Ich hab keine Motivation mehr, morgens aufzustehen

14 Beiträge in diesem Thema

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Mit 17, 18 hab ich mich noch auf die Zukunft gefreut. Jetzt, mit 22, habe ich sehr vieles (natürlich nicht alles) einfach schon durch. Sexuell, beruflich, verschiedene Lebenssituationen, habe mir praktisch alle Kindheitsträume erfüllt. Ich habe Hobbys, habe Freunde, habe ein Sexleben, einen vernünftigen Nebenjob, Studium, gute Jobaussichten. Es gibt auf den ersten Blick also gar kein erkennbares Problem. 

Tatsächlich empfinde ich aber einfach nur noch eine totale Leere. "Man kann im Leben nicht ankommen" - das habe ich vor Monaten schon durch Dieter Lange etc. gelesen und durchdacht, aber jetzt, wo ich vieles schon erreicht habe, spüre ich es auch immer mehr. Und es macht mich offenbar fertig. Es gibt vor diesem Hintergrund nichts, worauf ich hinarbeiten könnte, bzw. es erscheint sinnlos.

Natürlich könnte ich jetzt weiter zu den Sternen greifen - mir höhere, krasse Ziele setzen (Karriere etc.), exzessiv leben, wieder zurück in meine Computer- und Handysucht gehen, eine Familie gründen, ein Haus bauen oder was man halt so macht. Aber letztlich ist das alles nur eine Betäubung und Ablenkung. Und so ist meine Motivation für solche Dinge bzw. für die Zukunft allgemein fast gleich Null. 

Katalysiert wurde das ganze auch durch mehrere Einnahmen durch LSD. Durch den "über allem schwebenden" Blick, den man gewinnt, bemerkte ich, dass ich Teil "des Ganzen" bin (wer LSD auch schon mal genommen hat, weiß vielleicht, was ich meine). Das hat mir zum einen zum Glück deutlich die Angst vorm Tod genommen. Auf der anderen Seite wird durch diesen Blick auf die Welt (den man auch nicht wieder vergessen kann) alles noch viel unwesentlicher und unwichtiger. 

Ich lebe momentan ziemlich im Umbruch. Habe meine Handy- und Internetsucht in nur zwei Wochen überwinden können. Habe meine Beziehung beendet. Habe meine Heimat hinter mir gelassen. Habe mit Drogen und sexuellen rumprobiert. 

Vor zwei Monaten hätte ich noch gesagt, dass ich depressive Phasen habe. Jetzt hingegen bin ich nur noch rein rational und neutral. Versuche irgendwie eine Lösung zu finden, damit ich wieder Lust auf das Leben bekomme. Aber die Luft ist echt einfach raus.  

Versteht irgendeiner, was mein Problem ist? Ich verstehe mich langsam selber nicht mehr so richtig. Der Text ist vielleicht auch etwas wirr, aber besser bekomme ich es leider nicht geordnet. 

 

 

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Gast

Mit der Vorgeschichte hol dir lieber professionelle Hilfe. Da kann dir hier keiner wirklich helfen.

Und lass die Finger von Drogen wenn du schon ein Suchtproblem hast. 

bearbeitet von Gast

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vor 33 Minuten, Blackfree schrieb:

Tatsächlich empfinde ich aber einfach nur noch eine totale Leere. 

 

vor 34 Minuten, Blackfree schrieb:

Und so ist meine Motivation für solche Dinge bzw. für die Zukunft allgemein fast gleich Null. 

 

vor 34 Minuten, Blackfree schrieb:

Aber die Luft ist echt einfach raus.  

 

vor 35 Minuten, Blackfree schrieb:

Vor zwei Monaten hätte ich noch gesagt, dass ich depressive Phasen habe. Jetzt hingegen bin ich nur noch rein rational und neutral.

 

vor 35 Minuten, Blackfree schrieb:

Katalysiert wurde das ganze auch durch mehrere Einnahmen durch LSD.

Alles was du da beschreibst, können Symptome einer Depression sein. Ich will hier keine Ferndiagnose stellen. Aber Depression heißt nicht immer tiefe Traurigkeit. Sie kann sich auch durch das Gefühl der Gefühllosigkeit, Leere, ein Gefühl der Sinnlosigkeit äußern. LSD macht halt kurzfristig ein Gefühl der „Auflösung des Egos“, vielleicht auch das Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Es haut dir aber auch deine Neurotransmitter durcheinander, zB Serotonin und Dopamin. Die beiden sind ganz grob gesagt wichtig für Stimmung, Antrieb und Motivation. 

Lass das bitte lieber mit professioneller Hilfe abklären.

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Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre, und wenn's köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen.

Früher konnte man den Teil mit der Arbeit weglassen und einfach nach West-Berlin ziehen. Da kamen solche Sinnfragen frühestens mit 40.

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LSD kann einen sehr aus der Bahn werfen. Wird zwar als Partydroge genutzt, von manchen jedoch auch zur "Selbstentwicklung". Gerade in den 60ern wurde hier viel in der Psychologie geforscht, wie diese bewusstseinsverändernde Droge Menschen teilweise ein "mehr" an Wahrnehmung/ich bin eins mit dem Ganzen usw. Gefühl induziert. In Studien also, wo Menschen unabhängig voneinander dasselbe berichtet haben, sodass hier in den 90ern, nach der Verteufeln des Ganzen in den USA, und mittlerweile auch wieder, die Forschungen weitermachen.

Gleichzeitig kann die Einnahme solcher Drogen auch zu viel Negativem führen. Psychosen, Depression usw. Man muss vorsichtig sein.

Mir scheint es, als hättest du einige neue Erfahrungen gemacht. Gedanken wie "Wer bin ich, was mach ich hier?" oder auch "bin Teil eines Größeren" oder auch eine relative Ansicht des Lebens und das Fehlen an Sinn, da alles lediglich ist und man ein kleiner, unbedeutender Teil dieses Gesamten ist. Viele Menschen berichten, dass sie nach solchen Erfahrungen selten wieder zurück in ihre frühere Ansichten kehren können. 

Was du beschreibst kann natürlich eine Art der Depression sein. Deswegen würde ich dir auch raten, einen Ersttermin zur professionellen Beratung zu machen.

Andererseits kann es dir sicher auch helfen, dir einen übergeordneten Sinn zu schaffen. Einen Sinn, der über dich hinaus geht. Du bist erst 22, Vieles läuft sehr gut bei dir und du scheinst in der Reflexionsphase schon sehr weit zu sein. Lerne Dankbarkeit und versuch vielleicht ein wenig über dich hinaus zu forschen. Ich hatte ein ähnliche Phase, ausgelöst durch ähnliches. Hatte Erfolg in vielen Bereichen und gemerkt, dass ich im Leben keine Bedeutung sah. Was mir geholfen hat war mir Ziele zu setzen, die auf Dinge konzentriert waren, wo ich Größeres schaffe. Wie kann ich mit meinen Talenten anderen Menschen helfen? Was sind Projekte, die ich angehen könnte, sodass ich nicht nur mir selbst Luxus im Leben verschaffe und Freuden, sondern wie kann ich übergeordnet Dinge in der Welt ändern? Gerade in der heutigen Zeit der Sinn und "What is your Why?" Suche, wird einem in unserer luxuriösen, westlichen Welt immer mehr geraten, über sich hinauszudenken. Ob Nachhaltigkeit, Soziales, Politik usw. Das sind Dinge, wo ich festgestellt habe, dass mir langfristig viel Freude, Sinn und Bedeutung gegeben wird.

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vor 15 Stunden, Blackfree schrieb:

Ich lebe momentan ziemlich im Umbruch. Habe meine Handy- und Internetsucht in nur zwei Wochen überwinden können. Habe meine Beziehung beendet. Habe meine Heimat hinter mir gelassen. Habe mit Drogen und sexuellen rumprobiert.

In deinem Leben passiert wahrscheinlich gerade sehr viel.

Lass deine Situation bitte von jemand Professionellen einschätzen. Musst ja nicht gleich eine Therapie machen, aber für ein Vorstellungsgespräch solltest du noch Luft aufbringen können. 😉

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vor 4 Stunden, Nachtzug schrieb:

Kinder, lasst die Finger von Drogen!

 

Danke für diesen qualifizierten Kommentar. 😪

Ein ernsthaftes Danke hingegen an @MaxiMaximus. Du hast meine Situation glaube ich ganz gut erfasst und mir nochmal objektiv gespiegelt. 

Die Suche nach einem Sinn ist halt der Punkt: Für mich erscheint eben alles sinnlos und unwesentlich. Das einzige was mir noch was gibt, ist, wenn ich Leuten helfen kann. Das mache ich zwar durch meine Tätigkeit bei der Feuerwehr, aber auch da rette ich nicht 24/7 Leben. 

Ich glaube mir fehlt einfach der normale Spaß am Leben - Freude auf Dinge, Lachen, Heiterkeit. Das ist ja auch ne Motivation. Aber wenn stattdessen alles neutral ist, dann stellt man sich logischerweise die Frage, warum man das macht und die normalen Unannehmlichkeiten des Lebens überhaupt noch mitmacht.   

Ich war jetzt tatsächlich heute morgen beim Hausarzt. Er hat mir eine lokale Adresse zur Psychotherapie gegeben. Dort wird dann zunächst geguckt, in welchem Maße eine Therapie sinnvoll ist, d.h. ob nur ab und zu Termine oder vielleicht sogar Rehabilitation. Er war sehr froh drum, dass ich schon in meinem Alter gekommen bin, und nicht, wie manche erst, mit 60, nachdem sie so etwas schon ewig mit sich rumschleppen. 

Was LSD angeht: Hierzu habe ich mir gerade das ein Fachbuch mit mehreren Jahrzehnten Forschungsergebnissen drin gekauft, um besser mit den LSD katalysierten Erkenntnissen umgehen zu können. Die Online-Vorschau war schon vielversprechend, hier finde ich sicher diesbezüglich Antworten und Wissen.  

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vor 3 Stunden, Blackfree schrieb:

Ich war jetzt tatsächlich heute morgen beim Hausarzt. Er hat mir eine lokale Adresse zur Psychotherapie gegeben. Dort wird dann zunächst geguckt, in welchem Maße eine Therapie sinnvoll ist, d.h. ob nur ab und zu Termine oder vielleicht sogar Rehabilitation. 

Das freut mich zu hören. Es ist gut, dass du das von professioneller Seite abklären lassen möchtest. Hast du bereits einen Termin erhalten? Wenn es da Probleme gibt, seit 2017 gibt es die Möglichkeit, über die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung kurzfristig Termine bei Psychotherapeuten zu bekommen in Deutschland. 

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Am 4.12.2018 um 19:00 , Blackfree schrieb:

 Versteht irgendeiner, was mein Problem ist? Ich verstehe mich langsam selber nicht mehr so richtig. Der Text ist vielleicht auch etwas wirr, aber besser bekomme ich es leider nicht geordnet.

 

Du hast schon früh die Sinnlosigkeit des Lebens erkannt. Die Erkenntnis ist nicht leicht zu ertragen, denn jeder möchte sein Leben mit Sinn füllen. Ein ganz starkes Bedürfnis. Wie schaut's denn bei dir mit Religion bzw. Spiritualität aus? Sowas tröstet und gibt Sinn, wenn richtig ausgewählt. Gibt es in deiner Stadt zum Beispiel ZEN-Praktizierende? Eine schöne Lehre voller Nichts, aber hilfreich. Oder lies mal was von Eckhard Tolle. Oder setze dich für andere Menschen ein. Betreuer für Jungs zum Beispiel. Sowas wird gebraucht.

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Am 5.12.2018 um 15:02 , Blackfree schrieb:

 

Ich war jetzt tatsächlich heute morgen beim Hausarzt. Er hat mir eine lokale Adresse zur Psychotherapie gegeben. Dort wird dann zunächst geguckt, in welchem Maße eine Therapie sinnvoll ist, d.h. ob nur ab und zu Termine oder vielleicht sogar Rehabilitation. Er war sehr froh drum, dass ich schon in meinem Alter gekommen bin, und nicht, wie manche erst, mit 60, nachdem sie so etwas schon ewig mit sich rumschleppen. 

Ist doch schonmal gut. Sollte hier wirklich was im Argen sein, bekommst du professionelles Feedback. Vielleicht auch nur in ein paar Stunden etwas Orientierung. Wird viel zu selten in Anspruch genommen, obwohl es sehr hilfreich sein kann.

Am 5.12.2018 um 15:02 , Blackfree schrieb:

 

Die Suche nach einem Sinn ist halt der Punkt: Für mich erscheint eben alles sinnlos und unwesentlich. Das einzige was mir noch was gibt, ist, wenn ich Leuten helfen kann. Das mache ich zwar durch meine Tätigkeit bei der Feuerwehr, aber auch da rette ich nicht 24/7 Leben. 

Hier auch: ist doch schonmal was. Hast du dir mal Gedanken über größere Projekte gemacht? Beruf und übergreifende Ziele zB verknüpfen? Menschen bewegen und größere Dinge in Bewegung setzen? Gerade wenn bei dir sowieso alles schon gut läuft, hast du hier vielleicht Möglichkeiten, die bei anderen nicht gegeben sind. Ist vielleicht auch ein Ansatz.

 

Am 5.12.2018 um 15:02 , Blackfree schrieb:

 

Ich glaube mir fehlt einfach der normale Spaß am Leben - Freude auf Dinge, Lachen, Heiterkeit. Das ist ja auch ne Motivation. Aber wenn stattdessen alles neutral ist, dann stellt man sich logischerweise die Frage, warum man das macht und die normalen Unannehmlichkeiten des Lebens überhaupt noch mitmacht.   

 

Hier kann wie schon viele gesagt haben vielleicht auch eine Therapie/Neuorientierung helfen. Was ich bei mir in dieser Phase auch festgestellt habe - ich brauchte Menschen mit ähnlichen Sichtweisen und Weltanschauungen, mit denen ich mich über ernstere/tiefere Themen unterhalten konnte. Treffen waren dann mehr und mehr von sinnvollen Gesprächen geprägt, natürlich dann auch immer Spaß. Aber in dieser Phase habe ich eben festgestellt, dass mich Vieles nicht interessiert und mich oberflächliche Unterhaltungen nur runtergezogen haben. Da war Spaß im Social Circle sehr schwierig. Hab also nach Treffen gesucht, wo Menschen mit ähnlichen Interessen sich zusammentun. Für den Anfang ne tolle Sache. Ist vielleicht auch etwas, wo du ansetzen kannst: tiefere Freundschaften bilden und pflegen. Mit solchen Menschen kann man dann sowohl über Schwieriges/Tiefgründiges reden und ebensogut herzlich lachen. Diesen Ausgleich eben teilen.

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Am 5.12.2018 um 15:02 , Blackfree schrieb:

Was LSD angeht: Hierzu habe ich mir gerade das ein Fachbuch mit mehreren Jahrzehnten Forschungsergebnissen drin gekauft, um besser mit den LSD katalysierten Erkenntnissen umgehen zu können. Die Online-Vorschau war schon vielversprechend, hier finde ich sicher diesbezüglich Antworten und Wissen.  

Gibt es auch zu Heroin und Co.

Auf geht's! Berichte von deinen "Reisen" in ferne Welten ^^

*Ironie off*

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Gast
Am ‎05‎.‎12‎.‎2018 um 15:02 , Blackfree schrieb:

Die Suche nach einem Sinn ist halt der Punkt: Für mich erscheint eben alles sinnlos und unwesentlich. Das einzige was mir noch was gibt, ist, wenn ich Leuten helfen kann. Das mache ich zwar durch meine Tätigkeit bei der Feuerwehr, aber auch da rette ich nicht 24/7 Leben. 

Ich glaube mir fehlt einfach der normale Spaß am Leben - Freude auf Dinge, Lachen, Heiterkeit. Das ist ja auch ne Motivation. Aber wenn stattdessen alles neutral ist, dann stellt man sich logischerweise die Frage, warum man das macht und die normalen Unannehmlichkeiten des Lebens überhaupt noch mitmacht.  

bekomm mal Krebs, plötzlich brauchst du keinen "Sinn" im Leben mehr und "der normale Spaß am Leben" ist plötzlich das wichtigste auf der Welt für dich

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