Sartre66

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  1. Ich finde es auch wichtig, dass sich meine Partnerin gut und gerne alleine beschäftigen kann, Hobbys und einen eigenen SC hat. Eine meiner Exen war allerdings eine begnadete Erzählerin; das war auch schön, ihr einfach zuzuhören. Ohne dass ich selbst viel beitragen musste. Eine seltene Gabe, vermisse ich ziemlich. Ein bisschen schwierig zu erklären. Tendenziell frage ich mich bei solchen zeitverknappten, auf ein bisschen Fun und Sex beschränkten „Beziehungen“ immer, was wir da überhaupt haben. Wenn sie mich dann zB besucht, fühle ich noch mehr die Last der Verantwortung für die Gestaltung dieser paar gemeinsamen Stunden. Schließlich hat einer von beiden ja auch sein Hobbyzeugs (oder seine Nebenher-Arbeitssachen) nicht dabei. Auch fällt es mir dann häufig schwer zu sagen, ob ich akut wirklich Lust auf ein Treffen habe, z.B. nach einer anstrengenden Woche. Oft rege ich dann ein Treffen nur an, weil „es mal wieder Zeit dafür ist“, quasi aus schlechtem Gewissen. Und dieses schale Gefühl beim Abschied „ok, jetzt geht’s wieder zurück in die „eigentliche“ Welt“. Und das nervige, aufgesetzte „Kontakt halten“ per Telefon und WA. Wenn man dagegen zusammen wohnt, ergeben sich viele Themen und Aktivitäten „organisch“. Auch, dass beide einfach nur nebeneinander chillen wollen, ist normal (bei LAT ist es ja unsinnig, dass man sich extra trifft, um dann jeder für sich in sein Handy zu stieren).
  2. Eine Frage, die relevant ist: Ist die Eigenschaft an sich nicht wünschenswert oder die Folgen daraus nicht? Diese „Neigung“ ist für mich lästig und belastend. Ich führe ein recht normales Sozialleben, auch meine Beziehungen sind eher nicht daran gescheitert. Aber das kostet mich - denke ich zumindest - mehr Anstrengung als den Durchschnitt. Es ist sicher gut, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren. Ich denke wahrscheinlich zu sehr in schwarz/weiß… im Sinne von „da gibt es keine Lösung, zu der sie beitragen könnte“ bzw. „ich muss einfach selbst entscheiden, ob ich eine Beziehung will, und dafür eben gewisse innere Mühen ertragen“. Es geht bei mir ja nicht wirklich um einzelne freie Abende etc. - das könnte man vereinbaren. Mehr ein permanent nagendes Gefühl.
  3. Ein sehr guter Beitrag, in vielem erkenne ich mich wieder. Vielen Dank! Hast du den Test gemacht? Würdest du bei dir einen Hintergrund/Ursache in deiner Kindheit vermuten? Du meinst damit, die LTR weiterführen, aber als LAT? Wie alt seid ihr? LAT (ob man das jetzt F+ oder sonstwie etikettiert) kenne ich auch, hatte ich letzthin über drei Jahre mit vier Frauen (nacheinander 😅). Ich finde das tendenziell noch stressiger, was Emotion und Organisation betrifft…und auch frustrierend, dass man vor so einer Macke kapituliert; etwa wie ein Alkoholiker, der beschließt, nur noch zweimal die Woche zu saufen. Ein fauler Kompromiss. ist das nicht vielleicht zu harter Ausdruck? Ich finde z.B. Gesellschaften rundum schön; anstrengend wirds eher bei so Zweipersonen-Dingen (auch z.B. lange Autofahren mit Kollegen). Hast du dir denn mal eine Diagnose stellen lassen?
  4. Eine sehr gute Frage (ich muss vorausschicken, dass ich seriell monogam ticke, parallel läuft da bei mir nichts). Ich kann damit fast nur mit dem leicht absurden „zu viel/zu wenig“ antworten. “Zu viel“, dass man sich alle Wochenenden und vielleicht einen Abend für so eine vage Geschichte freihält bzw. dafür, dass es mal Sex gibt. Macht man das aber nicht bzw. trifft sich nur zB alle zwei Wochen, wird das Ganze ein MNS, eine flüchtige Affäre, und zerrinnt einem zwischen den Fingern. „Zu wenig“, dass man keine realen Themen teilt, keine gemeinsamen Projekte und Ziele verfolgt; dass man emotional und organisatorisch die letzte Geige beim anderen spielt, und dass man eine F+ nicht im ernsthaften SC einführen kann. Man „tut nur so“, als wäre da eine Beziehung. Was ich aber natürlich an F+ schätze, ist der viele Freiraum, und dennoch regelmäßig Sex. Allerdings werde ich auch älter und will nicht alle paar Monate bei Null anfangen.
  5. Ich will bzw kann den Frauen da keine „Schuld“ zuschreiben. Kein Gemecker oder Gezerre von ihrer Seite. Rein mein eigener Mindfuck „wieviel gemeinsame Zeit ist gut“. Und ich will auch nicht die „unterste Grenze“ austesten, quasi was die Beziehung gerade noch aushält. Da teste ich dann eher meine eigenen Grenzen aus (ist aber vielleicht auch der falsche Ansatz).
  6. Passt eigentlich alles - nur dieses Distanz-Nähe-Ding sollte mich nicht mehr so beschäftigen. Einfach im Flow sein.
  7. Hat sich bei euch das 50/50 irgendwie von selbst ergeben, oder habt ihr das so vereinbart, besprochen etc.? Wahrscheinlich ist mein Schwachpunkt tatsächlich das Neinsagen Können. Ist ja auch ein Unterschied, ob es triftige Gründe gibt, oder ob man „einfach mal alleine sein“ will.
  8. Stimmt schon - ich stelle mich wohl automatisch zu sehr auf den anderen bzw. die andere ein (was auch sehr geschätzt wird, aber extrem schlaucht). Ich mache mir eher Sorge darüber, dass ich so gut auf Nähe verzichten kann. Fast schon eine „Einsamkeits-Suchtproblematik“, die man sich vielleicht abtrainieren könnte. So ein einzelgängerischer alter Kauz entspricht nicht meinem Idealbild von mir selbst.
  9. mein Problem ist, dass das meine Beziehungen torpediert bzw. ich noch keine „Beziehungsform“ gefunden habe, in der das wirklich gut passt. So ein ständiges inneres Rumeiern: Sie will legitimerweise am WE was zusammen unternehmen, und instant kommt bei mir der Gedanke, dass ich eigentlich lieber was alleine machen würde. Finde ich dann „ungesund“ von meiner Seite, und wir machen was zusammen. Klar, die Balance zu finden ist die Herausforderung… fällt mir halt so extrem schwer. Ich muss da immer an das Zitat aus Deerhunter denken: „ I tell you, Nick, you're the only guy I go hunting with, you know“. Es gibt also ganz wenige Ausnahmen. Aber (noch) nicht bei Frauen.
  10. Das trifft genau meine Situation. Bei mir kam noch das recht belastete Verhältnis zu meinen Eltern dazu, so dass ich mich als Kind alleine auch am sichersten fühlte. Genau… da frage ich mich, ob man dagegen was tun könnte. Letztlich finde ich das Schade, keine wünschenswerte Eigenschaft, gerade wenn man davon ausgeht, dass es durch negative Prägung entstanden ist. Meine Kinder sind da z.B. ganz anders drauf (was schön ist).
  11. Finde ich interessant, dass es dir dann mit diesem Thema ähnlich geht. Meine Kindheit war gerade nicht besonders prall, so dass ich vermutet hätte, dass mein Rückzugsbedürnis darauf zurückgeht. Wie lange gehen diese „Alleinzeiten“ bei dir? Bei mir - z.B. Solotrips im Urlaub - durchaus mehrere Tage. Tendenziell finde ich es einfacher, sich in einer großen Wohnung auch mal zurückzuziehen, als bei LAT, wo es immer nur „totale Zweisamkeit“ oder „komplettes Alleinsein“ gibt. In den letzten Jahren habe ich mit LAT experimentiert; das funktioniert bei mir recht schlecht, was meine Zufriedenheit betrifft.
  12. Insgesamt fühle ich mich deswegen auch nicht schlecht. Eher im Gegenteil: mir wird mit mir alleine nie langweilig. Das Problem sind tatsächlich die Beziehungen; F+ (die sich rein von der gemeinsam verbrachten Zeit her anbieten würden) finde ich zu oberflächlich und emotional unbefriedigend.
  13. Das heißt, dass du jetzt alleine auch mal das Gefühl hast, dass dir „das Dach auf den Kopf fällt“? Das höre ich z.B. von Kollegen im HO. Bei mir ist das eher andersrum: gerade jetzt im relativen Alter weiß ich die Einsamkeit mehr zu schätzen bzw. suche sie.
  14. Es beschäftigt mich zu sehr, überschattet die bzw fast jede Beziehung. Im Kern wohl die Frage, ob ich deswegen beziehungsunfähig bin. Ixh weiß auch nicht ganz, wie „grenzenlos“ dieses Bedürfnis ist, ob es da eine wirkliche „Sättigung an Einsamkeit“ gibt. Gefühlt könnte das bei etwa 24 h Gemeinsamkeit liegen, was ich aber wiederum für eine „echte Beziehung“ zu wenig finde. Vor allem Bauch; aber manchmal auch Kopf („was könnte ich jetzt nicht alles alleine machen“). Weg von: sich um jemand anderen „kümmern“ müssen, sich überlegen müssen, wie man die gemeinsame Zeit gestaltet, Gesprächsthemen finden usw. Hin zu: Hobbys, Lesen, Nachdenken, Rumgammeln Neutral bis euphorisch/im Flow bei meinen Hobbys. Nie „einsam“ (eine Ausnahme waren natürlich Psychobeziehungen, bei denen ich ihr nachgelaufen bin; quasi vor PU) Immer sehr aktiv, outdoor wie indoor.
  15. Hast du gut gesagt. Ich bin ja nun vom Fach, solche Themen treiben mich um. Aber dieses „zum Thema machen“ ist noch mal 'ne ganz andere Nummer. Erinnert mich immer an 'nen Besoffenen, der zwanghaft jedem Fremden seinen Sermon reindrückt.
  16. Ich fordere grundsätzlich nie jemanden auf, „an sich zu arbeiten“ - soviel nur zu „Interpretation“. Gefällt mir aber, dass dich der Exkurs zum Nachdenken gebracht hat - „Im Zweifel für den Zweifel“.
  17. Naja, ist bei mir schon mehr als „zurechtkommen“; eben ein Bedürfnis, ein Sog. Ich beneide eigentlich Menschen, die das problemlos können und sogar wollen - so ständig zusammen sein. Es ist nicht so, dass ich anfangen würde zu streiten oder so; nach außen alles gut.
  18. Ist wirklich ein anderes Thema („welche Frauen stehen auf Mansplaining?“, „warum brauche ich so viel Bestätigung?“ etc.). Aber ein interessantes.
  19. Man interpretiert automatisch alles, was jemand sagt. In dem Fall ging es ja wohl um die Frau, die dankbar dafür ist, so gut geführt zu werden. Jeden einzelnen deiner „Beispielssätze“ fände ich eben - hm - ziemlich gruslig. Hab nur etwas reflektiert, woran das liegt. Dialektik.
  20. Naja, simpel: „Gebongt, Du zeigst mir Stadt A“ bzw. - je nach Experimentierlust „… und backst mir nen Kuchen“
  21. Ja, da gehe ich schon mit. Anziehung durch Souveränität. Ich finde nur, dass man die Kompetenz von Frauen in der Beziehung generell stärken, und nicht ihren natürlichen Hang zum Delegieren noch fördern sollte. Puh - da muss ich mich erst mal an der starken Schulter meiner LTR ausweinen.
  22. Ich denke, dass es sich da vielleicht um ein Missverständnis handelt - was verstehe ich unter "gesundem IG"? Mit sich im Reinen sein, entspannt, neugierig und angstfrei sein Ding machen. Das scheint mir bei Menschen eindeutig nicht der Fall zu sein, die dominieren wollen. Ganz egal mit welcher Begründung ("unfähige Kollegen", "unmündige Frauen" etc.). Letztlich stehen sie ständig unter Druck, dürfen nie locker lassen, fühlen sich nur aufgrund ihrer tollen Aktionen geschätzt und geliebt, und sie sehen sich vom Abgrund bedroht, wenn sie mal irgendwo versagen (was unvermeidbar ist). Joa... wenn auch klischeehaft bzw. romantisiert, willst du auf eine "natürliche Dominanz" des Mannes hinaus. Ich würde das als die "männliche Rolle" bezeichnen, weil darin keine Wertung oder Hierarchie steckt - keine sinnlose Frage, wer den anderen mehr "braucht" (oder dem anderen mehr vertraut etc.) Klar, da hast du rollengerecht gehandelt und Entscheidungen getroffen. Der Clou ist übrigens, dass es zweitrangig ist, ob es die richtigen waren. Das weiß die Frau auch, hätte sie auch selber entscheiden können. Will sie aber einfach in einer Beziehung nicht. Wenn einem das aber bewusst ist, kann man da auch mal lockerlassen, ihren Standpunkt anhören. Und sie natürlich loben, wenn ihr was gutes einfällt. Du scheinst aber zu glauben, dass ihr "Vertrauen" vom Outcome abhängt bzw. dass sie unfähig ist, sinnvollve Entscheidungen zu treffen. Auch ein IG-Aspekt. Wenn jetzt - wie in unserem Fall hier - die Beziehung offenbar nicht mehr rund läuft, sollte sich der Mann natürlich auf seine "männliche Rolle" besinnen und sie wieder herstellen. Aber da muss er eben bei seinem IG anfangen, bei was denn auch sonst? Irgendwelche haltlosen Ansagen oder halbherzigen Aktionen, BB, Freeze etc. überzeugen doch nicht, wenn sie keine innere Basis haben.
  23. … gibt zwar wahrscheinlich einen Rüffel von der Moderation; aber letztlich gibts nichts Praktischeres als eine gute Theorie… „Gesund“ finde ich (jegliche Art von) Beziehung, wenn beide auf das Urteilsvermögen und die Fähigkeiten des anderen vertrauen. Und das den anderen auch spüren lassen können, ohne dass man sich einen Zacken aus der Dominanzkrone bricht. Was du da formulierst, ist die Angst vor Kontrollverlust. Kenne ich, aber solche Baustellen lassen sich nur über das IG angehen: Was fürchtet man eigentlich? Warum findet man das bedrohlich? Das ändert nichts daran, dass Mann und Frau unterschiedlich ticken und Unterschiedliches beim anderen suchen.
  24. Ich sehe im bewussten „dominieren wollen“ eine unnötige, letztlich ungesunde Anstrengung. Kann man sich beim richtigen Mindset sparen bzw. erzeugt man mit dem richtigen Frame sowieso genau die richtige Dosis Dominanz in der Beziehung.
  25. Ist auch rein sachlich - abgesehen von der Ethik dahinter - falsch. Attraction hoch halten funktioniert auch bei einem Partner. „Austoben“ ist eine Rationalisierung.