Was ist DHV? (nach Mystery) (Dieser Beitrag soll in die Schatztruhe!)

39 Beiträge in diesem Thema

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Gast botte

@Mobilni @NumbersGame - Vorsicht. Ihr seid gerade dabei, so ziemlich in allem DHV zu sehen - das hätte dann mit Mystery auch nicht mehr viel zu tun. Bleibt vielleicht mal bei geplanten sozialen Interaktionen. Dass es hie und da auch ohne geht: geschenkt.

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Gast
vor einer Stunde, botte schrieb:

@Mobilni @NumbersGame - Vorsicht. Ihr seid gerade dabei, so ziemlich in allem DHV zu sehen - das hätte dann mit Mystery auch nicht mehr viel zu tun.

Naja, das Verhalten, was er hier beschreibt, was er angeblich an den Tag gelegt hat, ist ja, was man machen muss, weil ein Mann, der diese fünf Kriterien erfüllt, sich so verhalten würde:

vor 13 Stunden, Mobilni schrieb:

damit die Frau mit einem nach Sekunden/Minuten rummachen wollte und auch nach Hause ging. Es war meist stumpfe Eskalation und Führung gepaart mit kongruenter Outcome Unabhängigkeit

 

vor 3 Stunden, Mobilni schrieb:

Das Ausschlaggebende war meiner Erfahrung nach immer Selbstbewusstsein, immer,  ja sogar über dem Aussehen. Intensiver Augenkontakt, Nähe, sichere Stimme, fester Stand, kein zappeln, keine Verlegenheit, 100% präsent, Rückgrat. Alle Coaches sagen das auch.

 

Stellt euch einen Typen vor, der die genannten Kriterien nicht erfüllt. Ein kleiner, schwächlicher Loser, den alle immer auslachen und den alle Frauen alle immer ablehnen und der dauernd verprügelt wird, der jedes Mal, wenn er was macht, auf den Deckel kriegt und der einen leichten psychischen Schaden hat - würde der dieses beschriebene Verhalten an den Tag legen?

bearbeitet von Gast

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Gast

TE, nenne bitte zu Deinen jeweiligen Aussagen jeweils Deine Quelle (Credit to, Werk, Seite), damit der Anfänger auseinander halten kann, was Deine eigene Interpretation und Mysterys tatsächliche Aussage war. Wenn Du keinen Bock drauf hast, mache entweder:

  • eine Übersetzung der relevanten Teile des Originals und füge das englische Original bei, wie es hier x Leute schon sehr gut gemacht haben. Oder
  • schreib einfach: "So, wie ich Mystery verstanden habe." Dann ist klargestellt, dass das alles nur Deine eigene (ggf. abweichende) Interpretation ist.

Der Beitrag ist für Anfänger - also die, die wirklich was lesen und nicht nur dumme Fragen stellen - gut und hilfreich. Jeder andere liest ohnehin das Original. Allerdings würde ich auch den Anfängern empfehlen, das Original zu lesen, weil man dort neben DHV im Original auch noch x andere Sachen lernen kann. Es ist das Grundlagenwerk.

Aber auch mit der Lektüre der Mystery Method ist das Thema für den Fortgeschrittenen nicht erschöpfend betrachtet. Das Konzept Value ist eines der Wichtigsten im PU. DHV ist ein Annex. Aber muss jeder selbst wissen...

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Gast botte
vor 5 Stunden, NumbersGame schrieb:

Stellt euch einen Typen vor, der die genannten Kriterien nicht erfüllt. Ein kleiner, schwächlicher Loser, den alle immer auslachen und den alle Frauen alle immer ablehnen und der dauernd verprügelt wird, der jedes Mal, wenn er was macht, auf den Deckel kriegt und der einen leichten psychischen Schaden hat - würde der dieses beschriebene Verhalten an den Tag legen?

Mag so sein, hat aber mit Mystery nix mehr zu tun, sondern ist rein Deine Interpretation. Was Mystery beschrieben hat, ist nach meinem Verständnis vor allem eine soziale Mechanik, die Du Dir als Mann antrainieren kannst.

Ich empfehle, hier evtl doch nochmal das Original zu lesen und zu zitieren. Ist aber ne gute Diskussion hier. 

bearbeitet von botte

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Also, ich muss @botte voll und ganz zustimmen: Es gibt grundsätzlich zwei Szenarien, die zum Kiss-Close (bzw. zum wilden Party-Rumgeknutsche) führen können:

  1. Man verführt die (meist halbwegs nüchterne) Frau - nach dem altbewährten Pick-Up-Schema "Attraction ▶️ Comfort ▶️ Seduction".
  2. Man stolpert besoffen durchs Partyvolk - und grabscht sich eine (meist nicht mehr nüchterne) Frau.
Beide Szenarien sind legitim. Beide Szenarien machen Spaß. Aber: Es ist sinnvoll, beide Szenarien zu unterscheiden. Denn Szenario 2 hat mit "Verführung" nicht viel zu tun. Um Szenario 2 zu absolvieren, muss man kein PUA sein.
 
vor 19 Stunden, botte schrieb:

Hat in diesen Situationen auch mit 'Game' nix viel zu tun.

 
In Szenario 2 brauchst du keine DHVs. In Szenario 2 will die Frau - von vornherein - was zum Rumknutschen finden. In Szenario 2 musst du niemanden mehr "überzeugen".

Und darum geht es ja: DHVs brauchst du in Szenario 1. DHVs sind Teil des (spielerischen) "Überzeugungs-Rituals", das immer wieder (beim halbwegs nüchternen Kennenlernen) abläuft. Mit DHVs demonstrierst du der Frau, dass es eine gute Idee wäre, mit dir rumzuknutschen: Du "überzeugst" sie.

Vereinfacht könnte man es so ausdrücken:

  • Szenario 1: Die Frau will "überzeugt" werden, mit dir rumzuknutschen.
  • Szenario 2: Die Frau will was zum Rumknutschen finden.
Darum sollten wir beide Szenarien unterscheiden. Szenario 1 findet eher in "geplanten sozialen Interaktionen" statt. Darum:
 
vor 7 Stunden, botte schrieb:

Bleibt vielleicht mal bei geplanten sozialen Interaktionen.

Sonst vergleichen wir Äpfel mit Birnen (und Party-Babes mit schüchternen Erstsemester-Mäuschen). Und wir schlittern in die Überinterpretation.

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vor 10 Stunden, botte schrieb:

@Mobilni @NumbersGame - Vorsicht. Ihr seid gerade dabei, so ziemlich in allem DHV zu sehen - das hätte dann mit Mystery auch nicht mehr viel zu tun. Bleibt vielleicht mal bei geplanten sozialen Interaktionen. Dass es hie und da auch ohne geht: geschenkt.

Ich habe das zumindest so verstanden, dass DHV in allem steckt, als allgemeine Value Demonstration für survival und replication. Mystery hat nur versucht, das auf paar Faktoren runterbrechen. Die Frage ist ja: Wann interessiert sich eine Frau sexuell für einen? Ob ich das verbal durch Geschichten, durch meine Freunde und Fans oder Geld oder Körper, aus all dem leitet die Frau irgendwas für sie Ausschlaggebendes ab, was sie denken lässt "Der macht mich an". Soweit ich das verstehen bezieht Mystery das nur auf Attraction.  Comfort ist für ihn ne andere Sache.

Ich glaube nur das er sich leicht vertan hat, was survival und was replication ist. Seine DHV Theorie gehört mMn zu Comfort. Alles super Faktoren, um so einen kongruenten Mann im eigenen Freundeskreis vorzustellen, Kinder zu haben = survival.

Aber für reines "replication", zählen andere Faktoren mehr.

 

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Es macht wenig Sinn, sexuelle Anziehung ausschließlich von angeblich uralten evolutionären Verhaltensweisen her zu erklären. Erstens können wir darüber nur spekulieren, wie sich "Steinzeitmenschen" (warum eigentlich nie die aus der Bronzezeit...?) sexuell verhalten haben, und das führt sehr deutlich sichtbar dazu, dass in derartige Überlegungen moralische Vorstellungen einfließen. Warum es zum Beispiel für Männer die schlechtere Strategie zur Genverteilung sein soll, monogam Nachwuchs zu zeugen und bestens beschützt großzuziehen, lassen die betreffenden Erklärungen offen.

Zweitens bestehen solche Überlegungen den Praxistest nicht, denn offensichtlich haben männliche und weibliche Menschen den meisten Sex nicht, um sich fortzupflanzen. Das kann man nicht damit widerlegen, dass unsere "Programmierung" viel älter sei als unsere Gesellschaft, denn das ist ein simpler Zirkelschluss - wir wissen gar nicht, wie die "Programmierung" wirklich aussieht, siehe oben. Darüber hinaus wäre dann wohl zu erwarten, dass Frauen unter hormoneller langfristiger Verhütung flächendeckend keinen Sex mehr haben, und auch wenn es Berichte über Libidoabschwächung gibt, wäre die Pille unverkäuflich, wenn sie einvernehmlichen Geschlechtsverkehr verhinderte. Die anekdotische Evidenz lehrt darüber hinaus, dass Frauen unter der Einnahme oraler Kontrazeptiva durchaus einigen Spaß am Vögeln haben können.

Noch darüber hinaus müssten vor allem Männer sofort die Lust an Sex mit Verhütung verlieren. Denn unsere vermeintliche "Programmierung" mag vieles kennen, Kondome aber nicht. Die sind erst ein paar tausend Jahre alt, soweit ich weiß. Und an Blowjobs dürften wir evolutionär gesehen genauso wenig Spaß haben wie an Analverkehr.

Also: Aufhören, Attraction ausschließlich irgendwie evolutionär erklären zu wollen.

vor 4 Stunden, Switcheat schrieb:

 

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Gast
vor 16 Stunden, capitalcat schrieb:

Antidotes Beitrag geht gezielt auf DHV durch Storytelling ein; eine Möglichkeit von vielen

 

vor 6 Stunden, botte schrieb:

hat aber mit Mystery nix mehr zu tun, sondern ist rein Deine Interpretation.

 

vor 6 Stunden, perfect10 schrieb:

TE, nenne bitte zu Deinen jeweiligen Aussagen jeweils Deine Quelle (Credit to, Werk, Seite), damit der Anfänger auseinander halten kann, was Deine eigene Interpretation und Mysterys tatsächliche Aussage war.

 

 

Ich könnte jetzt hier jeden Beitrag zitieren und was Wichtiges dazu schreiben, aber das hier ist das aller-Wichtigste:

Ich habe keine Diskussion begonnen oder Interpretationen geschrieben. Eine interessante Diskussion hat sich zwar jetzt hier ergeben, aufgrund von vielen Fragen, die von verschiedenen Leuten aufgekommen sind. Das ist aber gar nicht der Punkt.

Der Punkt ist: Wenn ein Anfänger DHV sucht und Antidotes Beitrag liest, dann kriegt er eine explizit falsche Definition von "Value" in "DHV" erklärt. Und daraus sind hier im Forum in etlichen Threads Verwirrungen entstanden und alle wundern sich, wie sie denn jetzt DHV machen können.

(selbst ich vor einem Jahr habe in meinem Thread gefragt, wie displaye ich "Value" und dann kamen verschiedene Leute und haben gemutmaßt, dass ich das mit Instagram-Followern machen könnte oder mit Marken-Klamotten)

In meinem Eingangsbeitrag habe ich bereits geschrieben "Mystery sagt in seinem Buch", d.h. ich habe bereits darauf verwiesen, wo ich es her habe und dass Mystery das schreibt.

Relevant ist nur, dass der Anfänger, der die Schatztruhe liest, sieht "aaaah Value heißt im Pickup Survival- and Replication-Value"

 

Das ist der Punkt, den ich korrigiert wissen wollte. Wenn ihr jemand seid, der, wenn eine Fliege auf sein Auge zufliegt, nicht reflex-artig den Kopf zurückzieht, dann fechtet halt an, ob wir Programmierungen aus der Steinzeit heute noch haben. Aber ich wollte ja mit dem Beitrag nichtmal diskutieren oder beweisen, ob Mystery Recht hat oder nicht, ich wollte nur die Vokabel "DHV" / "Value" richtig definieren, weil viele es nicht wissen.

 

(der Beitrag von @perfect10 war aber schon ganz gut, vielleicht guck ich mal, ob sowas noch an einer Stelle nötig sein sollte.)

 

bearbeitet von Gast

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vor 44 Minuten, NumbersGame schrieb:

Der Punkt ist: Wenn ein Anfänger DHV sucht und Antidotes Beitrag liest, dann kriegt er eine explizit falsche Definition von "Value" in "DHV" erklärt. Und daraus sind hier im Forum in etlichen Threads Verwirrungen entstanden und alle wundern sich, wie sie denn jetzt DHV machen können.

(selbst ich vor einem Jahr habe in meinem Thread gefragt, wie displaye ich "Value" und dann kamen verschiedene Leute und haben gemutmaßt, dass ich das mit Instagram-Followern machen könnte oder mit Marken-Klamotten)

Naja, in deinem Faden erklärt es dir einer doch ganz gut. Jetzt ist das doch nichts anderes als deine S+R-Values nur übertragen auf das echte Leben, eben praktische Beispiele, weg von der Theorie.
Hab mal editiert wie ich das lese:

Am 16.11.2019 um 18:02 , seofortex schrieb:

Ich habe gerade einen endlos langen Text getippt, dann aber wieder gelöscht. Ich versuche mal, es etwas kurz zu fassen. Du kennst vielleicht die Maslowsche Bedürfnispyramide. Man kann davon ausgehen, dass die ersten drei Bedürfnisse in Deutschland bei so gut wie jedem erfüllt sind. Dies wären Grundbedürfnisse (Essen, Trinken, Schlaf, etc.), Sicherheit und soziale Bedürfnisse. Die meisten streben demnach vermutlich nach Ansehen. Dies gilt auch nicht nur für Mädels, sondern ebenso für Typen.

Ansehen kannst du auf verschiedenste Weise erlangen. Zum Beispiel durch:
- Statussymbole (teure Klamotten, Schmuck, Autos) ->Protector of Loved Ones (finanzielle Sicherheit) 
- spannendes Leben (Urlaube ->Succesful risktaker, Termine mit wichtigen Personen ->Preselection, coole Aktivitäten ->Succesful risktaker; am besten alles auf Instagram dokumentiert ->Preselection)
- Aussehen, Style ->Protector of Loved Ones (bei guter Fitness z.B.)

Wenn du stumpf damit rumprollst, stößt du vermutlich aber vielen Mädels vor den Kopf. Besser ist es, du erwähnst es beiläufig, so als wäre es ganz normal für dich. Noch besser ist es natürlich, wenn andere es dem Mädel erzählen oder du in der Gegenwart des Mädels auf etwas aus deinem leben angesprochen wirst. Worin du gut bist, welchen Sport du machst ->Succesful risktaker oder worin deine Interessen liegen ist meiner Erfahrung nach relativ unwichtig. Eine Ausnahme ist vielleicht sowas wie Fußball [->ggf. Leader of Men, ->Succesful risktaker] im Sport, das feiern alle und deshalb genießt du da dann ein besonders hohes Ansehen.

Ich habe hier in einem anderen Thread schon mal meine Aktien-Story [->Protector of Loved Ones, ->Succesful risktaker] ausgepackt. Ich war bei einem Freund eingeladen, den ich länger nicht gesehen hatte. Wir saßen schließlich mit ca. 15 Leuten zusammen [ ->Preselection, ->Leader of Men] und unterhielten uns über irgendeinen Kram. Auf einmal sprach mich einer auf Aktien an, weil er wusste, dass ich damit recht erfolgreich bin [ ->Preselection ->Succesful risktaker]. Nun fingen noch mehr Typen, die ich gar nicht kannte, mich zu Aktien auszufragen [->Leader of Men, ->Preselection]. Ich merkte richtig, wie anziehend es auf die anwesenden Mädels wirkte, dass scheinbar alle meine Ansichten hören wollten. Dabei bin ich mir relativ sicher, dass sich keines der Mädels auch nur ansatzweise für Aktien interessiert. Aber mir wurde von den anderen Typen halt Value gegeben, indem sie meine Meinung für wertvoll hielten. (einer der anwesenden Kerle hat eine Aktie, die ich an dem Abend empfohlen habe, gekauft und in den folgenden sechs Monaten über 30% Gewinn gemacht. Der hat also auch Value bekommen :p)

Im Daygame hast du nur die Möglichkeit, deinen Value optisch zur Schau zu stellen oder beiläufig zu erwähnen. (...)

Er schreibt auch zum Thema Instagram im weiteren Post ganz klar dazu, dass man sich damit auch die falschen Leute anziehen kann und wie man es nicht macht. 

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vor 3 Stunden, Patrick B schrieb:

Da hast du zwar recht, aber gerade was Attraction betrifft spielen die uralten Muster eine enorm große Rolle (Stichwort: Attraction is not a choice).

Das mag sein - ich habe sehr bewusst geschrieben, dass man Attraction nicht ausschließlich anhand uralter Muster erklären sollte - aber wenn man diesen Schritt geht und formuliert, dass uralte Muster eine große Rolle spielen, dann heißt das: Sie sind es nicht alleine, und damit ist der Erklärungswert dieses Ansatzes gemindert. Um mehr ging es mir hier nicht, denn ich glaube, der "steinzeitliche Überbau" ist für das Thema dieses Threads unerheblich, wie man Value darbietet.

Ich will mich aber natürlich nicht drücken, deshalb ein paar Überlegungen. Ob die uralten Muster nun eine, eine große oder eine enorm große Rolle spielen, kann ich nicht im Detail diskutieren, weil ich den Stand der Wissenschaft dazu nicht genau genug kenne. "Attraction is not a choice" gibt dafür ja nichts her, weil der Satz auch stimmt, wenn Attraction rein gar nichts mit uralten Mustern zu tun hat; Du hast den Satz auch nicht als Beweis angeführt, wenn ich Dich richtig verstehe.

Das methodische Problem bleibt freilich: Wir haben keinen repräsentativen Steinzeitmenschen zur Hand, den wir für eine Empirie nutzen könnten. Und wie alles in der Historie ist auch das, was wir über die Lebensweise dieser Menschen vermuten, eine wissenschaftliche Vermutung. Manche dieser Vermutungen mögen besser abgesichert sein als andere, aber am Ende des Tages ist jede historische Forschung notwendigerweise ein Stück weit hypothetisch und dem empirischen Beweis nicht zugänglich. Das ist kein wissenschaftstheoretisches Drama, weil Wissenschaft nicht nur empirische oder experimentelle Forschung ist, aber wir müssen uns eben des Risikos bewusst sein, unbewusste Projektionen in vermeintlich "objektiven" Erkenntnissen zu haben.

 

vor 3 Stunden, Patrick B schrieb:

Sie scheint unterkomplex, weil sie meistens wenig differenziert dargestellt wird. Meiner Beobachtung nach meist von zwei Gruppen:

1. Diejenigen, die Gegner der evolutionsbiologischen Argumente sind (bspw. von feministischer Seite). 

2. Diejenigen, die einerseits nur für sie passende Aspekte aus den Theorien herauspicken und diese andererseits noch ins Extreme überziehen (bspw. von maskulinistischer Seite).   

Beide Seiten sind dabei populistisch, dogmatisch und teils wissenschaftsfeindlich. 

Tatsächlich untersuchen Evolutionsbiologie bzw. -psychologie differenziert, welchen Einfluss Faktoren von Physiologie, Persönlichkeit und Verhalten auf die Attraktivität von Männern und Frauen unter welchen Bedingungen haben (bspw. Casual vs. Long Term, Zyklus etc) und zu welchem Grad diese abhängig von kulturellen Einflüssen sind. Zu den viel diskutieren Looks kann man bspw. grob festhalten, dass

1. Attraktive Looks zwar kulturabhängig sind, aber es ein grundlegendes Set attraktiver Merkmale für beide Geschlechter gibt, die kulturübergreifend attraktiv wahrgenommen werden, 

2. Männer mehr auf Looks achten als Frauen,

3. Männer Frauen äußerlich attraktiv finden, die jung bzw. fruchtbar aussehen,

4. Frauen beim Casual Sex mehr auf körperliche Attribute achten, die gute Gene vermuten lassen, als sie es sonst tun.

Das ist zwar auch stark vereinfacht, aber schon mal differenzierter als "Frauen ficken eh nur die Chads mit geiler Chawline" oder "Männer wollen große Titten, weil die Steinzeit das so sagt". 

Ich möchte nicht darüber spekulieren, weshalb jemand eine wissenschaftliche Theorie undifferenziert darstellt. Es gilt erst einmal "always assume negligence".

Wir müssten uns zuerst einmal darauf verständigen, welche konkrete theoretische Aussage wir diskutieren wollen. Das habe ich in meinen beiden vorhergehenden Beiträgen "gehauen", weil es mir um die grobe Richtung ging (siehe die Einleitung zu diesem Beitrag). Was Mystery und andere als Attractionswitches behandeln, ist imho eine Heuristik und als solche brauchbar, aber ganz pragmatisch weil es funktioniert, nach dem Motto "wer heilt, hat Recht". 

Ob die Steinzeitfrauen nach einem Konzept wie "protector of loved ones" funktioniert haben, was sie unter "protect" und "love" verstanden haben - darin steckt die Projektion, von der ich sprach. Ob ihr Unterbewusstsein mit einer "willingness to emote" etwas anfangen konnte und falls ja, ob es dem auch nur ähnelt, was wir heute darunter verstehen - genauso spekulativ. Natürlich kann argumentieren, dass man diese Wendungen sinngemäß verstehen müsse, aber dann wird die Aussage ziemlich trivial ("sie meinten etwas ganz anderes, aber irgendwie kann man es schon vergleichen").

Die Attractionswitches sind deshalb ein hilfreiches Konzept, weil sie eine Reflektion darüber ermöglichen, wie Mann auf Frauen zugehen kann, um sie zu verführen. Einer der ersten Schritte dafür ist ja zu verstehen, was Frauen eigentlich attraktiv an Männern finden. Je nachdem, wie man nun handeln möchte, kann man daraus zwei Schlüsse ziehen, die in der Realität bei den allermeisten Männern wohl in einer Mischung auftreten:

- Mann kann sich high value erarbeiten und
- Mann kann high value vortäuschen.

Je nach Szenario funktioniert das eine oder das andere besser, und je nach Szenario bedeutet "DHV" auch Verschiedenes. MIt Szenario meine ich beispielsweise die Umgebung (Club / Streeten / Bibliothek / Arbeitsplatz), die Persönlichkeit des Verführers, seine greifbaren Statusmerkmale und die konkrete Frau mit ihren Eigenschaften und Vorlieben.

Zu den Punkten 1. - 4. in Bezug auf Looks: Ja, das habe ich in der Form auch gehört, und vermutlich lässt sich das auch empirisch begründen. Ob das Evolutionsbiologie bzw. -psychologie ist und nicht einfach Biologie bzw. Psychologie, würde mich interessieren, bzw. wieso das Ganze mit der Evolution aufgeladen wird. Ich nehme an, die betreffenden Forschungsteams betrachten heute lebende Menschen und weder deren Vorfahren noch deren Nachkommen beim Balztanz.

Wir müssten die Aussagen präzisieren, um das weiter zu diskutieren, denke ich. Gerade die Nr. 4. ist allerdings ein Punkt, der mich an den von mir weiter oben verlinkten Artikel aus der FAZ erinnert. Dort wird aus biologischer Forschung berichtet, dass Tierweibchen Sex unter anderem zu nicht unmittelbaren Fortpflanzungszwecken einsetzen, sondern aus strategischen Gründen ("habe ich Sex mit diesem einen Männchen, hilft es mir vielleicht an anderer Stelle weiter"). Das spricht dafür, dass es bei weiblicher Strategie um deutlich mehr gehen könnte als um den körperlichen Zugang zu "guten" Genen. Ich jedenfalls kenne die Aussage, dass Frau ihrem Partner ja auch "einfach mal was Gutes tun kann" oder dass Frau mit einem Mann Sex hat, "damit er Ruhe gibt". Deshalb fand ich den Aspekt spannend, dass das eine Verdrahtung sein könnte.

 

vor 3 Stunden, Patrick B schrieb:

Evolutionsbiologie bzw. -psychologie sind stark empirische Wissenschaften. Das heißt, die Theorien müssen in der Regel den Praxistest in Form empirischer Studien überstehen.

Je nun. Ich glaube gerne, dass diese Wissenschaften sich selbst so sehen. Dass man die Evolution praktisch aber nur eingeschränkt testen kann, scheint mir offensichtlich. Aber wie eingangs gesagt, ich glaube, da haben wir letztlich keinen Dissens: In dem Moment, wo man Attraction nicht ausschließlich evolutionär mit uralten Mustern erklärt, greifen die von mir formulierten Einwände ja schon gar nicht mehr in voller Schärfe durch.

 

 

bearbeitet von Geschmunzelt
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Gast
Am 29.9.2020 um 08:30 , Deborah schrieb:

Sagt mal: Glaubt eigentlich jemand an diesen Steinzeit Quatsch? Ich nicht.

Es ist ja unheimlich en Vogue alle und jedes von unseren Steinzeitvorfahren determiniert zu sehen. Jedes Mal jedoch, wie z.B. bei der Paleo Ernährung entpuppen sich die Thesen als kompletter Blödsinn.

Dummerweise wissen wir weder, was die Steinzeitmenschen so dachten, noch ob und wenn, was unserem Denken von Steinzeitmenschen mitgegeben wurde.

Schon das erste Beispiel mit den großen Brüsten zeigt anschaulich, wie Banane die Theorie doch ist. blöderweise gibt es halt auch massenhaft Leute, die auf kleine Titten stehen.

Hier wird doch nur ein beliebiges eigenes Wunschbild der Steinzeit übergeholfen und zur Ideologie verwurstet.

Ich sehe auch weder Notwendigkeit noch Vorteil in der Vorstellung, nach dem vermeintlichen Willen von Steinzeitmenschen leben zu sollen.

Dann viel Glück..du könntest alternativ Digitalnomadin werden,durch die Wüste reisen und mit 35 erkennen dass deine Uhr abgelaufen ist. Stimnt Scheiss mal auf Steinzeitwerte *abwink*

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vor 7 Stunden, Leg_dich_schlafen schrieb:

Dann viel Glück..du könntest alternativ Digitalnomadin werden,durch die Wüste reisen und mit 35 erkennen dass deine Uhr abgelaufen ist. Stimnt Scheiss mal auf Steinzeitwerte *abwink*

Danke für das Glück. Deine Alternativen aber sind, äh..., zumindest erklärungsbedürftig.

L.G.

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Köstlich wie sich jeder Ficker-Technik Beitrag ins Hochintellektuelle Altherren-Quartett mit gestopfter Pfeife vorm Kaminfeuer verwandelt, netter Thread hier

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