192 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

vor 35 Minuten schrieb Alibi:

Kannst du noch mal erklären, was du unter "unten" oder "oben" spielen verstehst? Das mag in deinen Ohren eine dumme Frage sein, aber geht es dabei um Sex Marke wer liegt oben oder unten oder aber um die Hoheit über das BDSM-Konstrukt?

 

Unten und oben fasst praktisch sehr allgemein zusammen, wer die Entscheidungsgewalt hat. Ist analog zu "aktiv/passiv" was auch verwendet wird.

Oben / aktiv  kann heißen: Dom (also im Ds Kontext aktiv), Top (also im SM ´- Kontext aktiv, der der Schmerzen zufügt oder im Bondage-Kontext der, der Fesselt), Rigger (fesselt mit Seil)

analog dazu:

unten / passiv: Sub (DS), Bottom (SM / Bondage), oder auch Rope Bunny ( wird mit Seil gefesselt)

Es sind also die allgemeinen Bezeichnungen, wenn man nicht spezifisch eine Spielart meint.
Dabei sollte man wissen, dass die Begriffe in der Szene selten sauber abgegrenzt verwendet werden (ich schreibe hier auf oft von sub und meine "jeglichen passiven Part").

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank für die ausführliche Antwort :-)

Das ist super interessant, durch die Erklärungen quasi direkt einen Blick reinwerfen zu können.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Möchte die Chance hier auch mal nutzen und meine Fragen zu dem Thema loswerden.

1. Wie häufig kommt es zu "klassischem Verkehr" im Kontext von BSDM?
Möchte nicht zu weit ausholen aber hatte mal eine Bekannte die ab und zu "Dates" mit einem Herren aus der Szene hatte. Habe im Nachhinein dann mal nachgefragt wie sie den alten Typen eigentlich attraktiv finden und mit ihm vögeln konnte. Mir wurde dann erklärt, dass bei den Spielen eigentlich kein klassischer Verkehr (Penetration, Oral) stattfand und solche Arrangements im BDSM Bereich relativ gängig sind. 

Mir ist natürlich klar das im BDSM Bereich jedes Tierchen sein Pläsierchen hat.
Die Frau wird gefesselt, ausgepeitscht und mit heißem Kerzenwachs beträufelt und keinerlei Blasen, Fingern oder Ficken findet statt.
Ist so ein Vorgehen die Regel oder eher die Ausnahme?

2. Sind in der Szene auch "normale Leute" unterwegs?
Im Laufe der Zeit hatte ich mit einigen Leuten zu tun die irgendwo in der BDSM Szene aktiv waren. Die Personen waren alle grundsätzlich verschieden und hatten doch eine gemeinsame Eigenschaft. Alle der Personen gehörten irgendeiner kulturellen Randgruppe (Tattoo&Piercing Szene, Metal-Fans, Linksalternativ, Mittelaltermarkt-Besucher) an und hatte ein auffallendes Äußeres (schrill gefärbte Haare, Sidecuts bei Frauen, auffälligen Körperschmuck, speziellen Kleidungsstil). Wäre natürlich in einem freundschaftlichen Kontext kein Problem aber beim Sex steh ich halt nicht auf die genannten Merkmale. Setzt sich die BDSM Szene wirklich vor allem aus Angehörigen anderer Randgruppen zusammen? Gibt es in der Szene auch optische Durchschnittstypen aber diese präsentieren sich einfach nicht so offen auf Stammtischen oder den Internet-Communitys?

3. Kommt man in der Szene schneller/unkomplizierter zur Sache als unter normalen Umständen?
Mir kam es immer so vor als ob die Leute aus der BDSM Szene mit ihren Bedürfnissen ähnlich offen umgehen wie z.B. die Homosexuellen. Sexueller Inhalt wird klar kommuniziert, es gibt verschiedene Plattformen für ein Kennenlernen, man trifft sich zeitnah und man kommt relativ schnell zur Sache.

Nehmen wir mal an ein Pickup-Artist hätte ohnehin eine Neigung zu leichten BDSM Praktiken. Er möchte außerdem in klassischer PU-Manier oft Sex mit verschiedenen Frauen haben. Würdest du ihm empfehlen die verschiedenen Möglichkeiten im BDSM Bereich zu nutzen um so unkompliziert an Frauen&Verkehr heranzukommen? Braucht das Ganze bei den BDSMlern im Endeffet dann sogar noch länger als bei normalem Dating (Spielregeln aushandeln und Bedürfnisse besprechen)?

Danke schon mal im Voraus für deine Antwort.

bearbeitet von Barnito Supreme

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast

Jetzt mal die ultimative Frage. Folgende Übertreibungen sind so gewollt und dienen dem Erkenntnisgewinn in diesem Thread:

Bisher scheint alles was du so beschreibst, mehr oder weniger aus dem Happy-Lala-Land zu stammen - also König der Löwen ohne Disney. Also mehr Inzest, Brudermord und Verwandtenehe als lustige Löwen und Giraffen, die fröhlich singen. Alle verstehen sich, BDSM als Babelfisch des Sex. Bei Blowjobs stehen die Leute um dich herum und feuern dich an, die letzten Zentimeter zu schlucken. Alle BDSMler haben sich unter Kontrolle, wenn Mayday gerufen wird. Ein paar Bobs bezeichnen euch als pervers, weil sie selbst nicht mal bei der Missionarsstellung die Beine der Frau auf ihre Schultern legen. "Coole" Vanillas registriert "ihr" nicht mal, weil sie ihre Sexualität ähnlich leben, wie "ihr" das macht.

Hammer!

WAS genau gefällt dir nicht? Bisher klingt für mich fast alles nach einem echt tollen Modell für Sexytime. Spanking, Domination, Hardfucking und der ganze Kram, der Sex zu Sex macht. Mir geht es nicht darum, dir ein schlechtes Gewissen einzureden; so gut kennen wir uns wohl mittlerweile, damit du mir das abnimmst. Ich habe absolut nichts gegen das Lebensmodell von BDSMlern, ganz im Gegenteil, die meisten Beiträge von euch sind wirklich gut, da frei von Qualifikationsbullshit. Aber es gibt da eine Sache, die ich euch nicht abnehme und das ist die Freiheit von typischen Dingen wie dem Messen an anderen. Konkurrenzgedanken wie "Besserer Ficker, bessere Figur, mehr Geld etc." Die Reduktion von BDSM allein auf den Sexdrive nehme ich dir nicht ab. Weil mir das zu einfach erscheint. Kannst du das entkräften? Was leicht wäre, weil meine BDSM-Erfahrungen nicht über fesseln, kratzen und beißen hinaus gehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Was mir auf den Geist geht... mhm..

Ich glaube vieles wird dadurch abgeschwächt, dass gerade in Berlin die Szene einfach riesig ist, dass man sich einfach die passenden Leute sucht und sich mit dem Rest nicht beschäftigen muss.
Gibt da zum Beispiel immer mal wieder die Dynamik, dass ältere Leute (gerade Männer) versuchen wollen, den jungen Leuten zu erzählen, dass sie keine Ahnung haben und wie man das alles richtig macht. Ist doppelt lustig, wenn der alte ach so erfahrene Teil erst n Jahr dabei ist und die jungen das schon 10 Jahre leben und wissen, wie der Hase läuft.
Dann gibts z.B. auch sehr esoterisch angehauchte Gruppen, die müsste ich zum Beispiel auch nicht haben.

vor 11 Minuten schrieb Alibi:

Konkurrenzgedanken wie "Besserer Ficker, bessere Figur, mehr Geld etc."

Das gibts bestimmt. Aber gerade bei den jungen Leuten erlebe ich das kaum. Vielleicht auch, weil sich BDSM an vielen Stellen schwer vergleichen lässt und jeder andere Aspekte lebt.

Ich kenne von mir den Ehrgeiz vor Publikum nochmal besonders perfekt zu sein, besonders viel auszuhalten. Aber das ist dann eher was internes, was ja nicht nach außen getragen wird.

Es gibt schon ein paar Leute, die meinen, sich sehr profilieren zu müssen. Aber über die wird dann von allen Seiten geschmunzelt. Die nimmt einfach keiner ernst.
Ein schönes Beispiel ist der sogenannte "Kofferdom". Der kommt immer mit einem großen Koffer zur Party, damit er alle Werkzeuge dabei hat und wenn man Pech hat, dann erklärt er einem eine Stunde lang alle Vorzüge seiner neuen Peitsche in sibirischem Tiger-Erst-Ejakulat sanft weichgeknetet und so weiter.... *grins*

Was für mich im Alltag so ne Sache ist, sind die vielen Anschreiben online (egal ob man sucht oder nicht) und dass die soziale Freiheit dazu fürht, dass man auch live im Club oft sehr offensive Angebote bekommt. Die in der Regel von Needyness triefen. Sagt man dann ein nettes Wort, wird man die Männer oft über Monate oder Jahre nicht mehr los. Zusätzlich suchen sich die Männer oft sehr junge Frauen. 80% der Angebote, die ich so bekomme (egal ob online oder real) sind von Männern, die 40+ sind. Das heißt grob doppelt so alt wie ich oder noch mehr.

Insgesamt glaube ich aber tatsächlich, dass das Ganze wunderbar entspannt fluffig ist, sobald man "seine" Subgruppe gefunden hat und erfahren genug die Idioten als solche zu erkennen und sich davon fern zu halten.

Und klar ist BDSM viel mehr als nur Sexdrive. Am Ende ist die BDSM-Szene hat eine Gruppe mit nem gemeinsamen Interesse, in der viel möglich ist. Manche bleiben damit wirklich im Schlafzimmer, andere Leben es in ihrem Alltag. Ich würde es ein bisschen als Set von Glaubenssätzen sehen, eine Einstellung - wie PU ja auch. Mit gewissen Gedankenkonstrukten und eigenen Regeln.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
vor 12 Minuten schrieb Herzdame:

Es gibt schon ein paar Leute, die meinen, sich sehr profilieren zu müssen. Aber über die wird dann von allen Seiten geschmunzelt. Die nimmt einfach keiner ernst.
Ein schönes Beispiel ist der sogenannte "Kofferdom". Der kommt immer mit einem großen Koffer zur Party, damit er alle Werkzeuge dabei hat und wenn man Pech hat, dann erklärt er einem eine Stunde lang alle Vorzüge seiner neuen Peitsche in sibirischem Tiger-Erst-Ejakulat sanft weichgeknetet und so weiter.... *grins*

 

Also in den Perlen würde das bei einem männlichen User aus dem Stand sicher an die zwei Dutzend Likes ergeben. Das ist lustig, auch wenn es völlig dämlich ist!

Dann eine Frage in eine andere Richtung, weil die sexuelle Thematik zumindest für mich geklärt ist. Sie ist nicht wirklich kompliziert, nur eben anders. Wie siehst es aus, wenn BDSMler Kinder haben oder haben wollen? Ist das eher selten oder kommt das nie vor? Deine Beschreibung von alten BDSMlern erinnert mich an die Beschreibung von alten Schwulen: "Ich war schon schwul, da war es noch nicht hip!" Was albern hoch zehn ist - nicht nur für Schwule sondern auch für Heteros wie mich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 3 Minuten schrieb Alibi:

Deine Beschreibung von alten BDSMlern erinnert mich an die Beschreibung von alten Schwulen: "Ich war schon schwul, da war es noch nicht hip!" Was albern hoch zehn ist - nicht nur für Schwule sondern auch für Heteros wie mich.

GENAU so ist es :-D
Wobei ich die Erzählungen von chiffrierten Anzeigen und geheimen Treffen schon irgendwie spannend finde.

 

vor 4 Minuten schrieb Alibi:

Wie siehst es aus, wenn BDSMler Kinder haben oder haben wollen?

Gibts, fängt in meinem Umfeld gerade an.
Mit reinen Sessions ist das dann nicht anders wie mit Sex, wenn man Kinder hat.

Lebt man das wirklich im Alltag, muss man halt schauen, das bis zu einem bestimmten Alter genauso unter der Decke zu halten, wie mans in der Öffentlichkeit auch macht. Vor dem Kind reicht ja auch oft ein Blickkontakt aka "Wir klären das später". Und es gibt viele unauffällige Spieloptionen. N Freund von mir hat in der Öffentlichkeit seiner Frau immer kommentarlos mit nem Finger eine Zahl auf die Hand gemalt. So wusste sie ohne Worte, was da nachher für eine Strafe kommt.

Es wird mit Kindern anders, klar. Aber das wirds bei normalen Paaren ja auch.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast

Diese Geschichte mit dem Zahlen malen ist aber nichts, was BDSM-typisch ist. Ich mache das auch, aber nur wenn sich meine Partnerin "positiv negativ" benimmt, also auf lustige Weise meinen Frame testet. Aber da bleibt wohl weiterhin das Verständnisproblem, zwischen "euch" und mir. Für mich sind solche Aktionen ein witziger Punkt für die Initiierung von Sex. Deswegen auch meine Ansicht, ich wäre für dich in between, zwischen BDSM und Vanilla.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ist es eigentlich denkbar, dass Beziehungen zwischen BDSMlern und "Normalos" funktionieren? Oder weiß man da schon vorher, dass es über kurz oder lang zu "unüberbrückbaren Differenzen" kommen wird und lässt sich daher nicht darauf ein?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor einer Stunde schrieb Elisa_Day:

Ist es eigentlich denkbar, dass Beziehungen zwischen BDSMlern und "Normalos" funktionieren? Oder weiß man da schon vorher, dass es über kurz oder lang zu "unüberbrückbaren Differenzen" kommen wird und lässt sich daher nicht darauf ein?

Ja ist denkbar, kommt aber total auf die beteiligten an. Wie experimentierfreudig / flexibel ist der Normalo und wie sehr braucht der BDSMler BDSM. Und was für BDSM braucht er? Und wie kommt der Vanilla mit genau den Spielarten klar?

Von "der Normalo entdeckt seine kinky Seite" bis zur Aussage nach außen "Wir leben ganz normal vanilla" habe ich schon alles gehört.
Es  gibt allerdings auch einen großen Teil BDSMler, die einen Vanilla-Partner grundsätzlich ausschließen würden. Würde ich aktuell zum Beispiel auch.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Warum hattest du mal den Gedanken geäußert, eine niedrigere Bildung erlangen zu wollen und einen niedriger angesehen Beruf zu ergreifen, dich also damit nicht selbst zu verwirklichen, sondern dies für einen dominanten Partner zu tun wobvei du damals nach meiner Erinnerung geäußert hattest, diesen aufgrund deren niedrigerer Bildung und Berufsausübung zu bedrohen, weil diese sich in ihrer Position angegriffen fühlen würden, wenn das kleine Spielstück, einen Masterabschluss irgendeiner Richtung vorzuweisen hätte.

Was führte dich dazu? Bist du mit diesen Gedanken eine Ausnahme, oder gibt es Personen die dies tatsächlich absichtlich machen, um z.B: TPE zu leben?

Widerspricht das nicht den letzten Dekaden der Gleichberechtigung?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 7 Minuten schrieb weareyoung:

Widerspricht das nicht den letzten Dekaden der Gleichberechtigung?

Heißt Emanzipation nicht eigentlich "jeder darf so leben, wie er möchte"?
Oder heißt es tatsächlich, wie du gerade implizierst "Jeder muss einer gewissen Norm entsprechen"?

Haben wir uns nicht gerade die Freiheit erkämpft frei wählen zu können, wie wir leben wollen? Dann wäre es nur richtig eben auch zu aktzeptieren, dass Menschen bewusst das "alte" Modell wählen.

Um diesen Gedankengang nochmal klarzustellen. Es ging niemals um meine Ausbildung. Dass ich meinen Master und meine Promotion mache, stand nie zur Debatte. Damals ging es mir darum, ob ein massiver Unterschied im Einkommen, so ein Machtgefüge kippen könnte. In dem Bereich nach oben daten - wie es die meisten Frauen tun - ist tatsächlich nicht leicht.

Zu Zeiten, in denen ich in Beziehnugen mit starkem Machtgefälle gelebt habe, hätte mein Partner dort Einfluss nehmen können, ja. Eigentlich wie in einer normalen Beziehung auch. Dort bespricht man ja Jobwechsel durchaus auch mit dem Partner und hört sich dessen Meinung an. Der Unterschied dabei wäre nur gewesen, dass er dabei das letzte Wort gehabt hätte.

Zu dem Zeitpunkt, in dem ich die Frage gestellt habe, war ich jedoch Single. Und es ist echt ätzend ständig das Gefühl zu haben nur nach unten zu Daten. Gibt wenige Männer zu denen ich wirklich aufschauen kann. Und auch jetzt, wo ich oben spiele möchte ich einen Partner, der mir gewachsen ist. Aus diesem Dilemma kam damals die Diskussion auf.

Und ja, ich kenne Mädchen, die mit 18 die Schule abgebrochen haben, um die perfekte Hausfrau und Sklavin zu werden. Das war allerdings deren Wunsch.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wo zieht man eigentlich die Grenze zwischen "Normalo" und BDSMler?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor einer Stunde schrieb Thundercat:

Wo zieht man eigentlich die Grenze zwischen "Normalo" und BDSMler?


Es gibt keine harte oder eindeutige Grenze.

Die gängige Variante ist: Wenn du dich selbst als solchen empfindest, dann bist du einer.

Wir BDSMler treffen aber bei "Normalos" immer wieder auf Pärchen, die Sonnenklar BDSM leben, teilweise auch im Alltag mit dauerhaftem Machtgefälle. Die sich aber nicht so bezeichnen. Wenn man fragt heißt es dann "ne, wir sind doch nicht pervers / nicht so krass / whatever". Die haben halt das Medienbild im Kopf oder wollen sich nicht als BDSMler sehen.

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ein Pärchen sitzt schmusend am Rande der Tanzfläche, sie auf seinem Schoß.  Als er zwei Finger in sie hineinschiebt, entgleisen ihre Gesichtszüge. Einige Umstehende bekommen ihren Orgasmus mit und klatschen Beifall. 

 

Ist das deiner Meinung nach BDSM?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 43 Minuten schrieb docm:

Ein Pärchen sitzt schmusend am Rande der Tanzfläche, sie auf seinem Schoß.  Als er zwei Finger in sie hineinschiebt, entgleisen ihre Gesichtszüge. Einige Umstehende bekommen ihren Orgasmus mit und klatschen Beifall. 

 

Ist das deiner Meinung nach BDSM?

Wenn die beiden ansonsten völlig "vanilla" leben, würde ich es nicht als BDSM bezeichnen. Dann ist das einfach nur ein bisschen exhibitionistisch.

Wäre da ein systematisches Machtgefälle dahinter, dann würde ich es anders werten. Aber so ist das einfach nur ne kleine Spielerei.

bearbeitet von Herzdame
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

BDSM ist ja jetzt was, was in deinem Leben schon eine recht wichtige Rolle einnimmt. Grade wenn du eine Beziehung mit festem Machtgefälle lebst, fällt das ja sicher auch ein Stück weit auf... 

Wie hältst du es da mit deinem SC? Wie mit der Familie? Also, wer weiß, welche Orientierung du da hast, gibt es Leute, denen du das nicht mal sagen würdest, wenn sie fragen? Und weißt du, wie andere Leute in der Szene das sei handhaben, wie da die Tendenz ist?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 54 Minuten schrieb Nahilaa:

BDSM ist ja jetzt was, was in deinem Leben schon eine recht wichtige Rolle einnimmt. Grade wenn du eine Beziehung mit festem Machtgefälle lebst, fällt das ja sicher auch ein Stück weit auf... 

Wie hältst du es da mit deinem SC? Wie mit der Familie? Also, wer weiß, welche Orientierung du da hast, gibt es Leute, denen du das nicht mal sagen würdest, wenn sie fragen? Und weißt du, wie andere Leute in der Szene das sei handhaben, wie da die Tendenz ist?

Mein SC weiß komplett Bescheid. Ich will einfach bei Fragen nach meinem WE sagen können "Ich war auf ner tollen Party" und mir dann nicht groß Ausreden einfallen lassen müssen, was das für ne Party war und warum ich nicht gesoffen habe.

Meine Familie weiß es nicht.
Meinem Vater würde ichs wohl grob sagen, wenn er fragt, meiner Mutter nicht. Die käme damit gar nicht klar und wäre völlig überfordert.

Bei allem was berufliches Umfeld bedeutet halte ich es absolut zurück und würde da auch auf Nachfrage nichts erzählen. Ich versuche ja auch, auf öffentlichen Veranstaltungen nicht aufzutreten, damit es in dem Kontext keine Fotos von mir gibt.

Bei anderen in der Szene: Dass es der komplette innere Freundeskreis weiß, ist ziemlich gängig. Familie ist gefühlt so 90% oder mehr wissens nicht. Speziell, wenn die Leute die Neigungen erst entdecken, wenn sie ausgezogen sind wird da fast nie was kommuniziert. Arbeit gibts praktisch ne riesen Masse, die das da nicht erzählen würden, aber die meisten davon treten durchaus mal als BDSMler öffentlich auf, könnten also zufällig mal geoutet werden. Und dann gibts ne große Masse IT-ler, bei denen das jobmäßig offenbar keinerlei Problem ist, da wissens dann auch auf der Arbeit die meisten.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

IT-ler müsste man also sein ;-)

Ich denke mal, der Vorteil, wenn der SC Bescheid weiß, ist nicht nur der, dass du erzählen kannst, wo du am Wochenende warst, sondern auch, dass die wissen, an wen sie sich wenden müssen, falls mal Interesse besteht...

Also du damit angefangen hast, wie hast du deinen Freunden das dann beigebracht?  Und gab es welche, die damit überfordert waren, oder gar auf Distanz gegangen sind? 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 11 Minuten schrieb Nahilaa:

Also du damit angefangen hast, wie hast du deinen Freunden das dann beigebracht?  Und gab es welche, die damit überfordert waren, oder gar auf Distanz gegangen sind? 

Ach, das passiert ja bei neuen Freunden immer wieder.

Ich forciere das nicht, sondern nutze Situationen.
Von ner ehrlichen Antwort auf "was für ne Party war das denn?"  über "hat Spaß gemacht", wenn man auf Spuren angesprochen wird oder einen kompetenten Vortrag über Handschellen / Seile / Spielzeug. Alternaitv kommt man auch über "alternative Beziehungsmodelle" ganz gut auf das Thema. Es ergibt sich über die Zeit einfach. Und 1x im Jahr räume ich eh auf, wenn ich den Vanillas halt sage, dass auf meinem Geburtstag eventuell komische Themen aufkommen und sie gerne fragen dürfen ;-)

ich guck halt, dass ich die Message rüberbringe und dann auch nicht mehr erzähle - es sei denn, es wird gefragt. Dann beantworte ich die Fragen.

Die schlimmste Reaktion, die ich mal hatte war "bitte keine Details", aber eigentlich ist es immer Neugier auf die man in unserer Altersklasse so trifft. Und Geschichten, dass viele Leute auch schon Experimente in die Richtung hatten.

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Cooler Thread :)

1. meine Erfahrungen mit "der Szene" waren bisher nicht so ansprechend. Dabei wäre das ja sehr cool wie du es so beschreibst. 

Gefühlt sind 80% ü45, Goths und swingen und BDSM gehen fließend ineinander über (und swinger und swingen sind nicht mein Fall). Und viele die ich so gesehen habe gerade in "der Szene" sind nicht wirklich dominant, kompensieren viel mehr ihre riesige Unsicherheit gegenüber Frauen/Menschen durch Regelbuchreiterei und Peitsche schwingen. Männer die ich als dominant wahrgenommen habe, haben mit "richtigem" BDSM oft überhaupt nichts am Hut gehabt. Und  BDSMler die ich kenne und schätze haben sich sehr deutlich von "der Szene" distanziert (auch wenn man wohl sagen muss, dass sie objektiv Teil dessen sind). 

SMJG Stammtische waren meiner Erinnerung nach nur bis 28, die besagte Website ist irgendwie auch keine Alternative... Also wo findet man normale Leute im Bereich 30-40 Jahre?

 

2. woran erkennt man selbst einen Absturz/seine Grenzen? Also als devoter Part.

3. wenn man mit seinem Partner entscheidet, BDSM nur im Bett zu leben, keine 24/7 Beziehung zu haben, und nun will  Dom Sex, Sub nicht. Wer entscheidet darüber, wann das Machtspiel losgeht und wie? Dom muss also quasi jedes Mal freundlich um Erlaubnis fragen? 

Klar ich kenne die Geschichten mit den Spielnamen, Halsband anlegen, Gesten... Aber wenn Dom das einseitig entscheidet, bedeutet das im Ergebnis immer eine 24/7 sexuelle Verfügbarkeit. Das war für mich bisher immer Ein ziemliches Dilemma und ich habe keine Ahnung, wie man das auflösen kann. 

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 9 Stunden schrieb cutie:

1. meine Erfahrungen mit "der Szene" waren bisher nicht so ansprechend. Dabei wäre das ja sehr cool wie du es so beschreibst. 

Gefühlt sind 80% ü45, Goths und swingen und BDSM gehen fließend ineinander über (und swinger und swingen sind nicht mein Fall). Und viele die ich so gesehen habe gerade in "der Szene" sind nicht wirklich dominant, kompensieren viel mehr ihre riesige Unsicherheit gegenüber Frauen/Menschen durch Regelbuchreiterei und Peitsche schwingen. Männer die ich als dominant wahrgenommen habe, haben mit "richtigem" BDSM oft überhaupt nichts am Hut gehabt. Und  BDSMler die ich kenne und schätze haben sich sehr deutlich von "der Szene" distanziert (auch wenn man wohl sagen muss, dass sie objektiv Teil dessen sind). 

SMJG Stammtische waren meiner Erinnerung nach nur bis 28, die besagte Website ist irgendwie auch keine Alternative... Also wo findet man normale Leute im Bereich 30-40 Jahre?

Wenn du mit Swingen "sexuelle Offenheit" beschreibst, kann ich das so bestätigen. meinst du tatsächlich klassisches Swingen im Sinne von Partnertausch und co habe ich das so in der "Kernszene" nicht erlebt. Ich kenne aber einige sehr esoterische Clubs, wo das für mich gefühlt auch fast nur swingen und wenig BDSM ist.

Klar gibts ne Menge Flachpfeifen - so wie überall. Es ist halt wie bei den Vanillas auch, derjenige muss dich optisch und vom Verhalten her ansprechen. Und jemand, der da übermäßig sich präsentieren muss fliegt bei mir aus dem Screening (habe ich weiter oben ja schon ausführlich geschrieben).
Ich habe schon eine Hand voll Männer gefunden, die ich als dominant wahrgenommen habe und deren Stil zu meinem passte. Und auch jetzt wo ich oben spiele passt nicht jeder Sub vomm Stil her zu mir. Empfinde ich aber nicht als ein BDSM-Problem, sondern als klassisches Screening.

Ja, die SMJG ist nur bis 27. Darüber gibt es keine zentrale Anlaufstelle mehr, sondern nur regional organisierte Stammtische. Manche Regionen haben Websites, auf denen die gängigen Stammtische zusammengefasst werden (SM Hamburg oder BDSM Berlin z.B.). Diese Listen sind aber auch nur n kleiner Ausschnitt. Ansonsten gibts noch die einschlägigen sozialen Netzwerke der Perversen, wo Veranstaltungen angekündigt werden. Tatsächlich glaube ich der Einstieg über 28 ist sau schwer. Weil es eben nicht mehr so zentral organisiert wird und im Internet auch viel Mist herumgeistert.
Einige Regionen haben einen SMJG Alumni-Stammtisch, die kann ich sehr empfehlen und sonst würde ich tatsächlich über die SMJG Homepage die Orgas des "passenden" Stammtisches anschreiben und fragen, was die für die jeweilige Region Ü27 empfehlen können. Stammtische blind ohne Empfehlung besuchen mache ich nicht mehr. Da gibts ne Menge komische Subgruppen (und dann wirklich ü45). Die jüngere Szene muss man sich halt aktiv suchen und da einmal reinkommen. Dann hat man mit den Ü45 nix am Hut und wie gesagt, Goths sind schon überproportional häufig anzutreffen. Aber wenn das 10% sind, dann ist das viel.

Ganz ganz viel hängt eben daran, einmal die passende Subgruppe für sich gefunden zu haben.

vor 9 Stunden schrieb cutie:

2. woran erkennt man selbst einen Absturz/seine Grenzen? Also als devoter Part.

Vorher? Durch über Situationen nachdenken und die eigenen Gefühle beobachten.
Grenzen im Spiel - habe ich den Eindruck - erkennt ein empathischer Dom häufig schneller als Sub selbst. Ansonsten: Wenn du dich WIRKLICH unwohl fühlst. (Also nicht dieses "Ich mags nicht, aber irgendwie ist es schon ziemlich geil...." - es sei denn, du willst auch das nicht. Dann musst du die Grenze eben noch früher ziehen.)

Absturz: Das merkt man. Man fühlt sich einfach total schlecht, ist total überfordert, bereut Dinge, versteht Dinge nicht.
Da hilft dann nur Kommunikation mit dem Dom. Je nach Typ Sub mit Kuscheln oder ohne.

Das ist echt n weites Thema, da kann man Romane zu schreiben.

vor 9 Stunden schrieb cutie:

3. wenn man mit seinem Partner entscheidet, BDSM nur im Bett zu leben, keine 24/7 Beziehung zu haben, und nun will  Dom Sex, Sub nicht. Wer entscheidet darüber, wann das Machtspiel losgeht und wie? Dom muss also quasi jedes Mal freundlich um Erlaubnis fragen? 

Kommt drauf an, wie das einzelne Paar das definiert.

Ich habe sowohl als Dom als auch als Sub immer den Fall gehabt, dass Dom Sex jederzeit einfordern darf. Manchmal tun mir meine Malesubs echt ein bisschen leid dabei.
Alternative: Sex kommt genauso, wie bei einem normalen Vanilla-Pärchen zustande (muss da immer einer freundlich um Erlaubnis fragen?) und wenn man dann im Bett in Action ist, dann gibts auch ein Machtgefälle.
Und je nach Wünschen der Beteiligten muss man da gemeinsam eine Vereinbarung treffen. Wie bei allem im BDSM. Klar gibts "Standard-Verfahren", aber am Ende pickt man sich das raus, was für das spezielle Pärchen passt.

 

bearbeitet von Herzdame
  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wie sehr ist Pickup in der Szene vertreten?

Ich war mal eine halbe Stunde in dem Chat und die schienen mir dann doch alle ziemlich naiv und leichtgläubig z.B. das es Liebe auf den ersten Blick und sowas gibt :lol:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor 5 Minuten schrieb Endless Progression:

Wie sehr ist Pickup in der Szene vertreten?

Ich war mal eine halbe Stunde in dem Chat und die schienen mir dann doch alle ziemlich naiv und leichtgläubig z.B. das es Liebe auf den ersten Blick und sowas gibt :lol:

Du musst bedenken, gerade im SMJG-Chat sind die Leute sehr jung. Da ist der Altersschnitt oft um die 18. Das ist ne andere Welt. Hier ist der Schnitt eher Mitte 20. Die 7 Jahre machen wahnsinnig viel aus. Das ist der Unterschied zwischen "noch in der Schule und bei den Eltern wohnen" und "nach Bachelor & Master im Beruf mit eigener Wohnung".

Ich bin in meinen Jahren in der Szene auf exakt einen einzigen gestoßen, der mal systematischer was mit PU zu tun hatte. Der hat dann auch ne Vanilla aus der U-Bahn direkt auf nen Stammtisch mitgenommen und die sind jetzt 1,5 Jahre zusammen :-D
Also der Anteil ist wie bei Normalo-Männern auch so gering, dass er praktisch nicht messbar ist. Und bei uns in der Szene spricht man über sowas deutlich offener, also man würde noch eher jemanden "enttarnen" als bei den Vanillas.

bearbeitet von Herzdame
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.