Tretboot statt Achterbahn - neue Beziehungsmuster lernen

61 BeitrÀge in diesem Thema

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vor 3 Minuten, DarkKitty schrieb:

Es spielt sich doch recht schnell eine Art Routine ein,

Hab ich gÀnzlich kontrÀre Erfahrungen.

Braucht meist schon n gutes Jahr aufwÀrts, ehe das Pedal der erste mal wirklich auf den Boden durchgetreten wird.

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Gast

Ich komme aus einem stabilen, liebenden aber auch temperamentvollen Elternhaus. Meine Eltern sind seit ihrer Teeniezeit zusammen, die Ehe hĂ€lt seit ĂŒber 37 Jahren. Da wird gestritten, da wird mal gemotzt und dann wird rumgeknutscht, dass es einem schon fast wieder peinlich ist. 😁 Die sind einfach ein Team. 

Ich liebe Tretbootfahren, auch wenn ich bei der letzten Beziehung ein on/off Dingens mitgemacht habe. Ich habe ein starkes Urvertrauen und bin nach Trennungen meistens schnell wieder auf mich fokussiert. Dazu tragen meine Familie und Freunde bei.

In meinem Umfeld gibt es leider viele FĂ€lle von schwierigen Kindheiten in allen Variationen. Beim Großteil spiegelt sich das in AbhĂ€ngigkeiten in Beziehungen wieder. Diese Menschen haben sich in den letzten Jahren auch in dramatischen Aktionen von mir losgesagt, weil ich Grenzen gezogen habe. Ich nutze meine Energie lieber anderweitig, als stĂ€ndig in Drama verwickelt zu werden.

 

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vor 14 Minuten, Samtschnute schrieb:

r. Diese Menschen haben sich in den letzten Jahren auch in dramatischen Aktionen von mir losgesagt, weil ich Grenzen gezogen habe.

Hat sich das dann woanders wiederholt, oder haste deine Grenzen angepasst?

Weil :Vermutung liegt nahe, dass du zuvor schon zu gutmĂŒtig warst.
Hab Ă€hnliches im Umfeld einige male mitbekommen und wenn nach dem GAU darĂŒber mit mir gesprochen wurde, konnt ich meist nur mit den Schultern zucken: "Ich habÂŽs dir gesagt."
Vor so nem GAU blinken in der Regel (nicht immer) aberdutzende rote Lichter am Firmament.

 

Find ich ein ums andere mal erstaunlich, wie unglaublich viele Menschen diese offensichtlichen Warnhinweise stumpf ignorieren.
Ich mein. Nix gegen Achterbahnfahrer. Im erweiterten Freundeskreis. Aber ich achte immer darauf, dass denen ne Menge anderer Menschen erheblich nÀher stehen als ich. Wenn die snappen, laden die das in der Tendenz nÀmlich auf ihr allernÀchstes Umfeld ab.

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Gast

Das eine war meine beste Freundin. Sie lebte eine zeitlang weiter weg. Als sie zurĂŒck zog, hatten wir eine tolle Zeit. Innerhalb weniger Monate wurde sie aber ĂŒbergriffig. Versuchte einen Keil zwischen mir und eine andere Freundin zu treiben, fing an mich zu stalken. Ich stand ĂŒber ihrem Familienleben. Als ich es ansprach, heulte sie und wollte eine Therapie machen. Hatte sie aufgrund ihrer Kindheit schon frĂŒher mal angepeilt. Drei Tage spĂ€ter lag ein Notizzettel im Briefkasten. Ich habe keinerlei Versuch der Kontaktaufnahme gestartet. Ich wusste sie ist krank. Wie sehr, wusste ich erst Monate spĂ€ter als ihr Ehemann mit seine psychische Ehehölle offenbarte. Sie definitiv Borderlinerin, er co-abhĂ€ngig bis heute. Die schlechte Phase der Freundschaft war also im VerhĂ€ltnis zur LĂ€nge nur sehr kurz.

In einem anderen Fall, kam das ganze Ausmaß auch erst nach dem Knall ans Licht. Ich hatte es aber irgendwie geahnt, denn diese Freundinnen hatte mehrere gute Freundinnen auf die gleiche Art und Weise verloren bzw. wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Deswegen war ich da emotional auch nicht mehr berĂŒhrt. 

Beide ĂŒbrigens in sozialen Berufen tĂ€tig.

Ich durfte dafĂŒr andere Menschen in meinem Leben weiterhin begleiten, bei denen manche hier im Forum meist sofort next schreien wĂŒrden. Die Mutter meines Ex (ĂŒber 10 Jahre Beziehung, seit 7 Jahren getrennt, ganz peinlich von seiner Seite aus) ist mit meine engste Freundin, seine Zwillingsschwester wĂ€hlte mich letztes Jahr als Trauzeugin. Wohlgemerkt, mit ihm wechsle ich kein Wort mehr. Ist vielleicht fĂŒr andere eine ungewöhnliche Konstellation, fĂŒr uns aber total normal (inkl. traditionellem gemeinsamen Urlauben😁). Wir tun uns einfach gut.

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vor 1 Stunde, Samtschnute schrieb:

Ich komme aus einem stabilen, liebenden aber auch temperamentvollen Elternhaus. Meine Eltern sind seit ihrer Teeniezeit zusammen, die Ehe hĂ€lt seit ĂŒber 37 Jahren. Da wird gestritten, da wird mal gemotzt und dann wird rumgeknutsch. 

 

Das könnte die Ursache fĂŒr deine on/off Beziehung sein. Dein sogenanntes Muster.

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Gast

Insgesamt stehen 14 Jahre Tretboot gegen ca. 1,5 Jahre on/off. Liegt hier auch an einem depressiven GegenĂŒber begrĂŒndet und an meiner Akzeptanz von RĂŒckzug. Es ist definitiv keines meiner Muster, aber eine wertvolle Erfahrung.

Nein, meine Eltern fahren ein absolutes Tretboot. 😊 Mit Streitereien meine ich auch mal lautstarke Diskussionen, hitzige Debatten (können auch Debatten innerhalb der grĂ¶ĂŸeren Familienrunde sein), aber das stellt NIE ihre Ehe oder unsere Liebe zueinander in Frage. Es wird keine Grenze ĂŒberschritten. Es geht auch hĂ€ufig darum, dass man den anderen schĂŒtzen will, z.B. als meine Mutter aus Sorge um meines Vaters Gesundheit darĂŒber laut wurde, weil er sich fĂŒr seinen damaligen undankbaren Arbeitgeber aufrieb. 

Mein einer Ex-Freund mochte es nicht, wenn eine Diskussion mal hitziger wurde. Er dachte sofort, dass sei das Ende der Welt. Dann war er bei einem Familienessen anwesend und begriff, dass wir nichts totschweigen, gerne diskutieren und dann es auch mal lauter am Tisch werden kann. Muss nicht, kann aber und dass unsere Familie eben auf diese Art und Weise ein sehr lebendiges Miteinander fĂŒhrt.

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vor 45 Minuten, Samtschnute schrieb:

Insgesamt stehen 14 Jahre Tretboot gegen ca. 1,5 Jahre on/off. Liegt hier auch an einem depressiven GegenĂŒber begrĂŒndet und an meiner Akzeptanz von RĂŒckzug. Es ist definitiv keines meiner Muster, aber eine wertvolle Erfahrung.

Nein, meine Eltern fahren ein absolutes Tretboot. 😊 Mit Streitereien meine ich auch mal lautstarke Diskussionen, hitzige Debatten (können auch Debatten innerhalb der grĂ¶ĂŸeren Familienrunde sein), aber das stellt NIE ihre Ehe oder unsere Liebe zueinander in Frage. Es wird keine Grenze ĂŒberschritten. Es geht auch hĂ€ufig darum, dass man den anderen schĂŒtzen will, z.B. als meine Mutter aus Sorge um meines Vaters Gesundheit darĂŒber laut wurde, weil er sich fĂŒr seinen damaligen undankbaren Arbeitgeber aufrieb. 

Mein einer Ex-Freund mochte es nicht, wenn eine Diskussion mal hitziger wurde. Er dachte sofort, dass sei das Ende der Welt. Dann war er bei einem Familienessen anwesend und begriff, dass wir nichts totschweigen, gerne diskutieren und dann es auch mal lauter am Tisch werden kann. Muss nicht, kann aber und dass unsere Familie eben auf diese Art und Weise ein sehr lebendiges Miteinander fĂŒhrt.

Ach so verstehe.

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vor 8 Stunden, Samtschnute schrieb:

Nein, meine Eltern fahren ein absolutes Tretboot. 😊 Mit Streitereien meine ich auch mal lautstarke Diskussionen, hitzige Debatten (können auch Debatten innerhalb der grĂ¶ĂŸeren Familienrunde sein), aber das stellt NIE ihre Ehe oder unsere Liebe zueinander in Frage. Es wird keine Grenze ĂŒberschritten.

So streitet man auch. Man kann sich anmotzen, laut werden etc.pp aber man stellt nie die Beziehung beim streiten in Frage und es werden keine Grenzen ĂŒberschritten.

 

vor 8 Stunden, Samtschnute schrieb:

Mein einer Ex-Freund mochte es nicht, wenn eine Diskussion mal hitziger wurde. Er dachte sofort, dass sei das Ende der Welt. Dann war er bei einem Familienessen anwesend und begriff, dass wir nichts totschweigen, gerne diskutieren und dann es auch mal lauter am Tisch werden kann. Muss nicht, kann aber und dass unsere Familie eben auf diese Art und Weise ein sehr lebendiges Miteinander fĂŒhrt.

Finde ich gut das auch wenn es nicht mochte mit dabei war und so lernen konnte "Hey man kann auch so streiten" sicher kannte er das von seiner Familie anders.

 

vor 8 Stunden, Samtschnute schrieb:

Insgesamt stehen 14 Jahre Tretboot gegen ca. 1,5 Jahre on/off. Liegt hier auch an einem depressiven GegenĂŒber begrĂŒndet und an meiner Akzeptanz von RĂŒckzug. Es ist definitiv keines meiner Muster, aber eine wertvolle Erfahrung.

Ganz genau. Akzeptanz von RĂŒckzug ist der einzige Weg mit "Partnern" die Depressionen etcpp haben eine Beziehung zu fĂŒhren. Nicht einzuengen und keinen Druck aufzubauen. Hört sich alles sehr reflektiert und gesund an @Samtschnute .

Freut mich.

 

 

 

Magnetism

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Gast

Es sind die vielzitierten Alternativen (nicht MĂ€nner) die mein Leben ausfĂŒllen und es nicht zulassen, dass ich mich ausschließlich auf den Partner konzentriere. Das Forum hat mir aber generell auch mit Literaturhinweisen und guten BeitrĂ€gen wertvollen Input zu Beziehungen gegeben. 

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Danke fuer diesen Thread! Sehr interessant zu lesen. Hier und da entdeckt man sich dann doch.

1. Könnt ihr fĂŒr euch die Kernelemente bennenen, wie ihr von Achterbahn zum Tretbootfahren gekommen seid? Welche Stellschrauben waren das?

Meine Eltern sind das klassische Beispiel fuer "wir sind nur noch wegen der Kinder zusammen". Die letzten 10 Jahre Ehe waren sicher schwierig fuer beide und sobald ich raus war, wurde es nur noch fieser. Bis zur Scheidung haben sie sich gequaelt und reden seit Jahren kein Wort mehr miteinander. Die Schuld wurde stetig beim Anderen gesucht, es wurde viel gestritten oder passiv-aggressiv kommuniziert. Loesungen wurden so nie geschaffen. Im Umkehrschluss war ich jeher ein ziemlicher Harmoniesuechtling. Das klappt aber nur, wenn man auch Vertrauen schenken kann. Das konnte ich bei meiner ersten Freundin ueberhaupt nicht. Die Perle, die alle in der Schule haben wollten. Der Klassiker. Ich habe mich ueber die beste Freunde reingefickt und die Beziehung war ein Albtraum. Zwischen tobender Eifersucht meinerseits, absoluter Naehe, staendigen Vorwuerfen, Traeumereien und den ersten sexuellen Gehversuchen war alles dabei. Mittlerweile bin ich dankbar, dass sie dann irgendwann tatsaechlich fremdgegangen ist, denn das war dann das Ende mit Schrecken, was ich brauchte. 

Danach war ich emotional erstaunlich geloest und habe mir mein Horn abstossen koennen. Fuer mich im Nachhinein unwahrscheinlich wichtig, weil mir das sehr viel Selbstvertrauen geschenkt hat. Ich habe zudem gelernt gegenueber Frauen deutlich direkter und ehrlicher zu werden. Nicht immer alles ins perfekte Licht zu ruecken, damit die Harmonie bestehen bleibt. Die darauffolgende Beziehung ging lange, aber der Ofen war nach 2 Jahren im Prinzip schon aus. Sie war nicht attraktiv, nicht aktiv, nicht durchsetzungsfaehig genug und ich wurde, mit allen aufs und abs die man dann eben so hat, immer unzufriedener. Die Achterbahn war da sicher vor allem meist im Kopf. Aber ich war unnötig oft kalt und verletzend, obwohl mein Screening schuld waren. Eben so, wie ich es bei meinen Eltern gesehen habe. Dabei ist sie wirklich ein toller Mensch und ich wuensche ihr nach wie vor alles Gute. Es dauerte leider zu lange, bis ich mir Hilfe holte. Ich ging zu einem Therapeuten und das hat mir die Augen geoeffnet. Im Nachhinein ist es mir fast peinlich zuzugeben, dass ich die Beziehung so lange aufrechterhielt, weil ich meiner Familie nicht von meinem Scheitern berichten wollte, war ich doch der Einzige, der ueberhaupt noch eine scheinbar glueckliche Beziehung fuehrte. So Saetze wie "Man kann niemanden gluecklich machen, wenn man es selbst nicht ist" haben sich seitdem absolut eingebrannt . Es passiert nichts Gutes, ausser man tut es. Man muss auch mal Risiken eingehen koennen. Unser ganzes Umfeld dachte damals, dass wir bald heiraten und Kinder bekommen wuerden. Ich beendete es mit sehr viel Respekt, aber ohne eine einzige Traene. Meine Ex weinte genau einmal, aber im Grunde hatte sie es sicher auch so gefuehlt. Aber sie war oft genug unfaehig solche Entscheidungen durchzuziehen oder sich und ihre Verhaltensweisen zu reflektieren und zu handeln. Wir lebten noch Monate als Freunde in der gleichen Wohnung, bis ich es mir leisten konnte auszuziehen. Mit dem Auszug ist der Kontakt abgebrochen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich ihre Kollegin (ich wusste es nicht!) flachgelegt habe. Bis heute weiss ich nicht, ob sie es ihr gesteckt hat. War aber auch nur einmal ;-) 

Mit den ganzen Erfahrungen war es fuer mich klar, dass ich mich selbst aendern musste und gaaaanz wichtig, mein Screening verbessern musste. Ich bin jetzt ein paar Jahre verheiratet und bekomme nach wie vor beim Rumknutschen einen Harten, gevoegelt wird taeglich. Ein absolutes Wunder fuer mich! Dabei war mir das schon immer wichtig, aber beim Screening habe ich frueher einfach versagt. Oder mir gedacht, dass sich das noch aendert. Aber nein, Menschen aendern sich nicht fuer jemanden ausser sich selbst. Wir sind natuerlich auch nicht perfekt, aber wir koennen solche Gespraeche und Kritik auf Augenhoehe fuehren. Und ohne Resentment mal etwas ausprobieren, was zuerst so gar nicht auf unserem Schirm war. 

Meine Stellschrauben koennte man wohl runterbrechen auf:

  • Selbstbewusstsein staerken! Nicht Erlesen, sondern machen. Egal ob beruflich oder privat. Alle Herausforderungen haben mich vorangebracht, auch wenn ich teils morgens vor Aufregung gekotzt habe und am liebsten im Bett bleiben wollte.
  • Selbsterkenntnis ueber die eigenen Schwaechen. Harmonie ist mir nach wie vor sehr wichtig, aber ich kann Mauern um mich herum bauen, wenn es sein muss. Und ich kann vorwurfslos kommunizieren, wenn es mir zuviel wird.
  • Screening! Ich bin da pragmatischer geworden. Ohne Mist, stellt Pro und Kontra Listen auf. Ich habe den Therapeuten mit grossen Augen angesehen, als es zuerst vorgeschlagen wurde
  • Hilfe zur Selbsthilfe. Ihr kommt nicht weiter, tretet auf der Stelle? Freunde, Familie und Partner sind furchtbare Therapeuten! Geht zu einem/einer Professionellen. Also die mit dem Notizzettel und Stift.
  • Meine Erwartungshaltung hat sich geaendert. Ich ertappe mich jetzt noch staendig mit dem Gedanken, dass ich nicht genug erreicht habe. Dann sehe ich wie erfolgreich meine Beziehung laeuft, das Finanzielle passt, ich bin erfolgreich in die ewige Sonne ausgewandert, und es geht mir besser denn je. Setzt euch Trigger um euch selbst aus der dritten Person zu beobachten. Bei mir sind es rote Autos. Ich verkrampfe manchmal, wenn ich zu tief in Gedanken bin. Rotes Auto = durchatmen, Schultern runter. Ich weiss aber auch, dass ich weiterhin an mir arbeiten muss. Wie im Beruf, wer rastet der rostet.

 

2. Wie habt ihr diese Umgewöhnung erlebt? Wie schwierig war das? Was war dabei hilfreich? Wart ihr irgendwann "fertig" und das war dann normal? Wie lange hat das gedauert? Oder bleibt es fĂŒr euch ein dauerhaftes Thema, mit dem ihr immer wieder kĂ€mpft?

Es war oft genug angsteinfloessend. Ich habe mich allein gefuehlt, unverstanden, depressiv. Der ganze Prozess hat ein ganzes Jahrzehnt in Anspruch genommen und erst jetzt fuehle ich mich das erste Mal so richtig wohl in meiner Haut. Aber es kommen natuerlich auch jetzt manchmal truebe Gedanken. Hier hilft es mir zu reflektieren und mich zu ueberpruefen, um wieder besser drauf zu sein. 

bearbeitet von devian
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Am 9.1.2019 um 22:11 , Herzdame schrieb:

Ich möchte von euch wissen:

1. Könnt ihr fĂŒr euch die Kernelemente bennenen, wie ihr von Achterbahn zum Tretbootfahren gekommen seid? Welche Stellschrauben waren das?

2. Wie habt ihr diese Umgewöhnung erlebt? Wie schwierig war das? Was war dabei hilfreich? Wart ihr irgendwann "fertig" und das war dann normal? Wie lange hat das gedauert? Oder bleibt es fĂŒr euch ein dauerhaftes Thema, mit dem ihr immer wieder kĂ€mpft?

Zu 1:

Ich habe eine diagnostizierte Borderline-Störung, Hochs- und Tiefs, Verlustangst, Unsicherheit und solche Dinge gehören fĂŒr mich zum tĂ€glichen Erleben dazu. Ich habe 11 Jahre lang, eine großteils ruhige Beziehung gefĂŒhrt. Geendet hat sie, weil die ZukunftsplĂ€ne zu stark voneinander abwichen und ich weder sexuell noch in Punkto Freizeitgestaltung erfĂŒllt war.

FĂŒr mich gibt es mehrere SchlĂŒsselfaktoren:

Ich brauche eine Partnerin, die grundsĂ€tzlich Ă€hnliche Einstellungen, WĂŒnsche und Erwartungen an das Leben hat hat wie ich und Sie muss grob das von einem Mann erwarten und wollen, was ich zu bieten habe. DarĂŒber hinaus muss sie mir das Geben können, was ich mir von einer Frau wĂŒnsche. Ach ja.... NatĂŒrlich mĂŒssen beide dem Partner Gutes wollen.

Wenn die Passung grundsÀtzlich Àhnlich ist und passt besteht der Rest aus Kommunikation (verbal, nonverbal), Arbeit an sich selbst, und der Bereitschaft sich auf etwas Neues einzulassen.

Ich z.B. brauche sehr viel NĂ€he und BestĂ€tigung. Wenn die NĂ€he nicht gegeben ist, benötige ich anderweitig positives Feedback, damit ich weiß, das die Beziehung immer noch existiert und stabil ist. Bei mir ist es irgendwie wie mit einem Kind, das im Kindergarten zurĂŒckgelassen wird... Mama geht erstmal kurz weg und signalisiert, alles ist gut.. Mama bleibt allmĂ€hlich lĂ€nger weg... usw. Aber Mama kommt auch wieder, wenn ich sie brauche, was aber nicht so oft vorkommt, da ich eigentlich alles alleine bewĂ€ltigen kann. Bleibt sie zu lange weg, ergeben sich zwangslĂ€ufig Probleme wie Konkurrenz und ein gewisser Kontrollverlust, weil die beziehungslose Version meiner selbst das Kommando ĂŒbernimmt.

LĂ€uft es gut, entwickelt sich Vertrauen, was wiederum mehr Distanz erlaubt. Klingt vllt anstrengend fĂŒr die Frau, funktioniert aber recht einfach im Alltag, da meine Frauen gerne kommunizieren.

Der Rest liegt dann bei mir. Eifersucht, Unsicherheiten und andere Dinge sind zu identifizieren und zu hinterfragen. Ist z.B. die Eifersucht grundlos? Kommt sie aus zu wenig Kontakt? Oder hat es andere Ursachen. Wenn es GrĂŒnde gibt, muss man entsprechend agieren.

Der eigene Selbstwert ist zu stÀrken. Hier hilft mir z.B. meine Partnerin auch ungeplant durch Worte und Taten.

Der letzte Punkt besteht fĂŒr mich in der praktischen Anwendung von Beziehungsliteratur. NatĂŒrlich muss das richtige Mittel, zur richtigen Zeit eingesetzt werden. Dabei spielen wiederum die aktuellen BedĂŒrfnisse beider Partner eine Rolle.

Zu 2:

An manchen Tagen ist es als Thema prÀsenter, als an anderen. 

 

 

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