweder das Video zu kritisieren oder sich bestätigt zusehen. Ich finde es aber doch ernüchternd, wie sich trotz der öffentlichen Diskussion hierum seit etwa April die Wissenschaftskommunikation in der Öffentlichkeit so darstellt. Allein wie häufig in Medien aus einem "These A ist nicht hinreichend belegt" ein "These A ist falsch" und wie häufig andererseits bloße Vermutung als gesicherte, wissenschaftliche Erkenntnis ausgegeben werden. Und Autoritätsargumente sind in der Wissenschaftskommunikation immer problematisch, weil sie die Wissenschaft und ihre Glaubwürdigkeit selbst beschädigen.
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Nein, das ist nicht aus der mir bekannten und von Dir verlinkten Studie, sondern aus einer erst vorgestern vorab veröffentlichten Studie: delivery.php (ssrn.com) Die neue Veröffentlichung legt wohl nahe, dass die Schutzwirkung deutlich besser ist, wenn der Abstand zwischen erster und zweiter Impfung auf 12 Wochen verlängert wird. Hoffe derartiges findet auch bei der deutschen Impfstrategie Berücksichtigung.
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Das wären in der Tat sehr gute Ergebnisse, hatte ich in der bisher veröffentlichten Studie anders gelesen. Hast Du einen Link? Etwas seltsam, dass die Positivrate nach der ersten Impfung stärker zurück geht als nach der zweiten Impfung, aber vielleicht ist das Fenster zwischen erster und zweiter Impfung auch nur so kurz, dass hier die Zahlen nicht aussagekräftig sind. Rund 50% weniger nachweisbare Infektionen ist aber schon ziemlich gut, die Infektiosität dürfte ja noch deutlich stärker reduziert werden.
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Ganz ehrlich: guten Wissenschaftsjournalismus fände ich auch wertvoll, allein man findet ihn selten. Von gutem Wissenschaftsjournalismus würde ich aber erwarten, dass er mir leicht und schnell zugänglich Informationen vermittelt. Das gepostete Video tut das nicht: 20 Minuten, in denen nur ein paar Überlegungen wiederholt werden, die so seit mindestens 10 Monaten vermittelt werden, und die dann mit Grimassen aufgefüllt werden. Den gesamten Informationsgehalt könnte man auch auf eine halbe DIN A4-Seite packen, die man dann in einer Minute durchliest (und sich auch dann denkt, dass sich das lesen nicht gelohnt hat). Zu den interessanten Fragen findet sich nichts.