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Hallo zusammen,

ich stelle bei mir derzeit eine Entwicklung fest, die mir überhaupt nicht gefällt. Von einem lebensfrohen Menschen mit vielen Interessen, Gefühlen und Träumen zu einem resignierendem, emotionslosen Roboter. Beginn dieser Entwicklung war eine falsche Studienwahl. Statt den Zusagen und Interesse in Medizin/Psychologie zu folgen, habe ich mich für ein duales BWL Studium entschieden (Hochschulstudium + Arbeitgeber gleichzeitig). Das war der erste Fehler, aber nicht ausschlaggebend. Als interessierter Leser von Eckhart Tolle, Cal Newport und co. habe ich mir das Mindset angeeignet, dass Glück, Erfolg und co. nicht von einer solchen Situation abhängig sind. Studium läuft gut, Notenschnitt vor dem 6. Semester bei 1,3 - was in unserem Studiengang sehr außergewöhnlich ist. Sozialleben suckt allerdings. Sehr gute Freunde durch LTR's derer, die Entfernung zu meinem Heimatort oder andere Ziele verloren. Neue Freunde - beschränkt. Das duale Studium ist nicht geeignet für große soziale Kontakte. Zu wenig Zeit, zu viel Struktur, zu zielgerichtet, In Praxisphasen sind alle in ihrer Heimat. Partys werden immer seltener. Neue Kontakte auch. Von ca. 20 Sexualpartnerinnen im Alter von 19 bis 21, zu 3  Damen im Alter von 22 bis 23. Sex hatte ich seit ca. 6 Monaten nicht. Ich lerne immer weniger neue Leute kennen. Aber kümmern tut es mich auch nicht viel. Ich resigniere. Meine kompletten Gedanken drehen sich seit November nur noch um Abschlussklausuren (April), Bachelorarbeit (Mai - August), Bewerbungen (Mai). Könnte man sagen, ist nur eine Phase wegen Stress, geht vorbei. Aber ich habe keinen Stress. Ich mache derzeit nach der Arbeit nichts für die Themen. Sondern generell wenig, außer 3x die Woche Fitness und vielleicht 1x die Woche was mit Freunden. 

Ich habe jegliches Interesse an ALLEM verloren. An früheren Leidenschaften, am Lesen, am Lernen neuer Themen und auch an Frauen. Ich knall mir in Klausurenphasen immer Motivationsvideos rein, die dir erzählen, dass man sich quälen muss und man nach Perfektion streben soll und lerne mit Supplementen und Arbeitsdrogen wie Modafinil 14 Stunden am Tag und schreibe wieder bessere Klausuren, als die Anderen. Ein Ziel oder Plan? Fehlanzeige. Habe bereits 2 Jobangebote meines bisherigen Arbeitgebers ausgeschlagen. Haben mir Entwicklungsmöglichkeiten gefehlt. Zurzeit ist noch eine Stelle im Controlling im Gespräch. Kein Plan ob ich das will. Alternativen? Habe eine Mindmap mit ca. 50 Direkteinstiegs- und Traineestellen sowie Masterplätzen. Aber durch Abschlussklausuren und Bachelorarbeit kaum Zeit in der Hauptbewerbungsphase für Jobs außerhalb meines bisherigen Unternehmens. Und ich hinterfrage jede verdammte Stelle. "Braucht man den Controller in 10 Jahren noch durch IT?". "Stecke ich dort nicht fest?". "Wer will mich überhaupt als BWL'er?".

Ich bin nur noch am zweifeln und hinterfragen. Und dadurch stellt sich Überforderung ein. Worauf ich mit Resignation reagiere. Ich habe kaum noch Emotionen. Ich wäre fast dankbar für eine Oneitis, weil sie mir zeigen würde, dass mir noch was wichtig ist. Meine beste Freundin ist da noch so ein heller Stern. Wenn ich sie sehe, bin ich glücklich - ich nehme sie in dem Arm, Küsse sie auf die Schulter und fühle mich wohl. Wäre auch gerne mit ihr zusammen, sie ist wundervoll. Aber noch in der Trennungsverarbeitung von ihrem Ex. Aber: Sobald ich wieder weg von ihr bin, resigniere ich wieder. Sie ist mir sofort wieder egal. Ich weiß ja eh, dass unsere Wege sich nach dem Studium trennen werden. Anderer heller Stern: Alkohol. Wenn ich feiern bin und angetrunken bin mit Freunden, ist alles toll. Nächster Tag: Alles wieder egal. Ich rechne mit keinem Erfolg mehr. Wenn ich früher von einer Frau abgewiesen wurde, hat mich das gestört. Heute juckts mich keine Minute mehr. Neben Arbeit und Fitness zocke ich hin und wieder. Aber der Grund ist wieder erschreckend: Nicht, weil es mir Spaß macht - sondern weil ich da nicht nachdenken muss. Weil es die Zeit rumbringt, ohne, dass ich es merke. Nur Verdrängung. Damit ich nicht drüber nachdenke, dass ich keinen Plan für nach dem Studium habe. Oder, dass die meisten meiner jetzigen Freunde nach dem Studium auch noch abhauen werden. 

Bin für jeden Anreiz dankbar. 
 

Greetings.

bearbeitet von Previal

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Ich hatte mal so ne ähnliche Phase über knapp 3 Jahre. 

Ziemlich ähnlich von den Komponenten:

Fing damit an, dass ich selbstständig war. Es gut lief. Aber der Markt änderte sich in eine Richtung, wo ich mich einfach nicht gesehen habe. Ideen, wo ich hin wollte, haben Kunden nicht mit getragen. Und so saß ich dann da. Machte meinen Job. Verdiente gutes Geld. Aber der Drive war weg, die Energie, der Spaß und die Vision. 

Aber die Nachteile waren zu groß, das Ding hin zu werfen und der Leidensdruck nicht hoch genug, um mich zu bewegen. 
Irgendwie eine Zwickmühle und ein goldener Käfig. 

Irgendwann habe ich dann parallel was Neues aufgebaut und dann gegen den Rat von jedem den alten Bereich eingestellt. 
Die Energie und der Spaß kamen dann wieder. Hat allerdings auch ne Weile gedauert. 

So aus der ganzen Lebenserfahrung die ich heute habe würde ich das Studium beenden (ist ja nicht mehr so lange), bis dahin wenn möglich den Rest erstmal akzeptieren und dann hier ansetzen: 

vor 22 Minuten, Previal schrieb:

Statt den Zusagen und Interesse in Medizin/Psychologie zu folgen, habe ich mich für ein duales BWL Studium entschieden

Oder eben mal schauen, ob es mit BWL etwas gibt, für das Du wirklich brennen kannst. 

Auf jeden Fall mal aufräumen im Leben. Ein Ding nach dem anderen beseitigen und dann schauen, was als Nächstes hervorkommt. 

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Ich kenne das auch, hab ich schon mehr oder weniger stark erlebt.

Ich konnte zudem auch erst hinterher gut einordnen, was mir fehlte, als es wieder besser war.

 

Ein paar Hinweise, was mir half:

1. Lass dir Zeit, mach dir nicht selbst noch Druck. Es muss nicht immer alles supertoll sein. Und vieles ergibt sich auch zufaellig im Leben, wenn du das passende Umfeld schaffst (statt saufen, pennen und nicht lernen).

 

2. Manchmal ist es auch ein Invest in die Zukunft. Abschluss ist zB super, der Fachbereich spielt langfristig nicht so die entscheidende Rolle. Aufwand/Risiken, gegen Return abwaegen und dann abbrechen oder durchstehen.
 

3. Erde dich ein bisschen. Es sind vielleicht auch zu hohe Erwartungen an dich selbst - die Perfektion und staendig ein neues und naechstes Ziel. Dabei hoeren sich deine Entscheidungen durchaus rational an.

 

4. Eine sehr wertvolle Hilfe sind dennoch Gefuehle, die du dann reflektieren kannst:

Du hast 100% Emotionen, du verdraengst sie nur, weil du "angeblich" nicht weisst, wie du da "rauskommst".

Hoer auf damit und sortier dich, ohne nach perfekten sofortigen Loesungen zu streben.

Verdraengen ist nicht gut, gruebeln aber auch nicht.

 

Du fuehlst dich wie ein Roboter, dir fehlt Spass? Dann brauchst du etwas mehr Spass, Balance. Warum soll das nicht gehen? Musst nicht ueberall perfekt sein und brichst eh zusammen, wenn du das versuchst - also keep it small and simple und sorg fuer Freizeit, zB Frauen. Schieb die Schuld fuer dein schlechtes Sozialleben nicht zu sehr auf alle moeglichen Umstaende, der Dreh-/Angelpunkt sind deine Entscheidungen.

 

Gerade die Endphase des Studiums fordert viel und dann kommt der Job. Macht dir anscheinend Angst und du fokussierst dich mehr. Was kann denn schlimmstenfalls passieren und was tust du dagegen?

Uebertreibst du das Tun aus purer Angst? Oder tust du angemessen (Lernen, bewerben)?

Was ist denn kurz/mittelfristig dein Ziel und warum?

 

Hinzu kommt, eine Art Ziellosigkeit, du disqualifizierst dir alle Optionen und hast am Ende nichts uebrig.

Die eierlegende Wollmilchsau wirst du nicht finden und Auswahl/Bewerbung erfordern Zeit.

Aber ganz ehrlich, das Standard-Unternehmen sucht junge guenstige Hamster. Also such dir was, wo du was lernen kannst.

Mit dem Alter wirst du erfahrener, aber auch teuer und bist nicht mehr so leistungsfaehig.

Ob du da Karriere machen kannst, weisst du nicht vorher, egal was du denkst oder dir versprochen wird.

Ob dir die Taetigkeit gefaellt, wirst du erst dann sehen (fachlich, Kollegen, Umfeld).

Das zeigt sich erst alles erst, wenn du anfaengst.

Im kleinen Unternehmen bekommst du oft mehr Verantwortung, kannst fachlich viel lernen.

Startups sind mega interessant, aber auch risky. Wenn sie stark wachsen, dann super.

Karrieremoeglichkeiten beschraenkt, musst du meist auf aehnliche Stellen in Konzern wechseln.

In grossen eher wenig Verantwortung, lernst aber politisch was und wie so grosse Gebilde ticken.

Karriere am Anfang eher leicht aber echte Karriere: musste warten, bis jemand wegstirbt.

Wenn du Konzernkarriere willst, ist es trotzdem gut gleich als Absolvent einzusteigen.

Oder klassische Beratung, da siehste viel, arbeitest aber evtl. wie ein Tier und fachlich so lala.

Sieh die Jobwahl immer wie Frauen: nicht zuviel PDM, einfach screenen, fuehren und ausprobieren, wechseln kannst du immer.
 

Alternativ nimm ne Auszeit, reise 3-6 Monate und bewirb dich dann.

 

5. Hinterfrage deine Ziele (studieren, arbeiten, Frau), alles hat Vor-/Nachteile. Warum glaubst du, dass dies deine Ziele sind und es dich gluecklich macht?

Kurzfristiges Glueck mein ich damit nicht - du bist ja nun nicht schon ewig frustriert und ausserdem fast fertig mit dem Studium, gute Noten.

Vielleicht war dir der Aufwand zu hoch und du denkst nun, dass es dich dennoch nicht schnell genug an dein Endziel fuehrt.

Offenbar moechtest du nicht massiv dein Privatleben fuer Lernen/Karriere opfern?

 

6. Geh mit DIR selbst und deinem ICH gut um, d.h. beachte deine Gefuehle (die des kleinen Kindes) und statt impulsiv allem staendig und immer sofort nachzugeben, handle sortiert. Also reflektier die Gefuehle, gib ihnen Recht und ueberlege, was realistisch machbar und sinnvoll ist. Aber bei der Machbarkeit und Sinnhaftigkeit nimm nicht die Rolle irgendeines Erwachsenen an oder die der Gesellschaft, sondern entscheide selbst. Und dann handel so und nicht anders. Das ist Selbstverwirklichung. Muss nicht immer gut gehen, nicht perfekt enden, aber man lernt was und es bleibt spannend. Und so erreicht man in Interationen, was man will.

 

7. Zu 6 gehoert auch, dass du dem Kind mal ein Eis kaufst, Wellness machst, ein Buch liest, zockst, Party, whatever... nicht weil dir andere dazu raten oder weil man es so macht, sondern weil du es dir wuenscht. Also suche, was du dir wuenscht, tu dir auch mal was gutes, nicht nur "Arbeit". Und vieles von dem (lernen, bewerben) betrachtest du mittlerweile eben als Arbeit und dann geht dir der Antrieb floeten. Keine Leidenschaft mehr.

usw.

 

 

bearbeitet von Strike79
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vor 2 Stunden, Neice schrieb:

Aber der Drive war weg, die Energie, der Spaß und die Vision. 

Jep, das ist es. Dieser Drive ist mir völlig abgegangen, das "egal was kommt - ich hau rein und hole mir, was ich will".

Zitat

 

Oder eben mal schauen, ob es mit BWL etwas gibt, für das Du wirklich brennen kannst. 

Auf jeden Fall mal aufräumen im Leben. Ein Ding nach dem anderen beseitigen und dann schauen, was als Nächstes hervorkommt. 

Das ist halt fraglich. Brennen tu ich bei allem Strategischen. Wenns um Entscheidungen geht, es Sachen zu hinterfragen gibt. Wenns komplex wird und immer was Neues zum Lernen gibt. Ich hasse Stillstand. Aber gerade die Einstiegsstellen sind die Definition von diesem Stillstand. Und ob man nach oben kommt, oder in die Bereiche, die mich interessieren (bspw. bestünde bei der Controlling Stelle "eventuell" die Möglichkeit, sich in IT Themen wie Big Data und SAP Programmierung einzulernen) hängt nicht von meinen Noten, Fähigkeiten, oder Entscheidungen ab - sondern einfach von Glück, einem unterstützendem Vorgesetzten oder, dass eine Kollegin schwanger wird. Das Thema nervt mich. Seh ich im Bekanntenkreis - die mit den geilen Jobs sind da zumeist irgendwie reingerutscht. Völlig ungeplant. Ich rutsch da immer vorbei. 

 

vor 2 Stunden, Strike79 schrieb:

 

1. Lass dir Zeit, mach dir nicht selbst noch Druck. Es muss nicht immer alles supertoll sein. Und vieles ergibt sich auch zufaellig im Leben, wenn du das passende Umfeld schaffst (statt saufen, pennen und nicht lernen).

Dass nicht alles supertoll sein muss, war die ganze Jahre mein Mindset. Das hat aber eben auch zu dieser Resignation geführt. Mittlerweile sag ich mir "Joa, das läuft auch noch scheiße - kann sich grad einreihen". 

Zitat

 

2. Manchmal ist es auch ein Invest in die Zukunft. Abschluss ist zB super, der Fachbereich spielt langfristig nicht so die entscheidende Rolle. Aufwand/Risiken, gegen Return abwaegen und dann abbrechen oder durchstehen.
 

3. Erde dich ein bisschen. Es sind vielleicht auch zu hohe Erwartungen an dich selbst - die Perfektion und staendig ein neues und naechstes Ziel. Dabei hoeren sich deine Entscheidungen durchaus rational an.

Ja mit den Erwartungen kämpfe ich. Auf der einen Seite das "Scheiße, ich will was erreichen!" und auf der anderen Seite "Hey, um glücklich zu sein, musst du nicht der Beste sein". Und auch das Risk/Reward Thema. Spiele bspw. mit dem Gedanken Richtung IT zu gehen. Wäre sicher ein größeres Risiko, weil ich dort bisher kaum Erfahrung habe. Auf der anderen Seite habe ich einen überdurchnittlichen MDax Arbeitgeber mit guter Bezahlung (50-56k Einstieg), sicherem Arbeitsplatz, aber wenig Freiraum zur Entwicklung. Bei allem gelernten Theorien zu Risikomanagement finde ich derzeit keine Antwort.

Zitat

 

4. Eine sehr wertvolle Hilfe sind dennoch Gefuehle, die du dann reflektieren kannst:

Du hast 100% Emotionen, du verdraengst sie nur, weil du "angeblich" nicht weisst, wie du da "rauskommst".

Hoer auf damit und sortier dich, ohne nach perfekten sofortigen Loesungen zu streben.

Verdraengen ist nicht gut, gruebeln aber auch nicht.

Fehlt mir ehrlich gesagt noch die konkrete Aussage bzw. Hilfestellung. Ich finde meine Gefühle nicht mehr. Mit Meditation und antrainierten Mindsets habe ich in der Vergangenheit versucht, negative Gefühle auszuschalten und meinen Verstand zu reflektieren. Wenn ich derzeit meditiere, kommt da einfach nichts. Das kommt daher, dass ich keine Ziele und Erfolge mehr habe. Klar, ich bin derzeit wahrscheinlich der notenbeste meines Studiengangs und erhalte sehr positives Feedback meines AG, aber das bedeutet mir nichts, weil es zu keinem Ziel mehr führt - ich weiß schließlich immer noch nicht, wo ich durch Eigenantrieb Erfolg haben kann.

Zitat

 

Du fuehlst dich wie ein Roboter, dir fehlt Spass? Dann brauchst du etwas mehr Spass, Balance. Warum soll das nicht gehen? Musst nicht ueberall perfekt sein und brichst eh zusammen, wenn du das versuchst - also keep it small and simple und sorg fuer Freizeit, zB Frauen. Schieb die Schuld fuer dein schlechtes Sozialleben nicht zu sehr auf alle moeglichen Umstaende, der Dreh-/Angelpunkt sind deine Entscheidungen.

Es ist nicht so, dass ich es nicht versuche. Es läuft halt einfach nicht. Unzählige Leute, die das Beziehungsleben über alles stellen. Von meinem Abi Freundeskreis bin ich der einzige Single, der nicht schon Heiratspläne hat. Mit Beziehung und Job/Uni sind die meisten schon ausgelastet. Da geht vielleicht mal ein Essen oder Shisha, aber mehr nicht. FB's die nach China fürs Studium oder in eine entfernte Stadt für die Arbeit ziehen. Bei neuen weiblichen Bekanntschaften hatte ich in letzter Zeit gehäuft das Vergnügen, auf Frauen mit Ex-Partner-Komplexen zu treffen. Die Leute aus der Uni sind durch das duale Studium nur 50% des Jahres da und ziehen im Herbst zurück in die Heimat. Durch die hohe Struktur und zeitliche Auslastung eines dualen Studiums gepaart mit nicht vorhandenem Uni-Lifestyle lernt man auch niemanden kennen.

Das ganze Thema müsste man aktiv angehen, korrekt. Aber ich stelle fest, dass ich nicht mehr so aufgeschlossen bin, wie früher. Früher wars mir egal, wenn ich jemanden kennen lerne, was daraus wird. ONS im Club - solange sie attraktiv ist und halbwegs in Ordnung scheint - passt. Irgendein Kontakt auf der Straße? Hey - jemand Neues kennen zu lernen, ist immer gut. Mittlerweile: Wenn mir derjenige nicht 100% taugt - "Nicht wichtig, hab anderes im Kopf". Bsp: Mädel im Studentenwohnheim, habe sie im letzten Jahr hin und wieder zufällig wegen abgegebenen Paketen und co. gesehen. Süßes Mädchen, attraktiv, kommt ganz cool rüber. Habe vor ner Woche erfahren in welchem Zimmer sie wohnt und überlegt, ob ich einfach mal klingeln und nach einem Cafe fragen soll. Habe es gelassen - sie hat mich nicht 100% überzeugt. Habe keinen Mehrwert gesehen, es hat mich nicht gestört, es zu lassen. Habe ja eh bald Klausurenphase und keine Zeit. Alter früher wäre mir das Scheiß egal gewesen, in meiner ersten Woche im Wohnheim habe ich nachts um 4 ohne Ankündigung bei einem Mädel geklingelt, welches mir nur im String die Tür geöffnet hat, nur weil ich am Mittag 3 Worte mit ihr gewechselt habe. 

Zitat

Gerade die Endphase des Studiums fordert viel und dann kommt der Job. Macht dir anscheinend Angst und du fokussierst dich mehr. Was kann denn schlimmstenfalls passieren und was tust du dagegen?

Uebertreibst du das Tun aus purer Angst? Oder tust du angemessen (Lernen, bewerben)?

Was ist denn kurz/mittelfristig dein Ziel und warum?

Schlimmstenfalls (1): Ich mache einen Job, der mich in einen Stillstand bringt. 95% der Jobs in meinem Konzern würden mich ankotzen. Da lernt man paar Tage ein paar Prozesse und die kotzt man für die nächsten Jahre am laufenden Band aus. Ob ich in so einen komme, kann ich mMn. aber nur bedingt beeinflussen. Wie oben geschrieben. Man weiß es vorher auch nicht, was daraus wird hinsichtlich Entwicklungsmöglichkeiten.

Schlimmstenfalls (2): Ich gehe ein Risiko ein, wie einen Master in BWL oder Winfo ohne meinen bisherigen Arbeitgeber, der mir zumindest ein gutes Gehalt etc. bietet und kriege dann nichts Sinnvolles. In BWL (Vielzahl der Bewerber) und Winfo (Bisher keine praktische Erfahrung) besteht dieses Risiko. 

Angemessene Aktionen: Bewerbungsphase auf die Traineestellen/zumindest manche Einstiegsstellen ist im April/Mai. Im April schreibe ich meine Abschlussklausuren - da kann ich mich definitiv nicht mal für 2 Tage pro Bewerbung (Anschreiben, Einstellungstests, Telefoninterviews, Vorbereitung, Assessment-Center) ausklinken. Im Mai beginnt die Bachelorarbeit im Unternehmen zu normalen Arbeitszeiten, inwiefern ich da mit Bewerbungen starten kann - keine Ahnung (Urlaubstage). Wird kritisch, aber muss gehen. 

 

Zitat

Mit dem Alter wirst du erfahrener, aber auch teuer und bist nicht mehr so leistungsfaehig.

Ob du da Karriere machen kannst, weisst du nicht vorher, egal was du denkst oder dir versprochen wird.

Ob dir die Taetigkeit gefaellt, wirst du erst dann sehen (fachlich, Kollegen, Umfeld).

Das zeigt sich erst alles erst, wenn du anfaengst.

Eben das nervt mich extrem. Da bin ich bei meiner vorherigen Entscheidung bzgl. Studiengang und auch Arbeitgeber richtig auf die Fresse geflogen. Das hat meine Entwicklung extrem behindert. Ich versuche mir immer wieder zu sagen: Du bist deines eigenen Glückes Schmied. Nur du allein bist für dein Schicksal verantwortlich und keine äußeren Umstände. Aber mal ehrlich: Das ist bullshit. Ich habe mich im Abi richtig reingehängt, ein 1,1 Abi und damit freie Zukunftswahl erreicht. Einige Freunde waren im 2,x Bereich - haben sich für den gleichen Studiengang beworben wie ich (BWL), wurden dort auf Grund der Leistungen aber nicht genommen. Dafür aber selbst bei den besten DAX Konzernen in Wirtschaftsinformatik, weil dort absolut jeder genommen wurde. Die sind jetzt schon super erfolgreich, werden von Headhuntern umworben und reisen um die Welt, bei 65k+ Einstiegsgehalt. Nicht auf Basis ihrer Entscheidungen, Ehrgeiz oder Leistungen, sondern weil sie zu schlecht für BWL waren. Klar, hätte ich vor 4 Jahren sehen können, dass dort die Chancen besser sind. Aber ich merke einfach immer wieder, wie wenig doch das eigentliche Potenzial zählt. 

Zitat

Im kleinen Unternehmen bekommst du oft mehr Verantwortung, kannst fachlich viel lernen.

Startups sind mega interessant, aber auch risky. Wenn sie stark wachsen, dann super.

Karrieremoeglichkeiten beschraenkt, musst du meist auf aehnliche Stellen in Konzern wechseln.

In grossen eher wenig Verantwortung, lernst aber politisch was und wie so grosse Gebilde ticken.

Karriere am Anfang eher leicht aber echte Karriere: musste warten, bis jemand wegstirbt.

Wenn du Konzernkarriere willst, ist es trotzdem gut gleich als Absolvent einzusteigen.

Bin ja derzeit in einem seit 80 Jahren wachsendem MDax Konzern mit 5000 Mitarbeitern und 2,5 Mrd. Umsatz. Gehalt, Work/Life Balance, alles ordentlich. Eine ruhige Stelle mit 50k Einstieg - 80k in 8 Jahren bekomme ich dort. Aber innovativ und aufregend ist das Unternehmen weniger. Lernkurve nicht besonders steil. 

 

Zitat

5. Hinterfrage deine Ziele (studieren, arbeiten, Frau), alles hat Vor-/Nachteile. Warum glaubst du, dass dies deine Ziele sind und es dich gluecklich macht?

Kurzfristiges Glueck mein ich damit nicht - du bist ja nun nicht schon ewig frustriert und ausserdem fast fertig mit dem Studium, gute Noten.

Vielleicht war dir der Aufwand zu hoch und du denkst nun, dass es dich dennoch nicht schnell genug an dein Endziel fuehrt.

Offenbar moechtest du nicht massiv dein Privatleben fuer Lernen/Karriere opfern?

Ich habe ja eben dieses Ziel nicht, wonach es sich streben lässt. Sowohl thematisch (Was wird in der Zukunft benötigt, was bietet die besten Chancen?) als auch in Bezug auf Interesse (Ehrlich, wer interessiert sich schon für wirklich für Controlling, Big Data und co., wenns nicht um Karriere geht).Im Bezug auf Gesamtziel: Wenn ich mal eine geile Beziehung führe, mit einer Frau, mit der ich bisschen um die Welt reisen kann und paar Freunden für die Kneipe - brauche ich keinen High-Life Job mit 100k+. Aber solange das nicht in Aussicht ist, will ich mir möglichst Know How aneignen, welches mich einzigartig macht und mir damit Chancen bringt. 

Zitat

 

7. Zu 6 gehoert auch, dass du dem Kind mal ein Eis kaufst, Wellness machst, ein Buch liest, zockst, Party, whatever... nicht weil dir andere dazu raten oder weil man es so macht, sondern weil du es dir wuenscht. Also suche, was du dir wuenscht, tu dir auch mal was gutes, nicht nur "Arbeit". Und vieles von dem (lernen, bewerben) betrachtest du mittlerweile eben als Arbeit und dann geht dir der Antrieb floeten. Keine Leidenschaft mehr.

usw.

 

Dafür müsste ich mir ja eben mal irgendwas wünschen. Vielleicht, dass mir unerwartet eine von 3 Traumstellen zusagt, wofür es pro Stelle vermutlich eine 4- stellige Anzahl an Bewerbern gibt. Oder, dass meine beste Freundin ihren Ex vergisst und mir sagt, dass sie mit mir für 6 Monate nach Bali fliegen will. Aber ansonsten müsste ich mir da erst mal was einfallen lassen..

 

Danke euch beiden für die Antworten. Hat beides zum Denken angeregt.

bearbeitet von Previal

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Deine Einstellung bezüglich des Erfolgs deiner ehemaligen Schulfreunde/Kameraden lässt m. M. n. tief blicken: Du sprichst ihnen ab, in ihrem Fach gut zu sein. Nicht mal Glück hatten sie, nein, sie waren "zu schlecht" für das, was du nun tust... Logik? Meines Erachtens nach drückt der Abiturschnitt vor allem aus, wie fleißig die Person war. Ein Zweierschnitt ist nicht mal schlecht, der öffnet noch genügend Türen und für deine Schulkameraden wohl welche, die zu Erfolg in beruflicher Hinsicht geführt haben. Du haderst - dann ändere es doch? Du bist ja gerade mal am BA dran. Wieso studierst du danach nicht das, was du eigentlich machen wolltest, also Medizin? Das erfordert eine Menge Disziplin, aber je nach Job später kann das sicher sehr erfüllend sein, wenn man denn dafür geschaffen ist. Bei dir sehe ich aber einen sehr ausgeprägten Leistungsgedanken, der sich an Quantifizierungen orientiert. Ob du damit je glücklich wirst, solange bei anderen das Gras grüner ist, wage ich zu bezweifeln.

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Mach mal einen Burnout-Selbsttest oder sprich mit deinem Allgemeinmediziner.

https://www.burn-out-syndrom.org/burnout-test

"Jegliches Interesse an allem verlieren" hört sich für mich nach einer möglichen beginnenden Depression.an. Was oft eine Komponente von Burnout-ähnlichen Situationen ist. Emotionslosigkeit, Suchtmittel passen da gut rein, dazu zählt auch das Zocken. Vorsicht mit dem Alkohol.

Wie sieht's mit deinem Appetit aus, ist deine Bude zusammengeräumt?

Bisschen Sinnkrise meine ich da auch rauszuhören. Du machst was, aber es hat eigentlich Null Sinn. Bringt alles nix. Was übrigens auch wieder ein klassischer Burnoutfaktor ist.

Sehr knapp und verkürzt formuliert aus meiner Erinnerung ist ein Burnout dann wenn du was machst für das du anfangs total gebrannt hast, aber dann draufkommst dass du es (nach deinen Maßstäben) nicht wirklich erreichen kannst, bzw. du keine sinnhafte Bestätigung mehr aus dem ziehen kannst für das deine ganze Energie draufgeht. Der Körper reagiert dann darauf indem er die Emotionen und den Antrieb kontinuierlich runterschraubt. Weil er dir damit zeigen will dass du auf dem falschen Weg bist und was anderes machen sollst.

Die Komponenten hast du in deiner Story alle drin. Frage wäre also was dein richtiger Weg ist. Kann beinhalten zu erkennen dass dein eingeschlagener Berufsweg für dich nicht passt. Kann auch beinhalten zu erkennen dass es eh passt, nur anders als du denkst. Oder kann bedeuten dass du dir dringend abseits des Studiums etwas sinnstiftendes im Leben suchen solltest.

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Gast

„Bin ja derzeit in einem seit 80 Jahren wachsendem MDax Konzern mit 5000 Mitarbeitern und 2,5 Mrd. Umsatz. Gehalt, Work/Life Balance, alles ordentlich. Eine ruhige Stelle mit 50k Einstieg - 80k in 8 Jahren bekomme ich dort. Aber innovativ und aufregend ist das Unternehmen weniger. Lernkurve nicht besonders steil.“

„brauche ich keinen High-Life Job mit 100k+“

„Dafür müsste ich mir ja eben mal irgendwas wünschen. Vielleicht, dass mir unerwartet eine von 3 Traumstellen zusagt, wofür es pro Stelle vermutlich eine 4- stellige Anzahl an Bewerbern gibt.“

 

Viele beeindruckende Zahlen. 

 

Ich hab knapp 30k im Jahr. Hab eigentlich alles was ich will. Mehr Sozialkontakte wie ich treffen kann, genug Geld um lecker zu kochen. Ab und an ein kleiner Synthesizer oder eine Konsole alle paar Jahre.

Klar 30k ist nicht viel (vor allem nicht mit ü40), aber es reicht ganz gut. Dafür Zeit. 35h/ Woche. Und eine sinnvolle Arbeit im sozialen Bereich.

…..

Lebensläufe wie der deine, höre ich immer wieder. Da werden Ratgeber gelesen, die richtigen Magazine studiert und auch gerne mal über das gute Leben philosophiert. Aber irgendwie kommt es nie dazu.

Diese Menschen haben durchaus Ziele und erreichen diese (oftmals sogar sehr gut), aber das gute Gefühl schwindet so schnell wie beim Autokauf. Und irgendwann gibt es kaum mehr Endorphin.

Zeit und Muße sind da immer wieder so Ansätze.

Etwas wirklich kreatives machen.

Nicht irgendwelche fremden Erwartungen zu erfüllen suchen.

Herausfinden, warum man sein Leben so führt.

Was Außenstehende in mir an Erwartungshaltung erzeugen.

Was Nahestehende in mir an Erwartungshaltung erzeugen.

Was ICH in mir an Erwartungshaltung erzeugen.

Und was ich machen würde, wenn ich mir eine Welt bauen könnte, so wie sie mir gefällt.

 

 

 

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vor 3 Stunden, Schnaxelander schrieb:

Deine Einstellung bezüglich des Erfolgs deiner ehemaligen Schulfreunde/Kameraden lässt m. M. n. tief blicken: Du sprichst ihnen ab, in ihrem Fach gut zu sein. Nicht mal Glück hatten sie, nein, sie waren "zu schlecht" für das, was du nun tust... Logik? Meines Erachtens nach drückt der Abiturschnitt vor allem aus, wie fleißig die Person war. Ein Zweierschnitt ist nicht mal schlecht, der öffnet noch genügend Türen und für deine Schulkameraden wohl welche, die zu Erfolg in beruflicher Hinsicht geführt haben.

 

Nee, das ist nicht negativ beurteilend gemeint. Sind alles nette Leute - haben ihre Stärken aber definitiv nicht in diesem Bereich. Sagen sie auch selbst. Der eine lacht immer wenn wir über das Berufliche reden - weil er selbst überrascht ist, dass er so gar keine Ahnung von seinem Job hat und so gut verdient. Das war auch nur ein Beispiel, dass Erfolg nicht grundsätzlich von einem selbst abhängig ist - wegen schlechten Noten besseren Job bekommen. Das ist halt so. Und auch nicht schlimm, gönne es ihnen. Sollte halt nur die Problematik darstellen.

vor 3 Stunden, Schnaxelander schrieb:

Du haderst - dann ändere es doch? Du bist ja gerade mal am BA dran. Wieso studierst du danach nicht das, was du eigentlich machen wolltest, also Medizin? Das erfordert eine Menge Disziplin, aber je nach Job später kann das sicher sehr erfüllend sein, wenn man denn dafür geschaffen ist. Bei dir sehe ich aber einen sehr ausgeprägten Leistungsgedanken, der sich an Quantifizierungen orientiert. Ob du damit je glücklich wirst, solange bei anderen das Gras grüner ist, wage ich zu bezweifeln.

Ist für mich nicht mehr zu finanzieren, wenn ich nicht ins Elternhaus ziehen möchte. Kindergeld weg, Bafög gibts nicht, Eltern haben schon genug bezahlt, nehme ich keinen Cent mehr. Ist also illusorisch. Aber wie gesagt - klar interessiert mich der Bereich mehr, aber das Thema ist nicht Ursprung des Übels. 

 

vor 1 Stunde, Helmut schrieb:

Was oft eine Komponente von Burnout-ähnlichen Situationen ist. Emotionslosigkeit, Suchtmittel passen da gut rein, dazu zählt auch das Zocken. Vorsicht mit dem Alkohol.

Wie sieht's mit deinem Appetit aus, ist deine Bude zusammengeräumt?

Alles gut. Habe im letzten Jahr ordentlich zugenommen mit Fitness. Bude ist sauber, habe durchaus auch mal Besuch. Alkohol habe ich, als es mir gut ging, viel mehr getrunken als heute. Derzeit vielleicht mal alle 3 Wochen. Aber da ist es schön. 

vor 1 Stunde, Helmut schrieb:

Bisschen Sinnkrise meine ich da auch rauszuhören. Du machst was, aber es hat eigentlich Null Sinn. Bringt alles nix. Was übrigens auch wieder ein klassischer Burnoutfaktor ist.

Sehr knapp und verkürzt formuliert aus meiner Erinnerung ist ein Burnout dann wenn du was machst für das du anfangs total gebrannt hast, aber dann draufkommst dass du es (nach deinen Maßstäben) nicht wirklich erreichen kannst, bzw. du keine sinnhafte Bestätigung mehr aus dem ziehen kannst für das deine ganze Energie draufgeht. Der Körper reagiert dann darauf indem er die Emotionen und den Antrieb kontinuierlich runterschraubt. Weil er dir damit zeigen will dass du auf dem falschen Weg bist und was anderes machen sollst.

Das beschreibt meine Gefühlswelt ziemlich gut. Ich merke halt, dass meine Mühen nicht zu Erfolg führen. Vielleicht gehört das auch zum erwachsen werden. In der Schule bekommt man ja direkten Erfolg durch Noten und Auszeichnungen. Und die (falsche) Anerkennung darauf basierend, dass die Gesellschaft diesen Leistungsgedanken fördert. Das fehlt jetzt. 

vor 1 Stunde, Helmut schrieb:

Die Komponenten hast du in deiner Story alle drin. Frage wäre also was dein richtiger Weg ist. Kann beinhalten zu erkennen dass dein eingeschlagener Berufsweg für dich nicht passt. Kann auch beinhalten zu erkennen dass es eh passt, nur anders als du denkst. Oder kann bedeuten dass du dir dringend abseits des Studiums etwas sinnstiftendes im Leben suchen solltest.

Stimmt. Finde derzeit noch nicht den Weg, wie Wünsche und Interessen mit meiner bisherigen Laufbahn zu vereinen sind. 

 

vor 45 Minuten, Dandy Brandy schrieb:

„Bin ja derzeit in einem seit 80 Jahren wachsendem MDax Konzern mit 5000 Mitarbeitern und 2,5 Mrd. Umsatz. Gehalt, Work/Life Balance, alles ordentlich. Eine ruhige Stelle mit 50k Einstieg - 80k in 8 Jahren bekomme ich dort. Aber innovativ und aufregend ist das Unternehmen weniger. Lernkurve nicht besonders steil.“

 

„brauche ich keinen High-Life Job mit 100k+“

 

„Dafür müsste ich mir ja eben mal irgendwas wünschen. Vielleicht, dass mir unerwartet eine von 3 Traumstellen zusagt, wofür es pro Stelle vermutlich eine 4- stellige Anzahl an Bewerbern gibt.“

 

 

 

Viele beeindruckende Zahlen. 

 

 

 

Ich hab knapp 30k im Jahr. Hab eigentlich alles was ich will. Mehr Sozialkontakte wie ich treffen kann, genug Geld um lecker zu kochen. Ab und an ein kleiner Synthesizer oder eine Konsole alle paar Jahre.

 

Klar 30k ist nicht viel (vor allem nicht mit ü40), aber es reicht ganz gut. Dafür Zeit. 35h/ Woche. Und eine sinnvolle Arbeit im sozialen Bereich.

Erstmal - schöner Beitrag, danke. Ja ich verstehe vollkommen was du meinst. Habe ja oben auch geschrieben, dass ich diesen Kampf führe zwischen "Antrieb, Erfolg, Karriere" und "Glück kommt nicht durch Erfolg und Karriere"

vor 45 Minuten, Dandy Brandy schrieb:

…..

 

Lebensläufe wie der deine, höre ich immer wieder. Da werden Ratgeber gelesen, die richtigen Magazine studiert und auch gerne mal über das gute Leben philosophiert. Aber irgendwie kommt es nie dazu.

 

Diese Menschen haben durchaus Ziele und erreichen diese (oftmals sogar sehr gut), aber das gute Gefühl schwindet so schnell wie beim Autokauf. Und irgendwann gibt es kaum mehr Endorphin.

Ich denke mein Anspruchsdenken an mich selbst ist ganz einfach auf Basis meiner bisherigen Erfahrungen entstanden. Alles was ich angefangen habe, resultierte in Erfolg. Als Kind habe ich mich entschlossen, ins Tennis zu gehen. Am ersten Tag mit einem Schläger in der Hand, nahm ich bei einer Tennisgruppe in einem Turnier teil. Die spielten alle so zwischen 1 bis 5 Jahre Tennis - Ich war Turniersieger. Paar Minuten Eingewöhnungen und mein Ehrgeiz waren genug. Im Fußball war ich jahrelang Captain und Auswahlspieler. Bis ich 21 war habe ich kaum Abweisungen von Frauen bekommen. Es hat einfach immer funktioniert, konnte machen was ich will. Beziehungen habe immer nur ich beendet. In der Schule war ich Mittelmaß - weil sie mich nicht interessiert hat. Dann habe ich von Heute auf Morgen einfach beschlossen, dass ich auch da Erfolg will, paar Techniken wie Meditation gelernt und schließlich nur noch Bestnoten geschrieben. Auch die Motivationsvideos erzählen immer so schön davon, dass man Erfolg nur durch sich selbst erzwingen kann. Ich wurde also selbst darauf programmiert, dass ich erfolgreich bin. Dass das das Ziel ist. Und jetzt schlägt die Programmierung fehl. Sportliche Leidenschaften weg (Unfall), gute Noten sind belanglos, Trennung seitens der Ex, gute Stellen sind häufig Glück, Zeitmangel durch Studium und Struktur des Berufslebens führt zu zurückgehenden neuen Kontakten (Ja, die verwöhnten Studenten :) ). Ich wäre froh, wenn ich einfach mit der Jetzt Situation glücklich sein könnte, wie du es bist. Ich "weiß", dass alles ein Stück weit Einbildung ist. Dass Erfolg nicht zu Glück führt. Dass bessere Zeiten kommen werden. Aber meine innere Programmierung treibt mich immer noch in die Richtung. 

vor 45 Minuten, Dandy Brandy schrieb:

Zeit und Muße sind da immer wieder so Ansätze.

 

Etwas wirklich kreatives machen.

Ich bin so kreativ wie ein Stück Brot. Ehrlich 😀 Mal abgesehen von Poetry Slams kann ich mit Künstlerischem nicht viel anfangen. 

vor 45 Minuten, Dandy Brandy schrieb:

 

Nicht irgendwelche fremden Erwartungen zu erfüllen suchen.

Herausfinden, warum man sein Leben so führt.

 

Was Außenstehende in mir an Erwartungshaltung erzeugen.

 

Was Nahestehende in mir an Erwartungshaltung erzeugen.

 

Was ICH in mir an Erwartungshaltung erzeugen.

Das ist meine eigene Erwartung. Ehrlich. Meine Eltern sind beispielsweise mit dir vergleichbar bzgl. Lebenssituation. Die rollen nur verzweifelt mit den Augen, wenn ich darüber rede, ob ich mit 50k einsteige oder mit 56k. Bis zu meinem Abschlusszeugnis hatten die keine Ahnung, welche Leistungen ich in der Schule hatte und wissen es auch heute im Studium nicht. Mir hat nie jemand Druck gemacht, den habe ich mir selbst antrainiert. Ich müsste mal lernen zu verlieren. Nur resultieren die "Niederlagen" in den letzten 3 Jahren eben in Resignation. Und nicht in einem Nachlassen des Drucks zu Erfolg. 

 

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vor 20 Stunden, Previal schrieb:

die mit den geilen Jobs sind da zumeist irgendwie reingerutscht. Völlig ungeplant. Ich rutsch da immer vorbei. 

Es ist nicht nur Glück, sondern auch harte Arbeit und Soft-Skills.

Und du stehst erst ganz am Anfang, da passiert nich viel.

In die Welt zu gehen und zu sagen "Ich will Erfolg haben, aber ich weiss nicht was das fuer mich ist und wie ich das positiv beeinflussen kann - andere haben nur Glueck" wird dich nicht weiter bringen.

Dein Grundproblem hier ist, dass du irgendwie ausgebrannt bist (siehe Posting Helmut), etwas erreichen wolltest, das noch nicht hast und denkst, es gaebe keine Moeglichkeit das zu aendern.

Du schreibst im Grunde, dass du dich selbst hasst, weil du Stillstand hasst usw.

Mach mal Pause, hoer auf so verkrampft zu sein, definiere realistische Ziele und geh "gnaedig" mit dir selbst um.

Am Beispiel von Dandy Brandy siehst du, dass viele Wege gluecklich machen, man muss nur erstmal herausfinden, was man will.

In solche Phasen kommt man immer mal wieder rein.

 

Ich hatte deine Phase massiv als ich im Hamsterrad mit Ehe, Haus, Kredit und zuviel Arbeit steckte.

Die Ehe ging den Bach runter, lag aber nicht nur daran, sondern auch an mir/ihr und solchen Erwartungen wie den deinen.

Hab ich mich raus geloest, war gut so, hatte danach mit die besten Jahre meines Lebens.

Nun bin ich wieder an einem Punkt mit zu wenig Social Life, zu wenig Frauen und zuviel Arbeit mit evtl. zu wenig reward.

Aber ich erkenne es und handle viel bewusster! Ich weiss, dass ich es wieder hinbekommen werde, also kein so grosses Thema mehr wie damals.

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Dass nicht alles supertoll sein muss, war die ganze Jahre mein Mindset. Das hat aber eben auch zu dieser Resignation geführt.

 

Ja, nee, ich glaube du hast einfach deinen Plan etwas modizifiert, also strebst immer noch das gleiche Ziel an.

Wegen nachlassender Energie, gibst du dir mehr Zeit. Das ist ok.

Aber dein Planungsziel ist vielleicht auch falsch, du vergleichst dich mit anderen, weil du denkst, die haben deine Ziele schon erreicht.

Weisst du doch gar nicht, ob die wirklich gluecklich sind! Find einfach geduldig und nachsichtig heraus, was DU wirklich willst und kannst.

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Ich finde meine Gefühle nicht mehr.

Du rationalisierst sie weg und erklaerst alles.

Sie sind da, begib dich rein, fuehl sie und mehr erstmal nicht.

Empfinde sie bewusst, steiger dich rein, lass es raus.

Und irgendwann fuehlst du dich wieder lebendig. Sei kindisch.

Und irgendwann faellt dir dann auch ein, was dir wirklich gerade fehlt.

Und dann kannst du entsprechend ueberlegen statt gruebeln, dein Handeln anpassen.

Manche Erfolge kann man schnell erreichen (mach mal Urlaub), manche muss man verschieben.

Das ist der Erwachsene in dir.

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

erhalte sehr positives Feedback meines AG, aber das bedeutet mir nichts, weil es zu keinem Ziel mehr führt

Es sind oft Karotten, ausser dir wird konkret etwas angeboten. Du bist halt das Arbeitstier und vom positiven Feedback abhaengig.

Also ist es richtig, dich davon abzukoppeln und konkret deine Ziele zu verfolgen - wenn du weisst, welche das sind.

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

bin ich der einzige Single, der nicht schon Heiratspläne hat.

Mit Beziehung und Job/Uni sind die meisten schon ausgelastet

Freu dich, dass du so bist.

Weil: wenn noch Kind + Haus + Kredit dazukommen, sind viele ueberlastet und Sex gibts auch wenig(er).

Hoer dich mal unter Mitte 30 um, bei Leuten die Mitte 20 geheiratet haben.

Scheidung, Haelfte vom Vermoegen weg, Unterhalt. Manche haben das sogar 2x durch.

Hoer ich von allen Seiten.

Von Leuten in den 20ern hoer ich: Freundin hier und da.

Ist alles relativ...

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Früher

Gut zum vergleichen: was war frueher cool, findest du heut noch cool und wie hast du das geschafft?

Oder auch: was wuerdest du heute anders machen / anpeilen?

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Schlimmstenfalls (1): Ich mache einen Job, der mich in einen Stillstand bringt. 95% der Jobs in meinem Konzern würden mich ankotzen. Da lernt man paar Tage ein paar Prozesse und die kotzt man für die nächsten Jahre am laufenden Band aus.

Wieso?

Gibt Konzernjobs, die <40h haben, gut bezahlt sind, wo man bisschen was lernt und dann wechselt.

Gibt genauso gut voellig andere Jobs.

Muss man vorher wissen was man will, darauf screenen und ausprobieren, wie mit Frauen.

Du disqualifizierst aber gerade alles und dann bleibt nichts uebrig.

Ist nicht rational, liegt eher an Gefuehlen und wahrscheinlich deiner Ueberlast.

Auszeit koennte helfen.

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Ob ich in so einen komme, kann ich mMn. aber nur bedingt beeinflussen. Wie oben geschrieben.

Rational betrachtet: wie oben beschrieben, kannst du das.

Nicht 100%, aber meiner Erfahrung nach locker 50%.

Wenn nicht wechselst du, lernst deine Erwartungen, screening usw. anzupassen.

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

ohne meinen bisherigen Arbeitgeber, der mir zumindest ein gutes Gehalt etc. bietet und kriege dann nichts Sinnvolles.

Ist leicht: nimm an, bewirb dich dann trotzdem, in der Probezeit kannst du schnell kuendigen, wenn du ein besseres Angebot bekommst.

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

da kann ich mich definitiv nicht mal für 2 Tage pro Bewerbung (Anschreiben, Einstellungstests, Telefoninterviews, Vorbereitung, Assessment-Center) ausklinken.

Alter... Lebenslauf ist immer gleich, bisschen Anschreiben anpassen.

AC gibts bei vielen Einstiegsjobs auch nicht bzw. sind sie popelig.

Die sind nur dafuer da, dass jeder denkt "uuuuhuiiihuiiii geiler Job".

Warum nimmst du die Scheisse so ernst? Klingel einfach, der AG macht im String auf und will dich haben oder nicht.

Du bist kein Profi oder supererfahrener Manager, sondern einfach nur ein Absolvent mit guten Noten.

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Eben das nervt mich extrem. Da bin ich bei meiner vorherigen Entscheidung bzgl. Studiengang und auch Arbeitgeber richtig auf die Fresse geflogen. Das hat meine Entwicklung extrem behindert. Ich versuche mir immer wieder zu sagen: Du bist deines eigenen Glückes Schmied. Nur du allein bist für dein Schicksal verantwortlich und keine äußeren Umstände. Aber mal ehrlich: Das ist bullshit. Ich habe mich im Abi richtig reingehängt, ein 1,1 Abi und damit freie Zukunftswahl erreicht. Einige Freunde waren im 2,x Bereich - haben sich für den gleichen Studiengang beworben wie ich (BWL), wurden dort auf Grund der Leistungen aber nicht genommen. Dafür aber selbst bei den besten DAX Konzernen in Wirtschaftsinformatik, weil dort absolut jeder genommen wurde. Die sind jetzt schon super erfolgreich, werden von Headhuntern umworben und reisen um die Welt, bei 65k+ Einstiegsgehalt. Nicht auf Basis ihrer Entscheidungen, Ehrgeiz oder Leistungen, sondern weil sie zu schlecht für BWL waren. Klar, hätte ich vor 4 Jahren sehen können, dass dort die Chancen besser sind. Aber ich merke einfach immer wieder, wie wenig doch das eigentliche Potenzial zählt. 

Ich verstehe deine Story rational nicht.

Also du hast einen viel besseren Abi Schnitt, als die Pfeifen.

Aber dann den falschen Studiengang gewaehlt (wieso falsch?).

Und die Pfeifen durch Zufall den richtigen.

Ich kenn genug BWLer, die nicht viel leisten und Informatiker trotzdem abhaengen.

Also in meinen Augen leisten die nichts, sie selbst denken, sie waeren die tollsten Hechte.

Bringt mir nichts, das zu beurteilen, gibt auch BWLer die ich abgehaengt habe.

Nur habe ich irgendwann rausgefunden, dass ich mich so nur selbst abhaenge.

Es hilft mir Null, mich so zu benchmarken.

Hab ich erst begriffen, als ich tolle Jahre hatte und dadurch weiss, was mich wirklich gluecklich macht:

Irgendwas mit Leidenschaft, (etwas mehr als genug) Geld, Unabhaengigkeit und viel viel Ausgleich als Belohnung (Frauen + Aktivitaeten).

Ist ganz schoen viel, aber kann ich schaffen. Alles was sich nicht in diese Richtung verwandelt, da ejecte ich.

Kannst du auch irgendwann machen, wenn du:

a) weisst was du willst (Leidenschaft)

b) ausreichend Geld auf dem Konto hast, um zu ueberbruecken (Puffer fuer Freiheit)

c) ein bisschen weisst, was du wert bist (Kanal fuer Kohle)

 

Ich hab kein BWL studiert und bin spaeter um die Welt gereist, hab mir den passenden Job beim Wechsel gesucht, weil es mir wichtig war.

Irgendwann war es genug und ich bin woanders hin gegangen.

War vor allem toll, wegen wenig Ueberstunden, gutem Gehalt, Konzernstrukturen kennenlernen, mehr Freizeit und Reisen.

Sonst wenig gelernt und viele Wochenenden auf Reisen. Bringt mir im aktuellen Job auch wenig.

 

Aktuell fehlt mir total der Ausgleich, der Job ist spannend, aber ich bekomme bislang kaum positives Feedback (eher im Gegenteil).

Liegt nur bedingt an mir, viel auch am Umfeld, die Aufgabe ist herausfordernd und die Firma will dafuer moeglichst nichts ausgeben.

Ausserdem trete ich mit meiner Position und Funktion vielen auf die Fuesse, ich kann kaum jemanden gluecklich machen, sondern muss die Leute erst ueberzeugen mich gluecklich zu machen.

Ich kann dealen und zeigen, dass alles halb so schlimm wird, vielleicht sogar nuetzlich ist. Und wenns mal laeuft (und ich mehr Mitarbeiter habe), wird der Job auch stressfreier.

Ich beobachte das und werde reagieren, wenns sich nicht in die von mir gewuenschte Richtung entwickelt.

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Eine ruhige Stelle mit 50k Einstieg - 80k in 8 Jahren bekomme ich dort. Aber innovativ und aufregend ist das Unternehmen weniger. Lernkurve nicht besonders steil. 

Meine Fresse, du weisst NIE, was in 8 Jahren ist. Fusion, pleite, Expansion.

Wenn der Job ruhig ist, nutze die Zeit, um dich zu vernetzen, um Leuten zu helfen usw.

Oder mach nebenbei eigene Projekte.

Wegen fehlender Lernkurve kannst du dich IMMER mit niedrigem Aufwand nach besseren Angeboten umschauen.

Manchmal dauert es halt einfach etwas, bis man etwas passendes findet und die einen auch wollen.

Insbesondere bei Top Jobs.

Und begreife, dass dein Abi-Schnitt dir nur jetzt hilft, der Name, die Funktion, deine Ergebnisse und erfolgte Befoerderungen sind bald wichtiger.

Aber niemand wird dir den Kopf abreissen, wenn du dort fuer 2j bleibst, dich etwas ausruhst und dein Sozialleben in Ordnung bringst.

Das kann man dann auch als Loyalitaet deinerseits und Wertschaetzung deines Arbeitgebers werten, wenn du da etwas bleibst.

Alles nicht kriegsentscheidend.

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Ich habe ja eben dieses Ziel nicht, wonach es sich streben lässt. Sowohl thematisch (Was wird in der Zukunft benötigt, was bietet die besten Chancen?) als auch in Bezug auf Interesse (Ehrlich, wer interessiert sich schon für wirklich für Controlling, Big Data und co., wenns nicht um Karriere geht).Im Bezug auf Gesamtziel: Wenn ich mal eine geile Beziehung führe, mit einer Frau, mit der ich bisschen um die Welt reisen kann und paar Freunden für die Kneipe - brauche ich keinen High-Life Job mit 100k+. Aber solange das nicht in Aussicht ist, will ich mir möglichst Know How aneignen, welches mich einzigartig macht und mir damit Chancen bringt. 

Klingt doch gut, damit laesst sich arbeiten.

100k ist uebrigens in Muenchner Grosskonzernen derzeit relativ leicht erreichbar.

Musste nur etwas aelter werden. Kein Glueck, sondern nur nicht ausbrennen und irre werden.

Willst du Big Data oder sowas, dann such dir was, die suchen doch ueberall Leute, scheiss egal, ob du BWLer bist.

In der Beratung, Business Development oder Tech. Verdienst du vielleicht weniger und arbeitest mehr, ja.

 

 

vor 20 Stunden, Previal schrieb:

Vielleicht, dass mir unerwartet eine von 3 Traumstellen zusagt, wofür es pro Stelle vermutlich eine 4- stellige Anzahl an Bewerbern gibt.

Oder, dass meine beste Freundin ihren Ex vergisst und mir sagt, dass sie mit mir für 6 Monate nach Bali fliegen will.

 

Beides hat mit deinen Zielen oben nicht viel zu tun.

Es gibt genug andere Traumstellen und Traumfrauen, die dich ueberraschen wuerden.

Musst nur eine dumme Pfeife sein und ungeahnt in sowas reintappen, weil du nix anderes bekommen hast.

Remember some cases?

 

 

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vor 5 Stunden, Previal schrieb:

Sind alles nette Leute - haben ihre Stärken aber definitiv nicht in diesem Bereich. Sagen sie auch selbst.

Das ist wichtig.

Die haben auch Staerken, sonst haetten sie den Job nicht.

Es ist ihnen vielleicht nur nicht bewusst oder sie kommunizieren die nicht und lachen ueber sich selbst.

Es gibt da nur wenige Ausnahmen.

 

Du denkst von dir, du kannst das alles - sogar besser.

Aber keiner erkennt es. Und das ist das boese boese System.

Nutze doch einfach das System, kopiere die Erfolgreichen.

 

Ich bin da uebrigens echt total neidisch auf dich:

Ich hab in meiner Studi Zeit bei KEINER Frau geklopft, die mir im Slip oeffnete. Passierte mir erst so viel spaeter.

Hab damals auch gedacht, ich bin so geil, der Beste, irgendwann wird es eine erkennen und bei mir klopfen.

Wusste nicht, dass das selten einfach so passiert.

Und nein, es geht nicht nur darum, sich gut zu verkaufen.

Es geht vielmehr darum, dass es ganz viele Skills gibt, du musst deine nur nutzen.

 

vor 5 Stunden, Previal schrieb:

Vielleicht gehört das auch zum erwachsen werden. In der Schule bekommt man ja direkten Erfolg durch Noten und Auszeichnungen. Und die (falsche) Anerkennung darauf basierend, dass die Gesellschaft diesen Leistungsgedanken fördert. Das fehlt jetzt. 

Stimmt. Finde derzeit noch nicht den Weg, wie Wünsche und Interessen mit meiner bisherigen Laufbahn zu vereinen sind. 

Gut erkannt, das ist so!

Du muesstest also nur rausfinden, was dich wirklich gluecklich macht, anstatt der Karotte hinterher zu rennen, die du nie erreichst und die dich gerade ungluecklich macht.

 

vor 5 Stunden, Previal schrieb:

Ich wurde also selbst darauf programmiert, dass ich erfolgreich bin. Dass das das Ziel ist. Und jetzt schlägt die Programmierung fehl.

Erfolgreich bist du erst, wenn du Rueckschlaege erleidest und daraus lernst.

Das ist grad total wichtig, was dir passiert und du hast Glueck, dass es dir nicht erst in 10 Jahren so geht.

Klingt doof, ist aber echt so. Mir ging es erst einige Jahre spaeter auf, du bist also frueh dran.

 

 

vor 5 Stunden, Previal schrieb:

Das ist meine eigene Erwartung. Ehrlich. Meine Eltern sind beispielsweise mit dir vergleichbar bzgl. Lebenssituation. Die rollen nur verzweifelt mit den Augen

Oh, da hast du dein Gehirn unterschaetzt.

Du willst deinen Eltern und dir vielleicht nur beweisen, dass es anders geht. Und dafuer Anerkennung.

Das Augenrollen stoert dich nicht, im Gegenteil, es ist fuer dich der Beweis, dass du "weiter" kommst und dadurch besser bist.

Aber du merkst ja gerade, wie gefaehrlich diese Denke ist, um wirklich an DEIN Ziel zu kommen.

 

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Ich würde in deiner Situation erstmal das Studium beenden, für danach aber nicht gleich eine Bewerbungsphase planen. Mach doch erstmal ein bis zwei Monate das, worauf du Lust hast. Geh reisen. Les Bücher, die dich interessieren. Und vor allem: Schalt mal ab von deinen ganzen Zukunftsvisionen, egal ob positiv oder negativ. Dann findest du emotional wieder in die Spur und kannst dann mit besserem, weil distanzierterem Blick entscheiden, was du wie erreichen willst.

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Einzig ausschlaggebend für mich ist dies:

Am 30.1.2018 um 21:24 , Previal schrieb:

Neben Arbeit und Fitness zocke ich hin und wieder. Aber der Grund ist wieder erschreckend: Nicht, weil es mir Spaß macht - sondern weil ich da nicht nachdenken muss. Weil es die Zeit rumbringt, ohne, dass ich es merke.

Folgendes ist Fakt: Niemand zwingt dich aus deinem Studienfach einen lebenslangen Berufsweg zu machen. Wenn du alles in der Tasche hast (abschließen solltest du es!) kannst du sofort auswandern und Schafhirte werden. Sprich, du kannst also sehr wohl noch was anderes beginnen, oder auch in eine andere Sparte wechseln. Die wenigstens, die ich kenne, blieben in dem von ihnen anfangs anvisierten Job. Und manchmal müssen wir auch ein Stück des Weges gehen, ohne diesen zu kennen. 

Du hast viel in der Vergangenheit hinter dich gebracht. Verbunden mit Hektik, Zeitdruck, ner Menge absolvierender Aufgaben, die dich voll gefordert haben. Bei dem von dir vollbrachten Pensum klingt das "nicht nachdenken müssen" als Ausgleich. Stell dir mal ne Waage vor. Auf der einen Seite werfe alle deine vollbrachten Taten in die Waagschale. Was wird passieren? Ja, die Situation ist zur Zeit sehr einseitig, nicht wahr? Schätze, du hast deine so genannte Mitte verloren. Deine Balance. Auch wenn du meinst du resignierst nur noch, du hast dazu überhaupt keine Zeit. Und wenn mal Zeit, wirklich Zeit vorhanden ist, dann gehst du out of order. Es scheint da was in dir zu geben, dass scheinbar zeitweise die Kontrolle über dich übernimmt und dich abschalten lässt. Klingt für mich einfach nur gesund.

Meine Empfehlung: lass es zu. Aber lass es bewusst zu. Was immer sich in dir bemerkbar macht, es will die andere Waagschale füllen. Es versucht einen Ausgleich zu schaffen und lässt dich das spüren. Pflege "innere Einkehr" ohne gedanklich fest zu hängen. Selbstbesinnung, vlt. im Sinne von Meditation oder von mir aus auch lange Spaziergänge im Grünen, ohne dabei nachzudenken. Dafür aber mit Invest in deine Intuition. Es geht mir hier um unmittelbare, nicht auf reflektierendes Denken gegründete Erkenntnisse. Einfach ausgedrückt. Lass deinen Bauch mal zu dir sprechen, der ist nämlich in der Vergangenheit zu kurz gekommen.

 

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Gast

Ohne jetzt alle Beiträge bis zum Ende gelesen zu haben, mir geht es ähnlich wie dir im Moment, bin auch momentan noch an dem BWL-BA dran. 

Erstens mal hast du mit nem BWL-BA die besten Karten überhaupt. Du kannst machen was du willst und hingehen wohin du willst. Wenn du was psychologisches machen willst, kannst du das mit dem BWL Studium genau so tun. Nur bist du eben mehr in der Praxis, als in der Forschung. Aber das passt doch auch. Ich kann mir gut vorstellen, dass die direkt praktische Anwendung dort ohnehin interessanter ist, als ein geisteswissenschaftliches forschen, bei dem sich letztendlich alles im Kreis und um Theorien dreht. Außerdem wirst du schnell zum abgestumpften Fachidioten. 

Es gibt genügend Berührungspunkte in Unternehmen wo du deine Stärken, dein Wissen, dein Talent, deine Neigung etc ausspielen kannst. So viel dazu. Du MUSST es aber nicht. Du kannst genau so erst mal reisen, was handwerkliches machen, dich selbstständig machen usw. Es gibt genug Varianten. Das was du hast, hast du erst mal und kannst du immer noch jederzeit weiter verfolgen. 

Mitlerweile kenn ich wirklich viele die kurz vor Ende ihres Studiums in ein ähnliches Loch fallen. Es ist auch ein bisschen die Realitätsklatsche die man bekommt und das Abschiednehmen von der Jugendzeit, so kommt mir vor. Seine Ziele, Anreize und Träume oder auch Spinnerein die man so in seiner Jugendzeit hat und für seine Jugendzeit, die begräbt man ein bisschen oder weichen sogar komplett. Vieles fühlt sich einfach deplatziert an, passt nicht mehr rein, die Zeit und der Lebensabschnitt sind nun ein anderer. So geht es mir zumindest. Dabei ist es auch völlig egal was man bisher erreicht oder geschafft hat, alles wirkt zudem auf einmal unbedeutend und leer. 

Ich kann nur sagen, was mir geholfen hat oder hilft (bin selbst ja noch nicht ganz drüber) sind Unabhängigkeit lernen und sich von allem ein bisschen abseilen, seiner inneren Stimme und Leidenschaft folgen (ein neues Hobby, das du bisher vllt aufgeschoben hast, aber noch in dir brennt angegriffen zu werden) und vorallem einfach mal abhauen. Ein Tapetenwechsel und allgemeiner change würde dir da echt gut tun. Muss nicht mal ein dauerhafter sein, aber ein paar Wochen alleine losreisen und mal sehen wohin es einen zieht. Da bemerkt man plötzlich, dass man doch noch ganz der alte ist und alles noch da ist, was man vermisst. Es bringt einem sich wieder selbst näher. Ein gutes Beispiel sind auch 2 Freunde von mir, bei denen gegen Ende am BA wirklich noch alles schief gelaufen ist und deren komplettes bisheriges Leben auf den Kopf gestellt wurde. Die haben sich dann mit nem coolen Job, der ihnen taugt und nem Wohnortswechsel ziemlich schnell wieder gefangen.

Ein guter Ansatz ist auch mal dein Mindset zu überdenken. Warum der Erfolgswahn, warum die Ernsthaftigkeit. Man sieht tatsächlich einfach viele Dinge zu ernst und verbissen. Die Zügel lockern und das Leben wieder mehr Leben sein lassen, die Dinge locker sehen und auf sich zukommen lassen. So hat man das ja früher quasi auch gemacht.

Nachdem du den BA, und das als duales Studium schon hast, nochdazu nen guten Schnitt, kannst du dich ehh erst mal mit gutem Gewissen zurücklegen und das Leben genießen. Dein Fundament hast du ja jetzt schon. Viel kann dir nicht mehr passieren

bearbeitet von Gast

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