Aldous

Unter anderem darum: Der Schinken war fast lebensgroß. Auch ganz gut gezeichnet. Nur hatte er ein Foto als Vorlage genommen, das ihm gefiel - aber ihr nicht. Blöde Sache. Er steckt jede Menge Arbeit rein - und sie hat nicht wirklich Bock das Ding aufzuhängen. Auch, weils grundsätzlich nicht ihr Stil ist, sich ein Riesenportrait von sich selbst in die Wohnung zu hängen - und dann jedem zu erklären, wie ihr Freund sie vergöttert. Wo ihr das Vergöttern eh schon latent auf den Senkel ging. Das er darauf weidwund reagierte, war der finale Sargnagel. Kleinigkeiten kommen an. Je spontaner um so besser.

Mein Ex-Schwager hat sich mit einem gemalten Portrait meiner Schwester abgesägt. Beim Ex einer FB hat ein Riesen-Teddy gereicht. Kleinigkeiten sind Trumpf.

Stell dir vor, du treibst in einem Fass auf die Niagarafälle zu. Würdest du eine Million dagegen tauschen, eine Minute länger leben zu können?

Ich glaub, Geld ist nicht das Thema. Mehr Zeit bräuchte man. So 2000 Jahre wären für den Anfang ganz entspannt.

Unter einem Drogenboss stelle ich mir irgendwie weniger jemanden vor, der eine komplette innere Überzeugung hat. Eher jemanden, der einen inneren Mangel überkompensiert. Auch unter Managern sollen psychotische Züge überproportional häufig sein. Und die Tierschützer von Greenpeace... Die, die ich kenne, haben meist eine sehr ausgeprägte Überzeugung - wobei ausgeprägt nicht unbedingt das gleiche ist, wie komplett. Gibt die Geschichte von dem Buddha, der sich auf gemacht hat, um die erfüllendste Tätigkeit zu finden. Er hat als alles mögliche gearbeitet. Seemann, Kaufmann, Künstler, Soldat, usw. Nur war irgendwie nichts wirklich erfüllend. Als ihm nix mehr einfiel, was er noch ausprobieren könnte, kehrte er in sein Heimatdorf zurück, setzte sich ratlos an den Strand und guckte aufs Meer. Als er gedankenverloren da saß und ein Sandkorn in seinen Fingern drehte, fiel ihm plötzlich auf, dass er sich erfüllt fühlte. Um den Bogen zu den drei Alphas zurück zu schlagen: Die Jungs, die im Schlauchboot vor den Walfängern rumsausen, machen einen super Job. Sollen sie auch auf jeden Fall weiter machen. Aber es ist schon eine Frage wert, inwieweit die Jungs unterwegs sind, um Wale zu retten - und inwieweit sie Wale retten, um im Schauchboot rumsausen zu können. Ist durchaus möglich, dass irgendein unscheinbares kleines Mädchen, das irgendwo in einer Fußgängerzone an einem Greenpeace-Stand Flyer verteilt, deutlich mehr Alpha ist. Weil sie möglicherweise auch ins Schlauchboot steigen würde, wenns sein müsste - aber wenns nicht sein muss, dann ist sie auch ohne Schlauchboot zufrieden.

Rapport. Entspann dich. Dann entspannt sie sich auch. Wenn sie will. Dabei kann das Gesetz der großen Zahl helfen. Je mehr Leute du kennenlernst, um so höher die Chance auf Gleichgesinnte zu treffen. Aus deinem Text kommt in erster Linie eines rüber: Leistung. Oder um es weniger nett zu sagen: Kontrolle. Sind beides Strategien, mit denen man andere Leute auf Distanz hält. Was ja auch OK ist. Ist an sich auch kein Problem, das man lösen müsste. Vielmehr sind Leistung, Kontrolle und Distanz wichtig und nützlich. Sind Kompetenzen, die beispielsweise im Job viel bringen können. Wenn -wenn, weils nur ne Hypothese ist- wenn Leute so ticken wie du, dann tendieren sie dazu, diese Kompetenzen immer zu nutzen. Auch dann, wenn sie sich selbst mit anderen Kompetenzen mehr helfen würden. Wäre sozusagen ein Problem, das man nicht dadurch lösen kann, dass man es löst. Weil man damit automatisch wieder auf der Schiene mit Leistung und Kontrolle unterwegs ist. Beispiel Rapport: Wenn ich entspannt bin, dann wird sie das merken. Empathie, Spiegelneuronen, usw. Isso. Nur kann ich selbst nicht entspannt sein, wenn ich entspannt sein will, damit sie sich entspannt. Weil ich dann nicht entspannt bin, sondern kontrollieren will. Wenn du so tickst, dann wärs nen Versuch wert, ihr zu überlassen, ob sie Comfort und Nähe will - und entspannt zu bleiben, wenn sie nicht will. Möglich ist das, weil du nicht darauf angewiesen bist, von anderen Nähe und Comfort zu bekommen. Darum musst du auch keine Leistung bringen. Du kannst auch so entspannt sein - und gucken, was passiert. Würd dir nix bringen. Geht mehr darum, was du von dir selbst hälst.

Kommt Buddha in die Dönerbude. "Make me one with everything." Brad Warner kennst du schon? http://www.amazon.de/gp/product/086171380X/ref=pd_lpo_sbs_dp_ss_2?pf_rd_p=556245207&pf_rd_s=lpo-top-stripe&pf_rd_t=201&pf_rd_i=3899012941&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_r=15PWMZV10ZE7TS78CTGC

Perfekt! ...ach so: Ja, genau so. Übrigens lernst du dieses Wochenende zwei oder drei weitere Frauen kennen. Ist das Schicksal glücklicher Männer. Da kannst du nix dafür.

Na jut. Wie schon gesagt hab ich den Eindruck, dass du einer Verwechslung aufsitzt, auf die Fromm selber immer wieder hinweist. Erotische Liebe ist bei Fromm die einzige exklusive Form von Liebe. Weil sie sich auf eine bestimmte Person bezieht - also mit Individualität zu tun hat. Fromm sieht nun die Gefahr, dass in unserer Gesellschaft viel Individualität verloren gehen kann. Beispielsweise dadurch, dass man den ganzen Tag auf der Arbeit etwas macht, was man so eigentlich nicht will. Oder, wenn man glaubt, Rollenbilder erfüllen zu müssen, die man so eigentlich nicht will. Wenn man das macht und das auf Kosten der Individualität geht, dann geht daduch auch die erotische Liebe verloren. Wenn du jetzt fragst, wie ein Mann seine Rolle als Mann behaupten können soll, wenn Frauen eine höhere Position einnehmen, dann verwechselst du erotische Liebe mit genau dem, was Fromm als das Gegenteil davon gesehen hat. Nämlich Besitzergreifen, Symbiotik, Selbstsucht, usw. Bedeutet: Je weniger du selbst dich durch deine Position anderen gegenüber definierst, um so individueller bist du - und dadurch entsteht anderen gegenüber die Polarität, die Fromm als Eigenschaft erotischer Liebe sieht.

Verantwortlichkeit bedeutet, Antworten zu können. Um auch mal was vom Fromm zu instrumentalisieren. Aber im Ernst: "Die Kunst zu Lieben" und "Haben oder Sein", sind so gut und auch so gut geschrieben, dass man die am besten selbst liest.

Sag mal, haste denn die Bücher vom Fromm überhaupt gelesen? Weil irgendwie wird das was du hier fragst, da alles beantwortet.

So wie ich Erich Fromm verstanden hab, hält er es für einen Holzweg, Positionen behaupten zu wollen. Ich glaub in "Haben oder Sein" beschreibt er einen authoritären Charakter, der sich selbst zum Alpha macht, indem er andere zu Verlierern macht. Und er beschreibt auch, warum dabei nix Brauchbares bei raus kommen kann - und warum empathische, solidarische und gerechte Charaktere weiter kommen. Mit Polarität meint er sowas wie Yin-Yang. Aber nicht einen Mann, der über einer Frau steht.

Er antizipiert die postorgasmische Depression.

that bomb shit, that bomb shit

fucks everything that moves

vögelt Tami-Lynn

Beziehung ohne Abhängigkeit gibts nich.

Ist von vorne sicher auch flauschig.

Wenn du nicht auf deine Wirkung auf Frauen reduziert werden willst, dann kannst du dich unter #aufschrei beklagen. Ansonsten musst du deine Kommunikation nicht auf Reden beschränken. Wenn sie nicht sprechen will, nimm ihre Hand und sie gut gelaunt mit ins nächste Cafe. In Eines mit Sofas und großen Sesseln. Ihre Freundinnen und deine Wings nimmst du mit. Dann macht was draus. Euch wird schon was einfallen.

In der Zeit, in der du drüber nachdenkst und das hier tipperst, könntest du dich mit ihr treffen.

Ein, zwei Stündchen warten, anrufen, klein wenig provozieren, verabreden, eskalieren.

Anrufen und verabreden. Smilies und Zickereien hast du schon wieder vergessen.

Hat viel Spaß in sich.

Der Trick ist, das Spiel besser zu spielen, als sie. In deinem Fall, dich nicht verunsichern zu lassen. Genauer gesagt, dich selbst nicht zu verunsichern, wenn du nicht unsicher sein willst. Schau: Niemand kann wissen, wer was warum macht, oder was wann passieren wird. Alles was du weisst ist, was du selbst willst. Also probiers aus - und dann guck was passiert. Ist letztendlich auch nur eine Sache der Übung. Darum andere Frauen ansprechen, wie Cycle schon schreibt. Die Zeit genießen und eskalieren. Ich hatte übrigens auch so eine Kommolitonin, die mir seit dem ersten Semester IOIs um die Ohren gepfeffert hat. Und sobald ich auch nur ansatzweise eskalieren oder mich nur länger mit ihr unterhalten wollte, hat sie das Weite gesucht - umd aus sicherer Entfernung weiter ihre IOIs zu werfen. Irgendwann hats mir dann gereicht und wir sind nach einer Feier in der Kiste gelandet. Danach ist sie schon gelaufen, wenn sie mich nur vom Weiten sah. Das ging so weiter, bis ich gegen Ende des Studiums eine Frau kennenlernte, die mich ernsthaft interessierte - da plötzlich wurde sie selbst aktiv. Was ich dir sagen will: Mach dir keinen Kopf.