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Ich bin in meiner persönlichen Entwicklung auf einen Sticking Point gestoßen, dem meines Erachtens in der PU-Szene relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es geht um "Intentions". Was meine ich damit?

Wir allen kennen die Konzepte Mindset, Frame und Kongruenz. Der gemeine PUA legt sich im Inneren das Mindset eines Alphas/Verführers zu, baut im Äußeren einen entsprechenden Frame auf und versucht, diesen möglichst lange kongruent zu halten. Aber warum eigentlich, was will er damit erreichen? Die Frage scheint banal, ist es aber nicht. Will er seinen Schwanz wundbumsen, will er die zukünftige Mutter seiner Kinder finden, oder irgendwie beides? Jeder von uns hat irgendwelche Absichten, ob sie ihm bewusst sind oder nicht. Ich selbst habe über diese Frage kaum reflektiert - ein großer Fehler! In seinem überragenden Buch "Models - Attract Women Through Honesty" beschreibt Mark Manson diesen Punkt mit dem Begriff "Intentions" und stellt richtig fest: "The truth always shines through." Eure wahren Absichten werden früher oder später immer durchschimmern, egal wie gut euer Game ist und wie viele Techniken/Manipulationen/Frames ihr bis dahin in der Verführung einsetzt.

Problematisch wird das ganze nicht nur, wenn die Intentions und der Frame nicht zusammenpassen, man sich also inkongruent verhält. Sondern auch, wenn man sich seiner Intentions überhaupt nicht bewusst ist, und einen Frame wählt, der u.U. gar nicht zu einem selbst passt. In beiden Fällen ist ein Scheitern vorprogrammiert. Und mit Scheitern meine ich nicht nur das Scheitern einer Verführung im technischen Sinne, sondern viel gravierender vor allem ein Scheitern der eigenen Persönlichkeit. Zwei Negativbeispiele aus meiner Erfahrung:

  • Meine letzte LTR. Als ich sie kennenlernte, waren meine - eher unbewussten - Intentions: "ich bin glücklicher Single und will mich durch die Welt bumsen, um Spaß zu haben und möglichst viel Erfahrung zu sammeln." Da sie mir sehr gefallen hat, aber unbedingt eine monogame LTR mit mir wollte, habe ich meine eigenen Intentions ignoriert und mich auf die LTR eingelassen. Mit allerlei romantischem Frame ist eine an sich schöne Beziehung entstanden, die aber trotzdem krachend gescheitert ist. Ich habe mich nämlich selbst verleugnet, was immer wieder zu Konflikten geführt hat (Statusdiskussionen, Eifersucht, Bindungsprobleme, Fremdgehen, you name it). Irgendwann musste ich mich wieder "ehrlich machen" und beendete die LTR.
  • Eine Tinderella, HB7. Meine Intentions: "Ich bin seit kurzem wieder Single und suche erstmal nur Sex". Beim Date kommuniziere ich das vage und eskaliere mit sehr sexuellem Frame schnell und heftig. Tinderella shittested mich und hinterfragt meine Intentions. Nun fange ich an, selbst meine Intentions zu hinterfragen, weil sie mir unerwarteterweise sehr gefällt und ich mir entgegen meinen Intentions doch mehr mit ihr vorstellen könnte. Ich verhalte mich inkongruent, mein Frame bröckelt und ich fliege aus dem Game.

Demgegenüber haben meine Positivbeispiele eines gemeinsam: ich war mir meiner Intentions bewusst und habe sie der Frau durch mein Verhalten und meine Kommunikation deutlich gemacht. Das hatte gleich zwei Vorteile. Erstens verlief die Verführung wesentlich reibungsloser, sofern die Frau meinen Intentions ggü. aufgeschlossen war. Zweitens - und viel wichtiger - habe ich mich besser gefühlt, weil ich niemals das Gefühl hatte, etwas "Falsches" zu tun, etwas vorzuspielen/zu faken oder meine (und ihre!) Zeit zu verschwenden.

Nun, mit 28 Jahren und zahlreichen Datingerfahrungen, reflektiere ich wieder über meine Intentions. Was will ich eigentlich? Warum mache ich das ganze hier? Einige Eckpunte zu meinem Hintergrund:

  • Ich habe einen hohen Sexdrive, eine große Bandbreite an sexuellen Vorlieben und möchte diese mit unterschiedlichen, attraktiven Frauen ausleben.
  • Irgendwann innerhalb der nächsten 10-15 Jahre möchte ich Kinder bekommen und sehe mich als Familienmensch mit einer Seelenverwandten an meiner Seite.
  • In den kommenden paar Monaten/Jahren möchte ich mich auf mich konzentrieren und sehe mich eigentlich nicht in einer monogamen LTR.
  • Ich finde schnellen, unverbindlichen Sex mit fremden Frauen aufregend.
  • Ich schätze aber auch das Gefühl des Verliebtseins mit einer für mich "besonderen" Frau. Auf dieses Gefühl möchte ich nicht dauerhaft in meinem Leben verzichten.

Ich habe meine aktuellen Intentions bisher nicht in einem kongruenten, prägnanten Satz formulieren können. Am ehesten würde der in etwa wie folgt lauten: "Ich möchte mir noch etwas die Hörner abstoßen, bevor ich meine sexuell aufgeschlossene Seelenverwandte und Mutter meiner Kinder finde." Mich würde sehr interessieren, wie ihr eure Intentions formulieren würdet! Wie haben die sich im Laufe der Zeit bei euch gewandelt? Wechselt ihr zwischen unterschiedlichen Intentions, je nach Target (z.B. HB6: nur Sex, HB9: gerne LTR), oder habt ihr eine Intention, die ihr konsequent verfolgt und die Targets danach screent? Was sind die Hintergründe eurer Intentions? Mit welchem der folgenden Beispiele könntet ihr euch am ehesten identifizieren:

  • "Ich möchte schnellen, unverbindlichen Sex mit häufig wechselnden Frauen. Maximal 2 Dates bis zum FC. Eine LTR kommt für mich nicht in Betracht."
  • "Ich suche ausschließlich eine HB8-10 für eine offene Beziehung. An allem anderen habe ich kein Interesse und breche die Verführung konsequent ab, weil es reine Zeitverschwendung für mich wäre."
  • "Ich versuche nur Frauen zu verführen, mit denen ich mir eine LTR zumindest vorstellen kann. Wenn es passt, passt es, wenn nicht, hat man evtl. noch Sex."
  • "Ich date alles, was ich kriegen kann, von HB5-10. Hauptsache, ich habe viel Sex. Um das zu erreichen bin ich bereit, den Targets alles zu erzählen, was sie hören wollen."
  • "Ich möchte einen Kreis aus 3-4 attraktiven FB's aufbauen. Mit ONS oder LTR vergeude ich keine Zeit."

Ich bin gespannt auf eure Ansichten!

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Interessanter Thread. Bin mir gar nicht so sicher, ob ich fest definierte Intentions habe. In jedem Bereich meines Lebens habe ich ausformulierte, definierte Ziele. Sehe ich auch als wichtig an, die vernünftig auszuformulieren. Komischerweise hatte ich für die Frauenwelt keine so klar fomulierte Intentions. Vor meiner letzten LTR war mein Ziel, die 100 Lays zu knacken. Jetzt finde ich das nicht mehr wichtig, sondern setze lieber auf Qualiät, statt auf Quantität. 

Wenn dabei ein Mädel dabei ist, bei dem sich etwas entwickelt, why not. Schöne Zeit haben, Leben genießen und dabei mit mir selbst im Reinen sein.

Ich finde die Idee zwar grundsätzlich super, seine Ziele klar vor Augen zu haben, bin mir aber nicht sicher, ob mir das bei PU eher hilft oder mich eher "einschränkt". Nämlich in der Form, dass ich durch ständiges Erreichen-Wollens meiner Ziele die unbeschwerte, spielerische "Scheiß-Egal-Haltung" verliere, die ich fürs Gamen als Grundpfeiler sehe (Stichwort Outcome Independence, schon wieder).

Je mehr ich drüber nachdenke, würde ich eine Mischform deiner vorgegeben Ziele als meine Intentionen angeben: 

 "Ich möchte einen Kreis aus 3-4 attraktiven FB's aufbauen, dabei  ONS haben und offen für eine LTR bleiben, ohne jedoch danach auf der Suche zu sein."

 

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Gast El Rapero
Am 29.7.2017 um 17:50 , Digame schrieb:

 

 Eure wahren Absichten werden früher oder später immer durchschimmern, egal wie gut euer Game ist und wie viele Techniken/Manipulationen/Frames ihr bis dahin in der Verführung einsetzt.

Ach was. Bist ja ein richtig schlaues Kerlchen.

Am 29.7.2017 um 17:50 , Digame schrieb:

 

Am 29.7.2017 um 17:50 , Digame schrieb:

Problematisch wird das ganze nicht nur, wenn die Intentions und der Frame nicht zusammenpassen, man sich also inkongruent verhält.

Sondern auch, wenn man sich seiner Intentions überhaupt nicht bewusst ist, und einen Frame wählt, der u.U. gar nicht zu einem selbst passt.

    

Wow, du solltest den Nobelpreis bekommen. Ist die Entdeckung des Jahrtausends!

 

 

Jetzt mal ohne Ironie:

Ich propagiere hier immer wieder, so wie viele andere gute User oder Buchautoren , dass man sich einen Frame nicht wie im Supermarkt kaufen oder wie eine Hose anziehen kann. Das sollte normalerweise auch jedem klar sein, der auch nur Ansatzweise zur Reflexion und Empathie neigt, da Es in vielen Situationen ziemlich offensichtlich wird. Egal bei Wem. DIe Allerwenigsten Menschen können Etwas wirklich perfekt über einen langen Zeitraum spielen, wie z.B. solche Mörder die ein Doppelleben führen, um gute Alibi's zu haben etc. Aber die weisen eben meist auch entsprechende persönliche Störungen auf ( wie einige PUA's eigentlich auch ^^ ).

Vielleicht kommt dieser Glaube, man könnte sich einen Frame wie sein Lieblingsshirt anziehen, genau daher.  Was solls, hört ja eh wieder keiner drauf.

 

Die Intentions sind übrigens easy zu finden. Geheimtipp: In vielen Fällen lautet die Antwort Sex.

Und ja, Ehrlichkeit ist nicht verkehrt und fördert die Kongruenz. Allerdings werden trotzdem viele weglaufen, denen du direkt auf den Tisch knallst, dass du Sex möchtest. Viel eher sollte man seine Intentions in seinen Handlungen widerspiegeln und das tut man indem man gamed, dafür gibts all die Techniken.

Und so habe ich es bei Manson auch verstanden.

 

PS: Gutes Buch übrigens! Der Typ ist krass unterwegs

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Gast botte
Am 7/29/2017 um 17:50 , Digame schrieb:
  • Ich habe einen hohen Sexdrive, eine große Bandbreite an sexuellen Vorlieben und möchte diese mit unterschiedlichen, attraktiven Frauen ausleben.
  • Irgendwann innerhalb der nächsten 10-15 Jahre möchte ich Kinder bekommen und sehe mich als Familienmensch mit einer Seelenverwandten an meiner Seite.
  • In den kommenden paar Monaten/Jahren möchte ich mich auf mich konzentrieren und sehe mich eigentlich nicht in einer monogamen LTR.
  • Ich finde schnellen, unverbindlichen Sex mit fremden Frauen aufregend.
  • Ich schätze aber auch das Gefühl des Verliebtseins mit einer für mich "besonderen" Frau. Auf dieses Gefühl möchte ich nicht dauerhaft in meinem Leben verzichten.

Ich habe meine aktuellen Intentions bisher nicht in einem kongruenten, prägnanten Satz formulieren können.

Wundert mich nicht. Du willst alles, und daher gleichermaßen auch nichts. Was mit Ende 20 auch OK ist, in dem Alter sollte man die Welt aus den Angeln heben wollen. Jetzt mal aus der Perspektive eines alten Sacks (mit 46): Deine 'Intentions' bzw. Lebensziele werden sich in den nächsten 10, 15 Jahren noch mehrfach ändern und wachsen in dem Maße, wie Du mit unterschiedlichen Ansätzen und Richtungen Deinen Erfahrungen machst. Das ist völlig legitim, von daher würde ich Dir raten, das ganze nicht zu dogmatisch zu handhaben.

So mit Anfang, Mitte 30 kommen aber meist ein paar Knackpunkte im Leben auf, wo Du Dich entscheiden musst: klassisches Familienmodell oder nicht? Firmenkarriere oder nicht? Haus oder Weltreise? Du kannst Dir dann irgendwann nicht mehr alle Fahrrinnen in voller Tiefe offen halten. Dass das doch ginge, ist eine schöne Illusion, der wir uns alle gerne hingeben, aber: für die meisten funktioniert das nicht. Du wirst in dem Alter nicht mehr Fussballprofi. Spätestens mit Anfang 40 steht man da und realisiert, dass man nicht mehr alle Optionen im Leben hat. Weil Dinge dazwischen kommen: Kinder, Karriere, Krankheit, Konkurs, Alter. Bis dahin solltest Du mal ein oder zwei Wege all-in versucht haben. Es gibt nichts tragischeres als Mittvierziger, die sich immer alles schön flexibel gehalten, aber nix wirklich beschickt haben.

Umgekehrt gilt aber auch, dass man sich mit Anfang, Mitte 40 in sehr vielen Dingen nochmal neu aufs Gleis setzen kann. Wenn Dein erster Versuch gescheitert ist, gibt's auch noch eine zweiten und Dritten. Was ich sagen will: warte nicht mit Entscheidungen. Hab den Mut, Dich (mit der notwendigen Vorsicht) festzulegen. Dinge können dann scheitern, aber Du willst es wenigstens versucht haben.

Nutz die nächsten Jahre, um zu schauen, was Du wirklich willst. Und dann: Go! Gilt fürs Leben im Allgemeinen, aber auch für den Umgang mit Frauen im Speziellen.

bearbeitet von botte

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Gast

Schön gesagt botte.

Interessant finde ich bei dir digame, das es in deinem post fast nur um Sex geht.

Mit Ende zwanzig auch super. Auch der Gedanke sich noch ein paar Jahre durch die Weltgeschichte zu vögeln. Allerdings wird es für viele Männer, die zwar unzählige Frauen aber kaum Beziehung hatten, später oft sehr schwer eine passende Partnerin zu finden. Ich kenne einige Männer, die jetzt mit über Vierzig immer seltener Lust auf random Sex haben, aber auch aufgegeben haben die "Richtige" oder besser gesagt Passende zu finden.

Denn eine Vielzahl an Frauen im Leben eines Mannes ist für Frauen zwar durchaus für ein Abendteuer interessant, aber nicht für mehr. Einerseits ist Frau ja irgendwann austauschbar geworden, andererseits fehlt denn Männern die Beziehungserfahrung. Und gute Frauen suchen gute Männer für eine Beziehung, und da gehört die dementsprechende Erfahrung dazu.

Übrigens, mit Anfang dreisig in eine feste Partnerschaft, Kinder mit Mitte dreissig..... Da kannste mit Mitte/ Ende Vierzig nochmal durchstarten. Wenn du Kinder auf jeden Fall möchtest, warte nicht zu lang. Mit Anfang vierzig wird es nicht leichter. Oder willst du beim Abitur deiner Tochter kurz vor der Rente stehen?

Und egal wie du dich entscheidest, steh dazu,.Denn alles wirst du nie bekommen und mit wachsendem Alter werden die Optionen weniger.

Wenn du hingegen eher der "einsame Wolf" Typ bist, dann bleib das auch.

Jede Option ist o.k., nur dass Kinder, Familie, eine Frau mit der du die Swingerclubs unsicher machst und eine Reihe von Hausfreunden schwierig zu finden sein wird. Von sozialen zwischenmenschlichen Dynamiken ganz zu schweigen.

 

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vor 3 Stunden, botte schrieb:

Du kannst Dir dann irgendwann nicht mehr alle Fahrrinnen in voller Tiefe offen halten. Dass das doch ginge, ist eine schöne Illusion, der wir uns alle gerne hingeben, aber: für die meisten funktioniert das nicht. Du wirst in dem Alter nicht mehr Fussballprofi. Spätestens mit Anfang 40 steht man da und realisiert, dass man nicht mehr alle Optionen im Leben hat. .. Bis dahin solltest Du mal ein oder zwei Wege all-in versucht haben.

Nutz die nächsten Jahre, um zu schauen, was Du wirklich willst. Und dann: Go! Gilt fürs Leben im Allgemeinen, aber auch für den Umgang mit Frauen im Speziellen.

This. Der weise Herr @botte triffts genau.

bearbeitet von Jingang

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Eine intention könnte sein: Sprich kein Denglisch, es enttarnt Dich.

Zur Sache: Ich rege an, zwischen "Motiv" und "Ziel" zu differenzieren. Das schafft doch noch einmal mehr Klarheit. Also "Ich will 50 blonde Mädchen beschlafen" ist ein Ziel. Und WARUM Du das möchtest, ist die eigentlich spannende Frage, an der Du etwas über Dich lernen kannst. An der Stelle entsteht persönliches Wachstum.

Das hier sind keine Ziele und auch keine Motive:

Am 29.7.2017 um 17:50 , Digame schrieb:
  • Ich habe einen hohen Sexdrive, eine große Bandbreite an sexuellen Vorlieben und möchte diese mit unterschiedlichen, attraktiven Frauen ausleben.
  • Irgendwann innerhalb der nächsten 10-15 Jahre möchte ich Kinder bekommen und sehe mich als Familienmensch mit einer Seelenverwandten an meiner Seite.
  • In den kommenden paar Monaten/Jahren möchte ich mich auf mich konzentrieren und sehe mich eigentlich nicht in einer monogamen LTR.
  • Ich finde schnellen, unverbindlichen Sex mit fremden Frauen aufregend.
  • Ich schätze aber auch das Gefühl des Verliebtseins mit einer für mich "besonderen" Frau. Auf dieses Gefühl möchte ich nicht dauerhaft in meinem Leben verzichten.

Das ist ein Sammelsurium sich widersprechender Gesichtspunkte. Genau wie das:

Am 29.7.2017 um 22:47 , KommMalKlar schrieb:

 "Ich möchte einen Kreis aus 3-4 attraktiven FB's aufbauen, dabei  ONS haben und offen für eine LTR bleiben, ohne jedoch danach auf der Suche zu sein."

Das ist alles nett und vielleicht erstrebenswert. Zu sagen "Ich will alles" ist aber kein Ziel, zumindest kein ernsthaftes, denn - wie @botte schon sehr zu Recht geschrieben hat - Ziele definieren sich quasi durch die Entscheidung für einen Aspekt und gegen einen anderen. Im Großen wie im Kleinen. "Ich will in zehn Jahren in einem großen Haus mit Garten wohnen oder in einer Zweizimmerwohnung in Gladbeck, falls ich nicht nach Tunesien ausgewandert bin oder in Grönland surfe" ist kein Ziel. "Ich will heute Abend mit der Blondine an der Bar rummachen oder die Brünette aus der Pizzeria wiedertreffen, falls ich nicht WoW zocke" auch nicht. Das sind Beschreibungen eines dümpelnden Zustands.

Das Problem, lieber TE, entsteht, wenn man meint, man müsse sich Ziele setzen, damit das Leben irgendwie besser werde. Oder sagen wir: Wenn man es mit dem Zielesetzen übertreibt. Das ganze Problem der "intentions" - ein wirklich grauenhaftes Wort - löst sich nämlich auf, wenn man sagt: My intention is to enjoy the current moment. Was auch ein wunderbarer und im PU an vielen Stellen propagierter frame ist (also, für´s Mädelsaufreißen - in anderen Lebensbereichen ist es dann auch mal anders). Noch dazu auch eine ganz gesunde Lebenshaltung, und auch so sinnvoll: Wenn Dir die einundfünfzigste Blondine begegnet und sich mit durchfeuchtetem Beinkleid gierig an Deine Füße klammert, wäre ja das oben genannte Ziel nicht so förderlich.

Ziele festzulegen, ist aus meiner Sicht sinnvoll, wenn ich sie recht abstrakt abstecke ("Ich möchte in einem schönen Haus wohnen") oder wenn sie sehr konkrete Situationen betreffen ("In der heutigen Verhandlung bekommt der Gegner nicht mehr als 100.000", "Bis Ende der Woche ist der Entwurf beim Kunden").

 

Ach so, und das hier:

Am 29.7.2017 um 17:50 , Digame schrieb:
  • "Ich möchte schnellen, unverbindlichen Sex mit häufig wechselnden Frauen. Maximal 2 Dates bis zum FC. Eine LTR kommt für mich nicht in Betracht."
  • "Ich suche ausschließlich eine HB8-10 für eine offene Beziehung. An allem anderen habe ich kein Interesse und breche die Verführung konsequent ab, weil es reine Zeitverschwendung für mich wäre."
  • "Ich versuche nur Frauen zu verführen, mit denen ich mir eine LTR zumindest vorstellen kann. Wenn es passt, passt es, wenn nicht, hat man evtl. noch Sex."
  • "Ich date alles, was ich kriegen kann, von HB5-10. Hauptsache, ich habe viel Sex. Um das zu erreichen bin ich bereit, den Targets alles zu erzählen, was sie hören wollen."
  • "Ich möchte einen Kreis aus 3-4 attraktiven FB's aufbauen. Mit ONS oder LTR vergeude ich keine Zeit."

sind eh keine Ziele, sondern Vorurteile über Sex, Beziehungen und LTRs. Hinterfrag das mal.

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Wow, vielen Dank für die vielen, mitunter sehr erhellenden Antworten! Ich hätte nicht mit einer solchen Resonanz gerechnet.

 

Am 1.8.2017 um 12:42 , El Rapero schrieb:

Die Intentions sind übrigens easy zu finden. Geheimtipp: In vielen Fällen lautet die Antwort Sex.

Und ja, Ehrlichkeit ist nicht verkehrt und fördert die Kongruenz. Allerdings werden trotzdem viele weglaufen, denen du direkt auf den Tisch knallst, dass du Sex möchtest. Viel eher sollte man seine Intentions in seinen Handlungen widerspiegeln und das tut man indem man gamed, dafür gibts all die Techniken.

Ja richtig, man muss es nicht gleich auf den Tisch knallen. Aber oft genug kommt die Frau selbst darauf zu sprechen, das passiert (mir jedenfalls) immer wieder in schöner Regelmäßigkeit. Wenn man jemandem kennenlernt, redet man ja bekanntlich auch miteinander, und die mal mehr mal weniger subtilen Nachfragen nach den eigenen Intentions finde ich auch nicht völlig weit hergeholt. Die Frage ist dann: wie geht man damit um? Und hier haben sich nach meinem Eindruck in der PU-Szene zwei grundlegende Ansätze entwickelt:

  1. Ausweichen: vor allem durch Anwendung von C&F ("nimm sie nicht ernst, sondern durch"), ihre Bedenken beiseite wischen, allerlei PU-Techniken anwenden um sich einer klaren Antwort zu entziehen, vage bleiben ("mal sehen"/"ich bin offen"/"alles kann passieren"/"erst mal kennenlernen"), etc. Das ist nach meinem Eindruck der häufigste Ansatz (u.a. zu finden in LdS und Double Your Dating von David DeAngelo sowie bei vielen Usern hier).
  2. Konfrontieren: dominant, ehrlich, bestimmt, geradeaus sagen, was man von der jeweiligen Frau will. Das heißt nicht, dass man obzsön oder despektierlich sein soll. Aber eben zu seinen Bedürfnissen (bzw. Intentions) stehen, einen entsprechenden Frame fahren und auch auf Nachfrage kongruent bleiben. Im Zweifel polarisiert man dadurch mehr und riskiert häufiger Blocks als mit der oben genannten Variante. Dafür bleibt man authentisch (auch ein Merkmal von Attraktivität) und screent genau die Frau, deren Intentions mit den eigenen übereinstimmen. So habe ich Mark Manson verstanden.

 

@botte Vielen Dank für so viel Lebensweisheit! Beeindruckende Worte, wirklich.

 

@Dandy Brandy Auch dir danke für deine Einsichten! Fühlt sich nach der nötigen Erdung an, die mir im PU manchmal zu kurz kommt. Man gibt sich hier schnell der Vorstellung hin, durch das Erlernen bestimmter Techniken wahlweise jede oder ständig viele Frauen verführen zu können. Das mag auch funktionieren, die Frage ist nur eben: wofür eigentlich? Warum macht man das? Was hat man davon?

 

 

vor 20 Stunden, Helmut schrieb:

2) Du kannst auch nicht nach "nur Sex" suchen. Also, kannst du schon. Wenn dann die coole hübsche sexy gescheite liebenswerte Überfrau da ist, dann schau ich mir an ob du bei "nur Sex" bleibst.

Witzig, dass du das schreibst. Genau so ist es mir passiert, siehe hier: Zu schnell eskaliert?

Das war auch ein wenig der Ausgangspunkt für dieses Thema. Bei dem Date bin ich nämlich mit einer "Nur-Sex"-Intention rangegangen und habe zu spät gemerkt, dass die mir selbst nicht gepasst hat (da war der Frame aber schon etabliert und mein Zurückrudern hat mich inkongruent werden lassen).

Aber wie gehst du dann an das Kennenlernen von neuen Frauen heran? Du schreibst ja eingangs selbst, dass man je nach Intentions z.B. unterschiedlich schnell eskalieren kann, anders screent, anders kommuniziert, etc. Wie muss ich mir das vorstellen, wenn du ein erstes Date mit einer Frau hast? Du gehst offen, ohne bestimmte Intentions hin, und entscheidest dann im weiteren Verlauf, was du dir mit dieser Frau vorstellen und nicht vorstellen kannst, und kommunizierst das dann entsprechend (verbal und durch dein Verhalten)?

Die Frage mag für dich vielleicht banal klingen, aber ich hatte damit schon öfter Probleme. Entweder konnte ich nicht zu meinen wahren Intentions stehen und habe der Frau alles erzählt, was sie hören wollte, um sie rumzukriegen. Wenig überraschend habe ich mich dann irgendwann schlecht gefühlt. Oder ich habe mir stahlharte Intentions zugelegt (z.B. "nur Sex!") und die der Frau förmlich ins Gesicht geknallt, um dann herauszufinden, dass das zu forsch war und ich mir eigentlich mehr vorstellen könnte.

 

 

vor 15 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Eine intention könnte sein: Sprich kein Denglisch, es enttarnt Dich.

 

Mich enttarnen :D? Wusste nicht, dass es so schlimm um mich steht. Ich habe das gemacht, was in der deutschsprachigen PU-Community (ups, Denglisch) völlig üblich ist: Konzepte und Begriffe aus fremdsprachigen, zumeist englischen Quellen im Original zu verwenden.

vor 15 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Das sind Beschreibungen eines dümpelnden Zustands.

"Dümpelnder Zustand" - das gefällt mir. Trifft den Nagel gerade auf den Kopf.

vor 15 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

My intention is to enjoy the current moment.

Ist das aber nicht mindestens ebenso vage und unentschlossen wie der "dümpelnde Zustand"? Ich kann nachvollziehen, dass man eine solche Philosophie vertritt. Hat auch viel mit Achtsamkeit und Gelassenheit zu tun - zwei Werte, die im westlichen Kulturraum gerade eine Konjunktur erleben. Aber abstrakt gesprochen: wie kannst du dann überprüfen, ob dein Leben aktuell in den für dich richtigen Bahnen verläuft? Nur indem du schaust, ob du gerade dein Leben genießt? Rein hedonistisch also? Und etwas konkreter gesprochen: wie reagierst du dann auf altbekannte weibliche Fragen wie "Triffst du noch andere?", "Sind wir jetzt ein Paar?", "Was ist das zwischen uns?", "Willst du nur Sex oder suchst du was Ernsthaftes", etc. etc.? Weichst du dann immer mit einem "Ich will den Moment genießen" in unterschiedlichen Facetten aus, um dich nicht festlegen zu müssen? So hört es sich für mich jedenfalls an (keine Wertung an dieser Stelle! Nur eine wirklich interessierte Nachfrage).

 

 

vor 15 Stunden, Geschmunzelt schrieb:

Ach so, und das hier:

sind eh keine Ziele, sondern Vorurteile über Sex, Beziehungen und LTRs. Hinterfrag das mal.

Erhelle mich. Ich finde, das sind ziemlich klar umrissene Konzepte (ohne die jetzt im Einzelnen bewerten zu wollen) und würde behaupten, >90% der Menschen im unserer Umwelt würden zumindest sagen: "Ich verstehe, was gemeint ist". Wo siehst du "Vorurteile"?

bearbeitet von Digame

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11 minutes ago, Digame said:

Wie muss ich mir das vorstellen, wenn du ein erstes Date mit einer Frau hast? Du gehst offen, ohne bestimmte Intentions hin, und entscheidest dann im weiteren Verlauf, was du dir mit dieser Frau vorstellen und nicht vorstellen kannst, und kommunizierst das dann entsprechend (verbal und durch dein Verhalten)?

Bingo. Wobei "was ich mir mit dieser Frau vorstellen und nicht vorstellen kann" halt nochmal nach dem kommt was ich selber grade brauche und will. Also vielleicht kann ich mir mit der Frau nur Sex vorstellen weil sie strohblond im Kopf ist, will aber aktuell eine vernünftige Verbindung statt dumpf vögeln, dann is sie auch raus. Hatte ich vor kurzem wieder.

Und genau da haut's dich auf, weil du nämlich deine Bedürfnisse unter jene der Frau stellst. Und dann das machst was sie will, du aber nicht. Dann nimmst dir zum Ausgleich beim nächsten Mal vor beinhart zu bleiben und fällst auf der anderen Seite auf die Fresse. Also frag dich mal warum...

13 minutes ago, Digame said:

habe der Frau alles erzählt, was sie hören wollte, um sie rumzukriegen

...für dich eine Option ist. Oder warum du meinst ihr deine Haltung "ins Gesicht knallen" zu müssen.

bearbeitet von Helmut
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vor 4 Stunden, Digame schrieb:

Ist das aber nicht mindestens ebenso vage und unentschlossen wie der "dümpelnde Zustand"?

Ja und nein. Ja, weil es insofern vage ist, als es kein klar umrissenes "Ziel" gibt. Nein, weil es nicht ausschließt, Ziele zu haben.

vor 5 Stunden, Digame schrieb:

Aber abstrakt gesprochen: wie kannst du dann überprüfen, ob dein Leben aktuell in den für dich richtigen Bahnen verläuft? Nur indem du schaust, ob du gerade dein Leben genießt? Rein hedonistisch also?

Zunächst einmal scheint mir das, was Du beschreibst, noch etwas anderes als Hedonismus zu sein, aber das ist erstmal egal. Abgesehen davon, wenn ich so darüber nachdenke: Genau so ist es. Und ich frage mich, welcher andere Maßstab denn wirklich eine Rolle spielen sollte, um zu definieren, was die "richtigen" Bahnen sind. "Richtig" ist vermutlich das, von dem ich annehme, dass ich mich damit auch zukünftig wohl fühlen werde. Es geht ja nicht darum, im Augenblick zu leben, sondern sich nicht dadurch unter Druck zu setzen, dass man meint, irgendwelche Ziele definieren zu müssen, um ein lebenswertes Leben zu führen. Mit Tagträumerei oder Schlendrian hat das nichts zu tun.

vor 5 Stunden, Digame schrieb:

Und etwas konkreter gesprochen: wie reagierst du dann auf altbekannte weibliche Fragen wie "Triffst du noch andere?", "Sind wir jetzt ein Paar?", "Was ist das zwischen uns?", "Willst du nur Sex oder suchst du was Ernsthaftes", etc. etc.?

Erstens sind zumindest mir die Fragen gar nicht so altbekannt. Zweitens finde ich bemerkenswert, dass Du Dir wieder genau die Mann-Frau-Ebene als Beispiel nimmst.

vor 5 Stunden, Digame schrieb:

Weichst du dann immer mit einem "Ich will den Moment genießen" in unterschiedlichen Facetten aus, um dich nicht festlegen zu müssen? So hört es sich für mich jedenfalls an (keine Wertung an dieser Stelle! Nur eine wirklich interessierte Nachfrage).

Kein Problem. Wie gesagt, die Fragen begegnen mir in dieser Form nicht. Hypothetisch: "Triffst Du noch andere?" - "Im Moment nicht", "Sind wir jetzt ein Paar?"- "Was genau meinst Du damit?", "Was ist das zwischen uns?" - "Joa... das ist wirklich eine Frage. Ich bin selbst auch ein bisschen überrascht.", "Willst Du nur Sex oder suchst Du was Ernsthaftes?" - "Sex ist todernst, so wie ich ihn mache." Oder eben was ganz anderes.

vor 5 Stunden, Digame schrieb:

Erhelle mich. Ich finde, das sind ziemlich klar umrissene Konzepte (ohne die jetzt im Einzelnen bewerten zu wollen) und würde behaupten, >90% der Menschen im unserer Umwelt würden zumindest sagen: "Ich verstehe, was gemeint ist". Wo siehst du "Vorurteile"?

Das ganze Ding steckt voller Vorurteile. Das erste ist die Annahme, dass die Punkte überhaupt verschiedene Punkte wären. Dann ist jeder einzelne Punkt mit einer moralischen Wertung beladen. Und außerdem atmet jeder Punkt eine bestimmte Typologie. Zum Beispiel:

Am 29.7.2017 um 17:50 , Digame schrieb:

"Ich suche ausschließlich eine HB8-10 für eine offene Beziehung. An allem anderen habe ich kein Interesse und breche die Verführung konsequent ab, weil es reine Zeitverschwendung für mich wäre."

Wer eine HB 8-10 sucht, bricht alles andere ab und denkt, andere Frauen seien Zeitverschwendung.

 

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Sich von Outcome-basierendem Denken loszulösen war mit der größte Mehrwert meiner Persönlichkeitsarbeit.

lebt sich freier, entspannter, keine Enttäuschungen...

ich denke in Optionen und wie ich - recht high levelig - mit dem Eintreffen von Optionen umgehen würde. Außerdem habe ich eine grobe Präferenzen von Optionen; die Präferenz und Rangfolge der Optionen kann sich aber jederzeit, insbesondere bei Änderungen / Neuerungen durch externe Einflüsse ändern.

dafür rechtfertige ich mich auch nicht.

da gibts dann auch kein Kongruenzgeteste oder Framegeklopfe; ich bin halt in dem Fall nicht sehr berechenbar.

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