psychowl

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  1. Ist das denn in dem konkreten Fall wirklich eine Geschlechterfrage? Klar kann ich das verstehen, dass das für einen Mann schwierig sein kann, wenn ich heute Abend noch allein mit jemandem Tango tanzen gehe und der Mann keine Ahnung davon hat oder nur Storys aus dem PU-Forum darüber kennt. Aber im Fall des TE wäre (und war!) ja die Frage, was die Frau tun könnte, um zur Entschärfung beizutragen? Ich würde z.B. vorschlagen, ihn mal mitzunehmen zu so einer Tanzparty, einen Kurs mit ihm zu machen, seine Fragen zu beantworten...aber viel mehr fällt mir nicht ein, ohne komplett zurückzustecken, indem ich das Tanzen aufgebe, oder einen faden Kompromiss zu machen, der keinem hilft à la "1x statt 2x Tanzstunde pro Woche". Aber was man da über Kommunikation nicht lösen kann, fällt am Ende dann doch einfach unter Inkompatibilität oder sehe ich das falsch?
  2. @holywater Danke für die Differenzierung! Fand es zuletzt in Beiträgen verschiedener User einfach schwer erträglich, wenn der Frau stumpf die Red Flag zugeschoben, eine LTR mit "so einer" als eine Option nur für Cuckolds und Nice Guys dargestellt, und irgendwelche Reibungsfantasien hocheskaliert wurden. Vielleicht ist natürlich auch in meiner Tanzschule die Schwulenquote exorbitant überdurchschnittlich, die steigt nämlich von Niveau zu Niveau rasant...😀
  3. Dass mein "Augenzeugenbericht" nach fast 15 Jahren Latin-Tanzen komplett anders ausfällt, passt vielleicht nicht so gut ins Weltbild. Für den TE ist die Angelegenheit ja (vermutlich) geklärt, aber es liegt doch auf der Hand, dass es am Ende an jedem Einzelnen selbst liegt, wie er oder sie dieses Hobby ausübt. @farfalla hat da offenbar ganz andere Erfahrungen gemacht als ich - kann man gut und gerne als zwei Einzelerfahrungsberichte sehen, sich in dem einen oder dem anderen eher wiederfinden und für sich seine Schlussfolgerungen ziehen. Ich kann aber die Verallgemeinerungen und Übertreibungen, wie sie im Laufe der Diskussion teilweise entstanden sind, schwer nachvollziehen.
  4. @holywater Schade, dass du es ins Lächerliche ziehst. @TE: Das glaube ich auch und ist ja auch okay. Bevor einer von euch sich verbiegen müsste, ist es jetzt ja noch früh genug, die Konsequenzen zu ziehen. Alles Gute!
  5. Ich glaube, wenn man den Gym-Vergleich kritisiert, hinkt dieser hier nicht weniger. Wenn man Tanzen ernsthaft auf einem gewissen Niveau betreibt (nicht der Anfänger-/Singlekurs, weil man gehört hat, dass es da heiße Mädels gibt), dann geht es sicher nicht um Erotik, Befriedigung oder sonstwas - es geht um den Sport. Es ist ja jedermanns gutes Recht zu entscheiden, dass man eine Partnerin mit diesem Hobby ausschließt. Allgemeingültige Normen festzulegen, ob man das zu akzeptieren hat oder ob man grundsätzlich LTR-Material in einer Tänzerin sieht, finde ich aber schwierig.
  6. Ganz wertfrei, grundsätzlich kannst du jede beliebige persönliche Grenze setzen und danach handeln. Du hast natürlich Recht damit, dass es für dich nicht ok sein muss, nur weil es für andere ok ist. Dein Mindset muss an und für sich ja kein Problem sein, aber es stellt nun mal in der aktuellen Beziehung eines dar. Das Motiv hinter deiner Grenze ist in meinen Augen ausschlaggebend dafür, ob du daran arbeiten solltest oder nicht. Fragen, die du dir stellen könntest: Was bedeutet es für dich, wenn deine Freundin im Rahmen des Tanzens "intime" Momente mit anderen Männern teilt? Welches Bedürfnis ist da für dich verletzt?
  7. Lieber TE, ich kann dir zwar keine männliche Perspektive bieten, antworte dir aber dennoch, weil ich selbst (w29) leidenschaftliche Tänzerin bin (Tango, Salsa, Bachata) und dieses Hobby u.a. wegen unpassender Körpergrößen nicht mit meinem Freund, sondern mit einigen festen Tanzpartnern auslebe. Natürlich hat diese Art von Tanzen eine sinnliche Komponente - vor allem aber lebt es vom reinen Spiel mit der Erotik, nicht von der realen, einer Beziehung eigenen Intimität. Ein bisschen ist es wie eine Mischung aus Sport und Theaterstück. Ich für meinen Teil sehe daher absolut keinen Zusammenhang zwischen dem Tanzen und meiner Beziehung. Mein Freund geht allein ins Gym, ich allein ins Tanzstudio. Schaut er im Gym hübschen Mädels beim Squatten auf den Arsch? Gut möglich. Fällt mir beim Tanzen der definierte Körper meines Tanzpartners auf? Sicher. Und nun? Sex haben wir miteinander. Niemals würde ich von ihm verlangen, nicht mehr ins Gym zu gehen und andersrum würde ich mir nie verbieten lassen, zu tanzen. Das Hobby war längst vor ihm da, so wie es auch bei deiner Freundin vor dir da war. Es ist etwas, das ihr offensichtlich wichtig ist, ihr Freude bereitet und zwar unabhängig vom Beziehungsstatus. Es ist nicht dasselbe, mit dir einen Anfängerkurs zu machen, wenn sie auf einem anderen Niveau ist - es macht einfach nicht so viel Spaß und ist zwar was Tolles für eure Beziehung, aber hat nicht so viel mit ihrer eigenen Leidenschaft für den Sport zu tun. Ich bezweifle daher, dass es hier wirklich einen Kompromiss gibt, da dich ja die Kernthematik "Erotik" zu stören scheint und mit einer Armlänge Abstand tanzt es sich nun mal schlecht Tango. Insofern sehe ich hier hauptsächlich dein Mindset als Problem, zumal du ja behauptest, ihr zu vertrauen. Einzig das Thema Einladungen zu Zweier-Treffen außerhalb des Tanzsports würde mich irritieren - da finde ich durchaus eine Grenze angebracht. Falls du aber partout nicht damit leben kannst, dass ein männlicher Körper auf die Nähe deiner Freundin reagiert (das passiert übrigens bei schwulen Tanzpartnern auch, es ist halt nun mal u.U. Reibung im Spiel), solltest du aus meiner Sicht die Konsequenzen ziehen anstatt darüber nachzudenken, sie in ihrem Hobby einzuschränken. Liebe Grüße psychowl
  8. Auf welche Art und Weise betont sie es denn bzw. lässt sie es erkennen? Es ist ja ein recht großer Unterschied, ob sie es absolut ekelhaft findet und sich dir zuliebe überwindet, oder ob es sie halt einfach nicht anturnt, sie es aber gerne macht, weil sie weiß, dass du es magst. Das hat dann ja weder was mit Lust oder Liebe zu tun, sondern womit? Ihrer religiösen Einstellung? Im Zweifelsfall etwas, was ihr nach 4 Jahren Beziehung offen besprechen könntet anstatt alleine Hirnfick zu schieben. 1. Was ist denn für dich ganz persönlich schlimm daran? 2. Bist du dir da denn sicher? Es gibt sicher bestimmte Praktiken (da würde ich Schlucken mal dazu zählen, auch wenn es bestimmt Ausnahmen gibt), wo sich für die Frau der Lustgewinn weniger aus der Sache an sich einstellt, sondern zu einem großen Teil aus der Reaktion des Partners heraus. Wäre das ausreichend für dich oder müsste sie die Praktik an sich schon total geil finden?
  9. Auch wenn ich nicht weiß, ob der TE überhaupt noch interessiert ist, finde ich die Diskussion hier doch recht spannend und würde gern ein Beispiel aus Frauensicht schildern. Nicht, weil es beim TE und seiner Freundin auch so sein muss, sondern weil ich den Eindruck habe, dass es sich zumindest immer lohnt, Alternativgedanken in Betracht zu ziehen, bevor man eine Beziehung beendet. Ich hatte vor meinem jetzigen Freund zwei Männer, mit denen ich intim war. Beim ersten habe ich beim ersten Blasen direkt geschluckt, weil ich dachte, das muss man tun. Alles daran war ekelhaft, aber ich hab es immer wieder getan. Bis ich drauf kam, dass das keine gesunde Sexualität ist, da haben wir uns dann aber eh bald getrennt. Der zweite hat mir jedes Mal nach dem Blasen gesagt, dass es nicht das richtige Erlebnis und nur halb so schön ist, wenn ich nicht schlucke. Und er hat gefragt, ob ich es bei dem anderen gemacht habe und hatte ein Problem damit bzw. es stark auf seine Attraction bezogen. Das ging mir irgendwann so auf die Nerven, dass ich es gemacht habe, einfach, damit er still ist. Und weil ich dachte, vielleicht ist es ja bei ihm besser. War leider auch ekelhaft und wir haben uns recht schnell getrennt. Dann habe ich meinen Freund kennengelernt. Ich blase gerne, also hab ich es oft gemacht und irgendwann wollte er wissen, ob ich mal schlucken würde. Hab ich direkt verneint und gesagt, dass mich das ekelt. Er wollte auch wissen, ob ich es schon mal probiert habe, hab es ihm also erzählt. Und er war cool damit, hat mir immer gesagt, wie schön meine Blowjobs für ihn sind. Ich hab immer mehr ausprobiert und experimentiert. Irgendwann war es so, dass wir einen richtig schönen Abend hatten, er mich befriedigt hatte und ich während dem Blasen Lust bekommen habe, ihn zu schmecken. Also hab ich ihm das gesagt, er hat nachgefragt, ob ich es wirklich möchte, und dann hab ich es probiert und geschluckt. Und es war schön und es passiert mittlerweile regelmäßig. Das war halt ein monatelanger Prozess, vielleicht ist das manchen hier natürlich auch zu lang, wenn der Ausgang ungewiss ist. Was ich aber damit sagen will: es muss nichts mit Attractionverlust, Respektlosigkeit oder einzigartiger Bösartigkeit der Dame zu tun haben. Aber nerven und totreden machen ein so schönes Thema wie Sexualität einfach kaputt. Und DAS killt Attraction.
  10. Lieber Zakalaridis, es ist nachvollziehbar, dass dein Selbstwert nach dem für dich überraschenden Ende einer als schön empfundenen LTR erstmal im Keller ist. Und es ist ebenfalls nachvollziehbar, dass es nicht einfach ist, mit unfreiwilligen optischen Typveränderungen umzugehen. Beides ist vermutlich miteinander verknüpft. Ich möchte dir aber zwei Gedanken mit auf den Weg geben: 1) Du hast anscheinend durch deine Locken früher viel weibliche Aufmerksamkeit auf dich gezogen, dafür Komplimente erhalten etc. Dein körperbezogenes Selbstbild definiert sich daher auch heute noch stark darüber, obwohl du auch zu deiner jetzigen Glatze eigentlich gar keine negativen Rückmeldungen von weiblicher Seite berichtest. Versuch doch mal, den Fokus zu verschieben und dir selbst ernsthaft solche Fragen zu stellen: Was ist an dir anziehend, was ist vielleicht sogar attraktiver als früher? Was für Komplimente bekommst du heute, die du vielleicht früher nicht bekommen hast, weil alle nur deine Locken kommentiert haben? Wie wirkst du im Gegensatz zu früher auf dich selbst? Was glaubst du, welche Eigenschaften man dir heute und damals zuschreiben würde, wenn man nur ein Bild von betrachtet? 2) Dies mag eine individuelle Einschätzung sein, aber: wenn ich einen Mann date, der das 20. Lebensjahr überschritten hat und keiner Skatergang o.Ä. angehört, und er bei einem Date, das sich nicht vollständig draußen in der Kälte abspielt, seine Mütze nicht absetzt und unter dieser auch keine Haare hervorblitzen, würde ich absolut davon ausgehen, dass dieser Mann a) mindestens mal wenig Haare und b) ein Problem damit hat. a) ist Geschmackssache, b) ist unsexy. Will sagen: Ich würde davon ausgehen, dass die Frauen trotz Mütze damit rechnen, dass du eine Glatze hast, und die Mütze somit rein Placebo-mäßig dein Selbstbewusstsein boostet. Kannst du dir eigentlich auch sparen und lieber daran arbeiten, dass du dich nicht wie ein Mann präsentiert, der nicht zu sich steht. Tipp: Vermeidung hilft nicht beim Üben. Alles Gute, psychowl
  11. 1. Dein Alter: 25 2. Sein Alter: 35 3. Art der Beziehung: monogam 4. Dauer der Beziehung: 2,5 Jahre 5. Dauer der Kennenlernphase vor LTR: 6 Monate 6. Qualität/Häufigkeit Sex: Sehr gut, wegen Wochenendbeziehung derzeit ca. 3x/Woche. 7. Gemeinsame Wohnung: Nein, ist aber geplant. 8. Probleme, um die es sich handelt: Zum Hintergrund: Mein Freund und ich haben uns vor ca. 3 Jahren in meiner Studienstadt kennengelernt, er war schon berufstätig. Wir genossen beide an der Beziehung, dass es locker und harmonisch war ohne sinnlose Diskussionen. Es gab weder seinerseits noch meinerseits Spielchen und wenn den einen mal was störte, wurde dies sofort angesprochen und gelöst. Diese Art der Kommunikation war v.a. für mich aufgrund gegenteiliger Erfahrungen in meiner vorigen Beziehung neu und äußerst entspannt und angenehm (mein Ex war tagelang beleidigt ohne dass ich den Grund kannte, spielte viel mit Liebesentzug, war vom gesamten Verhalten her irgendwie eher die Frau in der Beziehung...). Vor etwa einem Jahr habe ich mein Studium beendet und einen Job in der Nähe meiner Heimatstadt angefangen, er zum gleichen Zeitpunkt ebenfalls woanders eine Umschulung begonnen. Entsprechend führen wir seitdem eine Wochenendbeziehung (Entfernung ca. 60km). Da ich ab kommendem Jahr eine neue Arbeitsstelle habe, wir uns sicher mit der Beziehung sind und es logistisch passt, wollen wir Anfang 2020 zusammenziehen. Aktuelle Situation: Unter der Woche (Mo.-Do.) skypen wir jeden Abend. Wir haben beide unsere Hobbys + soziale Kontakte im normalen Ausmaß, aber nehmen uns diese Zeit füreinander, auch wenn es mal nur 10min sind. Das war uns von Anfang an wichtig, um am Alltag des anderen teilhaben zu können. Dafür tippen wir tagsüber kaum. Es fällt mir auf, dass ich in der letzten Zeit (ca. 6 Monate) bei diesen Gesprächen oft schnell gereizt bin. Man muss sagen, dass ich in meinem jetzigen Job unglücklich bin und schwer abschalten kann. Das lasse ich leider oft an ihm aus, indem ich - und das fällt mir selbst hier schwer zuzugeben - einfach richtig zickig bin, patzig antworte und ihn teilweise bewusst provoziere. Mein Freund hört sich das eine ganze Weile an, gibt mir Ratschläge, will helfen...Ich lasse dann nichts zu, nehme nichts an, rege mich über Kleinigkeiten auf und schiebe Drama. Wenn ich mich später entschuldigen will, blockt er das ab, indem er sagt, dass er versteht, dass ich gestresst sei und es keinen Grund gebe, mich zu entschuldigen. Ich habe den Eindruck, dass mich sein Umgang damit noch gereizter macht und ich darauf warte, dass er endlich mal aus dem engelsgeduldigen Modus rauskommt. So habe ich irgendwie das Gefühl, dass er sich schlecht behandeln lassen würde - das macht mich wütend. Es entsteht ein Teufelskreis, dass ich a) immer öfter so zu ihm bin und b) immer einen Schritt weiter gehe. Dazu kommt die Tatsache, dass ich mich schlecht in dieser Position als Dramaqueen fühle, und ich mich absolut nicht so kenne. Tatsächlich schäme ich mich sehr für dieses Verhalten, da ich es als maximal unreif ansehe. Ich habe Angst, die Beziehung so langfristig zu gefährden, da er auch in letzter Zeit hin und wieder Andeutungen macht, dass mein Verhalten "nicht sein müsste" (das Ganze aber mit einem Augenzwinkern, sodass ich nicht weiß, ob es ihn wirklich nervt). Wenn wir uns am Wochenende sehen, ist das Ganze übrigens nie so - wir haben immer eine gute Zeit. Der Sex ist auch super, Initiative ca. 60% er, 40% ich, also recht ausgewogen, langweilig ist es dabei nie und ich kann ehrlich sagen, dass ich mich im Bett noch nie so fallen lassen konnte wie mit ihm. 9. Fragen an die Community: Ich lese hier schon länger mit und empfinde die Beiträge doch deutlich hilfreicher als in den zahlreichen Frauen-Beziehungs-Foren. Vielleicht hilft mir auch eine (vorwiegend) männliche Perspektive, einen klareren Blick zu bekommen. Mir ist klar, dass ich meinen Freund ständig teste und immer weiter mache, weil er nicht so reagiert, wie ich das gern hätte (auch wenn ich nicht mal genau weiß, welche Reaktion ich mir erhoffe). Das Problem liegt entsprechend bei mir, doch ich schaffe es irgendwie nicht, mich daraus zu befreien, und einfach diese drama-freie Beziehung weiterzuführen, die wir vorher hatten und in der es uns beiden so gut ging. Was kann ich tun, damit es endlich klappt, wenn ich mir vornehme, abends beim Telefonieren eben keinen sinnlosen Shittest rauszuhauen und ihm die liebevolle entspannte Freundin zu sein, die ich war und wieder sein will? Vielleicht habt ihr ja den ein oder anderen Impuls für mich, mein Mindset zu ändern oder ihr steigt mehr durch das aktuelle Chaos in meinem Kopf? Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Ich bin für jegliche Rückmeldung dankbar. psychowl
  12. Liebe Community, ich weiß nicht, ob noch Interesse besteht, aber ich wollte einfach eine kurze Rückmeldung geben und mich nochmal bei euch für eure Gedanken und Anregungen bedanken. Vielleicht hat ja auch irgendjemand mal ein ähnliches Problem. Inzwischen sind fast fünf Monate seit meinem letzten Post vergangen: seit Oktober habe ich einen neuen Job und wohne seitdem auch mit meinem Freund zusammen. Gehe nun auch wieder 2-3 Mal die Woche meinem Sport nach und mache einen Abend pro Woche einen Sprachkurs. Das Stichwort war auf jeden Fall (wie so oft) "Inner Game", aber natürlich war es auch hilfreich, die äußeren Umstände (Job, Distanz) zu verändern. Mir geht es viel besser, da ich die Zeit mit meinem Freund, aber auch die Dinge, die ich bewusst für mich tue, wirklich als Qualitätszeit und nicht als selbstverständlich betrachte. Unsere Beziehung hat wieder deutlich an Leichtigkeit gewonnen und es ist zwischen uns wieder genauso entspannt wie ich es mir gewünscht hatte. Wenn ich manchmal einen harten Arbeitstag hatte und schon merke, dass ich in "Drama-Laune" bin, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, mir nach dem nach Hause kommen ein kleines "Wellnessprogramm" zu gönnen, ob das nun einfach eine lange heiße Dusche ist, ein ausgiebiges Eincremen mit meiner Lieblingsbodylotion, eine Tasse Tee o.Ä. - einfach ein bisschen gut zu mir sein. Danach ist meist alles nur noch halb so schlimm und ich lasse den Frust nicht mehr an meinem Freund aus. Ich möchte nun auch nicht behaupten, dass ich immer und überall völlig ausgeglichen bin und über allem schwebe - ab und zu kommt es schon immer noch vor, dass ich nicht so recht aus den negativen Emotionen rauskomme, trotz Sport, Wellness und anderen Tricks. Meistens vermischt sich das dann mit einem Anflug von Selbstzweifeln und Verlustängsten. Dann sage ich ihm inzwischen aber ganz offen, dass ich gerade nicht so gut drauf bin und irgendwie "hilflos" in meinem eigenen Saft so vor mich hinschmore. Er reagiert darauf - wie ich finde - sehr gut, indem er mit einem Schmunzeln das Ganze nicht zu ernst nimmt und gleichzeitig in diesen Momenten immer da ist, um mein Bedürfnis nach seiner Nähe zu erfüllen. Auch wenn mich Themen wie Selbstwertarbeit und Verlustängste bestimmt noch begleiten werden, geht es mir doch schon sehr viel besser und ich fühle mich wieder sicher in der Beziehung. Daher also ein ganz großes Dankeschön für eure Zeit und eure ehrlichen Worte! Kommt alle gut ins neue Jahr :)
  13. Danke dir auch noch für deine Tipps! Zu dem täglichen Skypen habe ich oben schon was geschrieben - das möchten wir beide gerne so beibehalten. Die anderen beiden Aspekte würde ich direkt so unterschreiben. In diesen Situationen denke ich mir auch genau das, was du geschrieben hast - er kann nichts für meinen schlechten Tag, ich muss das alleine lösen etc. Half nur bislang nicht besonders gut, wenn in mir die Emotionen schon so hochgekocht waren. In den letzten Tagen habe ich nochmal viel reflektiert, wieder regelmäßig meinen Sport gemacht und mir vor unseren Gesprächen immer bewusst eine halbe Stunde für mich mit positiven Aktivitäten genommen, und wenn es nur eine Tasse Tee in aller Ruhe war. Mein Mindset war auf Qualitätszeit eingestellt. Die Gespräche habe ich dann als sehr angenehm empfunden. Ich habe zwar kurz von meinem Arbeitstag berichtet und auch erwähnt, worüber ich mich geärgert oder was mich traurig gemacht hat - trotzdem war viel mehr Platz für andere Themen. Das Beste daran war, dass ich mich dabei authentisch gefühlt habe - also ich habe nichts bewusst zurückgehalten, nur um "gute Stimmung" zu wahren. Ich hatte auch den Eindruck, dass er weniger versucht war, Lösungen oder Ratschläge parat zu haben, da ich viel ruhiger und ausgeglichener war, sodass er wahrscheinlich gar nicht die Notwendigkeit sah...das fand ich auch eine positive Dynamik. Klar waren das nun erst ein paar Tage, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es zuletzt fast täglich zu solchen Situationen wie im Eingangs-Post beschrieben kam, freue ich mich darüber. Die Stimmung zwischen uns war wieder so liebevoll, wie ich es mir wünsche, und ich habe mich ihm sehr nahe gefühlt. Wir haben auch das Thema meiner Verlustängste besprochen und sein Umgang damit hat mir sehr viel Kraft und Stärke gegeben. Er fährt diese Woche nun für dreieinhalb Wochen in den Urlaub, sodass der Kontakt auch nur über Skype, WhatsApp etc. laufen kann. Ich muss während dieser Zeit arbeiten, also ganz normaler Alltag. Das sehe ich jetzt mal als Übungsfeld für mich.
  14. Da wüsste ich jetzt ehrlich gesagt nicht so genau, wie. Aber die Frage nach dem Warum ist vielleicht auch gar nicht so entscheidend. Hat mir trotzdem eine neue Perspektive ermöglicht, die mir hilft. Was den Selbstwert betrifft, ja - da hab ich noch Baustellen. Meinte jetzt auch nicht, dass keine schlechte Laune sein darf. Nur halt nicht unbedingt täglich wegen Kleinigkeiten. Das auf jeden Fall! Ich möchte halt gerne das beeinflussen, was in meiner Macht steht. Und es ist ja eben wie gesagt so, dass er bei wichtigen Themen durchaus "Kante zeigen" kann. Das ist mir auch wichtig. Aber ich komme jetzt mehr und mehr zu dem Schluss, dass mein Verhalten auch mit Verlustangst zusammenhängen kann und ich über die Zeit dysfunktionale Strategien entwickelt habe, damit umzugehen. Damit kann ich schon besser arbeiten als mit dem Chaos in meinem Kopf. Danke für den Tipp! Das ist eine schöne Metapher und ich werde auf jeden Fall mal nach den Videos suchen.
  15. Anscheinend hab ich es falsch verstanden. Wie hast du es denn dann gemeint? Was das Mindset angeht, hast du sicher Recht. Das Problem liegt ja bei mir und würde vermutlich mit anderem Partner genauso oder ähnlich auftreten. Insofern ergibt es für mich keinen Sinn, mir jemand anderen zu suchen. Ziel muss sein, mich zu ändern und nicht darauf zu warten, dass seine Reaktion zufällig zu meinen Erwartungen passt. Fazit derzeit also: Ich möchte mich bemühen, zum einen Eigenverantwortung für meine Laune zu übernehmen, entsprechend meinen Teil zu einer positiven Gesprächsatmosphäre beizutragen, und gleichzeitig meine starre Erwartungshaltung i.S. von "so muss er reagieren und wenn nicht, bin ich so lange doof, bis er es endlich tut" zu verändern. Die Einstellung kann ich nachvollziehen, wäre für mich (und ihn) aber aktuell keine Option. Über Banalitäten zu reden, empfinde ich auch gar nicht als schlecht. Im Zusammenleben wird man nach Feierabend ja wahrscheinlich auch nicht immer nur tiefe Gespräche führen.
  16. In dem Fall kein Klischee, sicherlich ist das eine Baustelle bei mir. Paradoxerweise weiß ich ja, dass ich mit so einem Verhalten eher dafür sorge, dass er mich weniger "gut" findet. Wie ich weiter oben geschrieben habe: irgendwie habe ich seinen Umgang mit dem Drama als Gleichgültigkeit ausgelegt, nicht nur der Sache gegenüber, sondern auch mir als Person. Da springt dann die Maschinerie "bin ich ihm überhaupt wichtig" an und ich teste noch mehr. Da spüre ich aber gerade einen beginnenden Denkprozess aufgrund eurer Anregungen. Möchte ich gleich mal heute Abend versuchen. Tatsächlich ist da ein Ungleichgewicht, wenn ich darüber nachdenke. Er geht viel lockerer mit negativen Dingen in seinem Alltag um, erwähnt schon auch, dass er sich geärgert hat, aber da bleibt die schlechte Stimmung dann auch bei der Person oder dem Ereignis, das dafür verantwortlich ist. Er überträgt es nicht auf mich oder unsere Beziehung... Jetzt fühle ich mich als eine noch schlechtere Freundin^^ Hmm, ehrlich gesagt weiß ich dazu nichts direkt. Er arbeitet in einem sozialen Beruf, wo eher nicht die super-maskulinen Stereotype gefragt sind und er sich auch im Kollegenkreis etc. nicht durchsetzen muss und im Job auch in keine Situationen kommt, wo er Führung übernehmen müsste. Auch in der Freizeit ist "Männlichkeit" kein besonderes Thema, seine Hobbys sind ganz normal. Ich sehe das eigentlich auch nicht als Problem, da ich gerade die Eigenschaften, die er im Beruf braucht, an ihm schätze und ihn für mich als sehr männlich wahrnehme. Wenn wir unterwegs sind, fühle ich mich auch ganz automatisch "beschützt".
  17. Ich würde schon sagen, dass er keine Angst hat, seinen Standpunkt klar zu machen. Beispiel: Am Anfang der Beziehung habe ich ihn mal aus Unsicherheit wegen etwas angelogen. Da war er zwar einerseits liebe- und verständnisvoll, was meine Beweggründe anging, andererseits hat er aber auch auf ernste Weise sehr klar gemacht, dass so etwas mit ihm nicht läuft - nochmal und das wäre es für ihn gewesen, da habe ich auch wenig Zweifel an seiner Konsequenz. Also mein Eindruck ist, dass er bei Dingen, die ihm wirklich wichtig sind, Kontra gibt. Aber eben keine Lust auf irgendwelche Tests hat, wenn er genau merkt, dass es jetzt gar nicht um die Sache geht. Danke für deinen ausführlichen Beitrag, der hat mich zum Nachdenken gebracht und an einigen Stellen auch emotional getroffen. Denn natürlich möchte ich eine Frau an seiner Seite sein, die er auch auf Augenhöhe wahrnimmt. In eine Erzieher-Rolle möchte ich ihn jedenfalls nicht drängen, daher ist mein Verhalten ja für mich auch so extrem schambesetzt, weil ich eben weiß, dass es kindisch ist. Wahrscheinlich geht es bei mir tatsächlich am ehesten um die Mann-Frau-Dynamik. Mit Sex hat es, denke ich, eher weniger zu tun. Klar freue ich mich, wenn wir in Zukunft mehr davon haben können, aber ich kann den Drama-Wegfick-Ansatz immer nicht so wirklich nachvollziehen. So hab ich es ehrlich gesagt noch nicht betrachtet. Also, dass er sich bewusst nicht darauf einlässt. Bislang war meine Perspektive eher: "er merkt es nicht mal" bzw. "es ist ihm egal". Ich möchte es auch gar nicht auf äußere Faktoren schieben. Wenn ich davon ausgehen würde, dass mit dem Jobwechsel alles perfekt ist, hätte ich den Thread gar nicht eröffnet. War für mich jetzt eher ein Auslöser und klar kann man mal schauen, welche Umstände dazu beitragen, das Problem zu verschlimmern. Aber im Endeffekt möchte ich eben genau an mir und meiner Einstellung arbeiten, um zukünftig mit solchen Situationen besser umgehen zu können. Wie du schon sagst, habe ich auch erkannt, dass ich damit sonst früher oder später die Beziehung aufs Spiel setze. Ja, das stimmt. Habe, glaube ich, oben schon irgendwo geschrieben, dass wir das bereits besprochen haben und eine Weile so praktiziert haben. Werde das wieder aufnehmen.
  18. Hey, danke für eure Rückmeldungen! Ich möchte mal der Reihe nach darauf eingehen. Wahrscheinlich hast du das auf den Punkt gebracht, ich denke auch, dass das einen großen Teil ausmacht. Der neue Arbeitsvertrag ist schon unterschrieben und ich muss nur noch ein paar Wochen durchhalten. Vielleicht kann ich mir das noch öfter vor Augen führen. Ich kann dir ansonsten folgen, aber was meinst du denn an der Stelle mit "nicht so reflektiert" bzw. wie bringst du das in Zusammenhang mit mir? Ich hätte nämlich eigentlich schon von mir gedacht, dass mir Selbstreflexion nicht fremd ist und bin nun etwas nachdenklich geworden. Guter Punkt. Was den Sport angeht, hatte ich in letzter Zeit viele Ausreden. Motiviert mich, wieder einzusteigen, denn klar - nach der Arbeit auspowern baut schon viel Spannung ab. Das sagte er tatsächlich sogar mal selbst...habe dem nicht so viel Bedeutung beigemessen, aber vielleicht ist was dran. Dass ich mich vorher in gute Stimmung bringe, ist auch ein guter Tipp. Werde ich heute Abend direkt tun. Wir hatten auch schon mal (anhand meiner Eltern :D) das Thema, dass Frauen sich oft einfach auskotzen wollen ohne konkrete Lösungsvorschläge und eine Weile haben wir das dann so gehandhabt, dass ich ihm das klar kommuniziert habe à la "ich weiß, was ich für eine Lösung tun muss, aber ich würde mich gerade einfach gern fünf Minuten über Thema XY aufregen OHNE Tipps" und das klappte ganz gut, sodass nach den fünf Minuten wirklich Schluss und Zeit für wertvolle Kommunikation war. Vielleicht sollte ich das wieder aufnehmen.