9 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Je länger ich über das Phänomen "sich etwas zurecht rationalisieren" nachdenke, desto mehr irritiert es mich und ich habe dazu einige Fragen an Euch dazu.

1. Ich habe diese Phrase häufig im Bezug auf Frauen, die ihren Partner verlassen oder im Bezug auf "ungewöhnliches Verhalten" (meist sexueller Natur) bei Frauen gelesen bisher. Ist das meine beschränkte Wahrnehmung/ bzw. ein Bias der durch die hohe Anzahl an Männern hier im Forum==> mehr Themen in diese Richtung, oder rationalisieren sich Frauen mehr Dinge zurecht als Männer? Ich glaube bei Männern habe ich das bisher nur im Sinne von "Sie behandelt mich wie Scheiße und ich rede mir das schön" gelesen. Deshalb:

2. Ist der Fokus der Rationalisierung eurer Erfahrung/eures WIssens nach bei Mann und Frau häufig unterschiedlich? 

3. Wie bewertet ihr dieses Verhalten? Ursprünglich hätte ich gesagt, dass es grundsätzlich ein normaler und gesunder Mechanismus ist, um komplizierte DInge irgendwie mit dem eigenen Wesen zu vereinbaren aber... durch die Themen bei denen das in den Threads vorkommt, bekomme ich mehr und mehr das Gefühl, dass es von eigentlichen Problemen ablenkt und zu einer verzerrten Selbstwahrnehmung führt und damit eig. ziemlich problematisches Verhalten ist.

4. Merkt ihr bei euch selbst, wann ihr etwas zurecht rationalisiert und wann nicht? Grade wenn ich in LTR Rettung Threads von Frauen dazu lese finde ich schwierig zu bewerten, ob da jmd. gerade iwie ernsthaft versucht die Probleme in seiner Beziehung zu verstehen und damit lösbar zu machen oder sich eben nur was zurecht rationalisiert um nicht auf das eigentliche Problem schauen zu müssen.

5. (Wie) verhindert ihr es euch Sachen zurecht zu rationalisieren bzw. arbeitet ihr irgenwie daran, das nicht zu tun und wenn ja, wie?

Vielen Dank schonmal!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 3 Stunden, Doktor H. schrieb:

Je länger ich über das Phänomen "sich etwas zurecht rationalisieren" nachdenke, desto mehr irritiert es mich und ich habe dazu einige Fragen an Euch dazu

Sorry, aber ich habe noch nie von diesem Phänomen gehört. Was meinst du damit denn genau? Definition?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 20 Minuten, Rederberg schrieb:

Sorry, aber ich habe noch nie von diesem Phänomen gehört. Was meinst du damit denn genau? Definition?

Dann hast du vermutlich noch nicht genug im Forum gelesen. Und auch nicht viel drüber nachgedacht, wie Menschen so ticken...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Man sagt, dass Männer eher zur Rationalisierung neigen, Frauen eher zur Emotionalisierung. In Konflikten neigen Frauen eher dazu, Aussagen zu tätigen, die den Mann zur einer emotionalen Reaktion entlocken sollen. Z.b. sagt eine Frau: „Keiner liebt mich“. Viele Männer würden das rationalisieren und aufzählen, warum das nicht stimmt. Eigentlich will sie „Ich liebe dich“ hören und umarmt werden. Wenn dich das interessiert kannst du mal nach John Gray suchen. 

Ich merke Rationalisierungen, wenn ich unangenehme Gefühle nicht spüren will. Z.b. bevor Schuldgefühle auftauchen, sagt man sich, dass jeder sowas macht und jeder korrupt ist. Dein Beispiel mit dem sich schönreden und schlechtes Verhalten des Partners zu dulden dient häufig dazu, die Angst vor Ablehnung und dem Verlassenwerden nicht spüren zu müssen. Im Endeffekt manipuliert man sich damit. 

Ich habe gelernt, Rationalisierungen zu verhindern, indem ich die Gefühle zulasse und den Umganag mit Ihnen lerne. Wenn du merkt, dass du rationalsiert, dann sage dir selber „Ich rationalisiere wieder“ und bewerte das nicht! Dann versuche zu fühlen und lasse dieses Gefühl zu und bennene es - „Ich fühle mich gerade schuldig und das ist ok“. Du kannst auch versuchen die Rationalisierungen durch Gegenargumente zu entkräften. Wenn du die sagtest „Jeder macht das“, dann kannst du bewusst an Gegenbeispiele denken. Du kannst mal mach kognitiver Verhaltenstherapie oder dialektisch behaviorale Therapie googeln. 

bearbeitet von GeilerHase123

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 36 Minuten, Nahilaa schrieb:

Dann hast du vermutlich noch nicht genug im Forum gelesen. Und auch nicht viel drüber nachgedacht, wie Menschen so ticken...

Dann erklär mir doch dieses Phänomen - ich bin immer neugierig :-) 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
vor 10 Stunden, Rederberg schrieb:

Sorry, aber ich habe noch nie von diesem Phänomen gehört. Was meinst du damit denn genau? Definition?

Bist du nicht der 50 Jährige Typ der die Bürgermeister Frau in seinen BDSM Keller gezerrt hat?

 

Falls ja, Hut ab ! Ist schon ne Leistung, solange durchs Leben zu laufen und noch NIE von dem Wort gehört zu haben ^^

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
vor 9 Stunden, Nahilaa schrieb:

Um dann Schuldgefühle zu vermeiden, bedient sich das Ich der Vernunft, und versucht, seine Handlungen mit "Argumenten" zu untermauern...

 

vor 9 Stunden, Nahilaa schrieb:

Die Schutzwirkung für eine verunsicherte Psyche ist immer die gleiche. Verhindern kann das sowas deshalb mit einer Stärkung des Ich, also Arbeit an der Persönlichkeit, Steigerung des Selbstwertgefühls usw - auch hier wieder, ein solides Innergame schützt.

Mal als Nachfrage (nicht als "Einwand" oder "Gegenarugment"): worin liegt das Problem von solchen Abwehrmechanismen? Ich bin im Studium nur ein paar mal auf die Psychoanalyse gestoßen und war nie wirklich daran interssiert (und es war schon verdammt kompliziert); und genau das is' jedenfalls der Punkt gewesen, den ich nie so wirklich verstanden hab'. Solche Abwehrmechanismen greifen ja in der Regel dann, wen eben, wie du sags, das Individuum mit dem Problem nicht wirklich umgehen kann (z.B. ein innerer Widerspruch besteht; kann mir aber auch vorstellen, dass es noch andere Probleme gibt, enen das Individuum mit Abwehrmechanismen begegnet: Gewaltereignisse, unerfüllte Liebe, überwältgende Sehnsucht und vieles mehr).

Aber wie gesagt, ich hab' das Problem daran nie verstaden. Wenn ich raten müsste, würde ich vielleicht sagen, dass die Abwehrmechanismen das Problem verdecken, verschleiern und unzugänglich machen, sodass es nicht "behandelt" werden kann. Ist ... das richtig geraten? Oder steckt mehr dahinter?

 

vor 10 Stunden, Rederberg schrieb:

Sorry, aber ich habe noch nie von diesem Phänomen gehört. Was meinst du damit denn genau? Definition?

Naja ... und da das Thema halt wirklich ein komplett anderer Schwepunkt war, is' mir im Konkreten auch nicht so klar, was genau damit gemeint ist.

vor 10 Stunden, Nahilaa schrieb:

Um dann Schuldgefühle zu vermeiden, bedient sich das Ich der Vernunft, und versucht, seine Handlungen mit "Argumenten" zu untermauern.

...meinst du damit, zu "argumentieren", warum das eigene Verhalten richtig war? Hat das nicht auch (sehr) große Anteile der Verdränug von Schuldgefählen? Ich hätte unter Rationalisierung erstmal gedacht, dass eben nicht verdrängt, aber erklärt und zu verstehen versucht wird. Quasi fast schon nach dem Schema der Selbstreflexion: "Ich habe jemandem weh getan, und jetzt habe ich Schuldgefühle. Diese Schuldgefühle sind darauf zurückzuführen, dass ich schon als Kind immer die Veranwortung für andere Menschen übernehmen musste. Deshalb erst komme ich dazu, den Schmerz, den ich verursacht habe, selbst zu empfinden (und so weiter und so fort)".

Aber das scheint ja etwas anderes zu sein, darum: kannst du's vielleicht nochmal ah,... erklären, noch ein, zwei Beispiele bringen, die beim Verstehen helfen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.