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Kennt ihr das Gefühl euch selbst nicht vollkommen zu kennen? 

Während ich in den letzten Jahren immer wieder in längeren Beziehungen unterwegs war und nach den gleichen Mustern gelebt habe, habe ich nun endlich für mich entschieden diese Muster aufzubrechen, meine Komfortzone zu verlassen und mich selbst besser kennenzulernen. 

Alles begann also während meiner letzten Beziehung. Wir kannten uns aus dem Studium. Unsere Liebe war heiß, wild und intensiv. Noch nie hatte ich so starke Gefühle für einen Menschen und noch nie habe ich dieses besondere Etwas gesehen. Wir haben wirklich eine tolle Zeit miteinander verbracht – viele durchzechte Partynächte mit Freunden und (definitiv zu viel) Alkohol, Momente voller Zärtlichkeiten, Liebe, Leben. Ja, es war einzigartig. Aber irgendwo zwischen all der Zeit und den Erlebnissen habe ich mich selbst verloren. Uns gab’s nur noch im Doppelpack. Kein „Ich“ mehr, keine Entscheidung habe ich allein getroffen und darüber hinaus habe ich seine Entscheidungen gleich mit treffen müssen. Anstrengend. Und dann war das Studium vorbei. Wir gingen auf eine abenteuerreiche Reise, kamen zurück und alles war anders. Plötzlich kamen Verpflichtungen, Bewerbungen, Stress, Zukunftsängste. Die Zeit wurde knapp und unsere Verbindung veränderte sich. Das Todesurteil? Zwei Jobs in zwei weit voneinander entfernten Städten. Aber wir wollten kämpfen. Wollten unsere Beziehung aufrechterhalten und trotzdem positiv in die Zukunft blicken. Also ging ich voller Zuversicht nach Köln und er ging.. woanders hin eben. Die Wochenenden waren alle ständig verplant. Für Freunde und Familie oder für ihn. So richtig bin ich also nie in Köln angekommen. Ich wollte aber doch die Stadt kennenlernen, neue Abenteuer erleben, mich auf neue Menschen einlassen und mich vor allem wohl fühlen. Und plötzlich war die Beziehung für mich wie ein Klotz am Bein. Die Zeit: eher Stress als Entspannung. Und wer war ich eigentlich nochmal?! War es wirklich die richtige Entscheidung so weit weg von Freunden, Familie und dem Partner zu ziehen? 

Mir wurde schnell klar, dass ich mehr Zeit für mich allein brauchte. Ich wollte mein Leben in den Griff bekommen und Fuß fassen. Meine Zeit ganz neu strukturieren und wieder mehr schlafen. Mich selbst kennenlernen eben. Und da fehlen noch so viele Variablen. Eine davon – auf fremde Menschen zugehen, lernen mich zu öffnen, meine Sexualität auf neue Weisen erleben. Und die Beziehung stand dem leider im Weg. 

Ich bin kein Freund davon mir zu viele konkrete und kurzfristige Ziele zu setzen. Sie verändern sich ja doch ständig. So is das Leben halt. Also verfolge ich ein paar grobe langfristige Ziele und beginne, indem ich einfach mache. Ich probier Dinge aus, von denen ich denke, dass sie mich auf den richtigen Weg führen und schau einfach mal, wie’s sich anfühlt. Und davon mache ich abhängig, wie’s weiter geht. Viele könnten jetzt denken ich würde planlos umherirren. Dem ist nicht so. Ich bin diese Strategie jahrelang erfolgreich gefahren und versuche dadurch meiner sehr rationalen Denkweise entgegenzuwirken. Außerdem: Never change a running system.. und so. Habe einen (zwar eher heterogenen), aber sehr guten Freundeskreis mit besonderen Menschen, auf die ich mich immer verlassen kann. Einen sehr guten Job, der mir viele Perspektiven bietet, mich erfüllt und auch noch gut bezahlt ist. Und ne unglaublich tolle Familie. Eigentlich alles, was man sich nur wünschen kann.

Und was will ich dann jetzt eigentlich mit diesem Geschreibe hier bezwecken? Hab mehr als genug Baustellen und Unsicherheiten, bin oft verwirrt und seh die Dinge nicht klar und manchmal weiß ich auch schlicht nicht was ich will. Ich möchte hier also über meinen Weg schreiben, über die verschiedenen Arten zu Lieben und den unterschiedlichsten Menschen zu begegnen. Also eigentlich soll‘s darum gehen, was ich gelernt habe. Mich und mein Verhalten zu reflektieren und das festzuhalten. Und um Dates natürlich. Und Sex. 

Werde vermutlich auch ab und an mal n Chatverlauf posten. Vielleicht könnt ihr ja vom Game der anderen Männer lernen. Whatever.

Achja, bin junge 27 (oder alte?!? 🤔) und zähle wohl zu den Frauen, die auch noch in High Heels den 1,75m Mann daten könnten (bin aber eher der Sneaker-Typ). So, genug blabla jetzt. Los geht’s.

Es ist irgendwann Anfang Juni. Angenehm warm und sonnig draußen. Und ich bin endlich frei. Frei mein Leben so zu leben wie ich es möchte. Mir meine Welt bunt auszumalen und das Grau der Vergangenheit zurückzulassen. Ich fühle mich großartig, dreh die Gute-Laune-Musik auf, die aus meinen Boxen dröhnt und installiere mir aus Langeweile Tinder.

Da ich aus beruflichen Gründen mein Gesicht nicht zeigen möchte, um in der männerdominierten Branche, in der ich arbeite, nicht als Freiwild zu gelten, überlege ich lange, wie genau ich mein Profil gestalten soll. Schließlich will ich ja auch ein paar gute Matches abstauben. Also entscheide ich mich für ein Foto, auf dem man mich leicht schräg von der Seite sieht. Das Bild lässt zumindest erahnen, dass ich keine schlechte Figur habe, gut aussehen könnte und.. oh man sehen meine Haare da gut aus. Wieso sehen die nicht immer so aus?! Naja egal. Dazu schreibe ich einen frechen Spruch, der den Herren genug Potenzial für kreative Antworten bietet. 

Der erste Schritt ist getan, yesss. Ich lobe mich innerlich selbst und beginne zu swipen. Dann die Ernüchterung. Die meisten Kerle sprechen mich rein optisch gesehen überhaupt nicht an. Ich denke darüber nach wie oberflächlich Tinder ist und erwische mich dabei nach links zu swipen, ohne mir die Profile genauer anzuschauen. Dabei hat das Aussehen bei meiner früheren Partnerwahl kaum eine Rolle gespielt. Schade eigentlich. Ein bisschen habe ich Mitleid mit den Männern, die vermutlich bei vielen Frauen durchs Tinder-Raster fallen. Sind bestimmt coole Typen. Ich versuche mein Gewissen zu beruhigen, indem ich mir einrede, dass ich hier ja nur zum Vögeln bin und nicht um den Mann meines Lebens zu finden und mich direkt in die nächste Beziehung zu stürzen. Und – not gonna lie – Aussehen spielt dabei halt ne Rolle. 

Nach langem Suchen stoße ich tatsächlich auf ein paar Männer, die mir gefallen. Mit ein paar schreibe ich nur banales Zeug. Laaaaangweilig. Andere sind dagegen wirklich kreativ und haben einen ausgesprochen guten Humor. Die schau ich mir also genauer an. Da ich meine Handynummer erstmal nicht rausgeben möchte, ziehe ich die Männer auf Telegram. Perfekt, falls man auch mal private Fotos schicken möchte, ohne dass sie gleich auf der nächsten Pornoseite landen. 😉
 

bearbeitet von betts1e

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Tinder-Boy #1: Der humorvolle Polizist, der auf haarige Trucker-Bäuche steht

Voller Motivation und Tatendrang mache ich bei diesem Herren den ersten Schritt und schreibe ihn an. Er ist groß, blond, hat leuchtende blaue Augen und scheint sehr sportlich zu sein. Bin mir nicht ganz sicher, ob er wirklich meinen Typ Mann trifft.. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt – um hier auch mal paar Aphorismen reinzubringen. Soll ja auch lehrreich sein. Höhö. Jedenfalls war er auf einem seiner Bilder vor einem großen Plakat eines hübschen Male-Models zu sehen, das er versucht hat nachzustellen. Darauf hab ich direkt mal Bezug genommen. Hier also ein paar Ausschnitte unserer Chats:

https://ibb.co/cckf54B
https://ibb.co/QHFnGrg
https://ibb.co/Z1MHF1d
https://ibb.co/THfmJhB
https://ibb.co/M9pYBr6
https://ibb.co/vj5GLD9
https://ibb.co/ccfFFkq
https://ibb.co/t3J6BHf
https://ibb.co/p0crPQ2
https://ibb.co/80Xqb2R

Kennt ihr das Entweder-oder-Spiel? Macht mit den richtigen Personen echt Spaß und kann ziemlich schnell sehr deep werden. Haben also viel hin und her getippert (hauptsächlich über Werte und sexuelle Vorlieben) und meine Antworten scheinen ihn überzeugt zu haben. 

Es ist also Samstagabend und ich hab noch nichts geplant. Was eigentlich eher ungewöhnlich für mich ist, stellt sich schnell als potenzielle Chance auf einen coolen Abend raus. Mister Male Model fragt nach nem spontanen Date. Ein bisschen überschwänglich und ohne wirklich darüber nachzudenken sage ich zu, hüpfe unter die Dusche und werfe mich – um seinen Style zu imitieren –  in ein lässiges, sportliches Outfit. 

Als ich in die Bahn einsteige wird mir bewusst, dass ich jahrelang keine Dates mehr hatte. Allgemein hab ich noch nie getindert oder nen fremden Kerl getroffen. Hatte meine Ex-Partner alle über meinen SC kennengelernt. „Oh noo.“, denk ich mir.. Ich weiß ja gar nicht, worüber wir reden sollen und was wenn ich ihm nicht gefalle oder nicht cool genug bin oder er direkt vögeln will. Und wie komm ich schnell wieder aus dem Date raus, falls er mir nicht gefällt oder es cringe wird? Und.. Ich mach mir echt zu viele Gedanken. Dieser negative Gedankenstrudel überrollt mich und ich werde nervös. „Naja, wird schon.“, versuche ich meine Gedanken zu beruhigen. Schließlich war ich bisher bei allen Treffen mit anderen Menschen immer locker und hatte nie Probleme Gespräche zu führen. Würd mich aber grundsätzlich eher als introvertiert anstatt extrovertiert beschreiben.

Ich bin ein bisschen spät dran, hüpfe hastig aus der Bahn und schreib ihm kurz, dass ich zu spät komme.. fängt ja super an! Am Treffpunkt angekommen sehe ich ihn ein paar Meter weiter weg stehen. Er wirkt ein bisschen verunsichert, hat aber sein süßestes Lächeln aufgesetzt. Zur Begrüßung umarmen wir uns. „Verdammt, er sieht noch besser aus, als auf den Fotos.“, denk ich mir und werde noch nervöser. Meine angespannte Stimmung hat sich wohl irgendwie auf ihn übertragen, weshalb das Gespräch erstmal super schleppend läuft. Und mir wird auch schnell bewusst, dass der Treffpunkt total scheiße gewählt war. Wir laufen also zum Rhein, er hatte zwei Bier mitgebracht und wir mussten uns in eine Mischung Kies- und Grasgebilde setzen, was unglaublich unbequem war. Ok, egal, wie bekommt man ein steifes Gespräch zum Laufen? Hatte durch Corona echt wenige Gespräche von Angesicht zu Angesicht geführt und das wurde mir jetzt zum Verhängnis. „Konzentrier dich!!!“, denk ich dauernd und starre Richtung Sonnenuntergang. Aber mein Kopf bleibt leer. Ein Glück wurde er schnell warm und hat angefangen das Gespräch zu führen. War dann auch ganz gut soweit. Und dann musste ich dringend pinkeln. Natürlich war kein Klo in der Nähe.  

Sind dann zu so nem Kiosk gelaufen, der leider nur Gäste auf ihr Klo ließ.. und dann weiter zu nem kleinen Waldstück. War dann im Wald pinkeln und er auf der anderen Straßenseite, damit er mich nicht hört. Dann sind wir weiterspaziert und haben ne Bank gefunden, die auch super unbequem war und irgendwie geklebt hat. Der Abend war echt verflucht. Vielleicht sollte es einfach nicht sein?! Er is näher zu mir gerutscht und hat während dem Gespräch versucht zu eskalieren. Fand ich sehr anziehend, hab aber keine bequeme Position gefunden und konnt aus verschiedenen Gründen nicht wirklich drauf eingehen. Und so wirklich bereit für Dates war ich in dem Moment wohl auch nicht. Aber man muss ja klein anfangen. Bin dann mehr oder weniger dauernd nervös auf der Bank rumgerutscht. Bis er gefragt hat, ob ich ihn eigentlich scheiße find oder was mein Grund is mich so viel zu bewegen. Habs ihm kurz erklärt. War aber auch echt müde und hab vorgeschlagen das Treffen auf nen anderen Tag zu verlegen. Den Flow hätten wir heut eh nimmer gefunden. Ganz gentlemanlike hat er schließlich darauf bestanden mich mit seinem Auto vor meiner Tür abzusetzen. Zum Abschied is er ausgestiegen und hat sich so vor mich gestellt, dass sein Gesicht quasi direkt vor meinem war. Hab mich dann bedankt und gesagt, dass wir das gern wiederholen können. Und dann kam dieser eine Moment. Er sah so aus als würd er grad einen inneren Kampf austragen, ob er mich küssen soll oder nicht. Hat’s dann aber gelassen und mich länger umarmt. Total verständlich, nachdem ich so cringe war. Dann bin ich gegangen. 😄🙈

Das Ende der Geschichte: Hatten noch kurz hin und her geschrieben. Er wollte mich wiedersehen. Aber da ich nicht in die Puschen kam, nicht nach nem Date gefragt und auch hart im Textgame verkackt hab, hat sich das dann im Sande verlaufen. Hat mein Match noch mindestens 2 Monate in Tinder behalten. Wollt ihm eigentlich nach meinem Urlaub nochmal schreiben. Als ich dann aber in Tinder rein kam, musste ich feststellen, dass er’s aufgelöst hatte. Sad Story. Er hatte alles. Intelligenz, gutes Aussehen und Humor. Naja. Neeeext. 
 

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Tinder-Boy #2: Der Feuerwehrmann, der mich beim Sex notfalls wiederbeleben könnte

Zugegeben bin ich bei ihm schwach geworden, weil er meinem ehemaligen Crush ähnlich sah. Dunkle Haare, blaue Augen – Man, ich steh echt total auf diesen Kontrast. Ich date übrigens fast nur +30, weil jüngere Männer mir oft nicht das bieten können, was ich suche. Brauch irgendwie die Herausforderung und mags mein Hirn anzustrengen. Geht natürlich besser je mehr Erfahrungen ein Mensch gesammelt hat, wie sattled sein Mindset is usw. Damit will ich nicht sagen, dass das auf alle älteren Kerle zutrifft oder es keine jüngeren gibt, bei denen das so is. 

Naja, jedenfalls zählt er nicht zu den besagten Männern. Er scheint mir in Sachen Intelligenz nicht das Wasser reichen zu können, dafür aber umso mehr in sexueller Hinsicht. Von Swinger-Partys zu BDSM – alles dabei. Und dazu kennt er sich mit der Anatomie des Körpers aus und weiß ganz genau, wie ich unversehrt meinen Spaß erleben kann. Soweit so gut. Treffen abgemacht. Er war ziemlich ungeduldig. 

Haben uns unter der Woche getroffen. Das Wetter sah leider gar nicht gut aus und da er in meiner Nähe wohnt, wollten wir uns in der Mitte treffen und am Rhein spazieren gehen. Als ich nach meiner Arbeit schließlich im Auto saß und schon fast am Treffpunkt angelangt war, fing es an in Strömen zu Regnen. Kann bitte auch mal ein Date rund laufen? Hab da außerdem so n Haar-Problem. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch is, dann explodieren die quasi und ich hab nen richtigen Busch aufm Kopf. Geil. So geht man doch gerne zum ersten Date. 

Jo, bin dann mit Regenschirm zu seinem Auto gedackelt und hab mich schnell reingesetzt. War trotzdem komplett nass. Haben uns umarmt. Er hat mir n Kompliment für mein Aussehen gemacht (er steht wohl auf Afro) und dann gefragt was ich trinken möchte. Hatte echt ne riesige Auswahl an Getränken dabei – da blieb kein Wunsch offen. Sowas begeistert mich immer, weil ich das Gefühl hab, dass er sich Gedanken gemacht hat. Süß. Hab mich für n Bier entschieden und wir haben uns unterhalten. Über mein misslungenes erstes Tinder Date, über seinen Sohn, über Sex. Eigentlich fast nur über Sex. Die Gespräche waren sehr locker, ganz anders, als bei meinem ersten Date. Haben viel gelacht. Es war aber immer nur son freundschaftlicher Vibe. Vielleicht hab ich’s deswegen so viel lockerer genommen, als das erste Date. 

Jedenfalls hat sein Vibe wohl nicht ganz meinem entsprochen. Hab da im Augenwinkel ne gute Ausbeulung entdeckt. 😉 Die Gespräche scheinen ihm gefallen zu haben. Schön, dass ihr Männer so leicht zu gewinnen seid - ernsthaft! 
Er hat dann noch davon geredet, dass es ihm schwer fällt den ersten Schritt zu machen. Mir auch. Heut wird vermutlich nix mehr passieren. Auto wurd irgendwann zu stickig und ich hab mich nett verabschiedet. Haben zwar noch Kontakt, ab und zu schicken wir uns paar Bilder. Wird aber weniger. Und ich konzentriere mich lieber auf Männer, bei denen ich die richtige Energie verspüre. 

Der nächste Herr hat ne längere Story verdient. Hab grad leider wenig Zeit. Die nächsten Dates stehen. Stay tuned. 
 

  • HAHA 1

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Gast

Aus dem Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung heraus ist jeder Report interessant. Ich kann aber Datingreports von Frauen absolut nicht ernst nehmen. Da du dir ja scheinbar die sehr hübschen Typen, die wohl Null Game besitzen, raussuchen kannst, verstehe ich dein Datingproblem nicht wirklich. Wünsche dir trotzdem das Beste für deine Zukunft. 

bearbeitet von Gast

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vor 46 Minuten, DonIvo schrieb:

Ich kann aber Datingreports von Frauen absolut nicht ernst nehmen.

Ich schon. Finde ich sogar spannender als aus der Sicht eines Mannes. Frauen haben meist eine ganz andere Perspektive und grade das finde ich sehr faszinierend und lehrreich. 

 

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Am 1.9.2020 um 11:50 , DonIvo schrieb:

Aus dem Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung heraus ist jeder Report interessant. Ich kann aber Datingreports von Frauen absolut nicht ernst nehmen. Da du dir ja scheinbar die sehr hübschen Typen, die wohl Null Game besitzen, raussuchen kannst, verstehe ich dein Datingproblem nicht wirklich. Wünsche dir trotzdem das Beste für deine Zukunft. 

Geh mal davon aus, dass Schönheit sehr subjektiv ist und die Typen für mich vielleicht hübsch sind, für andere aber nicht. Ich unterhalte mich ja mit denen und die haben auch nicht bei allen Frauen Erfolg. Und ob man allein daraus jetzt schließen kann, dass die kein Game besitzen find ich fast schon ne freche Unterstellung an die Kerle. 

Ansonsten is mein "Datingproblem" vermutlich nich mit deinem vergleichbar. Will aber ja trotzdem lernen, wie ich den Männern das Game erleichtern und Dates allgemein aufregender gestalten kann. 

Wenn dich das nicht interessiert, fair enough, gibt hier ja zum Glück genug andere gute Threads, die du lesen kannst. 🙂

Merci trotzdem und wünsch ich dir natürlich auch. ❤️

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Gast Gotteskind

Die längere Story wird wohl ein Buch?

Schön zu lesen, dass viele Damendates eben genauso ernüchternd laufen wie die der Herren. Da ist man sich dann doch einig.

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vor 9 Stunden, Gotteskind schrieb:

Die längere Story wird wohl ein Buch?

Schön zu lesen, dass viele Damendates eben genauso ernüchternd laufen wie die der Herren. Da ist man sich dann doch einig.

Viel spannender ist doch die Frage, warum? Das hier haut mich um:

Zitat

Er hatte alles. Intelligenz, gutes Aussehen und Humor. Naja. Neeeext. 

Und er sah noch aus wie ein ehemaliger Crush. Was sind dann die Ansprüche? Oder wonach wird genau gesucht? Weißt du es selbst überhaupt? Wirkt eher wie ein Schaufensterbummel durch die Tindermeile. Oder ist es deine Unsicherheit, weil alles so neu ist, die dich stoppt?

Du behauptest ja auch, du suchst erstmal das hier:

Zitat

Ich versuche mein Gewissen zu beruhigen, indem ich mir einrede, dass ich hier ja nur zum Vögeln bin und nicht um den Mann meines Lebens zu finden und mich direkt in die nächste Beziehung zu stürzen. Und – not gonna lie – Aussehen spielt dabei halt ne Rolle. 

Du wirkst nicht wirklich kongruent auf mich... eher eine lost Soul, die umherstreift und ihren Sinn sucht.

 

Bin mal gespannt, was noch so kommt. Weiter so.

bearbeitet von LasseMaskrachen
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Hmmm entweder ist dein Threadtitel falsch gewählt oder wir verstehen ,, Mein Weg zu mir selbst '' (Persönlichkeitsentwicklung) total unterschiedlich oder du packst das Thema in meinen Augen ziemlich Verkehrt an. 
Was willst du den eigentlich nun ?

Man denkt wenn man deine Einleitung liest mit der heissen Studentenliebe, welche wohl zuviel im Moment gelebt wurde und sich langsam von toll zu naja entwickelt, dass du dich einfach verrannt hast wie wohl jeder schon mal.
Das du dich nun mehr auf dich fokusieren willst und dich selber kennenlernen willst was ich toll fände, bin ich selber wiedermal daran.

Im Endeffekt liest man aber bisher 2 Tinder Dates und ein Bericht zum dritten soll bald kommen .... und da fragt man sich dann halt was hat das mit sich selbst finden zu tun ?
Obwohl ich ja sowas wie Fieldreports mit den eigenen Gedankengängen sehr interessant finde und das aus Frauensicht hier ja eher etwas seltener ist und genau ins Forum passt.
Für mich klingt das eher nach Ablenkung auf dem einfachsten Weg für eine Frau.
Da es hier die grösste Schwierigkeit sein wird mit welchem der Bewerber man auf ein Date gehen möchte, da man als Frau ein chronisches Überangebot auf solchen Seiten hat. 
Klar Sex und Dateerfahrungen zu sammeln schadet wenn man es nicht übertreibt ja nicht, aber hier kannst du nur sehr beschränkt über dich etwas lernen.

Vorallem sagst du, dass du dich selbst verloren hast in den letzten Beziehungen weil es nur noch euch gab und kein ich.
Wie willst du mit Daten dies verändern ?

Mir würden da eher Dinge durch den Kopf gehen wie:

- Neues Hobbie / Leidenschaft / Sport finden.
- Einen Kurs oder Weiterbildung machen.
- Sich mit den Dingen zu beschäftigen die man vernachlässigt hat aber wichtig wären.
- Freundeskreis erweitern und sich vielleicht mal Fragen wieso man fast nur männliche Freunde hat.
- Sich mal all die unangenehmen Fragen stellen, welche oft verdrängt werden und die mal ehrlich beantwortet und seine Schlüsse daraus zieht.

Die Liste ist nicht Vollständig, aber das sind meist Dinge die deine Confort-Zone erweitern würden.

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Long time no see guys. Sorry, dass ihr so lange warten musstet. War in den letzten Wochen am rumkränkeln und hatte meine Prioritäten einfach anders verteilt. Außerdem haben sich die Ereignisse überschlagen und ich weiß (noch) nicht so wirklich, wo ich anfangen und wo aufhören soll. Heißt: ihr müsst euch wohl noch n bisschen gedulden. 

Aber erstmal zu euren Kommentaren:

Am 22.9.2020 um 00:11 , LasseMaskrachen schrieb:

Und er sah noch aus wie ein ehemaliger Crush. Was sind dann die Ansprüche? Oder wonach wird genau gesucht? Weißt du es selbst überhaupt? Wirkt eher wie ein Schaufensterbummel durch die Tindermeile. Oder ist es deine Unsicherheit, weil alles so neu ist, die dich stoppt?

Der Kerl, der alles hatte, sah nicht aus wie ein ehemaliger Crush, das war n anderer. War in dem Moment auch nur n netter Zusatz, kein Anspruch. Außerdem hat Tinder-Boy #1 mich quasi abgeschossen und nicht andersrum.  
 
Zutreffend is allerdings, dass ich zu Beginn erstmal durch Tinder „gebummelt“ bin, um mir das Angebot anzuschauen. Und auch meine Ansprüche sind vermutlich höher, als die der Norm. An mich selbst und damit logischerweise auch irgendwie an mein Gegenüber. Kerle, die sich gehen lassen, nicht kritisch mit sich selbst auseinandersetzen, das Leben viel zu ernst nehmen und kaum offen für andere Sichtweisen sind? Thanks, but no. Ich will aus Treffen mehr mitnehmen, als nur n guter Fick mit nem (Achtung, subjektiv!) schönen Dude.

Wonach ich suche hab ich ja mehr oder weniger schon beantwortet. Ich möchte in der neuen Stadt ankommen, tiefe Verbindungen zu anderen Menschen aufbauen, neue Perspektiven, Erlebnisse und Erfahrungen sammeln. Ich möchte mehr über meinen Körper und meine Sexualität erfahren. Mehr darüber, welche Bedürfnisse mein Gegenüber hat und ob es mir Spaß macht sie zu befriedigen. Ich will meine Päckchen, die ich so mit mir rum trag,  erkennen, auspacken und vielleicht irgendwo aufm Weg liegen lassen. Meine Comfort Zone erweitern halt. 
 

Am 22.9.2020 um 00:11 , LasseMaskrachen schrieb:

Du wirkst nicht wirklich kongruent auf mich... eher eine lost Soul, die umherstreift und ihren Sinn sucht.

Ob ich dabei manchmal lost bin? Na sicher. Darum geht’s doch auch. Ich will mich selbst „finden“ – wie der Titel schon sagt. Find das im Übrigen auch gar nicht so dramatisch, mich immer mal wieder zu verlieren und neu zu entdecken. Macht das Leben aufregend. 

 

Am 22.9.2020 um 17:11 , Nemesis88 schrieb:

Hmmm entweder ist dein Threadtitel falsch gewählt oder wir verstehen ,, Mein Weg zu mir selbst '' (Persönlichkeitsentwicklung) total unterschiedlich oder du packst das Thema in meinen Augen ziemlich Verkehrt an. 

Danke erstmal für die vielen Anregungen und die konstruktive Kritik. Gerne jederzeit mehr davon. Will ja lernen. 

But I see. Tatsächlich ist der Titel mit dem bisherigen Inhalt wohl noch falsch gewählt. Ob ich das Ganze tatsächlich „falsch“ anpacke weiß ich nicht. Denk dir einfach, dass ich noch ganz am Anfang stehe und den „richtigen Weg“ noch gar nicht kenne. Ich fang halt irgendwo an und Tinder Dates zu haben war nur mein erster Schritt in ne bestimmte Richtung. Natürlich setz ich mich auch noch mit anderen Dingen in verschiedensten Lebensbereichen auseinander. Aber da so Themen wie „Sex“ und „lernen mich zu öffnen“ bei mir grad so Hauptknackpunkte sind, hab ich entschieden mich erstmal darauf zu fokussieren. Kleine Schritte halt. Für manche scheint das lächerlich zu sein. Lucky you. Für mich sind die kleinen Schritte schon groß. 
 

Am 22.9.2020 um 17:11 , Nemesis88 schrieb:

Für mich klingt das eher nach Ablenkung auf dem einfachsten Weg für eine Frau.
Da es hier die grösste Schwierigkeit sein wird mit welchem der Bewerber man auf ein Date gehen möchte, da man als Frau ein chronisches Überangebot auf solchen Seiten hat. 

Was es nicht ist: Ablenkung. Also ja, vielleicht hat man als Frau ein Überangebot. Und ja, es wäre gelogen zu sagen, dass man nicht einfach an Sex kommt. Aber wenn du erstmal die ganzen Kerle aussortierst, 

  • die optisch nicht passen, 
  • komplett andere Werte vertreten, 
  • total plump und unkreativ sind, 
  • sich keine Mühe geben, 
  • nicht die hellste Kerze auf der Torte sind,
  • deinen Humor nicht verstehen, 
  • sauer sind, weil du mal n paar Stunden nicht antwortest, 
  • totale Creeps sind, 

Und dann auch einfach mal umgekehrt sehen:

  • die dir nicht antworten, weil sie grad andere Frauen priorisieren,
  • dich optisch, werte- oder humortechnisch als unpassend empfinden und aussortieren, 
  • etc.,

dann bleibt auch nicht mehr viel übrig an Männern, die mich tatsächlich interessieren. Hab halt kein Interesse mich nur notgedrungen mit jemandem zu treffen oder nem Kerl das Gefühl zu geben, dass er nur zweite Wahl ist.

 

Am 22.9.2020 um 17:11 , Nemesis88 schrieb:

Klar Sex und Dateerfahrungen zu sammeln schadet wenn man es nicht übertreibt ja nicht, aber hier kannst du nur sehr beschränkt über dich etwas lernen.

Und ich finde auch nicht, dass ich nur beschränkt etwas über mich lernen kann, weil: ich ficke die Typen nicht nur. Ich kommuniziere auch mit ihnen. Da nehm ich teilweise echt viel mit. Sei es die Art, wie jemand denkt oder lebt, verschiedene Handlungsweisen, die Art wie ich auf andere Menschen wirke, mit welchen Themen sich die Person beschäftigt (und ob die für mich auch interessant sein könnten). Ich such mir da keine Dudes raus, die nur gut aussehen. Eher die, mit denen ich mich auch geistig auf ner guten Wellenlänge treffen kann. 

Hier mal so Beispiele, was ich aus meinen bisherigen Dates mitgenommen hab:

  • Hab zwar echt keine schlechte Figur, hab mich aber neben den ganzen durchtrainierten Typen immer unterlegen gefühlt. Also hab ich angefangen Sport zu machen. Dabei schnell gemerkt, dass man da auch coole Menschen kennenlernen kann. Zwei Fliegen mit einer Klappe, ich liebe Effizienz! Jetzt teste ich verschiedene Sportarten, um das zu finden, was mich wirklich begeistert. Tendiere momentan zu Kampfsport. Und oh man, wie viel besser ist eigentlich das Körpergefühl, nur weil man was tut! 
  • Konnte meine Vorurteile gegenüber schönen Männern aufheben. Da steckt halt doch auch oft Charakter dahinter. Könnte man vielen hier auch mal raten. Seht jeden Menschen einfach erstmal als Individuum. Bei Tinder wirste da echt schnell in ne Schublade gesteckt. 
  • Hab gelernt mich einem Menschen Stück für Stück zu öffnen. Und dass es überhaupt nicht schlimm ist. Im Gegenteil: man kommt sich unglaublich nahe. 
  • Viel über die verschiedensten psychologischen Theorien erfahren. Und mich dabei weiter für das Thema interessieren können. (Hatte aber davor schon son kleinen Psychologie-Tick.)
  • Keine Angst mehr vor sozialer Interaktion. Kann mich mehr auf mein Gegenüber einlassen, besser kommunizieren, selbstbewusster sein, hab allgemein viel mehr Themen, über die ich reden kann und will. 
  • Wenn ich Körperkontakt möchte, kann ich den auch selbst herstellen, ohne auf die Eskalation von dem Kerl warten zu müssen. Ein Gefühl von Unabhängigkeit.
  • Und sexuell.. joa.. 
  • was n wirklich gutes Vorspiel ist,
  • dass ich gerne mal unterwürfig und mal dominant bin,
  • welche Rolle mein Kopf bei dem Ganzen spielt
  • und dass Technik nen wirklich krassen Unterschied macht. 

Sollten mich meine Tinder Dates allerdings doch mal nicht mehr weiter bringen, kann ich mir immer noch neue Punkte suchen. 
 

Zu deinen anderen Punkten:

Am 22.9.2020 um 17:11 , Nemesis88 schrieb:

Neues Hobbie / Leidenschaft

Hab leider (oder Gott sei Dank?) schon viel zu viele Interessen und Hobbies und auch meine Leidenschaft bereits gefunden 🙂. Da ist eher so ein Zeitproblem. Ich frag mich immer wie andere Menschen ihr Leben zeitlich so im Griff haben können.. Also falls ihr da Tipps habt, gerne her damit. Mein Zeitmanagement ist unter aller Sau.. 

 

Am 22.9.2020 um 17:11 , Nemesis88 schrieb:

Einen Kurs oder Weiterbildung machen.

Was würdest du empfehlen?

 

Am 22.9.2020 um 17:11 , Nemesis88 schrieb:

Freundeskreis erweitern und sich vielleicht mal Fragen wieso man fast nur männliche Freunde hat.

Grad dabei mir nen neuen Freundeskreis hier in Köln aufzubauen. Brauch halt nur immer ewig, um mich mit Menschen wirklich wohl zu fühlen. Ansonsten frag ich mich, wie du auf die Idee kommst, dass mein Freundeskreis überwiegend aus Männern besteht?

 

Am 22.9.2020 um 17:11 , Nemesis88 schrieb:

Sich mal all die unangenehmen Fragen stellen

Manchmal verlier ich den Blick für unangenehme Fragen. Hast du Beispiele?

 

Well.. ich werd mich bemühen, die nächsten Texte fertig zu kriegen.

Gotta head out. Take care. 

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Salut. Kurzes Update. Hab zwischenzeitlich n paar Tinder-Dates gehabt. Waren alle echt ziemlich cool. Hatte mich trotzdem ne zeitlang aus der Welt zurückgezogen, weils mich einfach nur noch gestresst hat. Weiß noch nicht, ob ich euch die nächsten Storys auch so ausführlich erzähl oder nur noch auf die relevanten Details runterbrech - falls ich überhaupt mal die Zeit find. Sorry dafür. 

Aber hier erstmal die Story, die ich euch noch schulde. Is bisschen ausführlich geworden. Schreib das halt hauptsächlich auch für mich selbst. Hoff, ihr habt trotzdem Spaß beim Lesen. 😉 

 

Tinder-Boy #3: Der süße Nerd, der weiß wie man Frauen verführt

Es ist Donnerstagabend. Ich sitze mal wieder auf der Couch und swipe durch Tinder. Irgendwie anstrengend. „Ohh nooo.“, denk ich mir. „Da war grad n guter Kerl, den ich ausversehen nach links geswipt hab.“. Verzweifelt suche ich nach einer Möglichkeit meine Entscheidung rückgängig zu machen. Kostet Geld. War ja klar, dann halt nicht. Kurz bevor ich die App frustriert schließen will entdecke ich ihn. Süßes Lächeln, strahlende Augen und noch verdammt viele Haare auf dem Kopf für sein Alter. Ich frage mich ob 11 Jahre Altersunterschied problematisch werden könnten. Aber er gefällt mir. Warum also nicht? Interessiert les ich mir sein Profil durch. Nichtraucher, scheint studiert zu sein und Krebs als Sternzeichen. Warum schreibt man sein Sternzeichen ins Profil? Na hoffentlich nicht son komischer Esoterik-Otto, der mir erzählt, dass wir nicht zusammenpassen, weil in unserem Partnerhoroskop steht, wie mein unbändiges Freiheitsbedürfnis seine sensible und gefühlsbetonte Seite untergräbt, sobald Jupiter die Sonne einmal umlaufen hat. Oder so. Seine Offenheit gegenüber neuen Kontakten, ohne konkrete Erwartungshaltung überzeugt mich allerdings. Nimmt irgendwie den Druck aus der Sache. 

Er schreibt mich an und geht auf meinen Spruch ein. Cool. Dachte schon da draußen gibt es nur Männer, die mein fehlendes Gesicht bemängeln oder meine schönen Haare loben. Ich antworte ihm, setze dabei auf Transparenz und geh auf seinen Text ein. Vielleicht ist meine Nachricht ein bisschen zu lang geworden. Egal. Hab ja noch nicht so viel Tinder Erfahrung und will alle möglichen Strategien mal testen. Er imitiert mich und steckt mindestens genau soviel Invest in seine Antwort, in der er über Eloquenz, sein nicht vorhandenes Beuteschema und seine sexuellen Erfahrungen schreibt. Sehr schnell entsteht eine gewisse Intimität und ich ziehe ihn auf Telegram. „Wenn er in Echt auch so gut aussieht, tiefgründig bleibt und seine sexuellen Erfahrungen richtig zum Einsatz bringen kann – Jackpot“, denk ich mir. Wir sinnieren über Tinder als menschlichen Katalog, bei dem man in Sekunden über Sympathie oder Antipathie entscheidet, bevor wir uns auf ein Date für nächsten Donnerstag verabreden. Eigentlich steh ich nicht auf viel Rumgetippe, bevor ein Treffen stattgefunden hat. Aber mit ihm passt es einfach. (Ab dem Zeitpunkt haben wir BTW angefangen uns täglich zu schreiben. War nie belangloses blabla und die Dynamik hat extrem gut funktioniert – bis heute. So viel zu „Bloooooß nicht zu viel schreiben“. Kommt halt immer drauf an.)  

Endlich ist Donnerstag. Gleiches Schema wie immer – duschen, richten, let’s go. Ich schlüpfe also in ein weißes, sommerliches Top, dessen Ausschnitt zugegebenermaßen etwas zu tief sitzt. Aber für den Zweck ist es wohl passend. Wie immer regnet es. Langsam wird’s echt anstrengend. Hallo?! Es ist Sommer. Ich will gut aussehen und nicht, als wär ich grad stundenlang joggen gewesen. Naja, manche stehn ja drauf – so what. 

Wir treffen uns vor einem kleinen, süßen Restaurant, das bei mir in der Nähe direkt am Rhein liegt. Über meine In-Ears dröhnt „Sunny Afternoon“ von The Kinks, während ich, meinen schwarzen Regenschirm umklammert, Richtung Restaurant laufe. Bin bestimmt 15 Minuten unterwegs bevor ich ankomme. Und dann seh ich ihn. Wunderschönes Gesicht, sympathisch und ein Stück größer als ich – puh. (Er is 1,76m und ich hatte mir nach den ganzen „Pack deine Schwanzgröße auf deine Körpergröße und das gibste dann in Tinder an“-Tipps schon Sorgen gemacht, dass er in Wirklichkeit deutlich kleiner is. ;)). Er sieht tatsächlich besser aus als auf den Fotos. Muss an der Ausstrahlung liegen. Die 11 Jahre Unterschied sieht man ihm jedenfalls nicht an. Während wir uns an einen Tisch mit Rheinblick setzen, bestellen wir zwei Weißweinschorle. Mir fällt seine Apple-Watch auf. Gut, dass ich mich vor kurzem gründlich mit Smartwatches auseinandergesetzt habe. Ich spreche ihn also drauf an, weil ich überlege mir auch eine zu kaufen. Und schon stecken wir tief im Gespräch über Technik und Gamification, welches einen Wein später zu Büchern, Science-Fiction und Lyrik wechselt. Ein kleiner Nerd also. Hab da irgendwie nen Faible für. 

Weil mir seine Art sich klar, eloquent und strukturiert auszudrücken imponiert, entscheide ich, dass wir noch einen kleinen Spaziergang machen. Hat nämlich endlich aufgehört zu regnen. Auch hier führen wir tolle Gespräche über offene Beziehungen, unsere Liebe zur Natur und so Zeug halt. Plötzlich bleibt er stehen, hockt sich runter und beobachtet eine Schnecke. War schon ein paar Schritte weitergelaufen, als ich das bemerke. Ich dreh mich um und bin bisschen confused. „Okaaay..“, denk ich mir. „Weiß nicht, ob ich das grad süß oder cringe finden soll.“. Dann erinner ich mich zurück an mein erstes Date. Da lief auch n Igel über die Straße, den ich gestreichelt hab, während Tinder-Boy #1 mich angestarrt hat, als wär ich grad irgend ne verrückte Alte. Vielleicht sind wir uns ja doch ähnlicher als gedacht. Ganz bestimmt seelenverwandt und so. Höhö. Es wird dunkel und wir laufen zurück. Und dann sein nächster „Fehler“. Auf einem dunklen, verlassenen Weg (Spoiler: Ich bin mit fast jedem meiner Dates an dunklen und einsamen Orten unterwegs. Was is nur falsch mit mir?!), sprechen wir über spirituelle Themen. Too much fürs erste Date mMn. Vor allem, weil er nicht wusste, ob ich da offen dafür bin oder nicht. Ich höre ihm trotzdem interessiert zu. Dann sagt er in einem bestimmten Tonfall, dass ich stehen bleiben und die Augen schließen soll. „Okay, jetzt wirst du wohl doch abgestochen und verscharrt. Selbst Schuld, du hast es rausgefordert.“, sag ich im Stillen zu mir selbst. Dann läuft er aus einem Stück Entfernung auf mich zu und ich spüre wie er näherkommt. Bis er mich berührt. Er erklärt mir, dass jeder Mensch ein Energiefeld um sich hat, das ebenfalls unsere Wahrnehmung beeinflusst. Could be. Ich denke über Situationen nach, in denen ich unterbewusst wahrgenommen hab, dass ich grad von jemandem angestarrt werd, obwohl die Person nicht in meinem Sichtfeld war. Eigentlich sehr spannend. Es gibt noch so viel, was wir Menschen einfach nicht wissen, weil es noch nicht erforscht wurde. Könnte aber auch einfach an der selektiven Wahrnehmung liegen. 

Wir philosophieren noch einen Moment über Gott und die Welt, bevor wir wieder vor dem Restaurant stehen und uns verabschieden. Er umarmt mich nicht zum Abschied. Ich bin verwirrt. Hab das Date eigentlich als eher positiv wahrgenommen. Warum is seine Perspektive anders? Also frag ich nach. Er redet von Mikrogesten, die wohl von mir ausgegangen wären. Vermutlich meint er damit die Situation auf dem dunklen Weg, in der ich mich nicht ganz wohl gefühlt habe. Schlauer Typ. Ich sag ihm, dass er darauf keine Rücksicht nehmen soll und umarme ihn, bevor ich mich umdrehe und auf den Weg zurück zu meiner Wohnung mache. Noch während ich das Treffen reflektiere und darüber nachdenke, ob ich ihn wiedersehen will, komm ich zu dem Entschluss, dass nichts dagegenspricht. Er war zuvorkommend, empathisch, tiefgründig und entspricht definitiv nicht der Norm. Spannend. Ich freu mich schon auf unser nächstes Date. 


Date 2:

Wir haben uns für Samstagabend auf ein zweites Date bei ihm zu Hause verabredet. Ich denke kurz über die Bedeutung nach. Erwartet er, dass wir vögeln? Eigentlich wollte ich mich noch gegen HPV impfen lassen, bevor ich mit Männern ins Bett hüpfe, die in der Weltgeschichte rumficken. Schließlich haben zwei meiner Freundinnen deswegen Gebärmutterhalskrebs bekommen. Will ich nicht. Hm. Ich versuch trotzdem offen an die Sache ranzugehen. Man kann ja auch immer noch auf anderen Wegen Spaß haben. 😉

Da ich mir noch nicht sicher bin, wie viel von meinem Körper er heute Abend sehen darf, beginne ich mit meiner Enthaarungsroutine. Dann schlüpfe ich in meine schönste Unterwäsche, dreh mir ein paar Locken in die Haare und mach mich auf den Weg zu seiner Wohnung. Er wohnt so ca. 20 Minuten mit dem Auto entfernt. Nicht direkt in der Stadt. Passt mir gut, da kann man easy parken. 

Als ich vor der Tür stehe und auf die Klingel drücke werde ich doch tatsächlich ein bisschen nervös. War davor noch nie bei nem fremden Typen zuhause. Ich lauf die Treppe hoch und seh ihn an der Tür stehen. Verdammt, wieso hab ich vergessen, dass er so gut aussieht. Wir umarmen uns und er fragt direkt, was ich trinken möchte. Hab n Bier genommen. Wollte ja wieder nach Hause kommen. Während er mir das kalte Bier in die Hand drückt, setzen wir uns auf sein graues Sofa. Er wohnt in ner 3 Zimmer Maisonett Wohnung, die modern eingerichtet ist. Hat bisschen was von Möbel-Zeitschrift, aber gefällt mir gut. Wir reden und lachen viel, bis er kurz aufs Klo verschwindet. N Kerl, der ne schwächere Blase hat als ich? Musste ihn leider damit aufziehen. 

Als er wiederkommt setzt er sich sehr nah zu mir und fragt, ob er seinen Arm um mich legen darf. „Klar.“ Hab ja nix zu verlieren. Und hab ich mich nicht letztendlich wegen der Abenteuer auf Tinder angemeldet? Er redet weiter, als wär das alles ganz natürlich und zappt währenddessen in seiner Apple Playlist rum, weil er mir irgendeinen „coolen“ Song zeigen möchte. Zu seinem Unglück (oder Glück ;)?) streiken seine Boxen und er ärgert sich kurz. Ich hau irgend nen dummen Spruch á la „Männer und Technik…“ raus. Plötzlich sagt er: „Tja, dann müssen wir uns wohl anderweitig beschäftigen.“ und küsst mich. Und ich bin überwältigt. Damit hatte ich nicht gerechnet, auch wenn die sexuelle Spannung zwischen uns schon die ganze Zeit unerträglich war. Der Kuss ist sehr intensiv und leidenschaftlich. Und er kann definitiv gut küssen. Fühlt sich bisschen an, als würde ich innerlich brennen. Das Gefühl is so stark, dass es mich überfordert. Also brech ich ab und entschuldige mich. „Oh man, du hast noch so viel zu lernen, Mädel.“, denk ich. Er reagiert total entspannt und gibt mir das Gefühl, dass das kein Problem is und wir alle Zeit der Welt haben. Ja…, er weiß schon, was er da tut. 

Währenddessen streicht er meine Haare aus dem Gesicht und schaut mir tief in die Augen. Ich bin immer noch total überfordert und es fällt mir schwer seinem Blick standzuhalten. Und dann küsst er mich wieder. Diesmal deutlich fordernder. Und in mir wieder dieses Brennen. Als würde er meine Mauern und Konventionen mit diesem Kuss einfach niederbrennen. Wieder bin ich es, die sich dem Kuss entzieht. Und wieder verhält er sich total cool. Er fragt, ob ich mich unwohl fühle. Ich reagiere nicht. Einerseits aus Überforderung und andererseits, weil ich ihm weder meine Schwächen, noch meine Gedanken offenbaren möchte. Ich möchte es einfach genießen. Und es reizt mich herauszufinden, wie er darauf reagiert. Dann sagt er, dass ich keine Angst haben muss. Er hat nicht vor, mich auszunutzen oder zu verletzten. Hatte ich auch nicht gedacht, fand ihn aber unglaublich süß in dem Moment. Bonuspunkte für ihn, weil cool UND nett und so. 

Stück für Stück hat er mich geknackt und irgendwann saß ich auf ihm, wild knutschend und mein Kopf war aus. Wir haben uns ausgezogen und – yesss – er war durchtrainiert. Hatte man so gar nicht gesehen. 😉 Er sagt mir, wie unglaublich schön er meine Brüste findet und setzt zum nächsten Schritt an. Da bremse ich ihn. Und erzähl ihm von meiner HPV Impfung und dass ich deswegen grad noch keinen Sex haben sollte, bla. Er zeigt Verständnis, hört aber nicht auf mich weiter an den Innenseiten meiner Schenkel zu streicheln. Das is so gut, dass ich einfach nicht widerstehen kann. Dann dringt er mit dem Finger in mich ein. Küsst mich. Streichelt mich. Alles auf einmal. Und er wird immer schneller und härter. Trifft genau den richtigen Punkt. Bis ich .. komme. Ich spüre, wie etwas Nasses meine Beine runter läuft. WTF?! Hab ich grad gesquirtet? Das hatte ich all die Jahre davor in meinen Beziehungen nie erlebt. Wieso jetzt? War er wirklich so viel besser als meine Ex-Freunde? War‘s das Neue, das Verbotene? Hat sich mein Körper verändert? Ich konnte es mir nicht erklären. Hatte aber das Gefühl, dass sich eine ganze neue Welt eröffnete. Neue Möglichkeiten. Neue Erfahrungen. Ich fühlte mich plötzlich unbesiegbar. Gleichzeitig war es mir unendlich peinlich. Das ganze Sofa – komplett nass. Shit man. Is das Urin?! Hatte mich noch nie näher mit dem Thema beschäftigt. „Hoffentlich riecht das nich komisch.“, dachte ich und schau ihn unschuldig an. „Tut mir leid.“. Er grinst nur frech zurück. „Dir muss gar nichts leid tun. Ich find das geil.“, versucht er mich zu beruhigen. Hilft irgendwie nicht. 

Plötzlich wird mir bewusst wie spät es eigentlich schon ist und dass ich dringend gehen sollte. Er sieht enttäuscht aus. Hatte wohl gehofft, dass ich über Nacht bleibe. Wir verabschieden uns mit einem innigen Kuss und ich ruf noch: „Revanchier mich dann das nächste Mal dafür.“, während ich die Treppe runterhüpf. 

 

Wie es weiter ging:

Seit dem Abend hat er mich für sich gewonnen. Er ist nicht nur im Bett super leidenschaftlich. Er liebt auch komplexe Brettspiele, kochen, die Natur, Persönlichkeitsentwicklung, ... einfach so viele Dinge, die mich auch begeistern. Wir surfen ziemlich gut auf ner Welle und leben einfach so unser Leben. Meistens sehen wir uns so 1-3 Mal die Woche, vögeln oder unternehmen coole Dinge. Können über deepe Themen reden, aber auch wie verrückte Kinder rumalbern. Einmal saßen wir am Rhein, haben meine „Old But Gold“-Playlist auf Spotify gehört und über alte Zeiten geredet, bevor wir mitten in der Nacht – die Boxen laut aufgedreht – zu Liedern wie „Save Tonight“ oder „Narcotic“ singend die Straße entlang gehüpft sind. 

Manchmal ärger ich mich aber auch über ihn. Zum Glück gibt’s doch sowas Karma.

Hier die Side-Story, die ich irgendwann in nem inspirierten Moment mal aufgeschrieben hab: 

Er dreht sich zur Seite und ich pruste laut los. Nachdem er seit Wochen immer wieder die Kondompackung ganz frech irgendwo in meinem Zimmer liegen ließ, klebt sie jetzt.. an seinem Arsch! „Verdient!“, denk ich mir. Als ich ihm von dem Fauxpas erzähle, lachen wir noch eine ganze Weile gemeinsam. Ich denke darüber nach, wie verrückt das Leben doch ist. Noch vor ein paar Monaten hätte ich nicht damit gerechnet einem Menschen zu begegnen, der quasi gleich gestrickt ist wie ich. Es fühlt sich an wie anzukommen. Gedankenverloren starre ich in die Luft. „Worüber denkst du nach?“, fragt er mich. „Über das Leben…“. „42“, antwortet er. Hä?! Was meint er damit? Und frage: „42?“. „Das ist die Antwort auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest.“. Ich bin verwirrt. „Wie kommst du darauf?“. „Das hat ein Supercomputer berechnet.“ Ich bin immer noch verwirrt. „Klär mich auf.“. „Na das ist die Antwort auf das Leben aus ´Per Anhalter durch die Galaxis´.“. Er googelt 42 und zeigt mir die Ergebnisse. Interessiert lese ich mir alles durch und denk mir innerlich „Scheiß Nerd.“ und „Ich mag ihn.“, während ich ihm liebevoll die Haare kraule. Wie kann man nur so gut aussehen und trotzdem so unglaublich charmant sein? 

 

Naja.. und jetzt?

Wir führen keine Beziehung oder so. Eher sowas sehr intensives Fuckbuddy-mäßiges mit vielen Extras. Er hat schon paarmal angedeutet, dass er mehr für mich empfinden. Nie direkt, er is ja nich dumm. Bin aber noch nicht bereit für ne neue Beziehung. Will auch noch andere Erfahrungen sammeln. Und weiß auch nicht, ob ich jemals bereit für ne Beziehung mit ihm wäre. Denk, dass man Liebe nicht aufhalten könnte. Und das empfind ich so grad nicht. Ich kanns nicht beschreiben. Er is trotzdem was Besonderes. Hab extrem viel von ihm und durch ihn gelernt. Aber wär was Besonderes die Antwort auf alles, dann wär ich vermutlich noch mit meinem Ex zusammen. Haben außerdem viele sexuelle Fantasien geteilt, die wir gemeinsam ausgelebt haben oder noch ausleben wollen. Denk wir versuchen das Ganze noch so lange zu leben und zu genießen wie es anhält. Und dann mal schauen. Vielleicht geb ich euch ja irgendwann nochmal n Update zu ihm. 

 

Cheers. 

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Es ist interstizielles Wasser, kein Urin. Du kannst es vergleichen mit Durchfall (sorry), die Scheidenschleimhaut wird quasi 'supraleitend' und lässt das Wasser aus dem Körperinneren (Interstitium) schlagartig durch. Meiner Erfahrung nach sollte man danach ein wenig warten mit der Penetration, hat schon öfters zu heftigen Infektionen geführt. Die Schutzschleimschicht wird wohl dabei mit raus gespült und sollte sich erst wieder regenerieren. Da Durchfall eine Abwehrreaktion des Körpers ist, bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher das diese Technik so gesund ist und belasse es lieber bei einer weniger heftigen Massage des G-Punktes.

Ansonsten schön geschrieben, vorallem deine Gedanken und Gefühle dabei. Ist mMn. wichtig damit Mann versteht, was in Frauen emotional beim Date abläuft und sich nicht ggfls. unberechtigter Weise zurückgewiesen fühlt.

Danke das du das teilst, bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

bearbeitet von Gast

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vor 4 Stunden, Sam Stage schrieb:

Ansonsten schön geschrieben, vorallem deine Gedanken und Gefühle dabei. Ist mMn. wichtig damit Mann versteht, was in Frauen emotional beim Date abläuft und sich nicht ggfls. unberechtigter Weise zurückgewiesen fühlt.

Kann mich dem nur anschließen. Schön zu lesen und sehr aufschlussreich. Deine Gedanken und Gefühle machen den FR erst so richtig lebendig. Weiter so

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Ich schließe mich da auch an. Sehr schön geschrieben, vor allem lese ich sehr viel Gefühl. Was mir allerdings auffällt ist, wie verkopft du bist und das du immer wieder versuchst deine Gefühle "kontrollieren" zu müssen. Selbst schöne Gefühle begegnest du fast mit Angst, in jedem Fall aber mit großem Respekt. Du sperrst dich fast reflexartig gegen gegen den Kontrollverlust, dabei ist das doch das schöne daran. 

 

Ich kenne das, was du beschreibst. Es liegt weit und lange zurück und auch ich hatte Angst davor, eben weil die Gefühle so neu und so mächtig waren und ich damit total überfordert war. 

 

  

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Am 22.10.2020 um 10:20 , Sam Stage schrieb:

Es ist interstizielles Wasser, kein Urin. Du kannst es vergleichen mit Durchfall (sorry), die Scheidenschleimhaut wird quasi 'supraleitend' und lässt das Wasser aus dem Körperinneren (Interstitium) schlagartig durch. Meiner Erfahrung nach sollte man danach ein wenig warten mit der Penetration, hat schon öfters zu heftigen Infektionen geführt. Die Schutzschleimschicht wird wohl dabei mit raus gespült und sollte sich erst wieder regenerieren. Da Durchfall eine Abwehrreaktion des Körpers ist, bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher das diese Technik so gesund ist und belasse es lieber bei einer weniger heftigen Massage des G-Punktes.

Bah. Ist echt die ekligste Beschreibung von Squirten, die ich je gelesen hab. Hämmerste rum, kommt was raus. Vielleicht Urin. Meinetwegen. Riecht nicht unangenehm, hinterlässt keine Flecken, schmeckt ganz ok. Ist doch egal warum und was. Wenns halt geil ist.

Und mein FB macht gerne mal ne kurze Vögelpause, um mich zum Squirten zu bringen. Und dann gehts weiter und mit Infektion war da noch nie was. Also meiner Erfahrung nach gar kein Problem.

Und ich hab da sicher nur gefährliches Halbwissen zu. Denn alles was ich dazu gelesen hab, sind Studien mit 7 Teilnehmern oder was. "Insterstizielles Wasser Squirting" erzielt auf Google jedenfalls keine Treffer.

Aber hey, wenn ich das nächste mal nicht entspannen kann, weil ich drüber nachdenke, dass meine Vagina gerade Durchfall hat, weiss ich ja, wem ich das zu verdanken habe ;)...

@betts1e Schön geschrieben. Squirt mal schön weiter. Wenn er da extra hart an deinem G-Punkt rummacht, wird es ihn schon anmachen :).

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Gast
vor 15 Stunden, Cordelia schrieb:

Und ich hab da sicher nur gefährliches Halbwissen zu. Denn alles was ich dazu gelesen hab, sind Studien mit 7 Teilnehmern oder was. "Insterstizielles Wasser Squirting" erzielt auf Google jedenfalls keine Treffer.

Zugegeben habe ich da leider auch nur Halbwissen. Ich habe gestern selber nochmal recherchiert und bin auf keine Studie gestossen, die das von mir Getipperte unterstützt. Beim Telefonat mit meiner Freundin ist dann rausgekommen das wir hier ein Mißverständnis haben. Sie hat das vom mir beschriebene, nur als Hypothese formuliert. Ich hatte sie aber so verstanden das das Phänomen bereits erforscht ist und sie die passenden Studien dazu auch kennt. Die Diskussion darüber liegt schon ein Jahr zurück und es ist jetzt nicht mehr nachvollziehbar was wir damals tatsächlich besprochen hatten. 

Ich markiere das beschriebene somit nochmal ganz klar nur als Hypothese.

Was hingegen keine These ist sondern auf meinen realen Erfahrungen beruht, ist das diese Technik eine - je nach Intensität, erhebliche Belastung für die Scheide und die Harnröhre ist. Ich habe mit zwei Partnerinnen deswegen schon die Nacht in der Notaufnahme verbracht, weil die so schlimme Blasenentzündung hatten, das sie Blut gepinkelt haben. Meine Partnerinnen sind allerdings alle 40+, sodass es vielleicht erst im fortgeschrittenen Alter ein Problem wird.

Mir geht es hier wirklich nicht darum irgend jemanden den Spaß am Sex zu verleiden. Ich teile hier nur meine Erfahrungen. Was jede(r) einzelne daraus macht, sei ihr/ihm selbst überlassen.

bearbeitet von Gast

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Am 22.10.2020 um 01:00 , betts1e schrieb:

Da bremse ich ihn. Und erzähl ihm von meiner HPV Impfung und dass ich deswegen grad noch keinen Sex haben sollte, bla. 

Es gibt auch Männer, die eine hpv Impfung gemacht haben. Ich zum Beispiel. Aber das sind wirklich äußerst wenige. Ich hab mich vor 2 Jahren für die Impfung entschieden und musste sie komplett selbst bezahlen. Sollte eigentlich für jedes Geschlecht angeboten werden, denn auch Männer können erkranken.

bearbeitet von Kalter Kakao
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Am 22.10.2020 um 04:20 , Sam Stage schrieb:

Du kannst es vergleichen mit Durchfall (sorry)

Ich liebe dieses Forum einfach. Entweder ich lerne oder ich lache. Charmanter Vergleich jedenfalls. Fühlt man sich direkt besser. Ich mein.. warum an Urin denken, wenn man auch an Durchfall denken kann!

Am 22.10.2020 um 04:20 , Sam Stage schrieb:

Die Schutzschleimschicht wird wohl dabei mit raus gespült

Haste da irgendwo was zu gelesen? Würd mich echt mal interessieren. Hab bisher nur folgende Studie gefunden, von der auch @Cordelia erzählt hatte: 

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/jsm.12799?casa_token=blO3vukZ9esAAAAA%3AppMN9j55_e-VxoxWZOEDnYejt6PfxYhcVgRr4tMUIodJfptb0RDrbnB3oc4iC9vQu8Y7SywdmFoA6Svk

Da steht nur, dass in der Flüssigkeit Kreatinin, PSA, Harnsäure und Harnstoff enthalten sind. Aber nix von raus gespülter Schutzschleimhaut oder Infektion oder so. Aber gut, mit 7 Teilnehmerinnen is die Studie halt auch nich grad repräsentativ. 

Am 24.10.2020 um 10:06 , Sam Stage schrieb:

Ich habe mit zwei Partnerinnen deswegen schon die Nacht in der Notaufnahme verbracht, weil die so schlimme Blasenentzündung hatten, das sie Blut gepinkelt haben.

Hört sich irgendwie krass an. Glaub aber, dass das immer passieren kann, wenn Bakterien beim Fingern/Sex/whatever eintreten. Hängt ja dann eher mit der Technik an sich, als mit dem Squirten zusammen. Also immer schön pinkeln danach.

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Am 23.10.2020 um 16:41 , ElCurzo schrieb:

Ich schließe mich da auch an. Sehr schön geschrieben, vor allem lese ich sehr viel Gefühl. Was mir allerdings auffällt ist, wie verkopft du bist und das du immer wieder versuchst deine Gefühle "kontrollieren" zu müssen. Selbst schöne Gefühle begegnest du fast mit Angst, in jedem Fall aber mit großem Respekt. Du sperrst dich fast reflexartig gegen gegen den Kontrollverlust, dabei ist das doch das schöne daran. 

 

Ich kenne das, was du beschreibst. Es liegt weit und lange zurück und auch ich hatte Angst davor, eben weil die Gefühle so neu und so mächtig waren und ich damit total überfordert war. 

 

  

True. Glaub es liegt daran, dass ich die Erfahrung gesammelt hab, dass Gefühle nicht immer zu den besten Entscheidungen führen. Is wichtig da ne gute Balance zu finden. Die hab ich definitiv noch nicht. 


Wie biste denn vorgegangen, um den richtigen Weg für dich in der Hinsicht zu finden?
 

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Am 24.10.2020 um 10:09 , Kalter Kakao schrieb:

Es gibt auch Männer, die eine hpv Impfung gemacht haben. Ich zum Beispiel. Aber das sind wirklich äußerst wenige. Ich hab mich vor 2 Jahren für die Impfung entschieden und musste sie komplett selbst bezahlen. Sollte eigentlich für jedes Geschlecht angeboten werden, denn auch Männer können erkranken.

Stimm ich dir zu. Musste meine Impfung auch komplett selbst bezahlen. Allerdings wird die Impfung seit 2018 geschlechterunabhängig empfohlen und angeboten. Is halt nur die Aufklärung, die hier in Deutschland miserabel ist. 

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Hey Guys,

nach einer langen Zeit des Schweigens meld ich mich zurück mit einer eher unschönen Geschichte. Zumindest für mich. 😉 Man könnte es „My journey of letting go“ nennen. 

Aber worum gehts eigentlich? Sicher erinnert ihr euch an meine kleine Love-Story mit Tinder-Boy #3 oder auch „dem süßen Nerd“. Irgendwie wusste ich immer, dass ich euch irgendwann vom Ende dieser Geschichte berichten muss. Jetzt ist der Tag wohl gekommen. 

Ich hol euch erst mal kurz ab: Es ist der 22. Oktober 2020 und ich habe vor ein paar Minuten mein Update hier veröffentlich. Ihr wisst jetzt, dass ich nicht auf eine Beziehung mit ihm aus bin. Dass da aber durchaus ne besondere Verbindung zwischen uns existiert und wir sexuell genau auf einer Wellenlänge sind. Wir haben viele Pläne, die es gilt, in die Tat umzusetzen. 

Seit diesem Tag gab es viele Aufs und Abs. Wie’s halt normal ist in engen zwischenmenschlichen Beziehungen. Jeder hat mal nen schlechten Tag. Und trotzdem durfte jeder von uns immer genau so sein, wie er war. Ein sehr befreiendes und gutes Gefühl. Die schönen und besonderen Momente überwogen jedoch allem schlechten. Und ich versuchte jeden einzelnen Moment tief in mich einzusaugen, um sie nie wieder zu vergessen. Noch heute sehe ich manche Tage und Abende immer wieder wie ein Video vor meinen Augen ablaufen. Wie ein wunderbarer Traum, der nicht real war und langsam verblasst. Ein Moment ist besonders präsent. Warum, weiß ich selbst nicht so genau. 

Hier ein Ausschnitt:

Es ist Samstag Abend im 2. Corona Lockdown und wir haben beschlossen, einen Herr der Ringe Marathon zu starten. Während der Popcornmais im heißen Öl brutzelt, zieht er mich zu sich und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss. Im Hintergrund nehme ich leise Plopp-Geräusche wahr, die mich wieder zurück in die Realität holen. Wir machen es uns auf der Couch bequem - ich mit meinem Rücken an seinen Körper gelehnt, den Kopf in seinem Schoß. Er krault meine Haare, während wir bei schönen, traurigen und aufregenden Szenen gespannt mitfiebern. Immer wieder küssen wir uns wild und widmen uns dann doch wieder dem Film. Anstrengend die Finger voneinander zu lassen. Das Kopfkraulen macht mich richtig wuschig. Jetzt versteh ich, wie Katzen sich fühlen müssen.
Als der Film vorbei ist, nutze ich meine Chance, setze mich auf seinen Schoß und reibe langsam über seinen Schenkel. Jetzt steht er auf und zieht mich mit sich ins Schlafzimmer. Er drückt mich aufs Bett und streift mir die Klamotten vom Körper, während er sich seiner entledigt und ein Kondom überzieht. Wir küssen uns sanft und leidenschaftlich. Er behandelt mich wie einen zerbrechlichen Schatz und deutet mir an, mich auf ihn zu setzen. Seinem Befehl komme ich nur zu gerne nach. Ich küsse ihn, als ich seinen Schwanz langsam in meine schon feuchte Muschi gleiten lasse und beginne ihn zu reiten. Die Stimmung des Films schwebt immer noch um uns und machte den Moment magisch. Er schaut mich an, als wäre ich die schönste Frau, von der er je gefickt wurde. Und für einen kurzen Moment fühle ich mich wie eine wunderschöne Elbe. Ich konzentriere mich darauf, mich zu einem Orgasmus zu reiten und gebe mich dem Gefühl hin. Und plötzlich.. kommt ER! Na toll!!! Er ist noch nie so früh und ohne Ankündigung gekommen. Zumindest hat er vorher immer dafür gesorgt, dass ich auch komme. Ein bisschen enttäuscht lege ich mich auf seine Brust und versuche ihm ein positives Gefühl zu vermitteln, da ich spüre, dass er sich schlecht fühlt. Wir führen ein intimes Gespräch über vergangene Verletzungen und Ängste, die sich daraus ergeben haben. Ich versuche ihm die negativen Gefühle zu nehmen und lege ihm meine rationale Sicht der Dinge dar. Er streicht mit seiner Hand eine Strähne aus meinem Gesicht und sagt „Ich steh auf dich.“ 


Der nächste Morgen

Als ich aufwache und noch völlig verschlafen neben mich linse, stelle ich mit Bedauern fest, dass die Seite neben mir bereits leer ist. Ich bin ein kleiner Morgenmuffel, daher ist es für mich nicht unüblich, alleine aufzuwachen. Dabei liebe ich es, morgens zu kuscheln. „Naja egal“, denk ich mir, „noch 5 Minuten.“ und schließe meine Augen wieder. Im nächsten Moment reißt mich schreckliche Musik aus meinen Träumen. Er kommt tanzend ins Zimmer, während „Guten Morgen Sonnenschein“ aus seinem Handy dröhnt. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf, denk mir „Nicht sein Ernst.“ und rolle innerlich mit den Augen. Er zieht die Decke aus meinem Gesicht, grinst mich an und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Mit gespielt böser Miene schaue ich ihm in die Augen. Er lacht. Dann fängt er lauthals an „Verdammt ich lieb dich“ mitzugrölen. Noch nie in meinem Leben habe ich jemanden singen hören, der die Töne so hart verfehlt wie er. In Kombination mit seinen Superstar-Singer-Moves kann ich mir das Lachen nicht verkneifen. Das spornt ihn natürlich an weiterzusingen. Oh man. Früher war er bestimmt ein kleiner Klassenclown. Ich stelle mir vor, wie meine Oma in jungen Jahren zu diesem Lied abgegangen sein muss. Schöne Vorstellung. Aber meine Ohren brauchen Erlösung von diesem Gejaule. Also beschließe ich, ihn ein bisschen zu quälen und schnippe mit meinen Fingern in sein Gesicht. Immer wieder, bis er die Kontrolle verliert und mich aufs Bett wirft. Ich schlinge meine Beine um ihn und versuche die Oberhand zurückzugewinnen. Wir rangeln eine Weile, bis ich ihn Frage, wie stabil sein Bett ist. „Warum?“, fragt er mich verwundert. Und ich stehe auf, ziehe ihn zu mir nach oben und wir hüpfen lachend auf seinem Bett rum. Dann macht es einen lauten Rumps. Erschrocken schauen wir uns an. Irgendwas ist gebrochen. Ups. Zum Glück nur ein Fuß, den man ersetzen kann. Wir lassen uns erleichtert und lachend aufs Bett fallen. 

Jetzt schaut er mich intensiv an und küsst mich. Sein Schwanz ist hart. Er drückt ihn an meine Pussy und ist kurz davor einzudringen. Ohne Kondom. (Ihr müsst wissen, ich verhüte nicht anderweitig.) Er gleitet leicht vor und zurück, dringt jedoch nie ganz in mich ein. Wir genießen den Nervenkitzel. Diese schöne Qual und das Wissen darum, dass er mich so niemals ficken wird. Das Verbotene turnt ihn so richtig an und bringt mich fast um den Verstand. Ich will ihn endlich in mir spüren. Mir ist schon ganz schwindlig, bevor er sich endlich ein Kondom überzieht. Langsam beginnt er mich zu ficken und wechselt dann zu schnell und wieder zurück zu langsam. Er quält mich. Und er steht drauf. Ich bin völlig im Rausch, da drückt er mein Bein nach oben, gleitet mit seiner Hand mein Bein hinunter, über meinen Po und streichelt vorsichtig mein Arschloch. Er fickt mich härter, während er mich fest aufs Bett presst. Lässt mir keine Möglichkeit darüber nachzudenken und steckt dann seinen Finger in mich. Erst lässt er ihn kurz in mir verweilen, bis ich mich an das Gefühl gewöhnt habe. Dann fängt er an, ihn zu bewegen, während er mich gleichzeitig fickt. Ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Und dann komme ich. „Bitte hör auf, ich kann nicht mehr“, presse ich kraftlos zwischen meinen Lippen hervor. Doch er fickt mich unnachgiebig weiter, bis ich völlig zitternd einen zweiten sehr starken Orgasmus habe. Kraftlos sacke ich in mir zusammen. Er zieht seinen Schwanz aus mir und betrachtet meinen Körper. Streicht mit seiner Hand über meine Pussy und sagt: „Merkst du, wie stark deine Muschi zittert?“. Ich nicke nur, während er seine Finger in mich gleiten lässt und beginnt mich zu fingern. „Hör auf.“, flüstere ich und versuche gequält seine Hand wegzudrücken. Ich bin ziemlich fertig und nehme meine Umgebung nur noch vage wahr. Das fehlende Essen und Trinken geben meinem Kreislauf den Rest. Er zeigt Erbarmen, zieht seinen Finger aus mir und sagt: „Du darfst nicht sagen, dass ich aufhören soll, sonst will ich dich nur noch mehr ficken. Und ich könnte dich jeden Tag ficken, es würde mir nicht langweilig werden.“. Mich küssend beginnt er sich zu wichsen. Ich streiche mit meinem Finger leicht über seine Eichel, nehme den Lusttropfen weg und steck mir den Finger genüsslich in den Mund, während ich ihn frech angrinse. Es dauert nicht lange, da spritzt sein ganzes Sperma auf meinen Bauch und er sackt ebenfalls neben mir zusammen. Mit einem Tuch wischt er seinen Schwanz sauber und begutachtet schließlich sein Werk. Ein paar Tropfen laufen meine Seite hinunter. Er wischt sie sanft mit dem Tuch weg und wartet, bis weitere Tropfen ihren Weg nach unten finden. Dieses Prozedere macht er noch ganze 5 Minuten, bevor er das Sperma mit seinem Finger auf meinem Bauch verteilt und schließlich mit dem Tuch abwischt. Dann liegen wir einfach nur so da und genießen den Moment. 

Moment Ende. Harter Cut. Tja. Und dann kam irgendwann Weihnachten:

Wir konnten uns nicht sehen, weil ich fast 3 Wochen bei meiner Family im Süden verbrachte. Der Kontakt war zwar täglich vorhanden, aber unser Verhältnis veränderte sich. Ich war viel beschäftigt. Mit Familie, mit Freunden, mit mir selbst. Und irgendwie ist das Gleichgewicht zwischen uns ins Wanken geraten. Er investierte plötzlich immer mehr, doch ich verlor die Verbindung. Zurück in Köln wurde es nicht besser und ich ließ es eskalieren. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich einen anderen Weg ging, als er ihn gehen wollte. Er suchte eine Beziehung und ich konnte ihm dieses Bedürfnis einfach nicht erfüllen. Wir konnten so nicht weitermachen. Ich wollte klare Fronten mit Regeln schaffen. Er sollte wissen, worauf er sich einlässt. Und so führten wir ein langes, intensives Gespräch. Wir packten alles auf den Tisch und beschlossen, offen darüber zu sprechen, sobald sich einer von uns auf dem Weg in eine neue Beziehung befände. (Spoiler: Dass dieser Tag so schnell kommen würde, ahnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.) Wir näherten uns wieder an. Und die Zeit ging genauso intensiv weiter, wie sie vor Weihnachten aufgehört hatte. Als hätte es keine Unterbrechung und schon gar kein Gespräch gegeben. Das ging ein paar Wochen so weiter.

Dann unser erster Streit nach etwa 8 Monaten. Es war das erste Mal, bei dem wir uns viele nicht wirklich konstruktive Dinge an den Kopf warfen. Alle Emotionen, die sich angestaut hatten, kamen raus. Ich hasse streiten. Führ lieber sinnvolle und konstruktive Diskussionen mit nem klaren Kopf. Aber so what. Is normal, muss ich durch. Mit der Versöhnung vertraute er mir gleichzeitig zum ersten Mal seine wahren Gefühle an. Er sagte, dass er alle Schritte mit mir gegangen wäre. Dass er gerne eine Beziehung mit mir geführt hätte. Und dass er eine Art Liebe für mich empfinden würde. Er spielte all seine Karten aus. Und ich.. ich konnte ihm keine vernünftige Antwort darauf geben. Vermutlich war das sein letzter Versuch, bevor er die Hoffnung aufgab. Ab diesem Punkt begann dann die Wendung. Er zog sich zurück. Nicht ganz, aber für mich deutlich spürbar. Investierte nicht mehr viel. Und ohhhh, siehe da. In meinem Kopf drehten sich die Gedanken plötzlich um die Möglichkeit einer Beziehung mit ihm!!! Natürlich. Ich begann in diesem Moment also völlig unbewusst zu binden. Stellte Fragen über die Zukunft und klopfte Dinge ab, die mir vorher nicht wichtig waren. Well. Es musste ja so kommen. Er will nicht mehr, also will ich. Oder doch nicht? Diese Gedanken machten mich verrückt. Bevor ich die Antwort auf diese Frage finden konnte, nahm er mir die Entscheidung quasi ab. 

„Ich habe jemanden kennengelernt. Es ist sehr vielversprechend. Mit dem Ziel auf eine Beziehung.“ – oder so ähnlich – waren seine Worte. Schock. Panik. Ein Gefühl der Enge machte sich in meiner Brust breit. Als würde ich gleich innerlich zerreißen. Schmerz. „Ruhig bleiben.“, dachte ich mir und versuchte runterzukommen. Ich atmete ein und aus. Jede Minute fühlte sich an wie Stunden. Was sollte ich darauf antworten. Ich wusste es nicht. Ich wusste gar nichts mehr. Und überhaupt; warum zur Hölle reagier ich so stark. Ich wusste doch, dass er auf der Suche nach einer Frau war, mit der er eine Beziehung eingehen konnte. Ich wusste, dass das mit uns befristet war. Und ich wusste, dieser Tag würde kommen. Ich war doch so gut darauf vorbereitet. Aber auf Emotionen kann man sich nicht vorbereiten. Sie sind einfach da. Und sie sind kaum zu bändigen. Das rationalste, was ich in diesem Moment tun konnte, war ihm die Wahrheit zu sagen. „Das freut mich wirklich sehr für dich. Ich hoffe, dass du glücklich wirst. Aber ich muss mich jetzt aus dem Ganzen rausziehen, weil ich merke, dass sich da grad Gefühle entwickeln. Ich wünschte, ich könnte anders damit umgehen, aber ich muss mich selbst schützen. Und ich will dir den Raum geben, dass sich da was Neues und was wirklich Gutes entwickeln kann.“, waren meine Worte. Ich weiß nicht, ob es richtig war. Oder ob ich das irgendwann bereuen werde. Aber es soll ihm gut gehen. Ich kann nicht so egoistisch sein und ihn an mich binden, obwohl ich mir nicht sicher bin, dass ich das wirklich möchte. Ich muss ihn ziehen lassen. Ihn sein Glück finden lassen. Und irgendwie damit klarkommen. 

Das war heute. Vermutlich ist „My journey of letting go” dann wohl doch der falsche Titel für diesen Teil der Geschichte. Vielleicht wirds ja mein Nächster. Oder so. Naja. Am Mittwoch möchte er sich noch mal treffen, um persönlich über alles zu reden. Ich denke, das wird vorerst unser letztes Treffen. Hab mir direkt die restliche Woche verplant, um mich abzulenken und keine falschen Entscheidungen aus irgendwelchen Emotionen raus zu treffen. Und joa. Irgendwie werd ich’s schon packen. Wie war das.. andere Mütter haben auch schöne Töchter.. Ach ne. Kerle. Naja. Kauf mir jetzt erst mal n Eis und verkriech mich ne Runde in meinem Bett. 

I’m off. Take care. Und danke fürs Zuhören. 😘
 

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Hallo zurück 😅,

da ich vor kurzem ne Trennung erlebt hab und meine Gedanken und Gefühle bisschen runter schreiben wollte, dacht ich, ich teil das einfach mit euch. Das hier soll kein Leitfaden werden, sondern schlicht und einfach für mich sein, um meine Gefühle zu verarbeiten und für Leute, die sich für meine Gedanken und weiteren Dating-Erfahrungen interessieren. Ganz ungeschönt. Und vermutlich sehr detailliert. Also kein TLDR-Bashing hier 😄. Auch nicht wundern über verschiedene Schreibstile. Sind immer meinen Emotionen in dem Moment des Schreibens angepasst. 

Das Ende

Hier bin ich wieder. Allein. Mit vielen neuen Erfahrungen und Erkenntnissen. Inzwischen bin ich 30 Jahre alt und Gott hatte ich Schiss vor dieser Zahl. Inzwischen hab ich zum Glück gemerkt, dass die Zahl nur eine Zahl und völlig irrelevant ist (zumindest solange ich sie nicht erwähne). Tja. Und jetzt? Jetzt steh ich hier, allein und irgendwie traurig und erleichtert zugleich mit einer harmonischen Trennung im Rücken. Jap. Harmonisch. Aber erstmal zurück zum Anfang. 

Da war dieser Mann. Erfahren, gutaussehend, charmant, humorvoll, intelligent – Ein Traum von Mann. Er hat mir den besten Sex meines Lebens geschenkt und mir dabei geholfen zu meinem Körper zurückzufinden. Es waren fast 3 Jahre. Und wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen. 3 wunderbare Jahre voller Abenteuer, Respekt, Wertschätzung und tiefer Verbundenheit. Ich habe ihn geliebt, wie vermutlich selten zuvor und war der festen Überzeugung meinen Seelenpartner gefunden zu haben. Aber wie das Leben so spielt, ist nicht immer alles so perfekt wie es scheint. Mein Partner ist nach nur einem Jahr an einer Depression erkrankt. Nicht das erste Mal in seinem Leben. Er hatte nicht viel Glück mit seinem Vater und leidet bis heute schmerzlich darunter. Lange dachte ich wir könnten das schaffen. Dass ich stark genug für uns beide bin. Und am Anfang war ich das auch. Aber es wurde immer schlimmer. So schlimm, dass er keine Verbindung mehr zur Welt herstellen konnte und zu einer leeren Hülle wurde, dessen Inneres für mich selten bis gar nicht mehr erreichbar war. Solltet ihr jemals einen Menschen kennenlernen, der unter Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten leidet, kann ich euch jetzt nur raten die Beine in die Hand zu nehmen und zu rennen. Eine gesunde Beziehung kann niemals und ich meine wirklich niemals auf Basis einer Krankheit entstehen. Wir entschlossen uns allerdings eine Paartherapie zu starten und ich riet meinem Partner ebenfalls zu Einzelsitzungen, um wieder zu sich zu finden. Es war ein auf und ab. Eine Achterbahn der Gefühle für mich, während er gar nichts zu fühlen schien. Es machte mich kaputt. Zerfraß mich innerlich und meine Selbstzweifel begannen. Liebt er mich noch? Findet er mich nicht mehr attraktiv? Bin ich nicht genug? Schaffen wir es heute eine tiefe Verbindung herzustellen oder sitzen wir wieder nur emotionslos vor dem TV? Diese Zweifel trieben unsere Beziehung noch weiter in ein tiefes schwarzes Loch. Zu hoch war der Druck auf beiden Seiten alles richtig und besser machen zu wollen. Und dann war es unabwendbar. Das Ende. Wir spürten es beide. Wollten es nicht wahr haben. Wir kämpften doch so sehr. Wie können wir jetzt einfach alles aufgeben? Aber es ging nicht mehr. Er war schon lange leer und meine Kraft neigte sich ebenfalls dem Ende zu. Parallel begann ich eine Therapie, um das Erlebte zu verarbeiten und um an meinen eigenen Themen zu arbeiten, die mir während dieser harten Zeit bewusst wurden. Ich muss sagen, dass das die beste Entscheidung meines Lebens war. Diese Therapie gab mir die Kraft meinen Selbstwert wieder zu sehen und stark zu sein. Und wir waren beide stark. Wir entschieden uns für eine Pause, welche schlussendlich in der Trennung endete. 

Da stand er am Flughafen und holte mich von meinem Urlaub mit meiner besten Freundin ab. Er sah gut aus. Aber ich fühlte nichts mehr. Es war weg. Jegliche Anziehung weg, jede Art von Verbindung - weg. Wir fuhren im Auto Richtung Köln und schwiegen eine Weile. Dann begann ich zögerlich das Gespräch. Ich wusste nicht, ob er in Verfassung war. „Hast du dir in den letzten Wochen Gedanken darüber gemacht, wie es mit unserer Beziehung weitergehen könnte?“. Hatte er. Wir teilten eine Meinung darüber, wie schön diese Beziehung war, aber auch, dass es so nicht mehr funktioniert. Zu viele Trigger, zu viele Verletzungen. Er braucht Zeit für sich, um gesund zu werden. Und ich war sehr froh zu hören, dass er wirklich gesund werden wollte. Er wird in Reha gehen. Nimmt Medikamente. Und er wirkt seit langer Zeit wieder weich und offen. Als er redet laufen sogar ein paar Tränchen über seine Wangen und ich kann meine kaum zurückhalten. Wir sprachen darüber wie wir uns eine Zukunft ausmalen und können uns beide vorstellen nach einer längeren Kontaktpause Freunde zu werden. Mal schauen. Aber es ist für den Moment ein gutes Gefühl keinen 100% harten Cut zu haben. Zu tief ist die Verbindung noch. Wir weinen und nehmen uns in den Arm. Ein letztes Mal versuche ich meine Selbstzweifel zu beruhigen. „Hast du mich geliebt?“ „Ja, du bist eine wunderbare Frau und ich wünschte mir, es hätte funktioniert.“ „Findest du mich noch attraktiv?“ „Ja, du bist unglaublich attraktiv. Keine Selbstzweifel mehr. Krönchen richten und weitermachen.“ Und dann hat er mir meine Tränen weggewischt, ist mit seiner Hand über meine Haare gestreift, aufgestanden und gegangen. Jetzt ist er weg und ich denke mir nur „Wow, was für ein reifer und reflektierter Mann. Wieso muss er diese verdammte Krankheit haben? Und jetzt?“

Jetzt fängt ein neuer Abschnitt an. Ich werde alles, was ich durch ihn in mir erkennen konnte, angehen. Meine Probleme bearbeiten und mir meine guten Seiten immer wieder vor Augen führen. Kein People Pleasing mehr. Grenzen ziehen. Bewusstsein schaffen darüber, was ICH will. Und keine Ausnahmen mehr machen. Jetzt kommt meine Zeit. Und ich kann endlich wieder die Schönheit der Welt erkennen. 

 

10.05.2023

Jetzt 3 Tage später sitz ich hier. Tränen überströmen mein Gesicht und ich kann es einfach nicht fassen, dass hier das Ende ist. Ich glaube, dass das mit die tiefste Form von Liebe ist. Wenn du die geliebte Person gehen lässt, in dem Wissen, dass sie ohne dich glücklicher sein kann. Ich denke an all unsere schönen Momente, wie wir damals am Rhein entlang gehüpft sind, wie du diese Schnecke beobachtet hast und ich dachte „Jap, das ist er. Er ist wie ich.“ Die vielen Abende an denen wir durch deine Wohnung getanzt sind. Wie wir gemeinsam in der Natur unterwegs waren und davon geredet haben wie schön die Welt ist. Wie wir damals auf deiner Badewanne saßen und in die Sterne geschaut und darüber philosophiert haben, ob es da oben wohl noch mehr Leben gibt. Wir waren wie zwei Seelen, die sich nicht gesucht, aber gefunden haben. Und es zerbricht mein Herz. Es zerreißt mich zu wissen, dass es dir ohne mich besser geht. Dass du ein Leben gewählt hast, in dem du mit einer anderen Frau alt wirst, in Schaukelstühlen auf der Terasse sitzst und glücklich lächelnd in den Himmel schaust. Ob du dann manchmal an mich zurückdenken wirst? Ich frag mich wie es dir wohl gerade geht. Bist du auch traurig? Oder bist du innerlich kalt? Mir fallen all die Dinge ein, die du für mich getan hast und ich immer für selbstverständlich genommen habe. Jetzt ist alles weg. Und mir wird bewusst wie toll du warst. Vielleicht ist das auch ein normaler Verarbeitungsprozess. Natürlich war nicht immer alles toll. Aber gerade kann ich nur das sehen. Dich. In deiner ganzen Schönheit, deiner Liebe, deiner Wärme. Und ich vermisse dich. 

Ich habe mit dir telefoniert. Es war schön deine Stimme zu hören und deine tröstende Art zu spüren. Ich bin am Ende. Es ging mir noch nie so schlecht wie jetzt gerade. Panik durchströmt meinen Körper. „Ich habe ihn verloren“. Meine ganze Zukunftsperspektive – weg. Ich bin allein und fühle mich so einsam wie noch nie. Das muss wohl Liebeskummer sein. Wie kann ein Mensch in 30 Jahren keinen Liebeskummer erlebt haben? Mir war nicht klar, was für ein schlimmer Schmerz das ist. Und jetzt sitze ich hier und weiß nichts mit mir anzufangen. Es ist mitten in der Nacht. Kein Schlaf. 

 

11.05.2023

Mir geht es extrem schlecht. Ich kann weder essen noch irgendwas anderes machen. 3 Tage lag ich einfach nur in Embryonalstellung im Bett. Alles hat mich an ihn erinnert. Serie schauen, Musik hören, Essen kochen, aufräumen, lesen, meine ganze Wohnung. Es gab nichts. Da war kein Raum ohne ihn und es machte mich verrückt. Ich war mir sicher – ich muss hier weg. Also packte ich all meinen Kram, meldete mich krank und fuhr zu meiner Familie in den Süden. Als ich ankomme weine ich. Und all der Schmerz, all das Verstecken von Gefühlen fällt von mir ab. Meine Mutter ist völlig perplex, weiß gar nicht was grad abgeht und nimmt mich in den Arm. Nie hab ich mich getraut mit anderen Menschen über unsere Probleme zu sprechen. Alle wussten immer nur von den guten Seiten, unseren Zukunftsplänen. Und es tat so gut nach so langer Zeit endlich über alles zu sprechen. Während meine Mutter sehr empathisch zuhörte, war mein Vater der passende pragmatische Gegenpart „So ist das Leben. Jetzt weinst du und dann muss es weitergehen. Es geht immer weiter.“ Ich war noch nicht bereit zu hören, dass es ohne dich weitergehen sollte. Auch wenn ich tief in meinem Inneren wusste, dass er Recht hatte. Nachdem ich eine ganze Woche nicht bereit war über das Ende zu sprechen, brach jetzt alles raus. Ich traf mich mit meinem besten Freund, telefonierte mit vielen anderen Freunden und redete gefühlt so viel wie das ganze letzte Jahr nicht. Und es tat mir extrem gut. Niemals hätte ich so viel Mitgefühl und Verständnis für meine Situation erwartet und mir wurde bewusst, dass jeder diesen Schmerz nachvollziehen kann und ich die tollsten Menschen auf der Welt in meinem Leben habe. 


16.05.2023

Ich bin wieder in Köln     und habe heute mein letztes Gespräch mit ihm. All meine Gedanken, die mir bei der Trennung noch nicht bewusst waren, habe ich in einem Brief zusammengefasst. Nennen wir es letzte Zuckungen. Ein letzter Versuch das Ruder rumzureißen. Ich wollte ihn. Ich konnte mir keine Zukunft mit einem anderen Mann vorstellen. Ich konnte mir derzeit überhaupt keine Zukunft vorstellen. Vom Arzt habe ich mir Johanneskraut verschreiben lassen, um besser über die Runden zu kommen. Und ich glaube es wirkt. Ich bin völlig entspannt. Was kommt, das kommt und egal wie es ausgeht, ich bin inzwischen der Überzeugung, dass es gut wird. Um 18 Uhr schmeiße ich mich in mein heißestes Outfit (er soll ja schließlich sehen, was er verpasst), steige in mein Auto und fahre zu ihm. Als er mir die Tür öffnet, schlägt mein Herz kurz höher. Fuck. Warum sieht er nur so verdammt gut aus. Und ich bemerke seine Blicke in meinem Ausschnitt. Gut gemacht denke ich und gebe mir ein innerliches High Five. Wir setzen uns auf die Couch, geben uns ein kurzes Update über unsere Woche und was sich so bei uns verändert hat. Es fühlt sich an wie immer und ich genieße diese Droge noch für einen Moment. Dann gebe ich ihm meinen Brief. Er liest ihn und ich spüre, dass meine Worte ihn berühren. Lächeln, Tränchen, dann wird seine Mimik wieder hart. Mist, es hat nicht gereicht. Also ergänze ich den Brief mit meinen Worten. Versuche dabei alle Lösungen für unsere Probleme aufzuzählen und seine Argumente im Keim zu ersticken. Und dann bin ich still. Und warte. Es fühlt sich an wie Stunden, bis er endlich beginnt zu reden. Er bleibt bei seiner Meinung. Derzeit ist er nicht in der Lage etwas zu fühlen oder seine Gefühle richtig einzuschätzen. Er braucht Zeit für sich. Aber er schließt nicht aus, dass es irgendwann wieder eine Zukunft geben kann. Das reicht mir. Ein besseres Ende hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich glaube auch für mich ist diese Zeit wichtig. Zeit, um besser einzuschätzen, wie sich meine Gefühle verändern. Zeit für mich, meine Hobbies, meine Freunde und neue Abenteuer. Zeit, um die Batterien wieder aufzuladen und eine neue Perspektive für die Zukunft zu entwickeln. Es fühlt sich an, als hätte ich das letzte Jahr nicht richtig gelebt. Und gleichzeitig spüre ich, dass meine Lebensgeister zurückkommen. Es kann nur gut werden. 
 

Wie es weiter ging

Als ich ein paar Tage später abends mit einem Bier in der Hand bei meinem besten Freund und seiner Verlobten auf der Couch sitze und davon erzähle, dass ich mir Tinder runtergeladen habe, schauen mich beide ungläubig an. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so schnell wieder auf den Sattel schwingst.“ entgegnet mein bester Freund. „Aber ich freu mich wirklich für dich, dass es dir wieder besser geht.“ Ich habe lange darüber nachgedacht, wie viel Zeit gut oder richtig ist, aber ich habe noch keine Antwort darauf gefunden. Meine eigenen Muster und Verhaltensweisen in einer Beziehung habe ich ausreichend reflektiert und aufgeschrieben, wie ich sie verändern kann. Und trotzdem hört man immer wieder, dass man erstmal allein sein sollte. Die Beziehung verarbeiten. Also rede ich mit meinem Psychologen darüber. Wer sollte es besser wissen, wenn nicht er. „Sind Sie gerne allein?“, „Nein…“, „Warum verbieten Sie es sich dann mit Menschen zusammen zu sein?“, „Weil alle anderen es für besser empfinden?“, „Und fühlen Sie sich besser damit?“, „Nein…“, „Erinnern Sie sich noch an die Geschichte mit dem Esel?“, „Ja.“, „Und was haben Sie daraus mitgenommen?“, „Dass wir es anderen nicht Recht machen können, uns selbst aber schon.“, „Genau. Und deswegen müssen Sie in sich selbst rein hören. Was fühlen Sie? Was tut Ihnen gut? Tun Sie das, was Sie persönlich für richtig empfinden. Es gibt nur zwei Seiten: Ich erlaube es mir oder ich verbiete es mir. Und Sie verbieten sich ganz schön viel.“ Ich denke eine Weile nach. Er hat Recht. Und dann erzähle ich ihm von Tinder und anderen Männern. „Wissen Sie, Sie haben jetzt sehr lange immer nur ein Gericht gegessen. Irgendwann waren Sie sich nicht mehr sicher, ob Ihnen das Gericht noch schmeckt. Gehen Sie raus. Probieren Sie neue Gerichte. Vielleicht ist eins dabei, was Ihnen noch besser schmeckt als das Alte.“, entgegnet er. Für ihn sind die Dinge so klar. Und ich komme mir blöd vor. Es liegt auf der Hand. Warum kann ich das nicht so klar sehen? Ich habe mich all die Jahre von anderen Menschen beeinflussen lassen, anstatt einfach nur in mich zu hören. Mich kennenzulernen. Was brauche ich? Was mag ich nicht? Warum bin ich nie dafür eingestanden? Und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Wenn ich voll bei mir bin, dann bin ich gelassen. Dann muss ich mir weniger Gedanken um andere Menschen machen. Und ich verbrauche weniger Energie. Wenn ich ausspreche, was ich denke und fühle, dann kann ich Konflikte einfach so abschmettern. Weil ich keinen Stress empfinde. Weil ich ruhig ausdrücken kann, was ich fühle und warum ich es fühle. Und wenn das für mein Gegenüber unpassend ist, dann ist das ok. Niemand muss so denken oder fühlen wie ich. Und ich muss das genauso wenig. Es bleiben die Menschen in meinem Leben, die gut zu mir passen. Und das ist gut so. Ich fühle mich so selbstwirksam wie noch nie. Jetzt kann die Reise beginnen. Ich habe Hunger. Hunger nach Nähe, Liebe und tiefen Verbindungen. Geil.

 

Date 1: Montag, 22.05.2023

Mein erstes Date seit 2 Jahren. Wir haben uns über Tinder kennengelernt. Ich bin super nervös, weil ich überhaupt nicht mehr weiß, wie man mit fremden Männern umgeht. Geplant ist das Treffen auf dem Weinfest in Köln und ich freue mich darüber. Viel zu lang hab ich mich nicht mehr gehen und fallen lassen. Wenn das Date scheiße wird, dann gab es wenigstens guten Wein. Ehrlichgesagt bin ich mir auch unsicher, ob das Date wirklich gut wird. Er ist kein Held im Schreiben und wirkt schon fast etwas dümmlich. Aber ich will raus. Und wenn er der dümmste Mann der Welt wäre, ich würde einfach diesen verdammten Abend genießen.

Als ich um 20 Uhr mit der Bahn am Heumarkt einfahre, sehe ich ihn schon da stehen. Er sieht überraschend gut aus. Groß, breit, dunkle Haare, blaue Augen (mein Beuteschema). Er scheint direkt von der Arbeit gekommen zu sein – hellblaues Hemd und in der Hand eine Laptoptasche. Irgendwie sehen Männer in Hemden immer gut aus. Er sieht mich und grinst. Ich grinse zurück. „Hi B, schön dich zu sehen“ – wir umarmen uns, führen ein bisschen Smalltalk und schlendern zum ersten Stand. Mit Wein kennt er sich genauso wenig aus, wie ich. Also lassen wir uns beraten. Er kann gut reden und führt das Gespräch ab der ersten Sekunde. Ich bin verwirrt, denn er kommt überhaupt nicht dumm rüber und ist ganz anders, als ich ihn beim Schreiben wahrgenommen hab. Wir reden über Gott und die Welt, bis er die Hälfte seines Weins über mich schüttet, sich entschuldigt und wild mit seiner Hand an mir rumwischt. Insgesamt hat er immer wieder Berührungen einfließen lassen und stand sehr nah bei mir. Aber nie so, dass es zu viel wurde. Ich hatte das Gefühl, dass er sehr rücksichtsvoll und geübt war. Nach einer halben Stunde traue ich mich dann auch endlich in seine Augen zu schauen. Ich weiß nicht wieso, aber ich vermeide Blickkontakt immer, bis ich mich wirklich wohl fühle. Er hat wirklich sehr krass leuchtende Augen. Wie ein tiefblaues Meer. Eigentlich könnte ich ihm ein Kompliment machen, aber ich sage nichts, weil es nicht zum Gespräch passt. Nach ein paar Gläschen Wein fühle ich mich ziemlich beschwippst. Habe ja auch seit Wochen nicht mehr richtig gegessen. Scheiße.

Aus irgendwelchen Gründen beschließen wir von Wein auf Bier umzusteigen (wer kam nur auf diese blöde Idee) und wir laufen zum nächsten Brauhaus. Plötzlich hält er mich an der Hand fest. „Was?“, frage ich, als er mich intensiv anschaut. Und dann küsst er mich einfach. Ich fühle mich überrumpelt. Hab nicht damit gerechnet. Aber ich lasse mich darauf ein. Vielleicht auch, weil mich der Alkohol sehr locker gemacht hat. Es wird immer intensiver und ich spüre, wie sehr ich es vermisst habe so begehrt zu werden. Im Brauhaus sitzen wir fast schon kuschelnd nebeneinander und nippen wir an unserem ersten Kölsch. Er küsst mich immer wieder intensiv und ein bisschen fühlt es sich an, als wär ich wieder ein Teenager. Mir fallen ein paar Männer auf, die gegenüber von uns sitzen und uns anstarren. Ihre gierigen Blicke sagen „Sucht euch ein Zimmer.“ oder „Das würd ich jetzt auch lieber tun.“. Ich fühle mich unwohl bei dem Gedanken, dass die Männer Arbeitskollegen sein könnten, die mich kennen. Das ist der Nachteil, wenn man in einem großen Konzern arbeitet und viel gesehen wird, man sich selbst aber keine Gesichter merken kann. „Können wir gehen?“, frage ich mein Date, nachdem wir unser Bier ausgetrunken haben.

Er führt mich auf eine Aussichtsterrasse am Schokoladenmuseum. Hier sind keine Menschen. Nur er, ich und eine Bank, auf der er sich niederlässt und mich auf sich zieht. Wir knutschen wild und ich lasse mich völlig fallen. Es fühlt sich extrem gut an. Dann öffnet er meine Hose, umgreift mit seinen Händen fest meinen Arsch und will dann weiter wandern zu wärmeren Regionen. „Stopp.“, höre ich mich sagen. „Ich war darauf nicht vorbereitet.“. War ich wirklich nicht. Ich hatte keinen Gedanken daran verschwendet mich zu rasieren. Wer geht auch davon aus auf einem Weinfest intim zu werden? Wie konnte ich nur so begrenzt sein? Aber ich war geil. Er strich von außen über meine Pussy und ich konnte spüren, wie nass ich war. Und frustriert. Frustriert, weil ich mich nicht komplett in den Moment fallen lassen konnte. Ich öffne seine Hose, in der Hoffnung wenigstens selbst Hand anzulegen, fahre über seine Eier und finde seinen Penis nicht. Ok. Entweder er ist nicht hart oder ist in der anderen Richtung. Meine Verunsicherung sorgt dafür, dass ich meine Hand wieder aus der Hose ziehe und aufstehe. Ich schaue auf die Uhr. Fuck, schon fast 0 Uhr. Morgen muss ich wieder arbeiten und ich fühle mich betrunken. „Ich glaube ich sollte jetzt gehen.“. Er nickt und wir laufen Richtung Bahn. Währenddessen knutschen wir immer wieder und ich umarme ihn. „Du bist wohl in Kuschelstimmung.“, registriert er sofort. „Ja.“. Und dann steige ich in die Bahn. Völlig notgeil und in Gedanken vertieft verpasse ich alle Stationen, die in Laufnähe zu meiner Wohnung sind. Ist mir noch nie passiert. Die Bahn zurück kommt erst in 15 Minuten. Ich öffne Tinder und gebe meinem Date meine Nummer. Wir sehen uns Sonntag wieder. 

Die Tage schreiben wir viel hin und her. Aber ganz bestimmt nichts Gehaltvolles. Er bombardiert mich mit Nachrichten, wie sehr er mich vermisst, dass ich ihm fehle, dass er es schön fand, dass er sich freut. Oh. Mein. Gott. Bitte hör einfach auf zu schreiben. Wie kann ein Mensch persönlich so cool und kommunikativ sein und beim Schreiben so… bescheuert. In meinem Kopf hake ich die Möglichkeit jemals eine Beziehung mit ihm einzugehen ab. Eigentlich schreibe ich ihm nur noch zurück, weil sich die Nähe so gut angefühlt hat und ich mir nicht sicher bin, ob ich die anderen Männer, mit denen ich derzeit schreibe, wirklich besser finde. 

Heute ist Sonntag. Wir treffen uns später. Und ich sitze hier. Ein bisschen ängstlich, ob das heute Abend wirklich gut werden kann. Er wünscht sich ausgefallene Unterwäsche. Kann er haben. Aber ausgepackt wird sie nur, wenn er sich geschickt anstellt.
 

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