Aldous

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  1. Joah. Nur hab ichs so nicht gemeint. Sondern genau andersrum. Ich erklärs mal was direkter und weniger nett: Wenn bei deiner Freundin "irgendwie ne Mischung aus Frustration und Selbsthass im Spiel ist". Und ihr beide ein Paar seid. Was bedeutet das dann? Genau. Bedeutet, dass es bei dir ein komplementäres Muster gibt. Irgendwas, was ihre Mischung aus Frustration und Selbsthass bedient. Und was könnte das sein? Genau. Deine Zuweisungen. Sie macht sich unterschwellig selbst Vorwürfe. Und du machst ihr auch Vorwürfe. Nur halt nicht unterschwellig. Darum war mein Tip an dich, mal mit den Zuweisungen aufzuhören. Und was machst du daraus? Zuweisungen. Darum nochmal der Tip, damit aufzuhören. Klar ist das normal.
  2. Der Ratschlag der Chaotin kann durchaus wichtig - aber nicht richtig sein. Wichtig, im Sinne von hilfreich. Dieses Ding mit der Grenze, nach der es kein zurück gäbe, wenn sie einmal überschritten ist, das hilft beispielssweise wenn jemand gewaltlätige Bindungsmuster hat. Also sich immer wieder neue gewalttätige Beziehungen sucht. Dann können glasklare Grenzen helfen, nach denen die Beziehung konsequent vorbei ist. Aber das ist dann ne therapeutische Maßnahme. Da gehts um emotionale Abgrenzung. Mit richtig und flalsch hat das aber nix zu tun. Einerseits, weils solche Grenzen von der Sache her nicht gibt. Und andererseits, weil im zwischenmenschlichen Bereich die Rollen von Täter und Opfer fast immer verschwimmen. Genau. Und dabei können solche Ratschläge ein Schuss ins Knie sein. Weil in gewisser Hinsicht damit die Konflikte weitergeführt werden. Nur auf ner anderen Ebene. So Klamotten wie "Du bist Opfer..." und "Deine Freundin ist..." sind im Prinzip das gleiche wie "Du bist unordentlich." oder "Ich hab Whatsapps, die beweisen dass ich Recht hab." Das kann man durchaus immer weiter eskalieren. Bis zu "Du bist ein Straftäter." oder "Du bist geisteskrank." Und auch noch weiter. Wenn man will. Will man das nicht, dann kanns helfen mal was anders zu machen, als bisher. Beispielsweise, mal die Zuweisungen sein lassen. Und gucken, was dann passiert. @TheDevilIsALiar: "Passiert" meint dabei übrigens nicht nur, wie deine Freundin darauf reagiert. Das auch. In erster Linie gehts aber darum, wie es dir damit geht. Also nicht fasch verstehen. Gewalt ist Scheisse. Also ausser bei SM und so Kram. Aber Gewalt mit der man sich schlecht fühlt, ist nicht gut. Das ist klar. Und das bleibt auch so. Nur: Wenn man aus nem Teufelskreis raus will, dann reicht es meist nicht aus, nur nach Ursachen für die Probleme zu suchen. Sondern es brauch auch neue Ursachen. Aus denen dann neue Kreise entstehen, mit denen man sich dann besser fühlt. Konkret isses so, dass eine Ursache für solche Teufelskreise mit Gewalt meist ist, dass man sich selbst unterschwellig verurteilt. Oft sogar ohne konkreten Grund. Da kann man meist sehr effektiv ansetzen. Darum der Vorschlag, mal die Zuweisungen sein zu lassen. Also in erster Linie dir selbst gegenüber - und dann zu gucken, wie du dich damit fühlst.
  3. Sorry, aber wenn ich die Logik von dir und Suanne mal weiterführe, dann fingen die Handgreifichkeiten an, als er sie festhielt. Von daher könnte sie auch sagen, dass sie sich rechtmaßig zur Wehr gesetzt hat - und darum doch sie das Opfer ist. So von wegen Freiheitsberaubung und so. Er könnte dann kontern, dass er sie ja vor sich selbst schützen wollte - oder musste. Von wegen selbstverletzendes Verhalten. Usw. Und schon hat man sich gegenseitig kriminalisiert und psychatrisiert. Kann man so machen. Wenn man will. Erfahrungsgemäß tut man sich damit aber keinen Gefalen. Darum muss man das auch nicht so machen. Beispiel wären Dörfer in Ruanda, in denen nach dem Genozid durch mediative Vermittlung wieder ein gewaltfreites und in weiten Teilen freundiches Miteinander etabliert wurde. Ich denke, das zeigt ganz gut, dass es "ein zurück" gibt. Wenn man will. Kurz gesagt, muss man sich selbst nicht unterschätzen. Nach dem was du hier schreibst -also ohne euch beide zu kennen- würde ich tippen, dass sie gerade das stört. Nämlich, dass du sie bei ihren Problemen unterstützten willst. Und wahrscheinlich wird sie genau das an dir ganz besonders schätzen. Also, dass du sie unterstützen willst. Klingt bekloppt. Wirste aber bei jeder Frau so finden. Und bei jedem Mann auch. Nur in verschiedenen Ausprägungen und Erscheinungsformen. Darum wär meine Einschätzung, dass dir mehr Gelassenheit helfen würde. Die Frau hat Probleme. Hat jeder. Und wie Geschmunzelt schon schreibt, ist das nicht unbedingt ein Problem, das man angehen müsste. Vielmehr kannste beruhigt davon ausgehen, dass sie selbst am besten weiss, was gut für sie ist. Genauer gesagt, kannste ihr ihre Probleme ruhig lassen. Und ihr zutrauen, dass sie ihr Leben selbst auf die Reihe bekommt. Und genau davon kannste bei dir selbst auch ausgehen. Etwas direkt formuliert, brauchste nicht die Probleme deiner Freundin lösen zu wollen, um selbst klarzukommen. Beispielsweise kannste darüber mal nachdenken: Jemand, der alles kontrollieren und ale nach seiner Pfeife tanzen lassen will, der wär weniger ein Alpha. Sondern hätte in erster Line nen ziemlich gepflegten Vogel. Und würde damit ziemlich anecken. Was zumindest mittelfristig dazu führen würde, dass sein Umfeld gerade nicht nach seiner Pfeife tanzt. Im PU gibts den Begriff des Alphas, der nach seinen eigenen Regeln lebt. Bedeutet, dass er selbst nach seinen Regeln lebt. Und das bedeutet gerade nicht, dass er will, dass andere auch nach seinen Regeln leben sollen. Sondern er will, dass andere auch nach ihren eigenen Regeln leben. Genauso, wie er selbst auch. Verstehst? Der Widerstand deiner Freundin wird zumindest zu einem Teil davon kommen, dass du ihre Probleme lösen willst. Weil sie sich dadurch von dir bevormundet fühlt. Wenn du Grenzen setzt und sagst, was du willst - dann ist das völlig OK. Dann, wenn die Grenzen für dich selbst gelten. Sobald deine Grenzen auch für sie gelten sollen, wirds kompliziert. Bedeutet: Versuch mal, weiter zu differenzieren was dein Ding ist - und was das Ding anderer Leute ist. Und dann guckste, wo es Überschneidungen gibt. Diese Überschneidungen, sind das, wo ihr eure Beziehung leben könnt. Beispielsweise darf sie sich mit der Faust gegen ihre Kopf hauen, so lange sie will. Isso. Wir leben in einem freien Land, in dem sie das darf. Da hast du dich nicht einzumischen. Gleichzeitig leben wir in einem Land, in dem euch sehr weitgehend niemand in eure Beziehung reinreden darf. Insofern darste es durchaus als Hilferuf verstehen, wenn sie sich gegen ihren Kopp haut. Genauer gesagt, als Bindungsintervention. Ist durchaus naheliegend, dass sie möchte, dass du ihre Arme festhälst, wenn sie sich haut. Nur - wenn du bei den Körperlichkeiten mitmischst - dann musste auch damit rechnen, dass sie das auch macht. Verstehst? Du hast deine Werte. Und sie hat ihre. Und das ist auch gut so. Gleichzeitig leben Beziehungen davon, dass die verschiedenen Werte gleichwertig nebeneinander stehen dürfen. Und gleichzeitig davon, dass emotionale Themen nicht bewertet werden. Darum der Tip, dir mehr Gelassenheit zuzulegen.
  4. Jap. Genau das ist der Punkt. Diese ganzen negativen Szenarien leben davon, dass beide Seiten mitspielen. Fühlt sich eine Seite beispielsweise nicht mehr manipuliert, dann gibts keine Manipulation mehr. Ist im Grunde ganz einfach. Darum wird hier auch so oft zu einem einfachen next geraten. Die Umsetzung davon allerdings ist ungleich schwieriger. Und wenn Kinder im Spiel sind, dann wird das Ganze obendrein auch noch sehr fragil. Was nicht unbedingt schlecht ist. Weils einen gnadenlos aus der Comfortzone holt.
  5. Doch, schon. Also auch. Man sollte sich alle möglichen Szenarien ausmalen - und dann nen gründlichen Realitätscheck machen.
  6. Mal ein Beispiel: Eltern trennen sich. Alles läuft ein paar Jahre ganz gut. Dann wechselt der Vater den Job, verdient weniger - und will den Unterhalt anpassen. Also weniger zahlen. Ab dem Moment läufts zunehmend schlechter. Die Mutter kommuniziert nicht mehr, Umgangstermine fallen erst immer häufiger aus - und dann findet gar kein Umgang mehr statt. Als der Vater nachhakt´, behautet die Mutter, er hätte die Tochter sexuell missbraucht. Der Vater geht dann den üblichen Weg. Schlägt also der Mutter erst klärende Gespräche bei Erziehungsberatern an, wendet sich dann ans Jugendamt und stellt schließlich einen gerichtlichen Antrag. Das Gericht läßt ein familienpsychologisches Gutachten erstellen. Bis das Gutachten fertig ist, vergeht ein Jahr, in dem die Tochter den Vater nicht sieht. Die Gutachterin findet heraus, dass es keinerlei Anzeichen für sexuellen Missbrauch gibt - die Tochter aber inzwischen von der Mutter dahingehend beeinflusst wurde, dass sie ihren Vater nicht mehr sehen will. Also empfiehlt sie, dass nun das Gericht den Umgang für ein halbes oder ganzes Jahr ausschliessen soll. Um das Kind zu entlasten. In der Zeit soll der Vater auf die Mutter zugehen, damit die Mutter ihre Abneigung abbauen und dann dem Kind erlauben kann, den Vater zu sehen. Der Vater beauftragt ein Gegengutachten, das das Gerichtsgutachten ziemlich in der Luft zerreist. Das Gericht folgt trotzdem dem Gerichtsgutachten. Der Vater geht in die zweite Instanz - und da tritt die Mutter in der Verhandlung so arrogant auf, dass der Senat sie komplett auseinandernimmt. Es wird angekündigt, dass die Tochter erst übergangsweise ins Heim und danach zum Vater kommt - falls die Mutter die Tochter nicht innerhalb von vier Wochen zu Umgangskontakten mit dem Vater motivieren kann. Das funktioniert dann. Es braucht sogar weniger als zwei Wochen, bis sich Tochter und Vater wieder sehen. Unterm Strich haben sich Tochter und Vater zwei Jahre nicht gesehen - und der Vater in der Zeit eine höhere fünfstellige Summer investiert. An Kosten für Gericht, Anwalt, Gutachter, Pflegschaften, usw. Und das ist kein Extremfall. Sondern kommt häufig vor. Nur oft mit weniger positivem Ende. Bedeutet: Wenn du es mit einer Trennungsmutter mit Konfliktpotential zu tun hast, dann bringen Regelungen gar nix. Ein Trennungsvater, der es nicht schafft die Kinder bis zur Wohnungstür zu bringen, wäre das Aquivalent zu der oben beschriebenen Trennungsmutter. Wofür sollte sowas denn gut sein? Sind wir hier im Kindergarten, oder was? Persönliche Autonomie entwickeln bedeutet genau das Gegenteil. Nämlich, dass du keine Angst mehr vor Begegnungen mit Expartnern hast. Sondern dich mit deiner Ex ganz entspannt an einen Tisch setzen kannst.
  7. Der Klassiker wäre, dass du selbst ne schlimme Vorgeschichte hattest, die du verdrängst. Kollege ist ein umwerfend sympathischer, höflicher, zugewandter, vermittelnder und einnehmender Typ. Kuratiert erfogreich als Kunstwissenschaftler. Seit Jahren verheiratet. Hat innerhalb von Sekunden überall den Fuß in der Tür. Ist zu jedem nett. Usw. Total cooler Typ. Da würde auch keiner auf die Idee kommen, dass er irgendwie was ändern sollte. Außer, es läuft irgendwas nicht so, wie geplant. Also nicht so perfekt. Dann tickt er dramatisch aus. Kommt dadurch vor, dass wegen Kleinigkeiten plötzlich ganze Ausstellungen auf der Kippe stehen. Liegt nicht nur an ihm alleine. Sondern auch an dem Umfeld, in dem er sich bewegt. Die Leute lernen ihn halt als Sunnyboy kennen - und erwarten dann, dass er das auch ist. Isser aber nicht. Ergebnis ist, dass er in Vielem in der Anfangsphase stecken bleibt. Kurz gesagt, schafft er es nicht, ne eigene Position einzunehmen. Einfach mal nicht nur zu vermitteln. Sondern von Anfang an Kante zu zeigen. Scheint mir bei dir auch so zu sein. Kannst ja mal austesten was passiert, wenn du von Anfang an die Klappe aufmachst. Immer gleich sagst, was dir passt - und was nicht. Und das dann auch tust. Genau genommen, gibts dann keine Manipulation mehr, die dich stören könnte.
  8. Ich seh das so: Bei uns gibts ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem, das für so ziemlich jedes Problem Hilfe anbietet. Insofern musst du ihr nicht helfen. Nja. Ich sags mal so: Je weiter du in deiner Autonomieentwicklung kommst, um so weniger wirste dich von deiner Ex distanzieren müssen. Ich beispielsweise, hatte oben ja geschrieben, dass mir solche Leute wie deine Ex in Rekordtempo auf den Zeiger gehen. ist auch ein Zeichen, dass ich in dieser Hinsicht nicht autonom bin. Weil, genau genommen könnte ich mit meiner Zeit besseres anfangen, aus mir von irgendwelchen Leutchen auf den Wecker gehen zu lassen. Dazu kommt, dass du über eure Kinder immer mit deiner Ex zu tun haben wirst. Ein gutes Ziel wäre darum, wenn du irgendwann mit deiner völlig ungezwungen Ex an einem Tisch sitzen kannst. Mit dem Mindset: "Ich bin so wie ich bin, und das ist OK so. Und du bist auch OK, so wie du bist." Sich zwischenzeitlich etwas distanzieren ist aber auch völlig OK. Gehört auch dazu. Nur halt immer mit Rücksicht auf die Kinder.
  9. Ne, das ist nicht der Grund. Einerseits haben Kinder ´keinen Vorrang - und man sollten ihnen auch keinen einräumen. Sonst ziehste dir schlimmstenfalls kleine Narzisten ran, die iihr Leben alleine nicht auf die Reihe bekommen. Vielmehr stehen die Bedürfnisse von Kindern und Erwachsenen gleichberechtigt nebeneinander. Der einzige Unterschied ist, dass Erwachsene ihre Bedürfnisse selbst erfüllen können - während Kinder darin von ihren Bezugspersonen abhängig sind. Bedeutet, dass die Bezugspersonen nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Kinder Verantwortung tragen - und von daher Eltern Rücksicht auf ihre Kinder nehmen. Wenn die Töchter ihr Halbschwesterchen mitbringen möchten, und der Vater will das nicht - dann sind beide Wünsche völlig gleich legitim, berechtigt und völlig OK. Der einzige Unterschied ist, dass man als Vater mehr Lebenserfahrung hat und souveräner agieren kann. Also besser über den eigenen Schatten springen kann, als die Kinder. In der Realität halten betreuende Trennungsmutter einen sehr langen Hebel in der Hand, mit der sie umgangssuchende Trennungsvater ohne großen Aufwand fertig machen können. Also dann, wenn dem Vater etwas an der Bindung zu den eigenen Kindern gelegen ist. Dann ist die Gefahr groß, dass der Vaer finanziell, emotional und sozial in der Desolatoin landet. Das fragst du nicht im ernst? Das Forum hier gibts nur, weil Beziehungen eben gerade nicht problemlos verlaufen. Es reicht halt nicht, wenn einer sich persönlich Entwickelt und sich aus der symbiotischen Beziehung verabschiedet. Damits reibungslos klappt, müssten das beide machen. Und das ist so gut wie nie so. Darum musste damit rechnen, dass gerade dann heftigste Konflikte entstehen, wenn BadaBing nicht mehr macht, was seine Ex erwartet. Und leider muss man auch damit rechnen, dass diese Konflikte über die Kinder ausgetragen werden. Weil das ist der einzige Hebel, den die Ex ansetzen kann. Darum isses schlauer, behutsam vorzugehen. Immer in kleinen Schritten. Immer wertschätzend. Und immer mit den Kindern im Blick. Ideal wärs, wenn die sich Stück für Stück den Vater immer mehr als Vorbild nehmen können, für ihre eigene Autonomieentwicklung.
  10. So wie du dich und deine Ex schilderst, kann deine Angst durchaus begründet sein. Was deine Ex beispielsweise in ihrer SMS schreibt, sind Erwartungen von ihr an dich. In dieser Hinsicht, führt ihr beiden weiterhin eine Beziehung. Mit emotionalen Bindungen, gegenseitigen Erwartungen, usw. Du musst damit rechnen, dass deine Ex sich persönlich angegriffen fühlen wird, wenn du ihre Erwartungen nicht erfüllst. Und damit wird eure Trennungsfamilie an Stabilität verlieren. Kennste alles. Und wie es ausschaut, haste die Situation in den letzten Jahren auch ziemlich gut gestemmt. Problem ist, dass es für Persönlichkeiten wie deine Ex, nie genug sein kann. Also dann, wenn sie so tickt, wie sie hier rüberkommt. Darum musste aufpassen, dass du dich nicht überforderst. Der beste Weg dafür -und überhaupt- ist, sich aus solchen symbiotischen Beziehungen zu lösen. Indem du selbst mehr persönliche Autonomie entwickelst. Und zwar in deiner Situation in so kleinen Schritten, dass eure Trennungsfamilie stabil bleibt, bis eure Töchter es in die Pubertät geschafft haben. Also sich so weit von euch Eltern distanzieren können, dass sie weitgehend ihr eigenes Ding machen. Also sie selbst entscheiden, wie sie ihre Bindungen zu euch Eltern leben wollen. Also den Kontakt zu dir selbst erhalten - auch dann, wenn deine Ex das nicht wollen sollte. Dann brauchste dir keine Sorgen mehr machen, dass du deine Kinder verlieren könntest. Die damit verbundenen Konflikte -also damit, dass du dich persönlich entwickelst, und deine Ex damit nicht klarkommt- kannste ruhigen Gewissens entstehen lassen. Gehört dazu. Nur halt jetzt noch nicht. Sondern erst in ein paar Jahren.
  11. Könnte man auch Rücksichtnahme nennen. Und du würdest auch gar nicht so wenig Fachleute finden, die da ganz deiner Meinung wären. Allerdings hab ich noch keinen getroffen, der diesen Standpunkt lange halten konnte. Also, ausser mit "isso". Mir hat an PU immer gut gefallen, mit wie viel Schwung ehemalige Muttersöhnchen in ihre Eigenverantwortung geschubst wurden. Such zb. mal nach "Ihr seid Pussies." Dann weisste, was ich meine. Das geht leider immer mehr verloren. Was Kinder und Rücksichtnahme angeht: Das können die kleinen Kröten nur lernen. Und zwar je älter sie werden. Ein Säugling ist nicht in der Lage, Rücksicht zu nehmen. Für den gibts nur Lust oder Frust. Und zwar entweder oder. Entweder alles ist absolut saugeil - oder seine Welt geht komplett unter. Mit den Jahren lernt er dann, dass die Welt doch nicht sofort untergeht, wenn er mal nicht sofort an die Brust kommt. Bedürfnissaufschub und so. Und jetzt überleg mal was rauskommt, wenn ein Säugling Respekt vor seinen Eltern haben soll. Genau. Jemand der unterschwellig glaubt, dass die Welt untergeht. Also mal etwas simpel ausgedrückt. Nu isses so, dass jeder von uns so ein Säugling ist. Niemand hatte perfekte Eltern, jeder musste irgendwo mehr zurückstecken, als er ertragen konnte. Und das ist auch OK so. Weil geht nicht anders. Bedeutet: Wenn ich beispielsweise glaube, dass ich es nicht aushalte, wenn meine Töchter das nervige Blag meiner Ex anschleppen - dann kannste das als Relikt eine Überforderung aus meiner Kindheit sehen. Weil von der Sache her könnte es mir völlig wurscht sein, wo das Blag herkommt. Von der Sache her kann jeder täglich ohne Anlauf mehrfach über den eigenen Schatten springen. Kann jeder. Man traut es sich nur nicht zu. Und wie lernt man am besten, über seinen Schatten zu springen? Genau. Indem man Rücksicht nimmt, auf Leute die es noch nicht können. Auf Kinder beispielsweise. Kurz gesagt, isses für dich persönlich ne riesen Chance, Rücksicht auf deine Kinder nehmen zu können. Weil du dadurch selbst erwachsener wirst.
  12. Ne, andersrum. Wenn was vollkommen bescheuert ist, dann von Kinder Respekt vor Erwachsener zu erwarten. Überleg mal. Die Töchter sind 10 und 12 - und die Eltern 41. Käme es dir nicht ziemlich eigenartig vor, wenn ein 41-jähriger Mann erwarten würde, dass ein 10-jähriges Mädchen Rücksicht auf ihn nimmt? Also, nicht falsch verstehen. Nix gegen Respekt und Rücksicht. Wenn beispielsweise ich dich respektiere. Dann mach ich das, weil ich das so will. Beispielsweise, weil du was gemacht hast, was ich gut finde. Dann kann ich mich entscheiden, dich dafür zu respektieren. Also mich freiwillig entscheiden. Und jetzt stellt dir mal vor, du wärst mein Kind. Also emotional und auch materiell auf mich angewiesen. Und jetzt erwarte ich von dir, dass du mich respektierst. Haste dann die Möglichkeit, dich zu entscheiden? Oder musste dich so verhalten, wie ich es erwarte? Wie sollte das dann funktionieren, dass du mich respektierst? Genau. Funktioniert nicht. Kann nicht. Was funktioniert ist, dass du als Erwachsener aus deiner souveränen Position heraus respektierst. Je mehr du das hinbekommst, um so mehr können deine Kinder von dir als Vorbild lernen. Und wenn sie dann mal soweit sind, dass sie ihren eigenen Standpunkt vertreten können. So mit Anfang oder mit Mitte 20. Dann werden sie dich dafür respektieren.
  13. Die Realität ist meist, dass Bindungen auch nach Trennungen weiter bestehen - und das zum Problem wird. Passiert das in so ner Konstellation, wie Badabing drin steckt, dann gibts dafür nicht wirklich ne Lösung. Also, prinzipiell gibts schon ne Lösung. Und zwar Wertschätzung. Sich selbst und allen anderen gegenüber. In der Realität sind wir aber keine erleuchteten Buddahs. Und auch die sind nur im Moment der Erleuchtung so. Und danach nicht mehr. Darum kann man nur ganz behutsam und in möglichst kleinen Schritten vorgehen. Ich meine, ich würd ner Ex nen Vogel zeigen, wenn ich so ne SMS bekäme. Und wahrscheinlich gar nicht drauf anworten. Weil ich mein, was soll man dazu schon schreiben? Anstelle dessen würd ich mich freuen, wie meine Töchter ihr neues Geschwister feiern. Die freuen sich, und das freut mich. Komplizierter wirds nicht. Also für mich. Steckt man allerdings erstmal in so ner Situation, in der die Ex schreibt, man hätte eine emotionale Verbindung und so. Dann muss man gucken, wie man damit umgeht. Um nicht den Erwartungshaltung der Ex vor den Kopf zu stossen - und damit das Verhältnis zur Ex und damit die eigenen Töchter zu belasten.
  14. In meinem Umkreis kenne ich zwei, die so drauf sind. Beide haben glücklicherweise Männer, die sich sehr nach ihnen richten. Darum gibts da keine größeren Komplikationen. Und aus beruflichen Gründen sind mir aber leider ein paar mehr Exemplare über den Weg gelaufen, die so ticken - und bei denen es teilweise seit Jahrzehnten Komplikationen gibt. Und zwar übelster Natur. Die gehen über Leichen, wenn sie nicht bekommen was sie wollen. Und zwar in der vollen Überzeugung, genau das richtige zu tun.
  15. Weise Worte, gelassen ausgesprochen. Es brauch kein gleichmäßiges pädagogisches Einwirken. Eher im Gegenteil. In mancher Hinsicht gings Kindern am besten, zu der Zeit bevor die Pädagogik erfunden wurde. Was spricht denn dagegen, ne coole Zeit mit den Leuten zu verbringen, die gerade da sind? Egal ob Kinder, Säuglinge, Kumpels oder Senioren?
  16. Oha. Lehrerin. Affäre mit nem Schüler. Und schreibt solche SMS. Also, offen gesagt hätte ich auch keinen Bock auf so eine Ex. Also nicht, weil sie Mist gebaut hat. Sondern weil mir solche Leute mit ihrer Nabelschau grundsätzlich ziemlich fix ziemlich auf den Senkel gehen. Aber egal. Um mich gehts hier ja nicht - und du kannst eh nix dran ändern. Weil eure Töchter euch beide Eltern lieben - also musste mit klarkommen. Weisste ja auch. Und haste ja öffensichtlich auch ganz gut hinbekommen in den letzten Jahren. Ich würd das so machen: Deine Ex ist ne Ex. Sie ist erwachsen und darf alleine klarkommen. Gibt keinen Grund, warum du sie irgendwie unterstützen solltest. So von wegen für sie den Babysitter machen, wenn du darauf keinen Bock hast. Da würd ich keine Zehntelsekunde drüber nachdenken. Deine Töchter dagegen, sind nicht erwachsen - und die brauchen deine Unterstützung. Und gleichzeitig sind sie in einem Alter, in dem sie fleissig ihren eigenen Kopf entwickeln. Darum isses sicherlich das Beste, wenn du die neue Kröte deiner Ex als das siehst, was es ist. Nämlich eine eigene Persönlichkeit. Die nix dafür kann, dass die Mutter nen Schatten hat. Und dir auf den Sack geht. Verstehst was ich meine? Fang an zu differenzieren. Du magst deine Ex nicht. Ist völlig OK. Gleichzeitig magste deine Töchter. Und die Kinder vom Bäckerin der Pizzeria nebenan, die magste auch. Also beispielsweise. Während du zu dem Blag deiner Nachbarin keinen Draht bekommst. Also beispielsweise. Kurz gesagt, kannste jedem ne Chance geben. Vielleicht ist das Baby ja richtig cool drauf. Vielleicht auch nicht. Weisse vorher nicht. Also nicht jetzt schon Kopfkino schieben. Sondern auf die Hinterbeine stellen und nochmal etwas gründlicher von der Ex trennen. Oder andersrum gesagt: Guck mal, dass du das hinbekommst, was deine Ex bislang offensichtlich noch nicht geschaft hat. Oder wohler kommen solche SMS von ihr?
  17. Aldous

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    Weiss ja wohl, wo die Wurst wächst.
  18. Aldous

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    Man sagt, nichts ist unmöglich. Aber er tut den ganzen Tag nichts. (frei nach Pu der Bär)
  19. Aldous

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    Ist so rein und schön, dass er sich als die innere Schönheit des Universums selbst ansieht.
  20. Aldous

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    Rennt nachts nackt mit Lichtgeschwindikgkeit um einen Baum rum. Um sich selbst zu ficken. Und auch nicht.
  21. Aldous

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    Wohnt in Deutschland. Geht im August in kurzen Hosen spazieren. Hat nen Husten.
  22. Hat James Bond auch gemacht. Dann ist er ihr hinterher, während sie mit dem Geldkoffer abhaut. Schließlich ertrinkt sie vor seinen Augen in einem abgestürzten und vergitterten Aufzug in einer versinkenden venedischen Stadtvilla. Danach stellt sich raus, dass sie ihr Handy absichtlich liegen gelassen hat, damit er die SMS findet - und so ihren Auftraggeber schnappen kann, von der er bis dahin gar nicht wusste, dass dessen Organisation überhaupt existiert. Der -also ihr Auftraggeber- erzählt ihm dann, dass sie ihn wirklich geliebt hatte und absichtlich den Handkuss gab, weil er sonst ihn -also James Bond- mit ihr als Köder über kurz oder lang geschnappt hätte. Kurz gesagt, kann Handy hacken auch total alpha sein.
  23. Aldous

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    Sollte dichter werden.
  24. Aldous

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    Er ist jung, und sie schon alt. Er noch warm, und sie bald kalt. Sie fühlt sich schwach, er fühlt sich stark, Er ist der Nargel, sie der Sarg. Während er durchs Leben turne, wartet sie schon die Urne. Und musss sie dann im Jenseits schmorn, fühlt er sich wie neugeborn. Das macht ihm aber gar nichts aus für ihn ist sie die Zaubermaus. (frei nach Walter Moers)