Herzdame

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  1. Da wir das Thema letztens hatten:

    Introvertiert oder Schüchtern?

    http://9gag.com/gag/avr3MLW?ref=fbp

    1. Vorherige Kommentare anzeigen  8 weitere
    2. tonystark

      tonystark

      vor 14 Stunden schrieb PU_Schüler:

      Ja

      Interesting...

      Würdest du sagen, dass ein Stein einen freien Willen hat? Ein Bakterium? Ein Baum? Eine Ameise? Eine Maus? Ein Affe? Ich vermute, dass die Antwort 6x "nein" lautet. Die unbelebte Umwelt gehorcht chemischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die uns Menschen gegenüber "unterentwickelte" belebte Umwelt gehorcht "lediglich" ihren biologischen Gesetzmäßigkeiten (Wachstum, Ausrichtung am Sonnenlicht, bei den Tieren: Triebe und angelernte Verhaltensweisen, etc.)... Keine Willensfreiheit soweit.

      Was aber soll uns Menschen nun von Steinen und den niederen Lebensformen unterscheiden? Klar, wir haben einen (weitaus höher entwickelten) Verstand. Aber besitzen wir deshalb auch Willensfreiheit? Wir werden in unseren Entscheidungen maßgeblich beeinflusst von unserer "hardware" (sprich: unseren Genen, die unseren Körperbau, unser Aussehen, unser Naturell etc. bestimmen) und von unserer "software" (sprich: sämtlichen Erfahrungen, die wir gesammelt haben, Dingen, die wir gelernt haben usw. - festgeschrieben in Form von neuronalen Strukturen in unserem Gehirn)... Nature und nurture. Worauf sonst sollen unsere Entscheidungen beruhen, wenn nicht auf diesen beiden Dingen, die zum Zeitpunkt unserer Geburt (wie auch die gesamte Umwelt) allesamt außerhalb unserer bewussten Kontrolle liegen? Damit der Wille frei von diesen Einflüssen sein könnte, müsste es eine externe Instanz, so etwas wie eine "Seele" geben - erste Frage: Wo soll diese Seele "stattfinden"? Höchstwahrscheinlich wird mit dem Tod unsere Existenz einfach ausgelöscht. Wir sind "weg"... Demnach müsste sie doch irgendwo in unserem Körper - vermutlich wieder unserem Gehirn - gespeichert sein, womit sie aber wieder nicht unabhängig (=frei) wäre. Wenn man religiös ist, kann man vielleicht noch glauben, dass die Seele so eine Art unsichtbares Energiewesen ist, das nach dem Tod in den Himmel wandert. Dann aber stellt sich immer noch die Frage: Wie soll die Willensfreiheit der Seele aussehen? Selbst wenn eine solche "dritte Instanz" neben Körper und Geist (eigentlich ist bereits dieser Dualismus falsch) existierte und diese vollkommen losgelöst von Erfahrungen und Genen irgendwelche Willensentscheidungen treffen könnte: Worauf würden diese Entscheidungen denn beruhen (Erfahrung und Veranlagung fallen ja gerade heraus)? Als einziger Ausweg bliebe der Zufall. Und auch der entzieht sich logischerweise wieder "unserer" Kontrolle (davon abgesehen, dass es ebenfalls wenig schmeichelhaft wäre, wenn wir nur aus Zufall irgendwelche Dinge tun und unterlassen würden)...

      Am Ende verhält es sich wohl so: Unser Verstand ist dermaßen komplex, dass er uns die realistische Illusion vorgaukelt, wir könnten Dinge frei entscheiden. Die meisten Entscheidungen werden ohnehin unbewusst gefällt und hinterher rationalisieren wir, d. h. suchen scheinbare Erklärungen für unser Verhalten. Die wenigen Entscheidungen, die wir "bewusst" treffen, treffen wir basierend auf unzähligen gespeicherten Erinnerungen in unserem Gehirn (ferner beeinflusst durch Hormonspiegel etc.). So kommt es uns zwar vor, als könnten wir wählen - de facto aber würde wahrscheinlich jeder andere Mensch, der unter den exakt gleichen Umständen aufgewachsen wäre (gleiche Umwelt, gleiche Erfahrungen, etc.) und den exakt gleichen Körper "bewohnen" würde, auch die exakt gleiche Entscheidung treffen.

      Unkomplizierter wird das Leben durch die Vorstellung, dass ohnehin alles vorherbestimmt ist, allerdings auch nicht. Denn in dem Moment, in dem ich diese Vorstellung verinnerliche, entledige ich mich sämtlicher Verantwortung für mein Leben, d. h. ich "kann tun und lassen will", weil ich ja weiß, dass ich ohnehin nicht anders kann. Paradoxerweise würde erst dadurch (gefühlte) echte Freiheit entstehen, weil ich von nun an keine Konsequenzen mehr fürchten muss. Durch das Bewusstsein, dass wir unfrei sind, würden wir (scheinbar) frei werden und könnten schamlos faulenzen, stehlen, betrügen oder Kernschmelzen in unserem Gartenhaus herbeiführen. Offenbar "brauchen" wir also die Illusion der Willensfreiheit (aber dieser Gedanke suggeriert, als könnten wir zwischen ihrer Annahme und ihrer Ablehnung wählen)...

       

       

    3. PU_Azubi

      PU_Azubi

      11 hours ago, tonystark said:

      Was aber soll uns Menschen nun von Steinen und den niederen Lebensformen unterscheiden? Klar, wir haben einen (weitaus höher entwickelten) Verstand. Aber besitzen wir deshalb auch Willensfreiheit? Wir werden in unseren Entscheidungen maßgeblich beeinflusst von unserer "hardware" (sprich: unseren Genen, die unseren Körperbau, unser Aussehen, unser Naturell etc. bestimmen) und von unserer "software" (sprich: sämtlichen Erfahrungen, die wir gesammelt haben, Dingen, die wir gelernt haben usw. - festgeschrieben in Form von neuronalen Strukturen in unserem Gehirn)... Nature und nurture. Worauf sonst sollen unsere Entscheidungen beruhen, wenn nicht auf diesen beiden Dingen, die zum Zeitpunkt unserer Geburt (wie auch die gesamte Umwelt) allesamt außerhalb unserer bewussten Kontrolle liegen? Damit der Wille frei von diesen Einflüssen sein könnte, müsste es eine externe Instanz, so etwas wie eine "Seele" geben - erste Frage: Wo soll diese Seele "stattfinden"? Höchstwahrscheinlich wird mit dem Tod unsere Existenz einfach ausgelöscht. Wir sind "weg"... Demnach müsste sie doch irgendwo in unserem Körper - vermutlich wieder unserem Gehirn - gespeichert sein, womit sie aber wieder nicht unabhängig (=frei) wäre. Wenn man religiös ist, kann man vielleicht noch glauben, dass die Seele so eine Art unsichtbares Energiewesen ist, das nach dem Tod in den Himmel wandert. Dann aber stellt sich immer noch die Frage: Wie soll die Willensfreiheit der Seele aussehen? Selbst wenn eine solche "dritte Instanz" neben Körper und Geist (eigentlich ist bereits dieser Dualismus falsch) existierte und diese vollkommen losgelöst von Erfahrungen und Genen irgendwelche Willensentscheidungen treffen könnte: Worauf würden diese Entscheidungen denn beruhen (Erfahrung und Veranlagung fallen ja gerade heraus)? Als einziger Ausweg bliebe der Zufall. Und auch der entzieht sich logischerweise wieder "unserer" Kontrolle (davon abgesehen, dass es ebenfalls wenig schmeichelhaft wäre, wenn wir nur aus Zufall irgendwelche Dinge tun und unterlassen würden)...

      Du sagst, dass wir nur dann willensfrei sind, wenn  alle unsere Entscheidungen internal bedingt sind, dass heißt, dass wir die komplette Kontrolle über unsere Entscheidungen und Handlungen haben müssen. Lies dazu "Compatibilism" von John Martin Fischer. Das ist nicht nötig, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Besser gesagt wären wir ohne jeglichen Einfluss auf unsere Entscheidungen nur ein schwebendes Nichts, reiner Zufall. Das hat mit Willensfreiheit nichts mehr zu tun. Die Seele als interne Instanz, wie du sie forderst, ist überhaupt nicht notwendig. Willensfreiheit ist nicht unmöglich, nur weil wir (möglicherweise) nach unserem Tod verschwinden. Du widersprichst dir zudem selbst: Mit einer solchen Seele würden wir wieder beeinflusst werden - je nachdem wie unsere Seele aufgebaut ist und durch den Ursprung dieses Aufbaus, z.B. Gott. Also: Einfluss verhindert keine Willensfreiheit. Willensfreiheit ist sehr vielfältig möglich, z.B. durch eine Rationalität, die vermittelt zwischen dem, was wir erreichen wollen(Ziel) und der externen Welt. Das Ergebnis der Vermittlung wäre dann der Weg zu dem Ziel, wie dieser Weg aussieht kann von uns frei gewählt sein. Es gibt noch viele andere Wege, Willensfreiheit zu konstruieren. Zum Beispiel kann man sagen, dass die Handlungen willensfrei sind, in denen wir unsere Prinzipien, unseren Willen formen. Zum Beispiel in Situationen, in denen die Motivation für Handlung A und B gleich hoch ist. Da wir für beide Handlungen Gründe haben, ist jegliche Entscheidung begründet, also nicht zufällig. Und da die Motivationen gleich hoch sind, sind sie indeterminiert, also willensfrei. Oder: nimm PU. Wenn man seine AA überwindet, überwindet man seine eigentliche Motivation, niemanden anzusprechen, durch ein Bewusstmachen und Überwinden des Einflusses auf die Entscheidung, ob ich jemanden anspreche oder nicht.