Wie komm ich aus der psychologischen Zwickmühle

31 Beiträge in diesem Thema

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vor einer Stunde, Masterminder schrieb:

Deswegen sind die besten Therapeuten ja auch die, die selbst schon in einer gewissen Lebenskrise waren und dadurch erst Therapeuten geworden sind.

Das sind fast alle. Und gut sind sie deswegen noch lange nicht.

Ich stell mir das bißchen wie bei Lehrern vor - wieviele waren wirklich gut?

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vor 3 Stunden, Jingang schrieb:

Das sind fast alle. Und gut sind sie deswegen noch lange nicht.

Ich stell mir das bißchen wie bei Lehrern vor - wieviele waren wirklich gut?

Naja, das ist halt genauso wie mit Leuten, die meinen jemanden in der Kindererziehung beraten zu können, obwohl sie selbst keine Kinder haben.

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vor 51 Minuten, Masterminder schrieb:

Naja, das ist halt genauso wie mit Leuten, die meinen jemanden in der Kindererziehung beraten zu können, obwohl sie selbst keine Kinder haben.

Erziehungsberatung ist, bzw. sollte ne rein rationale und fachliche Angelegenheit sein. Bedeutet, es wird nur Wissen vermittelt. Dafür brauch es s keine eigenen Kinder. Kannst als kinderloser Erziehungsberater ausgesprochen kompetent sein. Umgekehrt sind viele Erziehungstipps, die auf "ich hab selbst fünf Kinder großgezogen" basieren sollen, ne komplette Katastrophe.

Für Kindererziehung dagegen, brauch es vor allem Intuition. Im Grunde sollte Erziehungsberatung die Eltern motivieren, ihre eigenen Themen zu klären. Der Rest läuft dann meist von selbst. 

Seiteneffekt davon ist möglicherweise die alte Binsenweisheit, dass Pädagogen oft die schlechtesten Eltern sind. Weil sie lieber anderen erklären wollen, wie es geht. Anstatt sich den eigenen Themen zu stellen. Wir oft dadurch manifestiert, dass aus den gelernten Theorien Ausreden gebastelt werden. Also, hab ich mal gehört, dass es das geben soll. Von wem, der wen kennt. Und so.

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vor 23 Stunden, Jingang schrieb:

Das sind fast alle. Und gut sind sie deswegen noch lange nicht.

Ich stell mir das bißchen wie bei Lehrern vor - wieviele waren wirklich gut?

 

vor 20 Stunden, Masterminder schrieb:

Naja, das ist halt genauso wie mit Leuten, die meinen jemanden in der Kindererziehung beraten zu können, obwohl sie selbst keine Kinder haben.

Ich würde da nicht so pauschal damit umgehen. Kann ein Therapeut nur an einer Borderline-Erkrankung arbeiten, wenn er selbst ein (überwunden?) hat? Darf eine Frau sich dann überhaupt von einem heterosexuellen Mann beraten lassen? Wenn ich präventiv mein Burnout bearbeiten möchte, ist es dann sinnvoll zu einem Therapeuten zu gehen der sein 4 Burnout überwunden hat, oder den auszusuchen der noch nie eines hatte? Wer wird die bessere Arbeit in der Prävention leisten?

Generell würde ich behaupten, es kommt immer auf die Klienten-Therapeut-Beziehung an. Ist mir wer sympathisch, mag ich den Stil, kann ich mich fallen lassen? Dann sollte ich dabeibleiben. Wenn ich das nicht kann, wenn ich mich in der Therapie unwohl fühle, aufgrund des Therapeuten, dann sollte ich über einen Wechsel nachdenken.

In Therapiesitzung geht es oft auch nicht Dinge rational abzuarbeiten. Die meisten Menschen haben verstanden, dass eine Essstörung, Inkontinenz oder Drogensucht keine positiven Eigenschaften sind. Mit solchen Menschen kann man reden was man möchte, wenn sie die Emotion nicht bekommen, wenn man sie nicht in der Kindheit abholt, dort wo das Trauma verursacht wurde, wird sich daran nichts ändern. Und das ist die Gradwanderung mit der ein Therapeut umgehen muss. Ein kleines Beispiel (was sich so tatsächlich zugetragen hat):

Ein Mann (Ende 40) wurde in seiner Kindheit schwer von seinem Vater misshandelt. Sowohl psychisch als auch physisch. Aufgrund mehreren unglücklichen Entscheidungen nach der Scheidung seiner Ex-Frau, ist diese Mann wieder auf das Grundstück der Eltern gezogen und lebt mit seinem Vater, welcher ihn weiterhin verbal misshandelt, auf einem Grundstück. Gleichzeitig ist die Mutter des Klienten ein Pflegefall geworden und aufgrund Schuldgefühle ihr gegenüber, kann er nicht wegziehen. Da die Spirale nun schon eine längere Zeit existiert, ist er mittlerweile arbeitslos und kann sich einen Umzug nicht leisten. Grund warum er bei Therapeuten aufschlägt: Er ist seit Monaten/Jahren impotent und würde gerne mal wieder einen Steiffen haben.

Der Mann hat sein Leben damit verbracht, sich darin zu üben, dass er nichts mehr fühlen muss. Sowohl körperlich als auch emotional. Dass er keinen mehr Hoch bekommt, ist nur eine weitere Reaktion seines Körpers auf die ständige Entmannung seines Vaters. Gleichzeitig kann er jedoch nicht aus der Situation entfliehen, da seine Schuldgefühle seiner eigenen Mutter gegenüber zu groß sind. Gerade im Sozialsystem (und da arbeite ich und hab daher einen guten Einblick auf den Fall), kommen dann immer wieder Oberschlaumaier daher, die Versprechen, dass sie ihn glücklich machen können, dass er sich nur ein wenig mehr anstrengen muss. Er soll doch nicht so unbedacht durch die Welt gehen, dass Leben ist geil.
Aber eigentlich sind wir weit weg von Glück und glücklich. Eigentlich kann man es als Erfolg einstufen, dass sich der Kunde nicht an der Türklinke erhängt, wenn man gerade mal aufs WC geht. Gleichzeitig kostet es dem Mann jedoch enorm viel Kraft nicht an seine Jugend/Kindheit zu denken, wenn der Therapeut das Träume aufreisst, erhängt er sich vielleicht tatsächlich. An dieser Stelle möchte ich jedoch noch einmal daran erinnern, dass der Klient aufgrund Potenzprobleme einen Therapeuten aufgesucht hat. Klar kann dies der Einstieg in eine lange Reise in die Jugend werden, aber es kann auch einfach beendet werden, wenn der Mann wieder einen hochbekommt. Der Klient gibt hier das Tempo und die Richtung vor.

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Einfach mal Hallo Sagen und das dann steigern wie der Don Juan Workshop... Small Talk machen mit Frauen dann dein Styling verbessern usw. versuch einfach mal Sachen RICHTIG zu machen

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vor 13 Stunden, Creal schrieb:

Gerade im Sozialsystem (und da arbeite ich und hab daher einen guten Einblick auf den Fall), kommen dann immer wieder Oberschlaumaier daher, die Versprechen, dass sie ihn glücklich machen können

In dem Bereich hab ich auch schon hahnebüchende Geschichten mitbekommen. Teil des Problems ist, dass die Leidtragenden kaum je die Energie haben, gegen Mißstände vorzugehen.

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