magicien

In den allermeisten Fällen ist Freeze out fehl am Platz und wird falsch verstanden, vor allem von Anfängern. Und zwar aus folgendem Grund: Ein Freeze out stellt in Bezug auf die Selbststeuerung Deiner Handlungen sie in den Mittelpunkt. Worum es aber gehen sollte, ist, dass Du Dein Handeln nicht von ihr und ihrem Verhalten kontrollieren lässt, sondern selbstverantwortlich handelst. Und das heisst für Dich: nicht die Vermeidung des Kontaktes mit ihr soll für Dich im Mittelpunkt stehen, sondern das, was Du stattdessen tust. Statt ihr hinterherzudackeln, solltest Du Dinge tun, die Dir wichtig sind und mit ihr gar nichts zu tun haben. Das bedeutet nicht, dass sie Dir egal ist oder sein soll; es bedeutet nicht einmal unbedingt, dass Du den Kontakt bewusst vermeiden musst. Es bedeutet vielmehr, dass Du eine Haltung der Selbstbestimmung einnehmen sollst, und Dein Handeln nicht von ihr fremdbestimmen lassen sollst. Auch ein Freeze out, wie manche ihn verstehen, ist eine fremdbestimmte Vermeidung des Kontaktes ("ich melde mich erst wieder bei ihr, wenn sie investiert" -> fremdbstimmt!).

Ressourcenaufbau. Dabei gilt alles als Ressource, was wohladaptive neuronale Netze aktiviert. Oder wenn Du so willst: eine Ressource ist alles, was Dein von Dir gewünschtes Inner Game stabilisiert bzw. Dich im "Krisenfall" auf diese Schiene zurückführt. Konkret: Zielauslöser installieren. Gegenstände/Bilder/Musikstücke/Düfte, die für Dich Dein gewünschtes Inner Game symbolisieren um Dich herum aufstellen, mit Dir mittragen. Du wirst sie unbewusst wahrnehmen (=Priming) und dadurch Dein Inner Game stärken. Ausserdem kannst Du sie, wenn Deine Umgebung Dein Inner Game zerschiesst (oder wie ich formulieren würde: ein maladaptives neuronales Netz aktiviert), bewusst hervornehmen und damit gezielt als Ressourcefür Dich nutzen. Konkrete Vorschläge nenne ich Dir, wenn Du mir ein paar Worte zu Deinem Inner Game sagst. Embodiment. Wann immer die besagte Person auftaucht und Dein Inner Game zerschiesst, nimm bewusst die Körperhaltung ein, die Deinem Inner Game entspricht. Dein Körper ist eine Ressource, Dein Gehirn reagiert darauf. Wenn-dann-Pläne: Zur Vorbereitung auf solche Situationen eignen sich Wenn-dann-Pläne, die Du Dir aufschreibst(!). Zum Beispiel: "Wenn Person X das Zimmer betritt, sitze ich aufrecht und schaue ihr in die Augen." Oder was immer Du für eine gute Reaktion hältst. Wirklich so (Wenn-dann) formulieren und aufschreiben, auch wenn Dir das blöd vorkommt - es gibt Wirksamkeitsstudien, die zeigen, dass die Erfolgsrate deutlich höher ist, wenn man es so tut. Soziale Ressourcen anzapfen (in Deinem Fall besonders wichtig). Das heisst, Du umgibst Dich bevorzugt mit Leuten, die Dein Inner Game stützen. Insbesondere in der Situation, wo Person X auftaucht, gibst Du Dich gezielt mit einer anderen Person ab, die Dein Inner Game stützt und damit für Dich eine soziale Ressource ist. Bedrohung als unbedrohlich imaginieren. Stell Dir die bedrohliche Person in einer Weise vor, die nicht bedrohlich ist. Mit Mäuseohren, in einem Bilderrahmen, mit hoher Piepsstimme, whatever. (Lies Harry Potter Band 3, das Kapitel über den Irrwicht. Ernsthaft.)

Naja, wenn Du ihr wirklich gesagt hättest, was Du sagen willst, müsstest Du hier nicht nachfragen, was Du stattdessen hättest sagen sollen...

Du verstehst nicht, worum es geht. Es geht, streng philosophisch gesprochen, darum, dass Du als handelndes Subjekt ausschliesslich Deine eigenen Handlungen unter Kontrolle hast, während andere Subjekte eigenständig handeln. Es ist Teil des Inner Game, sich dessen bewusst zu werden, und sein Handeln danach auszurichten, was man tun will, und nicht danach, was man hofft, dass andere es tun.

Ich vermute, so schneller Sex entspricht nicht ihrem Selbstbild, und sie hat ein schlechtes Gewissen, dagegen verstossen zu haben. Es gibt in den Tiefen der Pickup-Literatur einen Fachausdruck für dieses Phänomen, aber ich habe ihn vergessen. Ich eskaliere bekanntlich lieber langsam und habe daher wenig Erfahrung mit diesem Phänomen. Das einzige Mal, wo ich es bewusst so erlebt habe, da habe ich versucht, ihr zu zeigen (nicht: zu sagen), dass ich durch den schnellen Sex keineswegs den Respekt für sie als Mensch verloren habe und sie nicht als leichtes Mädhen ansehe. Hat geklappt, ist aber natürlich eine dünne Datenbasis für eine allgemeine Empfehlung.

Kleines Missverständnis, offenbar: Begrüssungs- und Abschiedsküsse sind bei mir nicht so die leidenschaftlichen minutenlangen Dinger, die es ggf. während dem Date mit gleichzeitigem Gefummel an intimen Stellen gegeben hat. Praktisch musst Du es Dir bei mir so vorstellen: Begrüssung mit Umarmung, Kuss auf den Mund, Kuss lösen, Umarmung beibehalten, nochmals küssen, etwas länger, nicht mit Gewalt, aber gleich von Anfang an eskalieren, so lange sie mitspielt. Ich bin immer gut damit gefahren, und ich hatte nie den Eindruck, das Game beginne bei jedem Date von vorne. Vielleicht ist das ein Vorteil des langsamen Eskalierens, das ich bevorzuge (innige Küsse oft erst beim zweiten Date). Das ist allerdings nur mein persönlicher Erfahrungswert, keine wissenschaftlich abgesicherte These. Kann gut sein, dass da weitere Faktoren mit reinspielen, z. B. welche Art von Frauen ich date.

Wenn es das ist, was Du ihr sagen willst, dann solltest Du es ihr sagen. Ob dies das ist, was Du ihr sagen willst, weisst nur Du allein. Natürlich ist sie das. Man muss sie nur so lesen, wie sie dasteht. Hint: da steht nicht "sag ihr die volle, ungeschminkte Wahrheit, auch wenn sie verletzend ist." Da steht: "sag ihr, was Du ihr sagen willst."

Klar, wie denn sonst? Ok, das hatte ich so jetzt nicht vor. Aber gut, die Eier dafür hab ich, werds versuchen. War halt davon ausgegangen auch weil wir uns ne Woche nicht gesehen haben dass ich erst nochmal Attraction aufbauen muss. Aber das ist wohl auch nur ein Limiting belief? Wenn Du sie zum Abschied geküsst hast und zur Begrüssung beim nächsten Date nicht küsst, dann wirkt das, als würdest Du den Kuss beim ersten Date als Fehler betrachten. Ich betrachte den Kuss beim ersten Date als "Beziehungsdefinition": Wir beide sind ein Mann und eine Frau, die so zueinander stehen, dass sie sich küssen. Das zweite Date gehe ich mit der Haltung an, dass diese Beziehungsdefinition stimmt. Also küsse ich sie zur Begrüssung. Einmal hatte ich zum Abschied beim ersten Date einen eher flüchtigen Kuss auf den Mund, bei der Begrüssung zum zweiten Date habe ich sie wieder auf den Mund geküsst, und irgendwie haben sich gleich unsere Zungen gefunden. War nicht geplant, hat aber gestimmt und war schön.

Regel Nummer eins: Du sagst ihr nicht, was sie hören will, sondern was Du ihr sagen willst.

Sie ist verknallt, Du ebenfalls, und Du regst Dich auf, weil Du das Lehrbuch nicht beachtet hast? Echt jetzt?

Das Aussehen kann man (einigermassen) beurteilen, bevor man mit der Frau gesprochen hat. Das war wohl der Sinn einer solchen Skala: Ersteinteilung der anwesenden Frauen anhand des Aussehens, um sich entscheiden zu können, welche man ansprechen will. Ich mag's trotzdem nicht. Beauty is in the eye of the beholder.

Klar, wie denn sonst?

Also ich an Deiner Stelle hätte einfach "ich will dich küssen" gesagt. Stichwort: Zukunftsdenken in die Gegenwart holen. Allerdings scheint mir ihr Verhalten schon sehr inkongruent.

Der Satz ist ja wohl nonsens. Meine Schwester ist Psychologin. Sie macht Wahrnehmungsexperimente. Standardsatz von Psychologen: "ich mach keine klinische." Wer Psychologie studiert hat, einen MSc oder so hat, der hat noch lange keine therapeutische Ausbildung. Das ist nochmals eine ganz andere Baustelle.

Eine Frau hat Interesse an Dir und zeigt das. Du hast Interesse an ihr und ignorierst sie, weil sie gefälligst zuerst noch mehr Interesse an Dir zeigen soll. Tolle Taktik. Was erwartest Du denn von ihr als Investment, soll sie Dir Blumen schicken? Nackt in Dein Bett hüpfen? Einen Heiratsantrag machen? Und wie sollte sie überhaupt drauf kommen, dass sich eine solche Investition lohnt, wenn Du sie einfach ignorierst? Ich glaube, Du hast einfach nur Schiss.

Faustregel: Um einen hohen Wert zu demonstrieren, sollte man einen hohen Wert haben. Überleg Dir mal, was Dich wertvoll macht. Ist auch ganz gut fürs Inner Game.

Ich nehme was aus meinem Leben und arbeite manchmal auch mit Understatement und provoziere Nachfragen. Beispiel: Ich erzähle, dass ich kürzlich in Wien war.Auf die Frage, was ich dort gemacht hätte (diese Frage kommt immer!), erzähle ich ihr von einer Konferenz, an der ich teilgenommen habe.Später erwähne ich beiläufig, dass ich an dieser Konferenz einen Vortrag gehalten habe.Und das immer in einem Ton, wie wenn das alles überhaupt nichts Besonderes wäre.

Hut ab. Ehrlich. Tut mir leid. Ich finde es nicht gut, wenn man gleich das Schlimmste vermutet, aber leider trifft Schlimmes auch gelegentlich ein.

Wenn der Verstand zu keinem eindeutigen Ergebnis kommt: Bauchgefühl fragen. Ja, ernsthaft! Im Gegensatz zum Verstand beherrscht das Bauchgefühl die Parallelverarbeitung und kann die widerstrebenden Argumente Pro und Contra integrieren. Vgl. das Buch von (schon wieder!) Maja Storch, Das Geheimnis kluger Entscheidungen. In Deinem Fall: so, wie sich das Geschriebene liest, solltest Du eindeutig die PhD-Chance packen.

Also erstens finde ich es seltsam, nach einem Monat von einer LTR zu reden, insbesondere, wenn sie Dein Kind noch nicht kennt. Zweites sehe ich nicht, was genau die fundamentale Regel ist, die sie verletzt haben soll. Und drittens... ...muss ich Dich fragen, ob Du spinnst. Glaubst Du wirklich, "Unfall im Schneeregen" und "Affäre" seien die einzig möglichen Erklärungen für ihr Verhalten?

Danke für Deine Bestätigung, dass "Führung abgeben" überhaupt nichts Negatives ist. Was mich aber ehrlich gesagt etwas stört am Verhalten der Frau, ist die Entwertung der wirklich guten Idee mit den Rosen und den Musical-Karten. Ganz unabhängig vom Preis war das einfach eine super-romantische Sache. Es hätte nicht sein müssen, das zu entwerten.

Wie ich die Sache sehe: Du warst total verknallt. Sie nicht, aber sie hat trotzdem etwas bei Dir gesucht und gefunden(!). Allerdings war sie wohl total verunsichert, was sie eigentlich sucht. Ich finde, Du musst Dich nicht schämen, dass Du total verknallt warst, das kommt in den besten Familien vor. Aber es führt halt dazu, dasss man sich zu Dingen hinreissen lässt, die sehr gut funktionieren, wenn das Gegenüber ebenfalls total verknallt ist, andernfalls aber überhaupt nicht. Ich würde daher sagen: Du hast Dich nicht grundsätzlich falsch verhalten, sondern der Situation unangemessen. Am Ergebnis ändert dies nichts, aber vielleicht an den Lehren, die Du daraus ziehst. Ich vermute, dass es Dich belastet, sie jetzt weiter zu treffen, wenn Ihr kein Paar sein könnt. Von daher würde ich an Deiner Stelle folgendes tun: Sag ihr, dass Du sie nicht mehr treffen willst, weil Dich das immer an das erinnere, was Du nicht haben kannst - eine Beziehung mit ihr. Sag ihr auch, dass Du keine "Beziehung aus Mitleid" oder so etwas möchtest. Gib ruhig zu, dass die Situation Dich schmerzt, aber vermeide den Vorwurf, dass sie Dich verletzt habe. Dabei geht es nicht darum, Dir eine gute Ausgangslage fürs Regame zu schaffen, sondern, die Zeit mit ihr sauber abzuschliessen, damit Du frei wirst für die Zukunft. Und dann? Liebeskummer verarbeiten. Ein Scheissgefühl. Ich kann Dir versprechen, dass es vorbei geht, aber das nützt Dir jetzt nichts. Drum hier ein paar Tipps: Tu etwas, das Du in der Zeit mir ihr nicht tun konntest, auf das Du vielleicht sogar ihr zuliebe verzichtet hast.Verfolge neue Interessen. Lerne Spanisch, geh Bergsteigen, gründe eine Band - oder was Du halt willst.Entrümple Deine Wohnung. Alle Gegenstände, die Dich an sie erinnern - Geschenke, Urlaubsfotos, Souvenirs zu gemeinsamen Erlebnissen - gehören in eine Schachtel in den Keller. Und dann gebe ich Dir hiermit offiziell die Erlaubnis, shoppen zu gehen: Kauf Dir ein paar Dinge, die Dir gefallen, um die entstandenen Lücken zu füllen. (Das klingt banal, ist aber wirklich wichtig. Wenn die Erinnerungsstücke noch da sind, wirst Du ständig unbewusst an sie erinnert und in Deinen Kummer zurückgeworfen.)Lerne andere Frauen kennen, wenn Du willst. Wenn Dich jede andere Frau an Deinen Kummer erinnert, dann lass es bleiben. Höre auf Dich selbst, Du kennst Dich am besten. Du wirst Dich eines Tages wieder bereit fühlen für andere Frauen.

So stellst Du Dir den Aufbau von Selbstvertrauen vor? Ich nicht. Was spricht denn gegen positive Würdigung verbunden mit konstruktiver Kritik? Funktioniert auch ganz ohne Händchen halten und Räucherstäbchen.

Kommt drauf an, wie sie sich verhalten, wenn sie zurückkommen.

Und vor allem: mach's. Mit der Frage schiebst Du ihr die Verantwortung zu. Ich finde es zwar grundsätzich überhaupt nicht verwerflich, wenn die Frau die Verantwortung übernimmt, aber gerade beim Küssen wollen (meiner Erfahrung nach) die meisten Frauen dann doch lieber geküsst werden als selbst die Initiative zu ergreifen.