Du bist der Experte !

79 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hallo Satsang.

Es ist schön, das du deine Hilfe hier in der Experten-Runde zur verfügung stellst.

Du beschreibst die Probleme, mit denen ich mich so beschäftige schon ganz gut in deinem Eingangspost. Ich werde es trotzdem noch einmal spezifisch für mich etwas genauer aufführen, damit du ein besseres Bild bekommst. ;-)

Und zwar war es mir bis jetzt fast schon peinlich - zumindest in letzter Zeit - das ich 19 Jahre alt bin und nicht in der Lage, ein eigenständiges Leben zu führen. Damit meine ich von zuhause ausziehen und meinen Lebensweg wo anders fortzusetzen und so wie ich es möchte - so wie ich mir das vorstelle und so, das ich glücklich bin. Aber wenn ich mich umschaue, geht es wohl 90% meiner Freunde genau so. Was ziemlich schade ist. Ich meine so ist es ja ganz gemütlich aber weiterbringen tut es mich nicht wirklich, in diesem Muster weiter zu leben. Es ist nicht so das ich mir nicht schon früher einmal vorgenommen hätte endlich raus zu kommen aus diesem System, aber manchmal schafft man es einfach nicht, eben weil es ja so wie es ist, immer funktioniert hat mal mehr mal weniger gut.

Vor ca. 2 Wochen habe ich aber den Entschluss gefasst, das sich etwas ändern muss, da es sonst nicht besser werden kann, und das ist ja nun mal das Ziel.

Ich habe beschlossen, die Schulform, die ich derzeit besuche zu verlassen, da sie mich meines Erachtens nicht dahin bringt, wo ich später einmal sein möchte. Bis zum Anfang des Sommers - wenn es geht natürlich schon früher - möchte ich bei meinen Eltern ausziehen. Natürlich werde ich in diesem Zeitraum nicht tatenlos zuhause rumsitzen. Ich habe mir 2 kleine Jobs gesucht bei denen ich mir Geld verdienen werde, weil ich in den letzten Jahren nichts auf die hohe Kante gelegt habe, aber für die Umsetzung meiner Pläne wohl ein gewisses Startkapital brauche. Ich werde mir im Eigenstudium eine 2. Fremdsprache aneignen, nämlich Latein, was ich machen muss, wenn ich meine allgemeine Hochschulreife nachholen werde. Leider ist mein Realschulzeugnis zu schlecht um damit offiziell an einem Gymnasium oder beruflichen Gymnasium aufgenommen zu werden, was daran liegt, das ich mir in diesem früheren Zeitraum einfach null Gedanken darüber gemacht habe, wie ich später einmal leben möchte. Und daraus resultierte eben, das ich mir damals keine Mühe in der Schule gegeben habe und nach dem Abschluss eine völlig absurde Schulform gewählt habe. Aber ich wusste es eben nicht besser zu diesem Zeitpunkt. Ich denke aber, das wenn man sich mit dem entsprechenden Schuldirektor auseinandersetzt wird das schon machbar sein zugelassen zu werden.

Ich bin mir sicher, das ich mein Leben nicht von jetzt an bis ins Detail durchplanen kann ich werde bestimmt noch einige änderungen durchleben aber ihm eine grobe Richtung und mehrer kleine Ziele zu geben erscheint mir doch vernünftig. Momentan beschäftige ich mich mit den Werken von Erickson bzw. den Werken seiner Schüler. Es ist einfach schön zu lesen, mir welcher scheinbaren Leichtigkeit er den Menschen geholfen hat, und das doch ein mehr oder weniger erlernbares System dahinter steckt. Ich stecke meinen Kopf aber auch in andere Psychologiebücher. Natürlich wäre es schön später einmal in diesem Gebiet zu arbeiten und in der Lage zu sein anderen Menschen zu helfen ihr Leben besser in den Griff zu bekommen aber ich bin mir nicht sicher, in wie fern ich mich da jetzt schon festlegen sollte, außerdem muss ich ja erst einmal mein eigenes Leben in den Griff bekommen.

Weil ich momentan aber viel Zeit mit dem Lesen von Büchern und auch damit, mir Gedanken zu machen wie es denn später einmal werden soll verbringe, merke ich, das ich mein Sozialleben ein wenig vernachlässige - ein wenig viel. Dort muss ich in nächster Zeit noch eine gewisse Balance finden. Auch wenn ich später gern einmal mit anderen Menschen arbeiten möchte, bringt es ja nichts, nur Bücher zu welzen.

Momentan ändert sich aber einiges in meinem Leben - zumindest im Gegensatz zu meinen alten Mustern. Es scheint auch so, als sei ich noch nicht 100%ig aus diesen alten Mustern heraus, letztens habe ich mich sogar dabei erwischt, wie ich bestimmt 10 Minuten lang RTL geschaut habe :-D. Ich bemerke es doch ab und zu, das ich versuche mich von den relevanten Dingen abzulenken - von den Dingen, die ich mir vorgenommen habe. Wenn ich das merke und es mir bewusst mache schaffe ich es - zwar in den seltensten Fällen aber trotzdem so, das es mir unangenehm auffällt - nicht mich dann aufzuraffen, und etwas vernünftiges zu tun. Aber es ist mir jetzt nun mal wichtig, das ich das jetzt komplett mache. Mit komplett meine ich, mir den ganzen Tag bewusst bin, was ich mache und denke (wie du schon erwähnt hast :-D ). In wirklichkeit will ich gar nicht mehr Zeit für irgendetwas schwachsinniges aufbringen, mir irgendeinen Müll im Fernsehr anschauen oder unnötig Zeit im internet verbringen. Aber trotzdem passiert es, ich weiß nicht warum. Ich muss mich jetzt nun mal persönlich fortbilden, weil ich es die letzten Jahre verpatzt habe.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das was ich mir vorgenommen habe gut für mich ist und auch klappen wird und mich in meinem Leben weiterbringen wird, auch wenn es vielleicht Optionen gibt die ich außer acht gelassen habe. Trotzdem komme ich ab und zu in diese Phasen in denen ich dann doch wieder denke, ist das wirklich das richtige? Bin ich mir wirklich sicher? Wie diese Sachen, wenn ich mich immer ablenken zu versuche. Und das stört eben weil es doch irgendwo zeigt das ich mir nicht völlig sicher bin!?

Ich hoffe die Fragen, die ich habe, gehen aus diesem vielleicht zu langen Text hervor. ;-)

Dann gebe ich dir mal eines meiner Ruder in die Hand, um zu schauen, ob ich mein Schiff dann etwas besser steuern kann B-)

Grüße,

Passerby

edit: Danke, es hat sehr geholfen :lol:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast SleepDealer

Hallo Satsang! ;-)

Ich schätze deine Beiträge wirklich sehr und würde gerne mal deine Sicht der Dinge zu folgendem Thema hören.

Es geht mir um agressive Menschen und den Umgang mit ihnen.

Ich habe desöfteren mit agressiven Menschen zu tun, Menschen in meiner Familie aber auch im Freundeskreis und Berufsleben.

Meine Strategie bisher war es den agressiven Menschen so lange zu ignorieren bis er sich auf einer sachlichen Ebene mit mir unterhalten will, einfach weil ich keinen Sinn in einer lauten, agressiven Konversation sehe.

Diese Methode hat immer ganz gut funktioniert. Nur manchmal ist die betreffende Person so aufgebracht und versucht mich mit allen mitteln zu reizen (und schafft es auch) das ich auch laut und agressiv werde.

Wenn ich auch laut werde "gewinne" ich meist die Auseinandersetzung und es herrscht nach wenigen Momenten wieder Ruhe.

Manchmal werden die Personen auch leicht körperlich, ich lese zb Zeitung und die Person reißt mir die Zeitung aus der Hand. Da ich den besagten Personen körperlich locker überlegen bin müsste ich mir das auch auf keinen Fall gefallen lassen. Ich belasse es aber dann meist beim "laut werden" um die Situation nicht zum eskalieren (nicht im Pick Up Sinne :-D ) zu bringen.

Ich spüre bei solchen Aktionen dann auch immer eine gewisse Wut und fühle mich irgendwie angegriffen und nicht respektiert. Mir ist auch bewusst das das wieder nur gedankliche Konstruktionen und nicht ich Selbst bin aber es hinterlässt dennoch ein ungutes Gefühl und mein Verstand beschäftigt sich danach auch noch oft mit der Situation.

Meine konkrete Frage nun:

Wie schafft man es ruhig und gelassen zu bleiben auch wenn man bis aufs äußerste gereizt wird?

Ich versuche mitfühlend mich selbst im anderen zu erkennen aber ich will mir auch nicht alles gefallen lassen. Ich will aber auch nicht agressiv und gewaltbereit sein, wenn dann nur in einer Extremsituation um andere zu schützen oder mich selbst zu verteidigen.

Wie schaffe ich es in solchen Situation zu deeskalieren?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das was ich mir vorgenommen habe gut für mich ist und auch klappen wird und mich in meinem Leben weiterbringen wird, auch wenn es vielleicht Optionen gibt die ich außer acht gelassen habe. Trotzdem komme ich ab und zu in diese Phasen in denen ich dann doch wieder denke, ist das wirklich das richtige? Bin ich mir wirklich sicher? Wie diese Sachen, wenn ich mich immer ablenken zu versuche. Und das stört eben weil es doch irgendwo zeigt das ich mir nicht völlig sicher bin!?

Hallo Passerby,

erst einmal Respekt, dass Du mit 19 Jahren schon soweit bist, ein eigenständiges Leben führen zu wollen. Ich finde den Weg den Du gehst, sehr mutig, aber ich habe auch das Gefühl, dass Du weisst, welche Richtung du gehen willst und wie Du dort hin kommst.

Wie jedes Schiff Bedarf an Matrosen, Kapitän, Sicherheitsleuten, ja sogar Köchen, die für das Wohl der Mannschaft sorgen, hat, sollte es auch Strategen geben, die den Kurs, den das Schiff einschlägt , immer wieder hinterfragen und das restliche Team in Meetings ausrichten, oder im Richtigen Kurs bestätigen.

Diese Kontrollinstanz als Teil Deines eigenen Selbst kannst Du ruhig fördern und würdigen, denn wie Du siehst, stellt er in einem gewissen Rahmen, in dem sich das Schiff bewegt, die richtigen Fragen.

Wahrscheinlich gibst Du mir Recht, dass es keinen Sinn macht, jemanden in ein Teammeeting einzuladen, um sein Feedback zu hören, aber anschliessend oder währenddessen denkt, er würde stören, oder sich zu denken, der Kurs wäre nicht sicher, nur weil dieser wertvolle Stratege eine kritische Frage stellt. Aus meiner Erfahrung gehört dieser Teil gewürdigt und gefördert, denn wenn Du genau hinsiehst spricht er genau die Dinge an, von den er tatsächlich glaubt, sie würden das Projekt , die Reise Deines Schiffes gefährden, und den Kurs verändern.

Natürlich braucht jedes Schiff und jeder Kapitän Ruhephasen und Erholung. Eine gesunde Life/Work Balance ist wichtig, denn erstens liegt in der Ruhe die Kraft und zweitens wird jeder Motor ohne Wartung kaputt gehen, jeder Kapitän übermüdet fehleranfällig sein und so weiter.

Ich halte zum Beispiel das Fernsehen nicht gerade für Erholung und habe es mir persönlich angelernt, darauf weitgehend zu verzichten.

Ich finde, man erholt sich während der Sendung nicht, das ist keine aktive Erholung, sondern nur eine Belastungsverschiebung. Der Geist kommt dabei nicht zur Ruhe, wie zb bei einer 10 minütigen Meditation nach Zen.

Zusammenfassend gesagt wird Deine Selbstsicherheit nicht nur durch die Art und Weise wie du denkst definiert, sondern vorallem durch die erreichten Etappenziele, die Du Dir hoffentlich wohlwollend, und realistisch terminiert setzt.

Es ist wichtig, den inneren Kritiker zu fördern und zu würdigen, sich bei ihm für seine gute Arbeit zu bedanken, und vorallem auch trotzdem zu lernen, dass auch wenn es so scheint, dass seine Kritik nicht angebracht ist , sie von vornherein nicht abzuwerten, sondern mitzuberücksichtigen und anzuhören, und sich nicht verunsichern zu lassen.

Somit übergebe ich Dir Dein Ruder zurück!

Viele Grüße

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi Sleepdealer,

vielen Dank für Dein Feedback,

Du fragst mich Dinge, die mich nahezu schon mein gesamtes Leben beschäftigen und mich motivieren, etwas zu verändern, sowohl mir gegenüber wie auch meinen Gesprächspartnern gegenüber.

Ich bin mir sicher, dass diese Thematik nahezu für jeden Menschen brauchbar ist, denn stell Dir einmal vor, jeder könnte so emotional intelligent und rhetorisch einfühlsam sein, sich selbst und vorallem Andersdenkenden gegenüber, ja dann wäre die Welt ohne Kriege, und Konflikte, die natürliche Selektionssystemik müsste sich andere Strategien überlegen, um die Spezies Mensch zu dezimieren, um eine Überbevölkerung zu verhindern :-D

Das ist natürlich nur meine Vorannahme, aber es ist für mich auch ein bisschen Wahrheit drin.

Im persönlichen Bezug jedoch, und in einem Rahmen, wo es um den Nutzen eines Interessenskonfliktes geht, ist es dennoch von Vorteil,

souverän zu sein, im Sinne dessen, das man sowohl seinen eigenen Standpunkt definieren kann und halten kann, ohne den anderen zu verletzen oder zu denunzieren, und sogar auch noch Verständnis für seine Situation, seinen Standpunkt und seine emotionale Befangenheit entwickelt.

Das ist eine wirkliche Herausforderung. Wie immer geht es auch hier darum, welche Denk und Handlungsalternativen ich selbst mit ins Gespräch bringe und wenn ich etwas grundsätzlich pauschal anwenden kann, dann ist es "Die Kunst der Widerstandlosigkeit"

Konflikte eskalieren aus meiner Erfahrung nur aufgrund dessen, dass Widerstände aufgebaut werden, und die Kunst besteht eben darin dafür zu sorgen einerseits keine Widerstände aufzubauen und gleichzeitig seinen Standpunkt zu vertreten, und wenn es sein muss, den Fokus des gegenübers zu zerstreuen.

Dazu fällt mir eine Geschichte von Milton Erickson ein, als er in einer geschlossenen Abteilung der Psychiatrie auf einen entflohenen "verrückten" Mörder trifft.

Dieser stellt (wie in einem schlechten Horrorfilm) seinen Fuß in die Aufzugstür und fährt mit.

Während der Fahrt sagt er zu Erickson, dass er ihn umbringt. Hätte Erickson Widerstand aufgebaut, dann hätte es heute wahrscheinlich keine Hypnosetherapie gegeben, aber er hat eben das Richtige getan, nämlich Recht gegeben, indem er sagte "Ich glaube ihnen aufs Wort, dass sie das werden" Dies tat er mehrmals, als der Patient auch noch beschrieben hatte, wie er das tun wird und weshalb. Diese Strategie hat ihm zumindest Zeit gelassen bis nach unten zu fahren.

Als er ausgestiegen ist, hat er den Fokus des Patienten zerstreut, indem er Suggestionen pflanzte wie "Schauen sie, während wir hier entlang gehen, wird dahinten gleich die Tür aufgehen, schauen sie hin, umbringen können sie mich später immernoch" etc.

Der Patient blieb gleich stehen und schaute in die falsche Richtung. Damit hat er sich bis zu den Wärtern durchgemogelt, die den Patienten anschliessend in Gewahrsam genommen haben.

Was hat Erickson ausserdem gleichzeitig gemacht? Er hat Rapport aufgebaut, denn das ist gleichzeitig die Quintessenz aller Widerstandslosigkeit. Mit Rapport gibt es aus meiner Erfahrung keine emotionale Eskalation.

Die Geschichte kann man in "Lehrgeschichten Milton Ericksons" nachlesen.

Für mich ergeben sich deshlab zwei Faktoren:

Selbstmanagement:

Ich spüre bei solchen Aktionen dann auch immer eine gewisse Wut und fühle mich irgendwie angegriffen und nicht respektiert. Mir ist auch bewusst das das wieder nur gedankliche Konstruktionen und nicht ich Selbst bin aber es hinterlässt dennoch ein ungutes Gefühl und mein Verstand beschäftigt sich danach auch noch oft mit der Situation.

Sich selbst im Gespräch wahrzunehmen ist im Prinzip alles. Auf der anderen Seite ist der Stimulus, oder Anker, der bei Dir in wahrscheinlich immer wieder den selben Situationen ausgelöst wird, nicht so einfach zu erkennen und dann auch noch zu entkoppeln.

Ich lebe in der Annahme, dass jedes Gefühl einem inneren Teil von uns zugeschrieben werden kann, und dieser Teil hat ebenfalls keine alternative Handlungsmöglichkeit, als wütend und enttäuscht zu sein, weil er vermeintlich respektlos behandelt wird. Dazu nützt es meistens nicht das Wissen zu haben, dass das was Karl über Sleepdealer sagt, nichts über Sleepdealer aussagt , sondern über Karl, wenn Karl zb über Sleepdealer sagt, er wäre ein Hurensohn.

In so einem Gespräch zu sagen , "danke für dein Kompliment, dieses gebe ich sehr gerne zurück", oder sogar "wahrscheinlich hast Du Recht, Huren haben nicht nur Töchter", und dies mit einem Lächeln auf den Lippen, und völlig kongruent, dazu bedarf es eben einer emotionalen Entkopplung. Das kriegst Du in den Griff, indem Du dies entweder immer wieder übst, oder Dich coachen lässt, oder Dir grundsätzlich schon Strategien im Vorfeld überlegst und immerwieder anwendest, wie zb die Strategie "ich übe in Gesprächen Widerstände zu erkennen und herauszunehmen"

Fremdmanagement:

Meine konkrete Frage nun:

Wie schafft man es ruhig und gelassen zu bleiben auch wenn man bis aufs äußerste gereizt wird?

Ich versuche mitfühlend mich selbst im anderen zu erkennen aber ich will mir auch nicht alles gefallen lassen. Ich will aber auch nicht agressiv und gewaltbereit sein, wenn dann nur in einer Extremsituation um andere zu schützen oder mich selbst zu verteidigen.

Wie schaffe ich es in solchen Situation zu deeskalieren?

Die Frage wie man das schafft sollte gegengefragt werden, und zwar "Um jeden Preis?"

Gibt es Situationen, wo ein Verlassen der Situation gerechtfertigt ist?

Gibt es Situationen, wo ein Agreement über ein Disagreement angebracht ist im Sinne von "Lass uns darüber einig sein, dass wir keine Einigung benötigen"?

Wie wirst Du erkannt haben, wann es Sinn macht, und wann genau?

Kann es sein, dass die Frage paradox ist?

Denn man kann eben nicht ruhig und gelassen bleiben, wenn man bis aufs äusserste gereizt wird.

Entweder ich nehme den Reiz/Anker/Trigger/Stimulus nicht wahr und bin ruhig und relaxed, oder ich bin gereizt.

Das ist der erste Punkt.

Was mir dabei ausserdem hilft ist eine Kommunikationsstrategie, ein Paket aus der Transaktionsanalyse und gewaltfreier Kommunikation nach M.Rosenberg.

Ein simpler Aufbau und Pacing im Sinne von "Karl, ich merke gerade, dass Du sehr aufgebracht bist" , oder eine geschlossene Frage im Sinne von "liege ich damit richtig, dass Du gerade aufgebracht bist?" und bei wahrscheinlichem Bejahen weiter zu fragen "Was macht Dich rasend?"

Dabei kommt es nicht selten vor, dass Karl anschliessend anffängt die Gründe aufzuzählen, für seine Rage.

Er merkt nicht, dass er bei sich ist und Du kannst Dich entspannt zurücklehnen und nur noch moderieren.

Du lenkst den Fokus von Dir weg, und bestimmst durch Fragestellung den Verlauf des Gespärches UND

nicht selten sind dir die Gespärchspartner dankbar, weil sie sich angenommen fühlen.

Wenn Du wiederrum Dein Gefühl im Gespärch wahrnimmst, dann reicht ein simples Mitteilen, wie z.B "das was Du sagst, verursacht bei mir gerade das Gefühl X" Das nimmt auch den Widerstand raus und gibt dem anderen die Möglichkeit Dich wahrzunehmen, und sich wahrzunehmen und seine Beweggründe zu hinterfragen.

Menschen sind keine Idioten, nur weil sie sich idiotisch benehmen :-D

Peace

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Satsang,

in deinem Eingangspost betonst du das ich selber mein eigener Experte bin und die Lösung zu meinem Problem bereits in mir steckt. Das ist wahr. Ich habe ein Problem und nach langem Überlegen, Reflektieren und Abwiegen der Möglichkeiten habe ich mich für eine Lösung entschieden und bin auch bereits am Umsetzen dieser Lösung.

Doch ich bin ein Opfer äußerer Umstände. Auf Grund dieser gelingt es mir nicht, die Lösung meines Problems einhundert prozentig durchzuführen.

Daher würde mich dein Rat, wie ich mich verhalten soll sehr intessieren.

Ich versuche nun meinen Fall zu konkretisieren, damit du dir ein besseres Bild meiner Lage machen kannst. Es geht natürlich um die mich schon lange verfolgende Oneitis. Ein leidiges Thema, ich weiß.

Mein momentanes Wohlbedingen gleich einer Sinus-Kurve. Für diejenigen, die in Mathe nicht aufgepasst haben: Mein Wohlbefinden schwankt extrem.

Ich bin mir darüber im klaren, das dies eine Kopfsache ist und diese habe ich soweit auch gut im Griff. Jedoch sehe ich meine Oneitis geschätze 3mal am Tag. Und das ist der verfickte äußere Umstand, da ich danach jedes mal für geschätze 2-4 Stunden schlecht gelaunt bin und am liebsten alles hinschmeissen würde.

Selber sehe ich mich selbstwertmäßig über meiner Ex bzw. machen den Selbstwert nicht mehr von ihr abhängig. Die Vorstellungen und Gedanken an die vergangene Zeit, kann ich, soweit ich diese als solche erkannt habe, mit einfachen NLP Übungen entwerten und mich auf das Gegenwärtige konzentrieren.

Doch in der Schule, wenn ich sie mehrmals sehe, gelingt mir dies nicht so einfach. Trotz allen Willens, schaffe ich es nicht, in diesen Situationen, an sie und unsere gemeinsame schöne Vergangenheit nicht zu denken. Durch dieses Denken an sie, stelle ich sie unweigerlich auf einen Podest, den sie, nach ihrem Verhalten mir gegenüber, wahrlich nicht verdient hat. Um genau zu sein, stelle ich sie, während ich hier über sie schreibe, jetzt wieder auf einen Podest und dies darf nicht so weitergehen.

Ich erkenne meine jetzige Lage und diese löst in mir einen Ekel aus. Ich kenne auch die Lösung dieses Problems. Doch ich weiß, dass ich das Ziel der Lösung meines Problemes, nämlich das Problemlösen als solches, nicht erreichen kann, solange ich es nicht schaffe gedanklich mit ihr soweit abzuschließen, das mich solche Situationen in meinem Wohlbefinden nicht beeinträchtigen mehr werden.

Klar kenne ich den Rat der Community für solche verzwickten Personen: FTOW. Doch dies ich nicht mein Ziel. Ich bin ein LTR- Mensch. Ich fühle mich in der Rolle des Aufreisser nichts wohl. Doch bei den Frauen, die ich bereits traf, war nie eine LTR-fähige dabei gewesen. Und das lässt mich weiterhin in diesem Zustand verharren, da sich in meiner gegenwärtigen Situation der Gedanke einschleicht, dass ich, selber aus eigener Kraft, dieser Situation nicht entkommen kann, sondern vielmehr auf den Zufall und die Zeit setzen müsse. Dies ist jedoch ein wirklich unbefriedigendes Ergebnis.

Mich würde deine Meinung dazu sehr interessieren. Ich habe selber das Gefühl, dass ich mir mein Leben selber sehr schwer mache. Doch wenn ich aufhöre gegen die Gedanken und Vorstellungen anzukämpfen, würden diese sehr bald wieder die Oberhand und die Kontrolle über mein Handeln gewinnen.

Liebe Grüße

fliegenfänger

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi FF,

ich kann mich an den einen oder anderen Thread von Dir erinnern, und habe mich in Deine Themen eingelesen, um Deine Situation besser einschätzen zu können. Aus meiner Sicht machst Du große Entwicklungsschritte und das was heute noch ein Problem gewesen ist, wird morgen schon eine Erinnerung gewesen sein, die Dich zum schmunzeln gebracht haben wird.

Wahrscheinlich gibst Du mir Recht, dass der eine oder andere Gedanke an die Ex nicht wirklich förderlich ist und Du kannst Dich jetzt fragen, was genau Du denken kannst, dass Dich langfristig nicht nur über Deine Ex schmunzeln lässt, sondern auch langfristig den Umgang mit ihr nicht mehr so besonders macht.

Es gab mal eine Zeit , da war sie nicht der Rede Wert, und es wird mal eine Zeit geben, da wird sie nicht der Rede Wert gewesen sein.

Dazwischen ist das eine oder andere passiert, was Dich glücklich aber auch traurig gemacht hat.

Interessanterweise denken wir Menschen dennoch das eine oder andere mal lieber negativ über unsere ehemaligen Partner nach, als darüber, was genial gewesen ist.

Findest Du nicht auch, dass es lediglich der Vergleich ist zwischen dem jetzt, und dem was war, das das Gefühl entstehen lässt, es würde jemand/etwas fehlen?

Was wäre denn, wenn Du einfach damit aufhörst diesen Vergleich herbeizuführen, und statt dessen einfach damit anfängst Dein Leben jetzt so wie es ist in vollem Ausmass zu akzeptieren und anzunehmen?

Wenn Du an Deine Ex denkst, und Du 10, oder besser 20 Sachen fändest, die Dich zum Dank verpflichtet fühlen, mit ihr eine Zeit verbracht zu haben, welche Dinge wären das spontan?

Nimm Dir einen Stift und ein Blatt Papier, und schreibe diese Dinge auf, für die Du dankbar bist, und ich bin mir sicher, Du wirst sehr schnell angefangen haben, Deine Ex mit ganz anderen Augen zu sehen.

Vielleicht wird es nicht ganz einfach sein , vielleicht ist es aber morgen schon anders, das wirst nur Du wissen, aber egal wie Du es machst, die Sicht auf die Dinge, das Gefühl was die Dinge in Dir auslösen , ist jederzeit freiwillig und davon abhängig, wie Du die Dinge sehen willst und wie Du Dich dabei fühlen willst.

Das kann Dir Gott sei Dank kein Mensch abnehmen, und das ist sehr gut so.

Doch ich bin ein Opfer äußerer Umstände. Auf Grund dieser gelingt es mir nicht, die Lösung meines Problems einhundert prozentig durchzuführen.

Du bist niemals ein Opfer Deiner Umstände, da Du die Umstände selbst definierst und konstruierst. Du kannst jederzeit damit anfangen positiv über Deine Umstände zu denken.

Mein momentanes Wohlbedingen gleich einer Sinus-Kurve. Für diejenigen, die in Mathe nicht aufgepasst haben: Mein Wohlbefinden schwankt extrem.

Solange Du nicht denkst, dass es Menschen gibt, die sich nonstop gut fühlen, ist es ok. Das ist völlig in Ordnung und legitim, und der Gedanke daran, dass man sich gefälligst gut zu fühlen hat, lässt einen unbemerkt in einen schlechten Gefühlszustand gleiten.

Vielleicht solltest Du Dir in solchen Situationen einfach sagen "Es ist gar nicht mal so schlecht, sich auch mal schlecht zu fühlen"

Doch in der Schule, wenn ich sie mehrmals sehe, gelingt mir dies nicht so einfach. Trotz allen Willens, schaffe ich es nicht, in diesen Situationen, an sie und unsere gemeinsame schöne Vergangenheit nicht zu denken. Durch dieses Denken an sie, stelle ich sie unweigerlich auf einen Podest, den sie, nach ihrem Verhalten mir gegenüber, wahrlich nicht verdient hat. Um genau zu sein, stelle ich sie, während ich hier über sie schreibe, jetzt wieder auf einen Podest und dies darf nicht so weitergehen.

Ich sehe hier eher den Vergleich zwischen damals und jetzt, der Dich nicht so sehr gut fühlen lässt. Damit manifestierst Du einen Mangel, da Du Dich in einen Zustand des "nicht Habens" versetzt. Das machst Du auch selbst und freiwillig, und kein Mensch nötigt Dich das zu tun, wie du es tust. Du kannst jederzeit damit anfangen, damit aufzuhören die Dinge zu vergleichen.

Du kannst sie ruhig auf ein Podest stellen, auch Cäsar hatte ein Podest, und heute setzen sich Vögel drauf, und hinterlassen einen Haufen.

Ich erkenne meine jetzige Lage und diese löst in mir einen Ekel aus. Ich kenne auch die Lösung dieses Problems. Doch ich weiß, dass ich das Ziel der Lösung meines Problemes, nämlich das Problemlösen als solches, nicht erreichen kann, solange ich es nicht schaffe gedanklich mit ihr soweit abzuschließen, das mich solche Situationen in meinem Wohlbefinden nicht beeinträchtigen mehr werden.

Nur weil Du denkst, du kannst das Ziel als solches, also das Problemlösen an sich nicht erreichen, heisst es automatisch nicht, dass es daran liegt, dass Du mit ihr nicht abschliessen kannst.

Frage Dich, bis wann Du dieses Ziel erreicht haben willst. Formuliere das Ziel so, dass es wohlwollend klingt, und in einem Satz gesagt werden kann.

Du kannst jederzeit sofort und gleich in einen State der Dankbarkeit gelangen, den ein Mensch einnimmt, wenn er dankbar für die Zeit ist, die er mit anderen Menschen verbringen durfte. Somit kannst Du bereits morgen Deiner Ex mit einem Lachen begegnen, unabhängig davon, was sie auch immer treibt, oder über Dich denkt.

Klar kenne ich den Rat der Community für solche verzwickten Personen: FTOW. Doch dies ich nicht mein Ziel. Ich bin ein LTR- Mensch. Ich fühle mich in der Rolle des Aufreisser nichts wohl. Doch bei den Frauen, die ich bereits traf, war nie eine LTR-fähige dabei gewesen.

Mir hat dieser Rat noch nie wirklich geholfen, weil ich nie jemanden aus meinem Kopf ficken musste. Im Gegenteil, alle haben sie noch heute Platz in meinem Kopf, die Frage ist lediglich, ob sie dort in einem schwarzen Loch hausen, oder in einer Villa mit der Aufschrift über dem Eingang "Danke für die Tolle Zeit". Ich denke sogar, dass wenn ich 10 andere Frauen dazu utilisiere, mir eine andere Frau aus dem Kopf zu ficken, dann nimmt sie automatisch dadurch auf einem Podest Platz, der höher ist als das Empire State Building. Gleichzeitig mache ich die anderen Frauen zu Objekten und benutze sie. Und was sollen die denn machen, wenn das die Lösung sein soll? Sollen sie in Summe 100 andere Männer ficken, die wiederum 1000 Frauen ficken müssen?

Und das lässt mich weiterhin in diesem Zustand verharren, da sich in meiner gegenwärtigen Situation der Gedanke einschleicht, dass ich, selber aus eigener Kraft, dieser Situation nicht entkommen kann, sondern vielmehr auf den Zufall und die Zeit setzen müsse. Dies ist jedoch ein wirklich unbefriedigendes Ergebnis.

Wie bist Du denn in diese Situation geraten, von der Du glaubst , Du könntest ihr nicht entkommen?

Du kannst jetzt sofort damit anfangen so zu denken, wie es für Dich wirklich nützlich ist.

Mir fällt dazu spontan eine Zenbuddhistische Geschichte ein:

Sagt der Schüler zum Meister: Meister wie kann ich mich denn aus der Sklaverei der Gedanken befreien?

Fragt der Meister den Schüler: Wer hat Dich denn versklavt?

Mich würde deine Meinung dazu sehr interessieren. Ich habe selber das Gefühl, dass ich mir mein Leben selber sehr schwer mache. Doch wenn ich aufhöre gegen die Gedanken und Vorstellungen anzukämpfen, würden diese sehr bald wieder die Oberhand und die Kontrolle über mein Handeln gewinnen.

Solange Du gegen Deine Vorstellungen und Ideen ankämpfst, schaffst Du Widerstände und hältst dadurch erst Recht diese Gedanken im Fokus und somit aufrecht.

Lass los!

Peace

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo satsang,

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich sehe die Situation jetzt auch wenig anders und ich denke mit dem Vergleich hast du wohl gar nicht so unrecht.

Wenn Du an Deine Ex denkst, und Du 10, oder besser 20 Sachen fändest, die Dich zum Dank verpflichtet fühlen, mit ihr eine Zeit verbracht zu haben, welche Dinge wären das spontan?

Nimm Dir einen Stift und ein Blatt Papier, und schreibe diese Dinge auf, für die Du dankbar bist, und ich bin mir sicher, Du wirst sehr schnell angefangen haben, Deine Ex mit ganz anderen Augen zu sehen.

Ehrlich gesagt fallen mir hier unzählige Gründe ein, die ich allerdings alle nach etwas längerem Überlegen von der Liste wieder streiche. Das einzige was auf der Liste blieb, war der Sex und das gute Essen... alles andere hat die genaueren Reflektionen nicht überstanden.

Also sollte ich ihr eigentlich nicht dankbar sein, das ist doch was du meintest?

Aber dann widersprichst du dir danach selbst:

Frage Dich, bis wann Du dieses Ziel erreicht haben willst. Formuliere das Ziel so, dass es wohlwollend klingt, und in einem Satz gesagt werden kann.

Du kannst jederzeit sofort und gleich in einen State der Dankbarkeit gelangen, den ein Mensch einnimmt, wenn er dankbar für die Zeit ist, die er mit anderen Menschen verbringen durfte. Somit kannst Du bereits morgen Deiner Ex mit einem Lachen begegnen, unabhängig davon, was sie auch immer treibt, oder über Dich denkt.

Wie kann ich das verstehen? Einerseits soll ich mir überlegen, ob ich ihr denn wirklich dankbar sein sollte und jetzt soll ich es doch sein?

Ich verstehe die Logik dahinter nicht und wäre dir sehr verbunden, wenn du dies nocheinmal genauer erläutern würdest? :-)

Aber auf jeden Fall ist das ein sehr motivierender Text und ich danke dir nochmal für deine Hilfe.

Ich werde morgen für ein paar Tage nach Stockholm fliegen, spontan und alleine, ich hatte einfach Lust dazu. Ich freue mich schon darauf und ich wette, dass wenn ich wiederkomme, ein weiteren Schritt meiner Entwicklung getätigt haben werde.

Liebe Grüße

fliegenfänger

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ehrlich gesagt fallen mir hier unzählige Gründe ein, die ich allerdings alle nach etwas längerem Überlegen von der Liste wieder streiche. Das einzige was auf der Liste blieb, war der Sex und das gute Essen... alles andere hat die genaueren Reflektionen nicht überstanden.

Also sollte ich ihr eigentlich nicht dankbar sein, das ist doch was du meintest?

Hi Fliegenfänger,

natürlich sollst Du ihr dankbar sein! Du hast mit ihr eine intime Zeit verbracht. Und was gibt es besseres als guter Sex und gutes Essen? Wie du siehst gibt es immer etwas, wofür man seinen Expartnern dankbar sein kann. Sei dankbar und dann stell Dir vor, wie Du Deine Ex triffst. Da kann man doch nur wissentlich nicken in der Gewissheit, dass alles ok ist, oder?

Viel Spass in Stockholm, nach Prag wohl die schönste Stadt in Europa, die Frauen dort sind so was von freizügig, und aufgeschlossen, und hübsch, wirklich sehr sehr genial!

Peace

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo satsang :-o

Toll das du diese Einsichten "hattest" und jetzt immer mehr das Sein (Das Einssein), die Liebe verkörperst.

Was mich Bedrückt: tja hmmm ab und zu so einiges, wenn ich es so interpretiere..

Ne, wollte dir nur Danke sagen das du das hier machst.

lg kickdrum

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@Satsang

Ich finde die Antwort an Fliegenfänger sehr gut,genau die Art versuche ich auch gerade zu verinnerlichen. Nur eine Frage...Wenn ich an die beziehung denke,fallen mir bestimmt einige Dinge ein für die ich im Nachhinein Dankbar sein kann. Nur kann ich für eins nicht Dankbar sein und zwar für die Trennungsgründe.

Kurze Erklärung: Ich weiß 100% das sie andere Gründe hatte,aber meine "Fehler" als Hauptgründe genommen hat. Ganz einfach,da brauch ich kein Sherlok Homes sein,sie hat auf einmal andere ansichten von Beziehungen,etc. bekommen. Sie kam aus einer Ehe,und ich war unmittelbar danach der Freund. Ihre Ansichten waren immer kein Sex außerhalb einer Beziehung,Familie usw...Ich weiß einfach,dass sie gemerkt hat,dass viele Angebote kommen.Im Kopf wird es Klick gemacht haben. OK,an sich ne gute Sache,ich wäre der letze der sie davon abhält so zu leben wie sie will.Nur: Haben wir davor ausgiebig darüber gesprochen und ich hatte sie genau darauf angesprochen. Unter anderem auch gefragt was sie genau will und ob ich ihr im Weg stehen würde,was Verarbeitung der alten Beziehung angeht oder was sie vor hat. Sie wollte aber mit mir zusammen sein.

Im Grunde wollte sie mir doch nur nicht die Wahrheit sagen,weil es eben genau das Gegenteil von ihren Ansichten ist. Z.b. muß sie jetzt um Sex zu haben auf Beziehungen verzichten. Sie wollte einfach nicht ihren guten Ruf verlieren. Eigentlich weiß sie das ich es weiß wie es wirklich ist,nur hat sie mir das nie gesagt,auch nicht wo ich es aus ihr rauskitzeln wollte, da war ich das nervende Arschloch,was aus der Wohnung geschmissen wurde.

Zurück zur Hauptfrage,das war nur nebenbei...Wie kann man so eine Einstellung(Wie du Fliegenfänger erklärt hast) bekommen,wenn man sich schlicht und einfach verarscht vor kommt,weil man die Wahrheit kennt,aber nach wie vor keine ehrliche Antwort bekommen hat. Wie kann ich ihr Dankbar sein,dass sie mich Abschießt weil sie einfach vögeln will und nen neuen kennen lernen,aber mir meine angeblichen Fehler aufs Butterbrot schmiert. Wenn ich versuche "Dankbar" zu sein,fällt das meistens mehr ins Gewicht. Da würde ich am liebsten vorbei fahren und ihr das genau sagen und dazu..Leck mir am...ich weiß was wirklich los ist. Sie würde sich aber immer wieder raus winden,selbst wenn ich sie mit dem neuen Treffen würde und sie drauf ansprechen,(WÜRDE ICH NICHT;SOWEIT BIN ICH!) dann würde sie sagen..Blabla,hat sich so ergeben,kann man nicht vorherplanen-Frauenjargon halt. In wirklichkeit weiß ich das es kurz nach mir war und vielleicht sogar mit ein Grund für die Trennung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Kickdrum,

Was mich Bedrückt: tja hmmm ab und zu so einiges, wenn ich es so interpretiere..

Sehr gut erkannt Kollege. Du bist selbst dafür verantwortlich, wie Du Deine Welt siehst.

Leid ist immer freiwillig.

Danke, dass Du mir Feedback gibst!

Peace

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Cäsar,

Nur eine Frage...Wenn ich an die beziehung denke,fallen mir bestimmt einige Dinge ein für die ich im Nachhinein Dankbar sein kann. Nur kann ich für eins nicht Dankbar sein und zwar für die Trennungsgründe.

Wir sind zwar alle Individuen, aber in einer Sache sind wir nahezu alle identisch. Wir neigen dazu unsere Erfahrungen zu interpretieren. Nur das gleicht in etwa dem Bildnis , auf einer Brücke zu stehen und in den Fluss zu spucken. Den Fluss werden wir damit nicht erklärt haben.

Wir denken zwar an die Vergangenheit, aber die Zukunft auch nur 5 min vorherzusagen kriegen wir nicht auf die Reihe, solange es nicht nur um uns geht, sondern auch nur um unsere Partner.

Damit will ich sagen, dass es nicht unbedingt schlecht gewesen sein muss, sich von jemandem getrennt gehabt zu haben, und ihm möglicherweise dankbar sein zu dürfen, durch diese Trennung und vermeintlich ausgelöste Kausalität jemand Neuen, aufgrund der abgeschlossenen Erfahrung und des damit einhergehenden Wachstums jemand Besseren, in unsere Gegenwart zu ziehen.

Nur wie gesagt, nur weil das noch nicht passiert ist heisst es nicht, dass das so nicht kommt, im Gegenteil, du bist dadurch hier gelandet und bekamst soviel Input und Werkzeuge der Verführung zur Verfügung gestellt, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, die nächste Frau , oder Frauen mit wesentlich angenehmeren Attributen anzuziehen.

Wie kann man da dem "dankbar sein" widerstehen?

Ich gehe hier detailliert auf Deinen Post ein:

Kurze Erklärung: Ich weiß 100% das sie andere Gründe hatte,aber meine "Fehler" als Hauptgründe genommen hat.

Du hast in der Interaktion mit ihr gelernt, dass selbst wenn Du 100% die Gründe weisst, und sie von Ihrer Erklärung abweichen,

sie Dich trotzdem aus der Wohnung schmeissen konnte und auch hat.

Mache doch einfach mal einen Perspektivenwechsel.

Ein Mensch, der sich ertappt fühlt, oder zu Unrecht angegriffen fühlt, und keine Möglichkeit sieht, oder keine Lust hat, sich der Schuld anzunehmen, reagiert mit Widerstand.

Die Größe zu haben dies zu erkennen, und nicht darauf zu pochen sich durch Schuldzuweisung selbst zu entlasten, ist eine wahre Meisterschaft im Leben.

Man wird möglicherweise auch erkannt haben, dass dies nicht wirklich entlastet, sondern eher belastet, weil man mental in der Problemzone hängt und sich mit Schuld auseinander setzt, als mit der Vergebung und der damit einhergehenden mentalen Entlastung.

Auch hier hast Du die Wahl zu leiden, oder Dich zu entlasten.

Zurück zur Hauptfrage,das war nur nebenbei...Wie kann man so eine Einstellung(Wie du Fliegenfänger erklärt hast) bekommen,wenn man sich schlicht und einfach verarscht vor kommt,weil man die Wahrheit kennt,aber nach wie vor keine ehrliche Antwort bekommen hat.

Nur weil Du denkst Du kennst die Wahrheit, heisst es nicht, dass das die wirkliche, wahre Wahrheit sein muss.

Die Wahrheit gleicht hier Deiner Einschätzung, nicht mehr und nicht weniger.

Bei einer Trennung gibt es immer zwei Wahrheiten.

Jedes Verhalten ist in irgendeinem Kontext nützlich.

Du kannst hier frei wählen, ob Du Dir verarscht vorkommen willst, und damit Macht und Verantwortung abgibst,

oder ob Du Verantwortung für Dich und Deine Wahrnehmung und Deine Gefühle übernimmst, und Dich ehrlich fragst,

ob die Verarschung vielleicht doch keine ist, oder halb so wild ist.

In wirklichkeit weiß ich das es kurz nach mir war und vielleicht sogar mit ein Grund für die Trennung.

Kurz nach Dir ist eben nach Dir. Ohne Deine Geschichte zu kennen, vermute ich die Gründe schon vorher.

Wie kann ich ihr Dankbar sein,dass sie mich Abschießt weil sie einfach vögeln will und nen neuen kennen lernen,aber mir meine angeblichen Fehler aufs Butterbrot schmiert.

Indem Du das, was Du als Abschuss interpretierst, in Wahrheit als Türöffner für neue und interessantere Möglichkeiten siehst.

Ohne diesen Abschuss gäbe es zb jetzt zwischen uns keine Interaktion.

Darüber hinaus ist der als Trennung interpretierte Abschuss auch nichts anderes als in Eigenregie inszenierte Selbstentmachtung.

Denn nur weil sie einfach andere vögeln will, und neue Menschen kennenlernen will, heisst es nicht, dass dies etwas mit Dir zu tun hat. In Wahrheit hat es nichts mit Dir zu tun, sondern nur mit ihren eigenen, und legitimen Wünschen.

Peace

Sat

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Sat,

Ich habe mal wieder eine dieser Nächte, in der mich Fragen beschäftigen, die mich mehr interessieren, als mein Schlaf.

Deine Einstellung bezüglich des selbst ausgesuchten Leids und der damit verbundenen Unabhängigkeit meines Gefühls des Vertrauens und Akzeptanz in mich selbst von meiner Umwelt ist heute diese Frage.

Ich komme zu dem Schluss, dass wenn ich mich vom 0 Punkt aus betrachte, alles seine Bedeutung verliert.

Als wäre die Umwelt entweder nicht vorhanden, oder die Umwelt ich, bzw. ich die Umwelt (gleichzeitig).

Zudem ist alles was ich bin, also meine Erfahrung, meine Gedanken und Gefühle auch bedeutungslos.

Auf was bin ich dann reduziert? Oder bin ich der Herr meiner Möglichkeiten geworden?

Auf was stütze ich dann mein Vertrauen, meine Akzeptanz und Selbstliebe und auch Selbsthass?

Auf einer Illusion? Auf Manipulation?

Wenn mein Verstand mir sagt, ich muss für die nächste Klausur viel lernen und ich dies dann auch mache und eine gute Note erreiche, werde ich mit Selbstliebe und Vertrauen belohnt.

Ich erreiche also ein Ziel und habe mir selbst Positive Gefühle beschert.

Geht es schief ist es genau umgekehrt und ich beschere mir schlechte Gefühle.

Von Bedeutung dürfte dies aber nicht sein, denn im Kern ist das sozusagen nicht zustellbar.

Im Grunde ein Katz und Mausspiel, bei dem ich mich eigendlich gemütlich zurücklehnen könnte und schmunzelnd zusehe.

Aber es ist so real für mich. Ich fühle es so und darum hat es auch eine Bedeutung für mich.

Gibt es nicht eine Möglichkeit dem Katz und Mausspiel zu entkommen ohne, dass alles an Bedeutung verliert?

Ich hoffe du kannst meinen Gedanken folgen....sie sind vielleicht unzureichend formuliert, aber besser konnte ich es einfach nicht artikulieren..

Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dich meiner annimmst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Sat!

Ich möchte nochmal an deiner Weisheit teilhaben.

Ist etwas lang geraten, aber BITTE tu mir den Gefallen und spendiere mir einen Rat dazu für meine persönliche Entwicklung!

Wie du weißt, leider ich sehr unter Unsicherheiten, die es zur Zeit zu bewältigen gibt. Ich habe mit meiner LTR darüber gesprochen, sie war verständnisvoll und will mir helfen.

Gestern hat sie sich super verhalten, wir hatten einen tollen Tag, alles lief richtig gut. Abends war sie dann mit Freunden einen trinken und ich hatte nicht einmal ein negatives Gefühl, was für mich ein riesen Fortschritt ist.

Als ich sie dann abholen war und auf dem Weg zu der Kneipe war, überkam mich allerdings wieder ein komisches Gefühl.

Nun komme ich an und sehe meine holde Dame draußen mit einer Zigarette im Mund.

Hintergrund:

Wir waren beide Raucher. Da ich starke Probleme mit der Lunge habe, haben wir beide gesagt, wir hören auf. Nun ja, auf Parties ist es noch schwierig, also einigten wir uns auf Partyraucher, für den Anfang.

Auch dies scheiterte, weil man doch gleich wieder richtig anfing.

Daraufhin sagten wir beide, wir hören auf.

Nun fragte ich sie gestern Abend noch als ich sie hinfuhr, ob sie viel trinken mag und auch rauchen.

"Ne, nur ein wenig den Abend genießen und auf Rauchen hab ich keine Lust."

Und das nahm ich ernst. Also enttäuschte es mich.

Ich verhielt dort erstmal ruhig, aber zuhause kam es dann aus mir raus. Ich sagte ihr, dass ich es scheiße fand, dass man sich auf ihr Wort nicht verlassen kann usw.

Ihre Antwort war:

"Ich hatte eben Lust darauf und habe es getan. Es war wie damals (sie hatte Streit seit längerem mit den Kumpels) und ich will mich einfach nicht einschränken wenn ich Lust auf eine Zigarette habe."

Ich meinte dazu nur, dass sie alle Freiheiten der Welt hat und keine Einschränkung. Ebenso wie ich.

Irgendwie kam es dann zum Vergleich von Fremdgehen zu Rauchen.

Jedenfalls merkte ich irgendwann wie dumm die ganze Sache eigentlich war und lenkte ein.

Wie kann ich etwas auf das Wort einer Frau legen? Auf Wesen die sich von ihren Emotionen steuern lassen?

Als ich sie fragte wollte sie nicht, als sie dort aber schon. So sind sie halt.

Ich redet mir einfach ein was Dreamcatcher immer predigt. Einfach akzeptieren, ändern kann man es eh nicht.

Andererseits überlege ich auch, ob sie Grenzen braucht?

Vielleicht war es doch Mist von ihr und nicht mein Drama??

Nun Sat, was meinst du dazu?

Ich bitte um deine Hilfe.

Liebe Grüße und DANKE!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Quick n Brite,

Wenn Du Dich in Deinen Nächten nur mit Fragen auseinandersetzt, und Deinen Schlaf vernachlässigst,

dann werden die Fragen , die Du Dir stellst, immer an Qualität abnehmen :rolleyes:

Hast Du Dich einmal gefragt, und diese Frage ist es Wert dafür schlaflose Nächte in Kauf zu nehmen,

wer hier wen etwas fragt? Wer redet da mit wem, und stellt die Fragen wem genau?

Gehören zu solch einer Unterhaltung nicht minimum zwei Personen?

Diese Frage passt auch zu den logischen Ebenen, die Du besteigst:

Ich komme zu dem Schluss, dass wenn ich mich vom 0 Punkt aus betrachte, alles seine Bedeutung verliert.

Als wäre die Umwelt entweder nicht vorhanden, oder die Umwelt ich, bzw. ich die Umwelt (gleichzeitig).

Zudem ist alles was ich bin, also meine Erfahrung, meine Gedanken und Gefühle auch bedeutungslos.

Auf was bin ich dann reduziert? Oder bin ich der Herr meiner Möglichkeiten geworden?

Auf was stütze ich dann mein Vertrauen, meine Akzeptanz und Selbstliebe und auch Selbsthass?

Auf einer Illusion? Auf Manipulation?

Lass es uns mit Tyler Durdens Augen sehen:

"Erst wenn Du alles verloren hast, hast Du die Freiheit alles zu tun!"

Doch nichts verliert an Bedeutung, das ist nur die eine Seite der Medaille, sondern nichts , wirklich nichts hindert Dich.

Doch dazu musst Du Dich der einen und wirklich einzigen Tatsache stellen, nämlich dass Du irgendwann sterben musst.

"Zuerst musst du wissen, nicht fürchten, sondern wissen, dass du einmal sterben wirst."

Erst wenn Du das akzeptierst, und nicht vor diesen Tatsache wegläufst, und Dein ganzes Leben wie eine einzige Flucht vor dem Unausweichlichen , vor dem Unabwendbaren inszenierst, erst dann erkennst Du, dass Du nicht noch ein Leben auf der Bank hast, um die Dinge anzugehen und durchzuziehen, die Du sonst so schön bequem auf das morgen, oder irgendwann verschiebst.

Wenn Du soweit bist erkannt zu haben, dass es keinen Sinn macht sich von der Angst leiten zu lassen, erst dann steht Dir nichts mehr im Wege. Die Angst vor Verlust ist durch den Null Punkt lächerlich geworden, lachhaft, und dann bist Du Herr Deiner Möglichkeiten geworden. Das nichts , das "nicht haben" wird zu alles, zu einer unendlichen Unendlichkeit aller Potentiale.

"Alles, was du hast, hat irgendwann dich…"

Alles was Dich hat ist ein Herr/Sklave Verhältnis. Sklave zu sein ist bequem, man gibt Verantwortung ab, aber auch Macht, man ist ein Zombie und nicht lebendig. Du hast ein Haus auf Kredit, hast einen beschissenen Job, und nimmst Mobbing wahr, bleibst lieber , anstatt raus zu gehen und für Dich selbst einzustehen, weil Du Angst hast Dein Haus, Dein Prestige, Deinen Status, und Dein Bild über Dich in den Köpfen der anderen zu verlieren. Du hast Dinge die Dir nicht gehören, um Leuten zu imponieren, die Du nicht magst, das ist der Alptraum aus dem Loser hervorgehen.

Wie sagte es Farrakhan an die Medienvertreter: "You are all slaves, and you love that"

Hier das

!, wenn es Dich interessiert!

Ich kann Dir nicht sagen, worauf Du all Deine Attribute stützt, aber wenn Du Deine Selbstliebe, Akzeptanz auf der Basis der Vergangenheit beziehst, denn Deine Erfolge, oder Misserfolge sind zum erreichten Zeitpunkt bereits Vergangenheit, dann ist das nichts Echtes. In Wahrheit geht es im Leben nicht darum sich zu erinnern, wer man ist, oder war, sondern sich immer wieder neu zu erschaffen. Jeder Tag bringt hierzu eine neue Plattform der unendlichen Möglichkeiten.

Wenn mein Verstand mir sagt, ich muss für die nächste Klausur viel lernen und ich dies dann auch mache und eine gute Note erreiche, werde ich mit Selbstliebe und Vertrauen belohnt.

Ich erreiche also ein Ziel und habe mir selbst Positive Gefühle beschert.

Geht es schief ist es genau umgekehrt und ich beschere mir schlechte Gefühle.

Von Bedeutung dürfte dies aber nicht sein, denn im Kern ist das sozusagen nicht zustellbar.

Echte Selbstliebe kann meiner Meinung nach lediglich nur aus der Tatsache der eigenen Existenz bezogen werden, denn das Sein ist , solange es ist. Wenn das Sein nicht mehr ist, kann es nicht durch Selbsthass abgewertet werden.

Alles andere ist das Spiel mit dem Mind. Im Prinzip ist es eine Reise als Passagier und nicht als Kapitän, oder besser gesagt eine Reise als Kapitän verkleidet als Passagier, der immer meint "NEeee, ich habe das Ruder ja gar nicht in der Hand, ich lenke das gar nicht, das ist nicht mein Fahrwasser" Egal , wie oft Du Deine Gefühle erzeugst, wenn Du gewinnst, oder versagst, Du bist der, indem diese Gefühle entstehen. Der Erfolg, die Beziehung, oder Ansehen kann auch nicht als Ziel gesetzt sein , weil diese Nominalisierungen für einen Prozess stehen, und ein Resultat einer Tat darstellen, eine Folgeerscheinung sind.

Solange ich Erfolg als Ziel habe, bleibe ich höchst wahrscheinlich erfolglos.

Im Grunde ein Katz und Mausspiel, bei dem ich mich eigendlich gemütlich zurücklehnen könnte und schmunzelnd zusehe.

Aber es ist so real für mich. Ich fühle es so und darum hat es auch eine Bedeutung für mich.

Gibt es nicht eine Möglichkeit dem Katz und Mausspiel zu entkommen ohne, dass alles an Bedeutung verliert?

Natürlich ist es real, jedes Gefühl ist real, nur das Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen Realität und Traum. Das Gefühl jedoch ist real, und wenn die Realität an ein Gefühl geknüpft ist, dann matched es mit dem Erleben. Aber es hat keine Bedeutung für Dich, weil Du es fühlst, sondern Du fühlst und es wird bedeutsam, weil Du es fühlst. Nichts hat eine Bedeutung, es sei denn Du gibst es der Situation, aber bedenke, wenn Du das akzeptierst, wird der Passagier zum Kapitän. Das schmeckt nicht jedem, es ist bequem Passagier zu bleiben.

Peace

Sat

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Hi,

Wahrscheinlich hast Du Dich auch noch nie gefragt, ob Du den ganzen langen Tag das denkst, was Du wirklich willst, und diese Einsicht könnte Dich ebenfalls dazu verleiten herausfinden zu wollen, wie das geht, wie Du denken kannst was Du willst, und das was Du nicht willst einfach so fallen zu lassen, loszulassen, kann das sein?

Glaube nicht immer das was Du denkst!

Denke nicht immer das, was Du glaubst!

Hi Satsang

Diesen Teil mag ich sehr gut, ich wünschte ich könnte das einfach so umsetzen!

Mein Problem ist, dass ich oft das Gefühl habe, dass ich mein Leben gar nicht geniessen kann. Klar gibt es Momente, in denen ich mich wohl fühle, aber meistens bin ich in meinem Kopf gefangen und total mit mir selbst beschäftigt. Ich hatte auch schon Phasen in meinem Leben, in denen ich mich super selbstbewusst gefühlt habe, am meisten in meiner Beziehung, welche vor einem halben Jahr in die Brüche ging. Es gibt Tage, an denen dieses Selbstbewusstsein wieder auftritt, aber ich weiss nicht, wieso ich mich an einem Tag super fühle, und an einem andern wieder wie ein Wurm.

Ich wurde früher gemobbt und errötete wenn ein Mädchen nur schon hallo gesagt hatte. Das mit dem Erröten tritt mittlerweile nur noch selten auf, aber wenn es das tut, dann steigere ich mich immer voll rein und will es unterbinden, was dazu führt, dass es noch schlimmer wird. Ich habe schon über dieses Thema gelesen, aber wirklich hilfreiche Tipps habe ich noch nicht gefunden.

Aber zurück zum eigentlichen Grund warum ich hier schreibe: Ich fühle mich meistens unwohl in Gesellschaft. Ich setze mich immer unter Druck, gut anzukommen, interessante Gespräche zu führen und lustig zu sein. Dies gelingt mir auch meistens, aber es ist ein Kampf für mich. Ich denke ich bin ein relativ guter Schauspieler und die meisten Leute merken das nicht (bewusst). Ich kann es einfach nicht wirklich geniessen, einen WG Abend zu haben, neue Leute kennenzulernen etc.

Wenn ich genug Alkohol getrunken habe, komme ich manchmal in einen Flow, in dem alles einfach natürlich ist. In solchen Momenten liebe ich die Gesellschaft von andern Menschen und ich mache mir auch überhaupt keinen Kopf, über was ich jetzt sprechen soll. Aber das kann selbstverständlich keine Lösung sein.

Ich würde diesen Flow Zustand gerne nüchtern erreichen, oder besser gesagt: Ich würde gerne immer in diesem Zustand sein, in dem ich mich nicht unter Druck setze und mir nicht den Kopf darüber zerbreche, wie ich bei andern ankomme oder über was ich sprechen soll.

Die einfachste Antwort wäre wahrscheinlich, dass ich drauf scheissen soll, was andere über mich denken. Aber das funktioniert so einfach nicht bei mir. Ich habe schon viele Aktionen geboten, um aus meiner Comfort Zone rauszukommen, aber irgendwie hilft mir was ich hier so im Forum lese nicht längerfristig. Ich gerate immer wieder in diese verzwickten Gedankengänge. Und auch wenn ich mir in gesellschaftlichen Situationen innerlich sage, ich soll mich doch einfach entspannen, oder ich soll nichts drauf geben, was andere jetzt von mir halten, komme ich nicht aus meinem Kopf raus.

Auch weiss ich nicht, ob viele Sachen, die ich über Pickup erfahren habe, mittlerweile eher kontraproduktiv sind. Z.B. achte ich mich konstant darauf, wie meine Körpersprache ist, wie ich gehe, was ich sage etc. Ich stresse mich so sehr damit ab, so zu sein, wie ich gerne wäre, aber werde es irgendwie nie wirklich.

Ich bin gespannt ob du verstehen kannst, wie ich mich fühle, und was du mir rätst. Hoffentlich nicht den Psychiater... :-o

Liebe Grüsse

Corio

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Satsang, hallo auch an euch anderen....

nun, warum schreibe ich hier? Eigentlich bin ich ein selbstbewusster junger Mann, aber irgendwie auch nicht.

Um euch zunächst nurmal einen kurzen Einblick über mich, mein IG und Selbstvertrauen und Kenntnisstand zu geben hier eine kleine Beschreibung meiner Probleme:

Ich bin nicht „unselbstbewusst“, ich habe kein Problem damit andere Menschen anzusprechen. Ich bin allerdings sobald ich neue Leute kennenlerne sehr needy, nicht needy im Sinne von notgeil sondern ich gebe anderen Leuten oftmals zu viel Wert. Ich weiß nicht woher das kommt. Um mal eine entsprechende Situation zu beschreiben. Wenn ich eine Gruppe von Menschen kennenlerne und mich mit jmd von ihnen unterhalte, höre ich z. B. er ist bei xy KFZ Mechaniker, ich fange an dies für die Gesprächsführung aufzugreifen und ihm einige einfache Fragen zu stellen auf die er antworten kann und mich für seine Hilfe zu bedanken die ich eigtl gar nicht benötigte. Ich hoffe ihr / du verstehst/ versteht was ich meine. In andern Fällen versuche ich mich ständig mit Äußerungen oder Geschichten zu qualifizieren.

Zudem habe ich ein bekanntes Problem, das wohl eher ein Symptom von fehlendem InnerGame ist. Wenn ich zB durch einen Club, eine Fußgängerzone, einen Laden alleine Laufe werde ich stocksteif, ich achte auf meinen Gang, achte darauf möglichst locker und lässig zu wirken und bemerke wie ich mich innerlich selbst versteifen und beginne zu denken ich laufe „komisch“. Generell habe ich keine großen sozialen Ängste auch wenn ich hier in der Stadt nie den höchstens sozialen Wert hatte, bzw. bei einigen Gruppierungen eher einen sehr niedrigen bei anderen einen „normalen“. Im Verhalten mit Frauen ändert sich das meist, ich bin selbstbewusst ich habe keine bzw. keine hemmende Approachangst, d. h. selbst wenn solche Gedanken in mir aufquellen bin ich in der Lage sie selber relativ schnell zu überwinden und es einfach zu tun. Generell habe ich einige Limiting Beliefs, ich denke oft das „kann ich nicht bringen“ oder „das ist zu gefährlich“ etc. und ich frage mich wie ich mich davon lösen kann.

Vielleicht bist du ja Willens und in der Lage mir zu helfen mein Innergame noch weiter nach vorne zu bringen. Ich würde mich freuen und mein Dank ist dir gewiss.

Grüße Smint-

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hi Satsang,

Ich muss zu erst einmal sagen, dass ich es richtig gut finde, dass du den anderen hilfst. Und man merkt auch, dass du dich gut auskennst.

Ich möchte gerne die Begriffe Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit , Selbstwertgefühl verstehen bzw. den großen Zusammenhang. Mir geht es natürlich auch darum mich in diesen Bereichen zu entwickeln.

Mein Problem ist ,dass ich vor ein paar Jahren angefangen habe, mir eine dumme Bescheidenheit anzueignen, sodass ich mich bei Erfolgen nie wirklich gelobt hab. Wenn ich was konnte , dachte ich immer , ich müsse noch besser sein, damit ich loben kann usw. Ich denke dies war der Grund für mein eher geringes Selbstwertgefühl.

Seit neuerdings is mir aber klar, dass es an einem selber liegt, dass das eigene Selbstwertgefühl steigt. Wenn ich mich in irgendeiner Sache verbessere, dann kann ich zwar stolz darauf sein, aber diese Bewertung folgt ja nur einer Objektivität - die es eigentlich gar nicht gibt.

Wenn ich statt 50 liegestütze 100 schaffe, dann kann ich sagen ich sei stark etc. und erlaube mir wahrscheinlich mich gut zu fühlen. Aber wenn jemand neben mir so was mit Leichtigkeit schafft, dann ist mein Maßstab wieder ein anderer. So ein Vergleichdenken hat also keinen Sinn. Ich habe das Gefühl, dass man sich einfach nur entwickeln muss, es geht also um die Selbstdisziplin selber, nicht um das Ergebnis. Ich möchte gerne deine Meinung dazu hören und vllt einen Tipp, wie ich es mir erlaube , auf meine Leistungen stolz zu sein- also diese schädliche Bescheidenheit weg bekomme.

Ich bin auf deine Antwort gespannt und danke dir schon mal Voraus !

MfG , Animal

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Herr Psychoanalyse :)

Mich würde interessieren was du für Literatur in dich gesaugt hast?! Also nicht allgemein, sondern schon etwas konkreter(Verfasser, Buchtitel etc.)...

Thx

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast sunohm

Hi Satsang!

Einen interessanten Eingangstext hast du da.

Hier meine extrem kurze Frage: Wie meditierst du? Ich möchte durch Meditation ruhiger werden.

Danke!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@sunnohm,

ich meditiere gar nicht mehr klassisch, sondern ich nutze den Tag, wenn ich zb von A nach B gehe, oder über den Parkplatz laufe, und fokussiere mich beim gehen auf das Gefühl meiner Füße beim Laufen, oder ich schaue einfach aus dem fenster, und beobachte einfach 5 minuten den Verkehr, ohne zu werten.

Pauschal hänge ich kaum bis gar nicht in der Vergangenheit.

@alle anderen, im Moment habe ich wg Umbaumassnahmen meines Hauses kein Internet, aber ich werde so bald wie möglich, so ausführlich wie gewohnt auf Eure Themen eingehen.

Peace

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Sat,

meine früheren Probleme (Oneitis, Depriphasen) haben sich weitgehend erübrigt, aber eine Sache plagt mich noch:

Mein Vater weiß meist alles besser, daraus folgend natürlich auch was "gut" für mich ist.

Nun würde ich mich gerne von diesem letzten äußeren Anker lösen und für ein tieferes Verständnis meiner selbst in mich gehen, hänge aber noch an ihm fest.

Ich bin in dem Glauben aufgewachsen/wurde konditioniert darauf, dass er immer Recht hat und bin dementsprechend unselbstbewusst und harmoniebedürftig in der Gesellschaft meines Vaters, auch sage ich selten meine Meinung und gebe meine zukünftigen Pläne aus Angst vor Ablehnung, Streits oder Lächerlichkeit nicht preis. Auch bei anderen Menschen geschieht dies von Zeit zu Zeit, jedoch immer seltener, außer bei ihm...

Ich empfinde meine eigene Wahrnehmung als minderwertig und unterlegen der seinen gegenüber, so komisch sich das anhört.

Wie kann ich mein Unterbewusstsein/meinen Verstand davon überzeugen, dass auch er nur eine subjektive Realität wahrnimmt, demzufolge nicht absolut "Recht haben" kann und seine Sicht der Meinen nicht überlegen ist?

Vielen Dank im Voraus ; )

Schamane

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@Goodfella,

einleitend sei gesagt, dass eine Enttäuschung, wie in Deinem Fall, nur eine Täuschung vorangehen kann.

Ich gehe detailliert darauf ein:

Wie du weißt, leider ich sehr unter Unsicherheiten, die es zur Zeit zu bewältigen gibt. Ich habe mit meiner LTR darüber gesprochen, sie war verständnisvoll und will mir helfen.

Welche Unsicherheiten meinst Du genau, und hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht, woher Deine Unsicherheiten kommen? Pauschal gesagt würde ich deine Freundin nicht in Deine eigenen Defizite mit einbeziehen, das hatte schon beim Lesen Deiner anderen Posts einen faden Beigeschmack bei mir ausgelöst.

Freilich ist sie vom Wesen her sicher verständnisvoll, und will helfen, aber langfristig ist das aus meiner eigenen Erfahrung ein Attractionkiller. Aus der NLP Sicht ist das eine Vermischung der States, einerseits der Lover, andererseits der defizitäre Junge , der den Mutterersatz sucht. Früher oder später verrutscht dadurch erfahrungsgemäss die Balance, und es gibt keine auf Sex und Attraction basierende Beziehung mehr.

Ich schlage vor, du holst Dir lieber hier Ratschläge, oder besuchst zusätzlich einen Coach/Therapeuten und stabilisierst Dich und bringst die Erfolge, ich wiederhole, die Erfolge in die LTR mit ein. Schenkst Deiner Freundin eine gute Zeit und verführst sie , wie es sich gehört. Die erlebten Erfolge nutzt Du dann als Ressourcen und stabilisierst dadurch langfristig Deine Selbstsicherheit.

Gestern hat sie sich super verhalten, wir hatten einen tollen Tag, alles lief richtig gut. Abends war sie dann mit Freunden einen trinken und ich hatte nicht einmal ein negatives Gefühl, was für mich ein riesen Fortschritt ist.

Pauschal gesagt ist ein State, indem es keine negativen Gefühle gibt nicht unbedingt das Ziel, sondern das wertfreie Annehmen aller Gefühle, die Du in Dir spürst, und das gleichzeitige Wahrnehmen aller Situationen, die das Gefühl auslösen.

Gefühle sind wertfrei betrachtet alle neutral. Angst, oder freudige Erwartung entspringt der eigenen Bewertung.

Ohne die Bewertung sind das beides nur körperliche Zustände, wo sich der Darm ein wenig zusammenzuziehen scheint.

Mache Dir mal ein Spiel daraus und beobachte einfach einen Tag lang Deine Gefühle, finde die Situation und frage Dich, wie Du anders fühlen könntest, und wie Du die Situation auch anders werten könntest!

Als ich sie dann abholen war und auf dem Weg zu der Kneipe war, überkam mich allerdings wieder ein komisches Gefühl.

Nun komme ich an und sehe meine holde Dame draußen mit einer Zigarette im Mund.

Nehmen wir diese Situation mal als Beispiel. Was genau hat dieses komische Gefühl ausgelöst. Was genau ist daran komisch , und wie könntest Du es auch anders fühlen?

Hintergrund:

Wir waren beide Raucher. Da ich starke Probleme mit der Lunge habe, haben wir beide gesagt, wir hören auf. Nun ja, auf Parties ist es noch schwierig, also einigten wir uns auf Partyraucher, für den Anfang.

Auch dies scheiterte, weil man doch gleich wieder richtig anfing.

kein Wunder, es gibt kein "mit dem Rauchen aufhören" sondern nur ein "mit dem Rauchen nicht mehr anfangen"

Rauchen lässt sich nur entweder komplett aufgeben, oder eben nicht. Nikotin ist tückisch. Es bildet eigene Persönlichkeitsanteile, die einem Sätze suggerieren wie: "ist nicht so wild, eine geht immer und ist kein Weltuntergang" , oder "morgen kannst Du auch aufhören" etc.

Daraufhin sagten wir beide, wir hören auf.

Pauschal sehr gut, nur dann nicht gut, wenn beidseitige Erwartung daran geknüpft ist. Der eine kann zb besser aufhören als der andere, der eine raucht 60 , der andere nur 5 Zigs am Tag. Das Aufhören sollte deshalb im eigenen Haushalt stattfinden und nichts mit dem Partner zu tun haben. Ich kenne Pärchen, da hat die eine nach 1 Woche aufgehört, während sich der Partner noch 1,5 Jahre damit rumgequält hat. Die Erwartung an den anderen ist nicht unbedingt zum Entzug förderlich, und fördert sogar noch die Schmacht nach der Kippe!!

Nun fragte ich sie gestern Abend noch als ich sie hinfuhr, ob sie viel trinken mag und auch rauchen.

"Ne, nur ein wenig den Abend genießen und auf Rauchen hab ich keine Lust."

Durchaus glaubwürdig ihre Aussage zum Zeitpunkt des Gesagten, nur bei einem oder zwei Cocktails, Geselligkeit mit Freunden wirken noch ganz andere Anker, die das Rauchen erleichtern. Wer deshalb wirklich aufhören will, sollte deshalb Umstände, die das Rauchen fördern meiden. Ist im Prinzip ähnlich dem Entzug einer Oneitis Fixierung.

Und das nahm ich ernst. Also enttäuschte es mich.

Hier wirst Du kindlich. Empathie und Verständnis wäre angebrachter. Das Rauchen ist kein Hobby und Ponypflege, sondern eine Sucht. Durch Dein Drama förderst Du noch die Widerstände, die personell beim Entzug stattfinden.

Ich verhielt dort erstmal ruhig, aber zuhause kam es dann aus mir raus. Ich sagte ihr, dass ich es scheiße fand, dass man sich auf ihr Wort nicht verlassen kann usw.

Ihre Antwort war:

"Ich hatte eben Lust darauf und habe es getan. Es war wie damals (sie hatte Streit seit längerem mit den Kumpels) und ich will mich einfach nicht einschränken wenn ich Lust auf eine Zigarette habe."

Ihre Reaktion ist völlig verständlich, wenn man die Nikotin Dynamik kennt.

Deine Reaktion ist hingegen unsicher. Wenn Dir etwas auf dem Darm liegt, dann raus damit sofort und gewaltfrei.

Gewaltfrei heisst aus der Ich Perspektive , wie zb "ich fühle mich scheisse, wenn ich Dich rauchen sehe, ich bin enttäuscht, wenn Du weiter rauchst, ich fühle mit Dir, wenn Du noch nicht aufhören kannst, etc" Das ist bei ein wenig Übung nach ein paar Wochen in der eigenen Kommunikation schnell integriert. Vorwürfe haben noch nie etwas gebracht, ausser Widerstände und verhärtete Fronten!

Ich meinte dazu nur, dass sie alle Freiheiten der Welt hat und keine Einschränkung. Ebenso wie ich.

Irgendwie kam es dann zum Vergleich von Fremdgehen zu Rauchen.

Du machst Drama, aber kommuniziert das Gegenteil. Das ist gelebte Inkongruenz. Das ist so, als wenn man einen Kackreiz hat, sich dann auf die Schüssel hockt, und sagt, ich muss nicht kacken"

Und wie kam der Vergleich zw Rauchen und Fremdgehen zustande und durch wen? Ich habe da so einen Verdacht..

Wie kann ich etwas auf das Wort einer Frau legen? Auf Wesen die sich von ihren Emotionen steuern lassen?

Als ich sie fragte wollte sie nicht, als sie dort aber schon. So sind sie halt.

Nach meinen Erklärungen solltest Du es besser können, aber darum geht es gar nicht. Eine gesunde Mann/Frau Dynamik lebt von der Integrität des Mannes, wo sich die Frau daran aufrichten kann und nicht anderst herum. Das hat noch nie funktioniert.

Gehe mit gutem Beispiel voran. Berichte darüber, wie es Dir gut tut mit dem Rauchen aufgehört zu haben und zeige Verständnis und Geduld,

Ich redet mir einfach ein was Dreamcatcher immer predigt. Einfach akzeptieren, ändern kann man es eh nicht.

Da ich DC gut kenne, kann ich hier auch sicher für ihn sprechen.

Das Akzeptieren hat nichts mit der Machtlosigkeit zu tun Nichts verändern zu können.

Im Gegenteil - erst das völlige Akzeptieren der Situation und des Augenblicks eröffnet alle Handlungsspielräume.

Peace

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@Corio

Ich gehe bei Dir vereinzelt auf Deine Gedanken ein.

ZITAT(satsang @ Oct 7 2011, 07:39 PM)

Hi,

Wahrscheinlich hast Du Dich auch noch nie gefragt, ob Du den ganzen langen Tag das denkst, was Du wirklich willst, und diese Einsicht könnte Dich ebenfalls dazu verleiten herausfinden zu wollen, wie das geht, wie Du denken kannst was Du willst, und das was Du nicht willst einfach so fallen zu lassen, loszulassen, kann das sein?

Glaube nicht immer das was Du denkst!

Denke nicht immer das, was Du glaubst!

Hi Satsang

Diesen Teil mag ich sehr gut, ich wünschte ich könnte das einfach so umsetzen!

Das wünschte ich einst auch, und ich habe festgestellt, dass sobald ich mir das wünsche, versetze ich mich in den Zustand, wo dies nicht mehr möglich ist, da der Wunsch impliziert, dass der gewünschte Zustand eben noch nicht da ist, also habe ich heraus gefunden, dass es für mich besser ist, mich kontinuierlich in diesen Zustand zu versetzen und ihn Tag für Tag zu etablieren und Strategien zu lernen und zu erfinden, die diesen Zustand ermöglichen und erleichtern.

Aber zu denken , ein Endzustand könne als fest erreicht werden ist ein Trugschluss, weil es der eigenen Entwicklung widerspräche. Es gibt so gesehen, aus meiner heutigen Sicht, keinen Endzustand, lediglich eine gewisse Kontinuität und Weiterentwicklung, eben bis zum letzten Atemzug.

Mein Problem ist, dass ich oft das Gefühl habe, dass ich mein Leben gar nicht geniessen kann. Klar gibt es Momente, in denen ich mich wohl fühle, aber meistens bin ich in meinem Kopf gefangen und total mit mir selbst beschäftigt. Ich hatte auch schon Phasen in meinem Leben, in denen ich mich super selbstbewusst gefühlt habe, am meisten in meiner Beziehung, welche vor einem halben Jahr in die Brüche ging. Es gibt Tage, an denen dieses Selbstbewusstsein wieder auftritt, aber ich weiss nicht, wieso ich mich an einem Tag super fühle, und an einem andern wieder wie ein Wurm.

Das finde ich jetzt wirklich gut, weil diese Textpassage zu meiner oberen Antwort passt, ohne Deinen Text jetzt im gesamten Kontext gelesen zu haben. Zu glauben, ein Zustand des dauerhaften Wohlfühlens sei sofort etablierbar ist ein Trugschluss, und verursacht sogar genau die gegengesetzte Wirklichkeit. Es gleicht eher einer eigenen Aufarbeitung und Realitätserschaffung.

Durch übung lässt sich ein Zustand des reinen Wahrnehmen und des Nomind erlernen und halten.

Darüber hinaus ist ein Wohlfühlen ohne das "nicht Wohlfühlen" gar nicht möglich, denn beide Zustände entspringen der eigenen Wertung und sind beide ein Teil der ganzen Medaille.

Hier eignet sich ein Buchtip: Watzlawick - Anleitung zum Unglücklichsein.

Bei ein wenig Recherche in den gängigen Suchmaschinen lässt sich sogar eine kostenlose PDF Version finden.

Das Buch ist wirklich lesenswert und handelt genau über dieses Dilemma.

Pauschal hilft mir hier die Methode der kompletten Selbstannahme, wo eine Erkenntnis passend ist, dass es gar nicht mal soo schlecht ist, sich auch mal schlecht zu fühlen.

Ich wurde früher gemobbt und errötete wenn ein Mädchen nur schon hallo gesagt hatte. Das mit dem Erröten tritt mittlerweile nur noch selten auf, aber wenn es das tut, dann steigere ich mich immer voll rein und will es unterbinden, was dazu führt, dass es noch schlimmer wird. Ich habe schon über dieses Thema gelesen, aber wirklich hilfreiche Tipps habe ich noch nicht gefunden.

Es ist völlig klar, dass wenn man einen Zustand des Errötens verhindern will, man dadurch diesen Zustand in den Fokus zieht, und ihn erst Recht stabilisiert. Das was hilft ist eben die Akzeptanz, darüber.

Es ist so, und es ist ok, dass es so ist.

Es ist wirklich gar nicht mal so schlecht zu erröten, und wenn man das geschickt utilisiert, wirkt es sogar sympathisch und anziehend. Kongruenz ist hier das Stichwort, sowie Selbstannahme.

Denn dadurch, dass man sich annimmt, akzeptiert man sich, so wie man eben ist, denn es gibt nichts anderes, als das was ist,und das zu jedem Zeitpunkt.

Aber zurück zum eigentlichen Grund warum ich hier schreibe: Ich fühle mich meistens unwohl in Gesellschaft. Ich setze mich immer unter Druck, gut anzukommen, interessante Gespräche zu führen und lustig zu sein. Dies gelingt mir auch meistens, aber es ist ein Kampf für mich.

Natürlich ist es ein Kampf, das glaube ich Dir sofort, denn sich selbst unter Druck zu setzen erzeugt nun mal nichts anderes als Druck.

Wenn Du mit einem Auto mit 300PS auch nur mit dem ersten Gang rumfährst, fliegt Dir die Karre bald um die Ohren.

Mental gesehen hast Du ein Selbstbild, für das Du Dich hältst, und das gefällt Dir nicht, also versuchst Du dieses Selbstbild (welches von Dir konstruiert wird) durch ein anderes zu überdecken, zu maskieren. Man überlege sich nur einmal, dass man dabei zwei Selbstbilder konstruiert, eines das nicht gefällt, und eines, das dieses überdecken soll. Das ist reine Energie Verschwendung.

Das kostet Kraft und Ressourcen und frustriert, weil das kleine Selbstbild früher oder später immer wieder zum Vorschein kommt, und diese ganze Selbstbild Strategie irgendwann einfach nur noch nervt. Aber jeder Mensch trifft aufgrund seiner momentanen Informationen immer die besten Entscheidungen, und sein Verhalten ist in diesem Kontext nützlich.

Die einfache und klare Wahrheit dahinter ist:

Du bist nicht Dein Selbstbild, du machst Dir eins. Ohne die Vorstellung von Dir, bist Du das reine Bewusstsein, die reine Wahrnehmung dahinter.

Ich denke ich bin ein relativ guter Schauspieler und die meisten Leute merken das nicht (bewusst). Ich kann es einfach nicht wirklich geniessen, einen WG Abend zu haben, neue Leute kennenzulernen etc.

Ach.. :spiteful: s.o.

Wenn ich genug Alkohol getrunken habe, komme ich manchmal in einen Flow, in dem alles einfach natürlich ist. In solchen Momenten liebe ich die Gesellschaft von andern Menschen und ich mache mir auch überhaupt keinen Kopf, über was ich jetzt sprechen soll. Aber das kann selbstverständlich keine Lösung sein.

Ich würde diesen Flow Zustand gerne nüchtern erreichen, oder besser gesagt: Ich würde gerne immer in diesem Zustand sein, in dem ich mich nicht unter Druck setze und mir nicht den Kopf darüber zerbreche, wie ich bei andern ankomme oder über was ich sprechen soll.

Und was oder wer hindert Dich daran, diesen Zustand auch ohne Alkohol zu leben?

Eine kurze Zen Anekdote:

"Meister" fragt der Schüler, "wie kann ich mich denn von meinem mentalen Gefängnis befreien?"

"Wer hat Dich denn versklavt?" fragt der Meister , und lächelt.

Die einfachste Antwort wäre wahrscheinlich, dass ich drauf scheissen soll, was andere über mich denken. Aber das funktioniert so einfach nicht bei mir. Ich habe schon viele Aktionen geboten, um aus meiner Comfort Zone rauszukommen, aber irgendwie hilft mir was ich hier so im Forum lese nicht längerfristig. Ich gerate immer wieder in diese verzwickten Gedankengänge. Und auch wenn ich mir in gesellschaftlichen Situationen innerlich sage, ich soll mich doch einfach entspannen, oder ich soll nichts drauf geben, was andere jetzt von mir halten, komme ich nicht aus meinem Kopf raus.

Wie bist Du denn in Deinen Kopf gekommen, aus dem Du wieder hinauswillst?

Das was Du hier liest kann nicht längerfristig helfen, wenn du es nicht langfristig und kontinuierlich anwendest.

Die Verantwortung liegt hierbei komplett bei Dir!

Es ist nicht das Ziel darauf zu scheissen, was andere über Dich denken, lediglich die Einsicht, dass Du das, was andere über Dich denken, nicht, nie und niemals beeinflussen kannst. Die Leute denken was sie wollen, oder glaubst Du, wenn Du einen Perspektivenwechsel machst, dass Holger , oder Susi von nebenan das beeinflussen könnten, was Du über sie denkst?

Nur Du kannst jederzeit die Denke anhalten, ändern, und erschaffen.

Lass Dir das mal durch den Kopf gehen. Du bist der, der die eigene Realität erschafft, auch wenn Du eine Realität erschaffst, die von anderen abhängig zu sein scheint, es ist und bleibt Deine eigene Fremdrealität.

Auch weiss ich nicht, ob viele Sachen, die ich über Pickup erfahren habe, mittlerweile eher kontraproduktiv sind. Z.B. achte ich mich konstant darauf, wie meine Körpersprache ist, wie ich gehe, was ich sage etc. Ich stresse mich so sehr damit ab, so zu sein, wie ich gerne wäre, aber werde es irgendwie nie wirklich.

Du stresst Dich damit, wie du gerne wärest (Du bist es noch nicht) , es ist kein Wunder, dass Du das nie wirst.

Akzeptiere den, der Du bist. Du bist ein einzigartiges Individuum, ein Unikat und unermesslich wertvoll, so wertvoll wie all die anderen Individuen um Dich herum wertvoll und einzigartig sind. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Kein Mensch ist vergleichbar.

Jeder Mensch ist ein Unikat und ein Erschaffer einer Realität.

Jeder Mensch ist unermesslich wertvoll.

Ich bin gespannt ob du verstehen kannst, wie ich mich fühle, und was du mir rätst. Hoffentlich nicht den Psychiater... unsure.gif

Was hast Du gegen Psychiater? Das sind auch nur Menschen :80:

Peace

Sat

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.