Aldous

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Alle erstellten Inhalte von Aldous

  1. Aldous

    Perlen des Forums

    (2) Als Irrtum über den Inhalt der Erklärung gilt auch der Irrtum über solche Eigenschaften der Person oder der Sache, die im Verkehr als wesentlich angesehen werden.
  2. Die Jugend von heute. Und ihr wollt mal unsere Renten verdienen? Feuchtgebiete geht schon in die bessere Richtung. Bestell dir das mal, lazzy: http://www.amazon.de/Feuchtgebiete-Charlotte-Roche/dp/3548280404
  3. Das mit den rosa Elefanten kennst du? Ist ein schlauer Tip. Der Gedanke, es nicht versauen zu dürfen, wird oft mit Mindewertigkeitskomplexen konotiert. Bedeutet aber letztendlich, dass glaubt, kontrollieren zu können, wie Andere sich entscheiden. Ist also genau genommen ein Überschätzen des eigenen Einfluss. Faktisch ist es eine Illusion, dass man es versauen könnte. Wenn die Kleine dich will, dann kannst du sonstwas Veranstalten und sie wird es klasse finden. Will sie dich nicht, dann ists umgekehrt. Darum kann es dir nicht nur egal sein, ob du sie verlierst - sondern es ist tatsächlich egal. Weil du sie nicht hast. Das zu akzeptieren -also, dass man Andere nicht kontrollieren kann- ist für viele Leute beängstigender, als zu glauben, dass sie irgendwas falsch machen. Weil zu glauben es falsch zu machen, impliziert ja, dass man die Kontrolle dann bekommen könnte, wenn man irgendwas richtig machen würde. Drum macht es mehr Sinn einfach zu machen, was man will - anstatt darüber nachzudenken, was man machen muss, damit man dann machen kann, was man will.
  4. Ja, klar. Nur meine ich was anderes: Wenn du einerseits mehrere Optionen aufzeigen und zum Selbstmanagement anregen willst - dann passt dazu nicht, eine Option als die beste zu bewerten. Genauso wenig passen dazu deine Bewertungen der Herangehensweisen der anderen User. Vielmehr gehst du damit in den Clinch mit der Mehrheit hier. Wogegen nix einzuwenden ist - hat nur nix mit deinem Coaching-Prinzip zu tun. Mein Eindruck ist, dass du dem TE implizit das rätst, was du hier unbewusst selbst machst. Nämlich in den Clinch zu gehen: Der TE fragt hier, nachdem er sie schon gefragt hat. Du rätst ihm dann, nochmal nachzuhaken. Und zwar, indem er ihr Verhalten bewertet. Das ist der Clinch. Kann man auch Drama nennen. Bedeutet: Wenn du Selbstmanagement anregen willst, dann musst du aufpassen, dass du deine persönliche Meinung raushälst. Sonst drängst du deinen Coachies dein eigenes Wollen auf - und regst gerade nicht dazu an, zu tun was sie selbst wollen. Sind die Coachies schlau, kommen sie nicht wieder. Ist im Grunde das, was die User hier dem TE raten. Sie nicht drängen. Weil man sie damit verscheucht. Anstelle dessen sie lassen - und es sich selbst gut gehen lassen. Gibt dazu auch einen Thread von Dreamcatcher: http://www.pickupforum.de/topic/26380-das-unsichtbare-band
  5. Watzlawicks erstes Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren. Stimmt, aber nicht fragen ist eine Art der Kommunikation, mit der man sich wissentlich neue Einsichten vorenthält. Man kann auch nicht nicht denken. Darum wirst du ebenfalls Einsichten haben, wenn du sie nicht fragst. Möglicherweise, dass Kopfkino auch aufhören kann, ohne sie zu fragen. Darum der Vorschlag, sich zu PDM einzulesen. Du zeigst mehrere Optionen auf und leitest zum Selbstmanagement an, indem du eine Option nennst und die als sinnvoll bezeichnest? Und das Sinnvolle ist, andere zu fragen, warum sie sich anders verhalten? Nimms nicht persönlich, aber was du hier schreibst, klingt mir nicht gerade nach nem guten Coach.
  6. Seitdem ich den Kram hier lese, passt mir der Bürokaffe nicht mehr. Sauladen hier.
  7. Zum Einen ist nicht fragen, genauso Kommunikation, wie fragen. Und zum anderen -und das wollen die User hier vermitteln- geht es darum, wie man eine Beziehung führt. Lest euch mal ein. Zu PDM und auch grundsätzlich. Eine LTR von mir ist übrigens oft lange im Ausland. Mal kommt mehrmals täglich was von ihr, mal nen Monat nichts. Genauso ist das bei mir. Hab ich Zeit, meld ich mich - ists stressig, sind Wochen rum, bevor man es merkt. Unabhängig davon, ob sie in Übersee oder daheim ist. Kam vor, dass sie vor meiner Tür stand und ich überlegen musste, ob sie noch nicht weg oder schon wieder da ist. War dann ein Stopover. Und sie hatte riesen Spass dran, mich zu irritieren. Das funktioniert, weil wir beide ähnlich ticken. Würde auch funktionieren, wenn wir verschieden wären. Nicht funktionieren würde, wenn einer persönlich nehmen würde, dass der andere nicht so tickt, wie man selbst. Dann geht das Nachdenken über Taktik los - und die Fragerei danach. Bedeutet: Wenn du im Nebel stocherst und spekulierst, dann liegt das in erster Linie an dir selbst.
  8. Aldous

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  9. So isses. Ich für meinen Teil bin immer ehrlich. Und immer ernsthaft. Und kaum eine glaubt mir. "I am... I... I have to tell you something: There is someone. I have a boyfriend!" "Ahum?" "So... What about you? Do you have a girlfriend?" "Not quite." "Ouh...! Many? So tell me! ...alas you dont have to. I just want you to know, that I want to know."
  10. Naaaaaaah! Sie ist klein! #Aufschrei! Natürlich gibts auch große Frauen. Die natürlich gleiche Rechte haben, wie alle Kleinen. Titanic hab ich als Kontrast zur EMMA genannt, weil dort Gleichheit real exisitert. Sieht man beispielsweise daran, dass die Kleine zwei große Genossinnen hat. Wo sind die beiden, wenn man sie brauch? Ah, da:
  11. Kannst dir einen Coach buchen, der dir in den Arsch tritt. Oder im Lair einen Wing finden, der das übernimmt. Kommt aufs gleiche raus. Kannst dir auch Gesellschaft von Männern suchen, die cool sind und das schon drauf haben, was du auch machen willst. Da kannste frames lernen. Cool müssen die sein, damit sie dich auch cool sein lassen. Gibt auch Gruppen, die auf Kosten anderer cool sein wollen. Da funktioniert das nicht. Das sind so die Möglichkeiten, für Unterstützung von aussen. Für dein Inner Game -also für die Unterstützung, die du dir selbst geben kannst- sind kleine Schritte empfehlenswert. So, wie unser Hirn verdrahtet ist, funktionieren kleine Schritte am besten, um was Neues zu lernen. Wobei es bei dir -und bei jedem anderen Erwachsenen auch- genau genonnen nicht darum geht, etwas Neues zu lernen, sondern darum, etwas schon vorhandenes zu trainieren. Bedeutet: Die Eier, die du brauchst, hast du schon. Was es braucht ist nur Übung. Und das geht am besten in kleinen Schritten. Ist wie im Sport. Willste einen Marathon laufen, dann musste langsam mit kleinen Trainingseinheiten anfangen und dich steigern. Das Training kann so aussehen: Wenn du nicht tust, was du denkst, kannst du beispielsweise spazieren gehen. Dabei kannst du einfach tun, was du gerade denkst. Rechts abbiegen, auf Bank setzen, Pizza kaufen, links abbiegen, umdrehen, Schaufenster angucken, Pullover kaufen, Verkäuferin anlächeln, zwei Sätze Smalltalk machen, usw. Das kann trainieren. Obs dabei um Pullikaufen oder Eskalieren geht, ist kein faktischer, sondern nur ein empfundener Unterschied. Der Lerneffekt dabei ist, den eigenen Impulsen zu folgen. Genauso kann Meditation helfen. Der Lerneffekt dabei ist, die eigenen Impulse -und alles andere auch- zu beobachten und zu aktzeptieren. Das sortiert Impulse, die gegenläufig sind. Beispielsweise innere Konflikte wie: "Ich will sie ansprechen, aber trau mich nicht." Das kann sich beispielsweise sortieren, indem man beides akzeptiert - und dann mal nicht anspricht und mal anspricht. Je nachdem, welchem Impuls man in welcher Situation vertrauen will. Ebenso kann "The Work" von Byron Katie hilfreich sein. Dabei, irgendwelche Glaubenssätze zu reflektieren. Wenn du es richtig gründlich machen willst, kannst du auch einen psychologischen Berater finden, mit dem du das Thema sortierst. Ob Therapeut, Supervisor, oder Coach, ist da erstmal egal. Wenn der passt, kann der Lerneffekt größer sein und schneller gehen. Was das nicht Anuschka?
  12. Na jut, weil der Skirt-Dad wirklich gut war. Das endgültige Magazin: http://www.titanic-magazin.de/briefe/2007/dezember/#c3953 Zu der Kleinen, die die Briefe schreibt, gibts hier übrigens einen FR. Aber mehr wird nicht verraten.
  13. Ja, das mit den Ängsten ist klar. Klar ist auch, dass die Forderung nach Unterdrückung da beginnt, wo Ängste des Einen durch Ungleichbehandlung eines Anderen ausgeglichen werden sollen. Sonst könnte man auch sagen: "Weil Männer Angst haben, dass Frauen die falschen Parteien wählen könnten, müssen Frauen auf ihre geistige Gesundheit untersucht werden, bevor sie das Wahlrecht bekommen." Ja, stimmt. Der Skirt-Dad. Schlaues Kerlchen!
  14. Würdest du mich fragen, würd ich sagen, sind zwei verschiedene Mannschaften im gleichen kindischen Spiel. Aber möglicherweise lieg ich ja auch falsch. Kannst du denn mal ein paar gute Artikel aus der EMMA posten? So richtig Gute, Ausgewogene, Innovative? Als Kontrastprogramm? Vieleicht sogar zum Topic?
  15. Drei Tage. Man wartet drei Tage, dann ruft man sie an. Bro Code, Artikel 39. Nicht wegen dem Ego. Wegen Jesus. http://www.youtube.com/watch?v=yfLArvwOvrY
  16. Ne, man spricht Frauen nicht darum an, weil man Angst davor hat - sondern weil man ein Bedürfnis nach sozialem Kontakt hat. Und weil man das Bedürfnis hat, hat man auch Angst davor, dass das Bedürfnis nicht befriedigt werden könnte. Beides gehört zusammen. Ohne die Angst würdest du morgens beim Bäcker zum spontanen KC bei der Blondine neben dir ansetzen - und dir wahrscheinlich eine fangen. Weil du davor -also vor der Ablehnung- Angst hast, sprichst du sie erstmal an, machst freundichen Smalltalk, holst dir die Nummer, verabredest dich verbringst Zeit mit ihr und setzt dann zum KC an. Bedeutet, mit Hilfe der Angst kalibrierst du dich. Angst ist also was Nützliches, wenn sie richtig eingesetzt wird. Dann ist Angst eine Kompetenz. Mit Kompetenzen ist es so, dass sie nur hilfreich sind, wenn sie situationsangemessen eingesetzt werden. Nicht nützlich wäre z.B., gar keine Frauen anzusprechen, weil man Angst vor einem Korb hat. Dann kannst du reflektieren, ob die Angst hilfreich ist - oder ob man die Comfortzone ein Stück verlassen und was riskieren kann.
  17. Gibt eine ältere Studie, die bald nach der Kindschaftsrechtsreform raus kam: http://www.amazon.de/Rechtstatsächliche-Untersuchung-zur-Reform-Kindschaftsrechts/dp/3898172481 Dann gibts neuere Untersuchungen vom DJI: http://psychologienachrichten.de/?p=2361 Und die Erhebung vom BMJI: http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/pdfs/Endbericht_Sorgerecht_final.pdf;jsessionid=DA2E53EAE94495D96DEE09EF00C9A103.1_cid324?__blob=publicationFile Und was Aktuelles, das in erster Linie die Kontakthäufigkeit behandelt, aber auch die Sorge einschließt: http://www.springer.com/springer+vs/psychologie/book/978-3-531-18340-4 Mal abgesehen von kausalen Zusammenhängen, sind Auseinandersetzungen letztendlich für das förderlich, wofür sie förderlich sein sollen. Klingt abgedroschen, ist aber so. Sagt man Eltern, es ist gut für ihre Kinder, wenn sie gemeinsam entscheiden - und sie sich bei Meinungsverschiedenheiten miteinander auseinandersetzen sollen, dann funktioniert das. Sieht man am Großteil aller Eltern. Ausser, ein Elternteil hat einen Vogel. Oder beide. Aber das sind dann Minderheiten und Fälle für den Gutachter. Sagt man Eltern, jede Auseinandersetzung wäre eine potentielle Kindeswohlgefährdung, dann geht der Streit über den Streit los. Ist genauso, wie über Ansprechangst zu reden, anstatt mit Frauen zu reden. Oder, sich über Unterdrückung zu beschweren, anstatt was zu verändern. Führt zu Unterdrückung von dem, worums ursprünglich ging. Schließt das eine das andere denn aus?
  18. Ne. Wenn Tolle schreibt, man müsse erst im Inneren Frieden finden, damit man sich im Äußeren nicht verliert, dann ist das etwas einseitig. Der Artikel beschreibt dagegen die Wechselwirkungen von innerem Erleben und äußeren Umständen. Also, dass es nicht einseitig ist - und darum auch weniger vorgeschrieben. Die großen Schaffer haben es geschafft, äußere Umstände zu finden, die zu ihrer Persönlichkeit passen. Dadurch können sie sehr produktiv sein. Tolle schreibt Bücher und hält Vorträge. Er hat Erfolg damit, wie er ist - und naheliegend ist, dass er auch darum damit weiter macht. Weil er positives Feedback bekommt. Bedeutet, er macht einen ständigen Abgleich zwischen seinen individuellen Bedürfnissen und seiner Umwelt. Wäre er während seiner Erleuchtung in eine Klinik eingeliefert worden, weil jemand bei ihm einen Hirnschlag vermutet hätte, dann wäre er möglicherweise in der Reha und würde versuchen sich zu verändern. Also sein inneres Erleben an die äußeren Umstände anzupassen. Weil er mit seinem inneren Erleben keinen äußeren Erfolg gehabt hätte. Ähnlich könnte es sein, wenn er einen Autounfall hat. Dann ist auch naheliegend, dass er sein inneres Erleben an akute äußere Umstände anpasst. Um in der veränderten Situation produktiv sein zu können. Wobei durch das Austricksen automatisch die rechte Hirnhälfte aktiv wäre. Windows kann sich auch nicht selbst löschen. Auch entstehen Ängste nicht nur in der linken Hirnhälfte, sondern zum großen Teil gar nicht im Großhirn, wie Shao schon schreibt und auch im Artikel erklärt wird. Gibt da auch ein Buch zu, das ganz anschaulich zu lesen ist: http://www.droemer-knaur.de/buecher/Meditation+f%C3%BCr+Skeptiker.7739308.html Darum der Artikel. Wenn du versuchst, deine Ängste in den Griff zu bekommen, musst du aufpassen, dass du nicht gegen dich selbst arbeitest. Weil deine Ängste gleichzeitig deine Motivatoren sind. Inneren Frieden wirst du eher erreichen, wenn du deine Ängste als Teil von dir selbst akzeptierst. Stichwort HSE. Du bist so OK, wie du bist. Darum darfst du dir äußere Umstände suchen, die zu deiner Persönlichkeit passen. Also zu deinen Ängsten. Mit äußeren Umständen meine ich tatsächliche Umstände. Also Freundeskreis, Job, Wohnung, bequeme Schuhe, usw. Was weniger gut funktioniert ist, äußere Umstände zur Kompensation innerer Mängel zu sehen. Das wäre eine Haltung, die man reflektieren könnte. Dann gehts darum, zuerst inneren Frieden zu finden - und dann dadurch die äußeren Umstände anders zu sehen.
  19. Hab ich mir eingebrockt. Jut, blöde am Artikel sind sachliche Fehler, die Nörgelei an Gleichberechtigung - und insbesondere das Fehlen von Hinweisen auf konstruktive Maßnahmen. An der EMMA stört mich, dass der Artikel unkommentiert bleibt - und es keinen gegenübergestellten Artikel gibt, der eine andere Perspektive vertritt. So, wie es im guten Journalismus üblich wäre. Das auch, weil die Autorin kein unbeschriebenes Blatt ist. Eine Bekannte von mir arbeitet beim VAMV als Beraterin. Die Stelle hat sie unvoreingenommen angetreten und ist engagiert dabei. Bis sie irgendwann einen Vortrag der Bundesvorsitzenden hörte -also von der Autorin- und sich wunderte. Sie hat recherchiert und ist auf so fragwürdige Artikel gestossen, dass sie überlegt hat, zu kündigen. Geblieben ist sie, da sie andere Kollegen fand, die auch nicht mit der Vorsitzenden konform gehen, sondern versuchen dem Ganzen eine andere Richtung zu geben. Ist nicht so, dass der Artikel den Standpunkt des Verbandes wiedergibt, sondern es ist schon eine eher eigene Meinung. Ist natürlich falsch. Bei Kindeswohlgefährdung ist jeder verpflichtet einzuschreiten. Egal, ob Fachkraft oder Privatperson. Ist unabhängig vom Sorgerecht und ändert sich mit der Reform natürlich nicht. Anlass der Reform war vielmehr, dass Mütter ein Vetorecht gegen das gemeinsame Sorgerecht unverheirateter Väter hatten - auch dann, wenn die gemeinsame Sorge dem Kindeswohl entsprochen hätte. Mütter und verheiratete Väter hatten dagegen das Sorgerecht automatisch ab Geburt. Wurde reformiert, weil die Ungleichbehandlung gegen die Menschenrechte verstösst - und es dem Kindeswohl entspricht, im Bewussstsein aufzuwachsen, von beiden Eltern versorgt zu werden. Stellt sich die Frage, warum die Autorin die angepeilte Gleichberechtigung mit Kindeswohlgefährdung konotiert? Dazu stellt sie es als problematisch dar, dass ein Vater das Sorgerecht bekommen kann, wenn die Mutter dem Antrag nicht widerspricht. Also, dass dann nicht geprüft wird, ob es kindeswohlgefährdend wäre, wenn der Vater das Sorgerecht gemeinsam mit der Mutter ausübt. Und zwar, indem Jugendamt und Verfahrenspfleger mit Eltern, Großeltern, Nachbarn, Kindergarten sprechen, geprüft wird, ob der Vater Unterhalt zahlt, eine Bindung zum Kind hat, nicht gewalttätig ist, usw. Abgesehen von der Frage nach Anlass und der Verhältnismäßigkeit, ginge damit der Grundsatz der Gleichheit flöten. Wenn es tatsächlich für potentiell kindeswohlgefährdend gehalten wird, dass unverheiratete Väter das Sorgerecht für ihre Kinder bekommen - warum erhalten dann unverheiratete Mütter und verheiratete Eltern das Sorgerecht automatisch ab Geburt? Davon auszugehen, dass Väter weniger erziehungsfähig wären, wenn sie nicht verheiratet sind, wäre schräg. Ginge man vom Grundsatz der Gleichheit und tatsächlich von einer naheliegenden Kindeswohlgefährdung durch Ausübung der Sorge aus, dann müsste die Autorin fordern, dass vor jeder Geburt die oben genannten Ermittlungen auch bei allen Müttern und verheirateten Vätern durchgeführt werden, bevor die Eltern für ihr Kind sorgen dürften. Was auch schräg wäre. Weiter gehts damit, dass die 6-wöchige Frist, in der die Mutter einem Antrag des Vaters widersprechen kann, als zu knapp gesehen wird - und erklärt wird, Mütter seien ohne Hilfe eines Fachmanns nicht in der Lage zu widersprechen. Ich frag mich, was für eine Weltsicht dahinter steckt. Mütter sollen grundsätzlich nicht innerhalb von 10 Monaten Schwangerschaft in der Lage sein, für sich zu klären, ob etwas gegen ein gemeinsames Sorgerecht mit dem Vater spricht? Und Mütter sollen nicht in der Lage sein, eventuelle Bedenken ohne Anwalt zu formulieren? Der wesentliche Punkt ist aber: Wenn ein Elternteil Bedenken haben sollte, dann gibts per Gesetz umfangreiche Hilfsangebote. Für klärende Diagnostiken - wenn nötig. Und insbesondere für Beratungen, mit dem Ziel die Situation zu verbessern. Damit es gar nicht erst vor Gericht geht, sondern das Kind zwei Eltern bekommt, die die Sorge gemeinsam ausüben können. Bedeutet, wenn Eltern Defizite in der Erziehungsfähigkeit haben, haben die Kinder das Recht, dass die Eltern Hilfe erhalten. Damit die Kinder erziehungsfähige Eltern bekommen. Die Eltern stehen in der Pflicht, diese Hilfe anzunehmen. Die Perspektive fehlt in dem Artikel leider komplett. Dafür kommt sowas: Tatsächliche Gleichheit wurde also verhindert. Förderlich für das Kindeswohl ist das allerdings nicht unbedingt. Bei automatischem Sorgerecht mit Geburt, gäbs ein Gerichtverfahren weniger. Meine Bekannte beim VAMV hat das grad erlebt: ONS. Sie schwanger und will LTR. Er will keine LTR, aber für das Kind sorgen. Mutter blockiert. Vater geht zum Jugendamt. Mutter gewährt Umgang. Funktioniert zwei Jahre lang. Die Eltern verstehen sich mit der Zeit immer besser. Nur will der Vater auch das gemeinsame Sorgerecht. Mutter blockiert wieder. Vater wartet und stellt nach der Reform den gerichtlichen Antrag. Mutter geht zur Anwältin. Vater wird vorgeworfen, das Kind zu vernachlässigen und zu misshandeln. Vater ist entsetzt. Gericht und Jugendamt glauben der Mutter nicht. Vater bekommt das gemeinsame Sorgerecht. Mutter ist auf 180. Vater genauso. Die Beraterin hat jetzt Arbeit, die Eltern wieder runterzufahren. Den ganzen Zinnober hätte man sich sparen können, wenn beide ab Geburt automatisch das Sorgerecht bekommen hätten. Die Alternative dazu, dass die Mutter alleine sorgeberechtigt bleibt, um Streit zu vermeiden, ist wie gesagt überholt. Wird jeder, der an Gleichberechtigung interessiert ist, auch gutheissen. Die Autorin schreibt das zwar auch - kommt dann aber mit der alten Logik, dass es Konflikte geben kann und die Lösung dafür das alleinige Sorgerecht der Mutter sein soll: Was fachlich nicht begründet ist. Im Gegenteil. Gibt offizielle Studien, die zeigen dass das gemeinsame Sorgerecht der Lösung der genannten Probleme förderlich ist. Sollte eine Bundesvorsitzende wissen und sie sollte darauf hinweisen. Gerade, wenn die Reform, um die es geht, mit diesen Studien begründet wurde. Und, wie gesagt, sollte sie den konstruktiven Ansatz der Hilfen zur Erziehung verfolgen. Und wenn die Autorin darauf nicht hinweist, sollte die EMMA das in einem Kommentar ergänzen. Ist ungleichmäßig recherhiert und auch etwas einseitig - aber ich seh da keine Unterdrückung oder Ungleichberechtigung. Weil, letztendlich kanns dir und mir ja egal sein, was die Autorin da schreibt.
  20. Das ist so ein Ding für das gekränkte maskuline Gemüt. Es fühlt sich leichter an irgendeine "männerfeindliche" Verschwörung herbei zu erfinden, die dann dem frauenfeindlichen Sexismus gegenüber gestellt werden kann. Die weniger leichte Variante, sich auch mal selbst zu hinterfragen, ist halt einfach nix für das ja doch eher emotionsgesteuerte männliche Hirn. Meinst du ironisch, nicht wahr? Oder lese ich da gerade einen leichten Sexismus? Für eine Antwort auf Pippis Frage, braucht man übrigens nicht lang suchen: http://www.emma.de/artikel/das-sorgerecht-ist-auch-eine-pflicht-266056 Um was zum Thema zu schreiben: Liegt in der Natur der Sache. Man muss nur aufpassen, das Forum nicht mit den einzelnen Usern zu verwechseln. Stichwort "Metaklagen". Sich beschweren, dass andere sich beschweren. Ist damit genauso, wie mit dem anderen Klagen auch. Kann hilfreich sein, oder auch nicht.
  21. Gibt dort einen Artikel dazu, der weniger abgehoben ist als Tolle. Passt auch vom Titel her ganz gut zu PU: http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=74184597&aref=image044/2010/10/09/CO-SP-2010-041-0166-0176.PDF&thumb=false