Quarter-Life-Crisis

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Gast FernandoDerko

Hi zusammen,

jetzt ist es nun passiert. Ich bin in der Situation gelandet in der ich nie landen wollte. 

Ich bin nun 27. Am Ende meines Studiums und seit ca einem halben jahr von meiner letzten Beziehung getrennt. Ich war bisher eigentlich recht erfolgreich im Leben. Hab alles durchgezogen, Ausbildung, Fortbildung, Studium. Ne eigene Wohnung, sportlich, die Musik als cooles Hobby und vieles von dem gemacht, das ich machen wollte. Aber eben nicht alles. Jetzt ists vorbei. 

Große Zweifel und Reue die zurück bleiben betreffen den PU-Bereich.

Ich war mit 17, 18 PU-technisch eigentlich schon sehr weit war. Ich hatte enorm Potential, mit 17 die erste Freundin und es war, als wäre mir die komplette Frauenwelt eröffnet worden. Ihr kennt sicher dieses übermannende Gefühl alles erreichen zu können. An meiner ersten Onitis bin ich dann gescheitert. Die hat mich rausgehauen. Und ich weiß nicht was passiert ist... irgendwie haben sich dann mit der Zeit immer neue Beliefs aufgebaut. Ich war total verkrampft, hab PU nur gemacht um mich zu pushen, um eben warm zu bleiben, um unbedingt besser zu werden, was dazu geführt hat, dass bei mir komplett der Spaß an der Sache verloren gegangen ist und ich meine eigenen Ziele dabei vollkommen aus den Augen verloren habe. Frauen die ich wirklich wollte, an die hab ich mich nicht mehr richtig rangetraut oder bin übermäßig nervös und vorsichtig geworden durch den Druck den ich mir selbst aufgebaut habe. Oft war ich eben einfach "nicht bereit", oder nicht mutig genug in die vollen zu gehen und auch mal zu versagen. Und wenn doch - irgendwie liefs einfach nicht mehr. Ich war zunehmend verwirrt. Ich wusste wie PU ging und trotzdem habe ich mich dagegen bewegt. Stattdessen hab ich immer mehr andere, "natürlichere" Wege ausprobiert. "Wie machen es denn die Leute ohne PU. Was gibt es denn noch dazwischen" dacht ich mir. Ganz ohne Werkzeuge, Routinen und Spielchen.

Ich hätte im PU Bereich im Nachhinein gerne mehr gerissen. Ich denke was mir teilweise gefehlt hat war in gewisser Weise auch mehr Selbstakzeptanz. Eigentlich war ja alles schon da. Ich musste es nur noch erkennen und zu dem stehen wer ich bin und was ich tatsächlich will. So einfach wärs gewesen. Also wem oder was jagt man eigentlich hinterher. Das habe ich jetzt verstanden. Aber leider ein bisschen zu spät finde ich. Hätte ich mehr auf mich selbst gehört, wären mir manche schlechte Erfahrungen sicher erspart geblieben und andere gute, wären umso besser geworden. Ich war mit 18 ganz bei mir selbst und bin es jetzt. Das ist schon kurios irgendwie. Aber was war dazwischen. Erst jetzt konnte ich mich von allem lösen und vollständig unabhängig sein. 

Ein paar Dinge würde ich gerne auflisten:

- ich hatte früher einen enormen social circle. Ich war immer derjenige, "der wen kennt" oder "der die leute kennt". Mitlerweile gar nicht mehr. Und irgendwie hab ich auch keinerlei Interesse mehr daran Leute kennen zu lernen, sondern zieh mich lieber zurück, geb mich mit nem kleinen Kreis zufrieden. An oberflächlichen Niesnutzer-Bekanntschaften hab ich einfach keine Interesse mehr.

- Ich frage mich auch ob eine Beziehung während meiner Studienzeit die beste "Idee" war. Es hatte sich einfach so ergeben. Leider hat man nur die 3-4 Jahre Studium und man kann gar nicht alles machen und erledigen was man gerne möchte. Jetzt würde ich gern das Studium noch einmal erleben, aus einer anderen Perspektive, mit manchmal vllt anderer Vorangehensweise.

- In der Musik hätte ich gern mehr gerissen. Wär gerne nochmal auf die Bühne gegangen. Oft hat mir durch viele andere Dinge die Zeit und Muße gefehlt, richtig gas zu geben. Ich hab mir absichtlich zeit lassen und jetzt ist der Zeitpunkt irgendwie rum denke ich.

Ich hatte eine ähnliche Phase schon mal mit 23. Man zieht eine Art Zwischenbilanz und schaut wie es weitergeht. Man überlegt sich wieder neu was man will und was man nicht will. Was gut lief und was nicht gut lief. Damals hatte ich aber noch mein Studium vor mir. Alter Türen blieben offen und neue gingen auf. Alles war wieder möglich. Jetzt aber sind die Dinge anders. Dadurch, dass die Jugendzeit und die Zeit des grenzenlosen Ausprobierens zuende geht, fallen viele Türen zu. Eine gewisse Unbeschwertheit geht verloren, Experimente oder Aufschieben ist nicht mehr drin. Man muss jetzt liefern. Was man bisher nicht richtig gelernt oder erlebt hat, erlebt man in so vollen Zügen vllt nie mehr. Und so sehne ich mich ständig nach einem Neustart und einem neuen Lebensabschnitt oder danach manche Dinge nochmal anders zu erleben. Man hat nur diese eine Jugend und da ist es fast unmöglich, alles zu machen und auszuprobieren. Ich hatte immer Angst, dass ich mal in dieser Situation lande bzw mich diese Krise ereilt und wollte sie seit dem ich 18 war proforma um jeden Preis abwenden. Und vorallem die letzten 1-2 Jahre hat ich Angst vor diesem Moment bzw diesem Erwachen. Nun muss man sich aber den unangenehmen Wahrheiten stellen.

Wer kennt vielleicht ähnliche Situationen, steckt vllt gerade drin und hat selbst seine Erfahrungen mit dieser Art von Krisen gemacht. Ich würde mich sehr über Antworten und Rückmeldungen freuen. 

bearbeitet von FernandoDerko

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Wie genau definiert sich denn jetzt deine Krise? Das habe ich nicht verstanden. Du jammerst nur rum was du in der Vergangenheit besser hättest machen können. Hätte, hätte Kettensäge. Is aber egal, das is rum um´s Eck. speilt keine Rolle mehr ob du das bedauerst oder nicht. Es ist einfach so.

Und falls du einfach nur Panik bekommst weil du auf die 30 zugehst, bei mir ging´s nach der Überwindung der großen 3 erst richtig rund. Freu dich drauf.

vor 3 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Dadurch, dass die Jugendzeit und die Zeit des grenzenlosen Ausprobierens zuende geht, fallen viele Türen zu.

So n Humbug. Was hindert dich daran weiter Dinge auszuprobieren. Mach ich auch und ich bin Mitte 30. Geht.

Ich sehe kein konkretes Problem. Nur unbegründete Jammerei.

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Gast FernandoDerko

Wie soll ich sagen. Ich merk einfach, dass für viele Dinge die Zeit einfach abgelaufen ist oder manche Dinge vllt keinen "restart" zulassen. Es hat nichts mit dem Alter 30 an sich zu tun, sondern eher damit, dass sich die ersten Veränderungen bereits eingestellt haben. Man merkt tatsächlich, dass man für manches einfach "zu alt" wird.

Und was mich jetzt eben stresst ist, dass ich manche Ziele oder Dinge die ich mir mit 18 für meine Jugendzeit vorgenommen habe, eben nicht erreicht habe, obwohl ich mir sie fest vorgenommen hatte und ich mir dem stets bewusst war. In manchen Bereichen hät ich gern mehr von meinem Potential ausgereizt oder früher erkannz. Manche Erkenntnis oder Lektion kam dann einfach zu spät.

Irgendwie bin ich auch PU-seitig nicht mehr so energisch, motiviert und versiert wie ich mal war. Ich war mit 17, 18, 19 so aktiv unterwegs, dass mir irgendwann das "spielerische" dabei verloren gegangen ist. Irgendwie war das mit den approaches, games und dates irgendwann immer recht ähnlich. Ich hatte dann mit anfang 20 öfter mal mädls da, mit denen aber nichts lief, weil ich Irgendwie doch nicht so die Interesse hatte, oder weil ich nicht faul sein wollte.

Und jetzt kommt mir alles irgendwie nicht mehr sinnvoll vor. Ich weiß grad nicht was ich noch möchte oder wo es hingehen soll oder welche meine tatsächlichen Ziele sind. 

Die Ziele die ich nicht erreicht hab, werd ich wohl auch nicht mehr erreichen. Dafür ist die Sache schon rum ums eck. Entscheidungen die für die Zeit vllt nicht so klug waren, lassen sich nicht mehr korrigieren. Dinge die falsch waren, waren eben falsch. Es erscheint für mich nicht mehr sinnvoll.

Ich wünsche mir wieder meine alte Energie, den Tatendrang, die Zuversichtlichkeit und Versiertheit zurück. Die Abenteuer, die vielen Möglichkeiten usw. Zu vieles hat sich einfach innerhalb des letzten Jahres verändert, wenig von dem Bekannten oder was man sich für diese Zeit aufbaut tatsächlich übrig geblieben.

Gerade weiß ich nicht mehr was mein Weg ist, wie ich zu ihm zurückfinden kann. Es fällt mir schwer alles zu akzeptieren, stattdessen drehen sich meine Gedanken nur im Kreis und um vergangene Zeiten.

bearbeitet von FernandoDerko

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Gast

Ich werde nächstes Jahr 50 und bei mir ändert sich trotzdem gerade alles mögliche (Ziele, Beziehungen, Freundschaften, Job, Gesundheit usw.) und das ganz gehörig. Du hast etwas ganz entscheidendes was mir und Menschen in meinem Alter schon so langsam ausgeht...

ZEIT

bearbeitet von Gast

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Gast FernandoDerko

Ja und um das mal rauszuheben, wie definiert sich meine Krise.

Vllt eher darin, dass ich nicht weiß wie es weitergeht. Für mich ergibt nichts mehr Sinn. Hobbys, Sport, beruflicher Erfolg. Ich habe keine Motivation mehr oder Sinn für all die Dinge für die ich die letzten Jahre so leidenschaftlich gebrand hab. Wofür das eigentlich alles. Wem oder was jagt man eigentlich nach. Man dreht sich doch nur selbst im Kreis. Ziel erreicht - nächstes Ziel. Gleichzeitig hab ich keine Lust mehr und seh es nicht mehr ein so viel für meine Ziele aufgeben zu müssen. Ich wollte immer nur alles richtig machen, die Zeit so sinnvoll wie möglich nutzen, stolz auf mich sein können. Aber wo ist die Entlohnung geblieben und das Leben selbst? Eigentlich müsste ich glücklich sein mit allem was ich geschafft hab. Bin es aber nicht. Aus meiner Freude für Mitmenschen und meiner Extrovertiertheit ist immer größerer Rückzug geworden. Ich nehme das Leben zu ernst und bin weit davon entfernt richtig glücklich und fröhlich zu sein. Meine alte Lebensfreude und Lockerheit vermisse ich. Es fühlt sich an, als wär ich kein Stück vorwärts gekommen. Ich frage mich irgendwie was ich die letzten jahre eigentlich getrieben habe. Ich weiß nicht ob ich tatsächlich vorwärts gekommen bin, angekommen bin oder komplett vom Weg abgekommen bin. Gleichzeitig ist gefühlt jeder im Umfeld besser, weiter und erfolgreicher. Und auch für die girls - es wird immer einen geben, der sie mehr begeistert, erfolgreicher ist, witziger, charmanter etc. Gleichzeitig will jeder selbst für sich das best-mögliche. Ein absurder Wettlauf. Wo soll das hinführen.

Am liebsten hätte ich mich mit meiner letzten HB entspannt niedergelassen. Aber es hat ihr dann eben auch "nicht gereicht". 

bearbeitet von FernandoDerko

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Am 21.12.2017 um 16:05 , Doc Dingo schrieb:

Hätte, hätte Kettensäge.

xD

 

on topic: wie lang siehst du das denn schon so? könnte auch einfach eine herbstdepression sein.

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Gast

Wenn ich nochmal in deinem Alter wäre würde ich den Grundstein für Finanzielle Freiheit später zu legen. Walga hat in seinem Blog dazu das gleichnamige Buch von Gisela Enders empfohlen. Was du dann mit 40-45 bekommst ist den Luxus bei bewußter Lebensweise erwerbsfrei Arbeiten zu können. Du kannst dann die Dinge tun die du möchtest ohne das diese finanziell lukrativ sein müssen.

Vielleicht magst du mal in das Buch reinschauen.

bearbeitet von Gast

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Gast FernandoDerko

Danke erst mal für die Antworten und klaren Ansagen. 

Ich denk mein Hauptproblem war eher, dass ich selten wirklich im Moment gelebt habe. Mir war es sehr wichtig, dass ich nichts auslasse, nichts bereuen muss, mein Leben korrekt aufbaue, dass es mir später einmal gut geht und mir möglichst viele Türen offen stehen. Ich habe es mir schlichtweg auch nicht erlaubt zufrieden zu sein, weil ich erst noch "etwas zu erledigen" hatte, bevor ich zufrieden für mich sein konnte oder mich auf die mir wirklich wichtigen Ziele stürzen konnte. Genau so wie im PU. Es hat nicht mehr geklappt, weil ich zu verbissen war. Zu erfolgsorientiert anstatt den Weg bzw den Prozess einfach zu genießen, wie früher. Jetzt bereue ich genau, dass ich mich nicht früher schon habe fallen lassen. Einfach das Dasein und das selbst sein genossen habe, obwohl ich jeden Grund dazu gehabt hätte. Ein bisschen mehr "fuck off" hätte mir nicht geschadet. Erst jetzt check ich das langsam wieder. Im Endeffekt kehre ich ja nur zu meinem alten Ich zurück. Keine Ahnung woher dieses Mindset kam. Irgendwie zum Teil auch von mir selbst. 

Aber es stimmt schon was ihr sagt. Man hat auch im Freundes- und Bekanntenkreis das Gefühl, dass viele langsam erst zu echten Männern werden und sich selbst finden. Raus aus den Kinderschuhen.

Ich schreib das ja auch, weil ich gern wissen würde, wie das bei anderen so war, ob jemand ähnliches kennt oder wie es bei anderen so verlaufen ist. 

bearbeitet von FernandoDerko

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vor 4 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Ich habe es mir schlichtweg auch nicht erlaubt zufrieden zu sein, weil ich erst noch "etwas zu erledigen" hatte, bevor ich zufrieden für mich sein konnte oder mich auf die mir wirklich wichtigen Ziele stürzen konnte. Genau so wie im PU. Es hat nicht mehr geklappt, weil ich zu verbissen war. Zu erfolgsorientiert anstatt den Weg bzw den Prozess einfach zu genießen, wie früher.

Soweit eine prima Analyse.

Was machst du jetzt?

vor 4 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Jetzt bereue ich genau, dass ich mich nicht früher schon habe fallen lassen. Einfach das Dasein und das selbst sein genossen habe, obwohl ich jeden Grund dazu gehabt hätte. 

Dabei hast du dir selbst schon das wichtigste geraten:

vor 4 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Ich denk mein Hauptproblem war eher, dass ich selten wirklich im Moment gelebt habe.

Was tust du stattdessen? Jetzt gerade lebst du in der Vergangenheit. Um in einem Jahr das gleiche über heute zu schreiben. Dass du nicht im Moment gelebt hast.merkst du was?

du hast dein Problem erkannt und selbst gelöst. Du weißt, was zu tun ist. Dann tu’s auch!

bearbeitet von Herzdame
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Es gibt wirklich zwei Möglichkeiten. 

Entweder es ist eine Herbstdepression, dann hilft Sport an der frischen Luft und so eine Lampe: https://www.amazon.de/gp/aw/d/B008TZBMWI

Ja, dieses Licht hilft wirklich bei jahreszeitlich bedingter Verstimmung. Mich nerven die dunklen Tage auch - also Licht an!

Oder du hast eine richtige Depression, dann musst du zum Allgemeinarzt und der schickt dich im besten Fall zum Psychologen. Eventuell ist es sinnvoll, ein Antidepressivum zu geben. 

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vor 19 Stunden, FernandoDerko schrieb:

und mir möglichst viele Türen offen stehen.

Wer immer versucht sich alle Türen offen zu halten wird ein Leben auf dem Flur verbringen.

 

vor 19 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Ich habe es mir schlichtweg auch nicht erlaubt zufrieden zu sein,

Das ist ungefähr genauso dumm wie wenn ich mir nicht erlaube hungrig zu sein weil ich etwas zu erledigen hätte.

Zufriedenheit ist die kleine Schwester des Glücks. Unscheinbarer aber wahnsinnig wichtig. Und das kann man mental lernen. Du tust im Moment so ziemlich alles dafür um unglücklich zu sein, und das machst du ziemlich gut. Wenn es dir nicht gut tut - mach was anderes.

Eigentlich wäre er doch schön, dieser Zustand des andauernden Wohlbefindens, den man Zufriedenheit nennt. Doch den meisten von uns fällt es nicht leicht, zufrieden zu sein. Gründe dafür gibt es genug. Zu wenig Geld, zu wenig Erfolg, zu viel Gewicht...usw....alles Gründe im außen.

 Ständig versuchen wir uns und unser Leben zu optimieren. Wir stellen hohe Ansprüche an unser Dasein und sind enttäuscht und unzufrieden, wenn sie nicht erfüllt werden. Vor allem aber sind wir auf der Suche nach dem großen Glück. Leider ist das Glück ein zwar starkes, aber auch sehr flüchtiges Gefühl. Es kommt, es geht, wir können es nicht steuern. Die Zufriedenheit dagegen ist eine stabile, lang anhaltende Grundstimmung, die man erlernen kann. Es kommt einfach darauf an wie  du die Dinge siehst, wie du sie bewertest etc.

Klar könnte ich n paar Tausender mehr auf meine Konto brauchen. Andererseits hab ich ein Dach über den Kopf, es läuft Trinkwasser aus meiner Wand, ich spüle damit sogar mein Klo, und die Chancen stehen extrem gut dass ich heute nicht durch einen Luftangriff mein Leben verliere.

Was ist uns wichtig im Leben, welche Dinge lassen sich realistisch verändern, was muss man akzeptieren? Wem es gelingt, sich über die Angebote des Lebens zu freuen und verpassten Chancen nicht lange nachzutrauern, hadert weniger mit seinem Dasein und ist damit insgesamt zufriedener.

Dankbarkeit ist übrigens auch ein sehr wichtiger Faktor. Schreib dir mal jeden Tag auf wofür du Dankbar bist. Oder mach dir im Bett, kurz vorm Einschlafen, mal so 2 Minuten n paar Gedanken drüber, wofür du Dankbar bist.

 

Beschreib doch mal bitte KONKRET wie dein Leben jetzt aussehen müsste damit du, deiner Meinung nach, glücklich und zufrieden wärst.

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Gast FernandoDerko

Das ist eine gute Frage. Die ich mir auch schon selbst gestellt hab. Ich denke glücklich wäre ich, wenn es mit ner vernünftigen Beziehung gerade geklappt hätte und ich mit meinem Studium fertig wäre. Da gehts mir mehr drum mich endlich fallen zu lassen, ich selbst sein zu können, das Leben zu haben das ich für mich vorstelle usw. Und ich war bereits ganz nah dran. Gleichzeitig hab ich keine Lust mehr mich zu verbiegen oder mich zu verstellen oder mich anzupassen nur um iwem zu gefallen. Das ist mir zu absurd. Das führt mehr dazu, dass ich komplett resignier. Eigentlich müsste ich glücklich und zufrieden sein, aber irgendetwas fehlt und lässt es gerade nicht zu.

Und wenns um girls geht. Attraction ist da, aber ich kann gerade nichts drauß machen . Da fehlt einfach die Energie und die Power. Dazu müsst ich mich erst mal wieder selber auf die Reihe bekommen. Ich bin gerade irgendwo zwischendrin wo ich nicht weiß wohin, was war richtig, was war falsch und vorallem wohin solls gehen. Das Jahr war allgemein mit sehr vielen Umbrüchen verbunden und iwie fehlt mir die Basis und ein gewisser fester Lebensstil. Grad gibts eigentlich nur studium fertig machen und Arbeit schreiben. Alles andere bleibt stehen, es ist kein Platz, es fehlt die Energie etc. Aber nach über nem halben Jahr frag ich mich halt schon wies aus dem strudel wieder rausgeht. 

 

Vorallem hätte ich gern wieder meine Lockerheit, Verspieltheit, mein Selbstbewusstsein von früher wieder. Ich weiß, dass es noch da ist, aber es kommt schwer raus.

bearbeitet von FernandoDerko

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vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Das ist eine gute Frage.

Danke ;-)

 

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Ich denke glücklich wäre ich, wenn es mit ner vernünftigen Beziehung gerade geklappt hätte

Da is schon das erste Fail. Der Gedanke dass man mit einer Beziehung glücklicher wäre. Beziehungen sind etwas ganz, ganz wunderbares. Sie kommen dann, wenn du sie nicht suchst. Sie sind unauffindbar, wenn man danach sucht. Sie machen dich Glücklich wenn du glücklich bist. Sie stürzen dich ins Verderben, wenn du nicht mit dir im Reinen bist.

Beziehungen, und ich spreche hier nur aus meiner Erfahrung, sind in meinen Augen das logische Resultat wenn man mit sich im Reinen ist. Eine Beziehung zu wollen um glücklicher zu werden is so verquer wie am Hafen auf ein Flugzeug zu warten. Wenn du mit dir nicht klar kommst, werden sich die Probleme in einer Beziehung multiplizieren anstatt halbieren.

Man macht sein Glück von einer externen Quelle, in dem Fall ein anderer Mensch, abhängig. Kein Mensch ist gern verantwortlich für das Glück und wohlbefinden anderer Menschen. Jeder hat mit sich selbst schon genügend zu tun. Wenn jedoch jeder mit sich selbst im Reinen ist, dann is es meist ein Selbstläufer. Vielleicht Zeitlich begrenzt, aber immerhin ein Selbstläufer vorerst.

 

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

und ich mit meinem Studium fertig wäre. Da gehts mir mehr drum mich endlich fallen zu lassen, ich selbst sein zu können, das Leben zu haben das ich für mich vorstelle usw.

Auch hier sind wir wieder bei der Frage: Was für ein Leben würdest du dir vorstellen?

Nach dem Studium, in einer Beziehung, wo du dich fallen lassen kannst. Netter Gedanke. Die Realität wird sein: Job suchen, Job behalten, im Job klarkommen, mit der Beziehung klarkommen, mit dem Gehalt klarkommen usw....

Du musst von diesem "wenn es so und so wäre, dann wäre es besser, dann könnte ich mich fallen lassen" Gedanken weg kommen. Wann lebst du?

Ernsthaft.

WANN Lebst du.

Du lebst JETZT.

nicht vor 5 Minuten.

auch nicht in 2 Minuten.

Du lebst exakt, grade jetzt, während du das liest. Und wenn du das gelesen hast ist schon wieder ein Stückchen Leben vorbei.

Dein Leben beginnt nicht wenn du xy erledigt hast und 0815 geschafft hast. Nein, du lebst JETZT.

Das musst du begreifen.

 

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Gleichzeitig hab ich keine Lust mehr mich zu verbiegen oder mich zu verstellen oder mich anzupassen nur um iwem zu gefallen.

Wenn du das ernst meinst, dann ist das gut.

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Das führt mehr dazu, dass ich komplett resignier.

Warum? Bitte nicht vergessen hier zu antworten!!

 

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Eigentlich müsste ich glücklich und zufrieden sein, aber irgendetwas fehlt und lässt es gerade nicht zu.

Ich würde sagen DU fehlst und lässt es deswegen nicht zu. Es ist Scheißegal wieviel Geld oder Frauen du hast. Ab einem gewissen Grundeinkommen wird die Zufriedenheit nicht mehr steigen, egal wieviel Geld du dann noch mehr hast. Wurde Wissenschafltich erwiesen (und nein, ich suche die Studien hierfür nicht raus. Google is euer Freund)

Bedeutet, wenn ein gewisses Grundeinkommen gesichert ist, liegt die Quelle deiner Zufriedenheit in deiner mentalen Haltung gegenüber dir und deinem Leben. Und das kann man lernen zu verbessern.

 

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Und wenns um girls geht. Attraction ist da, aber ich kann gerade nichts drauß machen . Da fehlt einfach die Energie und die Power. Dazu müsst ich mich erst mal wieder selber auf die Reihe bekommen.

Das hast du gut erkannt.

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Ich bin gerade irgendwo zwischendrin wo ich nicht weiß wohin, was war richtig, was war falsch und vorallem wohin solls gehen. Das Jahr war allgemein mit sehr vielen Umbrüchen verbunden und iwie fehlt mir die Basis und ein gewisser fester Lebensstil.

Ich kann dich verstehen, hatte sowas auch hinter mir. In dem Fall hast du die Lösung bereits erkannt ohne es zu wissen: Kümmere dich um deine Basis. Die muss stabil stehen. Was deine Basis ist, das kann ich dir leider nicht sagen, das musst du selbst herausfinden.

Bei mir war es ein gesunder Mix aus Hobbies, Beruf, Familie, Freunde, Frauen, Gesundheit, Finanzen. Wie siehst in den Bereichen bei dir aus??

 

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Grad gibts eigentlich nur studium fertig machen und Arbeit schreiben.

Wie lange wird das vorraussichtlich dauern?

 

vor 2 Stunden, FernandoDerko schrieb:

Vorallem hätte ich gern wieder meine Lockerheit, Verspieltheit, mein Selbstbewusstsein von früher wieder. Ich weiß, dass es noch da ist, aber es kommt schwer raus.

Kenn ich. Mit zuviel Druck von aussen verkrümelt sich das ganz gern. Da kommen wir später drauf zurück wenn du mir meine Fragen beantwortet hast.

bearbeitet von Doc Dingo
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Gast FernandoDerko

Erst mal danke Doc Dingo, dass du dich der Sache so annimmst.

Ich weiß selber, dass manches vllt bisschen kleinkariert wirkt. Aber ich hab einfach gemerkt, dass da irgendwas gar nicht mehr gestimmt hat oder ich mich zu weit von mir selbst wegbewegt hab. Dass da irgendwas vergraben lag oder wie auch immer. Lag vllt auch daran weil ich mir selbst (und meinem Umfeld) etwas beweissen wollte oder dachte ich müsse das tun. Aber auch aus viel Neugierde. Was ist möglich, was gibt es alles zu entdecken. Immer höher und immer weiter. Jetzt ist das Gegenteil passiert. Der Druck war am Ende so groß, dass ich nicht mehr aus wusste. Ich bin auf die Schnauze gefallen und mich hats ordentlich zerlegt. Alle meine Masken sind gefallen und ich hab mein blankes Inneres, meine Zweifel, meine Ängste und meine Schwächen präsentiert. Da hab ich glaub ich erst angefangen mich selbst tatsächlich zu erkennen. Und ich war geschockt, wie weit ich von mir selbst weggekommen bin. Mit wie viel Mist man sich eig zukleistert und was man alles aufstaut. Wie als würde ich nach einer langen Reise von mehreren Jahren wieder Zuhause ankommen. So ungefähr fühlt es sich an mit einem gewissen "Was war jetzt eigentlich alles los? Was hat das alles jetzt zu bedeuten? Wo war ich eigentlich die letzte zeit?"

Und ja ich hab schon immer ziemlich viel an mich ranlassen. Aber auch weil es für mich logisch war, andere Meinungen zuzulassen. Und wenns Probleme oder Konflikte gab wollte ich schon alles neutral in Frage stellen warum. 

Das mit den Beziehungen ist mir schon bewusst. Vllt hab ich da auch zu viel romantisiert und stimmt schon was du sagst. 

Warum ich resignier? Weil ich grad keinen Bock hab Contanance und Stärke zu zeigen, was grad nicht da ist. Ich weiß, dass ich grad schwach bin und orientierungslos und man mit mir grad nicht so viel anfangen kann, aber das ist es halt grad so. Ich will nichts zeigen was ich gerade nicht bin. Irgendwie ist eine Art Mauer durchgebrochen, da musste viel raus. 

Mitte nächsten Jahres ca bin ich fertig. 

Die Bereiche stehen eigentlich. Guter Job am Start (wo ich noch nicht weiß ob der richtige?), Freunde, Musik als Hobby + Band (was leider auf Eis liegt), eigene Wohnung, Gesundheit gut aber psychosomatisch hats mich eben ziemlich zerlegt das letzte halbe Jahr. Irgendwie passiert das ja vielen gegen Ende des Studiums erstaunlicherweise. Frauen sind gerade raus weil ichs selber nicht pack. Will mich selber erst wieder auf die Reihe bekommen. Hatte Dates aber gemerkt, dass da gerade gar keine Möglichkeit besteht. Ich konnte mich in letzter Zeit gar nicht öffnen. Die letzte Beziehung ist ja jetzt auch noch nicht so lang her. Da liegt das Problem glaub ich eher am Lebensabschnitt. Gefühlsmäßig abgeschlossen aber nicht tatsächlich.

Grüße,

Hoffe ich habe alle Fragen beantwortet ?

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N paar Fragen hab ich noch:

 

Vergleichst du dich oft mit anderen?

 

Können andere leicht deine Gefühle verletzen?

 

Wie wichtig ist dir die Anerkennung anderer?

 

Fühlst du dich oft von anderen angegriffen?

 

Ist oder war es dir wichtig was andere von dir denken?

 

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Gast botte

@FernandoDerko, zuerst mal - was Du da gerade erlebst, ist nicht so selten. Ich kenne das aus eigener Anschauung; arbeite jetzt, ein paar Jahre später, selbst viel mit Masterstudenten und Doktoranden zusammen und sehe das wieder und wieder.Das Ende des Studiums, Richtung Abschluss, ist im positiven Sinn eine Zeit, in der man sich mal über länger auf eine Sache wirklich fokussiert. Sich mal ein halbes oder auch ein Jahr an Prüfungen oder Masterarbeit fest beisst. Das zu können - sich langfristig zu fokussieren - ist etwas, das Dir später im Leben sehr helfen kann. Die Kehrseite ist, dass man das in der Form vorher im Leben meist nie tun musste und der Situation daher oft nicht gewachsen ist. Beim Studienabschluss kommt oft och dazu, dass die Erwartungen halt von aussen kommen (in Form von Prüfungen) und dass vermeintlich der gesamte weitere Lebenserfolg von den Noten abhängt. Es hängt dann gefühlt alles daran, und ich lese das auch bei Dir sehr stark heraus - die komplette Abhängigkeit von externen Erwartungen (siehe @Doc Dingo).

Du willst Dir 'alle Türen offen halten'; willst nichts falsch machen, Dir nichts verbauen. Und meinst, Dein Problem wäre derzeit, Dich nicht fallen lassen zu können. Lies Dir das dreimal durch - das ist alles passiv. Das ist eine gefühlte Überforderung durch externe Erwartungen. Daher mal ein paar andere Fragen:

- was sind denn Deine eigenen Ziele? Was möchtest Du nach Deinem Studienabschluss mit Dir anfangen?
- wie möchtest Du leben? Was ist Dir wichtig? Wie würdest Du ein 'gutes Leben' erkennen?
- wem versuchst Du zu gefallen? Für wen (nicht: für was) studierst Du eigentlich? Was soll mal auf Deinem Grabstein stehen?

Im übrigen glaube ich, dass Deine Probleme mit Deinem SC und mit Frauen vielleicht einfach nur Begleiterscheinungen Deiner derzeitigen Unsicherheit und Orientierungslosigkeit sind. Du hast sehr viel mit Dir selbst zu tun - welchen Platz hätte da eine Frau? Krieg Dich erstmal wieder selbst klar. Kopf hoch - die Chancen sind gut, dass das klappt, Du bist wirklich kein Einzelfall.   

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Gast FernandoDerko

@Doc Dingo 

Kann man überwiegend schon mit Ja beantworten. Ich bin schon recht "störanfällig" von aussen. Wobei nicht mehr so arg wie es mal war. War wie gesagt eben auch mein großer Fail, dass ich mich durch Erfolge und Äußerlichkeiten manchmal zu sehr definiert hab, anstatt mir selbst zu genügen. Da haben sich ein paar neue limiting beliefs aufgebaut. Das hätte ich gerne früher erkannt.

Natürlich sagt jeder immer "scheiß drauf was andere denken". Aber für mich war es auch ignorant zb Feedback oder Meinungen von Außen garnicht anzunehmen. 

@botte

Wahrscheinlich hast du schon recht und alles erledigt sich von selbst, wenns Studium fertig ist. Viele in meinem Umfeld sind auch schon fertig und dementsprechend auch "mir voraus" im Moment. Das merkt man ja auch.

Denk es kommt da auch dazu, dass man über seine Jugenzeit oder die vergangenen Lebensabschnitte Bilanz zieht.

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Gast botte
vor 4 Minuten, FernandoDerko schrieb:

@Doc Dingo 

Kann man überwiegend schon mit Ja beantworten. Ich bin schon recht "störanfällig" von aussen. Wobei nicht mehr so arg wie es mal war. War wie gesagt eben auch mein großer Fail, dass ich mich durch Erfolge und Äußerlichkeiten manchmal zu sehr definiert hab, anstatt mir selbst zu genügen. Da haben sich ein paar neue limiting beliefs aufgebaut. Das hätte ich gerne früher erkannt.

Natürlich sagt jeder immer "scheiß drauf was andere denken". Aber für mich war es auch ignorant zb Feedback oder Meinungen von Außen garnicht anzunehmen. 

@botte

Wahrscheinlich hast du schon recht und alles erledigt sich von selbst, wenns Studium fertig ist. Viele in meinem Umfeld sind auch schon fertig und dementsprechend auch "mir voraus" im Moment. Das merkt man ja auch.

Denk es kommt da auch dazu, dass man über seine Jugenzeit oder die vergangenen Lebensabschnitte Bilanz zieht.

Ob es sich von selbst erledigt, weiss ich nicht. Der Doc und ich haben Dir ja ein paar Fragen gestellt. Musst Du uns nicht beantworten, solltest Du aber Dir selbst beantworten. Ich bin fast bis zu meinem 40. Lebensjahr weitgehend fremdgesteuert gelaufen. War eigentlich auch ganz fröhlich dabei, weil es immer wieder Erfolge und Anerkennung dafür gab. Probleme gab es erst, als ich an Grenzen meiner Belastbarkeit gekommen bin. Da habe ich dann erstmals wirklich innegehalten und geschaut, was ich selbst will. Mach das mal früher. 

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vor 55 Minuten, FernandoDerko schrieb:

Kann man überwiegend schon mit Ja beantworten. Ich bin schon recht "störanfällig" von aussen.

So grundsätzlich kann man behaupten, je störanfälliger dein Innergame auf externe Quellen reagiert um so suboptimaler ist dein Selbstwert.

 

vor 56 Minuten, FernandoDerko schrieb:

Wobei nicht mehr so arg wie es mal war. War wie gesagt eben auch mein großer Fail, dass ich mich durch Erfolge und Äußerlichkeiten manchmal zu sehr definiert hab, anstatt mir selbst zu genügen

Da hast du schon mal was wichtiges erkannt. Du bist jetzt an einen Punkt gelangt an dem du merkst dass es so nicht weitergeht bzw. dich nicht glücklich macht. Also richtet man sich neu aus. Is in dem Alter Ende 20 / Anfang 30 übrigens völlig normal, meiner Meinung nach. Ich hab immerhin bis 30 gebraucht um an diesen Punkt zu kommen. Bei mir wars ne Handfeste Oneitis die mich wachgerüttelt hat, war auch nicht schöner als bei dir ;-)

 

vor einer Stunde, FernandoDerko schrieb:

Da haben sich ein paar neue limiting beliefs aufgebaut. Das hätte ich gerne früher erkannt.

Das siehst du nicht so ganz Optimal. Du hättest theoretisch auch deine Unzufriedenheit ignorieren können, und dein ganzes Leben so weitermachen können wie bisher. Wäre aber doof gewesen. Also freu dir ruhig n zweites Loch in Arsch dass du das von selbst erkannt hast. Du wirkst wirklich sehr reflektiert, das muss man dir zu Gute halten und das wir dir auch zu Gute kommen.

 

vor einer Stunde, FernandoDerko schrieb:

Natürlich sagt jeder immer "scheiß drauf was andere denken". Aber für mich war es auch ignorant zb Feedback oder Meinungen von Außen garnicht anzunehmen. 

Da hast du auch grundsätzlich recht. Schwierig wird es nur sobald die Meinungen von aussen mehr Gewicht in deiner Wahrnehmung bekommen als deine Meinung. Dann versucht man nämlich der Meinung von aussen zu entsprechen und fängt an sich zu verbiegen. Grundsätzlich ist es uns Menschen nicht möglich unser Innergame von äusseren Einflüssen komplett abzuschotten, is ja auch irgendwo gut. Vorallem um sich andere Meinungen anzuhören, is auch ok wenn man mal Blickwinkel aufgezeigt bekommt wodurch sich die eigene Wahrnehmung ändert wenn das einem besser gefällt oder wenn es vorteilhafter für mich ist. Nennt man open mind. Man ist offen für neues und andere Meinungen. Problematisch wird es erst dann, wenn man versucht seinen Selbstwert komplett aus externen Quellen zu ziehen. Denn dann versucht man anderen zu gefallen oder zu imponieren wodurch der eigene Selbstwert kurzfristig gepusht wird. Aber eben nur kurzfristig.

Gibt ja nen Grund warum Mädels alle zwei Wochen ein neues Badezimmerselfie als Profilbild bei Facebook reinstellen. Da kann man die Dynamik schön sehen. Foto rein - 200 Likes - Selbstwertgefühl on Top. Selbstwert sinkt mit der Zeit wieder da neue Pushes ausbleiben, also wieder n neues Badezimmerselfie rein - 200 Likes - Selbstwertgefühl wieder on Top. Und so geht das dann ewig weiter. Klar is es toll von externen Quellen gepusht zu werden, aber das sollte nicht die einzigste Quelle deines Selbstwertes sein. Denn dann hechelt man nur noch den Pushes hinterher.

Ich freu mich auch wenn ich auf n neues Bild n Haufen Likes bekomme. Aber das ist für mich kein Grund das in regelmäßigen Abständen zu tun bzw. ich würde gar nicht auf die Idee kommen da mein Selbstwert größtenteils von anderen Faktoren abhängt. Die Faktoren muss im einzelnen jeder für sich selbst bestimmen. Aber es gibt gewisse Grundfaktoren die einfach gegeben sein müssen für nen stabilen Selbstwert.

Die Grundfaktoren, nennen wir sie mal "Säulen" (leck mich am Arsch was für ne geile Überleitung^^). In dem  Buch "die sechs Säulen des Selbstwertgefühls" von Nathaniel Branden wird das sehr schön erklärt wie die ganzen Mechanismen funktionieren. Is ne Art Gebrauchsanleitung. Dauert aber ne weile das durchzuackern einfach weil da soviel drinsteckt, das nimmt man alles gar nicht mit bei einmal lesen.

Ich weiß jetzt nicht wie lange dein Studium noch dauert. Entweder du knallst den Studium durch und beschäftigst dich dann mit dem Buch, oder du holst es dir gleich und leiest es dir Stück für Stück durch wenn du feierabend hast. Mal abends in der Wanne n paar Seiten oder im Bett. Wichtig ist dass man sich damit Zeit lässt und wirklich begreift was der Autor sagen will. Bei dir scheint es definitiv ein Selbstwertproblem zu sein  was gar nicht so selten ist.

 

vor einer Stunde, FernandoDerko schrieb:

Viele in meinem Umfeld sind auch schon fertig und dementsprechend auch "mir voraus" im Moment.

Vergiß das mal mit "andere sind mir voraus"

Voraus worin?

Ich versteh dich schon, so hab ich auch mal gedacht. Aber später, bei genauerem Hinsehen ist mir aufgefallen, dass mir die Leute zwar in einem Bereich "Voraus" waren, dafür hinkten sie mir in anderen Bereichen hinterher. Die anderen Bereiche hab ich nicht gesehen weil ich mich nur auf das vermeintlich schlechte fokussiert hab wo es nicht rund lief. Wegen suboptimalen Selbstwert und so....Du verstehst? ;-)

Es gibt kein "andere sind besser oder schlechter". Jeder hat seine Bereiche in denen es läuft und in denen es nicht läuft. Polarität und so, gibt immer zwei Seiten. Daher ist es Blödsinn zu denken dass dir andere in irgendwas voraus sind denn die schleppen dafür wieder andere Baustellen mit sich rum mit denen man auch nicht unbedingt tauschen möchte.

Du hast schon viel wichtiges richtig erkannt, mach was draus ;-)

Und wenn du noch was wissen willst dann hau raus. :-)

 

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Gast FernandoDerko

Lieben großen Dank nochmal an die super Beiträge und die Hilfestellung! Das hilft mir gerade wirklich sehr (:

Kurz noch was am Anfang. @Doc Dingo

"Die 6 Säulen" habe ich bereits zuhause und auch schon einen Teil davon bearbeitet. Ich hab darüber hinaus "Models" von Mark Manson gelesen, was ja in ne ähnliche Kerbe schlägt und ein ziemlicher Brocken ist, gerade in den ersten Kapiteln. War auf jeden Fall sehr, sehr hilfreich, wenn auch ziemlich deepes Material. 

Ich denk, dass ich das Selbstwertproblem an sich schon im Griff habe und es verstanden habe. Was mir jetzt eben fehlt ist das vergangene zu durchleuchten. Man frägt sich halt schon, was wäre, wenn man sein Selbstwertproblem früher hätte lösen können. Deswegen ist es ja für viele oder sagen wir für jeden so schmerzhaft sich selbst zu finden und zu erkennen, weil man damit auch seine Fehler, Schattenseiten, verborgenes Potential, vergangene Chancen beleuchten muss.

Ich hatte so eine ähnliche Krise schon einmal und hab da versucht einen "Mittelweg" zu finden. Wahrscheinlich hab ich aus den letzten 3-4 Jahren auch das beste gemacht was möglich war. Aber durch gewisse Fehler oder Lücken in der früheren Vergangenheit konnte ich gewisse persönliche Ziele für Jetzt nicht erreichen. Das ist das Problem und relativiert vieles wieder. Hätte, hätte, Fahradkette... vielleicht aber irgendwann und irgendwo muss man seine Lücken ja mal beleuchten. Es holt einen so oder so ein. Würde jetzt meine Studienzeit von vor 3 Jahren wieder noch einmal mit dem jetzigen Stand beginnen wär alles möglich gewesen bzw könnte ich das meiste zu Ende bringen.

Gerade ist es vorallem schmerzhaft weil ich glaube hinter meinen Möglichkeiten und meinen Fähigkeiten zurückgeblieben zu sein, weil ich mich selbst ausgebremst hab, manches erst zu spät erkannt habe, mich manches zu spät getraut habe und nicht früher schon mir selbst genügt habe, die Ausbildung vllt auch die falsche war usw. Ich denke, dass das eben auch der Grund ist warum ich mich ständig gestresst hab und gehetzt hab. Ich wollte es jedem recht machen und mir selbst aber auch recht machen, nichts bereuen müssen in der Zukunft usw, mir alles offen halten und alles unter einen Hut bringen. Das ist jetzt nicht mehr gut gegangen und mein Körper hats mir auf allen Ebenen gezeigt, dass es so nicht weitergeht. 

Noch was zum eigenen Käfig: So einfach "aus dem Käfig auszubrechen" ist das nicht. Das würde in jungen Jahren bedeuten, sein komplettes Umfeld, Freunde und Familie zurückzulassen, gegen alle Erwartungen zu handeln ohne überhaupt zu wissen ob es tatsächlich richtig ist und alles gut geht. Den Faktor Naivität darf man da natürlich nicht aussen vor lassen und wir sprechen ja nicht nur von Mut sondern auch von einem sehr großen unabschätzbaren Risiko. Manchmal kann man vllt auch gar nicht anders.

Daher nun auch die große Sinnkrise und der Gedanke, alles was ich bisher gemacht und geschafft hab war vllt für die Katz. Ja ich steh mit beiden Beinen im Leben. Hab alles auf die Reihe bekommen, alles streight durchgezogen, Top-Lebenslauf usw. Erfolgreich auf dem Papier ja. Aber für wen und für was am Ende. Wars das wert? Was ist mit mir selbst 

Und manche Dinge die ich in meiner Jugendzeit für meine Jugendzeit nicht geschafft oder nicht genossen habe, die sind für diese Zeit verloren. Die Türen sind nun zu. Ich weiß, dass ich (vorallem im PU) gewisse Dinge hätte erreichen können (man hat ja ein Gespür was für Dinge die für einen greifbar sind und welche nicht), aber manche Dinge hab ich zu spät erkannt. Bei manchen Dingen hält man sich selbst zurück und man macht sich selbst klein. Das holt mich jetzt ein.

bearbeitet von FernandoDerko

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vor 44 Minuten, FernandoDerko schrieb:

Man frägt sich halt schon, was wäre, wenn man sein Selbstwertproblem früher hätte lösen können.

Ja was wäre dann gewesen, und wie würde sich das auf dich jetzt auswirken, und um wieviel besser würde es dir dann gehen, und, und, und.

Ändert dieses Denken irgendetwas an deiner jetzigen Situation? - Nein.

Deine aktuelle Situation bleibt genauso wie sie jetzt ist, bis sie sich wieder ändert. Aber das zerdenken deiner Vergangenheit ändert üüüüüüberhaupt nichts. Deswegen wirst du nicht reicher, zuufriedener, gesünder usw...Es bleibt wie es ist.

Also was bringt dir dieses  Abschweifen in die Vergangenheit um dir das Hirn damit zu zerficken? - Nichts.

Also warum tust du das? Es ändert nichts und es bringt dir auch nichts. ausser dass du dich scheiße fühlst.

Also warum tust du absichtlich etwas bei dem du dich scheiße fühlst?

 

Guck mal in den Hirnfickthread

https://www.pickupforum.de/topic/149993-fast-alles-über-hirnfick/

 

Achja, zu den sechs Säulen haben wir ne kleine Arbeitsgruppe gemacht. Falls du da mal reingucken möchtest

https://www.pickupforum.de/topic/159305-die-sechs-säulen-des-selbstwertgefühls-arbeitsgruppe/

 

 

vor 48 Minuten, FernandoDerko schrieb:

Deswegen ist es ja für viele oder sagen wir für jeden so schmerzhaft sich selbst zu finden und zu erkennen, weil man damit auch seine Fehler, Schattenseiten, vergangenen Gelegenheiten und Chancen beleuchten muss.

Stimmt. Weil man den Fehler begeht und sich ausmalt wie es hätte sein können. Ich kann mir auch denken, dass ich mit Anfang 20 Erfolgreicher gewesen wäre, wenn ich damals schon so gewesen wäre, wie ich jetzt mit Mitte 30.

ABER

Man vergisst dass man jetzt so ist wie man ist, weil man eben damals so war.

 

Magst du dein jetziges, aktuelles Ich?

Magst du deine aktuelle Situation?

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Gast FernandoDerko

Stimmt schon was du sagst. 

Ich wär gern wieder lockerer und aufgeschlossener. Hab mich aber selbst dazu entschieden mich erst mal zurück zu ziehen und über manche Sachen nachzudenken. 

Und nein, die aktuelle Situation find ich auch grauenhaft. 

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vor 33 Minuten, FernandoDerko schrieb:

Und nein, die aktuelle Situation find ich auch grauenhaft. 

Warum?

 

Und wie isses mit dem hier?

vor einer Stunde, Doc Dingo schrieb:

Magst du dein jetziges, aktuelles Ich?

 

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Gast FernandoDerko

Sagen wirs so. Ich merk, dass ich wieder bei mir selbst ankomme. 

Deswegen fällts mir ja auf, dass ich mich so verrannt hab  

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