saian

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  1. Okay, danke für deine Ausführung. Das war ja nun die Frage. Ich habe eine Person, die es mit Alkohol zur Therapie schafft. Mit sozialen Ängste, keine Freunde, sitzt nur zuhause. Was ist eine bessere Lösung als Alkohol?
  2. Ich verstehe immer noch nicht, was du mit deiner Ursächlichkeit sagen willst. Habe bereits aufgeführt, wie die kausale Kette aussehen könnte und dass eine Drittvariable dazukommt. Alkoholkonsum triggert allerlei Hormone, die zu Enthemmung und Euphorie führen, welche zu passendem Verhalten und etwaiger Desensibilisierung führen.
  3. Es ist vollkommen egal, ob etwas "ursächlich" für etwas sorgt, weil wir Menschen so nicht handeln/uns verhalten. Weil man dann bis ins Endlose in die Mikro-Ebene gehen kann, nur um eine nutzlose Diskussion zu führen. Wenn Alkohol als Katalysator für Aktionen funktioniert, durch die man sich bspw. desensibilisiert, kann es sicherlich dazu führen, dass man Ängste abbaut. Ja, die kausale Kette ist nun A -> B -> C. Das ist der Real-Life-Nutzen. Ja, ich kann 6 Monate trainieren, dass das vielleicht auch irgendwie mit Tee funktioniert. Dann sitze ich mit meinen Freunden in der Runde und hab mein Teegeschirr dabei. Ist halt die Frage, ob das praktikabel ist und was ich eher mache. Also landen wir wieder beim Trade-Off.
  4. Von welchem Tee sprichst du? Teetrinken ist komplexer als Schnapstrinken. Das ist wieder etwas, das isoliert betrachtet eventuell Wirkung zeigt (man bekommt einen Tee oder einen Schnaps vorgesetzt), so aber in der Realität nicht stattfindet. Tee trinken: Wasser aufsetzen, Tee aus der Packung, eingießen, Tee ziehen lassen, warten - 5 User-Aktionen Schnaps trinken: Flasche auf, eingießen - 2 User-Aktionen Das mag lächerlich erscheinen, ich sehe es aber jeden Tag in meiner Arbeit. Mehr User-Aktionen => höhere Komplexität => mehr Möglichkeiten zum Absprung Unter anderem ein Grund, weshalb wir zu Alkohol, Zigarette und Netflix greifen, anstatt zu Joggen, Kraftsport und Spaziergang.
  5. Wie alles im Leben ist auch Alkohol ein Trade-Off. Szenario: Eine Person hat soziale Ängste und kann ihr Haus nicht verlassen. Geschweige denn zum Psychotherapeuten gehen. Durch einen Schnaps kann die Person das Haus verlassen. Vielleicht sogar zum Psychotherapeuten. Ist Alkohol in diesem Kontext nun sinnvoll oder nicht? Ist der Schaden durch x Schnäpse pro Woche nun schlimmer als ein Leben in sozialer Isolation? Welchen Nutzen haben Studien, die isoliert untersuchen, für das Leben, das höchst komplex ist?
  6. Korrelation vs. Kausalität. Nerd-Sein war noch nie ein Grund für Ablehnung bei Frauen. Aber unkommunikatives, intolerantes, besserwisserisches Spasti-Verhalten. Und wenn man eben keine Zeit unter anderen Menschen verbringt, dann übt man korrektes Verhalten eben weniger. Ich verbringe 60-80h pro Woche am Rechner, hauptsächlich mit Programmieren. Abseits vom Rechner treffe ich mich überhaupt nicht mit IT-lern. Das ist für mich eine gute Mischung.
  7. Spontan paar Dinge, die ich mit Mitte 30 meinem jungen Ich mitgeben würde: - viel weniger Zeit in Frauen, Sex, Beliebtsein investieren: Warum? Weil die Zeit & Energie, die dort rein fließt, in anderen Bereichen dann fehlt. - mehr Zeit in eine sinnvolle(!) Karriere investieren: Warum? Das machst du 8-10h täglich. Also wird da sehr viel Energie & Selbstvertrauen fließen. Habe noch keinen Menschen kennengelernt, der einen beschissenen Job irgendwie ausgleichen konnte. Wenn du morgens nicht weißt, wofür du aufstehst, dann bringt dir auch der Sex am Abend nichts. - Verhältnis Praxis zu Theorie bei ~10:1 halten: 1h Buch lesen, 10h Praxis umsetzen. Scheint mir, als wärst du in einer Art passiven Starre. Willst Lösungen vorgekaut bekommen von uns hier. Wenn du deine Gesundheit gefährdet siehst, dann akzeptier es oder ändere es und dann leb mit den Konsequenzen. Mama schenkt dir kein tolles Auto ohje. Du bist 25, geh arbeiten und kauf dir ein eigenes, anstatt darüber zu jammern. Ich hab nie ein Auto bekommen. Und wen interessiert es? Mich nicht. Punkt 2,4,5,6 lösen sich von alleine, wenn du eine gute Karriere startest und du gleichzeitig aktiv auslebst, dass du 100% für dich selbst verantwortlich bist. Und nicht deine Mama. Dann ist die Antwort auf "Ich bin zu schüchtern/[andere x-beliebige Ausrede]." nicht mehr "Die Welt ist so doof.", sondern "Wenn ich nicht dafür sorge, dann passiert es auch nicht.".
  8. Paar Ideen zum Lernen (in Gruppen), da ich Kinder & Jugendliche (9-18) unterrichte: - #1: sich selbst so verhalten, wie man möchte, dass sich die Kinder verhalten. Beispiel: Pünktlich, nett, höflich, neugierig etc. - immer zuerst selbst ausprobieren lassen und loben für Aktion, damit Selbstvertrauen steigt - ermutigen, dass es selbst machbar ist (Beispiel: "Ich glaube, dass du das jetzt alleine schaffst. Probier es einfach aus. Ich komme dann in 2 Minuten wieder zu dir und wir schauen uns das gemeinsam an.") - generell positive Sprache (nicht: falsch, Fehler, Problem, geht nicht, kannst du nicht, unmöglich, ist doch klar/logisch) - nach persönlichen Gefühlen fragen (Beispiel: "Und Peter, fühlst du dich heute fit?"). Je reifer, desto eher offene Frage stellen. - von Anfang an einen Rahmen stecken, inkl. Erklärungen: Beispiel: "Wenn jemand etwas sagen möchte, bitte streckt eure Hand. Dadurch kommen auch die zu Wort, die etwas zurückhaltender sind." - jedes Kind startet von "wissbegierig & fähig zu lernen" - jedes Kind vom individuellen Startpunkt abholen - zuerst Fragen stellen anstatt Lösungen zu präsentieren: "Verstehst du, was die Aufgabe ist?", "Kannst du das in deinen eigenen Worten erklären?", "Hast du eine Idee, wie du anfangen kannst?", "Weißt du, wie du dir selbst helfen kannst und wo du Hilfe findest?" - immer in die Situation des Kindes hineinversetzen (= Empathie), niemals darüber lustig machen - erkennen, welche Art von Moderation das Kind benötigt ("benötigt Schritt-für-Schritt-Anleitung" vs. "Findet Hilfe selbstständig") - Konflikte moderieren (Beispiel: Kind sagt über anderes Kind, dass es dumm ist, weil es etwas nicht versteht.) - Kinder auf Konsequenzen hinweisen und erklären (Beispiel: "Wenn du jetzt dein ganzes Essen isst, hast du nachher nichts mehr. Dann hast du nachher viel Hunger.") - nicht unter sozialem Druck einbrechen (Beispiel: Eltern, die einfordern, dass es bei mir so gemacht wird wie bei ihnen zuhause. Dabei aber auch mit Eltern richtig umgehen) - eigenes Verhalten hinterfragen. Ältere haben idR ein besseres Verständnis für komplexere Mittel (Humor, Ironie etc.) - immer up-to-date in der Welt der Kinder sein. Beispiel: Wissen, wer Dagi Bee ist, was Fortnite ist etc. - selbst durch Verhalten zeigen, dass Fragen wichtig ist & ich nicht alles weiß. Beispiel: "Ja, Fortnite kenne ich. Wow, cool, dass du dich da auskennst. Spielt man das immer mit 32 Spielern oder kann man das davor festlegen?"
  9. Woran fehlt es dir dann? Es ist also kein sexuelles Thema, okay. Warum willst du nur "ne coole Zeit" mit ihr verbringen, kommst aber mit "jetzt weiß ich woran ich bei ihr bin" um die Ecke? Ihr seid also zwei Bekannte, die Zeit miteinander verbringen, wenn ihr nichts anderes zu tun habt. Sie hatte was anderes zu tun (krank sein) oder keine Lust auf dich. Du hattest nichts anderes zu tun und anscheinend auch nicht die Möglichkeiten, etwas anderes zu tun. Oder warum hast du direkt am Rad gedreht? Denkst du, dass du einen Wert in diese Welt bringst? Hast du Freunde? Hast du einen geilen Job? Gibt es mehr in deinem Leben, als auf einen anderen Menschen wütend zu sein, weil er/sie dir absagt? Hättest du genau so reagiert, wenn es ein männlicher Bekannter gewesen wäre? Generell wirken deine Antworten sehr impulsiv und weinerlich. Zwei Fremde "provozieren" eine Antwort zur Sexualität, du rechtfertgst dich mit 4 Sätzen. Und dann jammerst du auch noch über die "Forenkultur".
  10. Dummes Verhalten hinter der Maske von "Ich sage gerne mal was ich denke" zu verstecken ist in sich schon dummes Verhalten. Du wolltest sie flachlegen, hast dir irgendwelche Fantasien ausgemalt und jetzt sagt sie ab. Weil du sonst aktuell nichts mit Frauen am Hut hast, fühlst du dich gekränkt. Kann ich total nachempfinden. Ist jedem schon passiert. So wie wenn man am Hafen einer einsamen Insel alleine steht und das letzte Schiff ohne einen los fährt. Da wird man ängstlich und bekommt Panik. Jemand sagt ab, du heulst. Und dann hast du nicht mal den Mut, ehrlich zu sein, sondern erzählst Kokolores von wegen "Jetzt kann ich heute Abend nichts mehr planen.". Menschen/Frauen haben manchmal Kopfweh. Das kommt vor. Oder sie haben keinen Bock auf dich, weils eine bessere Alternative gibt. Das kommt vor. Und dann gibt es Menschen, die damit nicht klar kommen, weil sie selbst nichts zu tun haben. Das bist in diesem Fall du. Weil dir ein Mensch MORGENS absagt, kannst du ABENDS nichts mehr unternehmen? Ist das dein Ernst? Würdest du dich mit so einer Person selbst treffen wollen? Also wo Mama noch die Schuhe zubinden muss, weil der Bub sonst hinfällt? Sie hätte dich ausgelacht und dir ein Taschentuch gegeben. Oder meinst du, dass sie "Respekt" gehabt hätte? Vielleicht hätte sie Angst gehabt, weil du dich wie eine impulsive Furie verhalten hast, aber sonst nichts. Ich weiß, in deiner Fantasie gehst du hin, machst eine "Ansage", sie kniet vor dir nieder und lutscht dir einen. Aber ich verrate dir etwas: Wird nicht passieren. Keine Angst, sie hat seit deiner Guten-Morgen-Nachricht bereits für sich beschlossen, dass du ab jetzt kein Mann mehr bist, den sie Ernst nehmen sollte. Aber jetzt mal ernsthaft: Wenn sie JETZT schreiben würde, dass sie dich treffen will, dann würdest du jetzt direkt einen Harten bekommen. Also erzähl dir doch selbst nicht solche Lügengeschichten, dass du so ein krasser Ehrenmann bist. Bist du (noch) nicht. Aber das ist doch super, du weißt jetzt, woran du arbeiten kannst: - Bau dir ein Leben auf, so dass du nicht sofort weinerlich wirst: geiler Job, Fitness, Kampfsport, Sachen tun & nicht nur rauslabern und planen
  11. Es gibt da eine Methode, die alle anderen Methoden überflüssig macht: Etwas haben, für das man aufstehen WILL. Wie in der Kindheit, als nur am Samstagmorgen Fernsehen erlaubt war und Scooby Doo kam. Ich stehe 7 Tage die Woche 0500-0530 auf. Bei meiner Freundin manchmal erst um 0700, weil ich da eh nichts Sinnvolles mache. Aber da es auch mir manchmal schwer fällt, v.a. wenn ich abends mal länger weg war: Tageslichtlampe mit Zeitschaltuhr. Hat 10.000 Lux und hat vor 10 Jahren 20€ gekostet. Da ist das Schlafzimmer hell wie eine Baustelle. Die Spätaufsteher, die es nicht schaffen, haben in der Regel einfach nichts Sinnvolles zu tun, denn sonst würden sie aufstehen. Also außer natürlich die 0.0000001%, die körperliche Probleme haben und dann zum Arzt sollten.
  12. saian

    Dan Pena

    Also kurz: Du hast dich motiviert gefühlt und hast dann nichts getan. Glückwunsch.
  13. Nein. Menschen sind schon immer so. Der Unterschied ist, dass wir jetzt die Mittel dazu haben. Man muss sich als Frau heute nicht mehr zuhause verprügeln lassen, sondern kann sich scheiden lassen. Man muss nicht mehr den Schrott vom Nachbar kaufen, weil man sonst niemanden kennt, der sowas verkauft. Du schreibst über Sachen, aber zu 100% würdest du das auch so machen. Die Sache ist halt, dass du überhaupt nicht in der Situation bist, das machen zu müssen, sonst würdest du bestimmte Sachen verstehen, Stichwort Empathie. Manche Menschen muss man halt ghosten, weil sie es nicht verstehen. Das machen meistens Frauen. Weil Frauen mehr Fans haben als Männer. Aber irgendwie lustig, dass hier irgendwie jeder der Schlauste ist, aber kaum einer checkt, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt: 1. am Spielfeldrand stehen, immer über die Spieler im Spielfeld flennen, aber gleichzeitig immer gierig reinschauen & insgeheim auch mitspielen wollen 2. das Spiel lernen und exzellent darin werden
  14. Wer noch nie einen Beruf (ungleich Job) hatte, der einen zum Brennen bringt, verpasst wahrscheinlich eine der geilsten Sachen im Leben. Allein schon weil in den Beruf 40-50% der wöchentlichen Wachzeit fließt. Burnout ist sehr ordentlich erforscht. Im Endeffekt kann man es vereinfach so ausdrücken: Wenn man es nicht mehr schafft, seinen Stress zu bewältigen. Dazu gehört natürlich auch, dass man angemessene Personal Boundaries hat und kommuniziert. In manchen Berufen steckt der Stressabbau bereits schon drin, bspw. durch viele Erfolgserlebnisse, Flow-Momente etc.
  15. saian

    Dan Pena

    Wieviel MEHR als sonst hast du seit Dienstagabend gemacht? Ich glaube, dass die Leute, die er gecoacht hat, insgesamt 50Mrd Umsatz gemacht haben mit ihren Unternehmen.
  16. Ist aber trotzdem Mikro-Management, das die Komplexität erhöht und gleichzeitig kaum Vorteile bringt, zumindest mal im Frühstück. Der Rest würde sich von alleine erledigen, mit gefühlt null Aufwand, wenn morgens mal ein halbes Kilo Gemüse dazukommen würde. Halbe Packung TK-Kaisergemüse abends aus dem Gefrierfach, morgens 5min in die Mikro, ordentlich Salz und Pfeffer drauf und rein damit. Wer dafür zu faul ist (=ich) oder Gemüse nicht sehr mag (=ich), der packt das Zeug in den Mixer, bisschen Wasser und Süßstoff dazu und dann wird das ein Shake/Smoothie. Dann gibt es überhaupt keine Ausreden mehr, das Gemüse schmeckt dann süß und der Aufwand ist 1s Mixer an & aus. Damit schiebt sich automatisch dann durch die Sättigung das Frühstück aufs Mittagessen und das Mittagessen aufs Abendessen, womit rund 500kcal ohne Hunger wegfallen. Die zusätzlichen Mikronährstoffe sorgen für mehr Energie über den Tag.
  17. saian

    Dan Pena

    Bei London Real gibt es eine Doku über ihn, ist sehr spannend. Und Leadership Skills, für ein bestimmtes Klientel ja.
  18. Du hast dabei ja meinen Beitrag zitiert, also frage ich mich, was an dieser Frage Wut entstehen lässt. 2.700kcal für einen Ruhetag bei deinen Daten ist einfach utopisch. https://fitness-experts.de/kalorienrechner
  19. Woher kommen diese 2692kcal? Laut Fitness Experts sollten das an trainings- u. arbeitsfreien Tagen eher 2.100-2.200 sein.
  20. Null. Aus ganz logischen Gründen: - Ich verbringe (sehr viel) mehr Zeit mit meinem Partner als meine Familie oder meiner Freunde - Ich kenne mich selbst besser als meine Familie oder meiner Freunde Nicht sehr wichtig. Ich mache lieber großteils getrennt etwas. Aber klar, mein Partner soll korrekt zu den Freunden sein. Aber das filtere ich auch gleich am Anfang raus: Wenn jemand nicht sehr nett & gleichzeitig direkt ist, wird er nicht mein Partner oder ein Freund. Anfang 20 mal. Aber im Erwachsenenleben nie. Liegt aber auch daran, dass ich bei sowas sehr direkt bin und darüber spreche.
  21. Welchen Wohlfühlfaktor haben denn die langfristigen Folgen von übermäßigem Essen? - geringere Fitness im Alltag? - geringes Selbstvertrauen? - Ausschluss von sozialen Aktivitäten? - höhere Ausgaben durch mehr Essen? - deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für Krankheiten aller Art? - geringere Lebenserwartung? - weniger mögliche Liebespartner Ich finde das Argument "x ist ein Wohlfühlfaktor" schleierhaft. Also ja, ich kann mich durch Essen jetzt wohl fühlen. Wie mit einem Schnaps auch. Oder einem Kuss. Oder einer Nase Koks. Oder einem lachenden Baby. Ich sehe nur nicht, wofür das ein Argument sein soll. Wenn Coping-Mechanismen aus dem Ruder laufen und ernsthafte Konsequenzen haben, sollte man hinterfragen, ob "Wohlfühlen" ein Argument für Verantwortungslosigkeit sein sollte. Es spricht nichts gegen leckeres Essen. Und auch nichts gegen Kuchen. Wenn man sich "mal" einen Kuchen gönnt oder einen Schweinebraten. Adipös sein ist aber nicht "mal" einen Kuchen zu viel. Das sind Monate (!) andauernd einen Kuchen zu viel. Da muss man sich doch automatisch irgendwann fragen, was da in der Psyche schlummert, warum man monatelang fetter und fetter wird, tolle Dinge nicht mehr machen kann (Sport, Schwimmbad etc.) und trotzdem immer weiter frisst. Und wenn man es nicht alleine schafft, holt man sich Hilfe (bspw. Psychologe/Psychotherapeut). Und ja, das ist nicht immer alles einfach. Aber wofür soll "Ist nicht so einfach für mich" ein Argument sein?
  22. Was genau meinst du mit "dass der Körper sich holt, was er morgens und mittags nicht kriegt"? Sprichst du von Energie in Form von Kalorien? Dann ganz klares Nein. Du hast momentan mind. 50kg Körperfett an dir, was umgerechnet ca. 125 Tage Gesamtumsatz für dich sind. (50 x 7.500 / 3.000) Abzuglich des essentiellen Körperfetts hast du theoretisch so viel in deinen Depots, um fast 4 Monate ohne Nahrungsaufnahme z überleben. Abgesehen davon würde "dein Körper", wenn er so einen Mechanismus hätte, sich wahrscheinlich eher einen Topf Gemüse mit Fleisch wünschen. Das wären dann aber nicht 1.500kcal. Fühl mal vor dem Essen in dich hinein, diese Minuten davor. Wie geil bist du auf das Essen? Wie würdest du dich fühlen, wenn das Essen ausfallen würde? Wie würdest du dich fühlen, wenn du keine Wahl auf das Essen hättest und dir irgendwas vorgesetzt wird? Wie würdest du dich fühlen, wenn jemand einen Großteil deines Essens abhaben möchte und du dann viel weniger hättest? Ich denke, dass Essverhalten geschätzt 90% durch Emotionen gesteuert wird. Schau dir mal dein Essverhalten an, wenn du einen wirklich emotional tollen Tag hast. Du bist stressfrei unterwegs, die Sonne scheint, tolle Menschen sind da, Babies, Hunde. Du lachst viel, der Tag berührt dich innerlich. Du denkst nicht an den gestrigen oder morgigen Tag. Setzt du dich da abends hin & haust dir die Wampe voll? Sehr wahrscheinlich nicht, weil du emotional gar nicht das Bedürfnis hast. Wahrscheinlich hast du das Essen fast vergessen.
  23. Würde ich sehr genau beobachten. 1.500-2.000kcal Abendessen hört sich für mich extrem nach Coping an. Du hast den Tag geschafft, Termine erledigt, unangenehme Aufgaben angegangen - insgesamt viel Stress angesammelt. Normalerweise gehst du jetzt nachhause und lässt den Stress los, musst nicht mehr die Rolle des Chefs ausfüllen, knallst dir das Essen rein, gönnst dir so richtig was. Was du den ganzen Tag über festhalten und einsperren musstest, kannst du jetzt hier loslassen. Und jetzt streichst du das. So ein kleiner Shake, null "Ich lasse jetzt los, der Stress verschwindet", sondern "Ich muss mich jetzt nochmal plagen und beherrschen.".
  24. Was sind Lösungsmöglichkeiten, wenn Hindernisse auftreten? Was machst du, wenn du abends mal bei einem Geschäftsessen bist? Was machst du, wenn du abends mal in eine Bar eingeladen wirst? Was machst du, wenn du mal an einem Tag NICHT alle diese 15 Punkte schaffst? Wie gehst du mit Frust um? Was machst du bitte nachts, wenn du normalerweise um 8 Uhr aufstehst und nur auf 5h Schlaf kommst?
  25. Tag 1 nach dem Abendessen bis Tag 3 nach dem Aufstehen. Die geringste Dauer eines Fastentages waren mal ~31h (22-5 Uhr), die höchste ~40h (18-10 Uhr). Wie gesagt: LOW complexity. 1 Tage = ~2.500kcal Defizit. 3 Tage = ~7.500kcal Defizit => ~1kg Körperfett-Abbau Ich habe die Fastentag nie herausgenommen. Es gibt keinen Grund dazu. Das sind meine hyperproduktiven Tage. Muskelmasse kann ich nicht beurteilen. Hab 10kg Gewicht abgenommen & die Trainingsgewichte sind alle nach oben. Ich finde deine Frage jedoch überflüssig. Du hast einen BMI von 36 und mindestens 40kg Übergewicht. Vollkommen egal, ob du dabei Muskelmasse verlierst oder nicht. Wenn du so bleibst, bist du in paar Jahren nicht mehr fähig am sozialen Leben teilzunehmen, geschweige denn 100m am Stück zu laufen. Dann fährst du mit so 'nem E-Scooter durch den Einkaufsladen. Aktuell wird das bei dir verschleiert, weil du erst 27 bist und der Körper da noch sehr viel wegsteckt. Ich VERSPRECHE dir: Wenn du 40kg abgenommen hast, bringt das in allen deinen Haupt-Lebensbereichen einen Benefit von mindestens 100%. Egal wie toll du gerade im Business oder bei Frauen bist. Allein weil du etwas mit dir ausgemacht hast & es umgesetzt hast, bekommst du einen IMMENSEN Schub an Selbstvertrauen. "Keep the promises you made to yourself". Ich weiß, dass Leute dich aktuell bewusst vermeiden, weil du adipös bist. Leute, die ihre Außenwirkung wichtig finden, wollen nicht mit dir gesehen werden. Du machst keinen Sport, weil du entweder in nahezu jedem schlecht bist (Ballsport, weil Physik) oder deine Motivaton schnell weg ist (weil du schlecht bist). Dazu natürlich der Halo-Effekt. Ist doch ganz simpel: Dein Gehirn fährt deine Motivation hoch, um Nahrung zu suchen. Dann nimmst du Nahrung auf, du bist befriedigt, deine Motivation sinkt. Das ist der Rhythmus, der durch Nahrungsaufnahme gesteuert wird. Wenn ich mittags esse, muss ich mich 2h hinlegen. Produktiv Arbeiten kaum noch möglich. Bin im Wochendurchschnitt bei 48h über die letzten 11 Wochen. Bin abends freudig aufgeregt, weil ich mich aufs Essen freue. Warum hast du damals wieder zugenommen? Hattest du Stress? Hattest du endlich eine Freundin und "musstest" nicht mehr dünn sein? Es ist einfach eine Mischung. Wissenschaft heißt nicht "Ja, das ist so und mache es so.", sondern "Hier, mal ein Hinweis, Methode A hat bei den meisten Probanden im Durchschnitt sehr gut funktioniert, Methode B mittelmäßig gut und Methode C weniger gut. Also teste doch mal Methode A und schaue, wie sie bei dir funktioniert. Wenn es nichts für dich ist, dann teste mal Methode B." Das "etwas Gutes tun" ist wahllos zu ersetzen. Mit Heroin tust du deinem Gehirn auch "mal kurz was Gutes". Das Problem ist, dass wir zu oft, auch durch wissenschaftliche Isolation, Sachen sehr isoliert betrachten. Einzelne Teilaspekte unseres Lebens kann man aber nicht isoliert betrachten. Da gibt es nahezu immer einen Foot-in-the-Door-Effekt. Ja, DIESES eine Stück Kuchen heute, das sind nur 500kcal. Das sind 0,07kg Körperfett, no one cares. Wirklich, das macht nichts aus, gönn dir doch mal was. Jetzt steckt der Fuß drin, die Büchse der Pandora ist geöffnet. Kuchen ist ganz schön lecker. (ohoh, Kuchen wird jetzt mit Wohlgefühl verbunden) Das entstresst mich. (ohoh, jetzt es ist zum Coping da) Mit Freunden so einen Kuchen essen ist doch auch sozial. (oh, die soziale Keule) Jeder isst doch Kuchen. Ich will kein Außenseiter sein. (shit, social pressure) Wer nun nicht eine hohe Introspektions-Fertigkeit besitzt, der bekommt den Fuß nicht mehr raus. Sei dir also bewusst darüber, was "einmal was gönnen" auslöst. Gerade Essen ist Teufelszeug mit unserem Zeitgeist. Überall kann man in einem schwachen Moment mal kurz 1.500kcal verschlingen unter dem Deckmantel von "das ist doch ganz normal". Sei dir über die Konsequenzen bewusst. Finde dann ein Gleichgewicht. Es geht nicht um Perfektion. Ich esse auch Kuchen. Du hast aber nicht nur einmal Kuchen gegessen, sondern viel zu viel. Komplett andere Baustelle. Du solltest richtiges Arbeiten lernen. Busy vs. Productive etc. Low Complexity.