Sartre66

Gefallen mir wieder mal gut, deine Kommentare. Ich hatte vor einiger Zeit auch so ein mittellanges Ding am Laufen, da war sie hart am Schwingen diverser Verschwörungstheorien. Konnte ich als Wissenschaftler praktisch nur mein Maul dazu halten (sie neigte außerdem zur Gewalttätigkeit, nicht nur verbal, sondern auch z.B. im Straßenverkehr; vermutete NPS). Zusätzlich extrem luxusorientiert, komplett unterschiedliche Ansichten zu Dingen, die Spaß machen (aber der Sex war spitzenmäßig; dummerweise jetzt so ziemlich mein Maß der Dinge). Ja - zu verschiedene Ansichten und Vorlieben funktionieren einfach nicht. Für mich ist nicht nur Politik wichtig (allerdings schätze ich da eine gute Diskussion mehr als Konsens), sondern auch Urlaubsplanung, Visionen davon, wo und wie man mal später leben möchte etc.

Auch noch ein bisschen Senf von mir - alter Dackel, LTR-erfahren, mäßig erfolgreich (aber dennoch länger drin gewesen als die allermeisten hier): Diese Sache mit der Sexfrequenz ist schon zentral. Eigentlich gibts keinen vernünftigen Grund, warum man nicht täglich ran sollte (sofern man im selben Bett schläft). Alles, was davon deutlich abweicht, ist zumindest schon ein gewisses Alarmzeichen. Und Blocks von ihr... sollte es eigentlich auch überhaupt nie geben; meine besten Beziehungen (bis ca. 5 Jahre) liefen nach diesem Muster. Klar, es gibt noch genügend andere "Stressoren". Aber der Sex sollte zumindest so reibungslos laufen. Wo jetzt genau welche Ursachen liegen, dass es funktioniert oder eben nicht - HD, LD, Betaisierung, whatever - ganz egal. Und die Sache mit der Wohnung - @Danisol hat das ja schon sehr gut auseinandergedröselt. Auch das ist zentral. Es gibt so Konstellationen, die einfach ungünstig sind. Zum Beispiel wars kürzlich bei einer LAT so, dass sie immer zu Besuch zu mir kam. Dazu musste sie sich von ihren Teenie-Kindern frei machen und etwa 20 Minuten fahren. Ich natürlich immer den Gastgeber gespielt, gekocht etc. - letztlich Overinvestment meinerseits. War mir von Anfang an klar, dass das mit der Zeit immer mehr erodieren würde, bis hin zur unhaltbaren Situation, dass ich dasitze und auf sie warte, und sie sich wegen mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen verspätet etc. So eine Art Betaisierung mit Ansage, wobei ich das ziemlich bewusst so habe laufen lassen bzw. mir nicht den Schädel über Gegenmaßnahmen zerbrechen wollte. Wie das genau bei euch lief, weiß ich nicht - es hört sich aber so an, als ob die Sache mit der gemeinsamen Wohnung eher dein Ding war, und sie nur so halblebig mitgemacht hatte. Recht günstig fand ich es, wenn ich als gut bzw. besser Verdienender zu ihr gezogen bin und ihr quasi mit meiner Miete geholfen habe, ihre Wohnung abzubezahlen, oder allgemein ihre Finanzen damit aufgebessert habe. Lässt mir die Freiheit, im Fall der Fälle jederzeit auch wieder auszuziehen (kurzfristig rausschmeißen kann man übrigens niemanden, wenn er mal wo gemeldet ist; dazu muss ja der Eigentümer der Wohnung eine Bestätigung abgeben). Dauerhaft LAT ist wiederum für mich persönlich nix. Da wächst man nicht wirklich zusammen, hat immer sein Zeug nicht greifbar etc., und immer dieses Getue mit Verabredung, Rumfahren usw. Andererseits, für einen anderen Typ und einen anderen Lebensabschnitt: Da ist natürlich so eine Junggesellenbude schon schick. Und wenn es Kinder werden sollen, sieht es wieder ganz anders aus.

Ich persönlich empfinde Eitelkeit als Abtörn. Dazu gehört eindeutig Solariumsbräune. Mag ja sein, dass ein Großteil der Frauen sie als attraktiv empfindet (und/oder allgemein nicht sensibel auf Eitelkeit reagiert). Ich will allerdings nicht bestreiten, dass ich mich über Bräune freue, die ich mir bei normalen Aktivitäten zuziehe - auch weil ich denke, dass das Frauen allgemein gefällt (Unterschied IG). Insgesamt kämpfe ich allerdings eher gegen Sonnenbrand; ein Problem, weil ich Sonnencreme hasse.

… und wenn sie beim ersten Date anfängt, spontan über ihre Vorlieben etc. zu labern, hat sie einen an der Waffel.

Ich denke ja, dass männliches IG vor allem nicht von Konkurrenzdenken und Eitelkeit geprägt sein sollte. Großzügigkeit, Humor, Sympathie, Freundschaft stattdessen - muss man sich natürlich leisten können. Das gefällt mir auch am Begriff „Alpha“ nicht so wirklich. Er stammt aus der Verhaltenskunde und bezieht sich auf Tierarten (z.B. Wölfe, Hühner), bei denen das Rudel entsprechend einfach strukturiert ist (typischerweise Familienverbände). Schon bei ursprünglichen menschlichen Gruppen wird der Anführer dagegen eher von den anderen in diese - stressige, anspruchsvolle - Position bestimmt, weil er dafür besonders gut geeignet ist. Die anderen Männer knabbern daher auch nicht an dieser Arbeitsteilung herum und versuchen, selbst „Alpha“ zu werden.

Fände ich ok, aber cringe, unnötig, wäre jetzt nicht happy darüber. Würde das selbst auch nicht machen, Beta Move (well - never say never).

„Was“ versus „wie“… da ist schon viel dran. Gibt ja etliche Geschichten, wo sich der Typ in die arme Blumenverkäuferin verguckt. Und nur sehr wenig in die andere Richtung (ein Gedankenexperiment war Lady Chatterley, aber da ist er zumindest ein beeindruckender Naturbursche mit gutem Beruf, ähnlich wie Tarzan oder KingKong😀 - was aber auch alles nicht wirklich gut ausgeht). Typisches Setting ist der gute alte Arztroman. Sehr empfehlenswert zu dieser Thematik übrigens „Die Schöne des Herrn“ von A. Cohen, best book ever.

Und du glaubst, dass BL prinzipiell eine einmalige Sache ist? Und dass man deswegen zwangsläufig gearscht ist, wenn eine Frau das schon mal empfunden hat? Oder dass es einfach schwieriger ist, da noch mal ranzukommen? Das denke ich ja auch; nur würde ich mir deswegen keine Sorgen machen. Wer nicht will, hat schon. Insgesamt erinnert mich das Thema an die Jungfrauenfixiertheit mancher Kulturen (wenn gerade kein williges Kamel greifbar ist). Dass allerdings die Kinder emotional immer die erste Geige spielen, ist ja nicht nur bei „Ersatzvätern“ so.

Ich finde das Beispiel realitätsnah, soviel zuerst. Mir ist allerdings nicht ganz klar, wo für dich die Lehre daraus liegt. "Wir hier" wären ja entweder die Männer, die die Oma gerne irgendwann in ihren 40ern für eine LTR gewollt hätten, oder eben der Opa. Den Opa lassen wir vielleicht mal außen vor - er hat je nach Blickwinkel verkackt, indem er sie für eine Chaya verlassen hat, mit der er seine letzten Jahre dann doch nicht verbringen wollte (eventuell hätte er weitere Kinder mit der Jüngeren machen können/sollen, wenn sie ne Gute war?), oder eben alles richtig gemacht, indem er immerhin ein paar angenehme Jahrzehnte hatte. Und ja, er hat es geschafft, der "beste Mann" im Leben der Oma gewesen zu sein; das schafft man nicht "einfach so". Ich selbst kenne beide Seiten - einerseits hätte mich meine Ex und Mutter meiner Kinder gerne zurück. Andererseits war ich in mittellangen, ein- bis mehrjährigen Beziehungen mit Frauen, die Kinder haben - und die mir dennoch glaubhaft versichert haben, dass sie mich gerne früher kennengelernt hätten, quasi die Kinder lieber mit mir gehabt hätten etc. Ihre Exen (soweit ich sie besser kennengelernt habe) waren sehr korrekte, attraktive Typen. Allerdings - das berühmte GK haben die Frauen eher nicht geritten. Also ja, ich denke auch, dass es "BL" gibt (finde den Begriff nicht gut, pero bueno). Wo ich nicht erkenne, auf was du raus willst, ist BC und Prägung. TLDR: meiner Meinung nach hat die Oma einfach später nicht mehr den Richtigen getroffen.

Da sieht man schön die massive Unlogik in dieser Diskussion (ermüdend, aber doch auch lustig). Die Unfähigkeit, den Bias zu erkennen bzw. mal ein bisschen von außen auf sein Bläschen zu schauen („Unfähigkeit“ übrigens durchaus positiv gemeint, alles gut).

Das ist aber eher falsch verstandener Hedonismus - ja, sicher auch die Variante, die heute viele ausleben.

Ich würde nicht sagen, dass wir den Preis ausgerechnet für unseren Hedonismus bezahlen. Hedonismus ist ja die Konzentration darauf, was einen wirklich glücklich macht, im Zweifelsfall also sogar eine gewisse Genügsamkeit, Zufriedenheit mit den einfachen Freuden des Lebens. Zu diesen Freuden gehört Sex, aber natürlich auch seine Kinder aufzuziehen, einen guten, erfüllenden Beruf auszuüben, in und für die Gemeinschaft tätig zu sein, dafür Anerkennung zu erhalten, sich auf ein entsprechend stabiles soziales Netz verlassen zu können usw. Wir bezahlen den Preis für die ganze Scheiße, die uns gerade nicht wirklich glücklich macht. Individuell, als Gesellschaft, als Land, sozial, psychologisch, politisch, ökologisch.

Wenn du das nicht instant durchziehst bzw. ihre Steilvorlage einfach liegen lässt, ist die Dame einfach enttäuscht, sauer, beleidigt etc. Das ist ein größtenteils unbewusster Prozess, deswegen sagt sie das nicht so. WTF soll da der Weihnachtsmarkt? Andererseits: wenn sich eine Frau jemanden gezielt rauspickt, der derartig unbedarft drauf ist, liegt der Verdacht auf Lovebombing nahe. Nicht so ganz koscher.

LOL ganz gute Satire für ein PUF.

"Rumbusen" ist nett, hab da gleich so Dirndl-Szenarien vor Augen😀 Nun sind wir also mal wieder beim Thema "Auswahl" gelandet. Ich denke ja, dass eine gewisse Bias dadurch entsteht, dass jemand sowieso viel NG betreibt. Das muss ja nicht bedeuten, dass er der ultimative Clublöwe ist, sondern nur, dass er regelmäßig abends mit seinem SC weggeht, dass seine Location gute Angebote aufweist, dass er gerne tanzt usw. Das trifft aber für einen größeren Teil der Bevölkerung (m wie w) einfach nicht zu. Heißt nicht, dass das alles Hässlons mit Charakterstörung sind, sondern sie führen einfach ein anderes Leben. Dieser Anteil nimmt sicher mit dem Alter zu und hängt auch mit den Interessensgebieten zusammen - etliche trinken keinen Alkohol, hören nur Klassik etc. (AE sind noch mal ein eigenes Thema). Wenn sich solche mal zur Partnersuche aufraffen, werden sie kaum ins NG einsteigen. Das sind dann so positive OD-Kandidaten. Und für die gibts ja auch Alternativen zu Tinder.

Sag ich ja. Alles was nach dem Match kommt, sollte mit bissel PU in trockenen Tüchern sein, nicht der Rede wert. Was davor kommt, bzw. was dafür erforderlich ist, kann für viele halt frustrierend sein, aus einer Mischung von Fakten (Körpergröße, Region etc.) und wenig Begabung für/Lust auf mediale Selbstvermarktung. Die Gefahr, dass man nach unten datet, ist davon abgeleitet.

Das - zusammen mit dem Wunsch nach raschem Zusammenziehen ("Kontrolle"), Traumfrau-Gerede usw. - hört sich ziemlich manipulativ an. Und diese unterschwellige Eifersucht samt Gefühlsausbruch, Weinen etc. ist schon bedenklich. Was wird passieren, wenn wirklich mal irgendeine Krise auftaucht, wenn es irgendeinen konkreten Anlass gibt (z.B. du auf Geschäftsreise)?

Die Challenge beim OD ist aber doch eindeutig das Date auszumachen? Und da ist es schon klar, dass DG prinzipiell besser ist, weil man auf einem ganz anderen, weiter fortgeschrittenen Kanal agiert. DG ist ja quasi schon ein "Mini-Date". Praktisch der Unterschied zwischen random Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräch (oder den HR-Boss auf ner Party kennenlernen, oder Internship, Empfehlung durch Bekannte etc.). Performen muss man so oder so - aber beim Bewerbungsschreiben kann man sich noch so schön abhampeln, wenn es im Stapel mit Hunderten anderen liegt, nützt das wenig. Ausnahme natürlich, wenn eine ganz spezielle, ausgefallene Position besetzt werden soll (da auch die Parallele zum OD - die älteren Semester...).

So ganz allgemein: Wenn ich mit Suchergebnissen unzufrieden bin, liegt es zunächst daran, dass ich nicht in der Lage bin, sinnvoll zu recherchieren. Dass ich nicht gelernt habe, die Seriosität einer Information zu prüfen. Merke ich z.B. oft bei Diskussionen zu tagesaktuellen Fragen, politischen Hintergründen etc. Soooo gut sind die russischen Trollfarmen dann doch nicht. ABER: Beim Marketing (und da fällt auch OD drunter) geht es nur im allerweitesten Sinn um zutreffende/nicht zutreffende Informationen. Natürlich kann ich z.B. lange nach dem Artikel mit dem besten P/L googeln, mir Bewertungen etc. reinziehen. Aber ich muss ja davon ausgehen, dass auch diese "Informationsquellen" von A-Z getürkt, manipuliert, auf mein Nutzerprofil zugeschnitten etc. sind. So ein OD-Algorithmus weiß genau, wie er es schafft, dass ich ab und zu Geld (für irgendein Upgrade oder ein überteuertes Produkt) in die Hand nehme. Konsequenz fürs OD scheint mir, dass man verstärkt Kanäle nutzt, die zu "unbedeutend" (oder "einfach gestrickt") sind, als dass da jemand in ausgeklügelte AI investieren würde.

Das finde ich recht interessant, vielleicht auch den Vergleich mit BM ziemlich treffend. Wie wirkt man zB in der Menge? Ich bin knapp 1,90 m, und an manchen Tagen kommt es mir vor, als seien alle einen Kopf kleiner, wtf. Wenn ich dann noch unkommunikativ dreinglotze… In der letzten Zeit achte ich mehr auf alltägliche Kommunikationen, ohne tatsächlich gezielt mehr dafür zu tun. Eigentlich nur die Situation genauer wahrnehmen. Seitdem (wtf??) gehe ich kaum noch aus irgendeinem Set raus (z.B. „Brötchen holen“), ohne dass mich ein HB (oder ein Typ) in irgendein Gespräch verwickelt hat. Etwa 50:50, dass ich selbst irgendeinen Opener bringe. Witzigerweise habe ich etwa gleichzeitig meine Garderobe minimal geändert (eher, weil ich durch meine Hobbys zu sehr versifft bin, um in den Tagsüber-Klamotten noch rauszugehen, bzw. weil ich meine Rausgeh-Klamotten nicht durch die Hobbys versiffen will; also ein winziges bisschen mehr Achtsamkeit für solche Äußerlichkeiten). Will damit nur sagen, dass IoI ein spannendes Thema sind und offenbar von Kleinigkeiten abhängen. Und sie bedeuten eben letztlich „…also ich könnte mir ja schon was vorstellen, wenn du aktiv werden würdest…“.

Ich weiß jetzt akut nicht, wie alt er ist, wo er sich so aufhält etc. Und „auf dem Schirm haben“ ist ja ein weiter Begriff. Dass es Typen gibt, die praktisch jede haben könnten, an denen sich aber trotzdem keine den Hintern reibt… ja, die gibt’s.

Halt auch krass, der Vergleich. Mir genügt es, dass ich weiß, (1) dass ich jederzeit was zu Essen kaufen (oder sammeln bzw. jagen) kann, und dass ich (2) ein paar Tage ohne viel Essen auskomme, dass so eine Phase sogar ihre Vorzüge mit sich bringt. Angst versus Sicherheit.

Du glaubst ihm das also nicht? Finde ich krass.

Er knabbert daran, dass du an deiner sexuellen Identität knabberst.

Was soll das heißen?