Female_M

Nein so war es absolut nicht. Eine Frau, die sowas macht, hat keine Werte und geht über Leichen, von daher habe ich keine Lust, mit ihr in Verbindung gebracht zu werden. In der Clique sind alle sehr unglücklich Single, das kommt noch dazu. Als vergebene Frau durfte ich mir dann auch neidische Kommentare anhören. Meine neue, verheiratete Freundin ist hingegen eine echte Wohltat. Das Thema Dating ist komplett Außen vor, betrifft uns beide nicht.

Das habe ich früher auch. Nur sind in jeder Clique meiner Erfahrung nach Menschen, die man alleine niemals treffen würde. In einer meiner ehemaligen Frauenclique ist beispielsweise eine Frau, die mit einem verheirateten Mann ins Bett geht. Während seine Frau schwanger und nun mit Baby zu Hause sitzt. Mit solchen Leuten möchte ich nichts zu tun haben und setze mich schon gar nicht in meiner wenigen Freizeit mit ihnen an einen Tisch. Ich treffe mich jetzt mit einzelnen Cliquenmitgliedern, aber zusammen was machen, no way.

Ich bin nicht so der Typ für oberflächliche Bekanntschaften oder Cliquen. Mit wem ich nicht auf einer Wellenlänge bin, mit dem treffe ich mich nicht. Ich bin kein "Herdentier" und erfahre lieber bei Treffen zu zweit, was meine Freunde gerade bewegt.

Das ist doch völlig normal. Man kann schließlich nicht mit 20 Leuten komplett auf einer Wellenlänge sein. Für so viele Menschen hätte ich auch keine Zeit. Ich war eben mit einem engen Freund was essen, fünf Stunden durchgequatscht- so muss das sein.

Richtig. Es gibt ja genug Menschen, die das so sehen wie ich.

Ich finde, dass Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Interesse am anderen schon die Minimalanforderungrn an eine Freundschaft sind. Ich habe fünf, sechs Leute, die das erfüllen. Wozu meine Kriterien runterschrauben?

Das trifft es. Ich bleibe bei meinen Kriterien für eine Freundschaft. Interesse am Leben des anderen, eben diese Wertschätzung, dass sich mal erkundigt wird, wie es einem geht sowie Zuverlässigkeit- diese Werte sind mir extrem wichtig in einer Freundschaft. Nun habe ich ja mehrere Freunde, die das unfallfrei hinbekommen. Völlig freiwillig, ohne Druck, intrinsich motiviert. Da läuft es einfach und ich muss mir erst gar nicht so einen Kopf machen. Bekannte müssen diese Kriterien nicht erfüllen, da bin ich emotional aber auch sehr distanziert und dann gibt's natürlich auch nicht mehr den "Freundschaft all inklusive service" wie beispielsweise Umzugshilfe oder Masterarbeit korrigieren. Quid pro quo. Freundin 1 wollte übrigens gestern telefonieren, ich war bereits auf dem Weg ins Bett und sagte dann auch mal "nein". Sprich ich setze den Rat von Bukuta um- egoistischer werden, mehr an mich denken und eigene Grenzen waren. Diesen Groll oder wie es hier jemand nannte,"butthurt", möchte ich nicht mehr fühlen und Gelassenheit ist da für mich der Weg to go.

Meine erste Wut ist etwas verraucht und die beiden wurden mir von Tag zu Tag egaler. Als ich den Eingangspost formulierte, war das Thema auch nicht mehr brandneu und ich trug die Gedanken schon länger mit mir rum. Ich habe einfach gemerkt, dass sich vieles von selbst erledigt hat und ich meine Zeit eher mit anderen Frauen verbringe, die besser passen. Der Klassiker... Taten sagen einfach mehr als Worte.

So der Plan. Freundin 1 sehe ich auch im Fitnessstudio und ich habe keinen Bock auf trouble. Wie gesagt stehen mir andere Freundinnen mittlerweile deutlich näher.

Ich habe sehr wohl was geändert und zwar meine innere Haltung dazu. Meine Einschätzung der "Freundschaft" bleibt völlig gleich. Aber sehr interessant- ändert man nichts, ist man beratungsresistent, reflektiert man sich und hört auf den Rat hier, ist man gleich ein Fähnchen im Wind.

Da hast du wohl Recht. Die beiden Drauen haben sich heute gemeldet, ich habe auch normal mit ihnen geschrieben. Ich habe keine Lust mehr, mich da aufzureiben. Sind beide in der "Bekannten-Schublade" und gut ist 🙂

Danke dir, genau das ist mir in den letzten Tagen bewusst geworden. Ich lese derzeit viel, lerne meine Sprachen und komme gerade ein wenig zur Ruhe und lasse den ganzen Frust mal los. Ich will ein entspanntes Leben habe, kein Drama mehr, und einfach glücklich sein. Jap. Freundin 1 ist für mich abgehakt. Das passt einfach vom Lifestyle, den Werten etc null zusammen. Und ja, meine neue Freundin ist Oberärztin. Ich habe aber auch erwähnt, dass sie eine starke Persönlichkeit hat und gepaart mit dem Beruf sollte einfach verdeutlicht werden, dass sie keine LSE Frau ist. Ich umgebe mich lieber mit klugen Menschen, von denen ich noch was lernen kann.

Ja allerdings. Ich finde es nun einmal sehr seltsam, dass ich im August noch die beste Freundin war (ich zitiere nur ihre Aussage, ich brauche das Label nicht), als ihr Vater starb und als dann eine treulose Tomate wieder aus der Versenkung kommt, bin ich abgemeldet. Persönlichkeitsentwicklung, Pick up hin oder her, das ist nun mal seltsam und das würde jeden irritieren.

Das hat mich auch irritiert. "Alle paar Monate mal sehen" hat mit enger Freundschaft auch nicht wirklich was zu tun. Klar jeder hat viel um die Ohren, aber meine engsten Freundinnen sehe ich mindestens ein- oder zweimal im Monat.

Genau diese Erkenntnis hatte ich auch. Bei mir hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Neuer Job, langjährige Beziehung und ich habe gesunde, neue Freunde kennengelernt, die mir gut tun. So zum Beispiel eine Oberärztin, die einfach nur stark und selbstbewusst ist. Ich habe einfach keine Lust mehr, den Seelentröster zu spielen. Ich habe kein Helfersyndrom mehr und möchte einfach nur mein Leben genießen und eine gute Zeit mit Freunden haben. Vermutlich strahle ich das aktuell auch sehr stark aus, was dazu führt, dass die Energievampire wegbleiben und die mental starken Freunde sich häufig melden.

Keine Sorge, das ist sonst in keinster Weise so. Diese Probleme habe ich mit meinen anderen Freunden auch nicht. Da bin ich auch nicht sauer, wenn ein Treffen mal um eine Woche verschoben wird etc. Bei den zwei Frauen ist mir halt die Dynamik aufgefallen, dass sich nur gemeldet wird, wenn "Not am Mann" ist, man sich ausheulen will oder meine Hilfe braucht. Das ist sehr einseitig und solche Kontakte möchte ich einfach nicht haben.

Sollte es, ja. Ich hatte aber eine nicht so schöne Kindheit und wenn selbst die eigenen Eltern dich nicht gut behandeln, leidet dieses Urteilsvermögen sehr und du traust deiner eigenen Wahrnehmung nicht. Seitdem ich innerlich heile, merke ich dies aber deutlich schneller und handle dann auch dementsprechend.

Die an eine Freundschaft angesetzten Kriterien sind bei uns offenbar teilweise sehr unterschiedlich. Ein guter Indikator ist meines Erachtens aber immer noch das Bauchgefühl- wie fühle ich mich mit dieser Person? Bin ich nach einem Treffen ausgelaugt, denke mir die ganze Zeit "was macht die nur für komische Sachen?" oder bin ich genervt? Das ist ein Zeichen dafür, dass es nicht passt. Ich hatte mal eine gute Bekannte, mit der ich ab und an mal was trinken war. Nette Frau, aber a ton of problems. Unglückliche Ehe, will sich eigentlich scheiden lassen- tja dann müsste man aber auch auf das angenehme Leben verzichten... in einer 50qm Wohnung wohnen will man dann doch nicht. Der Sohn hat die Schule nicht gepackt, mit 22 Jahren immer noch keine Ausbildung. Nimmt Drogen und kommt gerade unter die Räder. Dazu Stress mit ihrer Familie. Bei unserem letzten Treffen vor einem Jahre kamen in zwei Stunden ungelogen alle drei Problemfelder auf den Tisch. So gerne ich sie auch hatte, aber nach zwei Stunden verließ ich das Cafe und war körperlich einfach nur total ausgelaugt. Ich hatte richtiggehende Symptome wie Kopfschmerzen und Bauchweh, da hat mein Körper mir ganz klar signalisiert- nein. Sie rief mich dann eine Woche abends an, weinend. Bei ihr lief gerade ein Polizeieinsatz, die ganze Straße sei abgesperrt. Ihr Sohn hat mit einem Messer auf ihr Kopfkissen eingestochen (wtf) und wird gerade von der Polizei abgeführt... das wurde mir dann doch alles zu krass und ehrlich gesagt auch zu gefährlich und ich habe mich distanziert. Auch von Berufswegen darf ich mit so einem Fall keinen Kontakt haben.

Puh das ist ja mal krass. Klar hängt man an den Leuten, aber es bringt ja nichts, kostbare Lebenszeit mit Menschen zu verbringen, wo rein gar nichts zurück kommt. Es laugt einen einfach nur aus und macht unglücklich. Ich hatte gestern auf dem Weihnachtsmarkt die beste Zeit mit meiner Freundin, wir haben viel gelacht, uns stundenlang gut unterhalten und haben dieselbe Einstellung zu vielen Themen des Lebens. Ich habe übrigens den ultimativen Life hack, wie man sich selbst entlarven kann, ob die eigenen Freunde einem gut tun. "Freundin 1" jammerte nach unserem Freundesurlaub auf Ibiza, dass ja keiner mit ihr in Urlaub fahren würde (Ibiza war ihr zu teuer). Ich war letzten Endes froh, dass sie nicht mitgefahren ist und hätte da kein gutes Gefühl bei gehabt. Es hätte nicht harmoniert, vor allem nicht 24 Stunden am Tag. Und da habe ich schon gemerkt, dass es eigentlich nicht wirklich matcht. Meine Weihnachtsmarkt- Freundin und ich planen schon einen gemeinsamen Urlaub 2024 und ich freue mich schon sehr darauf und denke mir "das wird sicher mega". Mit echten Freunden, mit denen es passt, freut man sich auf gemeinsame Zeit und Unternehmungen, bei den fake friends denkt man nur "ob der mir nicht auf den Nerv geht...".

Google mal "Sunk Cost Fallacy". Sehr häufiger Denkfehler von Rolf Dobelli

Das würde mich auch interessieren. Wenn ich Krebs habe und im Krankenhaus liegen würde und keiner käme nach mir sehen... das hat in meinen Augen nichts mit Freundschaft zu tun. Freundschaft heißt für mich, dass mir ein Mensch am Herzen liegt. Ergo will ich auch wissen, was bei ihm im Leben so los ist und wie es ihm geht und erkundige mich dementsprechend auch nach ihm. Nicht, weil ich etwas erwarte, sondern aus instrinsischer Motivation.

Naja bei ihr sind es eher zwei halbe Fußbälle, aber egal. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass bei ihr das Motto "Sex sells" zählt und sie sich auch mit Mitte 30 sehr darüber definiert. Wieso sie meinem Freund von ihren Swingerparties erzählen musste? Vermutlich, weil sie dachte, er findet sie dann auch geil... Tja als sie lautstark ihrem Kumpel davon erzählte, meinte mein Freund nur "Du keine Lust auf so n Gelaber, wir legen uns dann mal woanders hin!". Weg waren wird. Sie hat geschaut wie n Auto... hab ich gefeiert.

Richtig. Wozu hat man Freunde? Klar auch um eine gute Zeit zu haben. Aber wenn ich mal im Krankenhaus liege, arbeitslos werde oder mein Partner mich verlässt- dann sollten meine Freunde für mich da sein und mich trösten. Wenn das eine Erwartungshaltung ist, bitte. Aber das ist nun einmal meine Vorstellung von Freundschaft und zum Glück habe ich Menschen in meinem Leben, die eine ähnliche Vorstellung davon haben. Dann passt es auch und man hat kein komisches Bauchgefühl.

Das habe ich sogar gemacht und ihn vor einem Monat angeschrieben. Er meinte, er hätte viel zu tun, hätte einer Freundin beim Umzug geholfen, blabla... Meiner Erfahrung nicht bringt dieses Ansprechen absolut nichts, weder im Dating- noch im Freundschaftskontext. Wenn einer nicht mehr will, dann will er nicht, da hilft auch kein Gespräch. Nicht umsonst heißt es "an ihren Taten sollt ihr sie erkennen...".

Ja ich stand bei Freundin 1 sehr, sehr lange auf dem Schlauch... ich bin vermutlich auch wütend auf mich selbst. Das Ungleichgewicht ist echt immens. Ich kenne sie über meinen Ex, sie wurde mir mit den Worten vorgestellt "Kümmer dich mal um sie, sie will sich die Brüste aufpumpen lassen und ist psychisch instabil." Da hätte ich schon laufen sollen... naja die Brüste sind aufgepumpt, das Ego wird bei Joyclub gepimpt, läuft bei ihr. Sobald man ihr keine Aufmerksamkeit zukommen lässt, ist man uninteressant. Sie war im Mai mit einem Paar im Urlaub, das hatte sich mit denen dann auch erledigt. Sie wechselt ihr Umfeld wie die Unterhose. Ansonsten werde ich es in Zukunft vemehrt so handhaben wie du- ab und an mal n Kaffee und ciao mit V. Den Seelenklempner spiele ich nicht mehr in meiner Freizeit.