tonystark

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  1. Warum fragst du nicht deine gute Freundin / deinen besten Freund, aufgrund welcher deiner Verhaltensweisen oder Eigenschaften dieser Eindruck entsteht? Ich bin sicher, wenn du hier aufrichtiges Interesse und Veränderungswillen zeigst, dass die beiden dir weit besseren und passgenaueren Input liefern können als irgendwer aus dem Forum. Wir "kennen" dich hier nur aufgrund deiner äußerst knappen Beschreibung, die zudem nur dein Selbstbild anreißt (dabei ist es ja gerade das Fremdbild, das in diesem Kontext relevant wäre) und können folglich nur ins Blaue raten. Trotzdem der Versuch, ein paar allgemeine Tips zu geben: Der Text hier liefert ein paar gute Anhaltspunkte zu deiner Frage: https://karrierebibel.de/arroganz-hochmut/ Ansonsten ist zum Thema "Sympathie gewinnen" immer der Klassiker von Dale Carnegie zu empfehlen: "Wie man Freunde gewinnt". Und nicht zuletzt könnte dir das Buch "Ihr Persönlichkeitsportrait" von John M. Oldham und Lois B. Morris (Kapitel: Selbstbewusster Stil / Narzisstische Persönlichkeitsstörung) noch ein paar nützliche Einsichten und Tips liefern. Nicht, weil ich dich in diesen Persönlichkeitsstil (oder gar diese Persönlichkeitsstörung) pressen will (ich kenne dich nicht und maße mir dazu keine Einschätzung an), sondern weil dieses Kapitel eben zwangsläufig auch zahlreiche Überschneidungen zur Arroganz-Thematik aufweist und daher möglicherweise einige allgemeine Ansatzpunkte für deine Problemstellung liefern könnte. Falls du dich auch in dem Persönlichkeitsstil insgesamt wiederfindest - umso besser, weil du dich dann auch in andererlei Hinsicht besser verstehen lernst. Verstehe diesen Einwurf nicht ganz. Klingt irgendwie nach einer Rechtfertigung, aber wofür? Wenn ich deine Aussagen richtig deute, gehen die Arroganz-Vorwürfe ja gerade nicht von (Elite-)Mitstudenten sondern von deinen "bodenständigeren" Freunden aus. Oder pflegst du dein exquisites Artikulationsvermögen auch im legeren Zwiegespräch in kommensurabler Weise zur wissenschaftlichen Debatte mittels beredter und distinguierter Verbalakrobatik offen zur Schau zu stellen - dabei explizit intendiert prätentiös oder mindestens billigend in Kauf nehmend den Nimbus des Elitären in die Außenwelt zu projizieren, obschon dies - statt illuster und formidabel zu erscheinen, gegenüber deinen Mitmenschen eher den Eindruck von Arroganz deinerseits oder - noch doloröser - den Eindruck ihrer eigenen Unterlegenheit (angesichts ihres veritablen kognitiven Unvermögens, den für sie diffizilen, nachgerade arkanen Bedeutungsgehalt deiner Worte zu dechiffrieren) vermittelst, wie du nun konsterniert feststellst? Sollte sich dies Gedankenexperiment als verifizierbar erweisen, so hätte ich eine disponible und zugleich durable Lösung für Dich: Schwätz deutlich, Junge!!! Also Selbstironie sollte Arroganz in der Tat eher entgegenwirken. Wenn nicht, machst du irgendetwas falsch. Aber diese anti-arrogante Wirkung analog auch für Sarkasmus zu erwarten, lässt eigentlich nur zwei logische Schlüsse zu: a) Du hast die Sozialkompetenz eines Donald Trump - dessen DNA um Gensequenzen von Adolfus H. und der Blutgräfin Báthory ergänzt wurden. Oder b) Du hältst Sarkasmus fälschlicherweise für ein Quasi-Synonym der Ironie. In dem Fall würde ich sagen, dass mir angesichts des bemerkenswerten Bildungsniveaus unserer Nachwuchselite nicht bange um die Zukunft unseres Landes ist. Da wachsen zweifellos würdige Erben unserer großen Landes- und Kontinentalfürsten heran. (Achtung: Das war Ironie UND zugleich Sarkasmus... Wirkt das arrogant oder sympathisch auf dich ;))
  2. Was macht denn der Poldi da im Publikum bei 5:58 und warum sieht seine Frise so zerzaust aus?
  3. Ja, kannst du. Es kann durchaus 3-4 Wochen dauern, bis die stimmungsaufhellende Wirkung von Sertralin einsetzt, ggf. verlängert sich diese Dauer noch einmal dadurch, dass eine höhere Dosierung erforderlich ist. Schwäche/Erschöpfung sind typische Symptome einer Depression. Trotzdem sind natürlich auch Fälle möglich, in denen die Depression und die Erschöpfung gemeinsame Folge einer anderweitigen Grunderkrankung sind. Aber das sind Themen, die du mit deinem behandelnden Hausarzt bzw. Psychiater (letzterer wäre in deinem Fall eindeutig vorzuziehen) besprechen musst. Hier solltest du letztlich seiner Erfahrung und seinem Sachverstand vertrauen anstatt dir über mögliche weitere Erkrankungen zusätzlich den Kopf zu zergrübeln. Gerade im Kinder- und Jugendalter (du gehst ja offenbar noch zur Schule) können SSRI (also auch Sertralin) suizidale Tendenzen bei einigen Patienten wahrscheinlich sogar verstärken.* Das gilt insbesondere in der kritischen Phase, in der du dich gerade befinden dürftest: Nämlich dann, wenn die antriebssteigernde** Wirkung bereits eingesetzt hat, aber die stimmungsaufhellende Wirkung noch nicht (vollständig) spürbar ist. Wie auch Herzdame schon geschrieben hat, gehörst du m. E. in eine stationäre Einrichtung bis die Medikation vernünftig eingestellt ist und du halbwegs stabil bist. Und auch cdc pflichte ich bei: Vergiss die Schule und die Noten. Das lässt sich alles nachholen. Ein Suizid ist unwiderruflich!! Sprich bitte so schnell wie möglich mit deinem Therapeuten und deinem behandelnden Hausarzt/Psychiater über die Suizidgedanken und frag sie nach Möglichkeiten für eine (schnellstmögliche) stationäre Unterbringung. Wenn es ganz akut ist, scheue dich auch nicht, ggf. die private Notfallnummer deines Therapeuten/Arztes zu wählen (sofern du eine bekommen hast) oder alternativ eine psychiatrische Notaufnahme in deiner Nähe anzurufen/aufzusuchen. Wenn du akute Selbstmordgedanken hast, müssen die dich (vorübergehend) aufnehmen. Weitere Ansprechpartner siehe z. B. hier: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/krisenotfall/akute-psychische-krise/ *(was allerdings nicht bedeutet, dass du - sofern das auf dich zutrifft - die Medikamente abrupt auf eigene Faust absetzen darfst) **(antriebssteigernd bezieht sich nicht nur auf Verringerung von Müdigkeit, sondern auch auf die Verstärkung von Handlungsimpulsen)
  4. Schätze du meinst den hier (Er, dessen Name nicht genannt werden darf = Gast 11223344)... Ansonsten kann ich dir zu dem Thema noch diesen wunderbaren Text empfehlen: http://www.seductiontuition.com/tyler-durden/implementing-habit.html Sowie dieses Buch: https://www.amazon.de/Superhuman-Habit-Becoming-Possible-Yourself-ebook/dp/B00NGC8I9E (geht beides genau in diese Richtung)
  5. Ich werfe auch mal einen Buchtipp genau zu deinem Thema in den Raum: https://www.amazon.de/Pursuit-Perfect-Chasing-Perfection-Happier/dp/0071608826
  6. Naja, ich hab ja schon mehrmals meine Haltung zu dem Thema geäußert. Ich denke, dass Biologie UND soziale Einflüsse beide eine wichtige Rolle spielen, um das unterschiedliche Verhalten von Männern und Frauen zu erklären. Am einfachsten lässt sich das natürlich an der unbestreitbaren Tatsache demonstrieren, dass nur Frauen Kinder bekommen können und aus diesem simplen Grund auch häufiger zu Erwerbsunterbrechungen / Teilzeitarbeit neigen, was sich natürlich negativ in bezug auf die Karriereoptionen auswirkt. Klar könnte man jetzt fordern, dass sich ja auch Männer in Elternzeit gehen könnten (wobei dann zumindest das Stillen in den ersten Monaten immer noch problematisch bleibt, da Muttermilchersatzprodukte sich nachweislich gesundheitliche Nachteile gegenüber natürlichem Stillen mit sich bringt. Lässt sich nicht immer vermeiden, darauf zurückzugreifen, aber in vielen Fällen durchaus). Oder man könnte (für das Kleinkindalter) den Ausbau von Kitas fordern oder steuerfinanziertes "Erziehungsgeld" etc. pp. Es bleibt aber doch die Frage, inwieweit sich das immer realisieren lässt, inwieweit es gerecht ist und ob denn wirklich bei sooo vielen Frauen der Wunsch besteht, das Kind in die Kita abzuschieben um nebenher einem Vollzeit-Job nachzugehen zu können, in dem man dann (natürlich!) noch eine Führungsposition anstrebt, weil die Zeit im Büro ja nachweislich das größte Lebensglück überhaupt ist... Dann wäre da noch der Faktor Testosteron. Der positive Zusammenhang zwischen Testosteron und Konkurrenzverhalten sowie Risikoneigung ist m. W. (geschlechterübergreifend) gut belegt. Junge Männer haben nun einmal im Schnitt einen deutlich höheren Testosteronspiegel im Blut. Und mindestens das Konkurrenzverhalten ist zweifellos ein gewichtiger Antriebsfaktor um beruflich aufzusteigen (insbesondere in jenen Bereichen, in denen es um viel Geld geht). Ist das alles wirklich nur sozial erlernt? Dazu kommt: Nur, weil etwas sozial erlernt ist, ist es deswegen zwangsläufig schlecht und zu bekämpfen? Wo wäre die Menschheit heute ohne die Fähigkeit zu sozialem Lernen? Wir würden vermutlich noch auf Bäumen leben... Wenn wir von Geschlechterrollen sprechen, glaube ich ebenfalls, dass es hier eine "zu starr" gibt, welches bedeutende negative Folgen für die Gesellschaft mit sich bringt (wenn wir uns bspw. mal arabische Länder anschauen, in denen etwa Homosexualität als Verbrechen gilt, Frauen kaum Rechte haben, Ehrenmorde teilweise akzeptiert werden etc.) - auf der anderen Seite bringt aber auch ein zu hohes Maß an Freiheit in bezug auf die Geschlechteridentität (Freiheit i. S. v. Beliebigkeit) sehr wahrscheinlich negative Folgen mit sich und ich habe die Befürchtung, dass wir im Begriff sind in diesem Punkt über das Ziel hinauszuschießen. Wenn ich als heranwachsender Junge überhaupt keinen Input darüber bekomme, was es bedeutet, ein Mann zu sein: wie soll ich dann eine gesunde männliche Identität entwickeln? Wie soll ich lernen, meine Gefühle zu kanalisieren? Woran soll ich mein Leben ausrichten? Wenn wir in einem Utopia leben würden, in dem jeder Mensch unabhängig von Aussehen, Alter, Geschlecht, Verhalten, Status etc. gleich behandelt werden würde, wir ein gesichertes Grundeinkommen hätten, es keine Gewalt und Konkurrenzkämpfe gäbe etc. Dann wäre die einzig negative Folge der Rollenbeliebigkeit vermutlich eine gewisse Einöde. Aber Tatsache ist doch nun einmal, dass wir nicht in einer solchen "Ideal"welt leben und diese auch (selbst wenn es irgendwann möglich sein sollte) nicht vom einen auf den anderen Tag erreichen werden. Die Welt da draußen IST ein Kampf. Der Erfolg beim weiblichen Geschlecht HÄNGT nachweislich von Dingen wie Status, Dominanz, Aussehen etc. ab und als weinerlicher, schüchterner Mann, der aber ganz toll seine Gefühle zeigen kann, kommt man nunmal weder in Beruf, noch in Freundschaften oder beim anderen Geschlecht sehr weit. Und vor diesem Hintergrund bin ich mir sicher, dass zumindest bis zu einem gewissen Grad die Erziehung nach Geschlechterrollen eine enorme Hilfe darstellt, sich im Leben zurechtzufinden und zu behaupten. Und ebenso sicher bin ich mir, dass ständige Vorwürfe gegenüber einem gesamten Geschlecht, ideologische Grabenkämpfe oder auch die beliebte Rosinenpickerei in bezug auf Führungspositionen oder die Beseitigung des (unbereinigten) Gender-Pay-Gap eher Spaltung und Verwirrung stiften als irgendwem zu dienen.
  7. Ganz ruhig Brauner, so ein kleines Aggressivitätsproblem schimmert in deinen Beiträgen hier schon durch... Zu viel Testosteron? Oder doch zu viel sozial erlernte toxische Männlichkeit? Also wenn wir uns über das Thema Pay-Gap und Führungspositionen unterhalten und ich in diesem Zusammenhang über den Effekt von Risikoaffinität oder Risikoaversion spekulieren will, dann bietet es sich natürlich an, sich auf solche Risiken zu beziehen, die nachweislich eine möglichst (betragsmäßig) hohe Korrelation mit dem Einkommen bzw. dem Aufstieg in Führungspositionen aufweisen oder die einen solchen Zusammenhang zumindest plausibel erscheinen lassen (die Überprüfung steht dann freilich noch aus). Das schaffe ich entweder, indem ich Risikobereitschaft entsprechend eng definiere (was dann zu hoher Wahrscheinlichkeit keine (vollständige) Bereinigung um mögliche - wie du es ausdrückst - Effekte sozialer Konditionierung zulässt). Oder aber ich definiere Risikobereitschaft sehr weit (d. h. Risiken wie das Spenden einer Niere oder das alleinige Aufziehen eines Kindes etc. sind umfasst) sodass sich möglicherweise ein über beide Geschlechter hinweg ähnlicher Indexwert ergibt. In diesem Fall darf ich mich in spezifischen Zusammenhängen wie dem Gender-Pay-Gap oder dem Aufstieg in Führungspositionen dennoch nicht auf den genannten Index-Score beziehen, sondern muss mich auf diejenigen Risiko-Dimensionen beziehen, die in beiden Zusammenhängen eine nachgewiesene oder plausibel erscheinende Rolle spielen. Sonst könnte ich analog auch hergehen und den Begriff der Gewalttätigkeit soweit aufweichen, dass die Neigung zu Gewalt über beide Geschlechter gleich oder zumindest deutlich weniger verschieden ist (indem ich nämlich verbale/psychische Gewalt mit einbeziehe). Und aus dieser neuen Erkenntnis heraus könnte ich dann schlussfolgern, dass die höhere Anzahl von verhafteten männlichen Gewaltverbrechern das Resultat einer systematischen Diskriminierung gegen Männer sein muss, weil beide Geschlechter ja gleich (ähnlich) gewalttätig sind. Um also zu deiner Frage zurückzukehren: Erst einmal würde ich mir überlegen, welches Phänomen ich hier überhaupt betrachten möchte. Den unbereinigten Gender-Pay-Gap? Den bereinigten? Die Geschlechterdifferenz in Führungspositionen (ggf. welche Art von Führungspositionen)... Dann würde ich Recherche betreiben oder zumindest plausible Überlegungen anstellen: Welche Arten von Risiko-Aufnahmen könnten in einem positiven (negativen) Zusammenhang zu dem entsprechenden Phänomen stehen? Mir fallen da so spontan ein: Risikoneigung bzgl. Investitionsentscheidungen (vermutlich bis zu einem gewissen Grad positiver Zusammenhang mit Höhe des Einkommens, der irgendwann ins negative umkippt), Risikoneigung bzgl. der Vernachlässigung von sozialem Umfeld/Hobbys/der eigenen Gesundheit zugunsten von Karrieremöglichkeiten (vermutlich positiver Zusammenhang mit EK und Führungspositionen), Risikoneigung in bezug auf Verhandlungssituationen (vermutlich bis zu einem gewissen Grad positiver Zusammenhang mit EK und wahrscheinlich auch Führungspositionen), Risikoneigung in bezug auf die öffentliche Meinungsäußerung (z. B. Sprechen vor Publikum) oder das Treffen von und Stehen zu unpopulären Entscheidungen/Positionen (vermutlich positiver Zusammenhang mit EK/Führungspositionen), Risikoneigung in bezug auf Unternehmensgründungen (vermutlich positiver Zusammenhang zu EK und definitiv zu "Führungspositionen") usw. usf. Vermutlich gibt es vereinzelt bereits Studien zu der Thematik, alles andere müsste man natürlich wissenschaftlich überprüfen. Aber in jedem Fall erscheint es mir äußerst unplausibel, dass etwa die Risikoneigung, Kochrezepte auszuprobieren, Nieren zu spenden oder zu reiten in irgendeinem signifikanten Zusammenhang zu den besprochenen Phänomenen steht. Und bei der "Risikoneigung", alleinerziehend zu sein, bei der wohl eindeutig Frauen die Nase vorn haben (wobei hier der Begriff der Risikoneigung insofern fragwürdig erscheint, als Männer das Geburtsrisiko gar nicht auf sich nehmen können), kann man sich sogar ohne weitere Studien zu 99,9% sicher sein, dass hier eine signifikant negative Korrelation mit der Höhe des Einkommens sowie mit dem Aufstieg in Führungsebenen besteht. Dann noch ein abschließender Kommentar zum Absprechen deiner Kompetenz/dem Lesen deiner Studien: Das ist keinesfalls als persönlicher Angriff zu verstehen gewesen. Aber du nennst Peterson in bezug auf eine konkrete Position einen Lügner (in diesem Fall war es der Zusammenhang von Suiziden und Gender-Equality (oder vielmehr Gender-Verwirrung? - hier wäre die konkrete Position Petersons wichtig!)). Das setzt voraus, dass du a) die Wahrheit kennen musst oder wenigstens sehr eindeutige Belege für Petersons Gegenposition haben musst und b) müsstest du streng genommen auch noch wissen, dass Peterson diese "Wahrheit" ebenfalls kennt und diese vorsätzlich leugnet. Wenn wir mal berücksichtigen, dass du Petersons These nicht einmal zitiert hast und dann eine einzige Sekundärquelle (!) zu einer Studie als "Gegenbeweis" hingerotzt hast, welche m. W. nicht einmal nachweist, was in besagter Sekundärquelle behauptet wird (ich lasse mich hier immer noch gern eines besseren belehren, aber ich habe auch in der Studie selbst nur eine Spekulation gefunden) - ja, dann habe ich in diesem konkreten Fall berechtigten Grund zur Annahme, dass du die Studie nicht gelesen hast. Und ich lehne mich vermutlich auch nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich vermute, dass du die "Wahrheit" über einen derart schwierig zu überprüfenden Zusammenhang [Zeit- und kulturübergreifende Analyse, die sich vermutlich auf inkonsistente Datenerhebungsmethoden in den einzelnen Ländern stützen und fast mit Sicherheit nicht über sämtliche relevante Störfaktoren kontrollieren kann - dazu kommt, dass sich hier je nach Definition der unabhängigen Variablen deren Korrelation mit der Suizidalität durchaus eine U-Kurve beschreiben könnte, d. h. dass bspw. die Zusammenhänge "mehr Gender-Equality --> weniger Suizide" und "mehr Gender-Equality --> mehr Suizide" sogar beide (abschnittsweise) korrekt sein könnten] nicht so gut kennst, dass du dir eine derart starke Behauptung (Peterson lügt, das Gegenteil ist richtig) erlauben kannst. Ich traue das weder dir noch mir und auch keinem einzelnen Wissenschaftler zu, der mal eine Studie zu dem Thema gemacht hat. Hier müsste sich schon ein breiter Konsens abzeichnen um sich so weit aus dem Fenster zu lehnen. Das gilt natürlich in gleicher Weise auch für Petersons Behauptung (insofern du sie korrekt wiedergegeben hast), die ich in dieser Stärke und Endgültigkeit genauso anzweifle. Zu 1) Hier die Originalstudie: https://object.cato.org/sites/cato.org/files/pubs/pdf/pa-835.pdf Ganz interessant in dem Zusammenhang zu dem von El Albano geposteten schwedisch-sprachigen Link (Tipp: Link googeln und dann auf "übersetzen" klicken): Auf den Debattenbeitrag gibt es auch eine Replik: https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=sv&u=https://www.aftonbladet.se/debatt/a/0E8vo2/loof-har-ratt--jordan-b-peterson-har-fel&prev=search Zu 2) https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/1948550617722833
  8. Also die Risikobereitschaft in bezug auf Nierenspenden, reiten oder das Experimentieren mit gegwagten Kochrezepten dürften für höhere Gehälter oder das Erlangen von Führungspositionen jedenfalls wenig hilfreich sein. Ich kontere mal: http://arno.uvt.nl/show.cgi?fid=81419 https://evans.uw.edu/sites/default/files/public/Are_Women_as_Likely_to_Take_Risks.pdf https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2741240/ und insbesondere https://rady.ucsd.edu/faculty/directory/gneezy/pub/docs/gender-differences-preference.pdf (Seite 3 - da siehst du noch ne schöne Übersicht mit lauter Studien, die die Ergebnisse bestätigen) Zumindest stützt sich die NHI Quelle auf Daten und nicht auf Behauptungen. Darüber hinaus ging es mir auch weniger darum, irgendeine Hypothese als richtig oder falsch einzustufen. Dafür müsste man schon intensive Quellenrecherche betreiben und sich ein möglichst vollständiges Bild von der Studienlage machen und im Idealfall auch mit sozialwissenschaftlichen / statistischen Methoden soweit vertraut sein, um die Qualität dieser Studien halbwegs bewerten zu können*. Es ging mir eher darum, dass man sich als Laie etwas sehr weit aus dem Fenster lehnt, auf Basis einer einzigen Studie zu einer extrem komplexen Forschungsfrage (komplex in bezug auf die Überprüfbarkeit), die man offenbar noch nicht einmal selbst gelesen hat, jemand anderen der Lüge zu bezichtigen. Damit tust du genau das, was du an Peterson kritisierst: Du vertrittst eine felsenfeste (Gegen-)Position zu einem Thema, zu dem du praktisch keinerlei Fachkompetenz besitzt. *alternativ (Stichwort anthropogener Klimawandel) müsste es sich um ein gut erforschtes Thema handeln, zu dem sich ein auch für Außenstehende erkennbarer breiter Konsens herauskristallisiert hat
  9. Definitiv. Allerdings versucht der Forschungsbereich der Positiven Psychologie, der in den letzten Jahren deutlich an Zulauf und Bekanntheit gewonnen hat, genau diese Lücke zwischen Seriosität (Wissenschaft) und Zugänglichkeit (Self-Help) zu schließen. Weiß zwar nicht, in welchem Kontext Peterson über sowas geschrieben oder gesprochen hat, aber dass Selbsthilferatgeber meist Müll sind, ist jetzt nichts Neues. Naja, aber gerade dazu taugt das Hummer-Beispiel schlechterdings nicht als Begründung: Sprich: Vor 550-800 Mio. Jahren (nicht: 350, wie Peterson behauptet) haben sich die Evolutionszweige von Mensch und Hummer getrennt und der gemeinsame Vorfahr war irgendeine primitive Lebensform ohne soziale Hierarchien. Was danach im Entwicklungszweig in Richtung Hummer passiert ist, kann daher nicht als Beleg für Sozialverhalten beim Menschen herhalten. Die Gemeinsamkeit "Serotonin" als Neurotransmitter ist als Begründung für mögliche Gemeinsamkeiten nur unwesentlich sinnvoller als auf die gemeinsame Kohlenstoffbasis abzustellen. Wichtig: Es geht mir hier nur um die Begründung, nicht um die Aussage an sich. Für die Hypothese, dass es in Menschen einen biochemischen Mechanismus zur "Überwachung" von Dominanzhierarchien gibt, existieren durchaus (bessere) Belege: https://www.researchgate.net/publication/310586509_Serotonin_and_Dominance https://www.spektrum.de/news/sozialer-rang-spiegelt-sich-im-gehirn-wider/1307289 bzw. https://journals.plos.org/plosbiology/article?id=10.1371/journal.pbio.1001940 (erstgenannte Studie ist übrigens im Literaturverzeichnis von Petersons neuestem Buch angeführt). Für mich bleibt aber die Frage offen, was wir daraus nun lernen sollen. In dem Cathy-Newman-Video (und auch in seinem Buch) verwendet er das Ganze als Gegenargument zur Position, dass soziale Hierarchien eine Erfindung des "Patriarchats" (bzw. des Kapitalismus) seien. Das ist in seiner strengen Auslegung durchaus richtig. So richtig wie es richtig wäre zu behaupten, dass der Mensch nicht das Fliegen erfunden hat (weil bereits Insekten, Vögel und Flugsaurier vor dem Menschen geflogen sind). Wenn man es bei dieser engen Interpretation belässt, ist daran nichts auszusetzen. In dem Fall stelle ich mir allerdings die Frage, ob hier wirklich jemand ernsthaft widersprechen würde (selbst in feministischen Kreisen), oder ob es sich nicht eher um ein Strohmann-Argument handelt... Ich kann mich allerdings des Eindrucks nicht ganz verwehren, dass Peterson hier ganz bewusst (vorsätzlich suggestiv oder zumindest grob fahrlässig) die Interpretation zulässt (noch mehr in seinen Videos als in seinem Buch), dass dieser biochemische Mechanismus auch zur Rechtfertigung irgendeiner konkreten (wie auch immer gearteten) Form existierender menschlicher Dominanzhierarchien taugt (Naturalismus bzw. biologischer Determinismus). Hierzu ist klar festzuhalten, dass das NICHT der Fall ist bzw. dass die zitierten Studien diesen Schluss jedenfalls in keiner Weise zulassen. Wenn wir uns beispielsweise auf Geschlechterhierarchien ("das Patriarchat") beziehen, so würde die Betrachtung der Bonobos, die im Gegensatz zu Hummern unsere nächsten noch lebenden Artverwandten darstellen und daher zum Vergleich weit tauglicher sind, schnell die Frage aufwerfen, warum diese matriarchalisch organisiert sind (und sogar beim Menschen gibt es m. W. mindestens eine Kultur, die dieser Organisationsform entspricht). Auch die offensichtliche Tatsache, dass die Hierarchiebildung im "Menschen-Zoo" äußerst komplex und vielschichtig ist, sich von Epoche zu Epoche und von Kultur zu Kultur, von Kontext zu Kontext (Beruf, Freundeskreis, Alter, Geschlecht, Politik, Militär etc. pp.) unterscheidet, scheint mir stark darauf hinzudeuten, dass unsere Genetik hier bestenfalls nur grundlegende Tendenzen und Mechanismen erklären kann und von spezifischer Determinierung kaum die Rede sein kann. Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass - im Durchschnitt - biologische Geschlechterunterschiede bestehen bzgl. bestimmter Präferenzen und Neigungen. Soweit, dass soziale Rollenbilder darauf überhaupt keinen Einfluss hätten, würde ich allerdings nicht gehen. Hier wird man zu hoher Wahrscheinlichkeit mindestens verstärkende Effekte feststellen können. Bleibt aber durchaus die berechtigte Frage, inwieweit bzw. ab welcher qualitativer und quantitativer Ausprägung von Geschlechterrollen das überhaupt "schlimm" ist und daher bekämpft werden sollte... Kannst du das näher erläutern? Bezogen auf welchen Kontext bzw. welches Argument und auf welche Kritiker? Hab das Interview nur überflogen, weil es mich ehrlich gesagt nicht sonderlich interessiert. Die kritische Stelle, in der die Begriffe normativ und deskriptiv auftauchen, passt aber m. E. in keiner Weise zu deiner Aussage. Hast du dir die Studie mal durchgelesen? Der Tenor ist: "Wenn man Risiko so definiert, dass es auch Situationen umfasst, in denen Frauen "mutig" sind (z. B. reiten, neue Kochrezepte ausprobieren (sic!)), dann sind Frauen genauso risikoaffin wie Männer". Ähm... Nunja. Kann man machen, aber das jetzt ernsthaft als Beleg für einen strukturell begründeten Gender-Paygap ins Felde zu führen, wie es anscheinend die Co-Autorin der Studie tut (und wie es auch der Gegenargumentation zu Peterson entsprechen dürfte): Nun - ich halte es für "gewagt". Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Studienergebnisse (oder besser, das was die Medien daraus gemacht haben) korrekt wären, würde aus dieser (möglicherweise bestehenden) Tatsache, dass sehr starre Geschlechtsstereotype mit höheren Depressions- und Selbstmordraten einhergehen, nicht zwangsläufig folgen, dass das für das andere Extrem (überhaupt keine Geschlechterrollen) nicht ebenfalls gelten könnte. Es erscheint mir durchaus plausibel, dass wir es hier eher mit einer U-Kurve zu tun haben. Allerdings kann ich in der Studie nicht einmal den Nachweis für eine positive Korrelation von Suiziden bzw. Depressionen und sehr starren Geschlechterrollen (d. h. in dem einen Extrembereich) finden. Wenn ich nichts übersehen habe, ist das vielmehr eine bloße Spekulation i. S. einer möglichen Implikation der primären Studienergebnisse. Kannst aber gerne recherchieren, ob du etwas anderes findest: Siehe https://www.geastudy.org/publications-updated, insb. https://www.jahonline.org/article/S1054-139X(17)30355-5/fulltext und https://www.jahonline.org/article/S1054-139X(17)30358-0/references So oder so: Für Petersons Auffassung gibt es durchaus auch Hinweise: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11086579 Würde hier also ebenfalls nicht von einer Lüge sprechen.
  10. Der Ton und die Wortwahl dieses Beitrages waren zwar sicher nicht ganz angemessen, aber ich will mal - jedenfalls in Teilen - den advocatus diaboli spielen, denn El Albano bringt durchaus auch gute Punkte, die durch heiteres Gruppen-Facepalmen oder seinen temporären Maulkorb nicht weniger gut werden. Peterson mag in vielen Punkten richtig liegen, Charisma und rhetorisches Talent besitzen und ich nehme ihm auch ab, dass er grundsätzlich positive Intentionen hegt. Trotzdem gibt er auch regelmäßig Zweifelhaftes und zum Teil auch kompletten Bullshit von sich. Seine Worte sollten also durchaus kritisch hinterfragt werden. Beispiele? Hier zum Thema DNA-Helix, was nun wirklich ziemlich offenkundiger Bullshit ist (jedenfalls sofern man nicht auch glaubt, dass die Pyramiden von Aliens gebaut wurden): https://debunkingdenialism.com/2018/06/25/jordan-peterson-ancient-art-depicts-dna/ Hier zur Lobster-"Analogie", die zwar als Metapher in seinem Buch zwar schön und hilfreich sein mag ("Schultern zurück und Brust raus..."), aus wissenschaftlicher Perspektive aber ebenfalls in die Kategorie zweifelhaft bis falsch einzuordnen ist. https://www.washingtonpost.com/news/posteverything/wp/2018/06/04/jordan-peterson-needs-to-reconsider-the-lobster/?utm_term=.19a335d19e06 sowie und Doch, es gibt mindestens einen Menschen auf der Erde, der dumm genug ist, selbst den unstrittigen Klimawandel zu leugnen. Unsere allseits geliebte annoying Orange: https://blogs.wsj.com/washwire/2015/09/24/donald-trump-i-dont-believe-in-climate-change/ Dass der Begriff "Klimaleugner" trotzdem eine ziemlich dämliche Wortkonstruktion ist, darüber stimme ich mit dir überein. "Postmoderne Marxisten" als Kampfbegriff zu für alles zu verwenden, was irgendwie links oder grün ist, ist auf der anderen Seite aber auch ziemlich dämlich. Wenn wir uns aber über den anthropogenen Klimawandel unterhalten, so gibt es in der Klimatologie doch einen breiten Konsens darüber, dass dieser existiert. Peterson bestreitet selbst die menschgemachte globale Erwärmung zwar m. W. nicht direkt - er zweifelt nur an dem wissenschaftlichen Konsens bzw. den statistischen Modellen, weil "zu viel Ideologie" involviert sei -, aber a) ist das eine ziemlich schwache Begründung in einer wissenschaftlichen Debatte und b) wer so einen offenkundigen Bullshit-Link zu dem Thema retweetet, hat sich zu dem Thema dann eigentlich auch schon disqualifiziert: https://www.thestranger.com/slog/2018/08/03/30143461/jordan-peterson-pushes-dangerous-myths-about-climate-change Siehe dazu etwa: http://www.pik-potsdam.de/~anders/publications/non-peer-reviewed/levermann_schellnhuber07.pdf oder auch der sehr profunde Kommentar eines random YouTubers (sic!). Sehr schön, weil dieses "Argument" ("Das IPCC bestreitet doch selbst, dass man das Klima vorhersagen kann...") in der Debatte auch immer gern wieder hingerotzt wird. Das ist korrekt. Allerdings - und hier wird es kritisch - suggeriert Peterson, dass diese Unterschiede etwa zwischen aschkenasischen Juden und anderen "ethnischen Gruppierungen" [größtenteils] genetisch verursacht sind und das ist aus wissenschaftlicher Perspektive mindestens stark umstritten. Der Zeit-Artikel hier fasst die berechtigten Zweifel an dieser Hypothese gut zusammen (wobei er für meinen Geschmack ins andere Extrem übergeht): https://www.zeit.de/wissen/2018-03/rassenlehre-abstammung-intelligenz-rassismus-usa-rechtsruck/seite-2. Tatsächlich dürften beide Faktoren, d. h. nature UND nurture hier einen großen Einfluss haben. Mehr dazu auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsforschung#Zwillingsforschung_zur_Intelligenz Gefährlich sind solche Aussagen oder Suggestionen ("Bevölkerungsgruppe" X ist genetisch bedingt schlauer als "Bevölkerungsgruppe Y") insofern, als sie bei entsprechender politischer Motivation als scheinbare Belege für eine neue Rassenideologie missbraucht werden können. In dieser Hinsicht konnte ich allerdings keine Hinweise dafür finden, die darauf schließen lassen, dass Peterson dies befürworten würde - oder anders gesagt "ein "Crypto-Nazi"" sei.
  11. Mit solchen Behauptungen wäre ich vorsichtig. Die Komorbidität zwischen Depressionserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen weist - je nach Definition bzw. Einschlusskriterien, Setting und Methodik - eine sehr hohe Spannweite in verschiedenen Studien und Metaanalysen auf (6-87%). In bezug auf die reine "major depression", die hier - wenn man den TE wörtlich nehmen darf - anscheinend vorliegt, dürfte der Anteil komorbider PSen bei ~50% liegen. Siehe z. B. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4407757/#b11-ndt-11-1091 Und selbst bei diesem Anteil gilt zu beachten dass Komorbidität nicht (zwangsläufig) kausal zu verstehen ist. Es ist beispielsweise gut denkbar, dass Depression UND PS die Folge bzw. das "Symptom" eines gemeinsam zugrundeliegenden Faktors sind (etwa Persönlichkeitsmerkmale, genetische Faktoren, kindliche Traumatisierung etc.). Ebenso können Depression und PS natürlich auch gänzlich unabhängig voneinander gleichzeitig auftreten. Dazu kommt dann noch die problematische Diagnostik (und die begrenzte Aussagekraft einer Diagnose) von PSen bei Jugendlichen. Wenn die Freundin abseits der beschriebenen Verhaltensweisen, die sich auch allein durch das Vorliegen einer Depression erklären lassen, keine weiteren Auffälligkeiten in ihrem Verhalten zeigen (und vor allem: in der Vergangenheit, d. h. vor der Depressionserkrankung, gezeigt haben), sehe ich auch keinen großen Mehrwert darin, sich hier als Partner noch zusätzlichem Hirnfick über ggf. mögliche weitere Erkrankungen auszusetzen. Die Situation dürfte belastend genug sein. Ich stimme dir ja insoweit zu, als der TE sich auf die Möglichkeit einer Trennung gefasst machen sollte (und zwar ganz unabhängig vom tatsächlichen Ausgang bzw. irgendwelchen "Wahrscheinlichkeiten"). Aber eine Prognose zum weiteren Verlauf der Beziehung würde ich mir auf Basis der spärlichen Informationen aus dritter Hand und insbesondere vor dem Hintergrund einer Depressionserkrankung der Freundin nicht anmaßen. Du behauptest, die gemeinsame Beziehung würden die Depression offensichtlich verschlimmern, und begründest das anhand von Kaffeesatzleserei in irgendwelchen Aussagen der Freundin, die vom TE vermutlich noch nicht einmal originalgetreu (und im vollständigen Zusammenhang) zitiert wurden und die nicht ohne Berücksichtigung der Erkrankung bewertet werden können. Wir wissen aber gar nichts über die Lebensumstände der Freundin, nichts über die Ursachen ihrer Depression, nichts über ihre Gedankengänge und Gefühle. Und vor allen Dingen wissen wir nicht, wie ihre Gedanken und Gefühle aussehen würden, würde sie nicht unter ihrer Krankheit leiden. Gerade diejenigen Personen, die einem besonders nahe stehen, können einen (schwer) Depressiven während dieser akuten Phase in besonders hohem Maße stressen, was sich z. T. in regelrechten Wut- oder Hass-"Anfällen" äußern kann (sowohl in bezug auf sich selbst als auch auf das Gegenüber). Gerade weil hier eine enge Beziehung besteht. Weil hier große Abhängigkeiten, gegenseitige Erwartungen/Erwartungsdruck und Schuldgefühle im Spiel sein können. Weil die Worte des Anderen ohnehin besonderes Gewicht haben und dann noch die Goldwaage gelegt werden. Weil wir gegenüber den Menschen, die uns nahe stehen, besonders verletztlich sind. Mir erscheint es aus vielen Gründen (die außerhalb der grundsätzlichen Beziehungsqualität liegen) logisch, in einer solchen Situation Rückzug und Abstand zu suchen. Nach deiner Logik jedoch müsste dies in so gut wie jedem Fall das langfristige Ende der betreffenden Beziehungen bedeuten, sofern hier nicht ausdrücklich signalisiert wird, dass nach X Wochen aber auf jeden Fall wieder alles so fortgesetzt wird, wie es einmal war. Ich frage mal zurück: Wie sollten solche Signale denn aussehen? Woher soll der Depressive denn wissen, ob bzw. wann er wieder gesund wird und wie er sich dann gegenüber anderen verhalten wird? Während einer solchen Phase kann man sich häufig nicht einmal vorstellen, jemals wieder mit dem eigenen Leben klarzukommen - was für "positive Signale" hinsichtlich einer Beziehung zu einer anderen Person sollte man da deiner Meinung nach erwarten können?
  12. Danke für den Tip! Ich hab Tränen in den Augen... "aber einen wertvollen Wochenendabend für so eine Frikadelle zu opfern, ist mir dann doch etwas zu viel des Guten" "Ich hab ja nichts gegen Dicke, hab ja gezielt danach gesucht, aber sie ist schon ein ganz schöner Krapfen. "
  13. Ich lese aus Deinem Beitrag 2 größere Sorgen heraus, die dich im Moment plagen bzw. belasten: Einerseits die offene Frage, ob die Therapie anschlagen und deine Freundin wieder gesund werden wird ("Sie sagt selbst, das bringt nix") - und andererseits die Ungewissheit darüber, wie es mit eurer Beziehung weitergeht bzw. ob sie eine Zukunft hat oder nicht. Da man als Angehöriger bzw. Partner eines Depressionskranken auch gerne dazu neigt, sich in Selbstzweifeln oder gar -vorwürfen zu ergeben ("Bin ich vielleicht zum Teil mitverantwortlich?" , "Habe ich mich in Situation XY verletzend/zu wenig einfühlsam verhalten?", " Hätte ich Dinge anders machen sollen?", "Hätte ich die Zeichen der Krankheit früher erkennen müssen?", etc.), könnte ich mir gut vorstellen, dass Deine Ängste bzgl. eines möglichen Beziehungs-Endes zum Teil auch in diese Richtung gehen ("Vielleicht war Sie ja gar nicht so glücklich in unserer Beziehung wie es den Anschein hatte?", "Wenn das stimmt: Was bedeutet das ggf. für meine "Qualitäten" als Partner?")... Zunächst einmal zur ersten Sorge: Da du auf den weiteren Verlauf der Krankheit sehr wenig bis keinen Einfluss hast, empfiehlt es sich, hierbei einfach mal auf die Kompetenz und Erfahrung des Klinik-Personals zu vertrauen. Depressionen sind heute im Allgemeinen gut behandelbar und nur weil Deine Freundin den Behandlungserfolg im Moment eher schwarz sieht (was auch einfach nur Symtom der Krankheit sein kann) oder weil eine vergangene Therapie möglicherweise nicht den erwünschten Erfolg brachte, bedeutet das nicht, dass es [diesmal] auch so kommen wird. Manchmal braucht es einfach mehrere Anläufe. Vielleicht, weil die Behandlungsdauer beim ersten Mal nicht ausgereicht hat. Vielleicht weil die "Chemie" zwischen dem alten Therapeuten und deiner Freundin nicht gestimmt hat. Vielleicht, weil es damals noch an der Einstellung bzw. "Kooperationsbereitschaft" deiner Freundin gescheitert ist. Vielleicht, weil es damals eine ambulante Therapie war und die für deine Freundin einfach nicht ausgereicht hat. Was auch immer die Ursachen gewesen sein mögen: Hier und heute hast bzw. habt ihr guten Grund, optimistisch zu sein: In der Klinik genießt deine Freundin einen geschützten Rahmen, der sie von äußeren/gesellschaftlichen Zwängen und Sorgen ein Stück weit abschottet. In einem solchen Rahmen fällt es in der Regel leichter, sich gegenüber den Therapeuten zu öffnen (zumal die Kontaktfrequenz oft höher ist) und sich zu 100% auf die Mitarbeit zu konzentrieren. Gleichzeitig gibt es i. d. R. vielfältige Therapiebausteine (z. B. Einzeltherapiegespräche, Gruppentherapiegespräche, Entspannungsübungen, "Themengruppen" wie Stressbewältigung, Selbstwert etc.), d. h. wenn der eine davon ihr vielleicht weniger hilft, bestehen gute Aussichten, dass es dafür ein anderer umso mehr tut. Weiterhin hat Deine Freundin dort die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und ggf. von deren Erfahrungswissen zu profitieren. Und nicht zuletzt besteht in entsprechenden Fachkliniken meist eine enge Verzahnung zwischen Psychotherapeuten und Ärzten. Wenn sich also abzeichnen sollte, dass Psychotherapie allein zu wenig ist, wird sie ggf. auch medikamentös behandelt und unter sorgfältiger Überwachung auf das passende Medikament bzw. die passende Dosis eingestellt. Vor dem Hintergrund der Genesungsaussichten ist die vorübergehende persönliche Kontaktsperre zu dir sogar als etwas Positives zu werten - nämlich als ein Indiz dafür, dass Sie mit der richtigen Einstellung herangeht und die Sache ernst nimmt (so schön Beziehungen auch sein können, sie bedeuten eben nun einmal immer auch Ablenkung, emotionale Turbulenzen, und auch ein gewisses Maß an Stress - und das hat nichts mit deiner Person zu tun, das ist in jeder Beziehung so). Nun zu Deiner zweiten Sorge: Was bedeuten Krankheit, Klinikaufenthalt und persönliche Kontaktsperre für dich und die Zukunft eurer Beziehung? Hier wurden dazu ja schon einige gute Punkte genannt: Dir bleibt letztlich nichts übrig, als Ihren Wunsch zu respektieren und ihr den nötigen Abstand zu gewähren. Noch einmal: Dieser Wunsch sagt zunächst rein gar nichts über dich als Partner oder die Qualität eurer Beziehung aus, sondern ergibt sich schlichtweg aus der Symptomatik ihrer Erkrankung. Wenn sie ein gebrochenes Bein hätte, würdest du ihr ja auch zugestehen, in den nächsten Wochen und Monaten nicht mit dir ins Schwimmbad zu gehen. Gleichwohl ist mit der Situation natürlich eine Menge Unsicherheit verbunden und es besteht auch die reelle Möglichkeit, dass deine Freundin feststellt, dass sie in Zukunft lieber getrennte Wege gehen will (diese Möglichkeit besteht grundsätzlich immer und zu jeder Zeit, aber hier wird sie dir halt besonders lebhaft vor Augen geführt). Auch wenn es vielleicht paradox klingt, aber vielleicht hilft es dir, mit dieser Unsicherheit besser umzugehen, indem du dich einfach mal mit dem Worst-Case-Szenario auseinandersetzt und ein Stück weit so tust, als wäre diese Situation bereits eingetreten. Damit meine ich nicht, dass du jetzt trauern oder dich in irgendwelche Affairen stürzen bzw. deine Freundin betrügen sollst. Es geht darum, sich die Frage zu stellen: Wie könntest du auch ohne Freundin in deinem Leben Erfüllung und Zufriedenheit finden? Was würdest du nach Abklingen der Trauerphase tun, um wieder "auf die Beine zu kommen" (das Thema Frauen mal ausgeklammert)? Mögliche Ansatzpunkte hierbei: Welche Hobbys/Freunde/Interessen hast du vielleicht in den letzten gut anderthalb Jahren vernachlässigt? Was für Ziele und Pläne hast du für deine weitere Zukunft (18 Jahre ist diesbezüglich ja oft ein kritisches Alter)? Was willst du im Leben unbedingt noch sehen/erreichen/erleben? Was sind eigentlich deine Werte? Was zeichnet dich aus? Was für ein Mann willst du sein bzw. mal werden? Wie soll es in beruflicher Hinsicht weitergehen? Studium oder Ausbildung? Welche Bereiche interessieren dich? Oder doch erst mal verreisen? Wohin? Gibt es da Dinge, über die du dich informieren / in die Wege leiten könntest? Vielleicht studierst du ja auch schon - dann könntest du dich mal genauer mit den Berufsaussichten und Inhalten der möglichen Vertiefungsfächer auseinandersetzen. Wo willst du vllt. mal ein Praktikum machen etc. Oder noch banaler: Was gibt's eigentlich für die nächsten Prüfungen zu lernen/für's nächste Semester vorzubereiten... Welche Unisport-Kurse o. ä. interessieren dich vielleicht? Wie sieht's allgemein aus mit sportlicher Betätigung? Könnte deine Garderobe ein Update vertragen? Wann hast du zum letzten Mal (alleine oder nur mit Kumpels) im Kino? Feiern? Zocken? Wann hast du dir zum letzten Mal ein gutes Essen gegönnt? Ein gutes Buch gelesen? Was mit deinem Vater unternommen? Solche Dinge eben. Du kannst dabei eigentlich nur gewinnen: Aktuell lenkt es den Fokus weg von Ängsten und Sorgen und hin zu Dingen, die dir gut tun bzw. die wichtig für deine Zukunft sind. Sollte später wirklich das Worst-Case-Szenario eintreten, würde dich das Ganze wahrscheinlich weniger hart treffen (weil du "andere Dinge am Laufen" hast). Und für den Fall, dass deine Sorgen unbegründet waren, profitiert ihr trotzdem beide davon: Du hast dich mit dir selbst auseinandergesetzt, hast deine Unabhängigkeit neu erprobt, hast vielleicht Pläne für die Zukunft geschmiedet und auch wieder andere Quellen von Glück und Zufriedenheit für dich erschlossen - auf der anderen Seite erhält deine Freundin den (aktuell) für sie nötigen Abstand und vermutlich wirst du ihr anschließend auch viel mehr geben können / viel attraktiver auf sie wirken, als wenn du dich in den nächsten Wochen und Monaten primär mit Grübeln befasst bzw. in Sorgen und Ängsten ertrinkst. Es ist sicher keine leichte Situation - weder für dich noch für deine Freundin - aber letzten Endes auch eine Wachstumschance. Ich wünsch euch viel Kraft, das Ganze durchzustehen. Falls die aktuellen Umstände für dich selbst erdrückend werden, zögere ggf. nicht, dir selbst Unterstützung zu suchen. Weiter oben wurden ja schon mögliche Anlaufstellen genannt.
  14. Verzeiht, Eure Exzellenz in Weiß 😉 Aber ganz ohne Ironie: Deine grundsätzliche Fachkompetenz will ich doch gar nicht anzweifeln und soweit ich mich erinnere und das beurteilen kann, hast Du hier auch schon viele hochwertige Beiträge abgeliefert. Dieser hier (bzw. der vorherige) gehört jedoch m. E. nicht dazu. Die Argumente habe ich bereits geliefert, aber du kannst mir gerne erläutern, was die Eigenwahrnehmung mit der ästhetischen Bewertung von Fremdobjekten zu tun haben soll bzw. welchen Krankheitswert die wahrgenommene Verletzung eines ästhetischen Ideals haben soll ("pathophysiologische Klassifizierung"). Dass das inhaltlich auf schwachem Fundament steht, kann ich auch ohne Dr. med. erkennen. Manchmal ist etwas weniger Fachsprache eben mehr (umso mehr, wenn es das Ziel sein soll, dass auch Laien und Kacknoobs das Geschriebene nachvollziehen können). PS: Das Überfliegen eines Abstracts und der Referenzen eines Studienautors als potenzieller Indikator für die Aussagekraft seiner Arbeit dauert keine 5 Minuten. Und wenn wir schon Autoritätsargumente bringen: "Giacomo Rizzolatti gilt als einer der bedeutendsten Hirnforscher unserer Zeit" klingt für mich zunächst einmal (sorry!) ehrfurchteinflößender als "Ich bin selbst kein Neurologe, noch Neurophysiologe, noch Neurowissenschaftler. Aber über die Basics bin ich bestens geschult, weil alle in meiner Familie (außer ich haha) Neurologen sind und ich meine ScienceMed an der Neuro geschrieben habe bzw promoviert, neben dem HumanMed.". Was natürlich keineswegs impliziert, dass der gute Herr sich nicht trotzdem irren kann - ebensowenig wie ein Doktortitel vor Irrtum schützt. Und noch weniger kann die allerbeste Fundierung einer Studie davor schützen, dass ihre Ergebnisse zu stark vereinfacht bzw. falsch interpretiert und wiedergegeben werden. PPS: Dass die Amygdala für die objektive ästhetische Bewertung zuständig sein soll, haben weder Aldous und noch weniger Rizolatti behauptet. Dieser Prozess finde ja gerade (eher) in der Insula statt. Eine hohe Aktivität der Amygdala würde dagegen eher mit subjektiven ästhetischen Bewertungsprozessen in Verbindung stehen. Aber ob nun Mandelkern oder Inselrinde, einigen wir uns einfach darauf: Gepriesen seien ästhetische Weiberärsche!
  15. Herrlichstes Bullshit-Bingo! Da mach ich mit! 🤓 Erklärbar ist sowas bislang nur dadurch, dass unser ästhetisches Bewerten auf Prinzipien beruht, die nicht Resultat desselben sind. Erklärbar ist sowas bislang nur dadurch, dass Huhn Agathe aus einem Ei geschlüpft ist, das sie nicht selbst gelegt hat. Erklärbar ist sowas bislang nur dadurch, dass W=f(P), wobei f(P)!=f(W). Wat? Ich glaube, du verwechselst hier das Aneinanderreihen von (einzelnen oder gekoppelten) Fachbegriffen mit einer sinnvollen Aussage. Objekte sind, aber laufen nicht ab. Handlungen und Bewegungen laufen ab, nicht Objekte. Der Begriff Lagetyp taucht anscheinend nur im Zusammenhang mit EKGs oder Harnleitermündungen auf und hat im sonstigen Sprachgebrauch keine Relevanz. Warum also hier verwenden? Klingen Lage oder Richtung nicht schlau genug? Wikipedia sagt über Propriozeption: ==> Schon im Begriff steckt, dass Propriozeption (=Eigen + Wahrnehmung) nichts mit irgendwelchen Objekten außerhalb des eigenen Körpers zu tun hat (das wäre der Exterozeption zuzurechnen). Mit Transduktion und Verarbeitung beziehst du dich wohl auf den Wahrnehmungskreis, wobei die Propriozeption eher den (unbewussten) Mechanismen des Reflexbogens zuzuordnen ist. Aber ob bewusst oder unbewusst: Mit ästhetischen Bewertungsprozessen von Jeanshosen hat der Begriff nicht das Geringste zu tun. Ich schätze mal, du meintest statt Propriozeption "Perzeption" (also Wahrnehmung)? Wenn die Neurowissenschaften eines mit ziemlicher Sicherheit gezeigt haben, dann dass Formulierungen wie "Funktion X ist in Hirnregion Y angesiedelt" i. d. R. mindestens eine grobe Vereinfachung darstellen, oft genug auch groben Unsinn. Im menschlichen Gehirn sind praktisch immer mehrere Hirnregionen gleichzeitig aktiv (selbst im Schlaf- bzw. Entspannungszustand) und praktisch jede komplexere kognitive Aufgabe wird im Zusammenspiel mehrerer Hirnregionen bewältigt. Wenn überhaupt, dann kann man davon sprechen, dass bestimmte Hirnregionen verstärkt für bestimmte Funktionen zuständig sind bzw. dass ihnen im Kontext bestimmter Funktionen eine besonders wichtige Rolle zukommt. Dass also "subjektiver Geschmack im Mandelkern" erzeugt wird, geschweige denn im Falle einer subjektiven ästhetischen Bewertung "nur der Mandelkern feuern" würde, sind Formulierungen, die eher ins Märchenland gehören dürften (wobei schon klar ist, dass letztere eher Rhetorik war). Selbst wenn die Studienergebnisse von Rizolatti tatsächlich belegen sollten, dass bei der Betrachtung und Bewertung von Körperproportionen (grob) zwischen so etwas wie einem "objektiven" und einem "subjektiven" Sinn für Ästhetik unterschieden werden kann, die sich jeweils in spezifischen neuronalen Aktivitätsmustern ausdrücken, so halte ich es für fragwürdig, dass sich diese Ergebnisse auch auf die ästhetische Bewertung einer Jeans übertragen lassen. Gibt es "optimale" Proportionen für eine Jeans im Sinne eines objektiven ästhetischen Bewertungsmaßstabes, der von allen (bzw.) den meisten Menschen geteilt wird und in unserem genetischen Erbe verankert ist? Bezweifle ich. Und wenn man statt der Jeans vielmehr die Proportionen ihrer Trägerin bewertet, die sich ja durch das Tragen einer High-Waist-Jeans SCHEINBAR verschieben, dann würde sich immer noch die Frage stellen, ob unser Gehirn im Rahmen seines "objektiven ästhetischen Bewertungsprozesses", tatsächlich auf diese Illusion hereinfällt (die tatsächlichen Körperproportionen der Frau bleiben ja unverändert). Wäre aber sicher interessant, die fMRI-Studie mal mit Frauenkörpern in verschiedenen Jeanstypen statt mit griechischen Statuen verschiedener Proportionen zu reproduzieren. Wo hat Aldous denn was von Pathophysiologie geschrieben? Deine Interpretation seiner Worte ergibt nur Sinn, wenn du bspw. auch das Empfinden von Ekel oder Scham als pathophysiologische Prozesse beschreiben würdest. Und was den Rest betrifft: Siehe https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0001201#abstract0 🤔 PS: Ja, ich habe meine Tage.
  16. So ist er halt, unser foreninterner Gleichstellungsbeauftragte. Der wirft beim Thema Feminismus gerne mal ein paar eloquente Polemiken in die Runde. Wenn man dann mit Fakten argumentiert bzw. die seiner Polemik zugrundeliegenden feministischen Dogmen in Frage stellt, kommt aber regelmäßig wenig Konkretes zurück. Nicht, dass mich das Thema Frauenparkplätze sonderlich interessieren würde, aber weil's so schön ist: Check Würdest du die Unterschiede bestreiten? Strohmann-Argument. Hab ich in der Form hier noch nicht gelesen. Es geht vielmehr darum, dass über beide Geschlechter hinweg wohl nur die wenigsten Menschen eine Führungsposition überhaupt anstreben UND noch dazu bereit sind, die entsprechenden Opfer zu bringen (bei den Fähigkeiten unterstellen wir mal Gleichverteilung). Unter Männern findet sich aber eine größere Gruppe, bei denen die genannten Voraussetzungen erfüllt sind (bei vielen Frauen kommen erschwerend schwangerschaftsbedingte Erwerbsunterbrechungen hinzu, während männliche Schwangerschaften nach wie vor selten sind). Was in der Summe berechtigte Zweifel an der These aufkommen lässt, dass man aus der statistischen Geschlechterverteilung in Führungspositionen auf eine systematische Diskriminierung schließen kann (oder dass dies gar der einzig logische Schluss sein kann). Die Polemik funktioniert nur leider auch umgekehrt: Wenn Frauen und Männer in jeder Hinsicht gleich stark, taff, selbstbewusst etc. sind, wie doch "die" Feminist*innen nicht müde werden zu betonen (wenn überhaupt, dann ist wohl eher davon auszugehen, dass Frauen in den meisten Bereichen sogar überlegen sind...), warum ist es Cindy Mäuschen dann nicht zuzumuten, die gleichen Parkplätze zu nutzen wie Hansi? Denn eines ist doch klar: DAS ist in diesem Kontext absoluter Blödsinn. Siehe Wikipedia: Wenn überhaupt, dann geht es hier um Rücksichtnahme auf ein möglicherweise erhöhtes Sicherheitsgefühl. Die tatsächliche Bedrohungslage, als Frau auf einem Parkplatz oder in einem Parkhaus vergewaltigt zu werden, ist verglichen mit dem Risiko, als Mann im öffentlichen Raum Opfer eines (mitunter schweren) körperlichen Gewaltverbrechens zu werden, klar vernachlässigbar. Nicht, dass Vergewaltigungen damit verharmlost werden sollen, aber es stellt sich halt die Frage, inwieweit Frauenparkplätze eine geeignete Maßnahme zur Verhinderung sind und wo die Rücksichtnahme auf männliche Gewaltopfer bleibt. Und es stellt sich die Frage, woher die offenkundige Diskrepanz zwischen empfundener und tatsächlicher Bedrohungslage bei vielen Frauen in bezug auf öffentliche Parkplätze/Parkhäuser kommt... Wäre es vielleicht denkbar, dass eine gewisse mediale Über-Akzentuierung von Sexualstraftaten (evtl. auch aus feministischer Agenda heraus) zu dem Bild beiträgt, dass in jeder dunklen Parkhausecke jederzeit mindestens drei böse Männeernur darauf warten, die nächste Frau vergewaltigen zu können?
  17. Stimmt schon, nur ging es hier vor dem Hintergrund der tw. empfundenen Widersprüchlichkeit/Schwammigkeit nach meinem Verständnis auch um psychologische Ratgeberbücher/-texte und die dahinterstehende Schule, wobei der (mögliche) positive Effekt therapiespezifischer Elemente ja klar in den Vordergrund rückt. Dazu finde ich, dass es auch im Kontext einer Therapeutensuche sagen - je nach Art und Schweregrad des Beschwerdebildes - im Einzelfall nicht schaden kann, sich im Vorfeld schon einmal über die verschiedenen Therapieformen zu informieren. Von einem schwer Depressiven kann man das natürlich nicht erwarten, ebenso wenig wie von einem Patienten mit diffusem bzw. vielschichtigem Beschwerdebild. Aber wenn ich mir als Patient bspw. schon im Vorfeld sicher bin bzw. bereits die Diagnose erhalten habe, unter einer spezifischen Phobie zu leiden (und davon abgesehen keinerlei Leidensdruck herrscht), erscheint es mir durchaus sinnvoll, sich infolgedessen bewusst für eine KVT zu entscheiden. Darüber hinaus würde ich auch so weit gehen, dass die therapeutische Allianz bzw. Collaboration auf Individualebene - in Abhängigkeit von den persönlichen Einstellungen und Vorlieben - durchaus z. T. wieder (direkt oder indirekt) von der Therapieform beeinflusst werden kann. Bei einer stark ziel- und ergebnisorientierten Persönlichkeit (als Patient) ist es bspw. denkbar, dass mit einer KVT auch positivere Erwartungen verbunden sind und der fit mit den gemeinsam vereinbarten Therapiezielen höher sein kann als im Rahmen einer analytischen PT. Bei einer anderen Persönlichkeitsstruktur mit anderen Vorlieben mag genau das Gegenteil der Fall sein. Allerdings sind das, wie du schon schreibst, Einzelfallerwägungen, die man bei einer Therapeutensuche im Hinterkopf behalten kann, aber nicht muss. Mit dem allgemeinen Rat, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen und die "Stimmigkeit" im Erstgespräch bzw. den Probesitzungen zu erfühlen, macht man in jedem Fall nichts verkehrt. Gleichzeitig empfiehlt es sich natürlich auch, möglichst unvoreingenommen an die Sache herangehen und im Zweifelsall einfach mal dem Rat des Fachmanns zu vertrauen.
  18. Ergänzend dazu: Je nach individuellem Beschwerdebild scheint es auch - in bezug auf die praktizierte Therapieform - besser und schlechter geeignete Therapeuten zu geben. Bei Angststörungen etwa zeichnet sich ab, dass die (Kognitive) Verhaltenstherapie im Vergleich zu anderen Therapieformen höheren Erfolg verspricht. Siehe bspw. https://www.scientificamerican.com/article/are-all-psychotherapies-created-equal/ oder https://en.wikipedia.org/wiki/Dodo_bird_verdict#Opposition
  19. Ja, musst du einzeln testen lassen und am besten auch 1-2 Tage zeitversetzt um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Als zuverlässigen "Schnelltest" kannst du nur deinen IgE-Spiegel im Blut bestimmen lassen. Sollte dieser erhöht sein, deutet das mit hoher Sicherheit auf eine Nahrungsmittelintoleranz (!= Unverträglichkeit) hin. Diese sind kommen aber nur sehr selten vor und selbst dann hast du noch keinen Aufschluss darüber, welche(s) Nahrungsmittel ausschlaggebend für die Immunreaktion ist. Zöliakie und Histaminintoleranz können ebenfalls anhand eines Bluttests diagnostiziert werden. Was die Unverträglichkeiten betrifft, kannst du die nur einzeln über einen jeweiligen Atemtest sicher diagnostizieren lassen. Um dir (vorläufig) den Arztbesuch zu ersparen, könntest du höchstens im Selbstversuch Provokations- bzw. Auslassungstests durchführen. Lass mal für 2-3 Tage komplett alle Milchprodukte weg (auch laktose"freie") und schau, ob sich etwas an den Symptomen verbessert. Als nächstes ernährst du dich mal ein paar Tage lang fruktosearm und/oder nimmst bewusst viel Fruktosehaltiges zu dir und schaust, wie dein Körper darauf reagiert etc. Aber im Prinzip kannst du dann auch ebensogut gleich die Atemtests durchführen lassen bzw. für einige Zeit ein ausführliches Ernährungs-/Symptomtagebuch führen. Auch wenn's unbequem ist, würde ich das auf jeden Fall den Gang zum Facharzt und eine differenzierte Diagnostik empfehlen, denn wer unter einer Laktoseunverträglichkeit leidet, hat sehr oft zusätzlich auch eine oder weitere Zucker(alkohol)unverträglichkeiten.
  20. Hast du denn irgendwelche konkreten Anhaltspunkte, die dich vermuten lassen, dass bei dir irgendwelche Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen könnten (Bauchschmerzen, Sodbrennen, Durchfall, Übelkeit, Verstopfung, Hautausschläge, chronische Müdigkeit, etc.)? Ansonsten verstehe ich die Intention dahinter nicht ganz. Wie dem auch sei: Auf die geläufigeren Unverträglichkeiten (Laktose, Fruktose, Glukose, Sorbit, Xylit, Gluten) kannst du dich beim Gastroenterologen testen lassen. Die Diagnose erfolgt dabei weitgehend sicher über einen H2-Atemtest bzw. einen Bluttest. Geht recht schnell und unkompliziert und wird bei begründetem Verdacht soviel ich weiß auch von den Krankenkassen übernommen. Die Atemtests kannst du sogar zu Hause durchführen (das entsprechende Zubehör bekommst du mit), daher wird das im Zweifel wohl auch über irgendwelche Online-Labor-Anbieter möglich sein. Für spezifische Lebensmittelunverträglichkeiten existiert m. W. als zuverlässige Diagnose-Methode nur das Prinzip Ernährungstagebuch...
  21. Zur Tauglichkeit der Vitamin- bzw. Mineralstoff-Status-Tests kann ich nichts sagen (wobei ich auch so etwas eher über einen Arzt machen lassen würde und auch nur bei begründetem Verdacht eines Mangels). Die Nahrungsmittelunverträglichkeits-Tests, die dort angeboten werden, sind aber Humbug: http://www.oegai.org/html/docs/Leitliinie_IgG_Satz.pdf https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/allergien/article/553677/serum-igg-test-taugt-nicht-diagnostik-nahrungsmittelunvertraeglichkeiten.html http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/igg-test-auf-lebensmittelallergie-das-steckt-dahinter-a-1015889.html
  22. This. Siehe z. B. hier https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4507494/ oder als deutsche Zusammenfassung z. B. hier http://www.muenchner-medizinjournalisten.de/ralf_schlenger/texte/Hautgesund.php Bevor man Iso empfiehlt, sollte man vielleicht auch mal die Indikation lesen und mit der Sachlage vergleichen: klingt für mich eher nach leichter bis maximal mittelschwerer Akne. Bei Iso finden wir unter Indikation Eben weil die Nebenwirkungen keineswegs zu vernachlässigen sind... Man kann natürlich auch bei Trauer über nen abgebrochenen Fußnagel Psychopharmaka empfehlen...
  23. Naja, rote und blaue Pille ergeben zumindest noch insoweit Sinn, als sie den einfacheren Gemütern, die zugleich vertraut mit dem Film Matrix sind, eine praktische dichotome Einteilung in absolute objektive Wahrheit und Mainstream-Propaganda-Fake-News-Scheinwelt anbieten. Aber auf diese schlechte (da stark hinkende) Metapher noch einen draufzusetzen indem man eine schwarze Pille herbeifabuliert, ist dann tatsächlich ein richtig wacker Kevin-Move. Selbst wenn der TE nicht so extrem seriös wirken würde, würde ich seinen Link schon allein deshalb keines Klickes würdigen.