192 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Was mich zum Thema PU interessieren würde: Funktionieren für den Malesub die klassischen PU-Instrumente bei der Partnersuche? Wenn ich also eine Femdom suche, muss ich dann trotzdem die Führung übernehmen, "dominant" auftreten, Comfort schaffen,... oder ist das in dieser Konstellation eher ungünstig? Oder anders rum gefragt: ist ein Mann, der mit PU erfolgreich bei Vanilla-Frauen ist, tendentiell auch erfolgreich bei Femdoms oder bräuchte es da ein grundauf anderes Game, und wo würden trotzdem evtl. Schnittmengen liegen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor einer Stunde schrieb Huizen:

Was mich zum Thema PU interessieren würde: Funktionieren für den Malesub die klassischen PU-Instrumente bei der Partnersuche? Wenn ich also eine Femdom suche, muss ich dann trotzdem die Führung übernehmen, "dominant" auftreten, Comfort schaffen,... oder ist das in dieser Konstellation eher ungünstig? Oder anders rum gefragt: ist ein Mann, der mit PU erfolgreich bei Vanilla-Frauen ist, tendentiell auch erfolgreich bei Femdoms oder bräuchte es da ein grundauf anderes Game, und wo würden trotzdem evtl. Schnittmengen liegen?

Gute Frage. Kann ich inzwischen mit Femdom-Erfahrungen wohl besser beantworten als früher. Habe ich auch schon oft drüber gegrübelt und ich versuche mal, meine Gedanken halbwegs strukturiert darzustellen.

Die Antwort ist Jein.

Was funktioniert: Die Grundlagen von PU.
Der ganze Inner-Game Kram, eigenes Leben haben, keine Frau brauchen. Gerade bei Malesubs ist Needyness n mega Thema. 75% sind so übel needy, dass Frauen sofort abgeschreckt werden.

Du "gamest" aber ne sehr spezielle Art von Frau. Sexuell sehr offen, selbstbestimmt, in einer Welt in der 1000 Männer alles für sie tun würden, da gefühlt n Verhältnis von 1 Frau auf 10 Männern und die Männer sehr needy.
Es gibt verschiedene Arten Femdoms. Ne große Gruppe sind diese "Kriech du Wurm"-frustrierten Hausfrauen. Da musst du needy sein und darfst keinen Selbstwert haben.

Was die "guten" Femdoms wollen:
Die jagen sehr aktiv. Die suchen sich wen aus der Menge raus und greifen sich den dann.
Ich habe den Eindruck Frau gamet dann auch sehr aktiv. Quasi sie führt, in dem Moment, wo sie es ihm erlaubt, muss er allerdings in der Lage sein, die Führung zu übernehmen und das dann auch souverän meistern. Ein "ich könnte, aber ich genieße, wenn du das tust, werte Dame".

Ich versuchs mal mit einem Beispiel.
Mein Spielpartner lässt mir die Führung. Was er aber im Alltag macht, das ist Knigge auf einem sehr hohen Niveau. Von auf der richtigen Seite gehen, über Stuhl zurechtrücken, über Dinge vorausahnen, die ich wollen könnte. Das ist einerseits fürsorglich und unterwürfig, andererseits fordert der Knigge ja auch einen durchaus aktiven Mann.
Hat er Impluse, die ein normaler PUA nehmen würde um dorthin zu führen, dann bittet er mich darum oder er lockt mich und führt mich in Versuchung Dinge zu tun. Er inspiriert mich, führt aber nicht. Es sei denn, ich erlaube es ihm oder trage es ihm auf. Ich weiß nicht, ob die Feinheiten da gerade deutlich werden.

Stell dir vor, man geht zusammen auf eine edle Abendveranstaltung. Standard-PU Gedanke wäre Führen, Social Proof, sich präsentieren und die Frau als Beiwerk sehen. In einer Femdom-Konstellation füllt er seine gesellschaftliche Rolle als Mann aus ( siehe Knigge ) und nimmt sich dabei aber zurück. Er ist nur Dekoration und Hilfe, die Dame optimal zu präsentieren. IHR gehört die Show.

Was heißt das in der Interaktion insgesamt:

  • Comfort schaffen ist immer gut, kann der Mann weiterhin gerne machen
  • Führen genau dann, wenn sie es zulässt oder forciert. Er muss es können. Aber er darf keinen "Führungsanspruch" haben. Den Großteil der Zeit führt die Frau sichtbar. Und in der Praxis führt sie dauerhaft, weil sie eben entscheidet, wann er führen darf und wann nicht.
  • Dominantes Auftreten gegenüber der Dame kneift man sich besser. Gewisse Durchsetzungsstärke gegenüber anderen ist als Grundlage postiv.
  • aktiv eskalieren kann man durchaus machen. Das muss aber gut kalibriert sein und eher verspielt. Wer da über nen verbalen block geht, der fängt sich auch schnell eine
  • Ich glaube im gesamten Gesprächsteil ist die Interaktion sehr ähnlich. Im besten Falle Qualifizierung in beide Richtungen, n schönes Ballspiel miteinander, halt typischer Flirt
  • Ich würde aber sagen der Invest muss beim Mann tendenziell höher sein, als im Vanilla Game. Also .. anders. In der Regel macht sie den ersten Schritt, ansprechen und so weiter. Das heißt da ist der Invest schon viel früher hoch, als bei einer klassischen Verführung. Ich bezweifle aber, dass man grundsätzlich die Ursprungs-Idee "Bis zum Lay investiert der Mann mehr, danach die Frau" einfach umdrehen könnte. Ich glaube der Zeitpunkt, wo der Malesub anfangen muss zu investieren, ist schon vor dem Lay irgendwo. Als grobe Idee passt die Invertierung mit erst die Frau mehr Invest, nach dem Lay der Mann aber schon.

Insgesamt hat klassisches PU halt immer den Geschmack von "der große Alpha führt und das kleine naive Mädchen folgt" und das funktioniert im Femdom Bereich eben absolut gar nicht. Von dem Gedanken muss man sich verabscheiden.

 

 

bearbeitet von Herzdame
  • LIKE 1
  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die ausführliche Antwort, auch wenn sie eine Reihe weiterer Fragen aufgeworfen hat...^^ Ich denke mal, um das sauber zu beantworten, müsste man weiter zwischen sadistisch und dominant unterscheiden (denn ich habe das Gefühl, du beschreibst eine vorrangig dominante Frau?), aber das würde wohl zu weit führen...

Ich versuch ebenfalls mal, strukturiert zu formulieren:

vor 25 Minuten schrieb Herzdame:

Was funktioniert: Die Grundlagen von PU.
Der ganze Inner-Game Kram, eigenes Leben haben, keine Frau brauchen. Gerade bei Malesubs ist Needyness n mega Thema. 75% sind so übel needy, dass Frauen sofort abgeschreckt werden.

Das klingt soweit einleuchtend.

 

vor 25 Minuten schrieb Herzdame:

Du "gamest" aber ne sehr spezielle Art von Frau. Sexuell sehr offen, selbstbestimmt, in einer Welt in der 1000 Männer alles für sie tun würden, da gefühlt n Verhältnis von 1 Frau auf 10 Männern und die Männer sehr needy.

Das würd mich mal näher interessieren, auch wenn du jetzt klarerweise nur deine subjektiven Eindrücke schildern kannst. Aber was würdest du schätzen, wie sich die Gesamtheit der aktiven BDSMler prozentuell auf die 4 Gruppen Maledom, Malesub, Femdom und Femsub verteilt? Und hast du den Eindruck, dass bei der "jungen" Generation (sagen wir mal bis 30) mehr Frauen als früher aktiv sind (speziell bei den Femdoms. An Femsubs hat  es, so zumindest mein Eindruck, nie so spürbar gemengelt, was wohl auch mit der sozialen Konditionierung einherging...).

 

vor 25 Minuten schrieb Herzdame:

Es gibt verschiedene Arten Femdoms. Ne große Gruppe sind diese "Kriech du Wurm"-frustrierten Hausfrauen. Da musst du needy sein und darfst keinen Selbstwert haben.

Sind das dann aber "echt" veranlagte Femdoms, oder einfach nur frustrierte Frauen, die sich über diese Schiene ihr Ego aufpolieren wollen? So ähnlich wie gewisse Frauen im Online Game?

 

vor 25 Minuten schrieb Herzdame:

Was die "guten" Femdoms wollen:
Die jagen sehr aktiv. Die suchen sich wen aus der Menge raus und greifen sich den dann.
Ich habe den Eindruck Frau gamet dann auch sehr aktiv. Quasi sie führt, in dem Moment, wo sie es ihm erlaubt, muss er allerdings in der Lage sein, die Führung zu übernehmen und das dann auch souverän meistern. Ein "ich könnte, aber ich genieße, wenn du das tust, werte Dame".

Ich versuchs mal mit einem Beispiel.
Mein Spielpartner lässt mir die Führung. Was er aber im Alltag macht, das ist Knigge auf einem sehr hohen Niveau. Von auf der richtigen Seite gehen, über Stuhl zurechtrücken, über Dinge vorausahnen, die ich wollen könnte. Das ist einerseits fürsorglich und unterwürfig, andererseits fordert der Knigge ja auch einen durchaus aktiven Mann.
Hat er Impluse, die ein normaler PUA nehmen würde um dorthin zu führen, dann bittet er mich darum oder er lockt mich und führt mich in Versuchung Dinge zu tun. Er inspiriert mich, führt aber nicht. Es sei denn, ich erlaube es ihm oder trage es ihm auf. Ich weiß nicht, ob die Feinheiten da gerade deutlich werden.

Stell dir vor, man geht zusammen auf eine edle Abendveranstaltung. Standard-PU Gedanke wäre Führen, Social Proof, sich präsentieren und die Frau als Beiwerk sehen. In einer Femdom-Konstellation füllt er seine gesellschaftliche Rolle als Mann aus ( siehe Knigge ) und nimmt sich dabei aber zurück. Er ist nur Dekoration und Hilfe, die Dame optimal zu präsentieren. IHR gehört die Show.

 

So wie du es hier beschreibst, erscheint mir der Einstieg als Malesub sehr schwierig. Denn von ihm wird ein hohes Maß an Sozialisierung gefordert, die auch noch sehr speziell ist. Aber wo soll er das denn lernen? Die klassische PU-Karriere ist jetzt nicht ganz schlecht, aber führt auch nicht wirklich ans Ziel, da doch entscheidende Facetten ganz anders sind. Man kann sich vor dem "Eintritt" in die Szene also schlecht vorbereiten. Andererseits schreibst du, dass die Szene überschaubar und sehr gut vernetzt ist...daher vermute ich mal, dass man da schnell mal burnt, weil sich entsprechendes ungeschicktes Verhalten (muss ja noch nicht mal direkt negativ sein) dann ja auch schnell herumspricht und den eigenen Value senkt. Und wenn dann die Auswahl noch dazu so groß ist...Kennt man ja von der Schule: wenn man da am Gym mal richtig verschissen hat, kommt man aus der Kiste auch schwer wieder raus...aber dann gehts halt zum Studieren in ne andere Stadt und die Karten werden neu gemischt. Stell ich mir bei der BDSM-Szene, zumindest so wie du sie beschreibst, dann sehr viel schwieriger vor.

Also zusammenfassend hab ich den Eindruck gewonnen, als passender Malesub ist man geboren, oder man hat Pech gehabt (frei nach dem Motto "Ich geh erst dann ins Wasser, sobald ich schwimmen kann!")? Oder hab ich das zu negativ aufgefasst und in Wirklichkeit ist alles ganz anders?

 

vor 25 Minuten schrieb Herzdame:

 

  • Ich würde aber sagen der Invest muss beim Mann tendenziell höher sein, als im Vanilla Game. Also .. anders. In der Regel macht sie den ersten Schritt, ansprechen und so weiter.

Also, DER Punkt überrascht mich jetzt wirklich. Heißt das, dass von einem Malesub aktives Ansprechen nicht erwünscht wird? Wie soll er dann gegen die (gefühlte) Masse der anderen Männer herausstechen? Rein durch Optik? Oder befriendet er viele andere Männer, um seinen Value zu erhöhen? Wie kann man sich das vorstellen bzw. wie wählst du deine Subs aus? Sind das Männer, die schon einen hohen Value in der Szene haben, oder gibs auch mal ne Chance für einen "Frischling"?

Insgesamt hat klassisches PU halt immer den Geschmack von "der große Alpha führt und das kleine naive Mädchen folgt" und das funktioniert im Femdom Bereich eben absolut gar nicht. Von dem Gedanken muss man sich verabscheiden.

 

Wobei ich vermute, dass es bei einer vorrangig sadistischen Frau eher noch funktionieren könnte als bei einer vorrangig dominanten...Würdest du dich in Bezug auf deine aktive Seite eher sadistisch oder dominant bezeichnen oder hält sich das die Waage?

 

 

Ok, hoffe das war einigermaßen verständlich.

Danke für die Mühen

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 11 Stunden schrieb Huizen:

Ich denke mal, um das sauber zu beantworten, müsste man weiter zwischen sadistisch und dominant unterscheiden (denn ich habe das Gefühl, du beschreibst eine vorrangig dominante Frau?), aber das würde wohl zu weit führen...

Ich habe in der Szene bisher sehr wenige Frauen kennengelernt, die wirklich rein sadistsch und null dominant waren. Die, die ich kennen gelernt habe, die haben dann grundsätzlich unten gespielt und haben dann in ner lustigen Situation auf ner Party auch mal wen verhauen. FemDom Beziehungen haben meiner Erfahrung nach immer einen nicht unbedeutenden Anteil D/s.

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

Das würd mich mal näher interessieren, auch wenn du jetzt klarerweise nur deine subjektiven Eindrücke schildern kannst. Aber was würdest du schätzen, wie sich die Gesamtheit der aktiven BDSMler prozentuell auf die 4 Gruppen Maledom, Malesub, Femdom und Femsub verteilt? Und hast du den Eindruck, dass bei der "jungen" Generation (sagen wir mal bis 30) mehr Frauen als früher aktiv sind (speziell bei den Femdoms. An Femsubs hat  es, so zumindest mein Eindruck, nie so spürbar gemengelt, was wohl auch mit der sozialen Konditionierung einherging...).

Lustig, diese Diskussion haben wir gerade auf einer perversen Plattform auch.
Es gibt nen Datensatz aus einem sozialen Netzwerk, der da ausgewertet wurde. Also Fake/ Einmal-Profile raus und auf Deutschland gefiltert. Klar hat man da immernoch nen Bias, dass nicht alle dort angemeldet sind, aber das ist DAS soziale Netzwerk zumindest der jungen Szene.
Deutschlandweit (ohne Altersfilter) ergibt sich ein Verhältnis von ungefahr 5 Malesubs auf 1 Femdom (ohne Switcher). Und 1 Femsub auf 3 Maledoms. (auch ohne Switcher). Insgesamt sinds grob 2/3 Männer, 1/3 Frauen. Deshalb auch mehr Maledoms als Femsubs. Ist nur ne Stichprobe, aber gibt ne Idee.

Die junge Szene wächst seit der Gründung der SMJG um 2000 herum massiv und immer weiter. Da ist seitdem richtig was passiert. In den 6 Jahren Szene wage ich da aber nicht schon Tendenzen definieren zu wollen. Das wäre unseriös.

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

Sind das dann aber "echt" veranlagte Femdoms, oder einfach nur frustrierte Frauen, die sich über diese Schiene ihr Ego aufpolieren wollen? So ähnlich wie gewisse Frauen im Online Game?

Ich habe mit keiner bisher ausreichend Kontakt gehabt, um das wirklich beurteilen zu können. Für mich liegt diese Vermutung aber nahe.

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

So wie du es hier beschreibst, erscheint mir der Einstieg als Malesub sehr schwierig. Denn von ihm wird ein hohes Maß an Sozialisierung gefordert, die auch noch sehr speziell ist. Aber wo soll er das denn lernen? Die klassische PU-Karriere ist jetzt nicht ganz schlecht, aber führt auch nicht wirklich ans Ziel, da doch entscheidende Facetten ganz anders sind. Man kann sich vor dem "Eintritt" in die Szene also schlecht vorbereiten. Andererseits schreibst du, dass die Szene überschaubar und sehr gut vernetzt ist...daher vermute ich mal, dass man da schnell mal burnt, weil sich entsprechendes ungeschicktes Verhalten (muss ja noch nicht mal direkt negativ sein) dann ja auch schnell herumspricht und den eigenen Value senkt. Und wenn dann die Auswahl noch dazu so groß ist...Kennt man ja von der Schule: wenn man da am Gym mal richtig verschissen hat, kommt man aus der Kiste auch schwer wieder raus...aber dann gehts halt zum Studieren in ne andere Stadt und die Karten werden neu gemischt. Stell ich mir bei der BDSM-Szene, zumindest so wie du sie beschreibst, dann sehr viel schwieriger vor.

Also zusammenfassend hab ich den Eindruck gewonnen, als passender Malesub ist man geboren, oder man hat Pech gehabt (frei nach dem Motto "Ich geh erst dann ins Wasser, sobald ich schwimmen kann!")? Oder hab ich das zu negativ aufgefasst und in Wirklichkeit ist alles ganz anders?

Das ist schon eine sehr negative Sichtweise. Das ganze ist halt ein großer SC. Damit gelten praktisch die Regeln, die auch bei nem normalen SC-Game gelten. Social Proof zählt halt viel. Und Massen-Approaches kann man sich praktisch nicht leisten. Es läuft einfach über gemütliches socializen und Chancen ergreifen, wenn sich welche bieten. Es ist nicht wie Game mit Cold Approaches, weils die praktisch nicht gibt. Man kennt sich immer über 3 Ecken und hat schon mal den Nickname gelesen oder so.
Die Szene ist so groß, dass vieles unter den Tisch fällt, was ungeschicktes Verhalten betrifft. Aber wer eben mit Ende 20 ständig 18Jährige abgreift, den kennt man irgendwann. Und wer praktisch jede anbaggert, den kennt man eben auch. Die Szene besteht aus AFCs. Und n paar Naturals. Und die AFCs sind trotzdem irgendwie versorgt, wenn sie halbwegs okay sind. Auch wenn sie sich mal Fehler leisten. Die Frage ist immer 1. Wie dramatisch sind die? und 2. Wie oft passiert das? Halt wie in nem SC auch.

Ich glaube n Malesub mit nem anständigen Inner Game wird immer eine Femdom finden. Die sind nämlich sehr selten und die wenigsten Femdoms haben nur einen Partner. Man kann sich da schon reinfuchsen. Und man darf auch mal Fehler machen.

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

Also, DER Punkt überrascht mich jetzt wirklich. Heißt das, dass von einem Malesub aktives Ansprechen nicht erwünscht wird? Wie soll er dann gegen die (gefühlte) Masse der anderen Männer herausstechen? Rein durch Optik? Oder befriendet er viele andere Männer, um seinen Value zu erhöhen? Wie kann man sich das vorstellen bzw. wie wählst du deine Subs aus? Sind das Männer, die schon einen hohen Value in der Szene haben, oder gibs auch mal ne Chance für einen "Frischling"?

Wenn ich auf ner Party sichtbar oben spiele, dann werde ich auf dem Weg zur Toilette (1 Minute) von etwa 5 Männern angesprochen. Auf ner Party mit 80 Gästen. Damit sticht man also bestimmt nicht raus. Du triffst nur auf eine Femdom, die schon wieder völlig genervt ist, nicht mal in Ruhe auf Toilette gehen zu können. (Auf dem Weg zurück kommen dann halt nochmal 3...)

Es gibt keine "Masse von Malesubs" wie du dir das jetzt vorstellst. Da sind keine 100 Leute in einem Raum, die zur Auswahl stünden. Je nach Veranstaltung sind das für mich in der Altersklasse 25-40 vielleicht 3 oder 4. Die bekommt Frau schon mit. Und natürlich fällt mir der Mann auf, ders offenbar nicht nötig hat mich anzusprechen ;-)
Es ist nachher ein bisschen Optik (gefühlt 25% der Malesubs sehen aus wir völlig sozial inkompetene ITler - und sind es meist auch) und Social Proof. Man kennt sich einfach. "Ach, du bist der, der xy organisiert", "Ach du bist der Ex von", "Deinen Nick habe ich auch schon oft gelesen, hast du nicht was mit A zu tun?" Das sind so die typischen Dinge beim kennenlernen. Frischlinge werden einfach wahnsinnig schnell integriert. Hab gerade wieder mit nem Trans-Mädel darüber gesprochen, was für eine wahnsinnige Willkommenskultur wir haben. Du bist sofort mit drin, wirst mit eingeladen, wirst eingebunden. So schnell kannst du gar nicht gucken :-D

Meine letzte Beute ("mein Sub" wäre noch zu viel gesagt) war erstmal ein bisschen Optik und danach auch n bisschen social proof. Es ist jetzt total unpassend im PU-Sinne das zu sagen, aber mit ein bisschen Erfahrung findest du innerhalb von 1,2 Minuten Gespräch raus, ob das von der Spielweise her passt. Ich nenne das Instinkt. PU hat etwas vergleichbares nicht, weil man dort davon ausgeht, dass Sexualität irgendwie immer halbwegs kompatibel ist. Für "nur kurz Sex" mag das klassische PU da reichen, aber wir sprechen hier von spielen. Und das ist ne ganz andere Sache. Du kannst wissen, dass dein Gegenüber die komplementär passende Neigung hat und ihr bekommt trotzdem kein geiles Spiel hin, weil eure Vorlieben zu weit auseinander gehen. Und deswegen ist das n extrem wichtiger Screening-Faktor. Wenn nicht DER wichtigste. Und das schlimme: Ich kann das nicht beschreiben. Das läuft rein über meine Intuition. Ich WEIß es einfach. Früher, als ich noch keine Erfahrung hatte, habe ich mir unpassende Männer ausgesucht. Mit meiner Erfahrung jetzt funktioniert meine Intuition sehr gut.

Fände ich aber super spannend, wenn das mal wer zerlegen würde, welche Mechanismen da wirken.

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

Wobei ich vermute, dass es bei einer vorrangig sadistischen Frau eher noch funktionieren könnte als bei einer vorrangig dominanten...Würdest du dich in Bezug auf deine aktive Seite eher sadistisch oder dominant bezeichnen oder hält sich das die Waage?

Ich würde aktuell schätzen 70% sadistisch, 30% dominant.

EDIT:
Ich habe gerade mal nen erfahrenen Malesub gefragt zum Thema "Hast du schon mal aktiv ne Femdom verführt?":

  • Hm. Ich überlege gerade, also, geflirtet definitiv. Aber proaktiv von mir überzeugen? Nicht wirklich.
  • Gerade da macht es ja für mich den Reiz aus, erlegt zu werden - das aktiv zu unterstützen nimmt mit den Spaß daran.
  • ich meine, ich präsentiere ein Angebot und zeige mich in meinem besten Licht - aber die Entscheidung überlasse ich der Gegenseite.
    Wenn du einen Vergleich möchtest: ich bin der Showagen im Autohaus - nicht der Verkäufer, der Vorzüge aufzählt.

Und ihm fiel auch kein einziges Femdom Pärchen ein, wo er sie gejagt und verführt hat.

bearbeitet von Herzdame
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Ich habe in der Szene bisher sehr wenige Frauen kennengelernt, die wirklich rein sadistsch und null dominant waren. Die, die ich kennen gelernt habe, die haben dann grundsätzlich unten gespielt und haben dann in ner lustigen Situation auf ner Party auch mal wen verhauen. FemDom Beziehungen haben meiner Erfahrung nach immer einen nicht unbedeutenden Anteil D/s.

Ja, das ist schon klar, deswegen schrieb ich auch "vorrangig" und nicht "ganz oder gar nicht". 

 

Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Lustig, diese Diskussion haben wir gerade auf einer perversen Plattform auch.
Es gibt nen Datensatz aus einem sozialen Netzwerk, der da ausgewertet wurde. Also Fake/ Einmal-Profile raus und auf Deutschland gefiltert. Klar hat man da immernoch nen Bias, dass nicht alle dort angemeldet sind, aber das ist DAS soziale Netzwerk zumindest der jungen Szene.
Deutschlandweit (ohne Altersfilter) ergibt sich ein Verhältnis von ungefahr 5 Malesubs auf 1 Femdom (ohne Switcher). Und 1 Femsub auf 3 Maledoms. (auch ohne Switcher). Insgesamt sinds grob 2/3 Männer, 1/3 Frauen. Deshalb auch mehr Maledoms als Femsubs. Ist nur ne Stichprobe, aber gibt ne Idee.

Was habt ihr da ausgewertet? Das Fratzenbuch? Wie kommt man denn da an den entsprechenden Datensatz? Gabs da keine Probleme mit Privacy?

Ich habs mal versucht, auf Prozente umzurechnen, aber mit deinen Angaben existiert keine sinnvolle mathematische Lösung ? Aber in etwa sollte die Verteilung bezogen auf die Grundgesamtheit so aussehen: Femdom 10%, Malesub 40%, Femsub 15%, Maledom 35%. Deckt sich das so in etwa mit deinen Erfahrungen?

Das größere Bias wird abseits von der fehlenden Registrierung wohl von latenten Neigungen erzeugt. Wobei es interessant zu wissen wäre, warum es da Unterschiede gibt. Denn die von dir genannten Lovemaps sollten in ihren Ausprägungen doch gleichverteilt sein? Nur würden die dann unterschiedlich aktiviert oder zumindest nicht eingestanden. Wobei es im Zeitalter von Emanzipation und Powerfrauen doch einfacher sein sollte, sich als Femdom zu bekennen, denn als Maledom, der dann von gewissen Kreisen gleich als Unterdrücker, Frauenfeind oder Vergewaltiger abgestempelt werden dürfte.

 

Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Das ist schon eine sehr negative Sichtweise. Das ganze ist halt ein großer SC. Damit gelten praktisch die Regeln, die auch bei nem normalen SC-Game gelten. Social Proof zählt halt viel. Und Massen-Approaches kann man sich praktisch nicht leisten. Es läuft einfach über gemütliches socializen und Chancen ergreifen, wenn sich welche bieten. Es ist nicht wie Game mit Cold Approaches, weils die praktisch nicht gibt. Man kennt sich immer über 3 Ecken und hat schon mal den Nickname gelesen oder so.

Wie kann man sich das Kennenlernen eigentlich vorstellen? Gibs da vorher idR ein Vorgeplänkel im Internet, oder erscheinen die Neulinge auf Veranstaltungen und versuchen da, wen kennenzulernen? Und wie kann man "Chancen ergreifen"?

Und wie sehen eigentlich die Veranstaltungsräunlichkeiten aus? Gibs da so was wie ne Tanzfläche? Und gibs dann für die Spiele abschließbare Räume, oder finden diese eher "öffentlich" statt? Oder geht man zum Spielen eher lieber ganz nach Hause?

Naja, wie ein großer SC wirds dann doch nicht ganz sein, weil man den nicht primär zur Partnersuche hat. Ich vermute mal, dass ihr euch vorrangig nicht trefft, um bei 'nem gemütlichen Bier Hertha gegen Dortmund zu gucken oder Siedler von Catan zu zocken...oder etwa doch?

 

Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Die Szene ist so groß, dass vieles unter den Tisch fällt, was ungeschicktes Verhalten betrifft. Aber wer eben mit Ende 20 ständig 18Jährige abgreift, den kennt man irgendwann. Und wer praktisch jede anbaggert, den kennt man eben auch.

Wie viele Menschen bzw. welches Gebiet umfasst eigentlich jene Szene, die du hier beschreibst?

 

Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Die Szene besteht aus AFCs. Und n paar Naturals. Und die AFCs sind trotzdem irgendwie versorgt, wenn sie halbwegs okay sind. Auch wenn sie sich mal Fehler leisten. Die Frage ist immer 1. Wie dramatisch sind die? und 2. Wie oft passiert das? Halt wie in nem SC auch.

Ich glaube n Malesub mit nem anständigen Inner Game wird immer eine Femdom finden.

Dann gehts ihm ja besser wie 'nem Vanilla-Mann, trotz ungünstigerer Voraussetzungen ?

 

Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Die sind nämlich sehr selten und die wenigsten Femdoms haben nur einen Partner.

Ok, so kann man den Widerspruch auflösen.

 

Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Es ist nachher ein bisschen Optik (gefühlt 25% der Malesubs sehen aus wir völlig sozial inkompetene ITler - und sind es meist auch) und Social Proof.

Das klingt danach, als seien sie noch weniger sozialisiert als der "normale" AFC, obwohl sie es wegen dem für sie ungünstigeren Partnermarkt viel dringender nötig hätten. Hast du eine Ahnung, warum das so ist?

 

Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Frischlinge werden einfach wahnsinnig schnell integriert. Hab gerade wieder mit nem Trans-Mädel darüber gesprochen, was für eine wahnsinnige Willkommenskultur wir haben. Du bist sofort mit drin, wirst mit eingeladen, wirst eingebunden. So schnell kannst du gar nicht gucken :-D

Das ist auch ein Punkt, der mich völlig erstaunt. Also, nicht dass ich dir das nicht glauben würde, nur sind meine bisherigen 2 Begegnungen mit der Szene diametral entgegengesetzt verlaufen. Gut, ist jetzt auch schon eine Weile her, kann sein, dass sich das wirklich über die Jahre grundlegend verändert hat.

 

Am 18.4.2016 um 11:15 schrieb Herzdame:

Wenn du einen Vergleich möchtest: ich bin der Showagen im Autohaus - nicht der Verkäufer, der Vorzüge aufzählt.

Naja, vllt. im Moment des Kennenlernens, aber danach fällt er dann doch in die Rolle des Verkäufers, wenn er die Frau, so wie von dir beschrieben, in der Öffentlichkeit inszenieren bzw. erheben soll.

Damit käme ich z.B. nicht klar. Mich macht vor allem das Überwältigt werden, das Ausgeliefert sein und das nicht Wissen über das Folgende geil. Aber dauernd den Gentleman der Alten Schule zu geben, wäre mir definitiv zu anstrengend und würde mir auch keinen Spaß machen. Dazu bin ich außerhalb vom Schlafzimmer doch zu dominant im Auftreten (sicherlich auch bedingt durch die Anforderungen im Job und bei der bisherigen Partnersuche) und würde mich anders wohl nicht wohlfühlen. Es sei denn, ich muss die entsprechende Frau erst noch finden...bisher ist sie mir aber noch nicht begegnet.

 

Ok, das waren jetzt viele Fragen. Hoffe, das wird nicht zu verwirrend.

Danke 

Huizen

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Was habt ihr da ausgewertet? Das Fratzenbuch? Wie kommt man denn da an den entsprechenden Datensatz? Gabs da keine Probleme mit Privacy?

Wir haben n Perversen-Facebook. Und dort kann man Privacy-mäßig nicht viel einstellen bzw. ausblenden. Und daraus hat jemand automatisch einen Datensatz erzeugt. FB selbst  auswerten würde keinen Sinn machen. Die Perversen dort verstecken sich alle sehr effektiv.

vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Ich habs mal versucht, auf Prozente umzurechnen, aber mit deinen Angaben existiert keine sinnvolle mathematische Lösung 1f609.png Aber in etwa sollte die Verteilung bezogen auf die Grundgesamtheit so aussehen: Femdom 10%, Malesub 40%, Femsub 15%, Maledom 35%. Deckt sich das so in etwa mit deinen Erfahrungen?

Du machst dabei entscheidende Fehler:

  • du vergisst switcher
  • und du vergisst ne ganze Menge "Rollen", die nicht eindeutig einer Neigung zugeordnet werden können

=> Nur eindeutig Dom und Sub machen vielleicht gerade mal 50% der Datensätze aus.

vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Denn die von dir genannten Lovemaps sollten in ihren Ausprägungen doch gleichverteilt sein?

Nein, warum sollten sie? Was würde für dich diesen Umstand zwingend machen?
Wäre doch eher komisch, wenn genausoviele Leute auf Blümchensex stehen würden, wie auf KV-Spiele.

vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Wobei es im Zeitalter von Emanzipation und Powerfrauen doch einfacher sein sollte, sich als Femdom zu bekennen, denn als Maledom, der dann von gewissen Kreisen gleich als Unterdrücker, Frauenfeind oder Vergewaltiger abgestempelt werden dürfte.

Maledoms haben in der Szene absout keine Anerkennungsprobleme. Frauen fangen halt oft erst unten an und entwickeln dann mit den Jahren erst die Skills um auch ihre dominante Seite auszuleben.

vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Wie kann man sich das Kennenlernen eigentlich vorstellen? Gibs da vorher idR ein Vorgeplänkel im Internet, oder erscheinen die Neulinge auf Veranstaltungen und versuchen da, wen kennenzulernen? Und wie kann man "Chancen ergreifen"?

Und wie sehen eigentlich die Veranstaltungsräunlichkeiten aus? Gibs da so was wie ne Tanzfläche? Und gibs dann für die Spiele abschließbare Räume, oder finden diese eher "öffentlich" statt? Oder geht man zum Spielen eher lieber ganz nach Hause?

Naja, wie ein großer SC wirds dann doch nicht ganz sein, weil man den nicht primär zur Partnersuche hat. Ich vermute mal, dass ihr euch vorrangig nicht trefft, um bei 'nem gemütlichen Bier Hertha gegen Dortmund zu gucken oder Siedler von Catan zu zocken...oder etwa doch?

Doch, mach trifft sich vorrangig um gemeinsam zu schnacken, Zeit zu verbringen und ganz normale Dinge zu tun. Viele Leute haben mit der Zeit überwiegend perverse Freunde. Denen kann man zumindest erzählen, was so toll am Wochenende war.
Kennenlernen im Internet mags geben, aber normalerweise geht man einfach auf Stammtische und guckt mal, wer so da ist. Und dann lernt man sich halt kennen, rutscht in Gruppen hinein und Dinge ergeben sich. Dann macht man halt in kleineren Gruppen irgendwas zwischen Cocktails trinken und Paintball spielen.

Veranstaltungsräumlichkeiten im Sinne von BDSM-Clubs haben manchmal eine Tanzfläche und es gibt dann auch einige Tanzveranstaltungen. Die sind aber nicht die Regel. Du gehst aber eh nicht auf Partys, um da wen abzuschleppen. Da geht man eigentlich in Begleitung oder mit ner Gruppe hin. Das ganze Kennenlernen passiert auf Stammtischen und SC-Veranstaltungen. Abschließbare Räume gibts praktisch nie, es gibt manchmal seperate Räume, wo man die Tür schließen kann (und eine geschlossene Tür wird akzeptiert). In der  Regel wird aber öffentlich gespielt. Und halt auch zuhause.

vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Wie viele Menschen bzw. welches Gebiet umfasst eigentlich jene Szene, die du hier beschreibst?

ich würde schätzen die jungen Leute, die man regelmäßig in Berlin sieht, das sind so 120 Leute vielleicht. Berlin hat nach London die größte Szene in Europa, wobei sich die beiden Städte nicht viel geben und London sehr Fetisch-Lastig ist. In Hamburg würde ich die Gruppe so auf 70 Leute u35 schätzen. So als Kern. Dann gibts halt immernoch ein bisschen Durchlauf und Leute, die nur 1x im Jahr mal auftauchen.

 

vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Das klingt danach, als seien sie noch weniger sozialisiert als der "normale" AFC, obwohl sie es wegen dem für sie ungünstigeren Partnermarkt viel dringender nötig hätten. Hast du eine Ahnung, warum das so ist?

Männer, die ihr Leben so gar nicht auf die Reihe bekommen scheinen in "Ich suche mir eine Domme, die mein Leben für mich führt" einen sinnvollen Ausweg zu sehen. Und wir haben halt aus irgendeinem Grund ne hohe Nerd / IT-ler Dichte. Und schon überzufällig viele Menschen mit psychischen Auffälligkeiten. Das sind halt alles Faktoren, die nicht postiv wirken.

vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Das ist auch ein Punkt, der mich völlig erstaunt. Also, nicht dass ich dir das nicht glauben würde, nur sind meine bisherigen 2 Begegnungen mit der Szene diametral entgegengesetzt verlaufen. Gut, ist jetzt auch schon eine Weile her, kann sein, dass sich das wirklich über die Jahre grundlegend verändert hat

Entscheidende Frage: War das SMJG? Wenn nicht, dann ist es auch in der BDSM-Szene durchaus Glückssache, auf wen man da trifft.

vor 10 Stunden schrieb Huizen:

Naja, vllt. im Moment des Kennenlernens, aber danach fällt er dann doch in die Rolle des Verkäufers, wenn er die Frau, so wie von dir beschrieben, in der Öffentlichkeit inszenieren bzw. erheben soll.

Damit käme ich z.B. nicht klar. Mich macht vor allem das Überwältigt werden, das Ausgeliefert sein und das nicht Wissen über das Folgende geil. Aber dauernd den Gentleman der Alten Schule zu geben, wäre mir definitiv zu anstrengend und würde mir auch keinen Spaß machen.

Nein, auch dann "verkauft" er mich nicht. Er tritt dezent in den Hintergrund.

Und das was du beschreibst ist genau der Unterschied von "lebt man auch im Alltag" vs. "nur im Bett". Ich kann und konnte das nie nur aufs Bett beschränken. Für mich ändert sich der Blick auf eine Person nicht, nur weil eine Tür offen oder zu ist. Es ist eben trotzdem da (wie die Gedanken und Ideen von PU ja auch nicht "abzustellen sind", nur weil man gerade nicht Steetet z.B.). Aber das ist eben meine Lebensweise damit.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Wir haben n Perversen-Facebook.

Cool. Ist das ein internes Ding für die SMJG, oder kann da auch ein Außenstehender mal einen Blick draufwerfen?

 

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

FB selbst  auswerten würde keinen Sinn machen. Die Perversen dort verstecken sich alle sehr effektiv.

Ja, das dachte ich mir schon. Deswegen die Frage wegen der Privacy und so...

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:
  • du vergisst switcher
  • und du vergisst ne ganze Menge "Rollen", die nicht eindeutig einer Neigung zugeordnet werden können

Ich dachte, die Switcher wären rausgerechnet? Und wenn ich nach Klassen auswerte, dann muss ich die Elemente doch den Klassen zuordnen bzw. eine Klasse "Sonstige" einführen? Naja, ist ja auch egal, es reicht um eine Ahnung zu bekommen ?

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Nein, warum sollten sie? Was würde für dich diesen Umstand zwingend machen?

Die Statistik ?

 

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Wäre doch eher komisch, wenn genausoviele Leute auf Blümchensex stehen würden, wie auf KV-Spiele.

Ok, hier hab ich mich missverständlich ausgedrückt, normalverteilt wäre passender gewesen. Ich meinte gleichverteilt innerhalb einer Klasse, also wenn z.B. 7% der 18jährigen Frauen auf KV-Spiele stehen würden, dann sollten auch 7% der 59jährigen Männer drauf stehen, ebenso 7% der Amerikanerinnen und 7% der Hindus. Dass auf die gesamte Menschheit bezogen KV-Spiele eher am Rand der Glockenkurve stehen dürften und Blümchensex eher innerhalb des Zwei-σ-Intervalls, ist schon klar.

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Maledoms haben in der Szene absout keine Anerkennungsprobleme.

Dass innerhalb der Szene (fast) alle Neigungen gleich anerkannt werden, hab ich mir schon gedacht. Meine Überlegung war eine andere: wenn die Lovemaps entsprechend meiner Vermutung normalverteilt über die Menschheit sein sollten, also prozentuell gleich viele Männer wie Frauen oben spielen möchten, warum gibt es dann viel mehr Maledoms als Femdoms? Meiner Meinung nach, weil bei den Frauen die dominante Neigung eher latent vorhanden ist und bei Männern eher schon manifestiert, fragt sich nur warum. Früher konnte man sich das womöglich mit der Sozialisierung erklären: während eine dominante Frau als Hausdrachen verschrien war und somit die Neigung vllt. eher nicht zuließ, war ein dominanter Mann halt ein Macho oder eben ein "Richtiger Mann" und konnte so seiner Neigung eher freien Lauf lassen. Heute sind die Rollen ja vertauscht (Powerfrau vs. Unterdrücker/Vergewaltiger), deshalb vorher auch meine Frage, ob eine Zunahme bei den Femdoms zu beobachten sei.

Viel Spekulation und Küchentischpsychologie dabei, ich weiß...aber vllt. trotzdem mal eine Überlegung wert.

 

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Doch, mach trifft sich vorrangig um gemeinsam zu schnacken, Zeit zu verbringen und ganz normale Dinge zu tun.

Ok, dann hatte ich die ganze Zeit eine falsche Vorstellung. Aber was macht man mit dem bisherigen SC? Verabschiedet man sich so langsam von dem oder lässt man den parallel mitlaufen (was ich mir jetzt extrem zeitaufwändig und kraftraubend vorstellen würde)? Oder kommen bei euch vorwiegend Zugezogene, die ohnehin neue Leute suchen?

 

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Das ganze Kennenlernen passiert auf Stammtischen und SC-Veranstaltungen.

Habt ihr dafür eigentlich eigene Clubräume oder trefft ihr euch in eigenen Szenelokalen? Oder trefft ihr euch in ganz "normalen" öffentlichen Lokalen und geht dann nur zum Spielen in die entsprechenden Lokale?

Was mich zur nächsten Frage führt: Geht man für (aufwändigere) Spiele eigentlich immer auswärts? Denn wenn man sich in der eigenen Wohnung ein entsprechendes Zimmer einrichtet oder auch nur ein Andreaskreuz hinstellt...ich meine, irgendwann kommen wohl doch mal die Eltern zu Besuch, und dann? Einmal kann man ja mal die "Handwerker da haben" und deswegen die Tür versperren, aber immer? Oder wohnen alle so weit weg von den Eltern, dass die einen nie besuchen? Oder bin ich da wieder zuviel von RTL2 beeinflusst?

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Und wir haben halt aus irgendeinem Grund ne hohe Nerd  Dichte.

Frage: Was ist für dich ein Nerd? Pikante Frage: Hältst du dich selbst auch für einen Nerd? Ich frage deshalb, weil die paar Damen aus der Szene, die ich kenne, zwar keinen ausgeprägten Hang zu PCs, aber dafür meist zu Mangas/Animes hatten und teilweise auch schon Richtung Cosplay gingen.

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Entscheidende Frage: War das SMJG?

Nein, aber warum ist das entscheidend? Kannst du für alle SMJG-Gruppen die Hand ins Feuer legen? Oder warum sollten die SM-Gruppen für "Erwachsene" schlechter sein? (Ok, bei mir wars effektiv so, aber 2 ist als Stichprobe auch etwas dürftig...).

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Nein, auch dann "verkauft" er mich nicht. Er tritt dezent in den Hintergrund.

Ok, aber wenn du schreibst, er dient als Hilfe, um die Dame optimal zu präsentieren, dann wirkt er doch als Verkäufer, wenn auch aus dem Hintergrund? Naja, vllt. meinen wir beide das gleiche und reden nur aneinander vorbei...ist jetzt auch nicht so wichtig.

 

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Ich kann und konnte das nie nur aufs Bett beschränken. Für mich ändert sich der Blick auf eine Person nicht, nur weil eine Tür offen oder zu ist.

Naja, ich sags mal so: auch als Vanilla hab ich nicht dauernd Lust aufs Rammeln, nur weil meine Partnerin grad anwesend ist. Ich kann meine Partnerin durchaus auch als nicht-sexuelles Wesen wahrnehmen.

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Es ist eben trotzdem da (wie die Gedanken und Ideen von PU ja auch nicht "abzustellen sind", nur weil man gerade nicht Steetet z.B.).

Hmmm, ich kann die Gedanken an PU eigentlich ganz gut abstellen. Wenn ich z.B. bei der Arbeit mit einer (manchmal auch durchaus attraktiven) Geschäftspartnerin verhandle, dann schalte ich zu 100% auf den Geschäfts-Modus und versuche, den besten Deal für die Firma herauszuholen und nicht sie zu verführen.

Am 23.4.2016 um 11:35 schrieb Herzdame:

Aber das ist eben meine Lebensweise damit.

Ok, ich kanns irgendwie schon nachvollziehen, du hast BDSM eben zum Lebensstil erhoben. Ich sag aber einfach mal, dass man sich das auch leisten können muss. Jetzt noch nicht mal finanziell, aber wenn ich z.B. einen harten Tag bei der Arbeit hatte, bin ich schon ganz froh, wenn meine Partnerin meinen Abwasch mitmacht. Oder wenn sie mir vor einem wichtigen Meeting nochmals die Schuhe wienert, weil ich da einfach nicht so den Blick dafür habe. Dafür revanchiere ich mit z.B. am WE mit einem selbstgekochten 3-Gänge-Menü, aber andauernd hätte ich nicht die Energie, um den Knigge-Kavalier zu geben. Ich stells mir durchaus mal aufregend vor, das eine Woche lang während eines 2-wöchigen Urlaubs zu machen, aber als Dauerzustand? No way. Und in existentiellen Dingen wie Finanzen, Beruf, Zukunftsplanung,... könnte ich niemals  meine Unabhängigkeit abgeben. Aber wenn andere damit glücklich werden, dann will ich ihnen das sicher nicht absprechen und wünsche ihnen alles Gute dabei.

Btw.: Spätestens sobald Kinder da sind, wird man das Machtgefälle aufs Schlafzimmer beschränken müssen...oder kann man das so dezent in den Alltag einbauen, dass die Kids nix mitkriegen?

 

 

Danke nochmals 

Huizen

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Cool. Ist das ein internes Ding für die SMJG, oder kann da auch ein Außenstehender mal einen Blick draufwerfen?

Hat nichts mit der SMJG zu tun. Das (bei jungen Leuten unbeliebtere), deutsche Netzwerk ist die Sklavenzentrale. Ist indiziert, deshalb poste ich hier jetzt bewusst keinen Link. Die Daten über die ich sprach sind aus einem weltweiten, englischen Netzwerk.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Ok, hier hab ich mich missverständlich ausgedrückt, normalverteilt wäre passender gewesen. Ich meinte gleichverteilt innerhalb einer Klasse, also wenn z.B. 7% der 18jährigen Frauen auf KV-Spiele stehen würden, dann sollten auch 7% der 59jährigen Männer drauf stehen, ebenso 7% der Amerikanerinnen und 7% der Hindus. Dass auf die gesamte Menschheit bezogen KV-Spiele eher am Rand der Glockenkurve stehen dürften und Blümchensex eher innerhalb des Zwei-σ-Intervalls, ist schon klar.

Ich kann dir sagen: So ist es nicht.
Es gibt gerade im Fetischbereich einige Dinge, die sehr geschlechtsspezifisch sind. Diese ganze Crossdressing-Sache ist praktisch ein ausschließlich männliches Phämonen. Es gibt viel mehr Cuckolds als Cuckqueans, es gibt von meinem Gefühl her sehr viel mehr Material-Fetischisten bei Männern.
Dann gibts noch Vorlieben, die statistisch eher später im Leben entdeckt werden, manche Leute entdecken nie alle Vorlieben oder leben sie nicht aus und schon kannst du Gleichverteilung völlig knicken.

Zusammengefasst: Nein, es ist keinesfalls gleichverteilt über einzelne Spielarten. Dazu gibts aber meines Wissens auch keinerlei Studien. Das Feld ist schwierig zu beackern. Beispiel: Studien kommen beim Anteil der BDSMler in der Bevölkerung je nach Stichprobe & Fragestellung auf Werte zwischen 1 und 95%. Es gibt eben keine klaren Grenzen, dann geben viele Leute es nicht zu, beobachten kannst dus nicht vernünftig...

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Heute sind die Rollen ja vertauscht (Powerfrau vs. Unterdrücker/Vergewaltiger)

Finde ich ne gewagte These und halte ich für absolut abhängig davon, in welchem Umfeld man aufwächst. Ich hatte nie so ein verkrampftes Frauenbild oder so ein destruktives Männerbild. Mag es geben. Mag es viel häufiger geben als früher. Aber ich habe mein Umfeld da immer als sehr liberal erlebt.

Die Welt ist an vielen Stellen immernoch sehr konservativ (siehe gläserene Decke im Job bei Frauen). Es gibt Subgruppen, dei sind sehr traditionell, welche die sind sehr liberal und welche, die sind sehr feministisch. Es ist diverser geworden. Aber nicht klar "Rollen vertauscht". Wäre dem so, hätten es ja submissive Männer heute viel leichter sich zu outen. Das ist für viele aber noch immer ein Problem.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Aber was macht man mit dem bisherigen SC? Verabschiedet man sich so langsam von dem oder lässt man den parallel mitlaufen (was ich mir jetzt extrem zeitaufwändig und kraftraubend vorstellen würde)?

Ich hatte den immer parallel laufen und das ist auch der Eindruck bei meinem Umfeld, Viele Leute haben doch unterschiedliche SC. Finde ich überhaupt nicht stressig. Mein perverser SC ist nach dem Umzug aber anteilig stark gewachsen, weils über Stammtische einfach so leicht ist, Leute kennen zu lernen.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Habt ihr dafür eigentlich eigene Clubräume oder trefft ihr euch in eigenen Szenelokalen? Oder trefft ihr euch in ganz "normalen" öffentlichen Lokalen und geht dann nur zum Spielen in die entsprechenden Lokale?

Stammtische sind in der Regel in normalen Restaurants. "Szenebars" gibts sehr, sehr vereinzelt. Berlin hat aktuell eine, in Hamburg hat die einzige vor 3 Jahren zugemacht. Zu Partys und dort zum Spielen geht man dann in die Locations.

Wenn da implizit der Gedanke hinter steht man lernt sich kennen und spielt spontan: Passiert praktisch nie. Vergiss den Gedanken.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Was mich zur nächsten Frage führt: Geht man für (aufwändigere) Spiele eigentlich immer auswärts? Denn wenn man sich in der eigenen Wohnung ein entsprechendes Zimmer einrichtet oder auch nur ein Andreaskreuz hinstellt...ich meine, irgendwann kommen wohl doch mal die Eltern zu Besuch, und dann? Einmal kann man ja mal die "Handwerker da haben" und deswegen die Tür versperren, aber immer? Oder wohnen alle so weit weg von den Eltern, dass die einen nie besuchen? Oder bin ich da wieder zuviel von RTL2 beeinflusst?

Was sind denn für dich "aufwändigere Spiele" ? Ja, im Club gibts halt Möbel.

Aber mal in der Praxis. Fesselmöglichkeiten am Bett hat fast jeder Vanilla. Als ich meinen Kerl letzte Woche verhauen habe, hab ich ihn im Club ans Kreuz gestellt. Das war nett. Aber nicht nötig. Wäre zuhause ohne festketten auch gegangen. Stell ich den eben an ne Wand und befehle ihm da zu bleiben.

Eigenes Zimmer oder große Möbel hat fast keiner. Brauchst du auch nicht. nutzt du mega selten. Lohnt nicht. Die wichtigsten Spielzeuge sind und bleiben Kopf, Hand und Stimme. Und kleines Spielzeug hat man zuhause. Wie wer anders halt n Dildo zuhause hat.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Frage: Was ist für dich ein Nerd? Pikante Frage: Hältst du dich selbst auch für einen Nerd? Ich frage deshalb, weil die paar Damen aus der Szene, die ich kenne, zwar keinen ausgeprägten Hang zu PCs, aber dafür meist zu Mangas/Animes hatten und teilweise auch schon Richtung Cosplay gingen.

ich dachte an die Kerle und die haben häufig einen starken IT-Hang. Die Tendenzen, die du beschreibst sind mir auch bekannt.
Ich halte mich nicht für einen Nerd, ich hab weder mit IT noch mit Mangas/ cosplay oder ähnlichem zu tun.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Kannst du für alle SMJG-Gruppen die Hand ins Feuer legen?

Da die wichtigen Leute der SMJG (= Stammtischleiter) sich einmal im Jahr persönlich treffen und in diesem Rahmen auch neue Orgas ausgewählt werden ist das eine sehr homogene Gruppe, in der ich zumindest für die Organisatoren der Stammtische meine Hand ins Feuer legen würde - ja. Die werden von den wichtigen Leuten vorher persönlich kennengelernt und in der Gruppe "eingenordert" ;-) .
Und dann gibts noch 2-3 weitere deutschlandweite SMJG Treffen pro Jahr. Das sind keine Einzel-Gruppen. Das ist eine Gemeinschaft, die einen Gedanken weiterträgt.
Die "Erwachsenen" Stammtische haben sowas nicht, haben keine wirkliche Dachorganisation, keine Kontrolle und sind damit wahnsinnig heterogen. Da rate ich deshalb immer Leute vor Ort nach Tips zu fragen.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Hmmm, ich kann die Gedanken an PU eigentlich ganz gut abstellen. Wenn ich z.B. bei der Arbeit mit einer (manchmal auch durchaus attraktiven) Geschäftspartnerin verhandle, dann schalte ich zu 100% auf den Geschäfts-Modus und versuche, den besten Deal für die Firma herauszuholen und nicht sie zu verführen.

Du siehst das ganze zu beschränkt. Klar denkst du in dem Moment nicht an Verführung. Aber du hast durch PU dein Inner Game verbessert, du weißt, dass du anständig auftreten musst und nicht schüchtern am Tisch sitzen solltest, du weißt wie du dich selbst verkaufst. Du hast du PU vermutlich dein Selbstbewusstsein und Selbstbild verbessert. Du weißt vielleicht, wie du durch Meditationstechniken ruhiger wirst. Das alles schwingt mit. Auch, wenn du nicht an Verführung denkst.

Wie ein Kampfsportler, der weiß, dass er sich verteidigen kann auch ohne Gedanken an seinen Sport im normalen Leben genau das verkörper wird, wenn er die Philosophie verinnerlicht hat.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Ok, ich kanns irgendwie schon nachvollziehen, du hast BDSM eben zum Lebensstil erhoben. Ich sag aber einfach mal, dass man sich das auch leisten können muss. Jetzt noch nicht mal finanziell, aber wenn ich z.B. einen harten Tag bei der Arbeit hatte, bin ich schon ganz froh, wenn meine Partnerin meinen Abwasch mitmacht. Oder wenn sie mir vor einem wichtigen Meeting nochmals die Schuhe wienert, weil ich da einfach nicht so den Blick dafür habe.

Auch das siehst du wieder viel zu eng.

Ja, ich genieße BDSM im Alltag. Und nun war mein Besuch den Sonntag krank. Und dann wars gar keine Frage, dass ich dann eben mal Frühstück mache und mich um ihn kümmere. Ja, im Alltag. Genau dann wenns passt und sinnvoll ist. Alles andere wäre sowas wie "krampfhaft Alpha sein", was manche hier versuchen. Das funktioniert nicht. Es geht dann schon um einen Blick, um die Situation sinnvoll einzuschätzen.

Aber das zugrundeliegende Rollenverständnis ist nicht sexuell. Deshalb passt auch das nicht:

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Naja, ich sags mal so: auch als Vanilla hab ich nicht dauernd Lust aufs Rammeln, nur weil meine Partnerin grad anwesend ist. Ich kann meine Partnerin durchaus auch als nicht-sexuelles Wesen wahrnehmen.

Stells dir vor wie einen Frame.
Manch einer hier im Forum wird eine Beziehung führen, wo er eher der väterliche Typ ist, sich um "seine kleine" kümmert, auf sie aufpasst und der große starken Mann ist, der auf sein Mädchen aufpasst.
Ein anderer möchte eine Partnerin, die mit ihm gemeinsam als Team alles berücksichtigt, die auch Sachen entscheidet und ihm deutlich Kontra gibt.

Zwei völlig unterschiedliche Gestaltungen einer Vanilla-Beziehung. Beide gleichwertig. sie müssen nur zu den betreffenden Personen passen. Wenn man sich so überlegt, was man für Pärchen kennt, so sind diese Gestatungen immer unterschiedlich. Aber Paare haben ein Mindset, in dem sie miteinander agieren. Manche sind sehr gefühlsbetont, andere necken sich viel, manche haben viel Körperkontakt, andere gar keinen.

Und dieser Pärchenframe ist sehr stabil. Und wenn in diesem Pärchen-Frame nun eben steht "Ich bin als Mann sehr höflich zu ihr, bringe ihr ihren Kakao morgens und fühle mich fürs Frühstück verantwortlich" - dann ist das nichts BDSM-Spezifisches und nichts, was erstmal sexuell ist. Das kann ein Vanilla-Mann genauso empfinden und tun. Der definiert das dann als "Aufmerksamkeit für die Partnerin". Während sie dann andere Dinge für ihn macht.

vor 43 Minuten schrieb Huizen:

Spätestens sobald Kinder da sind, wird man das Machtgefälle aufs Schlafzimmer beschränken müssen...oder kann man das so dezent in den Alltag einbauen, dass die Kids nix mitkriegen?

Klar kann man das dezent machen. Ist gar kein Problem, wenn man ein bisschen Köpfchen hat und sich klar ist, dass ein sehr großer Teil im BDSM der psychische Aspekt ist.
 

bearbeitet von Herzdame

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 12 Stunden schrieb Herzdame:

 Ist gar kein Problem, wenn man ein bisschen Köpfchen hat und sich klar ist, dass ein sehr großer Teil im BDSM der psychische Aspekt ist.

 

Gibt es für"Anfänger" Webseiten mit guten Spielideen oder ist man da auf sich alleine gestellt

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor einer Stunde schrieb Thundercat:

Gibt es für"Anfänger" Webseiten mit guten Spielideen oder ist man da auf sich alleine gestellt

Man nehme

  • eigene Fantasie
  • Erotische Geschichten
  • "Filmchen"
  • Austausch auf Stammtischen
  • Inspiration durch Spiele, die man auf Partys beobachtet
  • einschlägige Foren (wenn u 27 dann zum Beispiel SMJG, bei älteren bietet sich zum einlesen z.B. Gentledom.de an)

Und baue sich daraus eigene Dinge.
Fremde Spielideen bringen selten was. Man kann sich inspirieren lassen. Aber was nicht der eigenen Fantasie entspringt, das kommt selten überzeugend rüber.

Am Anfang sollte man sich jeweils eine Praktik als Spielinhalt nehmen und bei der dann auch im Großen und Ganzen bleiben. Sonst macht man sich zu viel Stress und überlädt das ganze schnell. Eins nach dem anderen.

Ich hab letzens ne Session über nen ganzen Abend gestaltet mir vor mir knien lassen, mir Getränke bringen lassen und ihn ausgiebig verhauen (plus 1, 2 Stunden Aftercare natürlich).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass dies ein Frage- und KEIN Diskussionsthread ist.

Wir können sehr gerne über Aspekte diskutieren. Dann macht einen neuen Thread in anderen Forenbereichen auf. Ich bin hier auch defintiv nicht die einzige, die sich in dem Bereich rumtreibt :)

=> Hier gehören nur Fragen hinein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 9 Stunden schrieb Herzdame:

=> Hier gehören nur Fragen hinein.

Is mayonnaise an instrument?

Wobei ich tatsächlich eine Frage habe: 

Ich habe die Befürchtung, dass wenn man einmal damit anfängt, es sich durch die ganze Beziehung zieht. Vor allem wenn einer immer den dominanteren Part übernimmt. 

Beispiel: Ich weiß, dass sie tierisch darauf abfährt, wenn ich sie an ihren Haaren packe, ihr tief in die Augen schaue und dann langsam nach unten ziehe, damit sie auf die Knie geht. Und ich denke, dass sie sich das öfter von mir wünscht, als ich es tue. Doch wenn ich das ganze ausdehnen würde - befürchte ich - dass dann ein ständiges Machtgefälle entstehen könnte, das mir schlicht und ergreifend zu anstrengend ist. 

Im Moment ist es halt sehr ausgeglichen. Letztens bekam ich eine Mail von meinem Calendar: Eine Woche Prag. Im Anhang waren Flugtickets und die Hotelreservierung. Da wurde nichts gefragt, das hat sie einfach so entschieden. (Natürlich wusste sie, dass ich Zeit habe, da ich einen semi-öffentlichen Kalender führe, wo man meine Termine sieht und andere Termine eintragen können). Sowas würde ich vermissen.

Ich hab halt keinen Bock, immer der Entscheider zu sein, oder immer der Initiator zu sein. Und meine Befürchtung ist, dass sich das irgendwann zwangsläufig dahin verschiebt. Wie siehst du das?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 11 Minuten schrieb Barokna:

Beispiel: Ich weiß, dass sie tierisch darauf abfährt, wenn ich sie an ihren Haaren packe, ihr tief in die Augen schaue und dann langsam nach unten ziehe, damit sie auf die Knie geht. Und ich denke, dass sie sich das öfter von mir wünscht, als ich es tue. Doch wenn ich das ganze ausdehnen würde - befürchte ich - dass dann ein ständiges Machtgefälle entstehen könnte, das mir schlicht und ergreifend zu anstrengend ist. 

Ist von mehreren Faktoren abhängig.

1. Was du genau machst.
Das klingt jetzt sehr sexuell motiviert. Und wenn es wirklich rein sexuell ist, dann schaffen viele Paare es durchaus, das rein auf Schlafzimmer zu begrenzen.

2. Was ihr für Persönlichkeiten seid / Wie ihre Neigung aussieht.
Ist ihr Neigung so, dass sie sich auch im Alltag danach sehnt, dann bist du irgendwann in so einer Beziehung, wo du evtl alles entscheidest. Oder du "lieferst" ihr zu wenig und sie geht deshalb. Ich glaube, wenn ihre Neigung so groß ist, wirst du eh früher oder später drüber fallen, egal was du tust. Aber selbst dann muss nicht das eintreten, was du fürchtest.

Aber du sprichst ein wichtiges Thema an. Dynamiken kann man auch in verschiedene Richtungen "lesen".

Ein schönes Beispiel ist Autofahren.
Option 1: Sub fährt. Warum? Dom empfindet es als lästige Aufgabe, kann sich währenddessen um andere Dinge kümmern und es ist damit eine Art von Service.

Option 2: Dom fährt. Warum? Dom hat gerne die Kontrolle und ihm macht Autofahren schlichtweg Spaß. Warum sollte er es abgeben?

Option 3: Dom ist das Thema völlig egal und man macht das so, wie es sich gerade anbietet.

Alle Argumentationen völlig schlüssig. Alle abhängig von persönlichen Präferenzen des dominanten Parts.

Was ich damit sagen will:
Selbst wenn sich so eine Dynamik bei euch entwickelt, heißt dass nicht, dass du auf sowas verzichten musst:

vor 15 Minuten schrieb Barokna:

Eine Woche Prag.

Dem Partner etwas Gutes zu tun und sich zu kümmern kann genausogut von unten heraus geschehen. Da ist dann eher die Frage, ob sie weiß, dass du dieses Verhalten magst und das auch förderst. Egal welche Tätigkeit. E lässt sich immer unterschiedlich auslegen und Argumentieren. Du kannst genau das fördern, was dir gefällt.

In der Zusammenfassung:
Kommt extrem auf eure Neigungen und eure Beziehungsgestaltung an. Selbst ein dauerhaftes Machtgefälle heißt nicht zwingend komplette Passivität.
Was für mich wichtig wäre: Würdest du ihr z.B. gerne öfter in die Haare greifen? Ist das dein Wunsch? Oder würdest du es ihr zuliebe tun?

Wenn es dich wirklich reizt, probier mal vorsichtig aus, was passiert, wenn dus tust. Was sich dann bei euch verschiebt. Im Zweifel nimmst du einfach wieder ein paar Impulse heraus.

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 9.5.2016 um 00:24 schrieb Herzdame:

Wir können sehr gerne über Aspekte diskutieren. Dann macht einen neuen Thread in anderen Forenbereichen auf.

Gerne. Welcher Forenbereich wäre ratsam?

 

Ansonsten: Eine gängige Definition von BDSM besagt ja, dass D/s eher den psychischen und SM eher des physischen Teil von BDSM abdeckt. Würdest du diese Einteilung ebenfalls so vornehmen, oder würdest du andere Kriterien heranziehen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 38 Minuten schrieb Huizen:

Gerne. Welcher Forenbereich wäre ratsam?

Ich würde da Sexologie am passendsten finden. Sollte sich das in eine völlig andere Richtung entwicklen, dann verschieben wir Mods das dann einfach.

 

vor 38 Minuten schrieb Huizen:

Ansonsten: Eine gängige Definition von BDSM besagt ja, dass D/s eher den psychischen und SM eher des physischen Teil von BDSM abdeckt. Würdest du diese Einteilung ebenfalls so vornehmen, oder würdest du andere Kriterien heranziehen?

Ja, der Tendenz würde ich zustimmen. Nicht absolut im Sinne von D/s sei NUR psychisch und SM NUR physisch, aber von der grundsätzlichen Richtung trifft das zu. Das ist aber für den Laien erstmal nicht klar verständlich.

Es wäre jedoch nicht meine Primärdefinition. Erstmal geht es im D/s um Machtgefälle und bei SM um Schmerz. Physisch/psychisch ist dann eine genauere Ausformulierung des Ganzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 

vor 9 Minuten schrieb Herzdame:

Das ist aber für den Laien erstmal nicht klar verständlich.

Jo, so gehts mir gerade...

vor 10 Minuten schrieb Herzdame:

Es wäre jedoch nicht meine Primärdefinition. Erstmal geht es im D/s um Machtgefälle und bei SM um Schmerz. Physisch/psychisch ist dann eine genauere Ausformulierung des Ganzen.

So würde ich das auch sehen. Würdest du mir noch zustimmen, dass sich SM rein auf sexueller Ebene abspielt (zumindest die "gesunde" Variante), D/s hingegen sowohl als sexuelle Spielart als auch als Lifestyle gelebt werden kann?

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 1 Minute schrieb Huizen:

D/s hingegen sowohl als sexuelle Spielart als auch als Lifestyle gelebt werden kann?

Ja.

vor 1 Minute schrieb Huizen:

Würdest du mir noch zustimmen, dass sich SM rein auf sexueller Ebene abspielt (zumindest die "gesunde" Variante)

Nein. Es gibt eine Menge Leute, deren SM nicht sexuell im engeren Sinne ist (also feucht werden, steifer Penis, Orgasmus),
SM funktioniert bei vielen über den Endorphinrausch. Du wirst high von körpereigenen Hormonen. Ähnlich wie den Rausch, den Sportler bei Hochleistung oft erleben. Und dieser Zustand - wir nennen ihn fliegen - ist für viele sehr befriedigend. Das ist aber eben ein "Lustgewinn", der nicht auf sexueller Ebene passiert.

Ich kenne sogar jemanden, der hat allein durch Endorphine soetwas wie einen Orgasmus. Er zeigt keinerlei Zeichen sexueller Erregung (und fühlt sich auch nicht sexuell erregt), aber ab einem gewissen Grad von Schmerz zeigt sich eine Reaktion, die seiner Reaktion beim Orgasmus sehr stark ähnelt. Einfach nur durch das Feuerwerk im Kopf.

In sofern SM als "Lifestyle" wüsste ich gar nicht, wie das aussehen könnte. Rein sexuell ist es aber gewiss nicht für alle.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 19 Minuten schrieb Herzdame:

Nein. Es gibt eine Menge Leute, deren SM nicht sexuell im engeren Sinne ist

Ich meinte das eh im weiteren Sinn (also eben auch  "Endorphinrausch [...]  Reaktion beim Orgasmus sehr stark ähnelt"). Von daher deute ich das mal als "Ja" um ;-). So wie halt auch ein Bungee-Sprung nicht mit einem Samenerguss einhergeht, aber sehr wohl ähnliche Begleiterscheinungen mit sich zieht...

Ok, können wir das ganze folgendermaßen umformulieren: "SM dient rein dem Annähern oder Erreichen eines Rauschzustandes, wohingegen D/s sowohl diesem Zweck dienen als auch einen Lifestyle darstellen kann! Wobei S nicht notwendigerweise mit D und M nicht notwendigerweise mit s einhergehen muss!" ? (Switcher mal außen vor gelassen, sonst wirds zu kompliziert...).

Andere Frage: würdest du die Aussage "Hannah hat bei uns absolut das Sagen, sie bestimmt, was wir in unserer Freizeit machen. Allerdings achtet sie immer darauf, dass es uns beiden Spass macht!" als D/s  im Sinne von Femdom einordnen?
 

vor 20 Minuten schrieb Herzdame:

In sofern SM als "Lifestyle" wüsste ich gar nicht, wie das aussehen könnte.

Naja, ich denke mal, das wären dann die gefährlichen Sadisten (und deren Pendants auf der Sub-Seite), die du früher mal erwähntest?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey Herzdame! :)

Ich würde mich auch gerne einmal mit einer Frage einklinken. Und zwar ist es bei mir so, dass ich auch schon seit jungen Jahren Phantasien im Fetisch- und D/s-Bereich habe und natürlich bis jetzt auch habe. Ich hatte noch nie eine Beziehung und hatte also auch noch keinen Sex. Meine Lieblingspornos liegen klar im Bereich Femdom. Vanilla-Sex habe ich mir über die Jahre hinweg kaum angesehen und wenn ich es mir ansehe, finde ich es nicht bis kaum erregend.

Ich kann meine Neigung aber nicht wirklich akzeptieren und möchte das auch gar nicht. Ich wünschte ich würde auf Vanilla-Sex stehen und von mir aus ist mein Fußfetisch auch okay, aber nicht meine Femdom-Phantasien. Ich habe ein bisschen Angst davor, dass mir Vanilla-Sex, wenn ich demnächst jemanden finde, mit dem ich das ausprobieren kann, gar nicht gefällt bzw. ich noch nicht mal fähig bin Sex zu haben ohne das meine Femdom-Phantasien erfüllt werden. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Neigung sich einfach gefestigt hat, weil ich so viele Pornos aus dem Bereich geguckt habe, aber die von dir angesprochene Lovemap-Theorie hat mich jetzt ein bisschen entmutigt.

Ich hatte es mal mit NoFap versucht und entsprechend auch keine Femdom-Pornos geschaut und nicht masturbiert für eine Zeit lang und ich hatte schon ein paar wenige Vanilla-Phantasien mehr in meinem Kopf, was mir einen Lichtblick gegeben hat.

Ich bin in der Hinsicht aber ein wenig verzweifelt. Hast du vielleicht einen Rat, der mir in dieser Situation helfen kann?

Würde mich sehr über eine Antwort von dir freuen! :)

Liebe Grüße,

Taylor

bearbeitet von TaylorFR

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

So wie halt auch ein Bungee-Sprung nicht mit einem Samenerguss einhergeht, aber sehr wohl ähnliche Begleiterscheinungen mit sich zieht...

Ja, das ist ein treffender Vergleich.

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

"SM dient rein dem Annähern oder Erreichen eines Rauschzustandes, wohingegen D/s sowohl diesem Zweck dienen als auch einen Lifestyle darstellen kann! Wobei S nicht notwendigerweise mit D und M nicht notwendigerweise mit s einhergehen muss!" ? (Switcher mal außen vor gelassen, sonst wirds zu kompliziert...).

Wenn du bei "Rauschzustand" sexuelle Erregung mit einbeziehst, gehe ich da wohl mit, ja.
Und genau, die Neigungen sind getrennt voneinander zu sehen. Sie können zusammen auftreten, müssen es aber nicht.

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

Naja, ich denke mal, das wären dann die gefährlichen Sadisten (und deren Pendants auf der Sub-Seite), die du früher mal erwähntest?

Der einzige Kontext, in dem ich mir das vorstellen könnte ist psychischer Sadismus. Also praktisch das Opfer dauerhaft unter Angst und Stress zu halten.

vor 11 Stunden schrieb Huizen:

Andere Frage: würdest du die Aussage "Hannah hat bei uns absolut das Sagen, sie bestimmt, was wir in unserer Freizeit machen. Allerdings achtet sie immer darauf, dass es uns beiden Spass macht!" als D/s  im Sinne von Femdom einordnen?

Ich habe den Eindruck, dass du von einem Vanilla-Pärchen sprichst, dass das nicht bewusst tut. Davon gehe ich jetzt einfach mal aus.

Nein, aus zwei Gründen:
1. Nur weil eine Beziehung mit dieser Rollenverteilung gut funktioniert, heißt es nicht, dass ein Lustgewinn daraus entsteht, die Beziehung so zu leben. Das eine ist sexuell motiviert, das andere schlicht begründet auf Persönlichkeitsstilen, die sich immer in gewissen Dynamiken auswirken. Treffen zum Beispiel ein gewissenhafter (und damit sehr strukturierter) unnd ein eher sprunghaft unorganisierter Persönlichkeitsstil zusammen, so ist meist der strukturierte Part der Manager in der Beziehung, der die Planung übernimmt und den unstrukturierten an die Hand nimmt. Ist dann völlig unnabhängig von Geschlecht. Ist n ganz eigenes Thema. Wer da mehr wissen will (welche Stile gibt es, wie ergänzen sie sich, welche Stile passen zusammen und welche nicht, Welchen Stil habe ich selbst, welchen mein Partner), der kann sich dieses Buch anschauen:

http://www.amazon.de/Ihr-Pers%C3%B6nlichkeits-Portrait-genauso-denken-verhalten/dp/3880740216/

2. Sie machens nicht bewusst. Und es ist nicht sexuell. Als bewusst würde ich dabei nicht nur die Aussage "Wir führen eine Femdom-Beziehung" oder "Wir führen eine Female-led-Relationship" sehen. Sondern eine bewusste Entscheidung für diese Art von Dynamik in der Erkenntnis, dass sie zu einem Lustgewinn auf beiden Seiten führt. Kenntnis von BDSM oder von Fachbegriffen sehe ich da nicht als nötig an.

 

vor 11 Stunden schrieb TaylorFR:

Ich bin in der Hinsicht aber ein wenig verzweifelt. Hast du vielleicht einen Rat, der mir in dieser Situation helfen kann?

Hallo Taylor,

ich verstehe deine Gedanken sehr gut. Sie tauchen recht häufig auf bei Menschen, die diesen Bereich langsam für sich entdecken. Bist du unter 27? Dann möchte ich dir sehr ans Herz legen mal bei der SMJG und im zugehörigen Forum zu lesen. Du bist mit den Gedanken wahrlich nicht allein.

Es ist eine Neigung wie Homosexualität. Das kann man nicht wegtherapieren. In der Hinsicht muss ich dich vielleicht enttäuschen. Es wird dich immer begleiten. Was aber andererseits vielleicht auch für dich beruhigend ist: Du bist nicht schuld! Du hast das nicht verursacht und dir auch nicht antrainiert.

vor 11 Stunden schrieb TaylorFR:

ich noch nicht mal fähig bin Sex zu haben ohne das meine Femdom-Phantasien erfüllt werden.

Ich verstehe deine Angst. Es ist die Sorge, niemals ein normales Leben führen zu können, immer irgendwie eingeschränkt zu sein. Es ist eben keine Wahl, die man trifft, weil man das Thema so lustig findet. Man wird dort hineingeworfen. Und muss irgendwie damit leben. Manchen von uns fällt das leichter, anderen schwerer.

Der ganz große Teil der BDSMler kann ebenso Vanilla-Sex genießen. Und dass du auch Fantasien in diese Richtung bekommst, das spricht sehr dafür, dass du das auch kannst. Herausfinden wirst du es erst, wenn du es probierst. Aber ich würd 20€ drauf setzen, dass du es magst. Ob es dir dauerhaft reichen wird? Das ist eine andere Frage.

BDSM-Fantasien haben irgendwie die Tendenz immer stärker zu werden, wenn man sie unterdrückt. Deshalb kann dir niemand sagen, wie stark deine Neigung tatsächlich ist. Es kann sein, dass du das wirklich immer brauchst, es kann sein, dass dir ab und zu Ausflüge in diese Welt reichen, es kann sein, dass du doch merkst, dass nur die Fantasie geil ist und die Praxis aber nicht und ich erlebe auch immer wieder Fantasien, die man auspribuert und die dann damit verrschwinden und erledigt sind.

Du kannst dein Leben lang den Kampf gegen deine Fantasien kämpfen und dich immer fragen: "Was wäre wenn?". Unterdrückte Fantasien wachsen oft zu einer unrealistischen Wunschvorstellung, detailliert ausgearbeitet. Und so kann die Realität eh niemals sein. Das kann dir dann kein Partner mehr erfüllen.

Ich würde vorschlagen: Schaus dir an, probier es aus. Vielleicht kommst du zu dem Schluss, dass du es gar nicht umsetzen musst. Und kannst dann viel entspannter mit dem Thema umgehen. Dann macht es dir nämlich keine Angst mehr. ein großer Teil deiner Angst kommt ja gerade daher, dass du nicht weißt, wie groß und drängend deine Neigungen überhaupt sind.

Und da es schwierig ist, Vanillas da zu bekehren, gerade, wenn man selbst unsicher ist, möchte ich dir empfehlen, dich für Experimente wirklich in Richtung Szene und den dazu gehörigen Treffpunkten zu begeben (ich geb dir da gerne Tips). Und vielleicht ist das Monster gar nicht so groß und furchteinflößend, sondern leicht zu handlen :)

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Toller Thread.

Was macht für dich Dominanz aus?

Und wie kann man am besten psychische Dominanz (also bei der Dame das Gefühl von Machtlosigkeit, losslassen und Kontrollabgabe) aufbauen/ausüben, wenn man weiß, dass es von beiden Seiten gewünscht ist, man sich aber noch nicht so gut kennt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 11 Minuten schrieb toniok:

Toller Thread.

Was macht für dich Dominanz aus?

Und wie kann man am besten psychische Dominanz (also bei der Dame das Gefühl von Machtlosigkeit, losslassen und Kontrollabgabe) aufbauen/ausüben, wenn man weiß, dass es von beiden Seiten gewünscht ist, man sich aber noch nicht so gut kennt?

Ich denke dieser Post vom Rudelfuchs beantwortet deine Frage sehr gut. Sonst frag gerne nochmal gezielter nach:

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ist doch eine sehr konkrete Frage, die IIRC vom Fuchs Posting nicht explizit beantwortet wird - wie baue ich schnell genug Vertrauen auf?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 

vor 16 Minuten schrieb Jingang:

wie baue ich schnell genug Vertrauen auf?

Naja das ist ein typisches Comfort-Ding, da findet man an anderen Stellen hier ne Menge.

Die Realität ist, dass es aus PU-Sicht in der Regel sehr lange dauert, bis man mal richtig spielt. Da hast du auf die Klassische PU-Verfürhung mit "erster Sex nach 7 Stunden gemeinsam" bestimmt mindestens nochmal 5, eher 10 Stunden reines Gespräch über BDSM, Ansichten, Grundlagen, Wünsche und so weiter. Ja, das ist Arbeit. Aber die macht sich bezahlt. Ich hab meistens sogar noch weitaus mehr Gesprächszeit vorher.

Es gibt also kein "schnell genug", sondern nur ein "Geduld haben". Es dauert eben seine Zeit.

vor 1 Stunde schrieb toniok:

Und wie kann man am besten psychische Dominanz (also bei der Dame das Gefühl von Machtlosigkeit, losslassen und Kontrollabgabe) aufbauen/ausüben, wenn man weiß, dass es von beiden Seiten gewünscht ist, man sich aber noch nicht so gut kennt?

Ganz vorsichtig vortasten, langsam, Reaktionen des Partners sehr gut beobachten, bei Bedarf nachfragen und im Zuge von Aftercare Feedback erbitten. Und mit den Informationen dann das nächste Mal weiterversuchen.

Was das im Detail für Dinge sein können, da beschreibt der Text oben Ansätze. Und es ist wahnsinnig abhängig davon, was beide Parter eben mögen und sich vorstellen.

 

bearbeitet von Herzdame
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.