Sartre66

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  1. Das ist ne interessante Frage. Die zieht sich in der einen oder anderen Formulierung oder Aussage durch diesen ganzen langen Thread. Ich habe ein wenig Erfahrung mit Online-Marketing allgemein, daher meine Gedanken dazu: Ich denke, da ist zunächst ein massiver Trugschluss: Man kann am Markt nicht abräumen, indem man NUR sein Angebot perfektioniert. Sagen wir mal, jemand erfindet eine Cola, die viel besser schmeckt als das originale Coke-Zeugs, und auch noch billiger, nachhaltiger, gesünder whatever ist. Der geht doch sang- und klanglos unter, wenn er nicht massivst in Marketing investiert. Oder eben jemanden anderen findet, der das für ihn tut - aber auch in diese Suche muss er viel Zeit, Geld, Energie und Grips investieren. Wird extrem viele üble Niederlagen erleben, beleidigt werden etc. Braucht also extrem viel Vertrauen in sein Produkt. Hat er das alles nicht bzw. will er nicht so viel investieren, werden irgendwelche anderen "Pseudo-Cokes", die nicht halb so gut schmecken, an ihm vorbeiziehen, und er geht währenddessen komplett unter, die Luft geht ihm aus, er wird depressiv usw. Es wäre für ihn also genau der falsche Ansatz zu meinen, dass sein Produkt nicht gut genug sei, er nur NOCH mehr in die Entwicklung investieren müsse usw. Eine Weisheit am Online-Markt ist daher "Good enough is just perfect". Das heißt, dass man schon "gut genug" sein muss, also eine "conditio sine qua non", keine absoluten Red Flags. Aber dann ist auch wieder gut. -- - Und das andere ist der Mechanismus dahinter, wie es kommt, dass Giga-Chads tatsächlich abräumen. Das wird über all auf den Social Media vom Algorithmus verursacht: der identifiziert Profile, die besonders viele Reaktionen, sprich "Traffic" produzieren. Diese Profile werden dann von den Unternehmen gepusht, um das Bestmögliche aus ihnen rauszuholen. Unbezahlte Werbung, Publikumsmagneten. Beim OD sind das natürlich zunächst mal alle Frauen, aber dann eben auch besonders krasse Typen, bei anderen SM würde man von "Influencern" sprechen. Die spielen in einer ganz anderen Liga als normale User; das heißt nicht, dass sie irgendwie ultimativ "besser" sind, sondern sie haben quasi sehr lange und auf verschiedenste Weise, auf vielen Kanälen in ihre Bekanntheit investiert. So eine Art Küblböck-Effekt. Ein "normaler" User springt nicht in diese Liga, indem er seine Bildchen und Texte optimiert (weil das inzwischen die KI ja spielend für jeden leistet, inclusive Fake-Profile erstellen). Ich würde da glatt von "getrennten Welten" sprechen. -- - Die Dating Plattformen bilden insofern in erster Linie ein Angebot für komplette Normalos, Faulpelze und Langeweiler; denen ziehen sie moderat Geld aus der Tasche für "Anzeigen" (Boosts, whatever), das ist ihr Geschäftsmodell. Ich halte es für möglich (das ist allerdings nahezu unmöglich zu belegen), dass der "typische PUA" davon nicht wirklich profitiert, dass ihn der Algorithmus sogar tendenziell behindert, eben weil kaum von KI-Produkten zu unterscheiden. Wie sollte das denn laufen, wenn sich jeder per ChatGPT einen Sixpack bastelt? Und jeder Kameltreiber superwitzige Dialoge führt? Aber das wird die nahe Zukunft zeigen.
  2. Dann ist jeder Club nen Fickschuppen und jede Fußgängerzone ne Fickmeile. Wenn du deinen Kollegen erzählst, dass du da abhängst und Frauen anlaberst, wissen sie, dass du ficken willst.
  3. Nein, das stimmt halt einfach nicht. Auch wenn mans noch so oft wiederholt. Wahrscheinlich daher auch die ganzen Missverständnisse: Für Werbung bezahlt man, damit man Aufmerksamkeit generiert. Das sichert dir jede Social Plattform auch zu. Du kannst dir ne Auswertung geben lassen, wieviele dein Profil gesehen haben. Je nachdem dann noch, wieviele es durchgescrollt oder gleich weitergeklickt haben. Was du aus dieser Aufmerksamkeit machst, ob du sie in eine Action umwandelst, hängt nur von deiner Anzeige und deinem nachgeschalteten Verhalten ab, das kann die Plattform also nicht beeinflussen. Warum deine Anzeige nicht funktioniert… keine Ahnung.
  4. Sowas schreibt man, um Widerspruch zu provozieren. Also gut, hier nun denn: wahrscheinlich wäre für dich gut gemachtes OD viel einfacheres Streeten - wieso siehst du das anders?
  5. Was man auf jeden Fall schon sagen kann, ist, dass KI und Algorithmen der Plattformen dagegen arbeiten werden, dass jemand „zu viel“ Erfolg ohne Bezahlung hat. Das wird sogar ein ziemliches Wettrüsten werden, weil heutzutage ja jeder und jede mit KI ein Gigachadprofil hochladen kann. Das wird überhaupt das zentrale Thema der nächsten Jahre: Verstopfung der Social Media durch KI (und Dating-Plattformen sind ja auch nur Soziale Medien). Entweder bedeutet das das Ende der Sozialen Medien „wie wir sie kennen“ überhaupt, oder es kann die Kurve hin zu einer größeren Authentizität genommen werden. Bezahlschranken dürften dabei eine große Rolle spielen, wie es ja auch auf anderen Medien bereits läuft: „Kostenloses“ finanziert sich durch Werbung (wodurch der gesamte Inhalt fragwürdig wird), Hochwertiges muss direkt gekauft werden.
  6. Hey, das ist wirklich super geschrieben - Vielen Dank! Soviel zu „diese Internet How-to Anleitungen kannste doch alle vergessen“. Finde ich stark, wie er da detaillierten Content auf sympathische und witzige Art rausballert.
  7. Ich frage mich ganz ernsthaft, woher der Drang kommt, diesen offensichtlichen Unfug zu verzapfen. Ich kann nur feststellen, dass ich einige sehr respektable Youngsters kenne, die beim OD straight ihre festen, ebenfalls sehr respektablen und zudem hübschen Freundinnen gefunden haben. Die würden Leute, die regelmäßig im NG abhängen, nicht mit dem Hintern anschauen. Und dasselbe über Looksmaxxing bei Typen und Mädels. Same with Prollkarren und Goldkettchen. Da prallen schon ziemliche Welten aufeinander.
  8. Da sieht man, wie sehr es auf Details ankommt. Bei dieser Zahl wurden Leute in festen Beziehungen befragt, was das auch immer bedeuten mag. In Bayern lebt z.B. nur etwa jeder Fünfte im Singlehaushalt, was aber natürlich LAT etc. nicht aus- und WG nicht mit einschließt.
  9. Es gibt genau einen zutreffenden Sachverhalt, und der besagt, „ca. die Hälfte, Anteil steigend“, wie dir auch jeder x-beliebige Studi oder Lehrling bestätigen wird (zum Beispiel https://www.forbes.com/health/dating/dating-statistics/). Aber, wie schon gesagt, um diese Zahlen scheint es dir ja überhaupt nicht zu gehen. Und ich gebe dir komplett recht: Schön ist diese Entwicklung keineswegs. „Rausgehen und Frauen treffen“ wäre viel gesünder. Hängt aber halt mit der Lebensrealität zusammen. Und auch mit dem Alter. Den Interessen. Dem Typ (der man ist, den man sucht). Warum ich dazu öfter was schreibe, ist vor allem mein wohlmeinendes Interesse am PUF. Ich denke, dass diese inhaltliche Verengung auf U35, NG und Looksmaxxing nicht sinnvoll ist.
  10. Ich finde es krass, wie hier im luftleeren Raum diskutiert und räsoniert wird. Natürlich wird alles monetarisiert. Wenn du irgendwas online loswerden willst, bezahlst du für diese Aufmerksamkeit. Es bleiben sicher irgendwelche Ausnahmen, so als „Specials“, die einer Plattform mehr Benefit als Publikumsmagnet, als Influencer bringen, als sie für ein Abo bezahlen würden. Das tätowierte Michelinmännchen oder ganz allgemein Frauen (mit ein bisschen Grips kann man sich allerdings den nivellierenden Effekt der KI ausmalen - „Hey ChatGPT, mach ein Model/einen DR aus meinem Foto“ - mit ein bisschen Sixpack vor dem Badezimmerspiegel landet man da noch nicht). Und ja, klar: Man kann Influencer werden. Nicht jedermanns Sache, vielleicht packt es auch nicht jeder, mentale oder physische Beschränkungen. Genauso wie man im NG rumhüpfen kann. Die Chippendales (gruslig, dass ich auch nur den Namen dieser Ekelpakete kenne) haben ja auch ihr Publikum. Das sind sicher so richtig „qualitative“ Damen.
  11. Weißt du, was „mittelfristig“ bedeutet? Auf der anderen Seite ist es wahrscheinlich gut und wichtig fürs Geschäft, dass auch kostenloser Traffic stattfindet. Mehr potentielle Kunden. Dein Kollege ist auch eher motiviert, Geld in die Hand zu nehmen, wenn er schon mal Erfolg hatte. Kann zumindest davon ausgehen, dass ihn der Algorithmus im Visier hat. Der weiß ganz genau, wann und wie und wo jemand zahlt.
  12. Selbst das ist doch ein Trugschluss; wie du es selbst beschreibst: es genügt ja, dass man jedesmal ein bisschen zu weit unten im Stapel ist. Und viele wollen halt auch nicht stunden- und tagelang nur swipen, so dass sie nie zu einem richtigen Numbers Game kommen.
  13. Wahrscheinlich gehts mittelfristig dahin, dass die Basisversion einfach gar nichts mehr bringt. Oder überhaupt nicht mehr angeboten wird (was irgendwie auch aufs selbe rausläuft). Vielleicht hätte man ein Problem damit, Frauen kostenlos mitmachen zu lassen, wegen Diskriminierung und so. Deswegen mit Zusatzfunktionen, die Frauen einfach nicht brauchen und nicht bezahlen.
  14. Schau dir mal den Werbeetat deiner Lieblingsmarken an. Was denkst du denn, wie sich diese Plattformen finanzieren? Und gerade „jetzt“, wo das mit der KI so richtig losgeht… die lassen sich doch nicht verarschen bzw. haben allemal die besseren Algorithmen an der Hand. Es fällt mir schwer, das Kommerzielle hier negativ zu sehen. Letztlich - zum Nutzen der User - eine Filterfunktion. Wie ein Eintrittsgeld; why not (für einen echten „Türsteher“ fehlt derzeit wahrscheinlich noch die Technologie. Wäre aber sinnvoll, die Authentizität der Profile checken zu können).
  15. LOL: wieviele Menschen vermutest du denn in Deutschland, dass zig Millionen nur einen „geringen“ Anteil darstellen würden? Halten wir einfach mal faktisch fest: OD ist extrem verbreitet, und etwa die Hälfte aller Beziehungen kommt durch OD zustande. OD wird weiterhin stark an Bedeutung gewinnen. Die Bedeutung von ONS bzw. gewollt kurzlebigen Beziehungen ist beim OD höchstens gleich, wahrscheinlich aber niedriger als beim NG *) *) Das ergibt sich aus Faktoren wie dem hohen Anteil von AE beim OD, die quasi kein NG betreiben. Der Anteil von AE auf dem Singlemarkt beträgt über 50% der Frauen. — - Aber das ist letztlich auch alles nicht SOOO relevant. Ich stimme zu, dass das übliche OG eine problematische Veranstaltung ist. Wahrscheinlich ähnlich, wie ein Auto oder eine Übernachtungsmöglichkeit zum Oktoberfest bei Kleinanzeigen verticken. Kostet nix, kann gutgehen… aber jede Menge Risiken.
  16. Das ist alles ziemlich konstruiert, beziehungsweise halt stur irgendwelche Vorurteile wiedergekäut. Gestern gerade wieder Gespräch mit - bürgerlichen, progressiven, konservativen, leicht christlich orientierten Freunden, eine erwachsene Tochter anwesend, die anderen (inklusive ich bzw. wir) mit erwachsenen, fest liierten Kindern, z.T. verheiratet, sogar schon ein Enkel. Surprise, surprise: quasi ALLE haben sich online kennengelernt, man war sich einig, dass das heutzutage ganz „normal“ sei. Und KEINER ist da besonders wild unterwegs und probiert viel rum. Das Gespräch drehte sich vor allem darum, dass es - so anwesendes Töchterlein - für Frauen extrem leicht sei, viele Matches, und dass die Männer deswegen schon was bieten müssen (da bin ich dann natürlich ein wenig reingegrätscht). Aber OD als solches? Überhaupt keine Frage.
  17. Ich weiß, das ist zu logisch gedacht: aber wenn Frauen im Durchschnitt nach zwei Wochen, Männer aber erst nach zwei Monaten vergriffen sind… wer ist dann aktiver, wenn zu einem gegebenen Zeitpunkt beispielsweise 1/3 Frauen angemeldet sind?
  18. Ich meinte rein die Statistik, dass nur etwa 20-30% der Frauen überhaupt für dich in Frage kommen, wenn du AE ausschließt. Senkt halt die Chancen extrem. Das ist übrigens auch ganz interessant im Zusammenhang OG (sucht man nur Kinderlose?) versus NG. Ansonsten stimme ich dir natürlich zu: die Kinder sind wohl der häufigste Grund, warum Beziehungen zu AE scheitern. Kann ich auch ein Lied davon singen.
  19. Jo mei, sie erzählt dir das halt so, wie’s ist. Nicht zuletzt sagt sie damit aus, dass sie Sex gerne mag, und dass sie jetzt zu haben ist. Schwach, dass du da sofort einknickst. Hätte man weglächeln müssen, nicht nachfragen, Schnee von gestern; Mindset: „was kümmert mich dieser Burschi? Ich bin dem doch haushoch überlegen“ Boah, Mann. Sie will Sex mit dir und du… brichst irgendwie ab. Und dann suchst du auch noch diverse Schuldige. Ja, so schießt man sich selbst ins Aus. Sie hat sich - im Gegensatz zu dir - sogar schön brav an die 3DR gehalten. Genau zwei Möglichkeiten: sie ist trotzdem noch attracted, oder - verständlicherweise - nicht mehr. Was ich da jetzt versuchen würde: Charmoffensive, Kochdate bei dir (tolle Zutaten etc.). Locker, witzig, aber Instant eskalieren (also VOR dem Kochen). Auf keinen Fall weiter so viel labern.
  20. Naja - damit scheiden halt schon mal 80% der Frauen aus… Das ist natürlich ein gewichtiges Argument fürs NG; andererseits geht Kinderlosigkeit auch ein bisschen in Richtung 🚩
  21. Na - wenn man lieber seine Lebenszeit verschleudert, indem man mit einem ungeliebten Menschen abhängt…
  22. Ich finde dieses Thema schon sehr relevant (mal den Spezialfall Alkoholismus beiseitegelassen - das ist einfach eine Krankheit, die vor allem anderen angegangen werden muss). Aber diese Idee, dass man aneinander gebunden ist, weil man sich die Trennung bzw. ein Leben alleine nicht leisten kann, scheint mir sehr verbreitet. Wahrscheinlich lebt ein ziemlicher Anteil älterer Pärchen irgendwie nach diesem Narrativ. Wahrscheinlich geht es dabei oft gar nicht in erster Linie ums Finanzielle, sondern darum, dass sie buchstäblich gar nicht wüssten, was sie alleine den ganzen Tag lange machen sollten (insbesondere die Männer). Häufig fehlen ja Freunde und Familie, die einen "emotionalen" Lebensinhalt liefern könnten. Das rein Finanzielle... es kann ja immer irgendwas passieren, dass einer übrig bleibt; dafür gibts dann eben Sozialhilfe, Wohngeld etc. Rein sachlich ist niemand dazu gezwungen, mit irgendjemandem anders zusammenzuleben. Immer eine freie Entscheidung bzw. Faulheit und Angst. Lol: Irgendwo "einziehen" bedeutet ja "nicht rausgeschmissen werden können", zumindest nicht so einfach. Aber auch hier zeigt sich, wie das Thema "Wohnen" in unsere Lebensgestaltung eingreift. Gerade bei dem niedrigen Wohneigentumsanteil hierzulande, den keine Regierung vernünftig angepackt hat. Diese übermächtige "German Angst", plötzlich auf der Straße zu sitzen.
  23. Und das ist jetzt dein „Problem“? Ja, das meinte ich eben. So eine gewisse Perspektivlosigkeit bei späteren Beziehungen.
  24. Naja, du bist wohl recht jung; daher mal ein bisschen Vorschau: die Standfestigkeit wird nicht unbedingt ein Problem, zT eher im Gegenteil. Die Optik ist natürlich Geschmacksache, keine Frage. Dafür sind die Omis oft sehr enthemmt drauf. Was aber - zumindest bei mir, wird aber vielen ähnlich gehen - in den Vordergrund rückt, ist das schwierige(re) Verhältnis zwischen Libido/Kuschelbedürfnis und Eigeninteressen, Kauzigkeit, Inflexibilität, Faulheit etc. Also die Frage, was man sich so wegen ein wenig netter Körperlichkeit zumuten möchte.