Aldous

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  1. Klar gibts hier Parallelen zu dem Amokläufer - und nicht nur hier, sondern überall. Gewalttäter sind keine separate Spezies. Da hat jeder Gemeinsamkeiten. Es klinken auch Leute wie Gandhi, Jesus oder James Bond aus, wenn man sie überfordert.
  2. Man macht dauernd alles mögliche, worauf man nicht angewiesen ist. Und das macht auch Sinn. Aber darum gehts nicht. Der Punkt ist der: Deine Todesspirale gibts nur, wenn du sie dir selbst einredest. Beispielsweise da: Liest man hier öfters - es macht aber keinen Sinn. Gibt eine Menge ausgetüftelte Theorien was menschliche Grundbedürfnisse sind. Maslow, Kretzschmar, Riemann, usw. Sex wirst du auf deren Listen aber nicht finden. Einfach, weil Sex kein monokausales Verhalten ist. Wenn du Sex hast, dann gehts dir nicht nur darum, den kleinen 447 wegzustecken. Das glaubst du möglicherweise. Wärs so, könntest du aber einfach Hand anlegen. Was bedeuten würde, dass sowieso niemand Frauen bräuchte. Handbetrieb ist aber nicht das gleiche. Der Unterschied ist, dass Sex nicht selbst ein Bedürfnis ist - sondern ein Verhalten, das ein ganzes Paket von Bedürfnissen befriedigt: Nähe, Macht, Spiegelung, Kommunikation, Partnerschaft, Geborgenheit, Reproduktion, usw. Um nur ein paar zu nennen. Sind noch viel mehr. Die, die ich genannt hab, werden häufig als Grundbedürfnisse gesehen - und die kannst du alle auch ohne Sex befriedigen. Mal abgesehen von der Reproduktion. Aber dabei ist Sex nur ein verschwindend kleines Detail. Bedeutet: Sex ist ne gute Sache - und jeder kommt ohne aus. Wenn du dich in deiner Kindheit gesund entwickeln konntest, dir einen zugewandten Freundeskreis aufgebaut hast, in einer freien Gesellschaft lebst, körperlich und geistig einigermaßen gesund bist, ein Dach überm Kopf, Essen im Kühlschrank und eine funktionierende Heizung hast, dann kanns dir gut gehen. Auch ohne Sex. Isso. Nicht, dass dann irgendwas gegen Sex sprechen würde. Im Gegenteil. Gibt keinen Grund, keinen Sex zu haben. Und genausowenig gibts keinen Grund zu klagen, wenn man keinen Sex hat. Einfach, weil es niemandem wegen fehlendem Sex schlecht geht. Glaubt man, es wäre so, dann denkt man sich das aus - und üblicherweise sucht man sich dann auch einen Schuldigen. Ist ne negative Projektion. Und da ist die Parallele zu deiner Logik. Tatsächlicher Grund für so einen Amoklauf, ist aber intrinsischer Hass. Worauf der projeziert wird, ist weitgehend austauschbar. Frauen, Ausländer, das System, das Wetter, usw.
  3. Nur wenn wenn man glaubt auf ein Ergebnis angewiesen zu sein. Das ist die Parallele zu dem Amokläufer.
  4. Bannen ist sinnvoll wenn man zu wenig Moderatoren, oder keinen Bock auf Bekloppte hat. Mit Kreislauf durchbrechen, oder konstruktiver Entwicklung hat das aber nix zu tun. Was du weiter oben über die gebannte Trollfraktion schreibst, liest man so ähnlich auch in Maskulinistenforen. Mit dem Unterschied, dass da User wegen negativer Stimmungsmache gebannt werden, wenn sie nicht beim Frauenhassen mitmachen. Da wird Frauenhass als konstruktive Entwicklung gesehen. Die haben da einen Schatten - und dulden nur Leute, die den gleichen Schatten haben. Kreislauf durchbrechen würde bedeuten, jeden zu dulden. Auch die total Bekloppten. Dafür brauchts aber Moderatoren in Vollzeit. Und das kann kaum jemand leisten. Was immer gut ist, ist eine überwiegende Mehrheit an Usern, die möglichst wenig bekloppt sind. Was hier im Forum hinhauen könnte. ...glaub ich. Oder? Doch! Hm... Ludovico-Technik ist Aversionstherapie. Und das Beispiel im Film ist gar nicht mal übertrieben. Schwulen ein Foto von einem nackten Mann zeigen und Stromschlag verpassen, war in den 60ern Stand der Wissenschaft. Oder Alkoholikern ihre Flasche Korn unter die Nase halten und heimlich Muskelrelaxans spritzen, das die Atmung lähmt. Die hatten dann Todesängste. Hat nicht so wirklich funktioniert. Gab dann Alkoholiker, die haben zwar einen Bogen um jede Flasche Korn gemacht - sich aber auf den Schreck erstmal einen Whiskey genehmigt. Und einer wurde zwar trocken - bekam aber Atemstörungen als er Frostschutz in sein Auto füllte. Impulse umprogrammieren, funktioniert halt nicht. Was nach heutigem Verständnis klar ist. Ein Süchtiger hat ein Problem, mit dem er nicht klarkommt. Das wird nicht besser, indem man ihm noch größere Probleme macht. Und ein Schwuler hat gar kein Problem. Heutiger Konsens ist, Leuten ihre Impulse zu lassen - und ihnen die Konsequenzen ihrer Handlungen bewusst zu machen. Was sicherlich länger dauert, aber dafür nachhaltiger ist. Auch, weil es die Integrität der Leute nicht angreift. Hass zielt auf Vernichtung. Vermeidung ist was anderes. Stimme zu. Daher --> "mindestens", da (schon seit für alle praktischen Belange Ewigkeiten) dieser Vorsatz nicht ausgeübt werden kann, ohne selbst (mindestens sozial) ausgeschaltet zu werden. Hm? Wenn ich Frauen hasse, aber nicht umlege, weil ich nicht in den Knast will - dann hasse ich Frauen nicht? Das Gegenteil von Hassen ist Gleichgültigkeit. Mit dem was du hasst, beschäftigst du dich intensiv. Darum ist Lieben übrigens nicht das Gegenteil von Hassen. Vielmehr entstehen Zuneigung und Abneigung teilweise in den gleichen Hirnregionen. Wie gesagt, Zuneigung und Abneigung sind keine Gegenteile. "Wenn ich sie zerstöre, gehts mir weniger schlecht." ist nicht das Gegenteil von "Wenn ich sie habe, gehts mir gut." Beides externalisiert - und zwar auf Frauen. Zu behaupten, PU würde Frauenhasser züchten, wäre ziemlicher Quark. Genauso ist es Quark, zu glauben PU hätte nix mit Frauenhass zu tun. Einfach weil PU mit Frauen zu tun hat. Frag mal PU-Veteranen. Die die ich kenne, halten Frauen für immer weniger wichtig, je mehr sie merken, dass sie Frauen haben können. Bedeutet nicht, dass Frauen gleichgültig werden - aber sie werden nicht mehr als Ursache von Zufriedenheit, oder Unzufriedenheit gesehen.
  5. Die Weltbilder werden schon in Taten umgesetzt. Nur meist ohne Öffentlichkeit. Die Aggressionen richten sich dann gegen das Haustier, das Sitzpolster in der Straßenbahn, den Praktikanten, usw.
  6. Hass zielt auf Vernichtung. Vermeidung ist was anderes. Würde bedeuten, dass er in einer defizitären und nicht ungewöhnlichen Situation aufgewachsen ist. Ob jemand zum begnadeten Künstler, genialen Wissenschaftler, eigenbrödlierischen Beamten oder psychopathischen Killer wird, hängt oft von zufälligen Nebensächlichkeiten ab.
  7. In erster Linie empfindet man so, wie man es gewohnt ist. Denken und handeln ergeben sich daraus. Und was man gewohnt ist, entscheidet sich teilweise schon, bevor man selbst überhaupt exisitert. Setzt man beispielsweise männliche Ratten unter Stress, dann verhält sich deren Nachwuchs deutlich untentspannter - auch dann, wenn die Jungen nie Kontakt mit den Vätern hatten. Irgendwie wird der Stress der Väter über die Erbanlagen weitergegeben. Epigenetik. Genauso geben depressive Mütter beim Stillen andere Stoffwechselelemente an Säuglinge weiter, als gesunde Mütter. Man saugt sozusagen die Verfassung der Mutter mit der Muttermilch auf. Als nächstes kommt dann der Einfluss von Erziehung, usw. Sind alles Faktoren, die man selbst nicht beeinflussen kann. Witzig ist, wie verschieden sich trotzdem einzelne Persönlichkeiten entwickeln können. Beispielsweise können Geschwister völlig verschiedene Wege einschlagen. Gewohnheit ist also nicht alles. Gewohnheiten sind Lösungen. Möglicherweise für Probleme früherer Generationen. Die Lösungen beizubehalten, macht auch Sinn. Schließlich hat irgendwann mal jemand viel Energie investiert, um die Lösung zu entwickeln. Und so lange es funktioniert, wäre Umdenken unnötige Verschwendung. Ändern sich die außeren Umstände allerdings, kanns sein dass die Lösung selbst zum Problem wird. Dann kanns sein, dass Dinge erstaunlich einfach werden, wenn man die gewohnten Glaubenssätze losläßt - und einfach macht. Dann guckt was passiert. Und Schritt für Schritt neue Lösungen entwickelt. Im Idealfall lernt man so neue Kompetenzen dazu - und behält die alten Lösungen im Hinterkopf, falls mal wieder äußere Umstände eintreten, die dazu passen. Im PU ist das der Alpha, der nach eigenen Regeln lebt. Aber das hatten wir hier im Thread alles schon. Die Alphas, deren Regeln clever und sozialverträglich sind, werden die Gruppenführer. Weil die anderen ihnen folgen. Usw.
  8. In den Statusmeldungen wurden gestern schon das Patriachariat und die überkommene Gesellschaft als Urache ausgemacht. Ja, nur kann niemand mit 9 Jahren in eine Therapie einwilligen. Oder anders gesagt: Kinder in Therapie zu schicken, sagt weniger etwas über das Kind und mehr über das familiäre Umfeld aus. Insofern ist so ein Amoklauf zwar kein gesamtgellschaftliches Problem - aber das direkte Umfeld ist daran durchaus beteiligt. Wirksam wäre wahrscheinlich gewesen, wenn die erwachsenen Familienmitglieder in Therapie gegangen wären - also Hilfe angenommen hätten, um den Kind Rückhalt bieten zu können. Wie Sunny schon schreibt: Was Amokläufern fehlt, ist die Einbindung in ein soziales Umfeld.
  9. Weil er game hat. Davon abgesehen, läufts bei ihm nicht anders, als bei Anderen auch. Das Frauen dich sehen und mit dir vögeln wollen, passiert dauernd. Nur sprechen die meisten das nicht aus, sondern lassen sich nichts anmerken. Kumpel von mir ist ein 1,65 m großer, rundlicher IT-Nerd mit Halbglatze, Doppelkinn und unerschütterlicher Niceguy-Überzeugung. Der hat Null game - und letztes Jahr eine Trainerin von McFit flachgelegt. Oder sie ihn. Das triffts wahrscheinlich eher. Sie war nun keine 9 und es hat auch keine zwei Wochen gedauert, bis das Drama seinen Lauf nahm - aber er hat irgendwas, das sie im ersten Moment geflasht hat.
  10. Als Leichenwagen. Der Mini ist an sich gar nicht so übel - und verliert im Vergleich zu gelungenen Modellen:
  11. Also ich zum Beispiel habe den Impuls nicht. Den Impuls hast du schon. Das du niemanden verkloppst liegt daran, dass du gelernt hast, Impulse zu regulieren. Manche Impulse läßt man zu, mache schiebt man auf, andere verdrängt man. Ganz ohne Impulse würde man aber auf der Komastation landen. So ähnlich, wie bei der Ludovico-Technik aus Clockwork Orange?
  12. Veränderung funktioniert durch Gewohnheit. Gleichzeitig stehen Gewohnheiten Veränderungen entgegen. Gibt den Vergleich zwischen Gehirn und Straßenverkehr. Wo es tatsächlich Parallelen gibt. Beispielsweise ist das Verhältnis zwischen dem Volumen eines Gehirns zur Anzahl der Synapsen, gleich wie das Verhältnis zwischen der Fläche einer Stadt und der Zahl der Verkehrsverbindungen. Ne Stadt ist ja nicht nur viele Dörfer nebeneinander, sondern anders strukturiert. Im Gehirn läufts so: Nimmt man viele Sinnesreize wahr, dann schickt man die durch die Synapsen, die gut ausgebaut sind. Sozusagen die Autobahnen. Das sind die Gewohnheiten. Fährt man auf die Autobahn, weiss man, wo man hinkommt. Ungewohntes funktioniert so, wie kleine Trampelpfade im Dickicht. Da kommt man langsam voran und sieht nicht, wo der Weg hinführt. Trampelt man aber öfter da lang, wird der Pfad breiter - und kann irgendwann auch ne Autobahn werden. Die Sache ist dabei die: Hat man Stress, dann nimmt man immer die Autobahnen. Weil man damit viel Informationen in kurzer Zeit verarbeiten kann. Das funktioniert meist auch. Ändern sich aber die äußeren Umstände, kann die Autobahn ineffektiv werden, weil man nicht dahin kommt, wohin man müsste. Über die Autobahn fahren, führt dann zu noch mehr Stress - was dazu führt, dass man über die Autobahn fährt. Bis da so viel Stau ist, dass man nicht mehr voran kommt. Das wär der Tiefpunkt. Dann geben wir die alten Gewohnheiten auf und fangen an, uns weitere Wege zu suchen. Erstmal mit trial and error. Bis wir einen guten Weg gefunden haben, der dann zur Autobahn wird. Geht aber auch anders: Indem man keinen Stress hat. Spaziergang macht, meditiert, schläft, Füße hochlegt, usw. Sich entspannt. Ist man entspannt, werden die Autobahnen nicht gebraucht - und die Trampelpfade werden zur Option. Ist eine Veränderung, ohne Tiefpunkt. Die Zwickmühle gibts dann, wenn man in Richtung Niceguy tendiert - und das nicht will. Von der Sache her, ist es so: Nett bedeutet nicht, sich für andere zu interessieren. Das wäre Empathie. Nett bedeutet, sich nett verhalten. Mehr nicht. Soweit kein Problem. Kompliziert wirds, wenn man sich nett verhält, um eine bestimmte Reaktion zu bekommen. Also needy ist und darum manipuliert. Das ist die Niceguy-Logik. "Wenn ich nett zu ihr bin, muss sie mir mir vögeln." Das kann nerven. Was nicht bedeuet, dass Niceguys nicht vögeln würden. Gibt reichlich Frauen, die sich gezielt Niceguys aussuchen. Unter anderem, weil sie mit denen gut Schlitten fahren können. Was an sich auch kein Problem ist. Gibt Beziehungen, die so jahrzentelang stabil bleiben und in denen beide auch einigermaßen zufrieden sind. Ein Problem wirds erst, wenn man kein Niceguy sein will. Dann kanns hilfreich sein, erstmal in die andere Richtung zu kompensieren. Also jede Nettigkeit zu vermeiden, um nicht in gewohnte Muster zu fallen.
  13. Genau. Mal abgesehen von den genauen Definitionen: Bei einem Freezeout geht man komplett aus der Beziehung raus. Das Witzige ist, dass gerade dadurch Beziehung möglich wird. Bei Ködern und Warten zieht man sich zwar zurück, bleibt aber insofern in der Beziehung, alsdass man den anderen beeinflussen will. Man wartet, stellt Erwartungen, bleibt verwickelt, usw. - und verbaut sich dadurch, selbst in den Mittelpunkt des eigenen Lebens zu rücken. Man eiert rum. Rückt man dagegen bei einem FO sein eigenes Leben in den Mittelpunkt, pflegt man sozusagen eine gute Beziehung zu sich selbst - und das ist die Grundlage dafür, Beziehungen mit anderen führen zu können. Ist sozusagen ein dauernder Wechsel zwischen Nähe und Distanz. Wird im Riemann-Thomann-Modell ganz anschaulich erklärt. Stressfrei sind Beziehungen dann, wenn man den ständigen Wechsel nicht als Problem sieht. Dann braucht man auch die Definitionen nicht mehr.
  14. Rationale Erklärungen für unsere Haltung zu finden, fällt uns meist leichter, als unsere Haltung zu verändern. Liegt daran, dass unser Gehirn saumäßig komplex ist. Wir sind einerseits sehr flexibel und können uns auf so ziemlich jede Situation einstellen - gleichzeitig kostet es uns viel Energie, eine einmal etablierte Haltung zu verändern. Das macht uns sehr konservativ. Verändern werden wir uns erst, wenn unsere Haltung uns so viele Probleme macht, dass es effektiver ist unser Selbstbild zu reflektieren. Dann finden wir rationale Erklärungen dafür, warum wir uns verändert haben.
  15. Was Kernprobleme angeht: Unabhängig von PU gibt den Grundsatz, dass Doublebinds nicht mit den Denkmustern aufgelöst werden können, in denen sie entstehen. Weiterer Grundsatz ist, dass es Doublebinds nur in Abhängigkeitsverhältnissen gibt. Zwischen Kind und Elternteil, Jugendlichem und Lehrer, Pflegefall und Arzt, usw. In Beziehungen zwischen Erwachsenen gibts keine wirklichen Doublebinds. Weil beide selbstständig sind und es keine tatsächlichen Abhängigkeiten gibt. Gibt aber Situationen, die als Doublebind erscheinen. Beispielsweise, weil man nicht will, dass die Beziehung endet. Was Freezouts angeht: Wenn man bei einem Freeze über Wirksamkeit oder Durchhalten nachdenkt, freezed man nicht. Sondern spielt Ködern und Warten. Ködern und Warten ist manipulativ. Ich höre auf zu investieren, damit sie investiert. Also damit sie macht, was ich will. Ist ein Machtspielchen und führt immer zu einer Schieflage in der Beziehung. In dem Denkmuster gibts gedachte Abhängigkeiten und damit auch Doublebinds. Freezeout bedeutet dagegen, dass ich mache, was ich will - und sie machen lasse, was sie will. Wenn sie wieder investiert, mache ich wieder was mit ihr. Wenn ich will. Das gleiche gilt für sie. Ist eine symmetrische Beziehung. Weils in dem Denkmuster keine Abhängigkeit gibt, gibts auch keine Doublebinds. Wenn mir irgendwas ambivalent erscheint, dann fühle ich mich nicht unter dem Druck, das ausgleichen zu müssen - sondern frage einfach nach. Oder lasse es auf sich beruhen. Weil, niemand ist perfekt und man muss nicht alles klären. Ist ein scheinbar kleiner, aber grundlegender Unterschied. Kann man als Kernproblem sehen. Grundlegende Gemeinsamkeit ist, dass sowohl Ködern und Warten, als auch Freezeout darauf abzielen, Beziehungen einzugehen. Hinter beidem kann man eine positive Absicht sehen. Sozusagen eine Kerngemeinsamkeit. Das ganze nicht als Problem, sondern als Gemeinsamkeit zu sehen, wäre ein Wechsel des Denkmusters. Kann bedeuten, dass der Doublebind sich auflöst.
  16. Ne, was sie macht ist Drama. Sie will irgendwas von dir. Kontakt, Aufmerksamkeit, Sex, usw. Gibts du ihr was sie will, hört das Drama auf. Das ist kein Doublebind. Weil du dich darauf nicht einlassen musst, wenn du nicht willst. Dir erscheints nur als Doublebind, wenn du keine Lust hast, dich drauf einzulassen - und gleichzeitig willst, dass sie kein Drama macht. Entspannen. Faktisch kannst du dich entscheiden, wozu du willst. Was du nicht kannst, ist sie kontrollieren. Ist so und bleibt so. Bedeutet, die Wahlmöglichkeiten sind da - du siehst sie nur nicht. Darum entspannen. Dann wird der Tunnelblick weiter.
  17. Sommerfrische auf der CDU-Wahlparty: Halber kleiner Teller saurer Kartoffelsalat mit gebratenem Speckwürfeln. Erstes Highlight des Abends! Rest vom Teller aufgefüllt mit Krautsalat, Tsatziki, Kräuterbutter und Röggelchen. Großer Teller mit drei Nackensteaks, einer gegrillten Hühnerbrust, drei Suzucks - und dem zweiten Highlight des Abends: Zwei Spiesse mit Hühnchen, Annanas und in Mango mariniertem Fenchelsalat. Echt gut. Fast so gut, wie der Kartoffelsalat. Nicht ganz, aber fast. Dazu drei Gatzweiler frisch gezapft, zwei O-saft, eine Pepsi mit Eis. Zur Abrundung dummes Zeug reden mit den Kabelträgern vom WDR und die Kameratussi von SAT-1 ärgern. Was für ein scheiss Abend.
  18. Ja, wenn man macht. Was gleichzeitig einfach und sauschwer sein kann.
  19. Aldous

    Entweder Oder

    Würfel rein, Scheiben separat. Mutti oder Peer?
  20. Gibt auch Hobbysportler, die bei ihm Pakete mit regelmäßiger Supervision kaufen. Die bezahlen dann dafür richtig gut Kohle - und er macht keinen Hehl daraus, dass es dabei fast ausschließlich um Motivation geht. Das ist die Variante, bei der man die Kontrolle an einen Coach abgibt. Der tritt dir in den Arsch, damit du machst - oder fährt dich runter, wenn du dich überforderst. Also, wenn du es von dir aus nicht schaffst, dich an den Plan zu halten. Mit der Situation von Profis hat das aber nix zu tun. Die Meisten sind auf Preisgelder angewiesen und müssen durchgehend auf den Punkt fit sein. Da rentiert sich durchgehende Betreuung. Ist im Grunde nicht anders, als bei anderen Jobs auch. Wenn du als Manager permanent unter Strom stehst, lohnt sich ein Psychologe, der dich ständig stabilisiert. Hast du nur ein momentanes Motivationstief, kann ein Coaching helfen, wieder zu machen.
  21. Der Rest kommt, wenn du machst. Bekannter von mir hat Sportwissenschaft, Sportmedizin und Humanbiologe studiert. Und ich glaub, noch irgendwas. Von Theorie hat er Ahnung ohne Ende. Was ihn als Trainer gut macht, ist dass er nicht zu viel nachdenkt. Anfänger bekommen von ihm einen Trainingsplan und den Tip: "Mach das für drei Monate. Dann meldest du dich für den nächsten Wettkampf und stellst dich völlig ohne Ambitionen an den Start. Egal, ob du nach 20 Sekunden oder zwei Minuten abgehängt wirst - die Woche darauf stellst du dich wieder an den Start. Das machst du bis zum Ende der Saision. Dann rufst du wieder an." Der Plan basiert dann auf Traininstheorie und ist sehr gut. Wobei er kein Geheimnis daraus macht, dass weniger gute Pläne genauso gut funktionieren würden. Wesentlich ist, dass die Jungs überhaupt mal nach Plan trainieren - und Erfahrung in Wettkämpfen sammeln. Profis schreibt er alle paar Tage einen neuen Plan - der weniger auf Trainigstheorie basiert, und mehr darauf wie sie sich im letzten Wettkampf gefühlt haben. Witzig ist, was dabei rauskommt. Gibt Leute, die haben Schlafdauer, Ruhepuls, Kalorien, usw. in der Cloud. Essen Mittwoch keine Currywurst, weil die drei Tage im Magen liegt. Stehen Samstag voll verdrahtet am Start und wissen genau, warum sie wann aussteigen werden und wie das in die langfristige Planung integriert wird. Bei anderen ist alles was sie im Training planen, der Stopp an der Pommesbude. Von Kalorien hören sie, wenn die Freundin von ihrer neuen Diät erzählt - und wenn ihnen im Rennen die Puste ausgeht, starten sie eine Attacke. Weil, wenn ich eh gleich raus bin, kann ich ja vorher nochmal auf die Kacke hauen. No brain, no pain. Sind beides Methoden, mit denen Leute Erfolge einfahren. Und zwar, weil sie sich an den Start stellen. Würden sie so lange trainieren, bis sie sicher wären, zu gewinnen, dann bleibts beim Training. Wie Rehagel sagte: Die Wahrheit liegt aufm Platz.
  22. Dann gibts mehrere Möglichkeiten: 1. Einfach machen - und dann gucken, was passiert. Das ist das einfachste. 2. Was anderes machen - und dann gucken, was passiert. Ist im Grunde das gleiche, wie 1. 3. Coach finden - und machen, was der sagt. Damit gibst du Kontrolle an jemand anderen ab und fängst dadurch an zu machen. 4. Gucken was alles passieren könnte - und nicht machen. Ist das, was du bislang machst. Walt Disney hats sinngemäß mal so ausgedrückt: "Es gibt bei Menschen drei Denkweisen: Nicht können. Nicht wollen. Können, aber nicht wollen. Erstere wissen nichts, Zweitere wissen alles und Letztere wissen alles besser."