Harte Jahre- was tun gg Verbitterung

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Hi ihr alle,

wo fange ich an, wo höre ich auf...am Besten von Vorne: Auch wenn ich hier schon länger unterwegs bin: Ich bin 38 Jahre alt, habe eine Tochter im Kindergartenalter für die ich mir das Sorgerecht mit meiner Ex-Frau teile und bin beruflich selbstständig bzw. führe ein gut laufendes Familien-Unternehmen.

Bei mir ist in den letzten 3-4 Jahren mehr passiert, als gefühlt in den 20 Jahren davor...

Ich habe mich Anfang 2020 von meiner heutigen Ex-Frau getrennt und die Scheidung eingereicht. Eine Beziehung die mal absolut harmonisch war stellte sich als totaler Albtraum heraus. Ich muss mir auch eingestehen, dass ich zu naiv und gutgläubig an diese Sache herangegngen bin, obwohl mich viele vor allem mein Vater gewarnt haben. Mein Schwiegervater ist eine absolute narzistische Macht-Person, der über sehr viel Charme verfügt, aber auch erbarmungslos sein kann, wenn es nicht so läuft, wie er möchte. Er hat sich immer wieder auf verschiedenen Ebenen (beruflich, Alltag, Kindererziehung) in unsere Ehe gedrängt. Mein Frau hat mir sehr viele Halbwahrheiten und Lügen aufgetischt (null Rückrad) um das zu kaschieren. Z.B. hat mir meine Frau stets suggeriert, dass sie für ihren Vater im Büro (Immobilienhandel) als Angestellte arbeitet, unterm Strich war sie aber Strohmann für meinen vormals insolventen Schwieger-Vater und meinen Schwager. Sprich sie unterschreibt beim Notar, Geld wird auf ihren Konten geparkt, sie nimmt Grundschulden auf, ist Geschäftsführerin von zahlreichen UGs u GmbHs etc. Das musste ich erst durch einen Zufall herausfinden und dann kritischer Nachfrage. Ja, shame on me. Klingt immer dumm, wenn ich das sage. Es wurden immer wieder Versuche unternommen mein Familienunternehmen in dubiose Geschäfte und Grundstückskäufe zu verwickeln, die ich aber immer ablehnte.

Ich lernte durch Zufall mal einen ihrer Kunden kennen. Einen vermögenden alleinstehnden demenzranken älteren Herren. Auf meine Frage hin, wie man mit dem Herren, der verwirrt auf seinem Grundstück herumläuft und Windeln trägt, den zum Notar karren und ihm Grundstücke abluchsen kann, bekam ich als Antwort 'Naja, Herr X kann mit den Grundstücken ja nichts mehr anfangen. Wir machen da wenigstens was drauß'...

Auch in der Kindererziehung hat sich mein Ex-Schwiegervater immer wieder als Vater aufgespielt und ich hatte zahlreiche Streitgespräche mit meiner Frau und meinem Schwiegervater. Schlimme Szenen dass sich mein Schwiegervater vor meine 2-Jährige stellt und sie fragt, wen sie denn lieber hat, den Opa oder den Papa oder skurile anmutendes, wie dass sich mein Schwiegervater mit meiner Tochter auf der Toilette auf der Tauffeier einschließt, weil es laut seiner Einschätzung dem Baby 'zu viel wird'.

Dieses Verhalten hat natürlich auch immer wieder Streit mit meiner eigenen Familie sprich meiner Mutter, Vater und Bruder geführt. Vor denen habe ich natürlich meine Frau verteidigt obwohl es oft haltlos war.

Schlussendlich habe ich den Schlußstrich gezogen und die Scheidung eingereicht, was meiner Frau gar nicht gefallen hat. Beste Entscheidung meines Lebens: Die Scheidung einzureichen und einen guten Ehevertrag zu haben. Meine Tochter durfte ich dann auch erstmal nicht sehen, sprich das geteilte Sorgerecht und dass ich meine Kleine mehrere mal in der Woche habe, musste ich mir dann vorm Familengericht erstreiten.

Die Krönung aber war, dass mich mein Schwiegervater und mein Schwager eines abends abgepasst und angegriffen haben, weil ich meine Bemühungen vorm Familiengericht aufgeben sollte. Habe mich gewehrt und natürlich die beiden angezeigt. Der Prozess läuft noch bzw. ein Urteil wegen gefährlicher Körperverltzung, Beleidigung gg die beiden steht noch aus. Für mich auch sehr belastend, weil es eine schlimme Zeit für mich, die ich eigentlich in einer metaphorischen Kiste tief im Meer versenkt hatte, wieder zum Vorschein bringt.

Beruflich habe ich sehr viel um die Ohren. Komme aber aus einem Business wo man quasi immer am Drücker sein muss, sonst ist man raus. Sprich sehr wenig Freizeit und Urlaub. Erschwerend kommt hinzu, dass mein Vater als sehr fitter Mann Anfang Sechzig, Ende letzten Jahres eine Krebsdiagnose bekam, zum Pflegefall wurde und Mitte diesen Jahres verstarb. Das war sehr hart, seinen körperlichen Verfall mitanzusehen, sein Leiden, die Hilflosigkeit. Schlimm war für mich auch, dass er immer ein sehr kluger ruhiger und symphatischer Mann war, den man nur gern haben konnte und der mir immer gute und einfühlsame Ratschläge gegeben hat und ich mich öfters gegen ihn stellte, für Personen, die es nicht wert waren. Während dieser Zeite musste ich dann auch stark sein für meine Mutter, meinen Bruder und das Familienunternehmen.

Das war natürlich nicht nur persönlich ein schwerer Schlag, sondern auch für das Familienunternehmen. Als ich dann komplett die Zügel im Unternehmen in der Hand hatte, stellte sich erst kürzlich heraus, dass mein Onkel, der in leitender Position angestellt ist, unteranderem mehrfach massiv Arbeitszeitbetrug begangen hat und auch so einiges nicht koscher lief. Und das vor allem in einer Zeit, in der mein Vater zum Pflegefall wurde und auf dem Sterbebett lag, sprich der Fokus von mir eben darauf lag. Aktuell ist er noch in mehreren wichtigen Projekten involviert, sobald die aber über die Bühne gegangen sind, werde ich ihn aus dem Unternehmen hinausbegleiten.

Um mal so ein paar Dinge zu beleuchten bzw. anzuleuchten. Nach der Ehe hat mir PU (und auch das Forum ...Shoutout an euch alle 😉 ) echt geholfen. Ich habe mich Stück für Stück wieder aufgebaut und viel Spaß und eine tolle Zeit gehabt. Das Inner Game war echt hart, sich Dinge eben manchmal einzugestehen, aber auch daran zu wachsen.

Aktuell...genieße ich mein Leben trotz viel Stress. Ich arbeite sehr viel, aber das habe ich gut strukturiert, sodass ich mit meiner Tochter auch noch Zeit verbringen kann. Mache sehr viel Sport, habe einen großen und tollen Freundeskreis und eine hübsche Freundin seit Anfang des Jahres. Auf diese Beziehung habe ich mich bewusst eingelassen und die führe ich heute auch gesünder, als ich das vor Jahren getan hätte.

Und jetzt kommt das....ABER

So würde ich es beschreiben und nach außen hin, bin ich das blühende Leben. Trotzdem schlafe ich aktuell nachts oft nicht, düstere Gedanken packen mich dann. In stillen Moment ist die Vergangenheit da, das Hadern und es läuft wie eine hängende Schallplatte durch. Das passiert mir auch gelegentlich tagsüber. An manchen Tagen ist alles perfekt und an manchen Tagen komme ich mir so vor, als würde ich eine Rolle spielen und möchte mich am Liebesten einfach in eine Hütte tief im Wald setzen, wo mich niemand findet für die nächsten Monate. Aber ich werde in meinem Unternehmen gebraucht, meine Familie braucht mich und vor allem meine Tochter. Ich bin stolz darauf, wie ich ich bin, wie ich alles geregelt habe, aber manchmal eben von Innen heraus unendlich müde und voller Selbstzweifel.

Natürlich habe ich das schon bei meinen Liebsten angesprochen, aber ich merke einfach, dass Zuspruch und Verständnis auch nichts lösen. Ich habe mich auch schonmal ans Telefon geklemmt und viele Psychologen angerufen. Da einen Termin zu bekommen, ist ja stellenweise schwieriger als eine Audienz beim Papst. Habe das erstmal bei Seite geschoben und werde das mit mir selbst ausmachen.

Meine Frage an euch:

Wart ihr schonmal in ähnlichen Lebenslagen und was hat euch konkret geholfen? Vor allem im Alltag?

Vielen Dank und beste Grüße

Zippo

 

 

 

 

 

bearbeitet von DerZippo
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vor 1 Stunde, DerZippo schrieb:

So würde ich es beschreiben und nach außen hin, bin ich das blühende Leben. Trotzdem schlafe ich aktuell nachts oft nicht, düstere Gedanken packen mich dann. In stillen Moment ist die Vergangenheit da, das Hadern und es läuft wie eine hängende Schallplatte durch. Das passiert mir auch gelegentlich tagsüber. An manchen Tagen ist alles perfekt und an manchen Tagen komme ich mir so vor, als würde ich eine Rolle spielen und möchte mich am Liebesten einfach in eine Hütte tief im Wald setzen, wo mich niemand findet für die nächsten Monate. Aber ich werde in meinem Unternehmen gebraucht, meine Familie braucht mich und vor allem meine Tochter. Ich bin stolz darauf, wie ich ich bin, wie ich alles geregelt habe, aber manchmal eben von Innen heraus unendlich müde und voller Selbstzweifel.

meine Einschätzung ist, dass Du geballt auf die letzten zwei Jahre einfach viel miesen Scheiß erlebt hast und gerade weil Du sowohl für Deine Familie als auch für Deine Firma stark sein musstest, Dein eigenes Trauern und Deine Bewältigung hinten angestellt hast. Du warst stets im Vollgas Modus. Für Ruhe, Einkehr und Trauerbewältigung blieb da keine Zeit. Das holt sich Deine Seele und Dein Unterbewusstsein nun zurück. Ist bei PTBS so ähnlich.

 

 

just my two cents 

 

Finde es trotzdem beachtlich wie Du das alles gemeistert hast.

Chapeau !

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Kompliment, du bist ein richtiger Macher, strahlst auf mich trotz der vielen negativen Erlebnisse sehr viel Integrität aus und du scheinst dein Leben trotz der vielen Tiefen in der Vergangenheit doch eigentlich ganz gut im Griff zu haben und kluge Entscheidungen zu treffen. Sind auch eher negative Dinge im Außen, die du nicht alle beeinflussen, aber wohl mehr akzeptieren kannst. Eigene Fehler (z.B. schlechte Partnerwahl, zu hohe berufliche Belastung etc.) gehört auch (mal) mit zum Leben dazu, sollten aber nicht an deinem Urvertrauen rütteln. Du könntest zukünftig lernen, mit den negativen Dingen, die jeden von uns passieren, anders umzugehen, dich weniger davon ärgern zu lassen und damit "gelassener" zu werden. Positive Dinge nehmen wir ja auch gerne an, nur die gäbe es ohne Negatives nicht. Und du solltest dir auch Zeit geben, die Dinge mal ordentlich zu verarbeiten und deine Trauer auch zuzulassen und Zeit zu geben. 

Zu deiner Frage: ja, war ich. Tatsächlich geholfen hat mir viel Geduld, Selbstreflexion, eine stationäre Therapie und vorübergehend ein guter Psychologe im Alltag, eine kluge starke Partnerin, Ruhe, Meditation, Achtsamkeit, zwei Monate berufliche Pause und nur um mich selbst kümmern und am Selbst arbeiten, Kleinigkeiten wert schätzen, Wandern und Ausdauersport in der Natur, eine bessere Ernährung und ein wirksames Medikament gegen eine Bipolare Störung. Zusätzlich dann ein strukturierter und smarter Alltag, der mir genügend Zeit zur mentalen (und sportlichen) Regeneration lässt. Denn auch positiver Stress, ist Stress.

Mich würde interessieren:

Wie viele Stunden arbeitest und was sportelst du zur Zeit pro Woche und was ist deine Motivation? Gehst du richtig auf in deinem Beruf und Sport?

Wie weit lebt deine Tochter von dir entfernt bzw. bist du auch so viel aus Achse?

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Gast

Du brauchst den für dich richtigen Ausgleich. Schau das du dir immer genug Zeit für dich selber nimmst. Selbstständigkeit und eigene Firma hin oder her - du musst möglichst immer ausgeglichen sein.

Regelmäßiges Wandern hilft mir sehr dabei gute Entscheidungen zu treffen. Gibt mMn. nichts besseres um den Kopf frei zu bekommen als lange Touren in der Natur am besten mit ordentlich Weitblick. Ich stehe mittlerweile um 5 Uhr auf damit ich um 15:00 Uhr weg vom Rechner und draußen rumlaufen kann.

Meine Schlafstörungen sind deutlich besser seitdem ich bei meinem Handy dauerhaft den Blaufilter aktiviert habe und am Rechner eine Brille mit Blaufilter trage. Wenn ich trotzdem mal nicht schlafen kann lass ich ein Hörbuch leise nebenbei laufen.

bearbeitet von Gast

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vor 8 Stunden, DerZippo schrieb:

Aber ich werde in meinem Unternehmen gebraucht, meine Familie braucht mich und vor allem meine Tochter.

Und was würdest du machen, wenn du nicht gebraucht werden würdest? Wen oder was brauchst du? 

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Am 17.11.2022 um 11:14 , SmartHD schrieb:

 eigenes Trauern und Deine Bewältigung hinten angestellt hast.

Das kann man nur betonen

Ursache für Verbitterung ist oftmals fehlende Annahme von Emotionen

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Erstmal vielen Dank an all für eure Meinungen und Ratschläge!

Am 17.11.2022 um 11:46 , AlphaMX schrieb:

Wie viele Stunden arbeitest und was sportelst du zur Zeit pro Woche und was ist deine Motivation? Gehst du richtig auf in deinem Beruf und Sport?

Wie weit lebt deine Tochter von dir entfernt bzw. bist du auch so viel aus Achse?

Puh, schwer zu sagen. Sicherlich jede Woche meist locker über 50 Stunden. Urlaub 2022 waren 8 Tage auf Kreta mit meiner Freundin. Davor war ich zuletzt 2016 wirklich im Urlaub, wenn man von Wochenendtrips um Freunde zu besuchen z.B. nach Stockholm absieht.

Ich gehe ins Fitness-Studio und stemme Gewichte. In der Regel 4x mal die Woche. Meist früh morgens bevor ich mit der Arbeit starte oder abends gegen 21 Uhr. Ansonst male, zeichne und modeliere ich sehr gerne, baue ich ähnlich ein wie sportliches Training eben dann morgens oder spät abends. Manchmal nehme ich mir auch bewusst Zeit dafür. Sprich ich nutze mal einen Samstag Abend um alleine zu sein und widme mich eben dem Malen. Nutze beides um mich mal auszuklinken und abzuschalten. Das ist auch die Motivation bei mir hinter Sport/Hobbies. Sprich ich genieße es, dass eben in diesem moment die Übung wichtig ist, die ich gerade ausführe oder eben mich mal nur damit zu beschäftigen ob ich jetzt rot oder gelb als nächstes benutze. Ich wandere auch sehr gerne, hab da aber nie Zeit große Wander-Touren zu machen. Schiebe schon seit Jahren einen einwöchige Tour mit Freunden durch Schottland. Das baue ich eben durch kurze Spaziergänge im Wald ein meist nach Feierabend, zwischen einem Termin oder quasi in der Mittagspause.

Und ja, ich gehe in meinem Beruf und Sport auf. Bin durch den Beruf bzw. das Unternehmen auch ortsgebunden und bin eher regional unterwegs, muss also nicht viel Reisen innerhalb Deutschlands.

Meine Tochter wohnt zum Glück nur rund 15km entfernt, sodass ich sie z.B. vom Kindergarten abholen kann. Meine Ex-Frau hat wohl noch nicht spruchreife Pläne zusammen mit ihrem Bruder samt Anhang und ihren Eltern nach Mallorca zu ziehen, wie ich gehört habe. Darauf reagiere ich aber erst entsprechend, wenn mir das wirklich ernsthaft vorgetragen wird.

Am 17.11.2022 um 12:07 , Sam Stage schrieb:

Meine Schlafstörungen sind deutlich besser seitdem ich bei meinem Handy dauerhaft den Blaufilter aktiviert habe und am Rechner eine Brille mit Blaufilter trage. Wenn ich trotzdem mal nicht schlafen kann lass ich ein Hörbuch leise nebenbei laufen.

Das mit dem Blaufilter hatte ich gar nicht so auf dem Schirm. Guter Einwand, werde ich mal ausprobieren. Hörbücher helfen mir auch sehr beim Einschlafen. Früher hab ich auch gerne gelesen. Aktuell schweifen meine Gedanken aber zu schnell ab, sodass ich fast jede Seite zwomal lesen muss und dann doch nicht zur Ruhe komme.

Am 17.11.2022 um 18:38 , ElNuevo schrieb:

Und was würdest du machen, wenn du nicht gebraucht werden würdest? Wen oder was brauchst du? 

Kaffee jede Menge Kaffee 😉😄

Ich würde so oder so genau da stehen, wo ich jetzt stehe. Ein herausfordernder Job (in welcher Art auch immer) bzw. Aufgabe und ich wäre auch Papa. Die Ecke und Kanten im Leben haben mich so gemacht und das ist auch gut so. Ich brauche Herausforderungen und ich finde es schön für einen bzw für geliebte Menschen da zu sein. Als mir die Hebamme meine Tochter in die Hand gedrückt hat...unbeschreiblich.

Es gibt natürlich Träume. Ich mag das Wort nicht. Würde eher sagen, Dinge auf der To-Do-Liste. Würde z.B. gerne mal für 3-4 Wochen nach Kanada in die Natur oder in den USA einen Teikabschnitt eines Trails laufen. Aber das motiviert mich eben auch, jetzt gerade hart zu arbeiten, dass ich mich die nächsten Jahre so aufstelle, dass ich mich leichter mal 'rausnehmen' kann.

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Gast
vor 50 Minuten, DerZippo schrieb:

Ich wandere auch sehr gerne, hab da aber nie Zeit große Wander-Touren zu machen

Du nimmst dir die Zeit nicht weil du noch nicht erkannt hast wie wichtig das ist.

Als ich 40 war habe ich im Büro gewohnt, 16 Stunden gearbeitet und hatte das Gefühl ich MUSS für meine Kunden da sein. Dann hat mein Arzt gesagt das ich mit dem Blutdruck Medikamente nehmen muss. Das war dann der Wendepunkt an dem ich mich an die erste Stelle gesetzt habe. Hat mein Leben sehr verbessert bzw. hab ich jetzt ein Leben und vegetiere nicht mehr vor mich hin. Meine Firma läuft seitdem besser, ich verdiene mehr Kohle, hab mehr Freizeit und keiner meiner wichtigen Kunden ist abgesprungen, im Gegenteil. Die Menschen die wirklich langfristig mit mir arbeiten wollen finden das gut. Die Arschlöcher die mich nur verheizen wollen kann ich mir mittlerweile sehr gut vom Leib halten.

Es ist dein Leben und du bist derjenige der entscheidet wie es aussieht. 

bearbeitet von Gast

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vor 47 Minuten, Sam Stage schrieb:

Du nimmst dir die Zeit nicht weil du noch nicht erkannt hast wie wichtig das ist.

An diesem Einwand ist was dran. Gebe cih dir auch recht. Gibt mir zu denken evtl muss ich da Denkmuster und Verhaltensweisen überdenken.

Mir schießt halt eben sofort quasi refelxartig in den Kopf leicht gesagt. Die Realisierung ist halt der Knackpunkt. Bin schon auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern quasi Verstärkung. Der Arbeitsmarkt ist aktuell aber nicht gerade prall gefüllt. Ich kehre gerade aus (siehe Geschichte mit meinem Onkel). Wechsele z.B. gerade auch den Steuerberater und Anwalt, weil ich unzufrieden bin. Ich schaue gerade was ich outsourcen kann. Kernkompetenzen verbleiben bei mir, hat aber auch zu Folge, dass viele Kunden eben auch direkt zu mir und von mir betreut werden möchten. Der Laden brummt: Kunden abzusagen, widerstrebt mir.

vor 47 Minuten, Sam Stage schrieb:

Das war dann der Wendepunkt an dem ich mich an die erste Stelle gesetzt habe. Hat mein Leben sehr verbessert bzw. hab ich jetzt ein Leben und vegetiere nicht mehr vor mich hin.

Wie hast du diesen Wendepunkt dann konkret realisiert?

Hast du dir dann bewusste Arbeitszeiten gesetzt an die du dich strikt gehalten hast? Kunden abgesagt? Betrieblich anders aufgestellt? Mehr delegiert? Rigoros private Kontakte aussortiert/ heruntergeschraubt, die dir nicht gut tuen?

Würde mich echt interessieren.

bearbeitet von DerZippo

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Weiß nicht, ob ich was überlesen habe, aber bist du in Therapie? Praktizierst Journaling, Meditation? Was machst du für deine psychische und seelische Gesundheit?

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vor 3 Minuten, Individualchaotin schrieb:

Weiß nicht, ob ich was überlesen habe, aber bist du in Therapie? Praktizierst Journaling, Meditation? Was machst du für deine psychische und seelische Gesundheit?

Von den angesprochenen Dingen mache ich nichts. Musste auch gerade ehrlicher Weise erstmal googlen was Journaling ist. Abgesehen von den angesprochenen Dingen die mich wohl psychisch entspannen (Sport, Hobby, Waldspaziergänge) mache ich aktuell also nichts explizit was in diese Richtung abzielt.

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Ich kann dir Journaling auch nur empfehlen. Jeden Morgen 20 Minuten Gedanken, Wünsche, Träume aufschreiben - diese "gedankliche Kläaranlage" hilft mir jedenfalls enorm. Spontan fällt mir hier bei dir zum Beispiel eine Liste ein, die du anlegen könntest mit all dem, was du aus den letzten Jahren gelernt hast - über andere Menschen und über dich. Was genau hat dich an deiner damaligen Frau zb fasziniert? Wie kam es zu dieser Beziehung? 

Ebenso wie eine tägliche Dankbarkeitsübung - entweder schriftlich oder mental jeweils 3 Dinge aufzählen, für die man dankbar ist. Ist wissenschaftlich ganz gut belegt, dass das Wohlbefinden dadurch verbessert wird. 🙂 Dauert nur 2 Minuten und hat einen großen Impact. 

Für die Schlafprobleme wende ich eine "Kistentechnik" an. Visualisiere die Gedanken der Vergangenheit, die dir den Schlaf rauben, packe sie in eine Kiste, und vergrabe / verstecke die Kiste irgendwo mit dem Gedanken, dass du die Kiste dann aufmachst, wenn es so weit ist (denn nachts ist nicht der richtige Zeitpunkt). Manchmal packe ich mehrere Kisten, wenn es mehrere Sorgenkategorieren gibt, manchmal nur eine. Ich stelle mir oft eine Wüste vor, in denen ich die Kisten vergrabe, und es klingt jetzt vielleicht echt banal - aber mit jeder vergrabenen Kiste, merke ich, wie das Grundrauschen weniger wird und mein Geist klarer. Ich schlafe dann mittlerweile echt schnell ein. Ich habe vor 6 oder 7 Jahren mit dieser Technik angefangen und ein wenig trainiert, aber mittlerweile setzt die Erleichterung schon genau dann ein, wenn ich realisiere, dass es Zeit ist, eine Kiste zu packen. 

Eine andere Technik gegen Schlafstörungen ist, dass man sich drei Sätze, mit denen man sich identifizieren kann und die einem ein warmes Gefühl geben, zurecht legt. Zum Beispiel "Ich bin friedlich.", "Ich komme in Balance", ... und dann konzentriert man sich darauf, die drei Sätze zu visualisieren und zu wiederholen, bis man einschläft. Es ist teilweise verblüffend zu sehen, wie schwierig es ist, diese einfachen Sätze zu wiederholen - diese Technik hat mir auch schon öfter geholfen. 🙂

 

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Gast
vor 2 Stunden, DerZippo schrieb:

Hast du dir dann bewusste Arbeitszeiten gesetzt an die du dich strikt gehalten hast? Kunden abgesagt? Betrieblich anders aufgestellt? Mehr delegiert? Rigoros private Kontakte aussortiert/ heruntergeschraubt, die dir nicht gut tuen?

Ich war damals zu fett (100kg bei 1,85m) und habe deswegen das Walken angefangen - zwei Stunden, dreimal in der Woche. Muss irgendwann im Herbst gewesen sein, weil ich schon um 15:00 Uhr Schluss gemacht habe und raus bin. Der erste Schritt war das ich keine Aufträge angenommen habe die über das Wochenende gingen. Dann habe ich geschaut das ich die Abgabetermine auch einhalten kann wenn ich zeitig Feierabend mache und am Wochenende nicht arbeite. Ich habe das offen mit meinen langjährigen Kunden besprochen und da war keiner dabei der das nicht verstanden hat - im Gegenteil ich habe viel Verständis dafür bekommen.

Was dann nach einer Weile passiert ist, ich habe mich nicht mehr nur über die Arbeit definiert sondern habe mich wieder mehr als Mensch gesehen. Ich hatte dann irgendwann wieder eine Hosengröße wie mit 16 und das hat dazu geführt das ich auch wieder in die Clubs gegangen bin. Viel Bestätigung kam dann über die ganzen Frauen die ich dann wieder kennenlernen durfte.

Mein damaliger Mitarbeiter hat dann vorgeschlagen das wir Arbeit in sein Heimatland auslagern. Da habe ich mich anfangs sehr gesträubt und meine Zeit gebraucht bis ich soweit war zu akzeptieren das die Arbeit auch gut ist wenn ich sie nicht selber mache, anders aber eben auch gut. Nicht ich bin der Entscheider wie die Dinge zu sein haben sondern die Kunden - sind die zufrieden ist erstmal alles bene.

Wenn ich alles selber mache kann ich 2-5 Projekte im Monat machen. Mit dem Team kann ich nun 2-5x5 Projekte im Monat machen, das rechnet sich viel mehr als wenn ich selber dran sitze. Ich habe nun mehr Zeit für mich und verdiene auch noch mehr. Die Kunden lieben uns und ich bin sehr froh mit solchen tollen Menschen zusammen arbeiten zu können.

Wir sind nicht aus Stahl, das merkt man aber erst wenn es zu spät ist. Ich kann dir sehr empfehlen dir mehrere Felder zu suchen wo du dir deine Bestätigung holst. Arbeit, Familie, Freunde, Hobby usw. alles in einem gesunden Verhältnis. Du wirst merken das du wesentlich ausgeglichener bist und damit auch mehr bei dir und deinen Bedürfnissen.

bearbeitet von Gast

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Ich bin ein Jahr jünger als du und schon seit ein paar Jahren Partner in einer Unternehmensberatung. Ich war immer Vorzeigemodell des Old-Style-Beraters: gut gelaunt, fachlich kompetent, pragmatisch, lösungsorientiert, 4h Schlaf die Nacht - manchmal weniger - wegen hart arbeiten und hart feiern, oder gar nicht geschlafen und knallblau aus der Bar arbeiten gegangen, Helferkomplex - trotzdem super geduldig, immer freundlich, gut gelaunt und positiv.

wie dir hat mir das Leben immer deutlicher gezeigt, dass ich was ändern muss. Bin wohl nur etwas  sturer als du - ich hab erst kurz vorm Burn out mit „nur“ einer leichten depressiven Verstimmung die Reiseleine gezogen. 2018 war das. Seit 2017 wusste ich eigentlich, dass da was nicht stimmt und ich mal ordentlich darüber nachdenken und was ändern muss, aber hei, keine Zeit, die Arbeit… jede Woche ab Mittwoch Migräne, egal, geht noch bis Freitag und dann halt am Wochenende krank gewesen.

hab mir 2018 direkt Hilfe geholt. 3x die Woche mit einer Burn out Spezialisten, uh, das waren diese Sessions, kann ich dir sagen. Bin nach 8 Wochen krankschreibung mit eingliederungsmassnahmen in den Job zurück, Chef war sehr verständnisvoll. Na ja, fairerweise hat der auch seinen Teil dazu beigetragen und das nicht wenig. Insgesamt hatte ich ca 1,5 Jahre Coaching, dann halt nur noch 1/Woche. Trotzdem muss ich bei jedem neuen Programm (inzwischen krieg ich wieder „haben wir noch nie gemacht“ oder die SEK-Einsätze) aufpassen nicht in alte Muster zurückzufallen. Aber: ich stehe jetzt deutlich besser da als vor 4 Jahren und halte auch deutlich mehr reell aus. Das Coaching habe ich privat gezahlt, 100 Euro/Stunde, bester Invest in mich Ever. Ich investiert inzwischen gezielt in mich. Pferd gekauft, das hilft mir abschalten, reitstunde Donnerstagmorgen - nein lieber Kunde, da kann ich nicht und wenn die Welt untergeht. Nein, ich reise keine 5Tage/Woche mehr durch die Welt, nein, ich mache nicht noch am Wochenende das oder das. Aktuell habe ich wieder Feuerwehreinsatz, über 20 Kunden, die mich wöchentlich aus Stress und Angst anschreien und ausfallend werden, weil der Vendor davor gehörig was verbockt hat. Wäre früher ganz furchtbar gewesen, heute lache ich drüber und sogar seniorere Kollegen sagen mir, sie würden das nicht aushalten. Wenn ich eine Nachtschicht machen muss, hole ich mir den Ausgleich direkt in derselben Woche noch. Ich mache regelmäßig am Stück Urlaub und lasse den Laptop aus. Ich fordere ein was ich brauche um happy zu sein. 
 

lässt du zu, dass deine mentale Gesundheit vor die Hunde geht, dann kommen da ganz viele Nebeneffekte mit. Wenn ich mich gut um mich kümmere, dann bin ich mega stressresilient, geduldig, hilfsbereit, optimistisch, hab ein dickes Fell, nichts kann mich schocken… gehe ich eine Woche lang nicht mindestens dreimal zum Pferd, dann werde ich genau das Gegenteil.

Ich brauchte das Coaching als fixen Termin in meinem Kalender, damit ich mich wirklich mal mit mir befasse. Die Dame hat mir da nichts überraschendes gesagt. Aber sie hat dafür gesorgt, dass ich mal die importanz und Aufmerksamkeit auf mich selbst verschiebe und nicht nur auf andere. Damit fängt es an. Kriegst das nicht hin ist das der erste Schritt in die burn out Spirale und dann kriegst diese lustigen Nebenscharmützel mit dir selber, die alles noch schlimmer machen.

kurz: hol dir Hilfe, Versuch das nicht alleine zu fixen. Geht mit Hilfe schneller. Musst dich nur überwinden, diesen seelenstriptease zu machen, aber das ist irgendwann nicht mal mehr schlimm.

 

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Wie wär´s denn mal mit Abwarten?

Wenn paar schwere Einschläge in Folge kommen, ist halt nicht nach 6 Monaten bissl Malen und Sport wieder alles im Lot.
 

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vor 10 Stunden, DerZippo schrieb:

Ich würde so oder so genau da stehen, wo ich jetzt stehe. Ein herausfordernder Job (in welcher Art auch immer) bzw. Aufgabe und ich wäre auch Papa. Die Ecke und Kanten im Leben haben mich so gemacht und das ist auch gut so. Ich brauche Herausforderungen und ich finde es schön für einen bzw für geliebte Menschen da zu sein. Als mir die Hebamme meine Tochter in die Hand gedrückt hat...unbeschreiblich.

Das denke ich auch, aber warum? Das ist ja die spannende Frage. Der Punkt, den ich hier ist sehe ist, dass du dir Herausforderungen, Pflichten und Aufgaben suchst, nicht weil du es "nur" willst, sondern weil du es "musst" (!). Du scheinst demnach keine andere Wahl zu haben. Und wenn du "gebraucht" werden musst, welche Menschen ziehst du dann in dein Leben?

Am 17.11.2022 um 09:34 , DerZippo schrieb:

Mein Schwiegervater ist eine absolute narzistische Macht-Person, der über sehr viel Charme verfügt, aber auch erbarmungslos sein kann, wenn es nicht so läuft, wie er möchte.

Diese! Und jetzt kommt´s. Du trägst genau das auch in dir, denn....

Am 17.11.2022 um 09:34 , DerZippo schrieb:

Als ich dann komplett die Zügel im Unternehmen in der Hand hatte, stellte sich erst kürzlich heraus, dass mein Onkel, der in leitender Position angestellt ist, unteranderem mehrfach massiv Arbeitszeitbetrug begangen hat und auch so einiges nicht koscher lief.

+

Am 17.11.2022 um 09:34 , DerZippo schrieb:

Aktuell ist er noch in mehreren wichtigen Projekten involviert, sobald die aber über die Bühne gegangen sind, werde ich ihn aus dem Unternehmen hinausbegleiten.

Du belügst ihn solange er dir noch "nutzt" und dann "kickst" du deinen Onkel erbarmungslos. Und warum erinnert mich das Verhalten auch an deine Ex-Frau, welche du....

Am 17.11.2022 um 09:34 , DerZippo schrieb:

Mein Frau hat mir sehr viele Halbwahrheiten und Lügen aufgetischt

...so beschreibst? Auch sie "benutzt" Menschen zu ihrem Vorteil....

Am 17.11.2022 um 09:34 , DerZippo schrieb:

Ich lernte durch Zufall mal einen ihrer Kunden kennen. Einen vermögenden alleinstehnden demenzranken älteren Herren. Auf meine Frage hin, wie man mit dem Herren, der verwirrt auf seinem Grundstück herumläuft und Windeln trägt, den zum Notar karren und ihm Grundstücke abluchsen kann, bekam ich als Antwort 'Naja, Herr X kann mit den Grundstücken ja nichts mehr anfangen. Wir machen da wenigstens was drauß'...

...aber du tust es doch auch. Ich finde den Vergleich insofern zulässig, als das es sich in deinem Fall eben um deinen "Onkel", Familie handelt und nicht um einen fremden Arbeitnehmer. 

bearbeitet von ElNuevo

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Am 19.11.2022 um 16:34 , ElNuevo schrieb:

...aber du tust es doch auch. Ich finde den Vergleich insofern zulässig, als das es sich in deinem Fall eben um deinen "Onkel", Familie handelt und nicht um einen fremden Arbeitnehmer. 

Mein Onkel hat massiven Arbeitszeitbetrug begangen. Über 100 Arbeitsstunden die ausgezahlt, aber nicht erbracht wurden. Um das zu vertuschen hat er mehrfach und systematisch Unterlagen bzw. Dokumente gefälscht. Er hat Unternehmens-Fahrzeuge und -Maschinen ohne jegliche Absprache/Erlaubnis, also heimlich, für private Zwecke verwendet oder um Leistungen für Drittte zu erbringen. Auch nachdem ihm das ausdrücklich untersagt wurde. Er hält sich an keine Urlaubsvereinbarungen, verrlängert z.B. eigenmächtig seinen Urlaub, nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf andere Mitarbeiter oder ob das unternehmensschädigend ist etc. Beschwerden von Mitarbeitern über sein Verhalten ihnen gegenüber (Drohungen, Mobbing) usw.

Durch die schwere Krebserkrankung meines Vaters waren diese Missstände überhaupt erst möglich bzw. haben diese begünstigt. Also abgesehen von der arbeitsrechtlichen und unternehmerischen Dimension ist es fürr mich moralisch unbeschreiblich, wie man das generell machen und dann noch die Krebserkrankung meines Vaters also seines Bruders ausnutzen kann um sich persönlich Vorteile zu verschaffen. Zumal mein Vater immer für schwierige Lebenslagen meines Onkels Verständnis hatte und ihn Zeit seines Lebens unterstützt hat.

Diese massiven Verfehlungen meines Onkels kann ich alle schriftlich belegen. Eine fristlose Kündigung und juristische Konsequenzen für meinen Onkel wären bei anderen Unternehmen sicherlich die Folge. Ich habe ihn zum Gespräch gebeten und ihn mit den Vorwürfen und den dazugehörigen Belegen konfrontiert und um eine Erklärung gebeten. Nach viel herumlavieren, hat er alles zugegeben. Ich habe mich mit ihm vorerst drauf verständigt, dass er zeitnah auslaufende Projekte, die er aktuell betreut zu Ende führt und wir uns danach wohl durch einen Aufhebungsvertrag trennen, sodass beide hier noch gesichtswahrend rausgehen können.  

Also ich sehe hier kein narzistisches oder toxisches Verhalten meinerseits und ich denke da kann sich mein Onkel unterm Strich auch nicht bechweren. Vielleicht muss ich mich eher fragen ob ich mich zu wohlwollend in Anbetracht der Taten gezeigt habe.

Schade ist natürlich, abseits der persönlichen Enttäuschung, dass mein Unternehmen eine sehr kompetente und versierte Fachkraft verliert.

 Also ich teile da deine Einschätzung überhaupt nicht.

 

 

 

 

bearbeitet von DerZippo
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Werter TE

Bei Dir ist in den letzten Jahren einiges passiert.
Es gibt Menschen die brechen unter der Last zusammen, tauchen in ihre Emotionen ab und lassen sich von ihnen auffressen, sind zu nichts mehr zu gebrauchen.
Es gibt aber auch Menschen die in solchen schwierigen Situationen funktionieren können, weil sie es müssen und es schaffen es die Emotionen zurückzustellen um den Laden am Laufen zu halten.

So schätze ich Dich ein. Selbst ähnlich erlebt (nur ohne Kind und Ex und bekloppten Schwiegervater).

Der Punkt ist der:
Wenn sich alles zu beruhigen beginnt und soweit wieder in sauberere Bahnen gelenkt / vorbereitet ist und das Licht am Ende des Tunnels sichtbar wird fällt der Stress ab, die Notwendigkeit des Funktionierens ist "erledigt" und all die zurückgestellten Emotionen schlagen durch. Man hat sie nur aufschieben können. Die prasseln dann auf einen ein.
All das was andere in vergleichbaren Situationen sofort erleben und durch machen kommt nun zeitverzögert auf Dich zu.

Nimm es an:
Die Wut, die Trauer, die Melancholie, das Unverständnis...bis hin zur Akzeptanz.

Wird schon. Alles Gute.

LeDe

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vor 5 Stunden, DerZippo schrieb:

Mein Onkel hat massiven Arbeitszeitbetrug begangen. Über 100 Arbeitsstunden die ausgezahlt, aber nicht erbracht wurden. Um das zu vertuschen hat er mehrfach und systematisch Unterlagen bzw. Dokumente gefälscht. Er hat Unternehmens-Fahrzeuge und -Maschinen ohne jegliche Absprache/Erlaubnis, also heimlich, für private Zwecke verwendet oder um Leistungen für Drittte zu erbringen. Auch nachdem ihm das ausdrücklich untersagt wurde. Er hält sich an keine Urlaubsvereinbarungen, verrlängert z.B. eigenmächtig seinen Urlaub, nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf andere Mitarbeiter oder ob das unternehmensschädigend ist etc. Beschwerden von Mitarbeitern über sein Verhalten ihnen gegenüber (Drohungen, Mobbing) usw.

Das Beste was tun kannst ...

- wie Du schon vorhast, beende sein Engagement in der Firma

UND!

- Schwamm drüber, keine Nachforderungen machen, einfach auf sich beruhen lassen, es ist schon passiert, und weitergehen. Natürlich juristisch korrekt, also ohne Möglichkeit der Nachforderung abschließen, aber dann, Deckel drauf

Sonst baust Du Dir nur vermeidbare Verbitterung auf, trägst es mir Dir rum, der Stress wird nicht weggehen, böse Briefe, vielleicht sogar Anwaltszeugs, werden immer wieder eintrudeln, die Angst vor dem Briefkasten kommt dazu,  Blutdruck, Nerven, Kopfschmerzen, Wortgefechte am Telefon, eventuell auch Diskussionen im Famiienkreis, Uneinigkeit, usw usw usw. Es ist einfach eine Belastung, die Du dann weiter vor Dir herschiebst. 

Mal ehrlich, selbst, wenn Du weiter auf eine Art der Entschädigung dringen würdest. Würde da was kommen? Wäre das wahrscheinlich?

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