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Das könnte man sehr komplex und vielschichtig betrachten. Grundlegend ist meines Erachtens, dass wir in Deutschland aufgrund unserer Historie erstens eine stark ausgeprägte Konsensdemokratie haben und zweitens eine politische Kultur besitzen, die von einer Wert- bzw. Machtelite mit sehr ausgeprägten liberal-demokratischen Werten und einem starken Willen zum demokratischen Konsens geprägt worden ist. Das unterscheidet uns z.B von Großbritannien oder den USA. Wir haben zudem ein korporatistisches Verbändesystem, sprich die politische Partizipation ist tief in den gesellschaftlichen Strukturen verankert. Das führt dann dazu, dass es in Deutschland quasi unverstellbar ist jemanden wie Trump oder Johnson als Kanzler zu haben. Und das nicht wegen ihrer politischen Ansichten, sondern wegen ihrem Auftreten bzw. ihrer Einstellung zu ihrem Amt und der Politik allgemein. Wir fordern hier zum Glück ein sehr hohes Maß an persöhnlicher Integrität und Pflichtbewusstsein zur Ausübung wichtiger Ämter. Das alles ist mMn in einer globalen, aber eben auch nationalstaatlichen Krise wie jetzt durch Corona durchaus hilfreich. Durch das hohe Maß an erwartetem Konsens hinsichtlich politischer Entscheidungen werden persöhnliche Alleingänge einzelner, die u.U über keine Fachkompetenz verfügen, sehr unwahrscheinlich. Zudem hilft die ohnehin vorhandene enge Verzahnung von Politik und Gesellschaft dabei, schnell Interessen wichtiger Gruppen, hier des Gesundheitssystems zu artikulieren und wichtige Maßnahmen zeitnah umzusetzen. Auch das positive Verhältnis von Politik und Wissenschaft in Deutschland sei hier zu erwähnen. Auf gesellschaftlicher Ebene helfen diese Mechanismen der breiten Konsensbildung dabei, Verständnis und Akzeptanz für teils drastische Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen zu schaffen und verhelfen so zu deren erfolgreicher Durchsetzung. Das wäre so die Kurzform.
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Auch auf die Gefahr hin hier jetzt Punkte zu bekommen. Ich bin ebenfalls der Meinung man sollte parteipolitisches Klein-Klein und etwaige allgemeine Animositäten aus dieser Diskussion heraushalten, ABER ich bin durchaus der Meinung, dass das allgemeine politische System mit all seinen Facetten, insbesondere aber auch der politischen Kultur, das wir hier in Deutschland nach Gründung der BRD etabliert haben, einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zur Bewältigung dieser Krise in positivem Sinne leistet. Gerade wenn wir den Vergleich mit anderen (Industrie-) Nationen ziehen, kann man mMn nach Elemente identifizieren, die zur Bewältigung solcher nationalstaatlicher Krisen besser geeignet sind als andere. Ist zwar jetzt kein medizinische Betrachtungsweise, aber angesichts der momentan zu beobachtenden Ausmaße durchaus mal eine kritische Reflektion wert. Ob dieses Forum der richtige Ort dafür ist, sei allerdings dahingestellt.
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Dir ist bewusst, dass die Beschränkung individueller Freiheit zugunsten des Allgemeinwohls das Ziel ausnahmslos jedes Gesetzes ist oder?
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Könnte jetzt was dazu schreiben, hab aber weder Zeit noch Lust. Daher die unbedingte Empfehlung dieses Buch zu lesen. Ist ne lebensverändernde Erfahrung. Ohne Übertreibung eines der wichtigsten Bücher des 21.Jahrhunderts.
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Jo. Und stellt Gert Postel als Gesundheitsminister ein. Experten unter sich.
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Eben folgende Tinder-Bio gelesen: "Corona hin oder her. Ich will trotzdem, dass du mir in den Mund spuckst." Hab selten so schnell nach rechts geswipt.
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Check ich nicht. Wieso musst du denn Invest erhöhen um erfolgreich zu sein wenn du exclusiv datest?
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Hört auf dem Jungen verschreibungspflichtige Medikamente zu empfehlen. Der hat ganz andere Baustellen. Bekommste mit so nem Scheiß nicht weg.
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Bin grade mittendrin. Das könnte mir die letzten 10-15% rausholen. Danke Corona!
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Bis zum nächsten offenen Gym.
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Mal ne Frage an die Experten hier: Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus komplett ohne Symptome verläuft? Mal angenommen man ist ohne Vorerkrankungen, unter 30 und hat ein sehr gutes Immunsystem.
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Nein das stimmt so einfach nicht. Gerade das von mir in meinem Ausgangspost verlinkte Battle von Yarambo (weiß) gegen Davie Jones (schwarz) bei Dltlly, ist ein perfektes Beispiel dafür, dass auch Lines gegen Schwarze vom Publikum gefeiert werden. Das Battle war zwar unjudged, aber gerade wegen dieser starken Leistung hat man Yarambo damals das Titlematch gegen Nedal Nib gegeben. Ich zitiere einfach mal ein paar Lines: "Jetzt wirds rassistisch, denn ich bin crazy, ich komm und schlag dir den Kopf ein per Basie, aber ich wär lieber mein halbes Leben versklavt, als 12 Years a Davie." "Und ihr seht ich bring heute diesen Schmock um, auf dem Ultraschallbild sahst du nicht aus wie ein Kind sondern wie ne Verstopfung." "Du kriegst die Bars hier in den Arsch gebrettert, aber eigentlich sind wir beide ein bisschen wie Arnold, ich der Terminator und du der SchwarzeNegger." "Punkt 2: "Mein Vater ist nicht in die Heimat abgehauen." Boah ist ja auch so ne Katatstrophe, hat Clepto wieder Lügen verbreitet?, Aber jetzt mal Realtalk: Dein Vater, dieser Hurensohn, wurd abgeschoben." Also wenn das sehr vorsichtig ist, weiß ich auch nicht. Sehr schön auch folgende Line von FourSeven (Asiate) gegen Fabiga (Schwarzer): "Aber ey Afrikaner gegen Asiate, Digga mach hier bloß keinen Schwanzvergleich, denn es geht hier um die Ehre, um geistige Überlegenheit, ich muss es dir erklären: Lieber habe ich ein großes Gehirn um dich jetzt hier zu lehren, denn ein großer Penis kann deinen Kontinent bis heute nicht ernähren." Von Beleidigungen gegen Frauen will ich erst gar nicht anfangen. Die sind im Live-Battlerap so omnipräsent, da braucht man keine extra Beispiele. Es gibt im Battlerap keine Sonderschutzregelungen für bestimmte Gruppen.
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@Helmut Kommt drauf an was man sich anhört. Vieles was in dem Genre releast wird, ist halt auch wirklich Trash. Grade in den letzten 2-3 Jahren hat sich das im Deutschrap nochmal zusehends verschlechtert, weil man zunehmend die Zielgruppe von 8 bis 14 Jahren erreichen will. Darunter leiden die Texte, die sich immer mehr gleichen, einfacher werden und nach Schema F geschrieben sind. Zu empfehlen wären aus meiner Sicht die alten Kollegah Alben bis zum 2014er Album King. Auch die alten Sido Alben sind gut. Mein Lieblingsalbum aus diesem Subgenre bzw. generell Lieblingsdeutschrapalbum ist Russisch Roulette von Haftbefehl. Für einen Nicht-raphörer wahrscheinlich auch schwierig damit was anzufangen, aber das Album ist wirklich richtig gut, besonders auch musikalisch. Live-Battlerap ist ebenfalls ne interessante Kunstform, aber da brauchts relativ lange um reinzukommen, weil die in ihren Texten ständig mit Referenzen um sich werfen, die man als Außenstehender nicht verstehen kann.
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Wird mal Zeit für ein bisschen neuen Jazz hier.
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Ja das ist die thematische Grundlage von Gangsta-bzw. Battlerap. Geht ja so auch aus meinem Beitrag hervor. Ich kann vollkommen verstehen, wenn das für Außenstehende, die nicht mit der Musik oder der Szene vertraut sind, erstmal ziemlich abstoßend wirkt. Aber ich selbst bin der beste Beweis dafür, dass man persöhnlich nicht in den selben sozialen Milieus verwurzelt sein muss um die Musik zu mögen. Ich komme aus sehr gutem und behütetem Elternhaus, aus der oberen Mittelschicht. Bin nie in meinem Leben mit Ghettos, Gewalt, Drogen oder herabwürdigenden Frauenbildern in Berührung gekommen. Trotzdem liebe ich Gangsta- und vor allem auch (Live-)Battlerap. Er gibt Menschen eine Bühne für einen lyrischen Wettstreit gegeneinander oder einfach nur für die Selbstdarstellung. Es kommt dabei immer darauf an wie gut die Texte aus lyrischer Sicht sind. Wenn ich mir Bushido anhören muss, bluten mir auch die Ohren, weil der seine einfältigen Texte auch noch mit einer unglaublich monotonen Weise rappt. Dagegen sind die frühen Kollegahwerke ein wahrer Hochgenuss. Was der alles aus der deutschen Sprache rausgeholt hat ist einfach sagenhaft. Auch beim Live-Battlerap gibt es ganz unterschiedliche Charaktere mit verschiedenen Styles. Einen asozialen Rapper wie Yarambo, einen Ssynic, der viele Comedyelemente mit einbringt, oder jemanden wie Mikesh, dessen Texte eher poetisch angehaucht sind. Grade das macht die Sache für mich so interessant. Man muss sich nicht stumpfe Beleidigungen an den Kopf werfen, sondern kann sich auch mit lyrisch sehr durchdachten Texten battlen. Ist auch interessant sich mal das Publikum und die Rapper bei solchen Veranstaltungen anzugucken. "Überraschenderweise" eher aus gut gebildeten Schichten, häufig studiert, alternativ angehaucht und politisch eher linksorientiert.
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Das war von mir in Bezug auf SXTN wahrscheinlich etwas missverständlich ausgedrückt. Die Musik von SXTN ist so gut, weil sie über dieses stumpfe beleidigen und herziehen viel komplexer und raffinierter ist. Ich denke da z.B an Lieder wie Hass Frau oder Made 4 Love, falls du die kennst. Du hattest dich ja an der Selbstbezeichnung als Fotzen gestört. Aber warum erlauben wir Frauen nicht mal, sich musikalisch asozial zu inszenieren ohne sie dafür als reale Personen zu verurteilen? In der realen Welt mit Diskriminierung auf Diskriminierung zu antworten ist natürlich nicht zielführend, aber in der Musik kann es durchaus ein legitimes Mittel der Inszenierung sein um auf Probleme aufmerksam zu machen und einen Reflektionsprozess anzuregen. Ist immer eine Frage wie gut es gemacht ist. Und im Falle von SXTN ist das mMn sehr gut gelungen. Die Musik hat mich persönlich zum Nachdenken angeregt.
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Darf ich hier auch wieder schreiben. Ach, wie schön. Ein sehr interessanter Thread hier, obwohl mir die Diskussion hier weitgehend noch etwas zu oberflächlich ist. @Helmut Ich hoffe und denke, ich kann dir hier noch einige sinnvolle Impulse für deine Beschäftigung mit dem Thema und möglicherweise für den Workshop mitgeben. Ich beschäftige mich (mittlerweile) allgemein relativ viel mit dem Thema Musik, kenne mich mit Rap aber eindeutig am besten aus. Zudem interessieren mich solch gesellschaftlich-soziologischen Themen wie Terre des Femmes sie hier mit ihrer Kampagne anstößt generell. Ich habe mir zu diesem in seiner Gesamtheit doch recht komplexen Thema schon vorher viele Gedanken gemacht und wollte mich auch schon früher an der Diskussion beteiligen, aber durch die mir verordnete Zwangspause war das leider nicht möglich. Ist aber wahrscheinlich gar nicht so schlecht, denn ich konnte meine Gedanken in der Zwischenzeit gut strukturieren und einige Sachen recherchieren. Das hier wird also wahrscheinlich ein etwas längerer Text. Lasst euch aber bitte nicht abschrecken, ich glaube viel fruchtbaren Input für die weitere Diskussion liefern zu können. Bevor ich mit dem eigentlichen Hauptteil anfange lasst mich kurz einige Sachen als Einleitung klarstellen: In meinem Text soll es nicht um den generellen Sinn oder Unsinn von Kampagnen wie #unhatewoman gehen. Auch soll es nicht um gegenwärtige Feminismusbewegungen, realem oder gefühltem Unrecht gegenüber Frauen gehen. Mir geht es hier in erster Linie um das Verhältnis vom Künstler (Musiker) zu seiner Kunst bzw. zu den Konsumenten seiner Kunst in der Gesellschaft. Warum wähle ich diesen Blickpunkt? Die Kampagne #unhatewoman, welche für sprachliche Gewalt gegenüber Frauen sensibilisieren will, wählt als Beispiele für solche sprachliche Gewalt ausschließlich Textausschnitte deutscher Rapper. Man legt den Fokus also hier bewusst auf einen Bereich der Kunst und nicht auf in z.B politischen oder sonstigen realen Diskussionen getätigte Aussagen. Das impliziert 2 Fragen: Was darf Kunst? Bzw. Wie gehen wir mit in künstlerischen Kontexten getätigten Aussagen um, die als diskriminierend empfunden werden? Die zweite Frage wäre: Hat Deutschrap ein immanentes Sexismusproblem? Das wird durch die Darstellung nämlich ziemlich deutlich suggeriert. Der Fokus meiner Ausführungen soll also zur Beantwortung dieser Fragen dienen. Ich möchte meinen Text in 4 Unterpunkte aufteilen, die jeweils einen bestimmten Teilaspekt des Themenkomplexes behandeln. Jeden Teilaspekt werde ich mit Textbeispielen von Rappern illustrieren, die helfen sollen verschiedene Betrachtungsebenen zu differenzieren. Dabei werde ich auch kurz Themen anschneiden, die an sich nichts mit Sexismus gegenüber Frauen zu tun haben, aber bei der Bearbeitung des Themas hilfreich sein können, weil sie helfen folgende Fragen zu beantworten: Hat ein Künstler Verantwortung für die Art und Weise, wie seine Musik bei Zuhörern aufgenommen wird? Können schlechte Menschen gute Musik machen? Können Musiktexte Zuhörer tatsächlich negativ beeinflussen und zu schlechten Taten motivieren? Fangen wir an. Punkt 1: Sprachliche Gewaltverherrlichung und Herabwürdigung von Frauen. Beispiele: Kollegah, 187 Straßenbande, Finch Asozial Drei Rapper, von denen Terres des Femmes Zitate für ihre Kampagne benutzt. Diese 3 Rapper(-gruppen), die jedoch unterschiedlicher kaum sein könnten in einen Topf zu schmeißen, markiert für mich das erste Problem was ich mit dieser Kampagne habe. Für eine vernünftige Einordnung ist es anfangs sicherlich sinnvoll kurz die Begriffe Gangsta- und Battlerap zu definieren. Gangstarap bezeichnet im allgemeinen eine Rapart, die sich thematisch mit dem Leben eines Gangsters, also bspw. Gewalt, Drogen, Zuhälterei etc., befasst und dieses bewusst glorifiziert. Battlerap bezeichnet eine Rapart, bei der der Rapper in seinen Texten einen imaginären oder manchmal, im Falle von Disstracks, auch realen Gegner versucht lyrisch fertig zu machen und sich dabei selbst überhöht. Dies sind 2 Kunstformen, die es im ersten Schritt, noch vor der konkreten Auseinandersetzung mit den konkreten Textinhalten, zu respektieren gilt. Man sieht allerdings hier schon, dass eine Geringschätzung der Frauen zumindest beim Gangstarap integraler Bestandteil ist. Wir könnten hier aufhören und allen Gangstarappern auch realen Frauenhass attestieren. Damit werden wir der Sache aber nicht gerecht, denn es ist Kunst. Wir müssen hier die verschiedenen Faktoren betrachten, die in den künstlerischen Schaffensprozess eingehen. Die Vorreiter des Gangstaraps stammen größtenteils aus den Ghettos amerikanischer Großstädte. Dementsprechend sind sie ganz anders sozialisiert als Dieter und Ulrike aus der deutschen Vorstadtidylle. Komplett unterschiedliche Lebensumstände führen zwangsläufig auch zu differierenden Wertvorstellungen, Rollen(vor-)bildern und Lebenszielen. In einer Umgebung, in der Gewalt (u.a gegen Frauen), Drogen, Bandenkriminalität und Prostitution an der Tagesordnung sind, wirkt sich das auch auf die Kunstschaffenden sprich Musiker aus. Was hab ich als junger Mann in so einer Umgebung für Alternativen? Schule, Ausbildung also harte Arbeit? Nein, schlicht nicht attraktiv wenn ich als Dealer in einer Woche so viel verdienen kann wie in einem vernünftigen Job in einem Monat. Nun gut zum realen Gangsterboss hab ich dann doch zu viel Skrupel. Warum nicht drüber rappen und so Geld verdienen? Welche Art von Text und Themen erwartet man dann aus solchen Milieus, besonders wenn man die zu erreichende Zielgruppe miteinbezieht? Um Kants kategorischen Imperativ wirds wohl kaum gehen, sondern um das Elend, mit dem ich mich tagtäglich konfrontiert sehe. Survival of the fittest. Und wenn ich in der Realität keinen Ausweg finde, benutze ich halt die Musik als Ventil. Manche werden selbstreflektiert und intelligent genug sein um ihre gesamtgesellschaftliche Lage richtig zu erfassen, andere wiederum bleiben bei ihren Texten komplett in ihrer eigenen Welt. Relativiert das nun frauenverachtende und herabsetzende Textpassagen? Nein absolut nicht. Aber es hilft zu verstehen, wie die Lebensvorstellungen und Rollenbilder dieser Musikrichtung entstanden sind. Nämlich als Abbild real existierender Gesellschaftsstrukturen. Um jetzt den Bogen zu den deutschen Rappern zu spannen. Das gleiche Phänomen lässt sich, wenn auch abgeschwächt in der deutschen Rapszene finden, siehe 187 Straßenbande. Gzuz ist wegen diverser Delikte mehrfach vorbestraft und hat einige Jahre im Gefängnis verbracht. Über das Verhältnis der Gruppe zu Polizei und Rechtsstaat brauchen wir hier erst gar nicht eingehen. Als krasses Gegenbeispiel dazu haben wir Kollegah, einen ehemaligen Jurastudenten, der "nur" mit Drogen gedealt hat, sich aber in seiner Anfangszeit als Zuhälter und Gangsterboss inszeniert hat. Die Betonung hier liegt auf inszeniert. Kollegah ist eine reine Kunstfigur. Wenn man sich einen Kollegahtrack anhört spricht da eben nicht Felix Blume sondern eine erschaffene Kunstfigur. Gleiches gilt für Finch Asozial, der aber im Gegensatz zu Kollegah weder Gangsta- noch Battlerapper ist (er hat tatsächlich als Live-Battlerapper angefangen, in seiner Musik finden sich aber wenige solcher Elemente). Er repräsentiert das Klischee eines asozialen Ossis, u.a inszeniert er sich dafür als Alkoholiker und Frauenschläger. Genau das ist meiner Meinung nach auch eine wichtige Differenzierung. Während wir es auf der einen Seite mit Kunstfiguren zu tun haben, steht auf der anderen Seite eine Gruppierung wo die Grenzen zwischen Kunst und Realität manchmal verwischen. Hier kommen wir zu einem Punkt, den bereits @Creal in seinem ersten Posting aufgegriffen hat. Ist der Sexismus in den Raptexten bloße Inszenierung oder authentische Meinungsäußerung? Anders als Creal sehe ich ersten Fall als den Standard im Deutschrap an, spreche der Szene somit auch ein akutes Sexismusproblem ab. Was allerdings nicht heißt, dass es aus Prinzip keine Songs gibt, in denen authentischer Frauenhass artikuliert wird. Die 187 Straßenbande ist mMn recht nah an solchen Äußerungen. Hier sehen wir uns allerdings mit einem seit jeher in der Soziologie wahrgenommenem Problem konfrontiert. Was wir hier versuchen ist, nach Weberschem Denken, den subjektiven Sinn einer (Sprech-)Handlung nachzuvollziehen. Und wir wissen, dass das als Außenstehender nie zu 100% möglich ist. Wir diskutieren also darum, wer die objektivere Deutungshoheit besitzt. Angenommen wir könnten zwischen künstlicher Inszenierung und wahrhaftiger Meinungsäußerung unterscheiden. Bleibt folgende Frage: Warum Diskriminierung überhaupt erlauben, auch in einem inszenierten Kunstkontext? Schließlich kann doch dann jeder unter dem Deckmantel der Kunst seine diskriminierenden Ansichten verbreiten? Antwort: Weil wir Menschen tatsächlich ein relativ gutes Gespür für sowas haben, also inszenierten Hass von wahrhaftigem Hass unterscheiden können. Glaubst du nicht? Lies weiter. Punkt 2: Grenzen - Was ist Kunst, was nicht? Was ist Hass, was nicht? Beispiel: Yarambo Um mein Argument zu untermauern möchte ich euch 2 Videos des Battlerappers Yarambo zeigen, wo er auf der Battlerapplattform Dltlly im Kreis steht. Im ersten Video tritt er gegen den schwarzen Rapper Davie Jones an. In seiner ersten Runde geht er quasi nur auf die schwarze Hautfarbe von Davie ein und versucht in damit fertig zu machen. Alles hart an der Grenze, aber niemals drüber. Alle feiern es, auch der Gegner und andere schwarze Battlerapkollegen wie Fabiga und Ssynic in der ersten Reihe. Schauts euch selbst an, der Part geht von ca. 1:11 bis 6:26. https://www.youtube.com/watch?v=eBbEez8gLpY Dann gibts aber noch folgende Szene aus dem letztjährigen Titlematch gegen Mikesh, wo er eine homophobe Äußerung tätigt. Überhaupt nicht humoristisch verpackt und ohne jeglichen künstlerischen Mehrwert. Die Reaktion der Zuschauer: Sie fangen an ihn auszubuhen. Besagte Stelle fängt bei 28:36 an. https://www.youtube.com/watch?v=g4vk0dkD2-U Ich denke hier sieht man schön, wie einig sich die Menschen in ihrer Deutung des subjektiven Sinns der von Yarambo getätigten Äußerungen sind. Während sie beim ersten Battle alle harte, aber künstlerisch richtig gute Lines gegen die schwarze Hautfarbe des Gegners wahrnehmen, ohne dass sie das Gefühl haben, sie von einem echten Rassisten zu hören, sind sie sensibel genug um beim zweiten Battle die echte Homophobie zu erkennen. Man muss kein Rassist sein, um sich eine rassistische Äußerung auszudenken, man muss kein Anti-Semit sein um sich judenfeindliche Parolen auszudenken und genauso muss man kein Frauenhasser sein um frauenverachtende Texte zu schreiben. Wichtig ist der Kontext und die Intention dahinter. Die Zuschauer bei Dlttly haben dieses Grundprinzip der Kunstform Battlerap verstanden und sind für die feine, für Außenstehende manchmal kaum zu erkennende, aber eben doch existierende Grenze des Sagbaren ausreichend sensibilisiert. Wenn man öffentlichen Diskussionen zuhört oder Kampagnen wie #unhatewoman betrachtet, merkt man das Außenstehenden, die sich mit Rap nicht auskennen, dieses Verständnis oft fehlt. Wir merken also, der Kontext ist entscheidend. Darüber ist natürlich die innere Einstellung des Zuhörers entscheidend. Wenn er die zweite Situation vor nem Publikum voller Schwulenhasser bringt, gröhlt auch die ganze Halle. Macht es aber dann nicht künstlerisch wertvoller. Eine Äußerung ist auf dem Papier oder als Slogan auf einer Internetseite einfach nicht sinnvoll interpretierbar und einordbar wenn der Kontext fehlt. Genau so könnte man ja z.B eine positive aber ironisch gemeinte Aussage eines Frauenhassers über Frauen benutzen um ihn von diesem Vowurf zu entlasten. Ohne Kontext und Situationsbezogenheit vollkommen wertlos. Punkt 3: Wie umgehen mit realen Verbrechen von Künstlern? Beispiel: YNW Melly Was aber tun wenn ein Künstler dessen Kunst man schätzt, tatsächlich schreckliche Verbrechen begeht? Ich möchte hier beispielhaft den amerikanischen Rapper YNW Melly benutzen. Dieser setzt seit etwa über einem Jahr in U-Haft, weil er verdächtigt wird zwei seiner Freunde und Rapkollegen umgebracht zu haben. Ein schreckliches Verbrechen und trotzdem höre ich weiterhin seine Musik. Warum? Ich bin bei meiner Recherche auf einen ebenso interessanten wie guten Bento-Artikel gestoßen. Was ein guter Artikel von Bento? Dieser behandelt genau dieses Thema am Beispiel von Melly. Ich verlinke ihn mal: https://www.bento.de/musik/ynw-melly-kuendigte-der-murder-on-his-mind-saenger-die-morde-an-seine-freunde-an-a-bbf91b1d-a3c5-4deb-9fc0-8d6c3b99c82a. Besonders bewegend finde ich bei ihm die Tatsache, dass sein bekanntester Song Murder on my Mind, eben genau von seinen Mordfantasien handelt. Wenn ich z.B folgende Textzeilen in Verbindung mit dem künstlerisch sehr interessanten Musikvideo höre: https://www.youtube.com/watch?v=hqDinxaPUK4 Yellow tape around his body, it's a fucking homicide His face is on a T-Shirt and his family traumatized I didn't even mean to shoot 'em, he just caught me by surprise I reloaded my pistol, cocked it back, and shot him twice His body dropped down to the floor and he had teardrops in his eyes He grabbed me by my hands and said he was afraid to die I told 'em it's too late my friend, its time to say "Goodbye" And he died inside my arms, blood all on my shirt sehe ich das nach Bekanntwerden der Vorwürfe nochmal in einem ganz anderen Licht. Meine bisherige Auseinandersetzung mit dem Lied wird auf die Probe gestellt und ich muss mich fragen welchen Wert ich dieser Kunst jetzt noch zugestehen will. Ich für mich persöhnlich finde den Song weiterhin gut, auch wenn er von einem mutmaßlichen Mörder stammt. Das heißt nicht, dass jeder so denken sollte wie ich. Wenn man die Kunst eines Musikers nicht mehr unterstützen will, weil man seine eigenen moralischen Einstellungen für nicht vereinbar mit dessen Taten oder Äußerungen hält, ist das vollkommen in Ordnung. Was ich aber sage ist: Schlechte Menschen können gute Musik machen. An dieser Stelle möchte ich ein mMn sehr gutes Video des Musikreviewers Anthony Fantano verlinken, der sich genau diesem Thema widmet. https://www.youtube.com/watch?v=PFywKjG6Vjw Besonders folgende Stelle fand ich bemerkenswert, auch im Bezug zu Punkt 2: "And for those of you who see a Chief Keef song and think that he drives people to be violent, the only way you could jump to that conclusion is that you are so outside of that culture and you are just so out of touch with it, that you have no idea as to what the personal choices, social pressures and the economic pressures are, that would drive someone to lead the kind of lifestyle, that Mr.Keef leads. [...] You can not blame your crappy decisions on something, that you heard in a Chief Keef song." Punkt 4: Frauen im Rap – Werdet endlich zu Tätern! Beispiele: SXTN, City Girls, Saweetie, Megan Thee Stallion Hier möchte ich zu aller erst @capitalcat widersprechen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, stehst du den Texten von SXTN eher kritisch gegenüber? Für mich ist SXTN ein Paradebeispiel, wie guter Rap von Frauen aussehen kann. Einerseits reflektieren sie kritisch real erfahrenen Alltagssexismus, trauen sich aber andererseits auch selbst in einem künstlerischen Kontext asozial zu sein und über Männer herzuziehen und diese zu beleidigen. Und all das machen sie mMn nach sehr gut, ich habe die beiden Alben Asozialisierungsprogramm und Leben am Limit geliebt. Beispiel für Gewalt gegen Männer ( Fotzen im Club): Im Bus werden Jungs ohne Grund vermöbelt, Was pöbeln, du Hund? Deine Mutter pöbelt! Oder auch: Ey, gib mir deine Kohle, du Trottel Sxtn deine neue Droge der Woche Ihr seid Opfer, deshalb kokst ihr auch so viel Du wirst langsam wieder hässlich also hol' ich noch 'n Bier Hier mal ein Beispiel wie man persöhnlich empfundenen Sexismus bzw. bei Männern beobachtbare sexistische Denkmuster künstlerisch aufgreifen kann, ohne sich dabei in eine Opferrolle zu begeben, sondern stattdessen selbst in den Angriffsmodus geht, die Hook aus dem Lied Frischfleisch: Du denkst, ich bin 'ne Hoe, weil ich so tanze Wenn ich nicht reagier', nennst du mich Schlampe Jetzt verpiss dich von hier, sonst hol' ich den Türsteher Kein Interesse, nein, danke Oder aus einer Strophe: Geht alleine in den Club, sucht 'nen Fick Hat viel Cash und er denkt, ich geh' mit Er kommt von hinten an mit 'nem Drink in der Hand Und ich frag' mich, warum er's nicht blickt Sein Genital an meinen Rücken gepresst Ich schubs' ihn weg, denn von mir gibt's kein' Sex Er creept weiter durch den Club auf der Suche nach Frischfleisch Doch die Mädels wissen Bescheid Das ist für mich eine gute Art von Emanzipation. Also jetzt nicht die Wortwahl, sondern der Gedankengang der dahinter steht. SXTN haben sich nun ja leider aufgelöst, aber auch in Amerika gibt einige Rapperinnen, die in die gleiche Kerbe schlagen. Dort ist es etwas anders gelagert, also eher in Richtung Geld und Status, aber vom Grundgedanken gleich. Z.B die Hook aus dem Song You tried it von den City Girls: You tried it hoe, that shit ain't work You made him bae, I fucked him first, I took his check, you got a purse He pay my bills, your ass at work You tried it, ho, that shit ain't work Oder aus dem Song Come On: Fuck a six figure nigga, shit, he need to have eight Call it Christmas on my wrist 'cause he love to decorate Was down some diamonds on my bezel, now I got a different face And they heard my shit sweet, now these niggas want a taste Könnte hier noch etliche Stellen zitieren. Die Message ist immer die gleiche: Männer müssen reich sein, gut aussehen, gut ficken können. Erst dann kommen sie ansatzweise für Sex infrage. Und wie finde ich das jetzt als Mann? Ich liebe es! Warum? Es ist Kunst. Die City Girls, Saweetie und vor allem auch Megan Thee Stallion sind richtig gute Rapperinnen. Geiler Flow, bosshafte Attitüde, gute Texte. Alleine folgende Zeile: Pussy clean, pussy pink, pussy need to eat In the morning he gon' gurgle it like Listerine Ich konnte nicht mehr als ich das das erste Mal gehört hab. Einfach zu geil. Was will ich jetzt mit diesem Punkt aussagen? Gangsta- und Battlerap lebt davon, sein(e) Gegenüber lyrisch fertig zu machen, sie zu demütigen und bloß zu stellen. Alles in einem künstlerischen Rahmen. Aber jemand der die Kunstform wirklich verstanden hat, macht dabei keine Ausnahmen, weder auf Täter- noch Opferseite. Jeder darf jeden beleidigen, egal ob weiß oder schwarz, Mann oder Frau, Jude oder Moslem. Wie sagte schon Serdar Somuncu: "Jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung." Je raffinierter und wortgewandter das Ganze geschieht, desto besser. Es gibt schlechten und stumpfen Gangstarap (Bushido, Fler) und es gibt lyrisch extrem hochwertigen Gangstarap (Kollegah). Wenn man das nicht verstehen kann und dieser Musikrichtung nichts abgewinnen kann, ist das vollkommen ok. Aber dann muss man mit Anschuldigungen und Vorwürfen, wie Terres des Femmes sie erhebt, auch ganz vorsichtig sein. Fazit: Wie stehe ich nun zu #unhatewoman, in Betrachtung meiner Ausführungen? Generell ist nichts schlechtes daran, eine Kampagne zu starten, die verbale Gewalt gegen Frauen behandelt. Das ist ein reales Problem. Aber die Art und Weise verbockts mal wieder. Warum werden nur Texte von deutschen Rappern genommen? Warum keine Beispiele aus gesellschaftlichen oder politischen Debatten oder aus Alltagserfahrungen betroffener Frauen? Man kann durchaus Beispiele aus Kunst, in diesem Fall Musik, nehmen. Denn auch dort kann es echten Hass geben. Aber wenn ich einfach nur Textpassagen aus künstlerischen Kontexten reiße ohne mich auch nur ansatzweise mit der dahinterstehenden Kunst zu beschäftigen, bleibt das Ganze viel zu oberflächlich um irgendeinen Wert generieren zu können, geschweige denn eine vernünftige Debatte anzustoßen. Die Kampagne reiht sich allgemein ein in eine Medienlandschaft, die die Musikrichtung Rap insgesamt seit Jahrzehnten ignoriert, separiert und aktiv boykottiert. Man denke an die unsäglichen Anti-Semitismusvorwürfe gegen Kollegah rund um die Echoverleihung. Wie oft wurde Kendrick Lamar bei den Grammys in einer Kategorie um einen verdienten Preis gebracht, in der er glasklar der beste Nominierte war? Oder man erfindet Kategorien wie Urban Music (was zum Fick soll das sein?) um schwarze Künstler von anderen Hauptkategorien zu separieren. In so einer Umgebung, die sich der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Rapmusik konsequent verweigert, sind Kampagnen wie #unhatewoman eine Zwangsläufigkeit. Ich würde mir wünschen, dass manche Menschen ihre Vorurteile gegenüber Rap mal überdenken und der Musik eine faire Chance geben. Keine Musikrichtung ist hochwertiger als eine andere, es gibt guten (Gangsta-)Rap und schlechten (Gangsta-)Rap, genauso wie es gute und schlechte Rockmusik gibt. Wenn man sich einer Musikrichtung komplett verschließt, endgeht einem oftmals einiges. Fieldtested.
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Mach halt nicht so nen grenzdebilen Thread auf. Was hast du denn erwartet? Das magische Einschlafritual, mit dem alle Probleme der Selbstdisziplin gelöst sind? Die Antwort von @grandmasterkermit ist deshalb "unfreundlich" weil die Lösung für dein Problem so dermaßen trivial ist.
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Ja das hatte ich auch im Sinn. Bezüglich Pac: Ein einzigartiger Gänsehautmoment war für mich, als Kendrick auf dem Closing-Track von TPAB, Mortal Man, das Gedicht vorliest, welches vorher schon bruchstückhaft am Ende anderer Songs vorkommt und die Themen und Motive des Albums behandelt. Danach stellt er eine Frage und auf einmal antwortet ihm 2Pac. WTF? Da hat er tatsächlich Ausschnitte aus einem Interview aus den 90er-Jahren von ihm genommen und seine Fragen so formuliert, dass Pac`s Antworten genau passen. So entsteht ein Gespräch was so real wirkt, als wäre es tatsächlich geschehen. Nur die Frage zur Metapher des Schmetterlings kann ihm 2Pac am Ende leider nicht beantworten.
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Wurde hier ja auch schon öfter genannt. Kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. Würde mal behaupten, dass es nichtmal Pac`s bestes Album ist. Zu viele Füller drin, die die über 2 Stunden Albumlänge teilweise echt zäh machen. Finde auch entgegen gängiger Meinung, dass Pac kein All-Time Top5 Rapper ist. Unpopular Opinion: Bohemian Rhapsody ist Trash.
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Auf Hard-Rock bezogen stimmt das sicherlich. Nur das sie das gut gemacht haben, seh ich halt anders^^ Aber, Geschmäcker sind verschieden... Hard-Rock ist nahezu tot. Könnte aber Swans empfehlen, wenn du die nicht schon kennst. Ist aber eher Experimental. Also die Tracks auch schon mal 15-20 min lang. Aber unfassbar gut. To be Kind ist mMn das Rock-Album der vergangenen Dekade.
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Ich kann die Begeisterung für einzelne Hits der Band verstehen, aber die Alben sind doch bestenfalls Durchschnitt. Ein zusammengewürfelter Haufen größtenteils langweiliger Tracks mit schrecklichen Vocals (gut das mag Geschmackssache sein, ich kann die Stimme von Axl Rose maximal 5 min ertragen). Die sind kein bisschen kohäsiv oder haben irgendein Gesamtkonzept. Die Riffs und Solos sind ok, aber keineswegs bahnbrechend. Ich seh einfach nicht das Besondere an dieser Band. Klar haben die Alben ihre 2,3 Highlights in der Tracklist, aber das wars halt auch. Ist nichts woran ich mich 30 Jahre später noch erinnern würde.
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Oh Junge was ein Thread. Dann fang ich mal an: Achja eins vorweg: Guns`N Roses?? Leute... Nachher kommt hier noch einer mit Queen. David Bowie - The rise and fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars (1972) Glam/Art Rock King Crimson - In the court of the Crimson King (1969) Progressive Rock Remain in Light - Talking Heads (1980) New Wave Radiohead - OK Computer (1997) Alternative Rock Charles Mingus - The black saint and the sinner Lady (1963) Jazz John Coltrane - A Love Supreme (1965) Jazz Kate Bush - Hounds of Love (1985) Art Pop Björk - Homogenic (1997) & Vespertine (2001) Art Pop Nas - Illmatic (1994) Rap Outkast - Aquemini (1998) & Stankonia (2000) Rap Haftbefehl - Russisch Roulette (2014) Deutschrap Tyler, The Creator - IGOR (2019) Neo-Soul Könnte noch etliche hinzufügen. Wenn ich eine Top 3 machen müsste würde sie glaube ich so aussehen: Platz 3 würden sich Wish You Were Here (Pink Floyd), good kid m.A.A.d city (Kendrick Lamar) und To be Kind & Soundtracks for the Blind (Swans) teilen. Platz 2 wäre Lift your skinny fists like Antennas to Heaven von Godspeed You! Black Empereor Platz 1 To Pimp a Butterfly von Kendrick Lamar. Ist mMn nach wirklich das beste jemals geschaffene Musikalbum, weil es in jedem erdenklichen Bewertungskriterium wirklich so überragend gut ist.