TheChild

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  1. Danke euch beiden! Auch für den Hinweis zum Thread zu Achterbahn/Tretboot, inklusive eurer Berichte dort mit sehr offenen und einsichtsreichen Erlebnissen und Erkenntnissen zu den Entwicklungen der Beziehungsmuster. Ein wertvoller Thread. Wenn ich da bin, wo ich sein möchte, werde ich auch berichten; schade eigentlich, dass der Thread verstummt ist... @Magnetism: Danke auch für die Reflektionen. Ich habe mich zwar schon viel mit Beziehungen und Spiegelungen (Projizieren) beschäftigt, habe jedoch noch nie über das Prinzip, man spiegelt dem anderen das, was man nicht hat, gehört (sondern eher regen einen die Aspekte im anderen sehr auf, die man bei sich als Schwäche sieht/unberarbeitetes oder Erinnerungen and Negatives aus Vergangenheit). Woher kommt das, was du hier ansprichst? Ich denke jedoch nicht, dass es so schwarz/weiß war. Ich habe sicherlich noch Schwierigkeiten mit klarer Kommunikation meiner Bedürfnisse/mir das zu nehmen, was ich brauche, dennoch war es nicht ganz so einseitig. Durch diese Beziehung habe ich sehr viele Impulse bekommen, meine negativen Aspekte zu bearbeiten; zu sagen er habe mich „ausgesogen“ würde mich zu sehr in die Opferrolle stellen. Sich als Opfer zu sehen ist denke ich nie wirklich hilfreich (außer in manchen Extremfällen, die missbräuchlich waren etc.). Weder für den anderen, noch vor allem für einen selbst. Ich denke, da ist man nicht ehrlich, und nimmt sich Autonomie und Selbstverantortung, die man als erwachsener Mensch immer hat. Dass sich Energie nehmen war sicherlich beidseitig, schlussendlich allein wegen der Dynamik. Wenn ich also auf die Zukunft schaue, dann möchte ich vor allem mich nun meinen weiteren Plänen für die Zukunft widmen. Energie in andere Bereiche stecken und aus weiteren schöpfen. Noch mehr innerlich heilen (Meditation, kontinuierliche Reflektion, langfristig gesunde Beziehung eingehen). Ein paarerste Tage Ruhe und reflektieren haben mir schon gezeigt, dass ich ihm nur eines wünsche: Zeit für seine Themen zu haben, denn er hat sich schon sehr geändert, nicht im Sinne einer Maske, sondern hatte den intensiven Wunsch, weiterzukommen. Er muss sich weiterhin intensiv mit seinen Themen beschäftigen können, in unserer Beziehung war das einfach nicht möglich, das wünsche ich ihm jetzt. Fazit jedoch bei euch beiden Experten gesamt zu toxischen Beziehungen, wenn ich es richtig sehe: Trotz Therapie, trotz verschiedener, sehr negativen Erfahrung im Rahmen destruktiver Beziehungen, ist die Entscheidung zu einer „entspannten“/Tretboot Beziehung immer wieder eine bewusste, rationale (also gegen „Gefühl“/“Drama“, dafür mehr Harmonie/Selbstachtung/Stabilität), und kontinuierlich, als Entwicklung zu sehen. Weil man sich bewusst für die Nicht-Achterbahn entscheidet. Und trotzdem immer ein wenig wehmütig auf die Achterbahnbeziehungen zurückschaut. Eben das ist etwas meine Sorge. Dass ich ohne eine noch intensivere Therapie (Oder anderer Form von korrigierenden emotionalen Erfahrungen), mir emtional immer irgendwo eine Form des Auf und Ab wünsche. Trotz regelmäßiger Reflektion. Trotz Bewusstsein, dass es mir besser tut und dem starken Bedürfnis nach normaler Anerkennung und Wertschätzung. Nach euren Erfahrungen, lernt man das jedoch nur durch die nächste/erste „gesunde“ Beziehung, und die Affinität zu Auf und Ab, es bleibt immer irgendwo ein Teil von einem? Den Gedanken finde ich nicht sehr schön. Für das erste denke ich jedenfalls sind folgende Schritte gut: Reflektion und Selbstreflektion (die geendete Beziehung, die eigenen, noch nicht ganz bearbeiteten Muster, und sonst regelmäßig, die eigenen, sich ändernden Muster) Richtiges Loslassen (die Beziehung tat mir nicht gut, und wird es niemals tun, den Schmerz annehmen und akzepzieren, Dankbarkeit für das Schöne, das es gab, üben und diesen Menschen endgültig loslassen) Sich selbst verzeihen (dass man so lange in einer Dynamik geblieben ist, die beiden, und einem selbst nicht gut getan hat) Meditieren (Langfristig bessere Emotionskontrolle und Fähigkeit mit Emotionen gut umgehen zu können, Einsicht in tiefere Wahrheiten, Achtsamkeit als Haltung, kontinuierlich weniger Abhängigkeit vom Externen für das eigene Glück) Fokus auf eigene Themen (Energie in das legen, das mich selbst weiterbringt, wo ich langfristig Wirkung erzielen will und in Dinge ´, die ich bewegen will) ...Und dann langfristig, wenn genug Zeit zur Heilung und für mich da war, eine gesunde, stabilere Beziehung eingehen. Danke für den Input hier! Es waren sehr gute Anregungen.
  2. Ich bin dankbar für diesen Thread. Ich denke weitaus mehr Menschen, als man denken würde, befinden sich, oder haben sich - im Grad sicherich sehr variabel - schon mal in einer toxischen Beziehung befunden. Oftmals wird das nicht groß diskutiert oder reflektiert. Eine Beziehung geht in die Brüche, die nächste wird schon kommen... Deswegen teile ich diesmal, wie Einige im Thread schon zuvor hier in der Offenheit, ein wenig mehr und hoffe man sieht mir den Wall of Text und die verschiedenen Gedankengänge nach. Ich komme gerade aus einer Beziehung, die ich definitiv als toxisch bezeichnen würde. Leider nicht nur eine einmalige Sache, sondern die letzten fast vier Jahre ein Zyklus des Zusammenseins, sich viel Sehens, losen Sehens, FB, F+, offene Beziehung und wieder monogam zusammen. Alles probiert. Jedes Mal, wo der Kontakt neu aufgenommen wurde, dachte ich wirklich, dass es diesmal anders wird. Zwischen den Pausen/des Schlussmachens und dem Wiederaufnehmen des Kontaktes, beides immer seinerseits, lagen meist nur ein paar Wochen, nur um nach ein paar Monaten des Kontaktes wieder in das nächste Schlussmachen zu münden. Ich denke in einer solchen On-Off-Beziehung ist eines der schwierigen Dinge, sich rückblickend zu rationalisieren, wieso man das immer mitgemacht, bzw. zugelassen hat und mitgestaltet hat. Was hat mich dazu bewegt, immer wieder in diesen Zyklus hineinzugehen? Wieso konnte ich nicht einen Schlussstrich ziehen; respektiere ich mich selbst so wenig? Wie konnte ich so naiv sein, zu denken es werde diesmal anders, oder das beide sich so ändern könnten, dass es nun anders wäre? Und trotz allem diese Leere, diese tiefe Trauer und Schmerz, dass es wieder vorbei ist, nun endgültig vorbei ist, obgleich man einfach nicht glücklich war. Ich bin auf einen interessanten Artikel gestoßen, der die Anziehung und auch wirkliche „Abhängikeit“ zu einer eben solchen Beziehung biochemisch erklärt. Ein Hormoncocktail zwischen Oxytozin, Dopamin, Serotonin und Kortisol, die einen in einem immerwährend aufgeregtem Zustand halten (Will er mich sehen? Oh nein, wieder werde ich weggeschoben... Juhu, welch große Liebesbekundungen! Was kann ich sagen, damit es nicht wieder ausartet? Wie soll ich mich richtig verhalten, damit das Sehen zwischen uns heute harmonisch abläuft?). Dieser erklärt mir zumindest teils aus einer rational-wissenschaftlichen Perspektive, wieso eine solche Beziehung solch eine Anziehungskraft, ausüben kann, ja zu einer Art Abhängikeit wird (zwar in der Ansprache für Frauen, und etwas plakativ geschrieben, sicherlich jedoch für sowohl Mann und Frau anwendbar und den neurobiologischen Vorgang interessant bechreibend): http://www.ptsdjournal.com/posts/stop-the-toxic-relationship-cycle/ Über die Jahre habe ich mich - vielleicht vor allem initiiert durch die Erfahrung in dieser Beziehung - viel mit mir selbst beschäftigt. Ich bin in die Persönlichkeitsentwicklung gerutscht, hab mich mit meiner Persönlichkeit und meinen Defiziten beschäftigt, "Inneres Kind" betrachtet, Selbstakzeptanz und -wert kontinuierlich aufgebaut, mich mit Kodependenz auseinandergesetzt, und beschäftige mich nun vermehrt mit tieferer Meditation. Ich finde es immer sehr wichtig bei Beziehungen, wenn man die Dynamik verstehen möchte, zuerst auf sich zu schauen. Hier kann man nämlich, sowohl für das Verarbeiten, als auch für die Zukunft, am Meisten lernen und nachhaltig bewirken. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie habe ich schon viel über mich lernen können und vor allem viele schädliche Muster bewältigen können. Die ungesunden Auswüchse, die ich vor allem bei dem Gefühl des Verlassenwerdens, oder des Nicht-Beachtet-Werdens hatte, konnte ich größtenteils durch gesundes Verhalten und neue Gedankengänge ersetzen. Trotz allem komm ich nicht umhin mir zu denken, dass man für eine volle Verabreitung und vor allem neue Ausrichtung ggf. noch tiefer gehen muss. Psychologisch gesehen, gibt es für das wiederholte Eingehen toxischer Beziehungen vielfache Erklärungen, die jedoch immer wieder auf die Vergangenheit und die ersten Beziehungen zu Bezugspersonen zurückgehen. Bestimmte Prägungen, die sehr schwer sind umzupolen. Sodass, wenn eine ungesunde Prägung da ist, es sehr viel Kraft, wenn nicht intensivere psychologische Unterstützung braucht, diese neu zu besetzen. Sehr schön psychologisch fundiert erklärt finde ich das zB in diesem YoutubeVideo: How to stop the negative Relationship Cycle Ich kenne mitterweile viel Literatur und weiß auch, wo ich ganz gut weiter ansetzen kann. Trotzdem frage ich mich, ob allgemein Menschen, die ein stärkeres Muster an toxischen Beziehungen haben, von einer tieferen Therapie (Tiefenpsychologie) vielleicht nicht wirklich profitieren könnten. Konkret bei mir: obgleich ich viel Liebe in der Kindheit erfahren habe, waren hier auch sehr unschöne Dinge - vor allem auch die Beziehung meiner Eltern damals eine sehr unausgeglichene. Mein Vater mit narzisstischen Zügen, meine Mutter schwach und sehr unterwürfig, insofern als dass sie sich zahlreich respektlose und devaluierende Verhaltensweisen hat gefallen lassen. Meine Eltern sind mittlerweile mehr als 30 Jahre zusammen und auch viel glücklicher und in einer schönen Beziehung. Es kann also funktionieren. Dennoch ist es nicht das, was ich langfristig für mich selbst möchte - ein immerwährender Kampf, und diese Beziehung, die ich eingegangen bin und mitgestaltet habe, war teils um Einiges schlimmer. Und gleichzeitig merke ich, dass mich noch etwas an diesem „Auf und Ab“, für Liebe „kämpfen müssen“ oder mich „beweisen müssen“ noch emotional irgendwo hält. Ich habe Sorge, dass mich gesunde Beziehungen (obwohl ich solche in der Vergangenheit auch hatte), im Vergleich emotional, trotz kognitivem Wollen, kälter lassen. Ein Umprogrammieren der eigenen Liebesprägung ist sehr schwer und ich denke, dies ist vor allem in der Partnerschaft so; die Beziehungen, die ich zu meinen Freunden und Freundinnen pflege, sind mittlerweile seit Längerem alle sehr wertschätzend, gesund und bereichernd. Schwierig finde ich auch, für die Eigenreflektion und das Verarbeiten, differenzieren zu können, was mein Anteil war, und was seiner. Ich hatte oft das Gefühl sehr auf Abstand gehalten zu sein, bespickt mit gelegentlich starken Liebesbekundugen und visionären Zukunftsplänen. Und trotz aller Verbundenheit im Intellektuellen und vielen anderen Werten und Präferenzen - immer wieder Beschuldigungen, konstante Kritik an mir, an meiner Person und Charakterzüge. Im Gemeinsamen dann - vor allem anfangs, mit der Zeit immer weniger - viele Dramen, viel Eskalation, wo ich einen großen Teil bei mir gesehen hab, und diesen auch versucht habe über die Jahre intensiv zu bearbeiten, sodass diese am Ende auch deutlich ausblieben . Gerade nach der letzten Pause hatte er jedoch wie er meinte sehr an sich gearbeitet und ich war diesmal so sicher, dass es anders wird, da ich die Verhaltensänderungen am Anfang auch wirklich gesehen hatte. Mehr Eingehen auf das Gegenüber, Bereitschaft zur Selbstkritik. Auch insgesamt, viele Anregungen, viel mehr Unterstützung und Interesse für meine Themen. Obwohl ich mir also fest versprochen habe, nie wieder in Kontakt zu treten, gab ich dem Ganzen eine neue Chance. Nach einiger Zeit jedoch wieder - ich hatte oft den Eindruck, dass Frustration und Unsicherheit projiziert wurden, schlichtweg so Vieles wurde an mir kritisiert, er war oft genervt, vor allem von mir -wie er meinte, nur bei mir -, teils aggressiv und kommunizierte das entsrechend. Mir kam das sehr oft einfach respektlos vor. Und egal, wie versucht einfühlsam oder auch bestimmt ich das kommunizierte, ich hatte nicht den Eindruck, gehört zu werden. Und je mehr er mich von sich stieß, umso mehr versuchte ich den Kontakt, die Anerkennung zu bekommen. Wenn auch ich hier auch im Laufe der Jahre sehr daran gearbeitet habe, bei Zurückweisung auf Distanz zu gehen, und nicht im Gegenteil zu klammern, es war schwer für mich, das immer in Gelassenheit zu tun, und auch gegen Ende, waren noch Tendenzen da. Ich habe ihm vor einiger Zeit vorgeworfen narzisstisch zu sein, in ihm narzisstische Züge zu sehen, nachdem ich mich länger mit dem Thema befasst habe. Rückblickend gesehen war das sicher übergriffig, und es führte unter anderem dazu, dass er am Ende depressiv wurde. Dafür fühle ich mich noch sehr schuldig. Zukünftig würde ich nie wieder küchenpsychlogisch so über jemanden ein Urteil fällen. Sicher ist, dass er es mit mir auch nicht einfach hatte, und viel gelitten hat. Und dennoch, ich hatte den Eindruck, es ging oftmals um vor allem seine Bedürfnisse, seine Wünsche, seine Vorstellungen; Verhalten müsse er nicht ändern, selbst, wenn es mich veretze, er sei eben so und ich soll an meiner Empfindsamkeit arbeiten, die sei das große Problem. Ich hatte, wenn es auch mit der Zeit besser wurde, das Gefühl um jeglichen Krümel Aufmerksamkeit kämpfen zu müssen. Liebe Worte, Zuneigung, Wertschätzung. Gleichzeitig hieß es immer, ich erwarte zu viel, ich sei needy, oder teils wären meine Emotionen nicht gerechtfertigt, ich sei viel zu empfindlich. Obgleich ich mit der Zeit mir meiner selbst viel bewusster war, gerade in Beziehungen zu anderen und in meinen Vorstellungen von dem, was ich im Leben will und bewegen möchte - ich fing wieder an, sehr an mir zu zweifeln: Sehe ich Dinge wirklich so falsch? Bin ich wirklich so empfindlich oder erwarte einfach zu viel von einer Beziehung? In dieser Dynamik, die schon sehr fest saß, war ein meine Grenzen zu ziehen und kontinuierlich aufzubauen sehr schwer. Statt mit angemessenem Verhalten zu reagieren, bin ich erneut immer unsicherer geworden, versuchte Anmerkungen respektvoll und sehr auf ihn bedacht zu kommunizieren, hatte zunehmend Angst, etwas falsch zu formulieren, forderte durch Worte. Ein Eierschalentanz. Ich wurde dann mit der Zeit verstärkt bei seinen Bemerkungen zu meinem Verhalten, oder selbst bei normaler Kritik, immmer empfindlicher, und habe versucht das im gemeinsamen Gespräch zu analysieren, sodass wir vermehrt in der Analyse und nicht in der Führung der Beziehung waren. Und dann wieder Schluss. Ein neuer Zyklus, wieder ähnlich, wieder vorbei. Ich fühle mich erschöpft, bereue wieder an eine Änderung geglaubt zu haben. Leere und Trauer. Gleichzeitig auch die Erkenntnis, viel durch diesen Menschen gelernt zu haben, Dankbarkeit für die Zeit, für die schönen Momente, die Erinnerungen. Meine Überzeugung ist, dass man an Beziehungen gemeinsam arbeiten muss. Ich denke ich habe hier immer wieder daran gegelaubt, er irgendwann nicht mehr, nicht mehr an unsere. Ob man grundsätzlich aus so einer Beziehung wirklich gemeinsam herauskommen kann, weiß ich nicht, ich denke es ist schier unmöglich. Tief im Innersten denke ich zumindest, ohne hier ein Richtig oder Falsch zu definieren, war unser Bedürfnis daran zu arbeiten, vor allem in der Haltung an sich selbst zu arbeiten und bei sich zu suchen, recht unterschiedlich, und insofern die Beziehung zum Scheitern verurteilt. Und nun, die Trennung, sodas beide für sich alleine in die Heilung gehen können. Ich hatte das „Glück“, dass er wieder den Schlusstrich zog. Auch wenn mir mit der Zeit immer bewusster war, dass mir die Beziehung nicht gut tut, ich nicht glücklich bin und wir wahrscheinlich nicht aus dem Ganzen herauskommen, wäre ich, wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, trotz aller Erkenntnisse und Selbstbekundungen, wahrscheinlich noch länger nicht in der Lage gewesen, von selbst aus ein Ende zu setzen. Diese Einsicht ist auch nicht die Einfachste. Ich wünsche allen, die sich in einer toxischen Beziehung befinden, oder eine verarbeiten möchten und aus diesem Muster ausbrechen wollen, alle Stärke der Welt. Ich bin überzeugt, dass es möglich ist. Sollte man im Rahmen einer Beziehung das Muster ändern wollen, müssen das sicherlich beide Partner wollen. Und ich denke beide müssen zuerst bei sich anfangen, bevor man in das Gemeinsame geht. Macht man dies alleine für sich in der Nachverarbeitung, ist sicher auch eine harte Zeit angesagt. Wenn man es aber richtig macht, geht man aus diesen Kapiteln so viel stärker heraus und verändert nachhaltig sein Leben, daran glaube ich. Ich habe nun zum Glück die Zeit, mich vor einem neuen Jobbeginn mehr noch mit mir selbst auseinanderzusetzen, werde an einen ruhigen Ort fahren, viel Schreiben, viel meditieren. Um diesmal wirklich abzuschließen und ein neues Kapitel in Beziehungen langfristig beginnen zu können. Vorerst in einer noch besseren Beziehung zu mir selbst. Für weitere Anregungen, vor allem jedoch konkrete Erfahrungsberichte, wie man es selbst geschafft hat ( @Magnetism @Herzdame),sich aus dem Muster herauszuarbeiten und von der Prägung, solche Beziehungen einzugehen, zu lösen, bin ich sehr dankbar.
  3. Walking through walls The highest highs, the lowest lows life multi-colored, spectral and intense A bruised person I tried to heal I saw your innocence, your torment A childlike soul Yet walls thick and high Impatience, perfection and anger And I saw the beauty The yearning for love The fear of loneliness and isolation My idea of a bond So strong, pure and true No pain too high a price The times we spent Intertwined as one So trusting, life at its fullest We'd draw some suns hold talks so deep And enter absolute experience With love and highs Transcending all Nothing before came close to this And so I gave my all My energy, heart and soul Searching, believing, trusting I crawled at your feet To stand up again, losing myself Over and over and over No darkness was too much You let me in at times Promising the world for you and me Living my victim life - A savior I must be - And so, suffocating you Love me, see me For who I am And give me value, I’d beg Give you freedom, Let you be and Let you trample over me The back and forth Deepest love and cruel apathy The pulling, pushing, ever so often Two souls so lost So full of hurt And hoping to succeed How ugly can a person be To another, this You made me see and feel How hopeful joint hope Of promises to fight it all My light turned dim For far too long I couldn't give no more I walk away now Hopefully To grow and become whole I wish we'd met some other time But life is here to teach Inevitably and on its own with timely meaning For no one but myself, My dear, Can solve this one for me And no one but yourself, Big spoon, Can solve that one for you Good bye, good bye, Forever person, As such that we may heal I tried to walk through walls The crash so hard each time Learning can be so hard Thank you for the mirror The pain, the love, the growth I turn around, I soar, away and learn to become whole now by myself
  4. Hier wurde schon viel Wertvolles gesagt. Um ein guter Coach zu werden muss man sicherlich nicht unbedingt immer vom Fachbereich des Coachees Verständnis haben (Industriewissen, wie bei Beratern), dennoch ist es sicher hilfreich, eine Spezialisierung zu haben. Viele Coachees fühlen sich wohler, wenn der Coach vom eigenen Problembereich Erfahrung hat (so zB Führungskräftecoaching - hier ist es sehr hilfreich, wenn du selbst schon Erfahrung im Bereich Teamführung etc gehabt hast). So oder so ist eine Ausbildung sehr hilfreich. Dazu gibt es verschiedene Zertifizierungen, im systematischen Bereich zB auch noch die DGSF Zertifizierung, die als Qualitätssiegel funktioniert (https://www.dgsf.org). Was in guten Ausbildungen immer mit dabei ist, sind viele praktische Stunden, in welchen man coacht und von sehr erfahrenen Ausbildern immer wieder Feedback bekommt (Supervisionen) und im besten Fall auch Selbsterfahrungselemente ein Teil der Ausbildung sind. Eine Auseinandersetzung mit sich selbst, bevor man tief mit Menschen zu tun hat, ist sehr hilfreich und ein guter Grundstein. Wie @Herzdame schon gesagt hat: die Theorie ist in diesen Ausbildung nicht so wichtig, der praktische Teil ist derjenige, der dir die beste Basis gibt. Und schließlich hat ein guter Coach eine unglaubliche Beobachtungsfähigkeit. Erst kürzlich hatte ich im Rahmen einer begonnen Ausbildung das Glück einen solchen Menschen in Aktion zu erleben. Ohne viel zu sagen, konnte er durch Beobachtung und etwas Fragen sehr gezielt, schnell und einfühlsam auf grundlegende Probleme von seinen Coachees eingehen. Insofern würde ich dir, wenn du es professionell angehen möchtest, auf jeden Fall zu einer guten Ausbildung mit viel Supervision und Selbsterfahrung raten. Im persönlich-eigenständigen Bereich sich dann gegebenenfalls auch damit auseinandersetzen, wie man Menschen, ihre Haltung, ihre Gefühle usw. gut beobachten und interpretieren kann. Wie geht es diesem Menschen gerade? Worauf und wie reagiert er auf bestimmte Fragen? Hier ist sicher auch schon eine gewisse Prädisposition - wie sensibel nehme ich meine Umgebung wahr - und schlichtweg ehrliches Interesse an Menschen wichtig. Durch Übung, etwas Literatur und Erfahrung ist hier aber auch sehr viel Ausbaupotential.
  5. Öhm? Wenn es dir wirklich zu spät war/du müde/ kaputt von irgendwas bist, nein. Wenn du Zeit hattest und sie insgesamt treffen willst, ja. Wieso diese manipulativen Spielchen? Hard-to-get ist mMn in zwei Situationen effektiv: a) Du hast es mit jemandem mit geringem Selbstwert zu tun, der auf sowas anspringt. b) Du hast tatsächlich viel zu tun, interessierst dich für Vieles und machst es gerne, und bist insofern "hard-to-get", weil du ein ausgefülltest Leben hast und nicht durchgehend Zeit hast. Das ist attrakiv. Wie sie darauf reagiert? Whh wird es sie nicht groß kümmern. Entweder sie hat da Zeit, oder nicht. Gedanken wie "Wow, was für ein Typ! Jetzt hat er spontan keine Zeit für mich. Krass. Der muss ein super Leben am Laufen haben. Den MUSS ich jetzt treffen" werden eher nicht kommen. Dir sollte es in dieser Situation auch nicht darum gehen, was sie denkt, denn das wirst du grds. nicht wissen können. Sondern darum, ob du dich authentisch verhältst und das machst, worauf du Lust hast (i.e. dich mit dir treffen, worum es hier im Thread seit Tagen ging).
  6. Glückwunsch erstmal, dass es so gut bei dir läuft. Auf den ersten Blick klingt das schonmal sehr gut. Ich denke du bist jetzt negativ vorgebprägt durch diese schlechte Erfahrung der Arbeitslosigkeit. Du bist damals in deinen Augen gescheitert, und hast jetzt Angst, es könnte sich wiederholen. Keiner, außer ggf. ein Experte wird dir wirklich sagen können, woran das wirklich lag. An etwas in deinem CV, dass deiner Zielgruppe nicht gefallen hat, dazu noch der Arbeitsmarkt, vielleicht die Art und Weise, wie du dich beworben hast. Ich denke das Wichtigste ist einen Bereich zu finden, für den du wirklich brennst. Dabei geht es nicht darum, dass es schon der perfekte Job deines Lebens ist, oder dass es schon final der richtige Bereich ist. Es geht darum, dass es dich wirklich interessiert und dass du dir vorstellen kannst, dass es evtl. einem deiner längerfristigen Ziele dient. Arbeitgeber suchen immer mehr nach Menschen, die schnell lernen, selbstverantwortlich sind, und für das, was sie tun, auch brennen. Deswegen wird in Bewerbungsgesprächen auch oft gefragt "Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?". Viele Menschen missverstehen diese Frage und denken es geht hier darum, sich beim Unternehmen einzuschleimen. Nein. Hier wird nach Menschen gesucht, die Ziele haben. Und wenn sie noch so grob sind, haben sie einen Plan, etwas, dass sie in dem, was sie zB beim neuen Arbeitgeber machen müssen,, dadurch sehr gut werden lässt, weil sie wirklich lernen wollen. Such dir Unternehmen, von denen du irgendwo überzeugt bist. Ob von der Unternehmensphilosophie, dem, was du dort lernen kannst, der Thematik, die du dort spannend findest. Und dann bewirb dich. Und ja, vielleicht mehrfach. Absagen gehören dazu und sind eine Möglichkeit, dazuzulernen. Viel geben hier nur schon auf. Wenn du nach ner kurzen Zeit feststellst, dass es nicht ganz klappt, dann unterhalte dich mit Leuten, die sich auskennen. Und suche nach Alternativen. Vielleicht sind es auch kleinere Unternehmen, wo du dasselbe auch lernen kannst. Oft ist es hier zudem so, dass du relativ schnell Verantwortung übernehmen kannst, viel dazulernen kannst und dich schnell einbringen darfst, wenn das Betriebsklima ein offenes ist, wie bei kleinen Unternehmen oft der Fall. Die freuen sich meist daüber und brauchen verstärkt selbstmotivierte und visionäre Mitarbeiter. Geh auch auf Fachmessen, oder zu Vernstaltungen, die sich mit deiner Thematik und Interessensschwerpunkten auseinandersetzen. Kontaktiere Menschen, die in deinen Interessensbereichen tätig sind. Frage bei ihnen nach und lerne von ihnen, wie sie es gemacht haben und dahingekommen sind, wo sie heute sind. Wichtig ist also Interessensgebiete finden, Ziele definieren, Informieren, interessierte Menschen und Fachpersonen kontaktieren und nicht aufgeben.
  7. TheChild

    Nachhaltig Investieren

    Ich denke eben nicht: man kann nicht unbedingt erwarten in nachhaltige Produkte zu invstieren und dieselbe Rendite zu erzielen, wie bei manch anderen Investitionen. Ist ein Trade-Off. Was ist mir wichtiger - meine Werte/der Glaube, dass ich durch meine Investition langfristig an der Zukunft mitwirke, während ich (durchschnittlich) dazuverdiene, oder eben eine übermäßige Rendite. Der TE hat aber gefragt, ob es grds. möglich/aus finanzieller Sicht sinnvoll ist in Nachhaltiges zu investieren. Als Laie, der sich erst mit Investieren auseinandersetzt finde ich viel spannender, dass man scheinbar eben nicht die Standard ETFs underperformed. Sprich: viele nachhaltige ETFs werfen zumindest keine schlechtere Rendite ab, als der Marktdurchschnitt. Und noch eins: vllt bin ich noch zu idealistisch (und vor bisher praktisch hier zu unerfahren), aber zu denken, dass der Kapitalismus nur das fördert, "was sich verkauft", ist mMn nicht richtig. Klar, wenn du klug bist, kurzfristige Trends erkennst und auf die Schnelle dein Geld verdienen willst kannst du durch gutes Timing und mit höherem Risiko kaufen/verkaufen um so an viel Geld zu kommen. Gerade aber Koriphäen des Investierens (Warren Buffet etc.) haben ihr Geld hauptsächlich dadurch verdient, dass sie nach dem intrinsischen Wert einer Anlage/des zugrundeliegenden Unternehmens und der Produkte gesucht haben. Langfristig haben die Unternehmen Erfolg, die wirklichen Wert schaffen. Die anderen gehen insolvent/werden innerhalb ein paar Jahrzehnte vom Markt gedrängt. Da nachhaltiges Investieren immer relevanter (auch in den Präferenzen der Konsumenten wird), sehe ich hier schon Chancen. Gerade für die kommenden 10-20 Jahre als langfristige Anlagestrategie. Inklusive diversifiziertem PF. Als Durchschnittsinvestor, der nicht die Megarendite mit Ausnutzen irgendwelcher momentaner Marktlücken sein Geld verdienen kann, scheint mir das keine schlechte Strategie. Ich verstehe immer noch nicht so ganz, wieso hier so viele davon abraten?
  8. TheChild

    Nachhaltig Investieren

    Super Thread, ist eine spannende Frage ob und wie man als Investierender nachhaltig Rendite generieren kann. @Cheche Ich denke nämlich auch ähnlich: gerade Unternehmen, die auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit setzen, die also wirklichen Wert generieren, müssten doch Erfolg im Sinne von nachhaltiger Rendite generieren? Mich wundert, dass gerade ein Praktiker sagt, dass es sich momentan nicht lohnt, in nachhaltige ETFs zu investieren? Investitionsmöglichkeiten, die nach SRI Kriterien investieren (SRI = Socially Responsible Investment = Versuch, Nachhaltigkeitskriterien empirisch messbar zu machen) gibt es doch schon, teilweise (v.a. auf längeren Horizont gesehen, mit sehr guten Renditen: http://etfdb.com/type/investment-style/socially-responsible/#etfs__returns&sort_name=five_year_percent_return&sort_order=desc&page=1) . Ich bin lange kein Experte, aber soweit ich mich informiert habe, performen Investments nach SRI Indizes gemessen zumindest nicht schlechter, als der Standard (zB ZF verschiedener Studien https://www.ussif.org/performance ) Übersehe ich hier etwas? Was ich mich auch grundsätzlich frage: macht es Sinn, den Anspruch zu erheben, dass man dieselbe Rendite, wie bei gewöhnlichen Investments? Klar, selbst wenn es so wäre, dass ich mit nicht nachhaltigen Investments mehr Geld verdienen kann und dieses dazuverdiente dann wiederum in große Projekte investieren sollte - wie realistisch ist das? Wäre es nicht sinnvoller zu sagen, dass man als Investor (genauso wie Konsumenten, wenn nicht sogar mehr als Einzelner) mit Investitionen Wachstum fördert, wo man Wachstum sehen möchte und Angebot und Nachfrage mitbestimmt? Natürlich ist keiner perfekt (und vllt. sollte ich mir mein PF nicht zu 100% aus nachhaltigen/unsicheren Investitionen zusammenstellen) und man sollte nicht den entweder-oder Ansatz bei Nachhaltigkeit haben, ich denke das ist nicht tragbar. Sehr oft schreckt der Anspruch "entweder ich konsumiere nur noch Bio/Fairtrade/Öko etc. oder ich bin inkonsistent. Also kann ich's gleich lassen" doch nur von positiver Handlung ab. Gerade wenn man also langfristig investieren möchte, müsste es doch sinnvoll sein, sein Geld in das zu investieren, was man nicht nur für sich, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes für sinnvoll hält? Ohne sich unbedingt finanzielle Verluste einzuholen.
  9. Grundsätzlich ist es egal, wann du dein Essenszeitfenster einlegst. Intermittierendes Fasten zielt ja vor allem darauf ab, dass dein Körper durch die langen Essenspausen kein Insulin mehr ausschüttet (damit also Eintreten von Fettverbrennung/weitere positive Effekte des Wachstumshormons, HGH). Pausieren der Nahrungseinnahme verhindert Insulinausschüttung. Relevant ist damit die Länge der Pause zwischen deinen Zeitfenstern, in welchen du isst, nicht wann genau du das täglich machst. Ich denke 12-17Uhr (also kein Frühstück) wird oft gemacht, da es vielen einfacher scheint, nicht zu frühstücken, als nach einem langen Tag nicht zu abendessen, bzw. viele (vor allem anfangs) Probleme haben, auf sehr leeren Magen einzuschlafen, hautpsächlich ein psychischer Grund also. Wenn also 8-13 Uhr besser in deinen regelmäßigen Tagesablauf passt, und du das durchziehen kannst, dann mach das so. Hauptsache du kannst das regelmäßig einhalten, sodass du auf deine konstante "Fastenzeit" von 17-24h kommst.
  10. Umfeld (Menschen, mit denen ich Kontakt habe), Leidenschaften/intrinsisch motivierte Handlungen und Tätigkeiten (Talente/Dingen nachzugehen, die mir einfach Spaß machen, wie der Drummer) sowie Fokus auf Handlung (weniger denken und analysieren, sondern handeln und selbstdefinierten Zielen nachgehen) sind sicherlich Kernelemente einer lebensfrohen Einstellung; @frank_hustle hat das mMn schon sehr gut zusammengefasst. Zudem habe ich für mich festgestellt, dass eine innere Einstellung, die den Fokus auf das Hier und Jetzt, auf die Gegenwart, legt, sehr viel Lebensfreude mit sich bringt. Ja, hört man überall, auch in den plattesten Selbsthilfebüchern oder kennt man aus den inflationär proklamierten "YOLO"- Sprüchen. Ich denke aber, dass tatsäcchlich nicht viele das richtig verstanden und verinnerlicht haben. Meistens lebt der Mensch dennoch vorwiegend in der Vergangenheit (und damit mit Schuld, zB "Hätte ich nur xy..." - man akzeptiert sich selbst/vergangene Entscheidungen nicht) und in der Zukunft (und damit mit Sorge/Angst, zB "ich muss noch xy..." - man plant lediglich für die Zukunft/trifft Entscheidungen für sein Leben, damit man in einer bestimmten Anzahl an Jahren etwas Bestimmtes erreicht/ja nicht ohne einen Status etc. da steht). In der Gegenwart zu leben, das Hier und Jetzt zu genießen, heißt viel bewusster zu leben und so auch aktiv Teilnahme und damit Freude am Leben zu haben, selbst, wenn es nur einfache und bescheidene Dinge sind. Die drei Bereiche oben (Umfeld, Leidenschaften und Handlung) hängen dabei sehr mit einer solchen Einstellung zusammen - das Leben achstam und bewusst zu leben. Lebe ich bewusst, genieße ich, ich werde entspannter; ich werde mir aber auch gleichzeitig dessen bewusster, was mir wirklich Freude bereitet und richte mein zukünftiges Handeln demenstprechend auch aus. Dabei aber nicht nur nach irgendwelchen externen persönlich-familiär geprägten oder gesellschaftlichen Vorgaben, sondern nach meinen eigenen Maßstäben, die ich selbst entdecke und immer weiterentwickle. Ich denke dein Beispiel, der Drummer, macht eben das. Er lebt seine Leidenschaft, er macht das, was ihm wirkich Spaß macht, er lebt den Moment und geht darin auf. Sicherlich spielt Charakter auch eine Rolle - ob man als eher sachlich, rationaler Mensch ein so frohlockend extrovertierter werden kann, sei mal dahingestellt. Sicherlich ist aber eine Änderung der persönlichen Grundeinstellung möglich, damit ein erfüllteres Leben und damit eingehend mehr Lebensfreude.
  11. Lieber TE, Die Beschreibung ist zwar nicht sehr detailliert, aber ich lese folgendes Handlungsmuster heraus: 1. Ich gebe Komplimente an Menschen (und das oft und teilweise unehrlich) 2. …denn ich erwarte dabei und in weiteren Handlungen, dass man mir Bestätigung gibt (heißt ich gebe unter der schweigsamen Bedingung etwas zurückzubekommen) Das Thema nach Bestätigung in anderen zu suchen ist ein sehr komplexes, hier gibt es umfassend Literatur dazu (wie zB @Herzdame). Um dir hier aber kurz einen praktischen Umriss zu geben: Wieso suchen Menschen grundsätzlich nach Bestätigung? Anerkennung ist etwas Schönes, nur sollte die Suche danach dein Leben nicht vordergründig dominieren; so fängt man an sich atypisch zu verhalten, man ist nicht man selbst. Meist hängt das damit zusammen, dass man irgendwo denkt, das eine Person X mir langanhaltenden Wert geben kann; ich möchte Anerkennung von anderen, denn es fühlt sich gut an, so werde ich validiert und bekomme Wert, den ich mir selbst scheinbar nicht geben kann. Wie kann man dem entgegenwirken? Frage dich vielleicht, was du denkst, was du aus einer bestimmten Beziehung, in welcher du übermäßig Komplimente verteilst, und dich somit unnatürlich verhältst, weil du eine Gegenleistung erwartest (i.e. Unterstützung, Liebe, Sicherheit, Geld…), bekommst. Dann werde dir darüber bewusst, dass diese Dinge nicht wirklich langanhaltend wertvoll sind, sprich, sie können dir keine langfristige Erfüllung geben, das kannst nur du selbst. Was ist es, was du scheinbar in anderen Menschen meinst zu finden und wie könntest du dir das selbst geben? Natürlich spielt hier auch ein Ausbau von Selbstwert eine große Rolle, auch verfolgte Ziele, die dich glücklich machen und die du erreichst. Was ich für mich zudem festgestellt habe: sehr oft verhalten wir Menschen uns auf eine bestimmte Art und Weise, um eine gewisse Reaktion vom Gegenüber zu erhalten. Ich würde geben, um zu erhalten. Da das meist unkommunizierte Erwartungen sind, bleiben diese oft enttäuscht. Inzwischen versuche ich es folgendermaßen zu halten: ich gebe nur (ob Komplimente, Zuneigung, Unterstützung, Hilfe…), wenn ich es aus mir frei heraus tue. Heißt: ich erwarte nichts von meinem Gegenüber und gebe, weil ich es ehrlich meine und einfach geben möchte (schlicht aus der Motivation heraus, weil jemand ein guter Freund ist, weil ich eine bestimmte Handlung nach meinen Wertemaßstäben für die richtige halte, weil ich einem Menschen eine Freude bereiten will etc.). Das hat vieles bei mir verändert, damit lebe ich weitaus glücklicher, denn man kann hier keine Erwartungen enttäuschen – man handelt aus sich selbst heraus, weil einen die Aktion intrinsisch überzeugt, nicht, weil man eine gewisse Gegenleistung erwartet.
  12. Authentizität hat für mich vor allem einen wichtigen Aspekt: Unabhängigkeit meines eigenen Glücks von anderen Menschen und Dingen. Natürlich wird man nie völlig unabhängig sein können, wir sind soziale Wesen und haben Grundbedürfnisse um überhaupt auch leben zu können. Wenn ich aber so handle, dass ich nicht denke, dass ich etwas von Person x, oder Gruppe y wirklich brauche, um glücklich zu sein, dann höre ich auf, mein Handeln primär nach anderen auszurichten. Dann werde ich mehr ich selbst. Ich fange an darauf zu hören, was ich wirklich will. Natürlich heißt das nicht, dass ich zu einer asozialen Person mutiere, und mir nur nehme, was ich will, oder wie ein Kind nur meine momentanen Bedürfnisse befriedige. Es ist eingebettet in einen größeren Rahmen, wo man bestimmte Werte vertritt, wie beispielsweise Empathie, Großzügigkeit und Offenheit anderen gegenüber, Demut bezüglich meines eigenen Wissenstandes usw. , und ich gleichzeitig insgesamt größere Ziele in meinem Leben verfolge. Wie @Firster schon sagt: der Weg ist das Ziel. Heißt, ich richte mein Handeln übergeordnet aus, habe selbstdefinierte Ziele, weiß aber auch, dass ich mich immer weiter entwickle/ verändere und akzeptiere/genieße diesen Prozess der Suche nach „was will ich wirklich?“. Sobald ich jedoch aufhöre, zu glauben ich brauche etwas Externes um glücklich zu sein (bei dir also zwanghaft die Anerkennung, für welche du dein Bedürfnis „lustig“ zu sein verneinst und dich nicht wie du selbst fühlst, weil du es unterdrückst), bin ich viel freier im Handeln und kann mich auf das konzentrieren, was mir wirklich wichtig ist, dem nachgehen, was ich intuitiv aber auch durch Überlegung wirklich möchte/was mich glücklich macht. Konkret für dich? Überleg dir, wieso du mit Humor ankommen willst. Ist es nur um Anerkennung zu bekommen? Dann ist das vielleicht nicht der beste Motivator. Macht es dir hingegen Spaß, und du bist überzeugt, dass hier ein Talent von dir liegt – dann bau es aus! Lass dich nicht unbedingt davon abhalten, dass es nicht immer ankommt und erkundige dich, wie du hier besser werden könntest. Wichtig finde ich bei der Suche nach Dingen, die man will, auch Akzeptanz. Heißt, ich akzeptiere folgende Tatsache für mein Leben: Wenn ich etwas wirklich will, dann tu ich das, dann setze ich das um und tu alles, damit ich das erreiche. Sprich: solange ich nicht bereit bin, genug zu investieren (i.e. bei dir „ich will lustig sein, ich will Menschen zum lachen bringen usw.“), dann willst du es nicht wirklich. Man lebt so ehrlicher mit sich selbst aber langfristig auch aktiver. Denn wenn ich etwas will, dann hol ich es mir. Solltest du also feststellen, dass du nicht bereit bist, im Bereich Humor mehr reinzustecken, dann ist das auch ok. Wie schon gesagt wurde – überlege, worin du sonst noch gut bist. Was macht mir Spaß? Was könnte ich ausbauen? Vor allem jedoch vor dem Hintergrund was macht mich glücklich und nicht, wie komme ich besser an? Das ist mMn der erste Schritt. Dir klar werden darüber was und wieso du etwas willst und dann danach handeln.
  13. @Rhuga der Eroberer, du willst also Folgendes: Heißt für mich: ich will einen "Teil meiner Persönlichkeit", sprich meinen Humor, verändern/ablegen und ein Substitut finden, mit welchem ich trotzdem Aufmerksamkeit auf mich ziehen kann. In deinen Versuchen bisher hast du Folgendes gemerkt: Ich denke hier widerspricht sich etwas. "Ich will Anerkennung und muss mich dabei verstellen, gleichzeitig merke ich, wie unglücklich ich darüber bin, wenn ich mich verstellen muss" Ja, man kann Aspekte der Persönlichkeit ändern, Menschen haben keine statischen Charakterzüge, sondern vielmehr die Zeit tendenziell überdauernde Dispositionen, welche sich im Laufe eines gesamten Lebens anhand verschiedener Situationen und Erfahrungen manifestieren. Heißt: natürlich kann man bestimmte Aspekte der Persönlichkeit ändern, vor allem beispielsweise, indem man bestimmte (störende) Denk- und Verhaltensweisen "verlernt", also alte mit neuen (positiven) ersetzt. Dazu gibt es ein Sammelsurium an Möglichkeiten, von Selbsthilfebüchern bis hin zu therapeutischen Ansätzen. Ich denke aber, die erste Frage an dich hier ist: welche Aspekte sind es, die du wirklich ändern willst, sprich bei Änderung welcher Merkmale wärst du langfristig wohl am glücklichsten? Ich sehe hier anhand deiner Beschreibungen grob folgende Szenarien: 1.) Meine Art des Humors kommt nicht an. So bin ich jedoch authentisch/ich selbst. Wenn ich es unterdrücke, fange ich an mich sozial ganz zu verstellen - bis hin zu ich sage gar nichts mehr. Lösung hier wäre: Akzeptanz, dass du eine eigene Art des Humors hast, die nicht immer ankommen wird, hier vielleicht daran arbeiten, dass du ihn weiter ausbaust (Seminare, Bücher, Übung). der Weg dahin wird aber schwer, solange du dich nicht dem 2. Szenario widmest... 2.) Ich brauche soziale Anerkennung in Gruppeninteraktionen. Ich äußere mich und interagiere mit Menschen vor allem aus der Hoffnung heraus, dass ich Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Dein oberstes Ziel ist also, dass Menschen dich in Gruppen anerkennen. Soziale Anerkennung kommt vor allem aber dadurch, dass man authentisch ist. Menschen merken, wenn man versucht sich zu verstellen. Solltest du also für dich sagen, mir ist diese Aufmerksamkeit von anderen wichtiger, als ich selbst zu sein, dann wird es mMn sehr schwierig für dich. >> Kombination aus 1) und 2) wäre somit: Sei authentisch! Natürlich suchen Menschen nach Anerkennung, sie ist etwas Tolles, wir sind soziale Wesen etc. Aber lass das nicht dein Hauptmotivationspunkt sein. Frag dich: wieso ist es mir so wichtig, von anderen Bewunderung zu bekommen? Wieso brauche ich die Bestätigung durch andere, dass ich toll bin? Mag vllt. blöd klingen, da in diesem Forum sehr oft Themen hierauf zurückkommen, aber ich denke eine Auseinandersetzung mit deinem Selbstwert, schadet bestimmt nicht. Geht dann gleichzeitig mit deinem Persönlichkeitsaspekt - deinem eigenen Humor - einher: unterdrücke ihn nicht, sondern baue ihn aus. Wenn du lernst, nicht nur Anerkennung als Alleinmotivator zu sehen, du anfängst, du selbst zu sein, und durch Kompetenzaufbau in einem Bereich, der dir Spaß macht sicherlich mit der Zeit positive Erfahrungen machen wirst (heißt: dass es dir (a) Spaß macht, während du (b) du selbst bist und (c) du dann als du - wenn auch nicht immer, aber dennoch - in Gruppen ankommst), dann ändert sich deine Persönlichkeit. Nicht indem du zwanghaft versuchst sie zu verstellen und dem Drang nachgehst, allein Anerkennung zu finden - das wäre der altes Muster. Sondern indem du dich akzeptierst, deine wahren Handlungsgründe kritisch hinterfragst und dich neu ausrichtest - als du selbst. Viel Erfolg!
  14. @frankthepuatank Klingt doch schonmal super, scheinst ja eine gute Entwicklung eingegangen zu sein durch diese "Krise". Gerade hier scheinst du an einen wichtigen Punkt gekommen zu sein: Was whh wichtig für dich jetzt ist: denke nicht mehr so viel nach, sondern versuche diese neuen Erkenntnisse umzusetzen. Du scheinst immer noch die Situation mit deiner Mitbewohnerin Schritt für Schritt für dich durchzugehen und nach Fehlern zu suchen. Den Hauptfehler hast du ja schon erkannt - dein Suchen nach Erfüllung/Lebenssinn/Freude in einer anderen Person, da dein Leben es dir scheinbar nicht bieten kann. Alternativen in Form von anderen Frauen ist ja schön und gut, aber sicher nicht die Lösung des Problems. Schön und gut, wenn du durch OG feststellst, dass es auch andere attraktive Frauen gibt und du hier auch Spaß hast. Langfristig würden aber nur Frauen als "Alternative" das Problem einfach verschieben. Konzentrier dich wirklich auf dich selbst. Geh Dingen nach, die dir Spaß machen, setze dir langfristige Ziele, die dich erfüllen und dir eine Richtung geben, feiere kleine Erfolge und lass das ewige Bereuen und Nachdenken über vergangene Fehler. Sobald du besser im Leben stehst, weißt was du willst, dein Leben lebst, wie du es willst und keinen brauchst (Abhängigkeiten entwickeln sich meist aufgrund der Annahme, ein anderer könne dich glücklicher machen, als du es selbst könntest - die gilt es eben praktisch zu beseitigen!), werden sich solche Situationen sowieso anders entwickeln. Du handelst intuitiver, selbstbewusster und schlussendlich ist dir eine Ablehnung, nach nur kurzem Kennenlernen einer Person, so toll sie auch sein mag, dann nicht mehr wirklich wichtig. Viel Glück weiterhin!
  15. Es ist immer wieder schade, wenn Menschen Theorien 1:1 für bare Münze nehmen. Du klassifizierst binär in HSE/LSE, wendest pauschal PU Techniken an und meinst, jegliches Drama sei "durchzunehmen statt ernst nehmen". Deine Freundin zeigt HSE Merkmale. Toll. MMn hat sie jedoch sicherlich auch noch Baustellen, die vllt in deinem Wortschatz als "LSE" bezeichnet werden würden. Nicht, weil sie ein Drama schiebt, nachdem sie herausfindet, dass ihr Freund sie betrügt, sondern weil sie es akzeptiert, dass er "ihre Bedenken lächerlich macht" und sie einen offensichtlichen Vertrauensbruch anfangs einfach hinnimmt. Trotzdem kannst du Menschen nicht lediglich HSE/LSE klassifizieren. Es ist eine sehr einfach Art, grob mit Frauentypen umzugehen, hat aber wenig mit der Realität zu tun. Es gibt viele Schattierungen an Selbstwert, Bereiche, worin Menschen schon weit entwickelt sind, und dann wiederum auch welche, worin sie noch ihre Schwächen haben. Der Mensch ist weitaus komplexer, psychologische Profile viel differenzierter und umfassender als zwei mögliche Versionen einer Person. Mir scheint es so, als ob du gerade nach Einkaufsprinzip dein "HSE Heiratsmaterial" suchst. Es geht nicht um sie, sondern darum, eine HSE Frau zu finden, da du deine Freundin ja "jederzeit verlassen könntest". Wenn du manipulativ mit Heiß/Kalt Spielchen auf einen Menschen eingehst, dann gibt es einige, die darauf anspringen. Ja, ein sehr selbstbewusster Mensch mit einem weit entwickelten Selbstwert würde sich das nicht gefallen lassen und sie hätte dich whh gleich nach dieser netten, rückwirkend erklärten, offenen Beziehungsphilosophie verlassen. Scheinbar hat diese Frau aber noch sicherlich Gefühle für dich und kommt diesem Ideal (wie so viele Menschen) noch nicht ganz nach. Du hast nicht erklärt, was du mit "Drama" meinst und wie das bei euch aussieht. Allein die Tatsache, dass du jegliches "Drama" entwertest, auch nachdem du so einen Scheiß abgezogen hast (wie hier schon oft gesagt wurde, offene Beziehung kann sehr gut funktionieren. Aber gerade bei so einem Konzept braucht man um so mehr Vertrauen in den anderen, und beide kommunizieren darüber; nicht einer nutzt es um fremdzuvögeln und erklärt dem Partner dann im Nachhinein die moderne, lockere Welt) deutet aber darauf hin, dass es vllt eher ernste Bedenken dieser Frau sind. Ja, manchmal ist Drama übertrieben; Frauen sind emotionale Wesen und männliche Führung in Form von nicht auf das Drama groß einsteigen kann in gewissen Situationen hierauf sehr hilfreich sein. Aber eine dreijährige Beziehung aus der Wohnung schmeißen zu wollen, nachdem man ihr kürzlich offenbart hat man ist fremd gegangen, zuvor ihre "Bedenken gegen dein Fremdgehen lächerlich gemacht" hat, ist eine ganz andere Liga. Drama ist nicht gleich Drama. Und wenn sich deine Freundin sich nicht Ernst genommen fühlt (und auch nicht wird!), dann kann es sein, dass sie emotionaler wird, aber eben gründend auf nachvollziehbaren Ursachen. Du wirst niemals eine glückliche und gesunde Beziehung führen können, wenn du Bedenken/Sorgen deines Partners abstufst. In einer gesunden Partnerschaft, nehmen sich beide Seiten Ernst. Man hört dem anderen zu und schafft dann, wenn es Probleme in der Beziehung gibt, diese gemeinsam aus der Welt. Nicht einer schreibt dem anderen vor, wie er zu denken hat und wundert sich dann, wenn es zur Eskalation kommt. Ich denke du wirst vor allem an dir und deinen einseitigen Weltanschauungen arbeiten müssen, wenn du das finden willst, was du scheinbar suchst. Eine gesunde offene Beziehung. Sorry, aber mit einer so kalkulierenden Einstellung (wenn das nicht lediglich ein Versuch war, dich hier als den lockeren, unabhängigen Player darzustellen), der Menschen als austauschbar sieht und gedankenlos Partneroptimierung betreibt, den Partner nicht ernst nimmt und ihn nach allein egoistischen Zwecken betrachtet, wirst du keinen selbstbewussten Menschen mit einem ausgebildeten Selbstwert als Partner finden. Weil so ein Mensch nichts mit dir zu tun haben werden will.
  16. Lieber TE, Die Frage, die ich an dich hätte ist: was willst du? Du schreibst einen langen Text darüber, wie es dir gut geht, schreibst du hättest hohe Ansprüche (sowohl an Frauen als auch an Freundschaften), fragst dich aber gleichzeitig, ob du nur aus Selbstschutz mit dir zufrieden bist. Zu deiner Frage, ob dir Frauen egal sind, oder du nur zu sehr mit dir selbst beschäftigt bist: Das kann dir hier für dich keiner beantworten. Das musst du wissen. Wenn du jedoch schon daran zweifelst, ob das nur eine selbsteingeredete Farce ist, dann mag da vielleicht was dran sein. Natürlich kann ein Mann ohne Frauen glücklich sein, wenn er ein erfülltes Leben hat. Meist ist es generell trotzdem so, dass Menschen Menschen brauchen. Wir sind soziale Wesen. Ob man sich das durch Familie, Freunde, Beziehung holt, an für sich egal. Zudem gibt es hier auch Schattierungen: manche brauchen viel Kontakt, andere weniger. Da gibt es keine eindeutige Antwort. Für mich sieht es jedoch so aus, als ob du dir selbst viele einschränkende Glaubenssätze einredest. "Ich mag nur wenige Menschen"/"Ich mag nur junge attraktive Frauen zwischen 25-30, wenn nicht, bin ich lieber allein". Wenn man hohe Ansprüche hat, sollte man die Schwierigkeit, die sie eben mit sich bringen, nicht als Ausrede nutzen, sie nicht zu erreichen, sondern dann eben umso härter darum kämpfen, sie zu erreichen. Wer viel will, muss viel und hart arbeiten. So Klischee das auch klingen mag: von nichts kommt nichts. Frage dich doch mal - bist du wirklich glücklich? Was oft helfen kann, ist sich zu fragen, wo man viel Sinn entdeckt. Was ist es, was du in deinem Leben erreichen willst, was willst du eventuell an andere Menschen weitergeben? Wenn du mit ein paar Hobbies, einem Nebenjob und wenig Kontakt zu Menschen glücklich bist - super! Wenn du durch ehrliches in dich gehen merkst, dass nicht, dann fang an es zu ändern. Heißt konkret: Einem Job nachgehen, der dich erfüllt, offen auf Menschen zugehen/nicht von Vornhinein oder sie viel zu schnell als "langweilig" abstempeln, mehr Aktivitäten verfolgen, lernen Frauen anzusprechen (was du ja scheinbar bisher nicht kannst), fitter werden (wie @Helmut schon gut sagt: Was du von Frauen erwartest, werden sie auch von dir) und einfach insgesamt dem nachgehen, was du wirklich möchtest. Tut mir Leid, mir scheint es einfach nur etwas so, als ob du sehr passiv das Ganze angehst und hier lediglich nach einer Bestätigung suchst, dass alles schon so passt, es an Menschen/Frauen liegt und du sicherlich alles gut und richtig so machst. Um so besser, dass dir diese Fragen jetzt kommen. Wenn du aber unzufrieden bist, dann übernehm Verantwortung für dich selbst und ändere Dinge, die dir nicht gefallen. Nach Hindernissen und Ausreden zu suchen ist leicht, es sind die Lösungswege und das harte, selbsterzwungene Wachsen, die einen wirklich weiterbringen. Viel Glück!
  17. Hier ist wohl einer der springenden Punkte: ihr habt beide eine Beziehung im Modus eines Machtkampfes geführt. Wie schon @Rapunzel schön gesagt hat: hier ging es nicht um eine ausgeglichene, reife Beziehung zwischen zwei ausgereiften Persönlichkeiten. Es trafen sich zwei Menschen, die sicherlich beide noch Einiges an Arbeit an sich selbst haben. Du hast schon sehr gut erkannt, dass es jetzt am Besten ist, wenn du die Zeit nutzt zu reflektieren, welche Mechanismen er in dir getriggert hat. Auch, dass ihr Beide an der destruktiven Dynamik, die sich mit der Zeit bei euch entwickelt hat, Schuld seid. Schlussendlich ist es oft so, dass man Beziehungen eingeht und länger in ihnen bleibt, je nachdem auf welcher Entwicklungsstufe man sich befindet. Für mich sieht es ganz danach aus, als ob ihr eine koabhängige Beziehung geführt habt. In so einer Beziehung brauchen zwei Menschen, die nicht gelernt haben, sich selbst zu mögen, Kontrolle und Bestätigung. Man kann es dem anderen nicht überlassen, ob er einen mag oder nicht, sondern versucht Bestätigung und Liebe herbeizumanipulieren. Dabei werden Grenzen nicht respektiert - so wie er dir zB ein Ultimatum mit Beziehung auferlegt - , man versucht das Verhalten des Gegenübers zu kontrollieren und das eigene Ich "über" jemanden anderen zu stellen, die Macht an sich zu reißen - so wie du ihm durch exzessives Feiern demonstrativ zeigen willst, dass er dich nicht kontrollieren kann usw. Schlussendlich sind solche Beziehungen jedoch immer ein Verlieren. Es wird immer darum gehen, wer momentan den anderen "dominiert", wer den anderen gerade mehr braucht, wer besser manipuliert; ein ewiges Hin-und Her eines Machtspiels zwischen zwei unsicheren Personen. Man entzieht Zuneigung und Liebe nur um das Verhalten des Anderen kontrollieren zu können. Wie auch hier schon gesagt wurde, können solche Dynamiken - außerordentliche Hochs und Tiefs, Bestätigung durch den anderen - sehr süchtig machen. Das ist wohl das, was dich momentan so zweifeln lässt. Du willst, dass er sich meldet. Auf der einen Seite, hast du jetzt bestimmt, was passiert (=du hast ihn blockiert/hast die Kontrolle), willst aber weiterhin die Bestätigung, dass er dich will. Vielleicht ist es auch wichtig für dich, dir bewusst zu sein, dass dieses "verdammt viel über dich selbst gelernt" nicht ihm direkt zu verdanken ist. Ob man es esoterisch (i.e. "man zieht Menschen an, um etwas zu lernen") sehen will, oder nicht: du bist diejenige, die nun reflektiert und reflektieren wird und lernen kann. Das ist nicht sein Verdienst, du kannst und wirst auch weiterhin ohne ihn lernen können, bzw. momentan sogar weitaus besser ohne ihn, da du dich so mehr mit dir selbst auseinandersetzen kannst; deine Energie läuft nun nicht mehr darauf hin, ihn zu beeindrucken, seine Liebe festzuhalten und ihm zu gefallen. Du hast schon erkannt, dass du jetzt analysieren solltest, wie es zu dieser Beziehungsdynamik kommen konnte. Das ist gut. Die Tatsache, dass es so weit kommen konnte, liegt zwar an euch beiden, für dich relevant ist jedoch vor allem: was hat dich dazu gebracht, so zu sein? Es tut mir Leid, auch wenn du sagst, du siehst euch beide als selbstbewusste Menschen: ein solches Machtspielchen entwickelt sich nicht bei Menschen, die sich selbst genug sind. Fange hier an zu überlegen, was dir fehlt? So abgedroschen das auch klingen mag: arbeite an deinem Selbstwert. Setze dich mit dir selbst auseinander, evtl. sogar mit Vergangenheit, und fange aktiv an an deinem Inneren, an der Liebe zu dir selbst zu arbeiten. Dafür ist die Kontaktsperre sicherlich nicht schlecht gewesen. Nicht als Kontrollmechanismus, um ihm zu zeigen, dass du gerade die Stärkere bist, als Versuch ihn zu manipulieren. Sondern damit du nun tatsächlich die Zeit für dich hast. Es wird jetzt bestimmt nicht einfach. Du wirst hoffen, dass er sich meldet, ihn vermissen, ihn zurückwollen, das typische Spiel, dass umso stärker ist, wenn man in einer koabhängigen Beziehung war (sich also schon davor nicht genug war und diese genutzt hat, um sich etwas zu geben, was man selbst nicht kann). Wenn du aber wirklich etwas daraus lernen willst und diese Beziehung so nicht mehr wiederholen möchtest - ob jetzt mit ihm, oder in einer nächsten, die dann whh ähnlich ablaufen wird - dann nutze die Chance. Geh deiner Intuition nach und reflektiere die Mechanismen, sei gut zu dir selbst und lerne, wie du besser eine Beziehung zu dir selbst aufbauen kannst (da gibt es zahlreiche Literatur, auch hier im Forum, um nur einen Anfang zu setzen). Es sind diese Tiefs im Leben, die so viel Potential in sich halten, an sich zu arbeiten, Spaß, Freude und Sinn im Leben zu finden, der nichts mit anderen zu tun hat, sondern für dich ist und aus dir heraus kommt. Nimm keinen Kontakt mit ihm auf, denn gleich, wie die Zukunft für euch beide aussehen sollte, momentan habt ihr beide riesige Baustellen, die ihr erstmal selbst bewältigen müsst. Gehst du zu ihm zurück, verschenkst du diese große Chance, die dir diese Beziehung gegeben hat, etwas wirklich gelernt zu haben, selbst an dir zu arbeiten, zu wachsen und einen großen Schritt weiter zu kommen.
  18. (Nach E.Pagan, W.Woodsmall, L.Gura) Vor Kurzem bin ich auf einen interessanten Gedanken gestoßen. Wie oft passiert es, dass man einen guten Artikel/ein Buch liest, eine motivierende Rede hört, ein interessantes Gespräch führt und sich denkt man hätte so vieles gelernt ab nun wird alles/ein wichtiger Aspekt des Lebens anders? Paar Tage später und alles ist so, wie es immer war. Meistens kann man sich nur noch vage an besagten guten Input erinnern. Wenn überhaupt. Die Schwierigkeit ist meistens also die Überbrückung zwischen Theorie und Praxis. Hier ist eine Perspektive, die einem helfen kann, mehr zu handeln; Gelerntes zu verinnerlichen und so Dinge praktisch umzusetzen. A. Lernen als Verhaltensänderung - eine Definition Lernen ist Verhaltensänderung. Heißt, du hast nichts gelernt, solange das eigene Verhalten sich nicht geändert hat. Lernen passiert also nur, wenn sich Verhalten ändert. Davor ist es einfach mentale Masturbation. Streng genommen wäre somit das Lernen in der Schule, Uni, Zeitung lesen usw. kein wirkliches Lernen. Lernen als bezeichnendes Wort wird also nur dann benutzt, wenn man tatsächlich resultierende Handlung/Aktion im eigenen Leben beobachten kann, ansonsten ist es nur Intellektualisieren. (Disclaimer: Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine Perspektive, es gibt verschiedene Formen von Lernen. Nimmt man diese aber an – Lernen= Verhaltensänderung – so geht man Dinge im Leben ganz anders an. Es hilft, pro-aktiver mit dem eigenen Leben mit dem umzugehen indem man Wissen anwendet und Dinge umsetzt) Man stellt sich also folgende Frage, wenn man sich Lernsituationen befindet: Wie wird diese Information mein Verhalten ändern? >> solange ich nicht weiß, wie ich diese Frage beantworten kann, habe ich nichts gelernt! Um es sich praktisch einfacher zu machen, kann man die Frage aufteilen: 1. Was habe ich gelernt? 2. Wie wird sich mein Verhalten ab jetzt ändern? 3. Was habe ich über mich selbst gelernt? (sprich: wie wird sich mein Verhalten ändern, im Bezug auf das, was ich über mich selbst gelernt habe) >> somit: Überall, wo du das Wort „Lernen“ siehst - ersetze das Wort mit Verhaltensänderung. Beispiele: Artikel über Zeitmanagement (welche konkreten Schritte wende ich nun an, um mir meine Zeit besser einzuteilen? Wie starte ich den Tag, wie plane ich meine Woche ab morgen etc.? Politik/Nachrichten (i.e. etwas über Gesellschaft gelernt >> wie ändert das mein Verhalten?, wie gehe ich mit Menschen um? Wie ändert das meine Perspektive und was bedeutet das für mich konkret?) Persönliches, wie Vergangene/aktuelle Beziehungen/Streit: Welche konkreten Probleme gibt es? Wie kann ich zukünftig auf Person xy besser eingehen? Wo sind meine Fehler, welche Grenzen möchte ich nicht mehr überschritten haben/was tue ich von nun an, wenn es wieder passiert? usw. Egal in welcher Situation also, versuche das Lernen konkret machen! Man zwingt sich so, konkrete Verhaltensweisen anzubringen, wie sich Verhalten verändern wird. Strikt nach der Regel: Wenn du nicht wirklich identifizieren kann, wie sich dein Verhalten konkret aufgrund des neuen Wissens ändert, hast du nichts gelernt. Verhaltensänderung kann auch dabei natürlich auch bedeuten, anzufangen, anders zu denken z.B.: Zustand: Bisher war ich ideologisch/habe an alten Perspektiven festhalten Vorsatz, nachdem ich etwas Überzeugendes gelesen habe: „Ab jetzt werde ich offener sein, v.a. im Bezug auf xy…., indem ich in dieser und dieser Situation anders denke/Menschen offener gegenübertrete“ >> Das hat Konsequenzen für physische Welt, da Gedanken in Handlungen, Handlungen sich in Interaktion mit externer Welt umsetzen usw. B. Vorsicht Wichtig ist beim aktiven Angehen ist, dass man nicht in ein „Sollen“/Moralisieren fällt. Denke also nicht „ich sollte xy“. Hier ändert man nichts, es sind lediglich Regeln, die man sich auferlegt und, wie so oft, dann einfach nicht erfüllt. Wie ich mich verhalten „sollte“ und was ich tatsächlich mache sind Welten. Somit: man braucht konkrete Handlungsschritte, wie sich das Verhalten ändern wird. Wenn man etwas wirklich versteht, dann ändert sich Verhalten. Weisheit resultiert darin, ein bestimmtes, gewolltes Leben zu leben. (i.e. ich weiß wieso ich viel schlafen soll, wenn ich das wirklich verstanden habe, dann tue ich das wirklich) Somit kann ich Bereiche in meinem Leben, wo es nicht funktioniert, analysieren: Was lerne ich einfach nicht? Wieso lerne ich nicht? Was muss ich evtl. verstehen, dass ich konkreter werde (es reicht somit einfach nicht, lediglich etwas zu wissen. Wenn sich Verhalten nicht ändert/man in bestimmten Bereichen keine Änderung sieht, sind bestimmte Aspekte hier einfach nicht verstanden worden) C. Was tun/Wie umsetzen? So bleibt die Frage, wie ich das Ganze jetzt richtig anwenden kann. Eine gute Methode, wie vielen vllt. schon bekannt, ist Schreiben, also konkretes schriftliches Festhalten; es funktioniert sehr gut um Dinge richtig festzuhalten. Persönlich finde ich es hilfreich, ein gesondertes Heft hierfür zu haben (immer dabei, leicht nachzuschlagen), geht natürlich auch digital o.Ä. Man zwingt sich dabei einfach spezifisch zu werden, forciert den Verstand konkret zu werden, und bleibt nicht bei abstrakten Generalisierungen, i.e. lediglich „Heute habe ich xy gelernt, mache ich ab morgen besser…, sondern eher den Fragen in etwa so nachgehen: • Bücherlesen: Was habe ich hier gelernt, wie kann ich das in meinem Leben umsetzen? Wie wird das mein Verhalten ändern? • Podcasts, Vorlesungen in der Uni, Vorträge: Bezüglich dessen, was gesagt wurde, wie wird das mein Verhalten ändern? Welche konkreten Schritte werde ich von nun an (regelmäßig) einhalten? Was von diesem Wissen kann ich direkt und wie anwenden? • Eigene Lebensabschnitte (sehr interessanter Aspekt): Bei großen Erfolgen/Niederlagen, was hat mir das beigebracht? Was habe ich gut gemacht/wo waren die Fehler, wie kann ich mein Verhalten konkret dadurch ändern? • Regelmäßiges Tracking (täglich/monatlich etc. in eigenen Notizen etc.): Was habe ich heute/diese Woche gelernt? Wie wird das mein zukünftiges Verhalten ändern? Grundsätzlich finde ich diesen Ansatz sehr hilfreich. Klar, es ist eine Perspektive, aber sie führt dazu, dass du achtsamer mit Wissen/Erfahrungen umgehst und langfristig auch anfängst diese handelnd umzusetzen. Auch, wenn ich erst vor kurzem auf diesen Gedanken gestoßen bin, merke ich, wie sich schon kleine Erfolge realisieren, wie ich Dinge aktiver angehe und insgesamt auch konsistenter lebe; die Frustration, die man so oft erlebt (man kommt nicht weiter/selbe Fehler werden immer wieder gemacht) wird weniger, ein wertvoller Zusatz (ich merke mir neues Wissen und wende es aktiv in meinem Leben an/es bereichert mich, ich komme weiter) wird dazugewonnen. Vielleicht kann dieser Gedanke dem Ein oder Anderen hier auch behilflich sein. TC
  19. Hat Herzdame schon gut beantwortet. Was mMn wichtig ist, ist vor allem die Erkenntnis, dass du eben nicht wirklich groß etwas machen kannst. Das ist vor allem auch für dich selbst wichtig, wenn du jetzt versuchst mit dieser whh schwierigen Situation umzugehen. Die Tatsache, dass dein Kumpel sich so grundlegend kontrollieren lässt, zeigt v.a., dass er selbst noch sehr viele Baustellen hat, die er selbst für sich irgendwann durchgehen muss. Er ist noch nicht so weit, jegliches Reinreden von dir wird ihn wohl noch mehr von dir distanzieren. Als guter Freund kann man nur da sein, bei den Treffen, die ihr habt, zuhören, versuchen zu verstehen, wieso er sich so verhält (um somit vllt. auch besser zu verstehen, wieso er bereit ist, sich in so eine Abhängigkeit und fast vollständige Kontrolle zu begeben) und ihm ggf. ohne groß zu werten deine Einstellung direkt zu kommunizieren, oder auch Tips zu geben, wie er an seinem eigenen Leben, ausgenommen Thema Freundin, weiterkommen kann (i.e. Thema Jobsuche, Vorschläge gute Bücher bzgl. Weiterentwicklung/Motivation/Selbstwert, Themen, die ihn sonst begeistern, die er vllt. mehr verfolgen könnte usw.). Schlussendlich kann man Menschen jedoch nie wirklich ändern, das wird er früher oder später für sich selbst machen müssen. Als Zuhörer da sein, ggf. Gedankenanregungen setzen und mit gutem Beispiel voran gehen ;)
  20. Lieber TE. Du sagst, du willst Tips von Profis. Aber nur solche, die du hören willst, sprich, wie du sie zurückbekommst. Kein "0815" im Sinne von konzentrier dich auf dich selbst. Lustig. Sein Leben in den Griff kriegen, die Beziehung emotional verarbeiten, sich Zeit für sich nehmen, sich seine Fehler einzugestehen um sie nicht wieder zu machen, sich auf sich zu konzentrieren und das Schlussmachen nutzen, um zu wachsen ist im Gegenteil nicht 0815, sondern ein gesunder Ansatz, der unter anderem hier in der PU Community vertreten wird (und in vielen Threads mit sehr konkreten Ansätzen beschrieben wird). Ein Ansatz, der aber eben nicht von der breiten Masse vertreten wird. Was willst du hören? Die Hollywood Version, in welcher ein schmachtender Mann, wenn er sich nur Mühe genug gibt, Prinz Charming wird, plötzlich der große Macker, seine Angebetete, die große Liebe seines Lebens zurückgewinnt? Eben das wäre 0815, und ist eine unrealistische Konditionierung, die man gesellschaftlich mitbekommen hat. Du betreibst gerade Opferverhalten pur. Du machst dich hier zum Opfer, machst dich klein, sagst du kannst nicht anders, dir ist alles egal, dir sind alle, bis auf deine Ex egal, du brauchst Schmerz, bewertest Leute, die hier im Forum sind als "maschinell und rational", weil es nur entweder den Glauben an die große Liebe gibt, oder ein rationales Konzentrieren auf sich. Wach doch auf! Nicht ohne Grund hat deine Freundin ein zweites Mal mit dir Schluss gemacht. Es gab/gibt Probleme bei euch. Das Zurückgehen zu ihr war ein kurzzeitiges Pflaster, du/ihr habt nicht eure Fehler gesehen, du bist im Gegenteil scheinbar sogar noch abhängiger von ihr geworden. Inwiefern soll das jetzt besser werden, wenn du wieder zu ihr zurückgehst? Die große Frage an dich ist wohl: willst du wirklich so abhängig von jemandem sein? Willst du jemanden brauchen, um glücklich zu sein? Die Trennungsphasen zu verarbeiten, sich mit sich selbst und seinem Selbstwert/Inner Game zu beschäftigen, wird hier deswegen geraten, weil du lernst, dich selbst zu lieben, einen eigenen Sinn und Freude im Leben zu haben. Und eben nur dann auch eine wirklich gesunde Beziehung eingehen kannst, in welcher man gemeinsam wachsen kann und sich entfaltet. Wie @Herzdame schon sagt: du verwechselst Liebe mit Abhängigkeit und siehst somit nicht, dass deine starken Gefühle vor allem auf Angst gründen. Das kann langfristig nur dazu führen, dass du eine koabhängige Beziehung führst. Liebe aber, die nicht auf "ich brauche, weil ich kann nicht ohne", sondern "ich will, weil es bereichert mich", ist weitaus reifer, unegoistischer und insofern viel tiefgreifender. Klar, du kannst dich mit ihr treffen, es wieder versuchen (whh könnte das sogar sehr wohl klappen, wenn ihr so ein "On/Off" Pärchen sein), indem du ihr jetzt vor allem den Unabhängigen, mit dem tollen Leben usw. vorspielst. Sehr bald wirst du aber wohl wieder einen Thread eröffnen müssen, um dann erneut nach Tips zu suchen, sie zurückzubekommen, eben weil du nach einer schnellen Lösung gesucht hast, um nicht mehr Schmerz fühlen zu müssen. Und selbst, wenn es erst in Monaten/Jahren wieder so weit sein sollte. Insofern, auch wenn du es nicht hören willst: langfristig wird dir tatsächlich nur helfen, den Schmerz auszuhalten, dich damit auseinanderzusetzen. Ja, es tut weh. Verdammt weh. Aber es wird besser. Du setzt dich mit dir selbst auseinander, verstehst wieso du dich so abhängig von jemandem gemacht hast, und lernst, Menschen nicht so sehr zu brauchen. Du gestaltest dir ein Leben, in welchem du dafür verantwortlich bist, dass du glücklich bist, und kein anderer. Ja, es ist hart. Sehr hart. Genau deswegen scheuen sich so viele Menschen davor und rennen zur Ex/alten Gewohnheiten usw. zurück. Aber nur so wirst du wirklich wachsen können und auf lange Sicht gesunde Beziehungen führen könne. Mit anderen und ja, eben auch mit dir selbst.
  21. Konkret fängst du mit kleinen Schritten an. Übergeordnet brauchst du aber einen Sinn, ein größeres, übergeordnetes Ziel im Leben. Wo willst du hin? Was macht dir Spaß? Worin bist du gut und wie kannst du das theoretisch an andere weitergeben? Visualisiere dir einen Zustand x, den du gerne hättest, ungeachtet der Tatsache, ob er gerade realistisch ist oder nicht. Wie würde dein perfektes Leben aussehen? Was würdest du tun/was mit anderen Menschen teilen? Wenn das erstmal steht, fängst du an das Ganze zu konkretisieren. Was muss ich tun, um in diese Richtung zu gehen? Welche Gewohnheiten würden mir dabei helfen? Oft hilft es auch, Schlüsselgewohnheiten anzupacken (i.e. Sport > Endorphine, Gesunde Ernährung> fitter im Kopf, Meditation > Achtsamkeit stärken/Emotionen kontrollieren). Verhalten ändern ist schwer, da muss Regelmäßigkeit rein. Bei solchen "kleineren" Dingen kann man gut anfangen. Regelmäßigkeit ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Diese Gewohnheiten helfen dir, eine Basis zu setzen, dir einen Rahmen zu schaffen. Es wird dir langsam besser gehen. Währenddessen fokussierst du dich auf das übergeordnete Ziel und wirst es mit der Zeit immer leichter finden, Dinge anzupacken. Vor allem hat man aber auch mit einem solchen "großen Bild" eine Dauermotivation. Es muss nur groß und toll genug sein, um dich zu motivieren. So, dass du sagen kannst "Ja, geil, das Leben ist schön, so ein Leben möchte ich haben!"
  22. Sadman, mit "Zugang zum Unterbewusstsein" meinst du im Konkreten, die Trennung, die Vergangenheit verarbeiten zu können? Grds. ist ein Zugreifen auf Unterbewusstes ein sehr umfassendes Thema, wenn nicht eines der Hauptthemen der Psychologie. Ansatzweise aber Folgendes: - Du scheinst einerseits gut mit der Trennung klar gekommen zu sein. Du hast dein Leben neu ausgerichtet, es ist spannend usw. Das ist doch schonmal super! - Du sprichst aber auch davon, dass du einfach kämpfst, weitermachst. Du ärgerst dich, dass du noch Träume hast, die verstörend sind (was an für sich nach einer emotional belastenden Situation völlig normal ist, dass das noch etwas länger da ist als Teil des Verarbeitungsprozesses), denkst, dass das Beziehungsende wohl alte Erinnerungen aufgebracht hat (Kindheit) und hast schon einen Punkt erkannt: Ablehnung. Insofern hast du ja schon einen wichtigen Schritt gemacht: du hast reflektiert und etwas identifiziert, was als Glaubenssatz/Muster dich stark beeinträchtigt. - Es gibt tausende Methoden, wie man im Rahmen von psychotherapeutischen Methoden - manche professionel, manche weniger - auf das "Unterbewusstsein" Zugriff bekommen kann. Allein schon bei der Frage, was das Unterbewusstsein sein soll, scheiden sich aber schon zigfach Theorien. Im gängigen psychologischen Jargon ist man sich einig, dass das UB die Mehrheit deines Verhaltens steuert. Dazu gehören schon allein Gewohnheitshandlungen (Zähneputzen, Anziehen, Weg zur Arbeit etc.). Das UB lenkt zusammen mit den akuten Emotionen (wobei sie als emotive Bewertungsmuster auch Teil des UBs sind) überwiegend menschliche Entscheidungen. - Ich denke, was du mit Unterbewusstsein meinst, sind also negative Emotionen, die noch da sind (und dann in Träumen hervorkommen) und ggf. dein Verhalten einschränken (zerstört also deinen Frame). Konkretere Ansätze: - Mit Ablehnung sehr schlecht umgehen zu können hat meist was mit längerer Vergangenheit zu tun. Wenn du das direkt angehen willst, dann überleg weiter. Wann hat das angefangen? Wieso ist es so schlimm, wenn ich von einer "Person" abgelehnt werde? Welchen "Glaubenssatz" habe ich diesbezüglich in mir (i.e. "ich bin nicht gut genug/ich habe es verdient etc.")? Wenn du sagst, du versuchst einfach immer zu "funktionieren"/zu kämpfen, ist es vllt. gar nicht einmal so verkehrt, sich hier mehr Gedanken zu machen und sich konkret auseinanderzusetzen mit den negativen, aufgestauten Emotionen, also deinem UB. Vor allem aber vielleicht auch gerade im Hinblick auf eine Ex dir genau zu überlegen wieso das passiert ist. Du sagst, du weißt, wieso es passiert ist. OK. Dann verdeutliche dir, was du hier gelernt hast. Was du beim nächsten Mal konkret anders machen wirst. Verzeih dir, dass es so war, aber sei dir auch bewusst, dass es so nicht mehr passieren wird. Wieso? Du hast draus gelernt! Es macht dich stärker. Gut, dass es passiert ist! - Mit Ablehnung nicht umgehen zu können, deutet auf einen geringen Selbstwert hin. Natürlich hängt das auch mit Glaubenssätzen/emotionalen Einstellungen, die man sich irgendwannmal angeignet hat (s. Punkt oben) zusammen. Gleichzeitig kann man aber auch den Selbstwert direkter angehen, indem man ihn regelmäßig durch Handlung aufbaut. Hierzu gibt es auch im Forum viele Ansätze. Grob: eigene Werte haben und im Verhalten vertreten, konsistent leben, Ziele einhalten, selbstverantwortlich leben, Sinn finden und verfolgen, Dinge tun, die einem Spaß machen, Dinge tun, vor denen man Angst hat, um dann zu merken, man kann damit umgehen. Und so im Verhalten immer wieder die Bestätigung durch sich selbst zu bekommen, dass man sich auf sich selbst verlassen kann, dass man ein tolles Leben hat, dass man es sich selbst aufbauen kann und aufbaut. - Schließlich kann man, gerade bei negativen Gedanken, die einfach so hochkommmen, auch Achtsamkeit trainieren. Heißt: ich werde mir meiner Gedanken, und der emotionalen Bewertung, die auf ein Ereignis x folgt, bewusst. Und hier kann ich lernen konkret umzulenken. Trainieren kannst du sowas durch z.B. Meditation (langfristig), aber auch konkret, wenn du z.B. immer wieder in bestimmten Situationen, wo du dich plötzlich schlecht fühlst, hinterfrägst, wieso und dann umwertest. z.B. Du bist gerade unterwegs im Club. Du warst gerade gut drauf, die Welt war toll, plötzlich fühlst du dich schlecht. Du hast keinen Bock auf Leute mehr, du fühlst dich schlecht, dein Frame ist dahin. Dann fragst dich also wieso. Externer Umstand/Gedanken: "Stimmt, das Mädel dort hat mich an meine Ex erinnert." >> Alte Bewertung "Meine Ex hat mich abgelehnt. Ich wurde verlassen. Ich war nicht gut genug" >> Jetziges Gefühl: "Ich fühle mich schlecht/verlassen/gedemütigt etc." Wenn du aber erst so weit bist, erkannt zu haben, wieso sich deine Stimmung geändert hat (Externer Umstand+ alte Bewertung = dein UB, das dir ein "altes" Gefühl im hier und jetzt aufdrückt), kannst du hier aktiv umwerten i.e neue Bewertung "Meine Ex hat mich verlassen, stimmt. Hat aber dazu geführt, dass ich mich mit vielen Dingen auseinandergesetzt habe. Dass ich hart an mir gearbeitet habe und mein Leben neu ausrichte. Dass ich jetzt neue, tolle Frauen kennenlerne und kennenlernen werde. Dass ich zukünftig nicht mehr der Schwache in einer Beziehung bin usw.". >> Neues Gefühl "Ich bin zuversichtlich/froh/ etc." Das ist hier zwar gerade ein sehr willkürliches Beispiel, aber so ungefähr kann man es in so vielen Bereichen machen. Ob im Job, im Freundeskreis, im Umgang mit Menschen generell. Man kann so vieles neutraler/positiver bewerten, wenn man sich nur des alten Bewertungsmusters bewusst wird, und das dann aktiv umwertet (neutralisiert/positiv umwertet). Das zumindest mal als Ansatz.
  23. Wie Botte schon sagt, wenn du bisher nur Frauen angezogen hast, die Borderline sind/eine problematische Vergangenheit haben und dementsprechend einen schwachen Selbstwert, wirst du Baustellen haben. Menschen mit starker Borderlinepresönlichkeitsstörung tendieren dazu, "emotionaler" und somit wohl auch ggf. "emphatischer" zu sein. Evtl. zieht dich das an. Eine Frau mit BP kann wiederum sicherlich auch von deinem "Beschützerinstinkt" angezogen werden, da ein Hauptmerkmal der Störung die Angst vor und ein starkes Vermeiden von Verlassenwerden ist. Jemand der Sicherheit bietet/Helfersyndrom, kann hier schon sehr anziehend wirken. Andererseits ist auch charakteristisch, dass ein stark ausgeprägter BPler seinen Wert nicht anerkennen kann, sprich auch nicht wirklich damit klar kommt, wenn man ihn respektvoll/gut behandelt. Zudem gehen charakteristischerweise BPler Koabhängigkeitsbeziehungen ein, sprich, der Gegenpart hat eben oft selbst einen niedrigen Selbstwert/braucht Kontrolle/starke Sicherheit. Gerade solche Aussagen, deuten zudem darauf hin, dass du zulässt, dass man dich abwertet. Was meinst du denn mit Abwertung? Klar, Typ BP tendiert nach Schema jemanden hochzuheben und dann abzuwerten, aber dafür müsste man dich doch schon besser kennen/emotional involvierter sein? Es gibt zahlreiche Gründe, wieso eine Frau mit BP/schwieriger Vergangenheit sich von dir angezogen fühlen könnte. Insgesamt deutet das jedoch oft auf eine nicht wirklich gefestigte Persönlichkeit auch beim Gegenüber hin. Ist man gefestigt, erkennt man ein solches Verhalten früh, und bricht Kontakt ab. Was ist es, das dich an diesen Frauen anfangs so anzieht (bis auf die Empathie)? Wenn du schon so viel Erfahrung mit diesem Typ Frau hattest, dann analysiere doch mal genauer, was es ist. Was zieht dich an? Wie lernst du sie kennen? Was gibt dir eine solche Bekanntschaft? Welche Bedürfnisse (die vllt. eben nicht so gesund sind) werden dabei befriedigt und welches Verhalten legst du an den Tag? Nimm dir die Zeit für dich und durchdenk das erstmal genauer. Das wirst nur du machen können. Wenn du aber aus einem Muster ausbrechen willst, dann musst du es erst verstehen.
  24. Psychologische Evolution – Spiral Dynamics (Clare Gravis) Ich bin vor Kurzem auf eine Theorie, Spiral Dynamics, gestoßen, die ich für Selbstentwicklung/Achtsamkeit seiner selbst sehr erhellend finde. Ich dachte mir, dass ich sie hier zusammenfasse, vielleicht findet sie der ein oder andere auch interessant oder nützlich. Einführung: Spiral Dynamics ist ein Modell der psychologischen/gesellschaftlichen Entwicklung nach Clare Gravis (Beispiel: http://olliposti.fi/wp-content/uploads/sites/46/2016/03/spirali.jpeg ). Gravis hat im Rahmen zahlreicher psychologischer Untersuchungen/Interviews mit Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und verschiedenen Alters festgestellt, dass Werte einem bestimmten Muster folgen, dieses Muster hat er kategorisiert. Eine Hauptthese des Modells ist, dass Menschen sich psychologisch in ihrem Bewusstsein nach oben entwickeln, man entwickelt sich nicht nach unten (ist eine sog. Stufe mal erreicht, geht man nicht mehr zurück). Das bezieht sich auf unterschiedliche bereiche: moralisch, spirituell, in Beziehungen, Einstellungen zu Glaubenssystemen und Gesellschaft Format/Hypothesen: Das Modell hat 7 verschiedene Etappen, kategorisiert nach Farben. Es sind die großen Etappen in welche sich Menschen, Unternehmen und die Gesellschaft an für sich entwickeln können. Dabei gibt es immer ein sogenanntes Transformatives Dilemma (TD), eine Barriere, die die Stufen voneinander trennt. Diese muss überwunden werden/wird überwunden, weil etwas in der Stufe, auf welcher man sich befindet, nicht wirklich passt. Die Überwindung ist jedoch nie wirklich einfach. Grds. wird in den Stufen jedoch nicht nur eine soziale Struktur beschrieben, sondern die menschliche, individuelle Psyche, da soziale Strukturen eine Ausprägungsform der individuellen Psyche ist Das Modell folgt des Weiterem einem Muster, welches sich in den Etappen abwechselt: Psyche für sich selbst, Psyche für das Kollektiv. Des Weiteren fällt einem nicht auf, dass man sich in einer solchen Etappe befinden, man ist sich dessen nicht bewusst/achtsam Die Stufen selbst, verachten einander. Die meisten kulturellen Konflikte gründen darauf, dass man die anderen Etappen/Stufen als falsch sieht (verrückt, kriminell usw.). Vieles an Missverständnissen, globalen Eskalationen, Krieg usw. passieren, weil sich die unterschiedlichen Stufen nicht verstehen Tier 1: Entwicklungsstufen, die sich als die einzig wahre Stufe wahrnehmen 1.) Beige: Überleben/ Fortbestehen biologischer Organismus Psyche: Grundsätzliches Überleben. Hier geht es darum Instinkte zu nutzen, um zu überleben (Essen, Trinken, Wärme, Sicherheit, Sex). Es geht um die sehr animalistischen Triebe um Leben zu sichern Beispiele: Babies – ein Organismus, der lediglich überleben möchte, keine kognitive Entwicklung, kein Interagieren mit Menschen (auch: senile alte Menschen, psychisch sehr kranke Menschen) TD: Ich muss überleben, jedoch gibt es andere Organismen. Ich kann mich nicht nur auf mich selbst konzentrieren: wenn ich überleben und gedeihen will, muss den Fokus auch auf die anderen legen, um besser überleben zu können; ich muss im Kollektiv überleben, es ist nicht ausreichend lediglich alleine überleben zu wollen 2.) Lila: Magisch/Stämme/Animistisch Menschen kommen hier zusammen um gemeinsam zu überleben (vor ca. 50.000 Jahren in Stämmen angefangen). Hier fehlen Philosophie, Wissenschaft, Technologie usw. Sinn hier ist, sich gegenüber anderen Stämmen zu verteidigen. Identität ist keine individuelle, man ist ein Teil eines Ganzen, des stämmischen Organismus. Psyche: Geist ohne viel Rationalität/Wissenschaft. Die Welt wird magisch gesehen, es gibt Vodoo, mystisch-spirituelle Traditionen. Die Welt wird in gut und schlecht eingeteilt (Gut für den Stamm/Schlecht für den Stamm; Feinde/Freunde) TD: Identität ist mit dem Stamm verbunden, heißt man muss vom Stamm loslassen um ein Selbst zu entwickeln. Man opfert sich nämlich für den Stamm/ hat keine individuelle Identität. Ausweg hier wäre dann, den Stamm zu dominieren, zu bestimmen, was passiert 3.) Rot Egozentrische Macht/Chaos Psyche: Man hat Impulse, die sofort befriedigt werden sollen. Ich nehme mir was ich will, Konsequenzen sind mir egal; ich habe Waffen zu entwickeln um im Vorteil zu sein. Regeln werden nicht beachtet (man grenzt sich von ihnen ab/siehe Stufe zuvor) und nutzt sie lediglich für den eigenen Zweck. Man nimmt einfach, ohne andere zu berücksichtigen. Beispiele: Diktatoren, Anführer einer Mafia, Menschen, die nur nehmen, ohne Rücksicht auf andere, um eigenes Wohlbefinden zu befördern TD: Impulsives Denken (sich sofort Befriedigung zu verschaffen) hat Konsequenzen für einen selbst und Menschen im Umfeld. Langfristig funktioniert so etwas nicht (selbstschädigend, Menschen lassen das nicht lange mit sich machen) 4.) Blau Absolutistisch, konformistische Gesellschaft Hier geht es um die Berücksichtig der anderen. Psyche opfert sich wiederum für die Gesellschaft. Tradition/Regeln/Familie, Glaube an Gut und Böse, Glaube an Gott und Glaube an absolute Wahrheit (es gibt nur eine Religion, meine Religion ist die richtige). Hier herrscht kultureller Monismus; eigene Kultur ist einzige Kultur, man versucht andere Kulturen zu konvertieren/ansonsten Zerstörung, das Ganze wird nicht hinterfragt; Aufopferung für Familie/Nation usw. wird hervorgehoben Psyche: Tradition/Regeln der Gesellschaft werden emporgehoben, man hinterfragt nicht, man sieht die eigenen Werte der Identitätsgruppe als die einzig wahren an Beispiele: Staatskirchentum, Fundamentalistische Strömungen, politisch stark konservative Einstellungen TD: Schwarz-Weiß Denken funktioniert nicht in einer grauen Welt/Realität ist weitaus komplexer, Notwendigkeit mit anderen Kulturen zu interagieren/es gibt andere, sicherlich nicht unterlegene Kulturen, System ist unterdrückt Individuum/das Ego opfert sich wiederum zu sehr für die Gesellschaft 5.) Orange Individualistisch, Optimierungsdenken Hier befinden sich die meisten aus der westlichen Gesellschaft Fokus auf Erfolg, Wissenschaft, wissenschaftlicher Fortschritt, Herstellung einer angenehmen Welt, Herbeiführung von Glück durch Technik/Fortschritt, Freiheit und Individualismus wird wertgeschätzt, Mitmenschen werden mit Errungenschaften/ Materiellem beeindrucken, Macht wird durch und mit Geld/dem Markt/Unternehmen bestimmt (Schlimmste, was passieren kann, ist das die Wirtschaft nicht mehr funktioniert), Wachstum muss kontinuierlich passieren. Hier steht auch das Ego im Fokus; während man zwar Mitmenschen beachtet, wird manipuliert um eigene Ziele zu verfolgen Beispiele: Wallstreet, moderne CEOs, typischer Unternehmer, Wissenschaftler (Rationalität, Wahrheit), korrupte Politiker TD: Natürlich ist diese Stufe nicht schlecht (ie. Wissenschaft), aber: Materialismus/Verfolgen von materialistischen Zielen macht nicht wirklich glücklich. Sobald man eine Sache erreicht hat, braucht man das nächste. Außerdem: Egozentrismus schadet immer noch anderen. Ressourcen werden verschwendet, die Umwelt nicht beachtet, die globale Bevölkerung nimmt schaden, Gedankengang also, dass es vllt. humanistischere Ansätze gibt 6.) Grün Relativistisch, fürsorglich, kommunal Humanistische Werte, Rückkehr zu Spiritualität, es geht um Verbindungen mit anderen, Menschen verstehen, Welt verbessern, Validität andere Kulturen wird anerkannt (man muss alle Kulturen akzeptieren und fördern), Umwelt schützen/Zukunftsdenkend für künftige Generationen, grds. Empathie mit und Mitverantwortung für anderen Lebewesen Beispiele: Hippies, Greenpeace, New Age TD: Zu idealistisch (nur mit Liebe anderen ggü./Mitgefühl kann man keine Probleme lösen); Spiritualität ist teilweise sehr oberflächlich (i.e. Yogawelle/Grüner Lifestyle), Notwendigkeit eines pragmatischeren Ansatzes Tier 2: Verständnis/Akzeptanz der anderen Stufen, Offenheit, Transzendenz 7.) Gelb Systemisches Denken, Wissen, verschiedene Perspektiven, Kompetenz Versteht die anderen Stufen/Welt wird als komplexes System gesehen und verstanden, perspektivisches Denken, verstehen, dass es keine absolute Wahrheit gibt, Probleme in der Welt werden als systemische Probleme verstanden, Bestimmt Strukturen in der Gesellschaft verhindern somit, Weiterentwicklung der Gesellschaft, Ökologie, Frage, wie man die Probleme der Welt nachhaltig ändern kann, Lösungen finden unter der Prämisse, dass man die Perspektive des Gegenübers versteht, Respekt für Kompetenz, nicht Status, Selbstverantwortung (als ein Selbst sehr verantwortlich sein, Blick auf andere) Beispiele: Sehr geringe Anzahl an Menschen, braucht unglaubliche Offenheit/benötigt viel Selbstentwicklung (man muss verstehen wie das Ego funktioniert), Selbsthilfe, i.e. Edward Pagan (Kombination der emotionalen sowie rationalen Seite), Ken Wilber (Kombination verschiedener philosophischer Perspektiven) TD: Kopfmensch, hat komplexes Denken, jedoch bleibt jedoch nur beim Denken > löst keine wirklichen Probleme 8.) Türkis Kollektiver Individualismus, Globaler Holismus Rationalität, Intuition und Emotionalität kommen zusammen; bisher schwer Beispiel zu finden, Tendenz in diese Richtung -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Grundsätzlich: Man befindet sich nicht nur in einer Kategorie, oft ist es eine Kombination, mit dominanteren Zügen, Entwicklungen passieren entlang unterschiedlichen Achsen (Moral, Kognition, Spiritualität, Sexualität, Beziehungen, Emotionalität) in welchen man sich jeweils in unterschiedlichen Stufen befinden kann. Ziel: Sich in einer Stufe einzuordnen/Selbstanalyse; Wachstum entlang der Stufen entlang der eigenen Achsen (Von Tier 1 in Tier 2). Das Modell kann man nutzen, um Achtsamkeit seiner Selbst/seiner Entwicklung zu verbessern. Allgemein finde ich dieses Modell sehr spannend. Im Rahmen von Pickup, wo es auch vor allem um Entwicklung eines Inner Game/um Selbst- und Weiterentwicklung geht, ein spannendes Thema. Vor allem relativiert das Modell dann auch im Gesamtblick viele Ziele, auf die in manchen Pickup Interpretationen der Fokus zu stark gelegt wird (allein Erfolg im Job, Machtpositionen, viele Frauen, usw. = nur orangene Stufe) Ich denke gerade, wenn man sich mit Selbstentwicklung beschäftigt, kann es ein sehr erhellendes Modell sein. Insgesamt nehme ich aus diesem Modell vor allem eines mit: Offenheit. Offen zu sein für die Wertmaßstäbe und Werte anderer, seine eigene Wahrheit als eine Möglichkeit von vielen zu sehen und Offenheit für Dinge, die eben insgesamt über einen Selbst/das Ego hinausgehen. Hat von euch schon jemand sich mit diesem Modell beschäftigt? Was sind dann hierzu die Meinungen? Mich interessieren die Perspektiven.
  25. @satsang Super Sache, danke dafür! Sollte nächstes Mal nachschauen, bevor ich hier was poste; sehr detailliert und ausgearbeitet. Muss gestehen, dass ich mit der Auseinandersetzung erst angefangen habe. Das Modell hat mich als ein Erklärungsansatz sehr fasziniert, umso schöner, dass es hier im Forum schon Experten gibt... @Mind_os Stimmt. Dass Modell basiert auf den Erkenntnissen von Grave, wurde aber von Don Beck und Ken Wilber weiterentwickelt, korrekterweise also nicht im "Spiral Dynamics"/Grave, sondern Integral Spiral Dynamics. Ich nehme an, dass ein Programm, das von Wilber angeboten ist somit mit dem hier übereinstimmt. Was meinst du jedoch mit linker Ideologie? Je mehr ich mich mit Selbstentwicklung befasse, umso mehr wird mir tatsächlich bewusst, dass eben trotz Anerkennung eines relativistischen Wertesystems, der tendenziell "richtige" Weg eben in eine grün/gelbe Richtung geht. Sich allein mit sich selbst zu befassen/egozentrische Ziele zu haben macht a) meiner Erfahrung nach langfristig nicht wirklich glücklich und b) leuchtet es mir auch rational ein, dass die Kombination verschiedenen Wissens, das Streben nach und die Anerkennung von Kompetenz, der Einsatz von Wissen um systematisch positive Veränderungen einzuleiten ein vielversprechender Weg ist (also Entwicklungsstufe "gelb" bspw. höher steht, als "orange"). @roien Da hast Du Recht. Persönlich entwickelt man sich in unterschiedlichen Bereichen, auf einer Achse (s.o), und trägt somit sicherlich noch Elemente aus früheren Stufen in sich. Die TD als Überwindung bezieht sich nicht auf ein Auslöschen, sondern auf die Tatsache, dass man, sich in einer "unteren" Stufe befindet und ebendiese aus bestimmten Gründen bewältigen muss, da sie einen in bestimmten Aspekten zurückhält. Sobald sich die Werte entsprechend anfangen zu ändern, betritt man die nächste Stufe, trägt aber (vor allem anfangs) sicherlich noch Elemente der anderen Stufen in sich. So würde ich bei mir selbst momentan vor allem orange als dominant sehen, habe jedoch sicherlich schon Elemente von grün, wenn nicht sogar gelb. Spektral sind dabei sicherlich nicht nur Individuen, sondern auch Gesellschaft, Organisationen usw.